Archiv für März 2010

Mittwoch, 31. März 2010, von Elmar Leimgruber

magnam gloriam mit “Resurrection” jetzt auch bei amazon

Hier kostenlos in die neueste Produktion von magnam gloriam (Label: elmadonmusic.com) reinhören und kaufen:

Mittwoch, 31. März 2010, von Elmar Leimgruber

1. April: Auf zur Eiskugel-Schlacht:-)

Pünktlich zur Saisoneröffnung organisieren die Speiseeishersteller im Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds) auch heuer wieder den inzwischen traditionellen “Tag des Eises”. „Mit dieser Initiative wollen Südtirols Eisdielen die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Speiseeis aus handwerklicher Produktion lenken”, erklärt Antonio Munaretto, Präsident der Speiseeishersteller im hds. „Nur die Bezeichnung ,Eisdiele’ garantiert den Kunden selbst, nach Handwerkstradition hergestelltes Eis, ausschließlich mit frischen Zutaten und ohne irgendwelche Zusatzmittel“. Im Rahmen dieser Initiative werden von 15 bis 18 Uhr zwei Kugeln Eis zum Preis für eine angeboten.

„Heute gibt es Speiseeis für alle Geschmäcker und jedes Alter. Mit dem Genuss von Eis führen wir unserem Körper Eiweiß, Wasser, Vitamine und Mineralsalze zu“, erklärt Präsident Munaretto. Der Kalorienanteil variiert sehr stark: angefangen von einem Minimum von 140 Kalorien pro 100 Gramm Fertigprodukt bis zu 300 Kalorien pro 100 Gramm.

Rund 12 Kilogramm Speiseeis aus handwerklicher Produktion verzehren die Italiener laut hds pro Kopf im Laufe eines Jahres. Im Durchschnitt also ein Kilo Speiseeis im Monat, das entspricht insgesamt 332.000 Tonnen Eis und einem Umsatz von drei Milliarden Euro pro Jahr, verteilt auf über 32.000 Eisdielen im ganzen Staatsgebiet.

Die Ursprünge der Speiseeisherstellung gehen zurück auf die Römer. Sie mischten fein geriebenes Eis mit Honig und mit einem anderen Teil Eis zusammen, dem Fruchtsaft beigemischt wurde, um so eine Art gefrorene Creme herzustellen.

Der Landesverband der Südtiroler Speiseeishersteller als eigenständiger Berufsverband und als Interessenvertretung der Eishersteller ist seit Oktober 2002 dem Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol angeschlossen. Dieser Schritt war notwendig um gemeinsam mit den anderen Berufsgruppen des Lebensmittelgewerbes berechtigte Anliegen durchzusetzen.

Der Vorstand des Landesverbandes der Speiseeishersteller besteht derzeit aus folgenden Mitgliedern: Antonio Munaretto (Präsident), Franco Risatti (Vizepräsident), Andrea Fogli (Vizepräsident), Elmar von Gelmini, Michael Profanter, Denis Zanolini, Flora Leitner, Alexander Innerhofer, Walter Job und Franco Frenademez.

Mittwoch, 31. März 2010, von Elmar Leimgruber

Gregorianika Unplugged und A Cappella live in Meran + Weitere Shows in Südtirol

Gregorianika im Meraner Kursaal im März 2010
Foto © Leimgruber

An sich treten Gregorianika meist in Form einer Show auf. Im Meraner Kursaal am 30. März war es anders. Die sieben Sänger im Mönchsgewand aus der Ukraine sangen nicht nur vollkommen Unplugged, also ohne jegliche Verstärkung, ja ohne Mikrofon, sondern sie sangen auch ohne jegliche instrumentale Begleitung (nur in einem Stück spielte einer der “Mönche” eine Flöte), also A Cappella Pur.

Im beinahe ausverkauften Kursaal waren ziemlich einige im Publikum überrascht, verwwechselten sie wohl Gregorianika mit den bekannteren Gregorian (ich habe unlängst über deren Konzert hier berichtet) und erwarteten sich eine Show. Die Bühnenbeleuchtung war in beiden Teilen des Abends statisch und Show war es sicherlich keine. Musste es aber auch nicht sein:

Man konnte sich einfach zuerst überraschen lassen und dann einlassen auf den grossteils geistlichen Gesang von der Gregorianik über byzantinisch-ostkirchliche Gesänge bis hin zu mittelalterlichen Liedern. Nur ganz wenige Eigenkompositionen und ein paar bekanntere Stücke wie “Ameno”, “Guten Abend, gut Nacht” und “Moon River” ergänzte das ansonsten relativ unbekannte Repertoire des Chores.

Das Programm von Gregorianika war hoch anspruchsvoll für die Sänger und für das Publikum, wobei vor allem bei den höchsten Stellen der Tenöre -vermutlich bewirkt durch falsche Atmung- zuweilen die Töne zu gequält erschienen und gleichzeitig schnell “die Luft wegwar”.

