Mit ‘Konsumentenschutz’ getaggte Artikel

Mittwoch, 3. April 2013, von Elmar Leimgruber

AK-Energiepreismonitor: Abzocke von Privathaushalten trotz niederer Großhandelspreise

Obwohl der Strom-Großhandelspreis (ÖSPI) von Juli 2008 bis März 2013 um 26,2% gesunken, ist, erhöhen Österreichs Stromlieferanten kräftig die Preise und belasten damit die Privathaushalte. Dies geht aus dem aktuellen Energiepreismonitor der Arbeiterkammer (AK) hervor. Demnach gehören Energie AG, die Linz AG sowie die Unternehmen der Energieallianz (Begas, EVN, Wien Energie) zu den teuersten beobachteten Anbietern, die Landesversorger der westlichen Bundesländer, die VKW und die Tiwag, sind hingegen die günstigsten beobachteten Anbieter:

Die Linz AG erhöhte seit 2008 den Strompreis um 20,9%, die Energie AG um 18,6%, Verbund um 18,5%, EVN um 11,5% und Wien Energie um 10,6%. Wenigstens geringe Preissenkungen gab es seit 2008 hingegen bei VKW (-3,7%), Energie Graz (-1,8%) und Steweag-Steg (-1,7%). Die Arbeiterkammer fordert daher die Politik zum Handeln auf: “Das Parlament muss jetzt handeln und das Gesetz zur Umkehr der Beweislast endlich beschließen. Dann müssen die Energielieferanten die Karten auf den Tisch legen und nachweisen, dass sie die hohen Energiepreise für die Haushalte sachlich rechtfertigen können.”

Der AK-Energiepreismonitor bei 14 Strom- und 12 Gasanbietern vom März bestätigt: Die Großhandelspreise sind zwar im Keller, aber seit der letzten AK Erhebung im Jänner 2013 hat kein einziger Stromlieferant seine Preise für seine Haushaltskunden gesenkt, so die AK. „Die Preissenkungen fließen offensichtlich ausschließlich an die Industrie“, sagt AK Experte Dominik Pezenka. Dies hattte letzte Woche auch die E-Control massiv kritisiert. Der aktuelle europäische Energiepreisvergleich stellt den österreichischen Energielieferanten ein schlechtes verteilungspolitisches Zeugnis aus. Während die Strompreise für die Industrie in Österreich unter dem Durchschnitt der EU-27 Mitgliedsländer liegen, zahlen die Haushalte einen der höchsten Strompreise (ohne Steuern), kritisiert die AK.

Im Gasbereich sind die Großhandelspreise seit Juli 2008 insgesamt zwar um 9,8 Prozent gestiegen, die Preissteigerungen bei den Haushaltskunden sind aber deutlich stärker ausgefallen: Ihre Gas-Arbeitspreise (ohne Steuern und Netzentgelte) sind in diesem Zeitraum um bis zu 46,7 Prozent gestiegen! Und auch hier zeigt der EU-Preisvergleich die massive Schieflage auf: die Haushalte in Österreich zahlen die fünft-höchsten Gaspreise innerhalb der 27 EU- Mitgliedstaaten, umgekehrt erhält die Industrie in Österreich innerhalb der EU-27 die siebent günstigsten Gaspreise (ohne Steuern), zeigt sich die AK besorgt und fordert Privatkunden auf: “Vergleichen Sie die Preise mit dem Strom-, Gaspreisrechner. Achten Sie bei einem möglichen Anbieterwechsel auf befristete Rabatte und Bindungsfristen. Der Wechsel ist einfach.

Freitag, 1. Februar 2013, von Elmar Leimgruber

Mehr Konsumentenrechte für Bahnfahrer

Nach mehr Rechten für Bus- und Flugreisende (obwohl der “Übergepäck”-Missbrauch durch die Fluglinien nach wie vor unsanktioniert ist) beginnen ab 1. Juli bessere Konsumenten-Rechte auch für Bahnfahrer, zumindest in Österreich. Wie die Arbeiterkammer (AK) mitteilt, gibt es dann unter anderem bessere Entschädigungen bei Unpünktlichkeit sowie bekommen mehr Einspruchmöglichkeiten bei Bestrafung wegen Schwarzfahrens.

Entscheidend für die Entschädigung der Jahreskartenkunden ist der Pünktlichkeitsgrad der Bahn-Unternehmen. Hier hat der Gesetzgeber jetzt die Latte im Sinne der Bahnfahrer und Bahnfahrerinnen hoch gelegt, auf mindestens 95 Prozent. Wenn eine Zugverbindung über einen Zeitraum von einem Monat weniger als zu 95 Prozent pünktlich ist, hat der Kunde oder die Kundin Anspruch auf Entschädigung. Bisher gibt es bei Zeitkarten eine Entschädigung bei unpünktlichen Zügen nur für Jahreskartenkunden. Künftig muss die Bahn Unternehmen bei Verspätungen auch Entschädigungen für Monats- oder Wochenkarten-Besitzer gewähren.

Zudem: Nicht nur die Eisenbahnunternehmen, sondern auch die Verkehrsverbünde und die Stellen, die die Jahreskarten verwalten, müssen die Fahrgäste informieren und für eine kundenfreundliche Abwicklung der Fahrpreisentschädigung sorgen. Fahrgäste müssen spätestens ab 1. Jänner 2014 via Internet darüber informiert werden, ob der monatliche Pünktlichkeitsgrad vom jeweiligen Bahnunternehmen auch erreicht wurde.

