Archiv für August 2007

Samstag, 18. August 2007, von Elmar Leimgruber

O du armer Westi…

Jö, der arme Westi (für Nicht-Ösis: BZÖ-Chef Peter Westenthaler): hat sich über die Niveaulosigkeit in der Politik beklagt, für die er natürlich selbst überhaupt nicht verantwortlich ist, denn wenn es so wäre, hätte er an dem ja nix auszusetzen. Oder ist es auch in diesem Fall so wie meist, dass einem das an anderen Menschen am meisten nervt, was einem an sich selber zu schaffen macht?
Aber das ist ja noch nicht alles: Wegen dieser schlechten Stimmung in der Politik -wohlgemerkt nicht wegen seiner Erfolglosigkeit in politischen Angelegenheiten-wollte Westi sein Handtuch werfen, einfach gehn. Und erwartete sich, dass man ihn bitten würde zu bleiben. Doch das passierte nicht wirklich, sondern es gab sogar Aufforderung politischer Freunde, seinen Entschluss auch in die Tat umzusetzen.
Trotz des mangelnden Rückhalts gar in der eigenen Partei hat er nun gestern angekündigt: “Ich bleibe” und er werde sogar kämpfen. Fragt sich nur wofür? Arm ist er allemal…

Donnerstag, 2. August 2007, von Elmar Leimgruber

“Die Lüge vom Koma-Trinken” ???

An sich lästere ich lieber über eine Tageszeitung, die sich “Österreich” nennt, aber ein Hetz- und Skandalplatz erster Klasse ist. Heute jedoch muss ich mich über die ansonsten auch journalistisch besser und seriöser produzierte Wiener U-Bahn-Tageszeitung “heute” negativ wundern. Das Gratisblatt “enttarnte”, sich dabei stützend auf Daten der Statistik Austria, dass es keine “Koma-Trinker-Flut” gebe.
Ach nein? Sind offizielle 1459 im Spital registrierte Alkohol-Opfer kein Grund zur Sorge? Landet man mit Alkoholvergiftungen im Krankenhaus, wenn man nur ein-zwei Gläschen Wein oder Bier oder Alkopops getrunken hat? Wie schön, wenn für “heute” alles bestens ist.
Schon vor Jahren hatte ich rege Diskussionen mit Jugendlichen, die ich meist vergeblich versuchte, vor der Schädlichkeit von Kannabiskonsum zu warnen. Und ein Argument lautete damals immer: wieso darf man saufen bis zum Erbrechen und Kannabis wird tabuisiert?
Ich habe damals schon denselben Standpunkt vertreten wie heute: Kannabis konsumiert man nur der Wirkung wegen, Alkohol kann man auch “nur” genießen. Und natürlich gehörte Alkoholmissbrauch genauso verboten wie Kannabiskonsum.
Jahrelang fand ich mich mit meinen Wünschen auf einsamer Flur. Umso erfreuter war ich, dass vor einigen Monaten endlich sich auch mal die hohe Politik des Alkoholmissbrauchs -besonders unter Jugendlichen- annahm.
Erwachsene müssten wissen, wiesehr sie sich durch zu viel Alkohol schaden, Jugendliche wissen das meist nicht, weil Alkohol in unseren Breiten immer noch verharmlost wird. Und daher darf es nicht weiter verwundern, wenn viele Jugendliche an jedem Wochenende zu viel Alkohol konsumieren, in den Städten vor allem Alkopos, am Land vor allem Wein.
Alkohol als Genussmittel und im gesunden Maß ist ok, aber das Sich-Besaufen-Müssen auf keinem Fall. Daher sind alle auch politischen Maßnahmen zu fördern und zu unterstützen, dass Jugendliche einen vernünftigen Umgang mit Alkohol lernen. Und genauso sind jegliche Versuche der “Alkolindustrie” und ihrer Verbündeten, das alles zu verharmlosen, zu enttarnen.

Mittwoch, 1. August 2007, von Elmar Leimgruber

Wiener Prater hinter Gittern

Das Wiener Riesenrad und der gesamte Wiener Prater gehören neben dem Stephansdom und Schloss Schönbrunn zu den Wahrzeichen der Stadt, die alljährlich unzählige Touristen besuchen.
Dabei ist bereits den meisten Wienern der Prater schon seit Jahren ein Dorn im Auge, für den sie sich nicht ungern schämen, weil er so verwahrlost und “tief” ist, wahrlich jedenfalls keine Touristenattraktion im eigentlichen Sinn mehr.
Nun gibts in ganz Europa seit Jahren beste Beispiele dafür, wie Vergnügungsparks gut geführt werden, sauber nicht angstauslösend sind: Das lässt sich ganz einfach erreichen, indem man das gesamte Gelände umgittert und Pauschaleintrittspreise verlangt. Mit diesen Halbtages-, Abend-, Tages-, Wochen- Monats und Jahres-Tickets (eventuell noch begünstigt für Bewohner der Stadt) können die Kunden dann je nach Lust und Laune jene Spiele in Anspruch nehmen, die ihnen gefallen.
Mit dem eingenommenen Geldern könnten dann nicht nur neue Attraktionen angekauft werden, sondern Unratablagerungen beseitigt werden und es wäre sozusagen auch dafür gesorgt, dass nur derjenige sich dort aufahltet, der entweder zur Crew gehört oder eben ein zahlender Kunde ist.
Diese Maßnahme würde ich mir und der Stadt Wien wünschen, damit die Lebens- und Unterhaltungsqualität im Prater wieder steigt.