Mit ‘Deutschland’ getaggte Artikel
Montag, 7. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

- Bauer Media Academy gegründet
Der Hamburger Bauer-Verlag gründet eine eigene Journalistenschule und führt künftig alle Ausbildungsaktivitäten und Fortbildungsangebote unter dem Dach der Bauer Media Academy zusammen. Dies geht aus einer Presseaussendung des Verlags hervor. Neben den kaufmännischen Ausbildungsberufen, den dualen Studiengängen, dem Trainee-Programm sowie den Seminaren, Konferenzen und Workshops für Einsteiger und Medienpartner der Bauer Media KG wird demnach eine neue Journalistenschule wichtiger Bestandteil der Academy.
Die Journalistenschule wird von Juli 2011 an den journalistischen Nachwuchs für die Bauer Media Group ausbilden. In 24 Monaten, vier Semestern, erhalten pro Jahrgang rund 20 Schüler eine fundierte theoretische und praktische Ausbildung in den Redaktionen des Medienhauses an den Standorten Hamburg, München, Rastatt und Magdeburg. Die Ausbildung in der Journalistenschule der Bauer Media Academy richtet sich an Interessierte mit akademischer Vorbildung sowie an talentierte Abiturienten und Quereinsteiger.
Der Praxisbezug steht in der Journalistenschule deutlich im Vordergrund: Die Theorieseminare werden über die gesamte Ausbildungsdauer eng mit den Einsätzen in den verschiedenen Redaktionen verzahnt. Jeder Studierende (m/w) wird einer Stammredaktion zugeordnet, in der alle Facetten der täglichen Arbeit vermittelt werden. Darüber hinaus absolvieren die Teilnehmer jeweils vier zweimonatige Kurzeinsätze in Redaktionen anderer Zeitschriftensegmente des Medienunternehmens (Programm, People, Jugend, Yellow, Frauen, Special Interest) und lernen die journalistische Arbeit einer Onlineredaktion sowie einer Tageszeitung kennen. Sie erhalten somit einen tiefen Einblick in die Bandbreite journalistischen Arbeitens.
Pro Semester hat die Ausbildung einen vierwöchigen Theorieblock. Die Ausbildungswege und -inhalte werden vom Kuratorium der Journalistenschule betreut, das sich aus fünf Chefredakteuren der Bauer Media Group zusammensetzt: Uwe Bokelmann (tv Hören und Sehen, tv14, Welt der Wunder, Happinez), Michael Heun (auf einen blick, TV klar), Ann Thorer (BRAVO GiRL!, zukünftig Maxi), Viola Wallmüller (Alles für die Frau, Laura, mach mal Pause) und Stefan Westendorp (TV Movie, tv pur, tv!top).
Unter dem Dach der Bauer Media Academy werden in Zukunft auch die Seminarreihen, Konferenzen und Workshops der Bauer Media KG für Einsteiger und Partner im Mediageschäft unter dem neuen Namen Bauer Media Advertising Academy weitergeführt (bislang Bauer Media Akademie).
Weitere Beiträge zum Thema Journalistenausbildung:
- Jung-Journalisten auf Europa-Tour
- Deutscher Journalisten Verband ortet Bedrohung des Journalistenberufs
- Elisabeth Wasserbauer neue Chefin des Kuratoriums für Journalistenausbildung
- Donau-Uni Krems und ÖJC kooperieren im Bereich Journalistenausbildung
- 10 Jahre RTL Journalistenschule
Tags: Ann Thorer, Ausbildung, Bauer Media, Bauer Media Academy, Bauer Verlag, Deutschland, Fortbildung, Journalismus, Journalisten, Journalistenschule, Kuratorium, Medien, Michael Heun, Schule, Stefan Westendorp, Uwe Bokelmann, Viola Wallmüller
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Freitag, 4. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

- Eine nützliche Infobroschüre der Österreichischen Krebshilfe
Europaweit ist schon seit Jahren Krebs die zweithäufigste Todesursache. Allein in Deutschland starben im Jahr 2009 insgesamt 216.128 Personen an einer Krebserkrankung (bösartige Neubildung), davon 116.711 Männer und 99.417 Frauen. Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltkrebstag am 4. Februar 2011 weiter mitteilt, war damit jeder vierte Todesfall auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Lungen- und Bronchialkrebs war dabei mit 42.221 Fällen die insgesamt am häufigsten aufgetretene Krebsart mit Todesfolge. Hierfür ist der Konsum von Tabakprodukten (aktives und/oder passives Rauchen) massgeblich mitverantwortlich.
Bei den Männern war in 29 133 Fällen (7,2% aller Sterbefälle) eine bösartige Neubildung der Lunge und Bronchien ursächlich für deren Tod, gefolgt von einer Krebserkrankung der Prostata in 12.217 Fällen (3,0%). Bei Frauen war die häufigste Krebstodesursache Brustkrebs mit 17.066 Fällen (3,8%), die zweithäufigste war Lungen- und Bronchialkrebs mit 13 088 Fällen (2,9%). An erster Stelle der Todesursachen in Deutschland stehen übrigens Herz-/Kreislauferkrankungen: 42% aller Todesfälle wurden im Jahr 2009 dadurch verursacht.