Dennoch war es durchaus ein gelungener Konzertabend, nur muss man eben wissen, dass es sich dabei nicht um eine Show im eigentlichen handelt, sondern um ein erlesenes aus sieben sehr guten Sängern bestehendes Chorkonzert handelt.
Und hier gibts die Möglichkeit, in die aktuelle CD von Gregorianika reinzuhören:

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Der Veranstalter des Abends, Showtime Agency, bringt übrigens in den kommenden Wochen weitere internationale Grössen wie Bushido und die Wise Guys nach Südtirol, bzw. organisiert Busfahrten beispielsweise zu AC/DC nach Udine und zu U2 nach München. Und die TV-Show “Musikantenstadl” kommt im September ebenfalls nach Südtirol. Wer im Vorverkauf Tickets bucht, bekommt einen Rabatt von 5 Euro.

Pink in Innsbruck

Für das Konzert der US-amerikanischen Sängerin Pink am 5. Juni in
der Olympiaworld in Innsbruck sind die Tickets ab sofort auch in
Südtirol bei den üblichen Vorverkaufsstellen erhältlich.

Goggelbauer Luis

Alle kennen Luis. Alle wollen ihn sehen. Die Vorstellung am 22.
April im Waltherhaus Bozen ist bereits ausverkauft. Auf Grund der
großen Nachfrage gibt es eine Zusatzvorstellung im Waltherhaus am 25.
April. Tickets für alle Vorstellungen sind ab sofort erhältlich.

Er ist ohne Frage der Mann der Stunde. Nicht nur im deutschen
HipHop, nicht nur in der deutschen Musikszene, nicht nur in der
deutschen Popkultur. Er ist, schlicht und ergreifend: der Mann der
Stunde über alles. Am 25. April kommt er nach Bruneck, genauer gesagt
ins UFO. Karten für das Top-Event sind ab sofort erhältlich.

AC/DC Black Ice Tour 2010

Die Black Ice World Tour 2010 geht weiter. Ihr einziges Konzert in
Italien wird am 19. Mai im Stadio Friuli in Udine stattfinden. Tickets
sind jetzt schon rar. Ein Bus wird die Südtiroler Fans nach Udine und
nach dem Konzert wieder nach Bozen bringen. Tickets inklusive Busfahrt sind erhältlich.

Musikantenstadl 2010 live aus Bozen

Ab sofort können die Karten für den Musikantenstadl am 18.09.2010 in Bozen auch online gekauft werden. Hier geht´s zur Online-Bestellung.

U2 – 360° Tour

Sie möchten noch Karten für das Konzert von U2 in München am 15.
September im Olympiastadion? Kein Problem! Und nicht nur das! Wir haben
nicht nur die Karten, sondern bringen Sie auch noch mit dem Bus bequem
direkt vor das Stadion und holen Sie dort wieder ab.

Wise Guys

Vokal-Pop mit Spaßfaktor. Die Wise Guys sind Deutschlands
bekannteste und beliebteste A-cappella-Band. Sie zählen zu den
erfolgreichsten Live-Acts im gesamten deutschsprachigen Raum. Das
Konzert ist bereits ausverkauft.

Alle aktuellen und künftigen Top-Events für Südtirol sind online verfügbar.

Dienstag, 30. März 2010, von Elmar Leimgruber

Sommerurlaub: Wer vergleicht, spart viel Geld

Zum Schnäppchenpreis im Mai 2009 in Santorin (Griechenland)
Foto: © Leimgruber

Wer Angebote und Preise vergleicht, kann beim diesjährigen Sommerurlaub besonders sparen. Dies zeigt ein aktueller Test der Arbeiterkammer (AK), bei dem Pauschalreise-Preise von zwölf Reiseveranstaltern bei 15 Hotels in fünf Urlaubsländern verglichen wurden: Für zwei Wochen Sommerurlaub sind demnach je nach Reiseveranstalter sogar bis zu 1.100 Euro Ersparnis für eine Familie mit Flug in ein- und demselben Hotel drinnen! Im Schnitt ist das günstigste 2-Wochen-Angebot um 455 Euro billiger als das teuerste. Familien sollten sich zudem auch nicht von großzügigen Frühbucherrabatten oder Kinderpreisen blenden lassen – wichtig ist, was unterm Strich steht, so die AK.

Konsumenten sollen aber laut AK nicht nur die Preise, sondern auch die Leistungen genauer ansehen. Denn einige Reiseveranstalter bieten auch Zusatzleistungen, etwa eine kostenlose Bahnanreise zum Flughafen oder Parkplätze am Flughafen. Wenig kundenfreundlich sind dabei automatische Zubuchungen von Reiseversicherungspaketen. Daher ist es ratsam, genau nachzufragen, was im Preis enthalten ist.

Für Pauschalreisen gilt: Preisvergleiche bringen Geld für die Urlaubskassa. Ein aktueller AK Pauschalreise-Test für Griechenland, Spanien, Türkei, Tunesien und Zypern zeigt: Die Preisunterschiede sind so groß wie schon lange nicht – jedoch die Pauschalpreise ein wahrer Dschungel. Die AK gibt Tipps, wie Konsumenten im Preisdschungel Geld sparen können.

AK Tipps für die Urlaubsplanung:

1. Vergleichen Sie die Preise, denn viele Hotels werden von mehreren Reiseveranstaltern angeboten. Immer den gesamten Pauschalpreis heranziehen, verlockende Frühbucherrabatte oder Kinderpreise sind keine Garantie für einen günstigen Urlaub!

