Archiv für März 2004

Sonntag, 21. März 2004, von Elmar Leimgruber

Gibsons “Passion Christi” bewegt zutiefst


Mel Gibson hat sich mit “Passion Christi” an ein sehr sensibles Thema herangewagt: an die letzten 12 Stunden im Leben Jesu Christi. Schon Jahre vor seiner “Hamlet“-Verfilmung mit Gibson in der Hauptrolle hatte Franco Zeffirelli bereits 1977  Jesus von Nazareth (jetzt NEU auf 4 DVDs) auf die Leinwand gebracht.

Gibson hält sich bei seiner Produktion großteils streng an die biblische Überlieferung, genehmigt sich jedoch einige künstlerische Freiheiten, die jedoch die Handlung nicht verzerren. So begleitet Jesus auf seinem Leidensweg der verführerische Satan, dargestellt von Rosalinda Celentano.

Nachvollziehbar wird der Sinn der Passion Christi im Film vor allem durch Rückblenden auf das Leben und Wirken Jesu vor seinem Leiden. Auch theologisch betrachtet sehe ich den Film als sehr korrekt und stimmig. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, was Jesus für die gesamte Menschheit getan hat und weswegen, der erhält in 127 Filmminuten eine kurze Darstellung dessen, was sich damals wohl ziemlich genauso ereignet haben dürfte.

Mich stören auch die vielfach kritisierte rohe Gewalt und die sogenannten Blutszenen nicht wirklich: Wie anders sollte man man sich Geiselungen und Kreuzigung auch vorstellen, außer blutig und gewalttätig? Künstlerisch betrachtet ist der Film dank Gibsons einfühlsamer Regie, der sensiblen Kameraführung von Caleb Deschanel und den weit überdurchschnittlichen Schauspielern, vor allem Jim Caviezel (Jesus Christus), ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht.

Weitere Hauptrollen:
Monica Bellucci: Maria Magdalena
Maia Morgenstern: Maria, die Mutter Jesu
Mattia Sbragia: Hoherpriester Kaiphas
Hristo Naumov Shopov: Pontius Pilatus
Claudia Gerini: Claudia Procles, Frau von Pontius Pilatus)
Luca Lionello: Judas Iscariot

Musik: John Debney: Einer der besten und dramatischsten Soundtracks der letzten Jahre, wenn Debney sich für seinen Score auch stilistisch sehr an Hans Zimmer (vor allem Gladiator) orientiert.
HIER sind Hintergrundinfos und Bilder zum Film abrufbar.

Und hier können Sie in den Original Score (die Original Filmmusik) von John Debney reinhören:

Montag, 15. März 2004, von Elmar Leimgruber

Apple Solution Experts Audio auf Frankfurter Musikmesse

Apple Solution Experts Audio nehmen, unterstützt von Apple, in diesem Jahr an der Musikmesse teil, die vom 31. März bis 3. April 2004 in Frankfurt stattfindet. Im Mittelpunkt des Messeauftritts stehen in Halle 5.1 Stand A71 die komplette Bandbreite der Audio-Lösungen von Apple sowie Lösungen von Drittanbietern, basierend auf Mac OS X, teilt Apple in einer Aussendung mit.
Der Hard- und Software-Hersteller Apple hatte letzthin den legalen Download von 50 Mio. Songs durch die Eigenentwicklung iTunes bekanntgegeben. Über iTunes können Songs aller führenden Musiklabels kostenpflichtig als mp3 downgeloadet werden und über USB oder Firewire direkt über den ebenfalls von Apple entwickelten mp3-Player iPod (für Mac und Windows) unterwegs abgespielt werden.
Partner auf dem 200 m2 grossen Apple-Stand sind unter anderem: Ableton, Celemony, Digidesign, emagic, M-Audio, native Instruments, Steinberg, TC works und Waves.
Rund 1.300 Aussteller aus 46 Ländern haben sich bislang zur größten internationalen Fachmesse der Musikinstrumenten-Industrie angemeldet – allen voran Unternehmen aus den USA, aus Italien, Spanien, Großbritannien und Deutschland, so die veransteltende als mMesseleitung.
Weitere Informationen zur Musikmesse sind online abrufbar: http://musik.messefrankfurt.com/global/de/home.html