In Österreich erkrankten im Jahr 2008 laut Statistik Austria insgesamt 34.868 Menschen in Österreich an Krebs, 1.142 davon an einem bösartigen Melanom. Das Melanom betraf damit 3,3 % aller Krebserkrankungen. 19.744 Menschen starben 2008 an Krebs, 325 an einem Melanom. Die österreichische Krebshilfe ruft daher zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auf: Diese Vorsorgeuntersuchungen haben das Ziel, Krebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. “Denn je früher erkannt, umso höher die Heilungschance”, so die Krebshilfe.
Die Österreichische Krebshilfe Wien bietet nun übrigens in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Unternehmen mit der neuen Initiative “Mein/e Mitarbeiter/in hat Krebs” maßgeschneiderte psychologische Beratung, um Mitarbeiter mit einer Krebserkrankung bestmöglich ins Unternehmen zu (re-)integrieren. Nähere Informationen dazu sind online abrufbar, wo unter anderem auch nützliche Broschüren kostenlos downgeloadet werden können.
Tags: Österreich, Österreichische Krebshilfe, Brustkrebs, Destatis, Deutschland, Diagnose Krebs, Europa, Früherkennung, Gesundheit, Heilung, Herz-/Kreislauferkrankungen, Krebs, Krebserkrankung, Krebstodesursache, Lungen- und Bronchialkrebs, Medizin, Melanom, Prostata, rauchen, Statistik Austria, Sterbefälle, Todesfälle, Todesursachen, Vorsorgeuntersuchung, Weltkrebstag 2011, Wirtschaftskammer (WKO)
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Dienstag, 1. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

- Dschungelkönig Peer Kusmagk
Foto: © RTL/Stefan Menne
Die niveaumässig immer tiefere Boulevard-Unterhaltung (Zynismus gepaart mit auf Schadenfreude und Quälgeist gebauten “Humor”) von RTL kommt offenbar bestens -vor allem- beim jungen Publikum an. Besonders mit dem “Dschungelcamp”, “DSDS” und “Wer wird Millionär” erreichte RTL im Januar 21.2 Prozent Marktanteil bei der so genannten werberelvanten Hauptzielgruppe, den 14-49-Jährigen, wie das Medienbeobachtungsunternehmen Media Control mitteilt. Diese Topquoten als ungeschlagene Nummer Eins in der Zuschauergunst in Deutschland hatte der Kölner Sender zuletzt 1995.
Insgesamt liegt RTL laut Media Control aktuell bei den Werberelevanten klar vor ProSieben mit 10,7 Prozent Marktanteil und Sat.1 mit 10,4 Prozent Marktanteil. Auf den weiteren Plätzen folgen VOX mit 7,2, Das Erste mit 6,7 und das ZDF mit 6,5 Prozent.
Besonders Frauen sind derzeit demnach “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” fasziniert: Kakerlaken, Wasserspinnen, Mehlwürmer & Co.: Tiere, vor denen viele Frauen üblicherweise Reißaus nehmen, entpuppen sich als echte Hingucker im TV. So kommt die fünfte Staffel der RTL-Show “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” beim weiblichen Publikum ab 14 Jahren besonders gut an: Mit 25,8 Prozent Marktanteil lagen die Durchschnittswerte schon der ersten drei Folgen hier deutlich höher als bei den Männern (Marktanteil: 21,8 Prozent).
Wie die media control Sonderauswertung weiter zeigt, verfolgen vor allem jüngere Zuschauer die Prüfungen im australischen Dschungel. Im Altersvergleich holte die Sendung bei den 14- bis 19-Jährigen (44,4 Prozent) die besten Marktanteile. Danach folgt die Gruppe der Kinder bis einschließlich 13 Jahre (Marktanteil: 39,5 Prozent).
Beim Finale am 29.1.2011 erreichte laut RTL mit insgesamt 8,93 Millionen Zuschauern (MA: 34,3 %) “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” einen neuen Zuschauerrekord. In der Spitze verfolgten sogar bis zu 9,9 Millionen Zuschauer an den Bildschirmen, wie Peer Kusmagk zum neuen Dschungelkönig gekrönt wurde, so RTL.