2. Fragen Sie Ihr Reisebüro, das Ihnen das beste Angebot sucht.

3. Erkundigen Sie sich auch nach weiteren Sparvarianten und Sonderangeboten.

4. Achten Sie auf die Alterslimits bei den Kinderpreisen. Bevorzugen Sie Kinderfestpreise!

5. Beachten Sie, dass vereinzelt die Urlaubsarrangements nur inklusive einer Reiseversicherung angeboten werden oder eine Versicherung automatisch zugebucht wird!

6. Pauschalreisen bieten gewisse Vorteile, unter anderem eine Absicherung der Zahlungen bei Konkurs des Reiseveranstalters.

7. Damit es mit dieser Absicherung kein Problem gibt: Als Anzahlung sind maximal 20 Prozent des Reisepreises und der Rest frühestens 14 Tage vor Reiseantritt zulässig.

Montag, 29. März 2010, von Elmar Leimgruber

Hans Karl Peterlini und die Südtiroler Helden-Psyche

Seine sprachlichen Fähigkeiten sind überdurchschnittlich, seine Beobachtungsgabe und seine geistige Aufnahmefähigkeit sind exzellent, und er schafft es immer wieder gekonnt, jene entscheidenden Dinge, die es -natürlich aus seiner Sicht- zu sagen gilt, auf den Punkt zu bringen: Hans Karl Peterlini.

Auch wenn er seit Jahren immer weniger journalistisch aktiv ist, dafür mehr pädagogisch und psychologisch und als Buchautor: Er ist ohne Zweifel einer der fähigsten und besten Südtiroler Journalisten, der sich zudem ständig weiterentwickelt (was bei manchem seiner Berufskollegen nicht festzustellen ist: bedauerlicherweise): Vertrautes aufgeben zu “müssen”, führt zum Fortschritt und zum Leben: dies entspricht ja auch seiner persönlichen Überzeugung.

Hans Karl ist zudem sehr streitbar. Und auch das ist gut so: Wenn Chefredakteurs-Positionen auch zuweilen mehr aus politischer und/oder wirtschaftlicher Nähe zu Parteien und Einflussnehmern oder aufgrund einer leichten Manipulierbarkeit wegen vergeben werden mögen: Ein wirklich guter Journalist ist und bleibt -mag er auch sprachlich und fachlich noch so kompetent sein- letztlich unbezahlbar und auch nicht käuflich, vor allem in dem, was er sieht, hört und denkt. Sich bewusst manipulieren und von niedrigen Machtgelüsten missbrauchen und verführen zu lassen, von wem auch immer dieses Angebot kommen mag, entspricht sicher keinem wahrlich grossen Journalisten.

Hans Karl Peterlini
Foto: © Leimgruber

Hans Karl ist auch diesbezüglich immer seinen Weg gegangen. Und natürlich hat er sich damit auch Feinde gemacht. Aber wie profil-los und unbedeutend -weil austauschbar- wäre er, wenn ihm jeder nur wohlgesonnen wäre? Ein Journalist muss für Pressefreiheit stehen, provozieren und anecken: nicht immer, aber immer wieder und dies vor allem den Mächtigen gegenüber.

Und ein Journalist muss auch nicht genauso gut über alle Einzelheiten eines Fachgebietes Bescheid wissen wie Fachleute auf diesem. Und dennoch darf er darüber schreiben und muss es zuweilen sogar aus Verantwortungsbewusstsein seinen Lesern gegenüber.

Bei der Präsentation von Hans Karl Peterlinis neuestem Buch “Freiheitskämpfer auf der Couch” letzthin in Bozen war auch der Historiker Leopold Steurer als Diskussionsteilnehmer geladen. Dieser nützte aber seine Chance, konstruktive Kritik aus historischer Sicht zu üben nicht, sondern startete vielmehr einen für die Anwesenden unerwarteten und aggressiven Frontal-Vernichtungsschlag gegen Peterlini, indem er dessen bisherige Publikationen pauschal verwarf und Peterlini einerseits “mangelnde Distanz” und andererseits -was das aktuelle Buch betrifft- psychoanalytische Fehldeutungen vorwarf. Trotz blendender Rhetorik konnte Steurer seine Angriffe aber nicht stichhaltig begründen.

Peterlinis Psychoanalyse der Südtiroler Heldengeschichte ist eine Erweiterung und Fortführung seiner Innsbrucker Diplomarbeit “Die Sprengung von Macht und Ohnmacht” von 2004, wo er sich vor allem die psychoanalytischen Motive hinter den Südtirol-Anschlägen von 1961 bis 1988 untersucht. Im aktuellen Buch geht es um die Psychoanalyse der Tiroler Verteidigungskultur von 1809 bis zum Südtirol-Konflikt bzw. noch weiter bis zu den zeitgenössischen Landeshauptleuten von Südtirol: den “reparativen Moses” Magnago und den “Libido-Narzisten” Durnwalder.

