Archiv für Oktober 2012

Mittwoch, 31. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

31.10. ist Weltspartag: Kaum Zinsen für Sparer

Kaum Süßes, dafür eher noch Saures gibts für Sparer auch am heutigen 31.10., dem Weltspartag zu berichten: Auf Sparbücher, auf denen jederzeit abgehoben werden kann, gibt’’s im Schnitt nur ein Achtel Prozent Zinsen. Das belegt ein aktueller AK-Sparbuchzinsen-Test vom Oktober bei 28 Banken in Wien. Bei Direktbanken und Sparcards bekommt man demnach etwas mehr. Wer sein Geld für einen bestimmten Zeitraum binden möchte auf einem Kapitalsparbuch oder Festgeld, hat je nach Laufzeit und Betrag Zinsen von bis zu 3,07 Prozent.

Die Arbeiterkammer fordert daher: Die Sparbuchzinsen müssen angehoben werden, denn die Banken haben die Sparzinsen stärker abgesenkt als die Kreditzinsen. Das zeigt eine Statistik der Österreichischen Nationalbank. Außerdem verlangt die AK mehr Transparenz für Sparer: Einfache, überschaubare Sparprodukte und Klipp-und-Klar-Infos, also ein Produktinformationsblatt mit den Eckpunkten des Sparbuchvertrages.

Die Zinsen für jederzeit abhebbares Geld auf den Sparbüchern sind im Keller: 0,0625 (Bawag PSK) bis 2,1 Prozent (direktanlage.at, Mindesteinlage 5.000 Euro. Die Online-Bank hat eine Filiale und bietet Sparbücher an). Wer sein Sparbuch auflöst, werden zudem bis zu sieben Euro Schließungsspesen verrechnet. Von 16 Banken verrechnen fünf Institute keine Spesen bei der Schließung des Sparbuches.

Direktbanken bieten etwas mehr – im Schnitt 1,3 Prozent. Die Zinsen betragen für täglich fällige Spareinlagen 0,25 (Allianz Investmentbank, Allianz Top Cash) bis 2,1 Prozent (direktanlage.at, Online TopZins Konto, „Aktionszinssatz“ für Neukunden, Mindesteinlage 5.000 Euro). Konsumenten sollen zudem drauf schauen, ob es Aktionszinsen sind, empfiehlt die Arbeiterkammer (AK). Sie gelten nur kurz und/oder sind an Bedingungen geknüpft, etwa an Mindesteinlagen.

Bei den Sparcards gibt’’s im Schnitt 0,25 Prozent Zinsen. Die Sparkonten sind jedoch nicht für den Zahlungsverkehr geeignet. Die Einlagen sind tdafür aber äglich fällig. Die Zinsen machen 0,125 (Unicredit Bank Austria, ErfolgsCard; Erste Bank, s Komfort SparCard) bis 0,5 Prozent (Bawag PSK, ZinsvorteilsCard) aus. In der Regel gilt, je höher der angelegte Betrag, desto besser der Zinssatz.

Wer sich länger binden möchte und größere Beträge zum Sparen übrig hat, kann das mit einem Kapitalsparbuch oder Festgeld tun: Der Zinssatz für die gesamte Laufzeit ist hierbei fix. Ein laufendes Ansparen ist nicht möglich. Die Zinsunterschiede sind groß. So gibt es etwa für ein 12-monatiges Kapitalsparbuch Zinsen von 0,5 (Bank Winter) bis 1,75 Prozent (Deniz Bank Online-Festgeld/Sparbuch, Denzel Bank Online-Festgeld, Porsche Bank Direktsparen Fix, VakifBank Fixzins Vermögenssparbuch), für 36 Monate 0,5 (Bank Winter) bis 2,5 Prozent (Deniz Bank Online-Festgeld/Sparbuch), für 60 Monate bis zu 3,07 Prozent (Autobank Termineinlage).