Außerdem neu: Bahnfahrer, die Einspruch gegen eine Zahlung fürs Schwarzfahren erheben, weil sie etwa in den falschen Zug gestiegen sind oder wegen Problemen mit dem Fahrkartenautomaten keine Fahrkarte lösen konnten, bekommen mehr Rechte: Ab 1. Juli 2013 müssen diese Einsprüche inhaltlich beantwortet werden, bevor weitere Schritte unternommen werden. Generell gilt bei säumigen Zahlern: Eine Mahnung muss der Einleitung eines teuren Inkassoverfahrens vorausgehen.

Und auch die Schienen-Control bekommt mehr Kompetenzen als Wächterin der Fahrgastrechte. Ihr müssen die Bahnunternehmen und Verkehrsverbünde nicht nur wie bisher die Entschädigungsbedingungen vorlegen sondern auch die gesamten Beförderungsbedingungen. Die Schienen-Control kann diese auf Einhaltung des rechtlichen Rahmens prüfen, hin prüfen.

Sonntag, 27. Januar 2013, von Elmar Leimgruber

VKI: Nahrungsergänzungsmittel sind überflüssig bis gesundheitsschädlich

Nahrungsergänzungsmittel sind nicht nur viel zu teuer, sondern meist überflüssig und manchmal sogar gesundheitsschädlich. Zu diesem Resume gelangt der Verein für Konsumenteninformation (VKI), der für die Februarausgabe seiner Zeitschrift “Konsument” die 5 meistgenannten Direktvertriebsfirmen Amway, FitLine, Herbalife, Juice Plus und Vemma getestet hat.

“Ein gesunder Mensch, der sich halbwegs ausgewogen ernährt, braucht keine Nahrungsergänzungsmittel”, erklärt VKI-Geschäftsführer Franz Floss: “Wer es mit Vitaminen und Mineralstoffen allzu gut meint, tut sich keinen Gefallen. Ein Zuviel an Vitamin A, E und Beta-Carotin kann gesundheitlich sogar problematisch werden”.

Zwar kann z.B. bei Schwangeren, chronisch Kranken oder Hochleistungssportlern die Einnahme von einzelnen konzentrierten Nährstoffen sinnvoll sein – allerdings nur unter fachlicher Aufsicht. Direktvertriebsfirmen steht Floss daher skeptisch gegenüber: “Der Verkäufer benötigt kein Fachwissen, sondern nur einen Gewerbeschein. Verdient wird hauptsächlich über Provisionen.” Die Kosten der von den Beratern empfohlenen Produkte sind auch entsprechend hoch: Bei Amway rund 19 bis rund 74 Euro je nach Berater, bei FitLine rund 109 Euro, bei Herbalife zwischen 110 und 124 Euro und Juice Plus rund 75 Euro: “Viel Geld für eine nicht bewiesene – oder unter Umständen sogar negative – Wirkung”, betont VKI-Ernährungswissenschafterin Katrin Mittl.

“Die meisten der überdosierten Nährstoffe, z.B. Biotin, Folat und Vitamin C, sind zwar weniger problematisch, da sie wasserlöslich sind und über die Nieren ausgeschieden werden”. Aber so Mittl: “Auf Dauer ist ein Zuviel an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen laut aktueller Studien aber nicht ungefährlich. Dazu kommt, dass es bei Nahrungsergänzungsmitteln auch zu Wechselwirkungen kommen kann. Im Vorfeld sollte daher abgeklärt werden, ob Medikamente eingenommen werden und Allergien oder Unverträglichkeiten bestehen.

“Von keinem der Berater der gestesteten Direktvertriebsfirmen (mit Amway kam überhaupt kein Beratungsgespräch zustande) kam im Test der Hinweis, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft zu sprechen. Stattdessen versuchten nahezu alle Verkäufer, die Kunden auch als Berater bzw. Teampartner anzuwerben: Ein Teil der im Direktvertrieb erzielten Provisionen wird über Anwerbungen verdient.

Auch die Aussagen der getesteten Berater waren laut VKI teils “grenzwertig”:  So behauptete einer, FitLine-Produkte “verhindern Verkühlung”. Ein anderer gab an, er habe seinen Diabetes mit den Produkten von Amway im Griff. Weiters gab es die – nicht zutreffende – Aussage, dass die Böden ausgelaugt sind und das darauf angebaute Obst und Gemüse qualitativ nicht mehr hochwertig ist, was die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln daher nötig mache. REchtlich sieht die Situation so aus: “Unabhängig vom Vertriebsweg darf kein Nahrungsergänzungsmittel damit beworben werden, dass man damit Krankheiten vorbeugen, sie behandeln oder heilen kann”.

Der VKI erhob bei allen in der Beratung verkauften Nahrungsergänzungsmitteln den Vitamin- und Mineralstoffgehalt und verglich die Ergebnisse mit den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums. Bei FitLine gab es bei acht verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen Überschreitungen, bei Amway, Juice Plus
und Herbalife jeweils eine.Die Dosierungsvorschläge der Berater wurden zusätzlich mit den vereinheitlichten Empfehlungen der Ernährungsgesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz verglichen (D-A-CH-Referenzwerte). Bei FitLine waren sieben Vitamine und Mineralstoffe überdosiert, bei Amway je nach Testperson vier bzw. drei und bei Juice Plus jeweils drei.