Beim Gesamtpublikum aller Zuschauer ab drei Jahren dominiert im Januar laut Media Control ebenfalls RTL das Geschehen mit 15,1 Prozent Marktanteil. Dies bedeutet eine Steigerung von 1,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Das ZDF (12,9 Prozent) und Das Erste (12,5 Prozent) schließen hier etwas dichter als bei den 14- bis 49-Jährigen auf. Erst dann folgen Sat.1 mit 9,6 % und weit abgeschlagen VOX mit 5,3 %. (Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung/TV Scope/media control)
Tags: AGF, Das Erste, Deutschland, Dschungel, Dschungelcamp, Dschungelkönig, DSDS, Einschaltquoten, Fernsehen, Frauen, GfK, Kakerlaken, Kinder, Marktanteile, Media Control, Medien, Peer Kusmagk, ProSieben, Publikum, Quote, RTL, Sat.1, Sat1, Schadenfreude, Tiere, TV, TV Scope, VOX, Wer wird Millionär, ZDF, Zuschauer, Zynismus
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Freitag, 28. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

- Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau:
Niemals vergessen!
Foto: Stiftung Auschwitz Birkenau
Die Welt gedenkt am 27. Jänner seit 1946 alljährlich der Befreiung von Auschwitz-Birkenau, des grössten Konzentrationslagers des Nazi-Regimes. Wir gedenken “nicht nur der Millionen ermordeter Juden und Kriegsgefangenen, sondern auch der vielen politisch Andersdenkenden und Minderheiten,” erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon anlässlich des internationalen Gedenktags für die Opfer des Holocaust: ” Neben unzähliger Sinti und Roma zählen auch Homosexuelle und behinderte Menschen zu den Opfern der systematischen Ausrottungspolitik der Nazis und ihrer Anhänger. Dieses Jahr gedenken wir besonders der weiblichen Opfer”.
Und nach wie vor gebe es Bedrohungen: “Überall auf dieser Welt sind Frauen und Mädchen Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung ausgesetzt. Die Vereinten Nationen haben sich dem Schutz und der Aufrechterhaltung ihrer grundlegenden Menschenrechte verschrieben. Indem wir Frauen stärken, stärken wir unsere Gesellschaft”. Aber jeder könne “– unabhängig von seinem Hintergrund oder seiner Ausbildung – ein Verfechter der Menschenrechte sein”, so der UNO-Generalsekretär.
“Der Name Auschwitz steht wie kein anderer für die Verbrechen Deutscher an Millionen von Menschen. Sie erfüllen uns Deutsche mit Abscheu und Scham,” betonte der deutsche Bundespräsident Christian Wulff bei der offiziellen Gedenkveranstaltung in Auschwitz-Birkenau: “Das Wissen um das geschehene Grauen, die Erkenntnis dessen, was Menschen fähig waren anderen Menschen anzutun, sind Mahnung und Verpflichtung für die gegenwärtigen und kommenden Generationen, die Würde des Menschen unter allen Umständen zu wahren und niemals mehr andere zu verfolgen, zu erniedrigen oder gar zu töten, weil sie anders sind in Glaube, Volkszugehörigkeit, politischer Überzeugung oder sexueller Orientierung,” sagte der deutsche Bundespräsident.

- Den Opfern der Gestapo gewidmetes Denkmal am Wiener Morzinplatz
“Für die Gräueltaten des NS-Regimes kann es keine Wiedergutmachung geben. Wir sehen das Gedenken aber als Verpflichtung an, alles daran zu setzen, um Rassismus, Antisemitismus und Gewalt gegen Minderheiten in Zukunft zu verhindern,” erklärte Österreichs Aussenminister Michael Spindelegger, der hier auch die vor ihrem Abschluss stehenden Zahlungen aus dem Allgemeinen Entschädigungsfonds und das 2010 in Kraft getretene Bundesgesetz über die Einrichtung des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe nannte.
“Den Holocaust-Gedenktag zu begehen heißt, die Erinnerung an den Völkermord und die Grausamkeiten des Nationalsozialismus wach und lebendig zu halten. Diese Erinnerung soll uns vor dem Missbrauch von Ideologien bewahren, vor Manipulationen und Ausgrenzung”, betonte Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder. Es sei wichtig, den Jugendlichen das Geschehen vor 70 Jahren in Erinnerung zu rufen, um sie vor den Gefahren extremistischen Gedankenguts zu wappnen: “Unsere Jugend soll für eine Gesellschaft der Toleranz und des Friedens eintreten und jede Form der Unterdrückung und Gewalt bekämpfen,” so Durnwalder.
“Wer die Vergangenheit vergisst, kann die Zukunft nicht gestalten. Kein Land kann seine Vergangenheit ad acta legen. Sowohl die Licht- als auch die Schattenseiten seiner Geschichte sind Teile des kollektiven Gedächtnisses und somit Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung,” betonte Liechtensteins Aussen- und Kulturministerin Aurelia Frick bei einer Holocaust-Gedenkstunde in Vaduz.