Regelmäßiges (monatlich oder im Quartal) Geld ansparen geht mit dem Prämiensparbuch. Die Zinssätze sind variabel. Die Prämiensparbücher haben Laufzeiten von zum Beispiel zwei oder vier Jahren. Für zweijährige Prämiensparbücher etwa ist die Bandbreite beträchtlich: 0,125 (RLB NÖ Wien Mindesteinlage 30 Euro) bis 2,250 (Deniz Bank Mindesteinlage 100 Euro) Prozent.
Ber Vorsicht: Wer vorzeitig Geld abhebt oder das Sparbuch auflöst, bekommt deutlich weniger Zinsen!

Die Arbeiterkammer gibt folgende Empfehlungen:

- Vergleichen Sie die Sparzinsen. Verhandeln Sie mit Ihrer Hausbank über die Zinsen.

- Achtung vor Zinsfallen bei gebundenen Sparbüchern: Wenn Sie vorzeitig Geld abheben, lauert die Vorschuss-Zinsenfalle. Sie beträgt ein Promille pro Monat des abgehobenen Betrages.

- Achten Sie bei Sparcards auf anfallende Kosten wie Karten-, Kontoführungs- oder Behebungsgebühren am Schalter.

- Die Schließungsspesen bei der Auflösung eines Sparbuchs sind verhandelbar.

- Einen Zinsenvergleich bieter der AK Bankenrechner.

Dienstag, 30. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Ärztekammer Wien: Pressepreis 2012 ausgeschrieben

Die Ärztekammer Wien hat den Pressepreis 2012 ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden hervorragende publizistische Arbeiten im Interesse des Gesundheitswesens. Es können Arbeiten jeder Art und Form eingereicht werden, die sich mit Fragen des Gesundheitswesens im weitesten Sinn befassen. Arbeiten, die sich vorwiegend oder ausschließlich mit medizinisch-wissenschaftlichen Fragen befassen oder die in wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht wurden, können nicht eingereicht werden. Einreichfrist für den mit 4000 Euro dotierten Journalistenpreis ist der 31. Dezember 2012.

Die Einreichung steht Berufsjournalisten sowie Mitarbeitern von Zeitungen, periodischen Zeitschriften, Buch- und Filmautoren sowie den Mitarbeitern der elektronischen Medien offen, die ihren ordentlichen Wohnsitz in Österreich haben. Mit der Einreichung ist das Einverständnis zur eventuellen Publikation der eingereichten Arbeiten in den “Mitteilungen der Ärztekammer für Wien” verbunden. Die Überreichung des Geldpreises (der Geldpreise) mit Urkunde erfolgt in feierlicher Form durch den Präsidenten der Ärztekammer für Wien.

Die Einreichung der Arbeiten in zweifacher Ausfertigung kann durch den Autor (die Autoren) oder durch die in Betracht kommenden Redaktionen erfolgen. Der Einreichung der Arbeit ist eine Erklärung des Autors (der Autoren) beizuschließen, dass alle an dem Zustandekommen der Arbeit beteiligten Mitarbeiter im Titel oder in Fußnote oder sonst in geeigneter Weise genannt sind.

Für Hörfunkbeiträge können entweder das Manuskript in zweifacher Ausfertigung oder eine Audiokasette, für Fernsehbeiträge muss eine DVD oder CD-Rom eingereicht werden.

Die Bewerbungen für den Pressepreis der Ärztekammer für Wien sind bis zum 31. Dezember 2012 in der Ärztekammer für Wien, Präsidium, 1010 Wien, Weihburggasse 10-12, mit dem Vermerk “Pressepreis der Ärztekammer für Wien” formlos einzureichen. Eine Erstreckung der Frist ist nicht in Aussicht genommen.

Über die Vergabe des Preises entscheidet eine von der Ärztekammer für Wien bestellte Jury, wobei die Aufteilung des Preises auf mehrere gleichwertige Veröffentlichungen zulässig ist. Wurde keine auszeichnungswürdige Arbeit eingereicht, kann von der Vergabe des Preises Abstand genommen oder der Preis auch einem Journalisten, der keine Arbeit eingereicht hat, für hervorragende publizistische Leistungen im Interesse des Gesundheitswesens verliehen werden. Die Mitglieder der Jury sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Gegen die
Entscheidung der Jury ist kein Rechtsmittel zulässig.

Montag, 29. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Rettet die Brauerei Kapsreiter!