Fragen zum Thema Ernährung beantwortet der Verein für Konsumenteninformation unter der Hotline 0810 810 227 (Mo-Fr 9-15 Uhr, aus ganz Österreich Euro 0,0676/min), die in Zusammenarbeit mit dem Fonds Gesundes Österreich betreut wird. In der aktuellen “Konsument”-Ausgabe  werden übrigens auch rezeptfreie Arzneimittel getestet und DrEd kritisch beurteilt: “Finger weg vom Online-Doc”.

Weitere ausgewählte Beiträge zum Thema Ernährung und Gesundheit:

Orthomolekulare Medizin: Vorsicht gesundheitsgefährlich

Lebenswandel beeinflusst Krebsrisiko

Fraunhofer entwickelt Express-Bluttest

Vitamine C und B12 sind gut für Herz und Hirn

Wien: Schlüssel-Gen für Gehirnentwicklung entdeckt

Aktionswoche gegen illegale Arzneimittel

Studie über Wirksamkeit von Vitamin-Präparaten

AK-Geflügeltest: Vorsicht gefährliche Keime

Österreichischer Arbeitsgesundheitsmonitor: Psychische Erkrankungen steigen

Ärzte ohne Grenzen twittern gegen Pharma-Riesen Novartis

Wiener Studie: Stress führt zu Leberkrebs

Foodwatch: Mediziner lassen sich von Danone und Unilever missbrauchen

Leitungswasser ist gesünder als Limos

Goldener Windbeutel 2012 für dreistete Werbelüge des Jahres geht an Hipp

Ernährungsfehler bei Kleinkindern führen zu Fettleibigkeit

Die häufigsten Todesursachen in Österreich

Kinder-Adventskalender mit Erdöl-Rückständen

Das Activia-Märchen

Foodwatch fordert Verkaufs-Stop für Becel

Über gar nicht gesunde Produkte in der Werbung

Tipps gegen die Fürhjahrsmüdigkeit

Freitag, 25. Januar 2013, von Elmar Leimgruber

Urheberrecht und Populismus: Streit um Festplattenabgabe

Die Streit um die so genannte Festplattenabgabe in Österreich eskaliert: Während die “Plattform für ein modernes Urheberrecht” feiert, dass die Elektro-Riesen Media Markt, Saturn und DiTech neu mit an Bord sind, ortet die IG Autoren zusammen mit anderen Verbänden billigen Populismus und wirft ihren Gegnern Panikmache und Falschinformation vor: “Das Urheberrecht eignet sich gut für Populismus und dazu, Leistungen zu verschenken, die einem nicht gehören,” betont die IG Autoren. Die Preisgestaltung habe sichtlich primär nichts mit der Festplattenabgabe zu tun:

“Der Handel hebt seit 2010 eine Urheberrechtsabgabe auf Festplatten ein, führt diese aber nicht an die Rechteinhaber ab.” Die Verkäufe und Beschäftigungszahlen seien deswegen nicht gesunken. Und auch in Deutschland, wo die Festplattenabgabe seit Jahren existiere, sei weder der Markt zusammengebrochen, noch gebe es höhere Endpreise als in Österreich. Und auch in Österreich verdienten die großen erwähnten Handelsriesen immer mehr, sie lebten auf Kosten der Autoren, während diese nicht berücksichtigt würden, so die IG Autoren.

“Das private Kopieren ist ein Hauptmotiv zum Kauf neuer Geräte und sichert deren Nachfrage. Ohne urheberrechtlich geschützten Content gäbe es keinen Bedarf an Geräten mit (hunderten) Gigabyte bzw. Terabyte – wie sie heute der Normalfall sind – und keine ständigen Umsatzsteigerungen und Gewinne im Elektrohandel.” Die Festplattenabgabe sei nur die pauschale Abgeltung der Privatkopie.

Für Konsumenten ist es “nicht einzusehen, dass man doppelt und dreifach belastet wird, indem man etwa legal erworbene und bezahlte Werke, etwa über Downloadplattformen wie i-Tunes kauft, herunterladet und dann noch für die notwendige Speicherung auf der Festplatte und einem Sicherungsmedium zusätzlich zur Kassa gebeten wird,” lautet hingegen der Standpunkt der Arbeiterkammer (AK) hierzu:

„Eine schlechte Methode zu prolongieren und immer neue Abgaben auf Speichermedien und Geräte zu fordern ist keine Antwort auf die Herausforderungen an ein modernes Urheberrecht. Es geht aber darum, dass es für alle Beteiligten zu einer akzeptablen Lösung kommen muss. Es muss jedenfalls mehr Transparenz und Klarheit geben. Dazu gehört auch, dass jede Art von Vergütungsmodellen von einer unabhängigen Instanz festgelegt und nicht von den Verwertungsgesellschaften autonom bestimmt werden können“, fordert Silvia Angelo, Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik in der AK Wien, eine grundlegende Reform des Urheberrechts.