Ich bin zusehr Journalist und maximal Hobbypsycholge, als dass ich mir erlauben könnte, hier ein fachlich kompetentes (aus der Sicht eines Psychoanalysten) Urteil über das aktuelle Buch von Hans Karl Peterlini zu fällen. Aber die “Freiheitskämpfer auf der Couch” sind äusserst interessant zu lesen und die hinter diesem Werk stehende Absicht, “Mythen nicht zu zerstören, sondern verstehen zu lernen” ist allemal lobenswert: Bevor man nicht verstehen gelernt hat, dass man nicht allein im Augenblick steht, sondern Geschichte hat, von der Geschichte seines Landes geprägt ist und dass man -ob man will oder nicht- Teil der Leidensgeschichte auch seiner Vorfahren ist, bleibt man ein ständig ängstlich Verdrängender und Abwehrender alles Neuen und Fremden.

Man kann die schwierigsten Probleme des Lebens, vor allem Verletzungen und Schmerzen -auch der Vorfahren- nur dann verarbeiten und lösen, wenn man einerseits bereit ist, Ja zu dem zu sagen, was war, es so zu akzeptieren, wie es nun mal war, auch wenn es sehr weh tut und auch Trauer zuzulassen (auch in bezug auf die Südtiroler Geschichte des 20. Jahrhunderts). Und andererseits brauchen wir Menschen grundsätzlich Verständnis und Vergebung: Also zunächst erkennen, zulassen, verstehen lernen und schliesslich das Trauma lösen und bewältigen: und dies gelingt meist nur in der Vergebung aus tiefstem Herzen: seinen Vorfahren und auch sich selbst gegenüber. Sonst werden (teils auch nur vermutete) Schuld und Trauma ungelöst von eine Generation auf die nächste weitergegeben, wie Peterlini in seinem Buch schreibt.

“Freiheitskämpfer auf der Couch” von Hans Karl Peterlini kann aber vermutlich die eigentlichen Probleme auch der Südtiroler Geschichte und der Bevölkerung auch nicht wirklich lösen. Aber dieses Buch ist ein höchst interessanter Versuch einer psychologischen Annäherung an das Südtiroler Heldentum und es versucht vor allem zu erklären, warum sich Südtiroler in gewissen Situationen -psychologisch betrachtet- so und nicht anders -vielleicht sogar- verhalten mussten. Insofern ist es sicherlich kein seichtes Werk, das kalt lässt. Sondern es berührt und lädt zum Nachdenken über das Leben seiner Angehörigen und Vorfahren ein, aber auch über die eigene Geschichte und das eigene Leben, die man keineswegs verleugnen darf.

Dann kann und wird vermutlich immer wieder was -vielleicht Schmerzhaftes- aufbrechen im eigenen Leben: und es tritt Veränderung ein. Man muss sich ja nicht dagegen wehren. Sondern wir dürfen uns auf Veränderung einlassen: immer wieder.

Montag, 29. März 2010, von Elmar Leimgruber

Vorsicht Pollenflug!

Pollenflugkalender Bozen:
Diese und weitere Grafiken auf provinz.bz.it/pollen

Mit dem Frühling kommen die Blüten und mit den Blüten kommen die Pollen: Die Augen jucken, die Nase ist verstopft, das Atmen fällt schwer: Für Pollenallergiker kann der Frühling zur Qual werden. Zwar nicht für Abhilfe, aber doch immerhin für eine ausreichende Information, damit man den Pollen möglichst aus dem Weg gehen kann, sorgen auch in diesem Jahr wieder das Biologische Labor der Südtiroler Landesumweltagentur und weitere Sevicedienste im Internet.

Etwa 15 Prozent der Bevölkerung leiden an einer Pollenallergie. Um den Kontakt mit den Allergie auslösenden Pollen möglichst vermeiden und Medikamente gezielt einsetzen zu können, ist es für sie wichtig, über den aktuellen Pollenflug informiert zu sein, schreibt das Südtiroler Biologische Landeslabor: es arbeitet deshalb wöchentlich einen Pollenflugbericht aus, der im Südtiroler Bürgernetz (www.provinz.bz.it/pollen) einsehbar ist. Wer will, kann sich den aktuellen Bericht auch per E-Mail schicken lassen.

Und hier noch nützliche Ratschläge der Südtiroler Landesumweltagentur für Pollenallergiker:

  • Während der für Sie kritischen Pollensaison sollten Sie Aufenthalte im Freien einschränken. Vermeiden Sie insbesondere jene Orte, an denen die für Sie gefährlichen Pflanzen wachsen. An warmen, sonnigen, trockenen und leicht windigen Tagen ist die Luft besonders pollenreich.
  • Nach einem Aufenthalt im Freien ist es ratsam zu duschen, um eventuell von den Haaren eingefangene Pollen auszuwaschen.
  • Die während des Tages getragenen Kleidungsstücke sollten Sie nicht im Schlafzimmer aufbewahren. Außerdem sollten Sie die Wäsche nicht im Freien trocknen (Gefahr der Anlagerung von Pollen).
  • Die Pollenkonzentration in Innenräumen kann durch den Einsatz von Klimaanlagen oder Lüftungssystemen mit speziellen Filtern verringert werden. Vergessen Sie nicht, die Filter sorgfältig und regelmäßig zu reinigen.
  • Für den Urlaub sind Aufenthalte am Meer oder im Gebirge zu empfehlen: Die tagsüber vom Meer Richtung Festland wehende Brise ist kaum mit Pollen belastet. In höheren Lagen hingegen ist die Pollenproduktion meist geringer.
  • Bei der Urlaubsplanung in ferne Orte sollten Sie die Pollenflugkalender Ihres Reiseziels konsultieren. Die Blütezeit der für Sie kritischen Pflanzen unterscheidet sich möglicherweise von der Ihres Heimatortes.
  • Beim Autofahren sollten Sie die Fenster schließen.
  • Wenden Sie sich an den Facharzt. Er kann durch gezielte Untersuchungen die für Ihre Beschwerden verantwortlichen Pollenarten ermitteln und Sie über Therapiemöglichkeiten informieren.