Eine der ältesten (seit 1590) und renommiertesten Kleinbrauereien Österreichs, Kapsreiter in Schärding (OÖ), schließt Ende dieses Jahres wohl endgültig seine Türen. Dies wurde kürzlich offiziell vom aktuellen Eigentümer, der Harmer Holding bestätigt. Für die 17 bislang in der Brauerei Beschäftigten, die ihren Job verlieren, wurde demnach ein Sozialplan ausgearbeitet.

Viele qualitätsbewußte Biergenießer aus ganz Österreich, vor allem aus Schärding und Umgebung, welche Kapsreiter Bier seit Jahren schätzen und lieben, sind nun sehr besorgt und ersehnen sich den weiteren Betrieb der Brauerei Kapsreiter.

Harmer hatte zwar angekündigt, dass die Marke Kapsreiter weitergeführt und das entsprechende Bier dafür im zweiten Brauereibetrieb des Unternehmens in Grieskirchen gebraut wird: “Grieskirchner ist eine gut geführte Biermarke und ein solides, stabiles Unternehmen” und mit der Übersiedlung “die Synergien noch besser” nützen, erklärte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber redakteur.cc. Aus dem Umfeld der Brauerei in Schärding heißt es jedoch dazu, dass Grieskirchen -im Gegensatz zur Kapsreiter Brauerei- keine offene Gärführung habe und zudem auch das Brauwasser eine gänzlich andere Qualität als das in Schärding aufweise.

Zudem würden für Kapsreiter aktuell keine Rohstoffe mehr gekauft und daher könne bereits jetzt nur mehr die Sorte “Landbier” gebraut werden. Daher sei zu befürchten, dass künftighin auch in Grieskirchen nur noch Landbier produziert wird, während andere Sorten, wie beispielsweise das allseits beliebte “Stadtbräu” (ein naturtrübes Bio-Bier) sowie das Kapsreiter Pils künftig nicht mehr produziert werden. Auf Anfrage von redakteur.cc bei Harmer heißt es dazu wörtlich: “Kapseiter Bier wird aktuell in allen Sorten produziert. Eine Anpassung der Produktpalette ist momentan kein Thema”.

Da Harmer laut Medienberichten seit 2009 erfolglos versucht hatte, seine beiden Brauereien Kapsreiter und Griesskirchner zu verkaufen, ließ das Unternehmen auf Anfrage von redakteur.cc nach den aktuellen Verkaufsverhandlungen wissen: “Warum sollten wir die Marke Kapsreiter jetzt verkaufen?” Die Frage nach einem Verkauf stelle sich auch für Grieskirchen nicht: “Aktuell gibt es keine Pläne, den Standort Griesskirchen zu veräußern.” “Wir produzieren Kapsreiter Bier in Grieskirchen” und: “Meine berufliche Zukunft ist Grieskirchen”.

Im Umfeld der Brauerei Kapsreiter gibt man aber die Hoffnung nicht auf, dass das Traditionshaus vielleicht doch noch zu retten ist. Und so sucht man nach wie vor nach einem Investor für die Brauerei: eine Übernahme sei um zwei Millionen Euro möglich und weitere zwei Millionen seien für Instandhaltungs- und Sanierungsarbeiten nötig. Ein solcher Investor scheint jedoch noch in weiter Ferne. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: Vor kurzem wurde eine eigene Gruppe “Rettet die Brauerei Kapsreiter” auf Facebook eröffnet, die immer mehr Anhänger findet.

Die Kapsreiter Brauerei war über Generationen hindurch im Besitz der Familie Kapsreiter, bevor sie 1986 an die Ottakringer Brauerei verkauft wurde. Nach internen strategischen Spannungen zwischen den damaligen Eigentümern Gustav Harmer Jr. (dessen Vater seit 1938 Eigentümer von Ottakringer war) und Engelbert Wenckheim mit anschließender Neuausrichtung schied Harmer 1995 aus der Ottakringer Brauerei aus und übernahm schließlich mit seiner Harmer Holding Kapsreiter zu 100 Prozent.