IG Autoren dazu: “Niemand zahlt bei der Festplattenabgabe “doppelt”. Das gekaufte Originalwerk ist nicht betroffen, hingegen jede Kopie vom Original. Diese Privatkopien sind zulässig, weil eben Gegenstand der pauschalen Vergütung. Entgeltliche Downloads auf Computern sind bereits in der Tarifhöhe berücksichtigt.” Und auch die von Wirtschaft und Handel vorgelegten Zahlen stimmten nicht: Der vereinbarte Preis pro Festplatte betrage 15 Euro (und nicht 30 Euro) und es sei mit Gesamteinnahmen von bis zu 10 Mio. und nicht mit 50 Mio. zu rechnen. Die IG Autoren wolle Gespräche mit Wirtschaftskammer und Handel, um “über zukunftsfähige Konzepte für eine Abgeltung des privaten Kopierens” zu verhandeln, diese Gespräche aber würden verweigert.

Und die eingegangenen Gelder gingen auch nicht ins Ausland und an Großkonzerne: “Gerade von der pauschalen Vergütung für die private Kopie profitieren junge österreichische Kunstschaffende. Aus 50 Prozent der Einnahmen der Leerkassettenvergütung werden Stipendien vergeben, soziale Notfälle finanziert, Nischenproduktionen gefördert oder Alterversorgungen für jene bezahlt, die sonst keine Versorgung und Unterstützung haben. Der Rest geht an die Kunstschaffenden als Urheber”, verspricht die IG Autoren. Die Festplattenabgabe diene zudem der Existenzsicherung der österreichischen Verlage mit rund 10.000 Beschäftigten. Dazu kommen 20.000 österreichische Autoren, Schriftsteller, Drehbuchautoren, Kabarettisten, Journalisten oder Wissenschaftler.

Der durchschnittliche Verwaltungsaufwand der österreichischen Verwertungsgesellschaften betrage zudem nur 11 Prozent: sie zählen zu den staatlich bestkontrollierten Einrichtungen in Österreich. 16.000 Mitglieder hat die Literar-Mechana, 18.000 Mitglieder haben die AKM und die austro mechana, 16.000 Mitglieder die Leistungsschutzgesellschaft LSG, 2.500 Mitglieder die Verwertungsgesellschaft Filmschaffende VDFS, ebenso wie die Verwertungsgesellschaft der Fotografen und Bildenden Künstler VBK.

Die Grundsatzerklärung der IG Autoren, welche hier abrufbar ist, stammt von den folgenden Verbänden der österreichischen Text-, Literatur- und Buchbranche : ARGE Österreichische Privatverlage, drehbuchFORUM Wien, Grazer Autorinnen Autorenversammlung, IG Autorinnen Autoren, IG Übersetzerinnen Übersetzer, KulturGewerkschaft GdG-KMSfB, Literar-Mechana, LVG-Literarische Vereinigung zur Wahrung der Urheberrechte, Musiker-Komponisten-AutorenGilde, Musikverleger Union Österreich, Österreichischer Schriftsteller/innenverband, Österreichischer Verlegerverband PEN-Club Österreich, Presseclub Concordia, Verband Dramatikerinnen Dramatiker, Verband der Bühnenverleger Österreichs. Und die Arbeiterkammer bietet hier einen Ratgeber zum Thema “geistiges Eigentum und Verbraucherschutz” im kostenlosen Download

Montag, 31. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Knallige Silvesterbräuche gefährden die Gesundheit

Nicht jeder Silvesterbrauch ist lustig; so mancher wird als störend oder gar als Belästigung gesehen. Und so mancher schadet dramatisch der Umwelt und gefährdet auch die Gesundheit: Raketen und andere Feuerwerkskörper, die am Silvesterabend abgefeuert werden, führen zu einem deutlichen, kurz dauernden Anstieg der Feinstaubkonzentration in der Luft. Darauf weist das österreichische Lebensministerium hin. Feinstaub kann sich demnach negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken.

In Städten wie Wien kann die erhöhte Feinstaubbelastung bis in die Morgenstunden des Neujahrtages andauern. In der Regel sinkt sie – abhängig von der Wetterlage – erst innerhalb einiger Stunden wieder auf Normalwert. Wer also schon nicht grundsätzlich auf Krach verzichten will, sollte das Abbrennen von Feuerwerken zumindest einschränken, so der Rat des Ministeriums. Und ich wünsche allen Lesern einen angenehm ruhigen Jahreswechsel.

Ob Feuerwerke, Bleigießen oder Duftkerzen: Silvesterbräuche werden immer beliebter, haben aber auch Auswirkungen auf die Umwelt. Das Lebensministerium rät zur maßvollen Verwendung und ruft Verhaltenstipps in Erinnerung, um Gesundheitsbeeinträchtigungen zu vermeiden:

Beim Bleigießen sei in Erinnerung gerufen, dass Blei ein giftiges Schwermetall ist. Während des Erhitzen des Bleis ist daher ausreichende Lüftung empfohlen. Bleiabfälle sind bei der Problemstoffsammelstelle zu entsorgen und gehören keinesfalls in den Hausmüll. Kleinkinder sollten die Bleifiguren weder berühren noch in den Mund nehmen. Eine gesündere und ökologisch empfehlenswerte Alternative ist Wachs – auch damit lassen sich interessante Gebilde gießen.