Weitere Polleninfodienste im Netz:

Österreich: http://www.pollenwarndienst.at/

Deutschland: http://www.polleninfo.org/

Schweiz: http://www.pollenundallergie.ch/Polleninfo/pollenprognose

Europa: http://www.polleninfo.org/index.php?language=de&nav=&module=states&action=first_page&row=0&id_parent=60

Sonntag, 28. März 2010, von Elmar Leimgruber

Regisseur Dominik Graf erhält 8. Grimme-Preis – Alle Preisträger 2010

Am 26. März wurde der 64. Adolf Grimme Preis -”Ein Liebesbrief an das Fernsehen”, wie ihn Moderatorin Désirée Nosbusch nannte- vergeben. Gleich sieben Preisträger konnten sich über die begehrte Grimme-Trophäe für die Produktion “Kommissar Süden und der Luftgitarrist” freuen, darunter der achte Grimme-Preis für Regisseur Dominik Graf – das ist in der Grimme-Geschichte einmalig.

Mit einem Adolf-Grimme-Preis werden seit 1964 in Marl Fernsehsendungen und -leistungen ausgezeichnet, die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind. Leitziel der im Adolf-Grimme-Preis institutionalisierten Fernsehkritik ist eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Fernsehen, das als zentrales und bedeutsames Medium mit vielfachen gesellschaftlichen Bezügen und Wirkungen verstanden wird. In diese kritische Auseinandersetzung sind alle Themen und Formen des Fernsehens einbezogen.

Zu den Hauptmerkmalen des Grimme-Preises gehören nach Angaben des Komitees die Breite seiner Programmbeobachtung, die Professionalität bei den Nominierungen, die Sorgfalt der Juryarbeit, weiter die Unabhängigkeit der Entscheidungen und, nicht zuletzt, das Prinzip einer umfassenden Öffentlichkeit und einer weitgehenden Begründung und Transparenz aller  Entscheidungen. Von Anfang an hat der Adolf-Grimme-Preis auch die Qualitätsvorstellungen der Fernsehzuschauer berücksichtigt. So wird in enger Zusammenarbeit mit der örtlichen Volkshochschule (“insel”) der Publikumspreis der Marler Gruppe vergeben.

Neben dem Rekordhalter konnte sich heuer eine Großzahl anderer Preisträger in den drei Kategorien “Information & Kultur”, “Unterhaltung” und “Fiktion” freuen.

Ina Müller freute sich über einen Preis für ihr Format “Inas Nacht”. Aljoscha Pause erhielt den Grimme-Preis Spezial für seine Dokumentation “Tabubruch – Der neue Weg von Homosexualität im Fussball.”

Helmar Weitzel, der den Sonderpreis Kultur des Landes NRW einheimste, bot auf der Bühne eine ganz besondere Showeinlage: Seine ausgezeichnete Sendung “Willi wills wissen – Wie macht der Künstler Kunst?” führte er gleich auf der Bühne fort. Morten Kühne (“heute-show”), Friedemann Fromm (“Die Wölfe”) und René Dame (“360° Grad Geo-Reportage: Die Bambusbahn von Kambodscha”) erhielten ebenfalls einen Grimme-Preis.

Alle Grimme-Preisträger 2010:

Kommissar Süden und der Luftgitarrist
(ZDF)

Adolf-Grimme-Preis an:

Friedrich Ani (Buch)

Dominik Graf (Regie)

Alexander Fischerkoesen (Kamera)

Dieter Schleip (Musik)

Jeanette Hain, Ulrich Noethen und Martin Feifel (Darstellung)

Produktion: MOOVIE the art of entertainment

Frau Böhm sagt nein
(ARD/WDR)

Adolf-Grimme-Preis an:
Dorothee Schön (Buch)
Connie Walther (Regie)
Senta Berger und Lavinia Wilson (Darstellung)

Produktion: Zeitsprung Entertainment

Ein halbes Leben
(ZDF)

Adolf-Grimme-Preis an:

Nikolaus Leytner (Buch/Regie)
Franziska Walser, Josef Hader und Matthias Habich (Darstellung)

Produktion: allegrofilm

Mörder auf Amrum
(ZDF)

Adolf-Grimme-Preis an:
Holger Karsten Schmidt (Buch)
Markus Imboden (Regie)
Hinnerk Schönemann (stellv. für das Darstellerteam)

Produktion: Bremedia

Die Wölfe
(ZDF)

Adolf-Grimme-Preis an:
Christoph Fromm (Buch)
Friedemann Fromm (Buch/Regie)
Heta Mantscheff (Casting)

Produktion: Ziegler Film

Inas Nacht

(ARD/NDR)