Sonntag, 28. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Das war der Nationalfeiertag 2012 – Eindrücke in Bildern

Unzählige Menschen aus Nah und fern feierten in Wien am 26. Oktober den diesjährigen österreichischen Nationalfeiertag. Das Wiener Parlament lud genauso wie Bundespräsident, Bundeskanzler und verschiedene Ministerien zum Tag der Offenen Tür. Am Wiener Rathausplatz zeigten “Die Helfer Wiens” (Polizei, Rettung, Feuerwehr) ihr Können. Und bereits am Vormittag des Nationalfeiertages überzeugten sich mehrere hunderttausende Besucher über die Leistungsfähigkeit des Österreichischen Bundesheeres am Heldenplatz. Bundespräsident Heinz Fischer betonte in seiner Ansprache vor rund 1.000 Rekrutinnen und Rekruten das Wesen des Bundesheeres “als Aufgabe für das gesamte Volk auf Basis der allgemeinen Wehrpflicht”.

Und hier sind Eindrücke in Bildern (Fotos) vom österreichischen Nationalfeiertag 2012:

Donnerstag, 25. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Aktuelle Infos zum EU-Führerschein ab 2013

Der neue EU-Führerschein ab 2013
Foto: scheckkartenfuehrerschein.at

Ab 19. Jänner 2013 werden nur noch Führerscheine nach einheitlichem EU-Modell ausgegeben. Diese haben eine Gültigkeitsdauer von 15 Jahren. “Zur Verlängerung ist jedoch keine ärztliche Untersuchung oder behördliche Prüfung erforderlich,” stellte ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka anlässlich eines Symposiums von ÖAMTC und ÄKVÖ (Ärztliche Kraftfahrvereinigung Österreichs) zum Thema “Neue Führerscheine ab 2013″ klar.  “Ältere Führerscheine bleiben vorerst weiterhin gültig und müssen nicht umgetauscht werden”. Nähere Infos zum neuen Führerschein sind online abrufbar.

Eine weitere Neuerung betrifft die PKW-Anhängerbestimmungen. Hier kommt es zu einer Vereinfachung. Um Gespanne zwischen 3,5 und 4,25 Tonnen lenken zu dürfen, wird ab Jänner 2013 lediglich ein Fahrtraining im Ausmaß von sieben Stunden nötig sein, und nicht wie bisher ein Erwerb der FS-Klasse BE.

Auch bei der Motorrad-Ausbildung gibt es im kommenden Jahr Änderungen: Die bisher zwei Motorradklassen werden zu einem dreistufigen Modell ausgebaut. “Neu ist die Klasse A1, die bereits mit 16 Jahren erworben werden kann. Sie erlaubt das Fahren mit Motorrädern bis maximal 125 ccm”, informierte Georg Scheiblauer, Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. Die
Motorrad-Mehrphasenausbildung umfasst neben Fahrtechniktraining, verkehrspsychologischen Gruppengespräch und Gefahrenwahrnehmungstraining künftig auch eine verpflichtende
Perfektionsfahrt.

Neben den Neuerungen durch die EU-Führerscheinrichtlinie befasste sich das Symposium auch mit der Frage nach Befristungen der Lenkberechtigung infolge von (teils altersbedingten) Krankheiten. Amtsärztin Imgard Lechner berichtete, dass bei Diabetes, Gesichtsfelderkrankungen und fortschreitenden Augenerkrankungen die Lenkberechtigung teilweise für maximal fünf Jahre erteilt wird. “Für alle anderen schweren Erkrankungen gilt, dass eine Befristung nur dann zulässig ist, wenn mit einer Verschlechterung zu rechnen ist”, so Lechner. Liegt die gesundheitliche Eignung nicht im vollen Ausmaß vor, sind auch Einschränkungen möglich, etwa Fahren nur bei Tag, nicht auf Autobahnen, höchstzulässige Geschwindigkeit etc.

Über die Auswirkungen von altersbedingten kognitiven Defiziten im Straßenverkehr referierte Josef Marksteiner, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin. “Für den Erhalt der Verkehrstüchtigkeit gilt: Fähigkeiten, die wir erhalten wollen, müssen konstant trainiert werden. Es sollte also früh mit spezifischen Trainings begonnen werden, die insbesondere
geschwindigkeitsabhängige, automatisierte Prozesse in den Vordergrund stellen”, so der Rat des Mediziners.