Mittwoch, 10. März 2004, von Elmar Leimgruber

Internationales Promotionsprogramm (IPP): Literatur- und Kulturwissenschaft

Doktorandinnen und Doktoranden der literaturwissenschaftlichen Fächer können sich bis zum 1. April 2004 für das Internationale Promotionsprogramm (IPP) “Literatur- und Kulturwissenschaft” an der Justus-Liebig-Universität Gießen bewerben, das seit Wintersemester 2002/03 erfolgreich läuft und dessen dritter Jahrgang im Wintersemester 2004/05 an den Start gehen wird.
Das vom DAAD geförderte IPP bietet deutschen und ausländischen Doktorandinnen und Doktoranden mit überdurchschnittlichem ersten Hochschulabschluss in einem literaturwissenschaftlichen Fach ein klar strukturiertes, forschungsintensives dreijähriges Promotionsstudium auf hohem wissenschaftlichen Niveau, das eine Qualitätssteigerung der Promotion bei gleichzeitiger Verkürzung der Promotionsdauer zum Ziel hat. Das IPP beinhaltet ein zielgruppenspezifisches Studien- und Forschungsprogramm sowie individuelle Beratung und Betreuung (auch bei Stipendienbewerbungen) und ermöglicht den Erwerb wissenschaftlicher und praxisorientierter Zusatzqualifikationen. Dazu zählen auch Publikationsmöglichkeiten während der Promotionsphase.
Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch.
Bewerbungen:
Bewerbungen sind bis zum 1. April 2004 zu richten an den wissenschaftlichen Projektleiter: Prof. Dr. Ansgar Nünning Gießener Graduiertenzentrum Kulturwissenschaften Justus-Liebig-Universität Gießen Otto-Behaghel-Str. 10A 35394 Gießen Erforderliche Bewerbungsunterlagen: Lebenslauf mit detaillierter Darstellung des wissenschaftlichen Werdegangs; beglaubigte Kopien aller relevanten Schul- und Hochschulzeugnisse; ein Exemplar der Studien-Abschlussarbeit; Gutachten mindestens eines Hochschullehrers; Exposé zum Dissertationsvorhaben mit Zeitplan (maximal zehn Seiten). In begründeten Fällen wird eine Verlängerung der Bewerbungsfrist bis zum 1. Juli 2004 gewährt.

Montag, 1. März 2004, von Elmar Leimgruber

Symposium: Musik in Diktaturen des 20. Jahrhunderts

“Musik in Diktaturen des 20. Jahrhunderts” war das Thema eines Symposiums an der Bergischen Universität Wuppertal am 28. und 29. Februar 2004. Im Mittelpunkt stand dabei die Auseinandersetzung mit Musik in diktatorischen Staatssystemen: In Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus, in Italien unter Mussolini, in Spanien unter Franco, in der ehemaligen DDR, in der ehemaligen Sowjetunion und in China während der Kulturrevolution.
Die Auseinandersetzung mit Musik in diktatorischen Staatssystemen hat sich erst seit wenigen Jahren als Feld musikwissenschaftlicher Forschung etablieren können. Mit dem Symposium griffen die Universität Wuppertal und die Bundeszentrale für politische Bildung das Thema wieder auf:
Experten untersuchten, wie einerseits in autoritären politischen Systemen ein kulturelles Umfeld geschaffen wird, das kreative Kräfte in den Bann politischer Agitationen stellt – und wie andererseits durch Instrumentalisierung auch künstlerische Gegenkräfte evoziert werden, die sich ihr auf ästhetischer Ebene entziehen wollen.
Seit dem 1995 an der Universität Wuppertal durchgeführten Symposium “Die dunkle Last: Musik und Nationalsozialismus”, das verschiedene Aspekte eines einzigen diktatorischen Herrschaftssystems beleuchtete, wurden musikalische Phänomene im Fokus verschiedener Diktaturen analysiert und verglichen.
Während sich diese Forschungsprojekte jedoch entweder ausdrücklich auf faschistische oder staatssozialistische Herrschaftssysteme konzentrierten, untersuchte das Wuppertaler Symposium Musik im Kontext faschistischer und staatssozialistischen Diktaturen. Neben vielen Unterschieden wurden auch signifikante Ähnlichkeiten in der Musikproduktion deutlich gemacht.
Veranstalter des Symposiums war das Fach Musikpädagogik der Uni Wuppertal in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung und gefördert wurde es von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Gesamtleitung hatten Dr. Oliver Kautny und Dr. Helmke Jan Keden.