Am 66. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau im Jahre 1945 stellte die Stiftung Auschwitz-Birkenau ihre Kampagne “Intervene Now!” vor. 120-Millionen-Euros sollen “zur Bewahrung der Zeugnisse des weltweit bekanntesten Konzentrationslagers und zur Förderung der weltweiten Toleranz” aufgewendet werden. Die Initiative “Intervene Now!” richtet sich an Einzelpersonen, Organisationen und Regierungen auf der ganzen Welt, um die Zeugnisse und das Andenken an das vom Verfall bedrohte Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und die zahlreichen Opfer und Überlebenden eines der abscheulichsten Verbrechen in der Menschheit dauerhaft zu erhalten. Seit der Einrichtung der Stiftung Auschwitz-Birkenau haben laut Stiftung die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Vereinigten Staaten von Amerika bereits signifikante Beträge, insgesamt mehr als 78 Millionen Euro, in den Perpetual Capital Fund eingezahlt.
Die “Intervene Now!”-Webseite ( http://www.facebook.com/AuschwitzInterveneNow ) wird nach eigenen Angaben Kunst, Musik und Literatur von Opfern und Überlebenden, neue und archivierte Fotos von Auschwitz-Birkenau und pädagogische Materialien bieten, die in Schulen, Gruppen und religiösen Organisationen verwendet werden können.
Tags: Antiseminitismus, Aurelia Frick, Auschwitz-Birkenau, Ausrottungspolitik, Österreich, Ban-Ki Moon, Behinderte, Christian Wulff, Deutschland, Diskriminierung, Entschädigungsfonds, Frieden, Gewalt, Glaube, Holocaust, Holocaust-Gedenktag, Homosexuelle, Ideologie, Internationaler Gedenktag für die Opfer des Holocaust, Intervene Now, jüdische Friedhöfe, Juden, Konzentrationslager, Kriegsgefangene, Liechtenstein, Luis Durnwalder, Mahnung, Menschenrechte, Michael Spindelegger, Minderheiten, Missbrauch, Nationalsozialismus, Nazi-Regime, Roma, Südtirol, Sinti, Stiftung Auschwitz-Birkenau, Toleranz, UNO, Unterdrückung, Völkermord, Vereinte Nationen, Volkszugehörigkeit, Wien
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Donnerstag, 20. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

- Haupt-Uni Wien
Während sich in Österreich nach wie vor viele eine Vollfinanzierung der Universitäten durch die öffentliche Hand erwarten, investieren in Deutschland bereits jetzt rund 60 Prozent der Unternehmen in Hochschulbildung. Dies teilt der deutsche Stifterverbund mit. Es ist also durchaus wünschenswert, wenn auch in Österreich viele Unternehmen in die Universitäten investierten. Sorgen um die Unabhängigkeit der Forschung wären meines Erachtens nur berechtigt, wenn einige wenige einflussreiche Unternehmen viel Geld in die Unis steckten.
Österreich aber ist anders: Jede Instituation mit viel Geld will ihr eigenes Süppchen kochen, weswegen es ja auch Unmengen an Fachhochschulen gibt, deren Sinnhaftigkeit (nicht grundsätzlich, aber dennoch konkret) angezweifelt werden kann und muss. Und natürlich kann man sich von Unternehmen, die bereits FHs finanzieren, nicht erwarten, dass sie auch noch Universitäten zusätzlich unterstützen. Aber letztlich geht es um die Universitäten in Österreich, die die eigentlichen Akademikerschmieden des Landes sind.
Und wenn diese -wie es heisst- nicht so ausbilden, dass nach dem Studienabschluss die Voraussetzungen für die Beschäftigung in den Unternehmen gegeben sind, dann sind die Lehrpläne falsch. Und dann müssen Unis inhaltlich reformiert werden. Sinnlose Eigenbrötlerei, auch in Form der Gründung ständig neuer FHs ist jedenfalls abzulehnen. Es muss im Sinne der Politik, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft sein, dass die Universitäten ein hohes und effizientes Ausbildungsniveau bieten, das den Akademikern Türen und Tore zu ihrer beruflichen Zukunft öffnet.
Ich will damit keine Privatiniativen verbieten -natürlich soll die Gründung von FHs in einer Demokratie möglich sein- ob sie (in vielen Fällen) sinnvoll sind, ist eine andere Frage. Viel sinnvoller wäre es, wenn ähnlich wie in die Deutschland all jene Unternehmen, denen die Berufsausbildung ihrer künftigen Mitarbeiter wichtig ist (was hoffentlich so ist), in Ausbildungs-Stiftungen einzahlen, die damit direkt die Universitäten -neben der öffentlichen Hand- mitfinanzieren. Natürlich muss das Spektrum der Unternehmen möglichst breit sein, um zu verhindern, dass ein paar grosse Unternehmen über die Universitäten regierten. Das Geld zur Mitfinanzierung der universitären Ausbildung ist auch in Österreich vorhanden, nur wird es hierzulande (als Privatvergnügen?) in Privat-Unis und in FHs investiert anstatt an die Unis.