Mittwoch, 24. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Konsument: Holz und Erdwärme sind günstigste Energie

Holz und Erdwärmeheizungen sind bei den laufenden Energiekosten am günstigsten. Dies geht aus einem aktuellen Preisvergleich von “Konsument”, derMonatszeitschrift des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) hervor. Das Heizen mit Strom ist demnach am teuersten. Preisvergleiche lohnen sich also. Details zum Heizkostenvergleich soweit ein Report zum Thema Dachdämmsysteme sind online abrufbar und ab dem 25.10. im November-KONSUMENT nachzulesen. Ein offizieller ortsbezogener Strom-Gas-Preisvergleich aller Anbieter mit Benachrichtigungsfunktion bei Preisänderungen ist indes auf der Webseite der E-Control abrufbar.

Holz (nicht im Karton gekauft) kommt mit 3,64 Cent pro kWh am billigsten, sofern man über eine neue, effiziente Heizanlage verfügt und einige Unbequemlichkeiten wie die Selbstabholung ab Wald oder händisches Nachlegen in Kauf nimmt. Mit 3,75 Cent pro kWh folgt die Erdwärmepumpe. Bei einer Pellets-Zentralheizung muss man mit 5,82 Cent pro kWh rechnen. Die gängigen Heizformen Erdgas oder Heizöl sind dagegen mit 7,65 Cent bzw. 10,72 Cent bereits deutlich teurer. Nicht wirklich günstig ist auch die Fernwärme (Wien) mit 9,6-9,9 Cent pro KWh.  Am teuersten aber ist das Heizen mit Strom: Die erhobenen 18,37 Cent für Tagstrom sind einsame Spitze.

Da ein Wechsel der Energieform bzw. der Heizanlage oft sehr schwierig bis unmöglich ist, gibt der VKI folgende Tipps, um die Heizkosten zu senken:

- Raumtemperatur. Eine Temperaturabsenkung um 1 Grad bedeutet bereits eine Energieeinsparung von 6 Prozent. Für Wohn- und Arbeitsräume werden maximal 22 Grad Celsius empfohlen, während der Nachtstunden um gut 5 Grad Celsius weniger.

- Keine Heizkörperabdeckung. Heizkörper sollten nicht verkleidet, mit Möbeln zugestellt oder mit Vorhängen verdeckt werden. Ein nachts geschlossener Rollladen kann die Wärmeverluste über das Fenster um bis zu 20 Prozent verringern.

- Nicht beim Fenster hinausheizen. Löcher und Ritzen in der Mauer sowie Fensterrahmen abdichten. Wirksamer als dauerhaft gekippte Fenster ist Stoßlüften: die Fenster ganz öffnen und fünf bis zehn Minuten kräftig durchlüften.

- Rohre und Heizkörper entlüften. Dies sollte regelmäßig erfolgen, aber spätestens dann, wenn der Heizkörper “gluckert” oder trotz aufgedrehtem Ventil nicht mehr richtig warm wird.

Dienstag, 23. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

UNO fordert Totalüberwachung des Internet

UNO-Generalsekretär Ban-Ki Moon
Foto: UN Photo/Evan Schneider

Einerseits stuft die UNO offenbar das Internet im Zusammenhang mit dem “Kampf gegen den Terror” als gefährlich ein und fordert daher eine Total-Überwachung des gesamten Internets (inklusive der Social Networks und privater Foren), wie dem nun in Wien veröffentlichte UNODC-Bericht “The use of the Internet for terrorist purposes” zu entnehmen ist. “Die Anonymität der Benutzer und die Transnationalität des virtuellen Raumes stellt daher für die Sicherheitsbehörden bei der Terrorismusbekämpfung eine große Herausforderung dar,” bestätigt auch Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner. Und UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon dazu wörtlich: “The Internet is a prime example of how terrorists can behave in a truly transnational way; in response, States need to think and function in an equally transnational manner.”