Adolf-Grimme-Preis an:
Ina Müller (Buch/Gastgeberin/Hauptdarstellerin)

Produktion: Beckground TV

“heute-show“
(ZDF)

Adolf-Grimme-Preis an:
Morten Kühne (Chefautor)
David Flasch (Producer/Autor)
Oliver Welke (Moderation)
Martina Hill (stellv. für das Darstellerteam)

Produktion: Prime Productions

Eisenfresser
(BR/ARTE/rbb)

Adolf-Grimme-Preis an:
Shaheen Dill-Riaz (Buch/Regie/Kamera)

Produktion: Lemme Film

Henners Traum
(ZDF)

Adolf-Grimme-Preis an:
Klaus Stern (Buch/Regie/Produktion)

Produktion: stern film

Tiananmen
(ARD/WDR/ARTE/NDR)

Adolf-Grimme-Preis an:
Thomas Weidenbach und Ming Shi (Buch/Regie)

Produktion: Längengrad Filmproduktion

Galileo Spezial – Karawane der Hoffnung
(ProSieben)

Adolf-Grimme-Preis an:
Bernhard Albrecht und Karsten Scheuren (Buch/Regie)

Produktion: ProSieben Television

Tabubruch
(DSF)

Adolf-Grimme-Preis „Spezial“ an:
Aljoscha Pause (Buch/Regie)

Produktion: DSF

Die besondere Ehrung des Deutschen Volkshochschul-Verbandes für Verdienste um die Entwicklung des Fernsehens wird vergeben an: Alexander Kluge.


Willi wills wissen – Wie macht der Künstler Kunst?
(BR)

Der Sonderpreis des Landes NRW
wird vergeben an:
Helmar Weitzel (Reporter/Autor)

Produktion: Megaherz

Publikumspreis der Marler Gruppe:

360°-Geo Reportage – Die Bambusbahn von Kambodscha
(ARTE)

Publikumspreis der Marler Gruppe wird vergeben an:

Carmen Butta (Buch/Regie)
René Dame (Kamera)

Produktion: Medienkontor FFP

Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst:

Der innere Krieg
(ZDF)

Eberhard-Fechner-Förderstipendium der VG Bild-Kunst
wird vergeben an:

Astrid Schult (Buch/Regie)

Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg

Samstag, 27. März 2010, von Elmar Leimgruber

Autofahren bei Müdigkeit ist lebensgefährlich

Die Raststation Hinterbrühl auf der A 21 (NÖ)
Foto: asfinag.at

Rund 16 Prozent der tödlichen Unfälle auf Österreichs Autobahnen- und Schnellstraßen sind laut Asinag  auf Übermüdung zurückzuführen. Schätzungen und internationale Untersuchungen  gehen demnach sogar von rund 30 Prozent aus: wer nachts nur vier Stunden Schlaf bekommt, reagiert danach im Auto als habe er 0,5 Promille im Blut. Schläft man eine ganze Nacht nicht, entspricht das 0,8 Promille.

Die Ergebnisse der Unfallforschung sprechen eine eindeutige Sprache, schreibt auch der ÖAMTC: Nur wer ausgeschlafen hinter dem Steuer sitzt, kann brenzlige Situationen im Straßenverkehr rechtzeitig erkennen und entsprechend darauf reagieren.

Ärzte und Schlafforscher, Psychologen, Fahrtechniker und Straßenbauer sind sich darüber einig, dass zu viele Lenker übermüdet hinter dem Steuer sitzen und damit gefährliche Situationen – nicht selten mit tödlichem Ausgang – heraufbeschwören. Inwieweit man dieser Gefahr der Übermüdung vorbeugen kann, war Thema eines Expertenforums, das der ÖAMTC in Kooperation mit der Asfinag, der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin ÖGSM/ASRA, dem Institut für Schlaf-Wachforschung (ISWF) und der Medizinischen Universität Wien durchgeführt hat.

“Die Menschen schlafen heute bis zu zwei Stunden weniger als noch vor hundert Jahren. Wer schläft, gilt mancherorts sogar als faul und unproduktiv – das Gegenteil ist aber der Fall”, erklärte der Schlafforscher Wolfgang Mallin, Oberarzt am LKH Hörgas-Enzenbach bei Graz und Leiter des dortigen Schlaflabors: “Es ist Aufgabe des Arztes, betroffene Patienten über ihre eingeschränkte oder fehlende Fahrtauglichkeit zu informieren”.

“Entgegen allen Beteuerungen der Werbung und Lifestyle-Blätter ist Schlaf nach wie vor die beste Methode, um Müdigkeit und Schläfrigkeit abzubauen”, sagt Gerhard Klösch von der Medizinischen Universität Wien und Vorsitzender des Instituts für Schlaf-Wach-Forschung (IWSF). Nicht Aufputschmittel oder laute Musik sind probate Hilfen um gegen Müdigkeit anzukämpfen, sondern kurze Schlafpausen, sogenannte Power-Naps von maximal 20 bis 30 Minuten Dauer.

