Archiv für Februar 2006

Dienstag, 14. Februar 2006, von Elmar Leimgruber

Oratorien als Schwerpunkt der Haydn-Festspiele 2006 auf Schloss Esterhazy in Eisenstadt

Einer der großen Schwerpunkte der diesjährigen Haydn-Festpiele auf Schloss Esterhazy in Eisenstadt/Burgenland/ Österreich wird das Oratorium sein.Die Haydntage finden laut Aussendung heuer vom 7. bis 17. September statt und stehen unter dem Motto “Haydn und Händel”. Publikumsliebling und conductor in residence Adam Fischer und seine Österr.-Ung. Haydn Philharmonie werden demnach Haydns „Schöpfung„ und Händels „Messias„ sowie auch die beiden traditionellen Abschlusskonzerte zur Aufführung bringen.
Neben den großen Oratorien stehen bei den Haydntagen Messen, erlesene und selten gespielte Symphonien von Joseph Haydn sowie die großen concerti grossi von Georg Friedrich Händel am Programm.
Das Opernschaffen dieser beiden Komponisten wird vom Ensemble La Stagione Frankfurt unter Michael Schneider mit ausgewählten Arien dargestellt.
Weitere Höhepunkte des Festivals Außergewöhnlich wird auch die Aufführung der Orgelkonzerte von Händel und Michael Haydn, die vom Barock-Spezialisten Ton Koopman und dem Amsterdam Baroque Orchestra interpretiert werden sowie das Konzert mit der Händel & Haydn Society Boston, die u.a. Händels berühmte Wassermusik zur Aufführung bringen werden. Die Haydn Akademie mit dem chorus sine nomine unter Trevor Pinnock wird ebenfalls in Eisenstadt zu Gast sein wie Star-Tenor Ian Bostridge, der mit seinen sehr persönlichen Interpretationen den Hörer in jedem Konzert neu herausfordert.

Sonntag, 12. Februar 2006, von Elmar Leimgruber

Wiener Mozart-Musical konzertant und leider cut

Mozart, Musical in Concert, nannten die Vereinigten Bühnen Wien Ihre leider nur wenigen Februar-Aufführungen des Musicals Mozart von Sylvester Levay und Michael Kunze (denen wir auch den Musical-Welterfolg Elisabeth verdanken), das 1999 in Wien seine Welturaufführung erlebt hatte. Es stört keinesfalls die konzertante Aufführung ohne Kulisse, dafür in der Musical-Garderobe. Auch das Orchester auf der Bühne ist eine angenehme Überraschung. Es verwundert jedoch, dass es nur eineinhalb Stunden Mozart-Musical zu erleben gibt.

Dafür hört man nun neue Songs, die bei der Wiener Welturaufführung noch nicht dabeiwaren. Dennoch rechtfertigt der hohe Preis keine so kurze Aufführung.

DAS musikalische Highlight in Mozart ist Carin Filipcic als Baronin von Waldstätten: einfühlsam, direkt und brillant und ein Genuss für alle Sinne. Ebenfalls eine Traumbesetzung: Rasmus Borkowski in der Titelrolle als Mozart und besonders bewegend auch Jana Stelley als Constanze Weber: von ihr wird das musikbegeisterte Publikum sicher noch viel Beeindruckendes hören in Zukunft. Voller Power wie eh und je auch Uwe Kröger als Fürsterzbischof Hieronymus Colloredo.

An Viktor Gernot erinnerte mich Andre Bauer in der Rolle Mozarts Vater Leopold: gut gesungen, jedoch für diese Rolle zu jung. Caroline Vasicek als Mozarts Schwester Nannerl wirkt in der Samstag-Nachmittag-Aufführung schwach und stimmlos.
Alles in allem eine von der Besetzung erwähnter Rollen abhängige wunderbare Aufführung, die jedoch letztlich zu cut ist.