Andererseits beklagt sich Ban Ki-Moon anlässlich des morgigen UN-Tages über zunehmende “Unsicherheit, Ungleichheit und Intoleranz” und ruft dazu auf, “den Idealen der Charta der Vereinten Nationen gerecht zu werden und eine bessere Welt für uns alle zu schaffen”. Zudem mahnt er zur Einhaltung der Milleniumsentwicklungsziele.

Die Erklärung von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum Tag der Vereinten Nationen am 24. Oktober im Wortlaut:

Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, des Übergangs und des Wandels. Unsicherheit, Ungleichheit und Intoleranz breiten sich aus. Globale und nationale Institutionen werden auf die Probe gestellt. Weil so vieles auf dem Spiel steht, müssen die Vereinten Nationen auf allen Gebieten Schritt halten – Frieden, Entwicklung, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Stärkung der Frauen und der Jugend.

In vielen Bereichen gibt es wichtige Fortschritte. Die extreme Armut konnte seit dem Jahr 2000 halbiert werden. In vielen Ländern ist ein demokratischer Wandel im Gang. Überall in den Entwicklungsländern gibt es ermutigende Anzeichen eines Wirtschaftswachstums.

Das Jahr 2015, die Frist für das Erreichen der Millenniumsentwicklungsziele, nähert sich rasch und wir müssen unsere Bemühungen intensivieren, um all diese Ziele zu erreichen, die Leben retten können. Wir müssen eine klare und praktische Entwicklungsagenda für die Zeit nach 2015 entwerfen. Und wir müssen weiter Intoleranz bekämpfen, Menschen retten, die in Konflikte verwickelt sind und dauerhaften Frieden schaffen.

Die Vereinten Nationen sind nicht nur ein Treffpunkt für Diplomaten. Die Vereinten Nationen entwaffnen Kämpfer, verteilen Medikamente, helfen Flüchtlingen und schützen die Menschenrechte.

Bei dieser weltweiten Aufgabe sind wir auf zahllose Freunde und Unterstützer angewiesen. Nichtstaatliche Organisationen, religiöse Führer, Wissenschaftler, private Spender, Führungskräfte der Wirtschaft und besorgte Bürger sind für unseren Erfolg entscheidend. Niemand kann alles machen. Aber jeder von uns kann auf eigene Art etwas bewirken.

An diesem Tag wollen wir unser individuelles Engagement und unsere gemeinsame Entschlossenheit bekräftigen, um den Idealen der Charta der Vereinten Nationen gerecht zu werden und eine bessere Welt für uns alle zu schaffen.

Montag, 22. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

AK warnt: Fertiggerichte “ohne Geschmacksverstärker” sind nicht glutamatfrei

Bei beiden hier abgebildeten Produkten (eines von Knorr, eines von Maggi) scheint Hefeextrakt in der Zutatenliste auf, welcher Glutamat enthält.

“Irreführende Kennzeichnungen” auf Fertiggerichten und Packerlsuppen kritikisiert die Arbeiterkammer (AK): “Frei von Geschmacksverstärkern” sieht man zwar häufig auf Packungen, aber dies stimmt oft nicht, so die AK.

Im Essen sind dann meist Zutaten mit geschmacksverstärkender Wirkung enthalten, zum Beispiel Hefeextrakt. Eine AK-Analyse von 26 Produkten zeigt: „Ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern“ heißt nicht glutamatfrei. Positiv: Wird Hefeextrakt als glutamathältige Zutat verwendet, ist die Menge an Glutamat meist niedriger als bei direkt zugesetztem Glutamat. Die AK will mehr Klarheit bei der Kennzeichnung.

Die AK hat 26 Produkte wie Wurst, Snacks (Chips, Erdnusslocken), Tiefkühlpizza, Packerlsuppe oder Fertiggerichte von der Lebensmittelversuchsanstalt Klosterneuburg auf den Glutamatgehalt prüfen lassen. Einerseits ging es um Produkte, bei denen Glutamat als Zusatzstoff zugesetzt war. Anderseits waren es Produkte, die mit Hefeextrakt produziert wurden. Es wurde dabei ermittelt, mit wie viel Glutamat Konsumenten in diesen Produkten zu rechnen haben.  Das Ergebnis zeigt: Kein Produkt, das „ohne Glutamatzusatz“ gekennzeichnet war, war frei von geschmacksverstärkenden Stoffen, weil es zum Beispiel Hefeextrakt enthält. Viele Konsumenten rechnen aber gar nicht damit, dass Hefeextrakt eine glutamathältige Zutat ist.