Duftlampen, Duftkerzen und Räucherstäbchen haben schon im Advent Hochsaison. Manche Menschen können auf bestimmte Düfte aber mit Allergien und Unverträglichkeiten reagieren. In vielen Produkten kommen Duftstoffe zum Einsatz. Etwa 2.500 von ihnen, darunter beispielsweise Orangenöle, sind auf ihre Verträglichkeit geprüft. Bei Mischungen ohne Angabe der genauen Zusammensetzung ist jedoch Vorsicht angebracht. Duftprodukte sollten daher in Innenräumen maßvoll eingesetzt werden. Um ein gesundes und angenehmes Raumklima zu erreichen, ist es allemal besser, ausreichend zu lüften.

Auf Kleinkinder üben die zumeist gefärbten Lampenöle in Duftlampen oft eine besondere Anziehungskraft aus. Immer wieder hat das Verschlucken farbiger, wohlriechender Lampenöle zu Vergiftungen geführt. Schon geringe Mengen können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, auch Spätfolgen sind nicht auszuschließen. Hat ein Kind Lampenöl verschluckt, sollte dieses nicht wieder erbrochen werden. Beim Erbrechen besteht die Gefahr schwerer Lungenschädigungen. In Notfällen ist umgehend die Vergiftungsinformationszentrale des Österreichischen Bundesinstitutes für Gesundheitswesen zu kontaktieren.

Sonntag, 30. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Ab 2013: Radio- und TV-Gebühren von allen in Deutschland

Bisher musste man in Deutschland wie in Österreich an die Pflicht der Radio- und TV-User appallieren, ihre Geräte anzumelden und hierfür zu bezahlen. Und wer Schwarz-Hörer bzw. -Seher war, musste unerbetenen Besuch befürchten, in Österreich durch die GIS, in Deutschland durch die GEZ. In Österreich werden die GIS-Gebühren wieder mal erhöht und in Deutschland ist nun Schluss mit der bischerigen Praxis: Ab 2013 geht die GEZ-Gebühr. Dafür kommt der Rund­funk­beitrag “einfach. für alle”:

Einfach und praktikabel, mit weniger Ermitt­lern und weniger Verwaltungs­aufwand, so soll sie sein, die neue Rund­funk­finanzierung, schreibt die deutsche Stiftung Warentest: Ab dem 1. Januar 2013 wird die GEZ-Gebühr durch den Rund­funk­beitrag ersetzt. Ab dann muss für jede Wohnung ein Beitrag in Höhe von 17,98 Euro pro Monat gezahlt werden, auch wenn in der Wohnung kein Fernseher oder sons­tiges Empfangs­gerät steht. Dies entspricht der bisherigen Grund- und Fernseh­gebühr. test.de nennt die wichtigsten Fakten zum neuen Rund­funk­beitrag.

Bislang hat das die Gebühren­einzugs­zentrale (GEZ) in Köln erledigt. Ab 2013 trägt die GEZ den Namen ARD ZDF Deutsch­land­radio Beitrags­service. Dorthin wendet sich künftig, wer zum Beispiel eine Wohnung an- oder abmelden möchte oder einen Antrag auf Befreiung oder Ermäßigung vom Rund­funk­beitrag beantragen möchte. Die Adresse in Köln bleibt gleich:

ARD ZDF Deutsch­land­radio
Beitrags­service
50656 Köln

Wer bislang nicht angemeldet war und eine Wohnung bewohnt, muss ab Januar 2013 aktiv werden und seine Wohnung beim Beitrags­service anmelden. Die Formulare dafür sind auf der Internetseite www.rundfunkbeitrag.de abruf­bar. Nichts zu tun, ist nicht ratsam. Durch den Abgleich mit den Daten der Einwohnermeldeämter erfährt der Beitrags­service ab 2013, wer unter einer Wohn­adresse gemeldet ist. Ertappte müssen auch rück­wirkend zahlen, maximal für die zurück­liegenden drei Jahre. Beispiel: Stellt der Beitrags­service im Dezember 2016 fest, dass jemand seit 2013 an einer Adresse beim Einwohnermeldeamt gemeldet war, ohne die Wohnung auch beim Beitrags­service anzu­melden, muss er 650 Euro nach­zahlen. Zusätzlich kann eine Geldbuße und ein Säum­niszuschlag erhoben werden. Theoretisch kann der Beitrags­service auch für Zeiträume vor 2013 Geld nach­fordern. Dafür müsste er aber Nichtangemeldeten nach­weisen, dass diese ein Empfangs­gerät in der Wohnung haben. Gerade das war in der Vergangenheit mitunter schwierig. Es ist nicht anzu­nehmen, dass der Beitrags­service und die GEZ-Ermittler nach dem Inkraft­treten der GEZ-Reform ihre gesamte Kraft dafür aufwenden, Altfällen nach­zuspüren.