Doch zurück zur soeben veröffentlichten deutschen Studie im Detail: Jedes fünfte deutsche Unternehmen hat in einer aktuellen repräsentativen Umfrage angegeben, dass es 2010 seine Ausgaben für akademische Bildung im Vergleich zum Vorjahr erhöht hat. Weniger als jedes zehnte Unternehmen habe dagegen seine Investitionen gesenkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine gemeinsame Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft, die erstmals den Beitrag der Wirtschaft zu Studium und Hochschullehre ermittelt hat. Gefragt wurde unter anderem nach der Finanzierung von Stipendien, Stiftungsprofessuren, studentischen Praktika, dualen Studiengängen, Sach- und Finanzspenden an Hochschulen. Die Studie ist soeben zur Vorstandsitzung des Stifterverbandes mit den Spitzen der deutschen Wirtschaft erschienen und online abrufbar unter www.stifterverband.info .
Rund 60 Prozent der Unternehmen in Deutschland investieren in Hochschulbildung. Bei Unternehmen zwischen 50 und 250 Mitarbeitern ist es jedes zweite, bei Großunternehmen sind es sogar 75 Prozent. Insgesamt fördert die Wirtschaft Studierende und Hochschulen mit 2,2 Mrd. Euro.
Am stärksten unterstützen die Unternehmen die Studenten und ihre Ausbildung im Unternehmen: Dafür gaben Unternehmen 2009 insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro aus, darunter 41 Millionen Euro für Stipendien. Für die Ausstattung der Universitäten und Fachhochschulen wurden 2009 fast 642 Millionen Euro – also ein gutes Viertel der gesamten Förderung – aufgewendet, wobei allein 485 Millionen Euro für Stiftungsprofessuren, den Bau neuer Gebäude oder als allgemeine Spende vorgesehen waren. Sachspenden machten immerhin 157 Millionen Euro aus.
Tags: Österreich, Deutschland, Fachhochschule, Forschung, Hochschulbildung, Spenden, Stiftung, Studie, Unabhängigkeit der Forschung, Universität, Unternehmen, Wirtschaft, Wissenschaft
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Sonntag, 16. Januar 2011, von Elmar Leimgruber
Der diesjährige Eurovision Song Contest findet unter dem Motto “Feel your heart beat” vom 10. bis 14. Mai 2011 in Düsseldorf in Deutschland statt. Für den reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs sucht der NDR nun 500 Freiwillige, die sich ab sofort bewerben können. Für den Einsatz als Volunteer gibt es keine Bezahlung, auch eine Unterkunft in Düsseldorf kann nicht gestellt werden, aber alle freiwilligen Helfer werden unfall- und haftpflichtversichert.
Die internationalen Delegationen betreuen, sich um den reibungslosen Transport der Mitarbeiter und Gäste kümmern oder Journalisten aus der ganzen Welt weiterhelfen: Für den Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf sucht der NDR rund 500 Freiwillige (“Volunteers”), die das Team bei seiner Arbeit unterstützen. Ralf Quibeldey, Projektleiter Eurovision Song Contest: “Durch die Mitarbeit von Volunteers wird die Organisation des Mega-Ereignisses ESC in dieser Form überhaupt erst möglich. Eine Bezahlung können wir nicht bieten, dafür aber das einzigartige Flair der größten Musikshow der Welt.”
Alle, die mitmachen möchten, müssen zum Zeitpunkt des Einsatzes mindestens 18 Jahre alt sein, gute Kenntnisse der deutschen sowie der englischen Sprache mitbringen und mindestens vom 9. bis zum 15. Mai verfügbar sein. Zusätzliche Sprachkenntnisse sind in vielen Aufgabenbereichen von Vorteil. Alle als geeignet erscheindenden Bewerber werden im Februar und März zu einem persönlichen Gespräch nach Düsseldorf eingeladen – zur Klärung eventuell noch offener Fragen, zum Kennenlernen und um einen passenden Aufgabenbereich zu finden.
Vorkenntnisse brauchen die freiwilligen Helfer nicht – sie werden vor ihrem Einsatz in einem der elf unterschiedlichen Bereiche (von “Akkreditierung” über “IT Support” und “Social Programme” bis zum “Volunteer Management”) entsprechend geschult. Unter www.eurovision.de, der offiziellen ARD-Homepage zum Eurovision Song Contest, und www.eurovision.tv, der Homepage der EBU, sind zahlreiche Informationen zum Eurovision Song Contest abrufbar.
Tags: Akkreditierung, ARD, Casting, Düsseldorf, Deutschland, EBU, ESC, Europa, Eurovision, Eurovision Song Contest 2011, Freiwillige, freiwillige Helfer, IT-Support, Kultur, Musik, Musikshow, NDR, Ralf Quibeldey, Social Programme, Volonteer, Volunteer Management
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Freitag, 14. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

- China wird im Jahr 2050 Wirtschaftsmacht Nr. 1 sein, prophezeit PwC.