Glutamat als geschmacksverstärkender Zusatzstoff ist in sehr vielen verarbeiteten Produkten enthalten. Es verleiht den Lebensmitteln eine deutlich würzige Note, wird aber aufgrund der so häufigen Verwendung in der Lebensmittelindustrie von vielen Konsumenten sehr kritisch beurteilt. Es braucht jedenfalls bei der Kennzeichnung mehr Transparenz. Werden glutamathältige Stoffe wie Hefeextrakt verwendet, sollen Hersteller das nicht „verschleiern“, fordert die AK. Denn Angaben wie „ohne geschmacksverstärkende Zusatzstoffe“, „ohne Glutamatzusatz“ oder „ohne künstliche Geschmacksverstärker“ sind missverständlich, da sich Konsumenten häufig ein völlig glutamatfreies Produkt erwarten.

Sonntag, 21. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Großer Erfolg für Jugendsozialaktion “72 Stunden ohne Kompromiss”

Mehr als 5.000 Jugendliche beteiligten sich laut Organisatoren österreichweit an der Jugendsozialaktion “72 Stunden ohne Kompromiss”. Unter diesem Motto “engagierten sich die Teilnehmer in 400 Sozialprojekten und leisteten freiwillig insgesamt mehr als 350.000 Arbeitsstunden. Am Montag, den 22.10.2012, berichtet ORF III um 18.55 Uhr in einer 45-minütigen Dokumentation über die Aktion. Österreichs größte Jugendsozialaktion wurde heuer bereits zum sechsten Mal von der Katholischen Jugend Österreichs (KJ) in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3 organisiert.

“Ihr wart großartig!”, bedankt sich Caritas-Präsident Franz Küberl bei allen, die mitgemacht haben: “Aufgrund des Einsatzes der 5.000 engagierten Jugendlichen können wir sagen: Unser Land wurde in den letzten Tagen reicher an Mitmenschlichkeit, reicher an Mitgefühl und reicher an Engagement.” Noemi Müller, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich dazu: “Jugendliche sind sozial und solidarisch – das beweist ihr Engagement bei ’72 Stunden ohne Kompromiss’. Sie sind Vorbild für die ganze Gesellschaft”.  “Ich bedanke mich bei allen Jugendlichen und OrganisatorInnen für das tolle Engagement und die kompromisslose Bereitschaft zu helfen”, so die Projektkoordinatorin von “72 Stunden ohne Kompromiss” Magdalena Schwarz.

Die Projekte selbst waren abwechslungsreich und herausfordernd: So wurde in Oberösterreich ein Pavillon der Begegnung in einem Heim für AsylwerberInnen gebaut, in Wien den Bewohner  eines Seniorenheimes das  Internet näher gebracht, in Salzburg gestrickt und für soziale Projekte Straßenmusik gemacht, in der Steiermark ein Gartenbiotop geplant, im Burgenland ein Benefiz-Rockkonzert auf die Bühne gebracht, in Vorarlberg eine Alpe gepflegt, in Tirol mit den Clini-Clowns Frohsinn verbreitet, in Kärnten Apfelsaft für ein Missionsprojekt produziert und in Niederösterreich ein Generationencafé organisiert.

Donnerstag, 18. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

UNESCO-Weltbildungsbericht 2012: 71 Mio. Jugendliche ohne ausreichende Schulbildung

71 Millionen Jugendliche besuchen keine Sekundarschule und genießen demnach keine ausreichende Schulbildung. Dies geht aus dem UNESCO-Weltbildungsbericht 2012 vor. Demnach ist jeder achte Jugendliche weltweit arbeitslos. Über ein Viertel aller Jugendlichen übt eine Tätigkeit aus, die ihn an oder unter der Armutsgrenze leben lässt. Der UNESCO-Weltbildungsbericht 2012 fordert daher mehr Investitionen in die berufliche Qualifikation von Jugendlichen.