Neu ist jedenfalls: Der Rund­funk­beitrag ist geräteun­abhängig, also auch von Wohnungs­inhabern zu bezahlen, die keinerlei Mediengerät in der Wohnung stehen haben. Für die Nutzer von Fernsehen, Radio und Internet gilt: Der Rund­funk­beitrag je Wohnung deckt alle erdenk­lichen Gerätearten zum Empfang von Radio oder Fernsehen ab, auch mobile Geräte wie ein Laptop oder ein Tablet-Computer. Mit der Zahlung von 17,98 Euro ist auch der Empfang im privat genutzten Auto bezahlt. Ob die Geräte zum Rund­funk­empfang tatsäch­lich genutzt werden, spielt keine Rolle. Personen, die noch nicht 18 Jahre alt sind, müssen hingegen selbst dann nicht zahlen, wenn sie in einer eigenen Wohnung leben. Sobald sie aber erwachsen sind, müssen sie eine eigene Wohnung anmelden.

Ob das neue Beitrags­recht recht­lich in Ordnung ist, wird sicherlich Gerichte beschäftigen. Einige Juristen haben bereits Kritik geäußert. Kern der Bedenken sind etwa die umfang­reichen Rechte des Beitrags­service, Daten von etwa Meldebehörden oder Vermietern zu erheben. Die Rund­funk­anstalten verteidigen den Daten­abgleich mit „der Herstellung größerer Beitrags­gerechtig­keit“ und den Schwierig­keiten in der Vergangenheit, Nicht­zahler zu ermitteln. Die Nach­forschungen an Wohnungs­tür durch Gebühren­beauftragte seien ein stärkerer Eingriff in die Privatsphäre als die Daten­über­mitt­lung durch die Meldebehörden.

Weitere wichtige Fragen im Zusammenhang mit der Umstellung von GEZ auf Rundfunktgebühren für alle ab 2013 werden hier auf der Webseite der Stiftung Warentest online beantwortet.

Dienstag, 27. November 2012, von Elmar Leimgruber

Schoko-Adventskalender für Kinder mit Krebs im Gepäck

Die Stiftung Warentest hat Schoko-Adventskalender getestet: Der von Heilemann wies eine hohe Konzentration sowohl von aromatischen als auch nichtaromatischen Kohlenwasserstoffen auf.
Foto: Stiftung Warentest

Krebserregendes Mineralöl ist Bestandteil in Schoko-Aventskalendern für Kinder. Zu diesem beunruhigenden Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest: Das Ergebnis ist Grund zur Sorge statt süßer Vorfreude: Die Stiftung Warentest hat in der Schokolade von 24 Adventskalendern für Kinder Rückstände von Mineralöl und ähnlichen Substanzen nachgewiesen, während bei vielen Discountern besonders wenige Rückstände gefunden wurden. Dafür war hier die Qualität der Schokolade nicht hochwertig.

Die Schokostückchen von 9 Produkten enthielten demnach sogar besonders kritische Stoffe, die aromatischen Mineralöle. Ein Teil davon steht im Verdacht, Krebs zu erregen und die Öle stammen wahrscheinlich aus dem Karton. Er wird häufig aus Recycling-Papier hergestellt, das mit mineralölhaltigen Farben bedruckt ist. Der Test „Adventskalender für Kinder“ ist hier veröffentlicht.Substanzen, die unter Krebsverdacht stehen, haben nach Einschätzung der Stiftung Warentest nichts in Lebensmitteln zu suchen. Daher rät sie aus Gründen der gesundheitlichen Vorsorge: Verbraucher, besonders Kinder, sollten die Schokolade, die mit diesen aromatischen Mineralölen belastet ist, nicht essen. Die Tester haben sie in Schokoladenkalendern mit Kindermotiven nachgewiesen, und zwar der Marken Rausch, Confiserie Heilemann, Arko, Riegelein „The Simpsons“, Feodora Vollmilch-Hochfein Chocolade, Smarties, Hachez Adventskalender „Schöne Weihnachtszeit“ sowie Friedel Adventskalender und Lindt „Adventskalender für Kinder“. Die im Test untersuchten Kalender können Verbraucher anhand der Motivfotos hier identifizieren.

Darüber hinaus fanden die Tester noch andere Mineralöl-Typen in der Schokolade, die zu den nicht-aromatischen Kohlenwasserstoffen zählen. Deren Wirkung auf den Menschen ist noch nicht geklärt. Allerdings zeigen Tierversuche einen Zusammenhang mit Entzündungserscheinungen in der Leber.

 

Montag, 5. November 2012, von Elmar Leimgruber

Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. warnt vor “Deutschland Umfrage”

Aktuell erhalten in Deutschland Bürgerinnen und Bürger einen Brief des “angeblich existierenden” “Instituts für Erforschung ‘Schuldenkrise der Länder’” in dem zur Teilnahme an der “Deutschland Umfrage” aufgefordert wird. In Wirklichkeit handelt es sich hier eindeutig um eine “als Umfrage getarnte Adressdatenakquise”, also um einen “Betrugsversuch”, schreibt hierzu die “Initiative Markt- und Sozialforschung e.V.”., welche vor der Teilnahme an der Deutschland Umfrage und der damit einhergehenden Preisgabe persönlicher Daten eindringlich warnt:

“Es ist davon auszugehen, dass die Daten an Dritte weiterverkauft und für Verkaufs- bzw. Werbeaktivitäten verwendet werden. Die Teilnehmenden müssen daher mit Werbepost und/oder lästigen Werbeanrufen rechnen.”