Foto: Dieter Schütz/pixelio.de
Die Erde wird im Jahr 2050 eine vollkommen andere Weltwirtschaftsordnung haben als heute: China wird die Nummer werden, gefolgt von den USA am zweiten und von Indien am dritten Rang. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie “The World in 2050″ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PriceWaterhouseCoopers (PwC). Demnach wird zwar das Pro-Kopf-Einkommen in den Industriestaaten weiterhin höher bleiben, jedoch wird die Wirtschaftskraft der E7-Staaten die der G7 um über 60 Prozent übersteigen.
Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird China im Jahr 2050 die mit Abstand größte Wirtschaftsmacht sein, gefolgt von den USA und Indien. Die Gewichtsverteilung in der globalen Wirtschaftsordnung ändert sich in den kommenden Jahren grundlegend. Zudem rücken Schwellenländer wie Brasilien, Russland oder auch Mexiko und Indonesien im weltweiten Wirtschaftsranking weit vor, während etablierte Industriestaaten wie Deutschland und Frankreich an Bedeutung verlieren. Deutschland fällt von Rang vier auf Rang acht.
Das Bruttoinlandsprodukt der so genannten E7-Staaten (Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland und die Türkei) wird 2050 den Berechnungen der PwC-Experten zufolge um fast zwei Drittel über dem der G7-Staaten (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA) liegen. Derzeit erreichen die E7-Staaten nur rund 36 Prozent der Wirtschaftsleistung der führenden Industrienationen. Wird die jeweilige Wirtschaftsleistung der Staaten in Kaufkraftparitäten statt zu Marktwechselkursen bewertet, ist das Bruttoinlandsprodukt der E7-Staaten im Jahr 2050 voraussichtlich sogar doppelt so groß wie das der G7.
Für die G7-Staaten sind die Konsequenzen dieser Entwicklung vielschichtig und schwer zu überblicken. Einerseits dürften mit dem wirtschaftlichen Erstarken der Schwellenländer auch neue Global Player entstehen, die mit Konzernen aus den etablierten Industriestaaten um Märkte und Rohstoffe konkurrieren. Andererseits schafft der wachsende Wohlstand in den E7-Staaten auch neue Absatzmärkte für Unternehmen der G7.
“Die Motoren zum Antrieb des weltweiten Wachstums liegen in Zukunft vor allem in Asien und Lateinamerika. Das Wachstum der Schwellenländer schafft aber auch mehr Wohlstand in den alten Industrienationen”, kommentiert PwC-Partner Alfred Höhn.
Der Aufstieg der E7 setzt die Regierungen der G7-Staaten allerdings unter Druck. Sie müssen möglichen Arbeitsplatzverlusten in nicht mehr konkurrenzfähigen Branchen begegnen und den Strukturwandel vorantreiben, wobei die notwendige Sanierung der Staatsfinanzen die Handlungsspielräume einschränkt.
Gemessen an der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts bis 2050 gibt es auf Ebene der Nationalstaaten klare Auf- und Absteiger (vgl. Tabelle 1). So klettert Indien im Ranking der größten Volkswirtschaften vom elften (Jahr 2009) auf den dritten Platz, China verbessert sich von Rang drei auf Rang eins. Demgegenüber fallen die USA vom ersten auf den zweiten, Japan vom zweiten auf den fünften und Deutschland sogar vom vierten auf den achten Platz zurück. Dennoch bleibt das Wohlstandsgefälle zwischen den Staaten der G7 und der E7 groß. Das deutlich höhere Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern geht nämlich mit einem starken Bevölkerungswachstum einher. Damit steigt das Pro-Kopf-Einkommen wesentlich langsamer als das Bruttoinlandsprodukt insgesamt.
Selbst bei einem Vergleich auf Basis der Kaufkraftparität dürfte das BIP je Einwohner in China bis 2050 nur von heute 14 Prozent auf 45 Prozent des US-Niveaus steigen, Indien kommt auf 28 Prozent (2009: 7 Prozent). Demgegenüber legt das Pro-Kopf-Einkommen in Deutschland von 79 Prozent auf 82 Prozent des Pro-Kopf-Einkommens in den USA zu. “Im Jahr 2050 wäre demnach das durchschnittliche Einkommen eines US-Bürger immer noch doppelt so hoch wie das eines vergleichbaren Bürgers in China”, betont Höhn.