Die Asfinag gestaltet als Antwort auf dieses Problem Raststationen und Rastplätze sukzessive moderner und attraktiver, um zum Anhalten und Ausruhen einzuladen. Weiters werden Verkehrskontrollplätze errichtet, wo unter anderem auch die Lenk- und Ruhezeiten kontrolliert werden können. Österreichweite Kampagnen sollen das Bewusstsein der Kraftfahrer schärfen wie z. B. mit der Aktion “Mach mal Pause!” Zudem sind im hochrangigen Straßennetz mittlerweile Randabsicherungen durch Leitschienen oder Rumpelstreifen üblich, die im Kontakt mit den Fahrzeugreifen ein warnendes Geräusch erzeugen.

Trotz all dieser Bemühungen sind wissenschaftliche Studien zum Themenbereich “Sekundenschlaf und Straßenverkehr” nach wie vor dringend notwendig”, sind sich alle Referenten einig. Hilfestellungen gibt es einige. “Letztendlich liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen Lenkers, in welchem Zustand er sich ins Fahrzeug setzt”, sagte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger abschließend.

Freitag, 26. März 2010, von Elmar Leimgruber

Wiener Linien senken Jahreskartenpreis auf 99 Cent pro Tag*

Die neuen U-Bahn-Garnituren der Wiener Linien

Angesichts steigender Benzinpreise empfehlen die Wiener Linien den Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel. Bereits eine Wegstrecke von rund zehn Kilometern zum Arbeitsplatz (etwa von Favoriten nach Hütteldorf oder vom Alsergrund zum Gasometer) verursache allein an Benzinkosten über 500 Euro pro Jahr – ohne Anschaffungskosten, Parkpickerl, Vignette, Versicherung oder Reparaturen. Die Jahreskarte der Wiener Linien hingegen koste “nur” 449 Euro im Jahr, loben sich die Wiener Linien. Und weil man -international gesehen- ja so günstig sei, verkauften die Wiener Linien ja auch 350.000 Jahreskarten.

Also, sooooo begeistert bin ich als selbst überzeugter Nutzer der Jahreskarte der Wiener Linien nun auch wieder nicht: Noch immer sind unnotwendigerweise viel zu viele Autos in Wien unterwegs, vor allem in der Rush Hour. Dies zeigt, dass viele in Wien an Werktagen mit dem Auto zur Arbeit und anschliessend wieder heim fahren. Ich bin zwar gegen eine Citymaut, die auch bei der Wiener Volksbefragung mehrheitlich abgelehnt wurde. Aber der Öffentliche Verkehr in Wien muss insgesamt attraktiver werden:

- Die Fahrpläne müssen an die Bedürfnisse der Pendler und aller in Wien arbeitenden Menschen angepasst werden und manche schlechter angebundenen Gebiete in Wien brauchen sinnvollere und bessere öffentliche Verbindungen.

- Die Park & Ride Parkplätze am Stadtrand sollten vergrössert und kostenlos werden (oder zumindest zu einem Günstigstjahresabo angeboten werden).

- Derzeit kostet die Nützung der Wiener Netzkarte ein Tag 1,23 Euro. Dies ist eindeutig zu viel, zumal die Meisten nicht täglich mit den Öffis unterwegs sind. Ich wiederhole daher meine Forderung vom 16. Februar 2010, dass der Preis der Jahreskarte auf 99 Cent pro Tag gesenkt wird. Damit würde man zwar weniger pro Person einnehmen, aber dafür sicherlich viele zusätzliche Jahresabonnenten gewinnen können: Davon bin ich überzeugt.

- In einem weiteren Schritt ist auch die seit Jahren angeregte und überlegte Netzkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich auch endlich in die Tat umzusetzen und zwar so günstig, dass es für die meisten Menschen gar keine lange Überlegung mehr braucht, dass sie auf Öffis umsteigen.

* Der Titel dieses meines Kommentars ist keine Aussage oder Behauptung, sondern entspringt meinem wohlberechtigten Wunschdenken als Öffibenützer. Er wurde bewusst provokativ gewählt, um die Wiener Linien und ihren “Chef”, die Stadt Wien (gerade in der Zeit vor den heurigen Gemeinderats- und Landtagswahlen) zum Umdenken zu bewegen.

Freitag, 26. März 2010, von Elmar Leimgruber

Arbeiterkammer will Finanzmärkte bändigen (Info+Kommentar)

AK-Präsident Herbert Tumpel mit Arbeitern
Foto: AK/Peter Rigaud

Europa braucht einen Kurswechsel in der europäischen Wirtschaftspolitik: Damit die Konjunktur weiter gestärkt wird, muss die EU die Finanzmärkte bändigen,  eine Finanztransaktionssteuer einführen, die Krisenkosten fair verteilen und neue Beschäftigungsprogramme entwickeln. Dafür plädiert der Präsident der Arbeiterkammer (AK), Herbert Tumpel anlässlich des gerade stattfindenden EU Gipfels. Bei diesem wird der Europäische Rat die neue EU-Strategie für Wachstum und Beschäftigung beschließen.

Europa riskiert laut Tumpel eine gefährliche soziale Krise, wenn nicht rasch weitere Maßnahmen folgen, um ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum anzuschieben. “Ich erwarte mir vom Europäischen Rat ein klares Signal, dass die Belebung der Konjunktur und die Senkung der Arbeitslosigkeit absolute Priorität haben. Nur dann kann es auch gelingen, die Budgetdefizite mittelfristig in die den Griff zu kriegen”, ist der AK-Chef überzeugt.