Institute und Unternehmen, die seriöse Markt- und Sozialforschung betreiben müssen ihre Kontaktdaten angeben, damit die Befragten Rückfragen stellen und sich von der Seriösität der Umfrage überzeugen können. Der Absender der Deutschland Umfrage kann nicht identifiziert werden, da nur eine Postfachadresse angegeben wird.

Bei der Deutschland Umfrage hingegen handelt es sich somit eindeutig um einen Betrugsversuch. Auf der Antwortpostkarte, die auf eigene Kosten zurückgesendet werden soll, werden nur ganz einfache Wissensfragen gestellt. Informationen über die Bürgerinnen und Bürger und ihre Meinung, die im Rahmen wissenschaftlicher Umfragen ausgewertet werden, können somit gar nicht gewonnen werden. Auch stehen diese Fragen in keinerlei Zusammenhang mit dem angekündigten Thema “Euro”.

Ein weiterer Beleg dafür, dass das angebliche “Institut für Erforschung ‘Schuldenkrise der Länder’” keine seriöse Sozialforschung betreibt: Das Anschreiben und die Antwortpostkarte beinhalten keinen Hinweis darauf, dass die persönlichen Daten nicht zu Werbe- und Verkaufszwecken genutzt und anonymisiert werden. Im Gegenteil: Die Bürgerinnen und Bürger, die die Antwortpostkarte unterschrieben zurücksenden, erklären sich mit den kleingedruckten Teilnahmebedingungen einverstanden. Diese Klausel ermöglicht es den hinter der vorgeblichen Umfrage Stehenden, die persönlichen Daten für Werbezwecke zu gebrauchen und/oder an Dritte weiter zu verkaufen.

Hinter dieser aktuellen vorgetäuschten sozialwissenschaftlichen Umfrage steht also das Anliegen, Adressdaten zu akquirieren, um diese für Werbezwecke zu nutzen. Durch eine an die Teilnahme gekoppelte vermeintliche Verlosung zahlreicher “hochwertiger” Gewinne soll zur Preisgabe persönlicher Daten verlockt werden.

Die Initiative Markt- und Sozialforschung will die Öffentlichkeit über Markt- und Sozialforschung und deren Unterschied zu Werbung und Verkauf informieren. Weitere Aufgaben sind, die Garantie von Anonymität und Datenschutz zu betonen und den Nutzen von Markt- und Sozialforschung für die Gesellschaft zu verdeutlichen. Träger der Initiative sind die Branchenverbände der Markt- und Sozialforschung: ADM, ASI, BVM und DGOF.

Mittwoch, 31. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

31.10. ist Weltspartag: Kaum Zinsen für Sparer

Kaum Süßes, dafür eher noch Saures gibts für Sparer auch am heutigen 31.10., dem Weltspartag zu berichten: Auf Sparbücher, auf denen jederzeit abgehoben werden kann, gibt’’s im Schnitt nur ein Achtel Prozent Zinsen. Das belegt ein aktueller AK-Sparbuchzinsen-Test vom Oktober bei 28 Banken in Wien. Bei Direktbanken und Sparcards bekommt man demnach etwas mehr. Wer sein Geld für einen bestimmten Zeitraum binden möchte auf einem Kapitalsparbuch oder Festgeld, hat je nach Laufzeit und Betrag Zinsen von bis zu 3,07 Prozent.

Die Arbeiterkammer fordert daher: Die Sparbuchzinsen müssen angehoben werden, denn die Banken haben die Sparzinsen stärker abgesenkt als die Kreditzinsen. Das zeigt eine Statistik der Österreichischen Nationalbank. Außerdem verlangt die AK mehr Transparenz für Sparer: Einfache, überschaubare Sparprodukte und Klipp-und-Klar-Infos, also ein Produktinformationsblatt mit den Eckpunkten des Sparbuchvertrages.

Die Zinsen für jederzeit abhebbares Geld auf den Sparbüchern sind im Keller: 0,0625 (Bawag PSK) bis 2,1 Prozent (direktanlage.at, Mindesteinlage 5.000 Euro. Die Online-Bank hat eine Filiale und bietet Sparbücher an). Wer sein Sparbuch auflöst, werden zudem bis zu sieben Euro Schließungsspesen verrechnet. Von 16 Banken verrechnen fünf Institute keine Spesen bei der Schließung des Sparbuches.

Direktbanken bieten etwas mehr – im Schnitt 1,3 Prozent. Die Zinsen betragen für täglich fällige Spareinlagen 0,25 (Allianz Investmentbank, Allianz Top Cash) bis 2,1 Prozent (direktanlage.at, Online TopZins Konto, „Aktionszinssatz“ für Neukunden, Mindesteinlage 5.000 Euro). Konsumenten sollen zudem drauf schauen, ob es Aktionszinsen sind, empfiehlt die Arbeiterkammer (AK). Sie gelten nur kurz und/oder sind an Bedingungen geknüpft, etwa an Mindesteinlagen.

Bei den Sparcards gibt’’s im Schnitt 0,25 Prozent Zinsen. Die Sparkonten sind jedoch nicht für den Zahlungsverkehr geeignet. Die Einlagen sind tdafür aber äglich fällig. Die Zinsen machen 0,125 (Unicredit Bank Austria, ErfolgsCard; Erste Bank, s Komfort SparCard) bis 0,5 Prozent (Bawag PSK, ZinsvorteilsCard) aus. In der Regel gilt, je höher der angelegte Betrag, desto besser der Zinssatz.