Die Vernachlässigung der Qualifikation Jugendlicher hat langfristige Folgen. Auf der Basis von OECD-Daten schätzt der Weltbildungsbericht, dass auch in den Industrieländern 160 Millionen Erwachsene nicht in der Lage sind, eine Zeitung zu lesen oder sich für eine Stelle zu bewerben, weil ihnen die entsprechenden Kenntnisse fehlen.

Der Weltbildungsbericht 2012, dessen Schwerpunkt 2012 die Qualifikation Jugendlicher ist betont, dass der Abschluss der unteren Sekundarstufe das Minimum ist, um die Kenntnisse zu erlangen, die man für die Ausübung eines guten Berufs braucht. 250 Millionen Kinder im Grundschulalter können weder lesen noch schreiben. 71 Millionen Teenager besuchen keine Sekundarschule und haben daher keine Chance, sich die nötigen Kenntnisse für eine berufliche Perspektive anzueignen.

 

Alle Jugendlichen weltweit, so fordert der Bericht, müssen eine qualitativ gute Sekundarschulbildung erhalten. Berufsrelevante Kenntnisse und Schlüsselqualifikationen müssen vermittelt werden. Es sei dringend notwendig, mehr Mittel für die Qualifikation Jugendlicher bereitzustellen. Diese Investition lohnt sich auch aus volkswirtschaftlicher Sicht: Der Bericht schätzt, dass jeder US-Dollar, der für die Bildung eines Menschen ausgegeben wird, während dessen Arbeitslebens zwischen 10 und 15 US-Dollar Wirtschaftswachstum erbringt.

Das duale Berufsbildungssystem in Deutschland, das den Besuch einer Berufsschule mit einer praktischen Ausbildung in einem Betrieb kombiniert, wird in dem Bericht positiv hervorgehoben. Es habe dazu beigetragen, dass die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen in Deutschland im Januar 2012 bei vergleichsweise geringen 8 Prozent lag, im Vergleich zu 23 Prozent in Frankreich und 22 Prozent in Großbritannien.

“Die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Ländern der Europäischen Union ist beunruhigend. Daher müssen auch wir in Europa der beruflichen Bildung in Zukunft hohe Aufmerksamkeit schenken, damit wir nicht in wenigen Jahren schon von einer verlorenen Generation sprechen müssen”, sagt Dieter Offenhäußer, stellvertretender Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission.

In einigen Regionen sind in der Bildung deutliche Fortschritte erzielt worden. Dennoch sind viele Entwicklungsländer weit davon entfernt, die Ziele des weltweiten Aktionsprogramms “Bildung für alle” bis 2015 zu erreichen: Trotzdem die Zahl der Kinder in vorschulischen Einrichtungen stark gestiegen ist, profitiert nur eines von zwei Kindern von frühkindlicher Förderung. Die Zahl der Kinder, die keine Grundschule besuchen, ist seit 1999 von 108 Millionen auf 61 Millionen gesunken, doch seit 2010 stagniert diese Zahl. Die weltweite Analphabetenrate sinkt, aber zu langsam: Nach wie vor sind 775 Millionen Erwachsene weltweit Analphabeten, zwei Drittel davon Frauen. Lehrermangel und schlechte Lehrerausbildung führen in vielen Regionen zu Problemen bei der Bildungsqualität.

Der Weltbericht “Education for all – Global Monitoring Report” wird im Auftrag der UNESCO von einem unabhängigen Team verfasst. Er liefert jährlich einen Zwischenstand zur Umsetzung des weltweiten Aktionsprogramms “Bildung für alle”. 164 Länder haben sich auf dem Weltbildungsforum in Dakar 2000 verpflichtet, sechs Bildungsziele bis zum Jahr 2015 zu erreichen: Ausbau der frühkindlichen Förderung und Erziehung, Grundschulbildung für alle Kinder weltweit, Absicherung der Lernbedürfnisse von Jugendlichen und Erwachsenen, Halbierung der Analphabetenrate unter Erwachsenen, Gleichberechtigung der Geschlechter und Verbesserung der Bildungsqualität.