Tabelle 1 – Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts bis 2050
|
Rang
2009 |
Land |
BIP in Mrd. USD
(Kurs 2009) |
Rang
2050 |
Land |
BIP in Mrd. USD
(Kurs 2009) |
| Quelle: Weltbank, PwC-Berechnungen |
| 1 |
USA |
14.256 |
1 |
China |
51.180 |
| 2 |
Japan |
5.068 |
2 |
USA |
37.876 |
| 3 |
China |
4.909 |
3 |
Indien |
31.313 |
| 4 |
Deutschland |
3.347 |
4 |
Brasilien |
9.235 |
| 5 |
Frankreich |
2.649 |
5 |
Japan |
7.664 |
| 6 |
UK |
2.175 |
6 |
Russland |
6.112 |
| 7 |
Italien |
2.113 |
7 |
Mexiko |
5.800 |
| 8 |
Brasilien |
1.572 |
8 |
Deutschland |
5.707 |
| 9 |
Spanien |
1.460 |
9 |
UK |
5.628 |
| 10 |
Kanada |
1.336 |
10 |
Indonesien |
5.358 |
| 11 |
Indien |
1.296 |
11 |
Frankreich |
5.344 |
Tabelle 2 – Entwicklung des relativen Pro-Kopf-Einkommens (USA=100), kaufkraftbereinigt
|
|
2009 |
2030 |
2050 |
| Quelle: Weltbank, PwC-Berechnungen |
| USA |
100 |
100 |
100 |
| Japan |
71 |
78 |
79 |
| Deutschland |
79 |
80 |
82 |
| UK |
81 |
83 |
87 |
| Frankreich |
76 |
79 |
83 |
| Italien |
71 |
74 |
74 |
| Kanada |
84 |
83 |
83 |
| China |
14 |
33 |
45 |
| Indien |
7 |
15 |
28 |
| Brasilien |
22 |
31 |
41 |
Tags: Absatzmarkt, Asien, Bevölkerungswachstum, BIP, Brasilien, Bruttoinlandsprodukt (BIP), China, Deutschland, E7-Staaten, Frankreich, G7-Staaten, Gesellschaft, Grossbritannien, Indien, Indonesien, Industriestaaten, Italien, Japan, Kanada, Kaufkraftparität, Lateinamerika, Marktwechselkurse, Mexiko, PriceWaterhouseCoopers (PwC), Pro-Kopf-Einkommen, PwC, Russland, Schwellenländer, Staatsfinanzen, Studie, Türkei, USA, Weltwirtschaft, Weltwirtschaftsmacht, Wirtschaft, Wirtschaftskraft, Wirtschaftsleistung, Wirtschaftsranking, Wirtschaftswachstum, Wirtschfatsranking
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Dienstag, 11. Januar 2011, von Elmar Leimgruber


Standard-Computer und einfache Handys sind 2011 nicht im Trend. Nur noch etwa halb so viele Verbraucher wie 2010 wollen sich in diesem Jahr einen herkömmlichen PC kaufen. Gleiches gilt für Handys, die nicht internetfähig sind. Das zeigt eine Untersuchung des Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture. Dafür boomt 2011 demnach der Absatz von Tablet-PCs, Smartphones und 3D-Fernsehern.
Fünfmal mehr Menschen wollen laut Studie 2011 ein Tablet-PC kaufen, der Absatz von Smartphones wird voraussichtlich um die Hälfte höher ausfallen als 2010. Bei Lesegeräten für elektronische Bücher wie dem Kindle von Amazon erwartet Accenture eine Verdopplung der Verkäufe. “Der Generationswechsel bei der Unterhaltungs- und Verbrauchertechnologie kommt in Gang”, sagt Nikolaus Mohr, Geschäftsführer im Bereich Communications & High Tech bei Accenture.


“Während der Absatz von PCs und herkömmlichen Mobiltelefonen stark zurückgeht, steigt die Nachfrage nach Tablet-PCs wie dem iPad und vollwertigen Multimedia-Smartphones rapide. Arbeit, Kommunikation und Unterhaltung werden immer mobiler.” “Hersteller und Verbraucher folgen zwei Konvergenz-Trends – “Eines für alle” und “Alles auf einem”, sagt Nikolaus Mohr. “Das heißt, ein spezielles Angebot wie Fernsehen oder Textverarbeitung wird auf mehreren unterschiedlichen Geräten genutzt. Mit einem einzelnen Gerät wiederum lassen sich so unterschiedliche Dinge tun wie ein elektronisches Buch zu lesen und zu telefonieren.”
Auch im Wohnzimmer vollzieht sich der Generationswechsel. Dort hat rund die Hälfte der deutschen Verbraucher bereits einen HDTV-Fernseher aufgestellt. 2011 wird der Absatz dieser Apparate um zehn Prozent sinken, während sich die Nachfrage nach 3D-Fernsehern verfünffacht. Der Verkauf von DVD-Playern wird um etwa 60 Prozent zurückgehen – dagegen steigt die Nachfrage nach Blue Ray-Abspielgeräten um gut 50 Prozent.


Bis PCs, Handys und Mattscheiben der älteren Generation verdrängt worden sind, wird es allerdings noch eine Weile dauern. Denn diese Geräte sind bislang noch sehr weit verbreitet. So besitzen zum Beispiel mehr als 90 Prozent der Verbraucher in Deutschland einen Computer und nur rund vier Prozent ein Tablet-PC. Außerdem interessieren sich noch deutlich mehr Menschen für die etablierten Geräte als für Computer und Fernseher der neuen Generation, betrachtet man die absoluten Zahlen. Die Ausnahme sind Mobiltelefone: 2011 wollen sich 16 Prozent der deutschen Verbraucher ein Smartphone zulegen und nur neun Prozent ein herkömmliches Handy.