Wer sich länger binden möchte und größere Beträge zum Sparen übrig hat, kann das mit einem Kapitalsparbuch oder Festgeld tun: Der Zinssatz für die gesamte Laufzeit ist hierbei fix. Ein laufendes Ansparen ist nicht möglich. Die Zinsunterschiede sind groß. So gibt es etwa für ein 12-monatiges Kapitalsparbuch Zinsen von 0,5 (Bank Winter) bis 1,75 Prozent (Deniz Bank Online-Festgeld/Sparbuch, Denzel Bank Online-Festgeld, Porsche Bank Direktsparen Fix, VakifBank Fixzins Vermögenssparbuch), für 36 Monate 0,5 (Bank Winter) bis 2,5 Prozent (Deniz Bank Online-Festgeld/Sparbuch), für 60 Monate bis zu 3,07 Prozent (Autobank Termineinlage).

Regelmäßiges (monatlich oder im Quartal) Geld ansparen geht mit dem Prämiensparbuch. Die Zinssätze sind variabel. Die Prämiensparbücher haben Laufzeiten von zum Beispiel zwei oder vier Jahren. Für zweijährige Prämiensparbücher etwa ist die Bandbreite beträchtlich: 0,125 (RLB NÖ Wien Mindesteinlage 30 Euro) bis 2,250 (Deniz Bank Mindesteinlage 100 Euro) Prozent.
Ber Vorsicht: Wer vorzeitig Geld abhebt oder das Sparbuch auflöst, bekommt deutlich weniger Zinsen!

Die Arbeiterkammer gibt folgende Empfehlungen:

- Vergleichen Sie die Sparzinsen. Verhandeln Sie mit Ihrer Hausbank über die Zinsen.

- Achtung vor Zinsfallen bei gebundenen Sparbüchern: Wenn Sie vorzeitig Geld abheben, lauert die Vorschuss-Zinsenfalle. Sie beträgt ein Promille pro Monat des abgehobenen Betrages.

- Achten Sie bei Sparcards auf anfallende Kosten wie Karten-, Kontoführungs- oder Behebungsgebühren am Schalter.

- Die Schließungsspesen bei der Auflösung eines Sparbuchs sind verhandelbar.

- Einen Zinsenvergleich bieter der AK Bankenrechner.

Mittwoch, 24. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Konsument: Holz und Erdwärme sind günstigste Energie

Holz und Erdwärmeheizungen sind bei den laufenden Energiekosten am günstigsten. Dies geht aus einem aktuellen Preisvergleich von “Konsument”, derMonatszeitschrift des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) hervor. Das Heizen mit Strom ist demnach am teuersten. Preisvergleiche lohnen sich also. Details zum Heizkostenvergleich soweit ein Report zum Thema Dachdämmsysteme sind online abrufbar und ab dem 25.10. im November-KONSUMENT nachzulesen. Ein offizieller ortsbezogener Strom-Gas-Preisvergleich aller Anbieter mit Benachrichtigungsfunktion bei Preisänderungen ist indes auf der Webseite der E-Control abrufbar.

Holz (nicht im Karton gekauft) kommt mit 3,64 Cent pro kWh am billigsten, sofern man über eine neue, effiziente Heizanlage verfügt und einige Unbequemlichkeiten wie die Selbstabholung ab Wald oder händisches Nachlegen in Kauf nimmt. Mit 3,75 Cent pro kWh folgt die Erdwärmepumpe. Bei einer Pellets-Zentralheizung muss man mit 5,82 Cent pro kWh rechnen. Die gängigen Heizformen Erdgas oder Heizöl sind dagegen mit 7,65 Cent bzw. 10,72 Cent bereits deutlich teurer. Nicht wirklich günstig ist auch die Fernwärme (Wien) mit 9,6-9,9 Cent pro KWh.  Am teuersten aber ist das Heizen mit Strom: Die erhobenen 18,37 Cent für Tagstrom sind einsame Spitze.

Da ein Wechsel der Energieform bzw. der Heizanlage oft sehr schwierig bis unmöglich ist, gibt der VKI folgende Tipps, um die Heizkosten zu senken:

- Raumtemperatur. Eine Temperaturabsenkung um 1 Grad bedeutet bereits eine Energieeinsparung von 6 Prozent. Für Wohn- und Arbeitsräume werden maximal 22 Grad Celsius empfohlen, während der Nachtstunden um gut 5 Grad Celsius weniger.

- Keine Heizkörperabdeckung. Heizkörper sollten nicht verkleidet, mit Möbeln zugestellt oder mit Vorhängen verdeckt werden. Ein nachts geschlossener Rollladen kann die Wärmeverluste über das Fenster um bis zu 20 Prozent verringern.

- Nicht beim Fenster hinausheizen. Löcher und Ritzen in der Mauer sowie Fensterrahmen abdichten. Wirksamer als dauerhaft gekippte Fenster ist Stoßlüften: die Fenster ganz öffnen und fünf bis zehn Minuten kräftig durchlüften.

- Rohre und Heizkörper entlüften. Dies sollte regelmäßig erfolgen, aber spätestens dann, wenn der Heizkörper “gluckert” oder trotz aufgedrehtem Ventil nicht mehr richtig warm wird.