In der EU sind laut AK derzeit fast 23 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit, besonders dramatisch ist die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen. Fast jeder fünfte der unter 25-Jährigen ist arbeitslos. Diese dramatische Entwicklung am Arbeitsmarkt ist eine Folge des Kollaps der Nachfrage und hat nichts mit starren Löhnen oder zu großzügigen Sozialleistungen zu tun. “Seit Jahren hat Europa die Förderung der Binnennachfrage vernachlässigt und zu sehr auf den Export gesetzt. Das muss jetzt anders werden,” fordert Tumpel:

+ Die Finanzmärkte müssen endlich gebändigt werden. Dort wird schon wieder genauso hemmungslos spekuliert wie vor der Krise, und die Neuregulierung des globalen Finanzsystems verläuft mehr als schleppend.

+ Es muss endlich der Steuerbetrug wirkungsvoll bekämpft werden. Allein in der EU haben wir laut EU- Kommission Ausfälle durch Steuerbetrug von geschätzen 200 bis 250 Milliarden Euro jährlich. Das entspricht immerhin 1,6 Prozent des BIP der EU-27.

+ Die Kosten müssen jene zahlen, die die Krise verursacht haben. Die EU könnte schon morgen eine Finanztransaktionssteuer beschließen. Gemeinsam mit der Bankensteuer würde das neue Einnahmen für öffentliche Investitionen im Sinne der Ziele der EU 2020-Strategie bringen.

+ Wir brauchen Beschäftigungsprogramme. Wenn der Markt nicht Beschäftigung schafft, dann muss die Politik eingreifen. Es gibt Beschäftigungspotentiale in vielen Bereichen, zum Beispiel Bildung, Gesundheit, Soziales.

+ Wir müssen die eigenen Wachstumskräfte stärken: Die USA fallen als Weltkonsument aus, China kann diese Rolle bei weitem nicht einnehmen. Wachstum schafft Europa derzeit nur mit öffentlicher Nachfrage. Daher dürfen die Konjunkturprogramme erst zurückgefahren werden, wenn der Aufschwung selbsttragend ist. Das ist dann der Fall, wenn genügend Menschen in Jobs sind und gut verdienen.

Vorausgeschickt: Ich fürchte, wir stehen leider derzeit nicht am Ende einer schweren Wrtschaftskrise, sondern wir stehen vor einer ganz immensen (noch nie dagewesenen) Wirtschaftskrise (Griechenland ist erst der Anfang: Portugal, Spanien und Italien werden folgen…), die uns in spätestens zwei Jahren erreichen wird, wenn nicht weltweit die nötigen vorbeugenden Schritte unternommen werden.

Tumpel hat in einigen Bereichen also vollkommen recht: die Spekulationen in grossem Rahmen vor allem im Bereich Unlautere “Wetten”: Profit und Abzocken, indem Unternehmen oder gar ganze Staaten ind en Bankrott geritten werden, müssen ausnahmslos verboten und strengstens geahndet werden! Und jene, die bisher durch solche unlauteren Machtspielchen zu Lasten anderer in grossem Rahmen spekuliert haben und grosse Gewinne eingefahren haben, sollten nachträglich auch noch zur Kasse gebeten werden.

Zudem: Auch der Steuerbetrug im grossen Rahmen muss nachhaltig und international bekämpft werden. In diesem Zusammenhang erneuere ich meine Forderung, dass die Schweiz von sich aus Steuersünder bekanntgeben muss.

Auch die von der österreichischen Regierung geplante Bankensteuer ist sinnvoll. Mehr noch: Genauso wie Versicherungen durch das Finanzministerium überwacht und geprüft werden und grosse Teile ihrer Gewinne an die Versicherten weitergeben müssen, muss dies auch bei Banken so kommen; und zwar selbstverstöndlich ohne zusätzliche Kosten für Konsumenten. Eine Finanztransaktionssteuer macht meines Erachtens aber nur ab einer gewissen noch zu definierenden Höhe Sinn.

Und ich bin auch mit Tumpel -entgegen dem Standpunkt der Wirtschaftskammer- einer Meinung, dass sogenannte “flexiblere Löhne” das Arbeitslosenproblem nicht lösen können: Die Menschen müssen vom Lohn leben können und das Soll-Ziel müssen daher Angestelltenverhältnisse sein. Sonst muss wiederum die öffentliche Hand mit Sozialleistungen eingreifen, was wiederum zu schweren Belastungen für alle führt. Sozialleistungen in ihrer Grundversorgung müssen übrigens nach meiner Überzeugung für alle Menschen auch dauerhaft erhalten bleiben müssen.

Was aber die von Tumpel geforderten Konjunktur- oder Beschäftigungsprogramme betrifft: klingt ja alles nett, bringt aber nix, wenn man nicht auch konkret sagt, was der Staat tun soll, um mehr Beschäftigung und eine Steierung der Konjunktur zu erreichen und natürlich auch, wie dies finanziert werden soll. Eine neue “Schuldenpolitik” ist jedenfalls -ausser im äusserten Notfall- strikt abzulehnen: schon aus Verantwortung den künftigen Generationen gegenüber.