Für andere Länder prognostiziert die Analyse von Accenture ebenfalls einen rückläufigen Absatz etablierter technischer Geräte. Auch in den USA, Frankreich, Japan, Brasilien, Russland, Indien und China wird der Verkauf von 3D-Fernsehern, Tablet-PCs und Smartphones boomen, und zwar noch stärker als in Deutschland. Das in absoluten Zuwachsraten weltweit größte Wachstum findet – nicht überraschend – in den städtischen Regionen der großen Schwellenländer statt.
Für die vorliegende Untersuchung wurden jeweils 1.000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Japan und den USA sowie in Brasilien, Russland, Indien und China befragt. Die Befragung fand statt im Zeitraum Oktober und November 2010. Die Auswahl der Befragten in den Industrieländern ist für die Gesamtbevölkerung repräsentativ, in den Schwellenländern ist sie repräsentativ für die städtische Bevölkerung. Die vollständigen Ergebnisse der Accenture-Studie stehen zum Download zur Verfügung.
Tags: 3D-Fernseher, 3D-TV, Accenture, Blue Ray, Brasilien, China, Computer, Design-Computer, Deutschland, Elektronik, Frankreich, Handys, HD-TV-Fernseher, Indien, Industrieländer, iPad, Japan, Kindle, Konsument, Mobiltelefone, Multimedia, Russland, Schwellenländer, Smartphones, Tablet-PC, Technologie, Trend 2011, USA, Verbraucher
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Freitag, 31. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

- Böllern kann schwerverletzt enden
Foto: Dennis Aldag/pixelio.de
Bei Silvesterfeiern kommt es erfahrungsgemäß zu zahllosen Zwischenfällen: So müssen pro Jahr allein in Österreich bis zu 400 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, weil sie sich beim Hantieren mit pyrotechnischen Produkten verletzt haben. Ein gutes Drittel davon sind Kinder unter 14 Jahren, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). Und meine Meinung zu Böllern und Krachern ist hier online.
Das KfV hat nun durch Probekäufe untersucht, inwieweit die Geschäfte die gesetzlichen Vorschriften für den Verkauf von Feuerwerkskörpern an Jugendliche missachten: 21 Händler wurden österreichweit getestet: acht Diskonter des Lebensmitteleinzelhandels, sechs Baumärkte, fünf Fachgeschäfte und zwei Silvesterstände. Dabei sollten von zwei männlichen Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 15 Jahren Feuerwerkskörper der Kategorie F2 (Alterslimit 16 Jahre) eingekauft werden. Das unerfreuliche Ergebnis: In 11 von 21 Fällen (52%) erhielten die Jugendlichen das verbotene Gut problemlos.
Das größte Verantwortungsbewusstsein zeigten beim KfV-Test die Diskonter des Lebensmitteleinzelhandels und die Silvesterstände: “Nur” bei zwei von acht Versuchen wurden den Jugendlichen die Feuerwerkskörper anstandslos verkauft. Sonst hieß es immer: “Ohne Ausweis geht gar nichts.” Anders die Vorgangsweise der getesteten Baumärkte: Ohne zu zögern erhielten die Jugendlichen bei fünf von sechs Testkäufen die gewünschten Produkte. Nur bei einem einzigen Testkauf wurde an der Kassa nach dem Ausweis gefragt und der Kauf der Feuerwerksprodukte daraufhin verweigert.
Besonders erschreckend war laut KfV das Verhalten von Verkäufern in Fachgeschäften für Pyrotechnik: Hier wurden die jugendlichen Tester auch noch ausgiebig beraten und zum Kauf motiviert. In vier von fünf Fachgeschäften wurden die Feuerwerkskörper ohne Überprüfung des Alters verkauft.
Der Paragraph 15 des 2010 gemäß EU-Richtlinie novellierten Pyrotechnikgesetzes legt eindeutig fest, dass
pyrotechnische Gegenstände und Sätze der Kategorie F2 (entspricht der Klasse II des Pyrotechnikgesetzes aus 1974, Kleinfeuerwerke) erst ab 16 Jahren besessen und verwendet werden dürfen. Größere Feuerwerkskörper dürfen überhaupt erst an Personen ab 18 Jahren abgegeben werden, wobei auch der Nachweis von Fachkenntnissen notwendig ist.

- Die Feuerwehren sind in der Silvesternacht wegen zahlreichen Dummköpfen im Dauereinsatz
Einer Million Feuerwehrangehörigen in Deutschland steht zu Silvester die arbeitsreichste Nacht des Jahres bevor, berichtet der Deutsche Feuerwehrverband (DFV). “Den Großteil der Einsätze in dieser Nacht machen Brände aus”, berichtet Ralf Ackermann, Vizepräsident des DFV. Zumeist seien diese durch unachtsamen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht.
Nicht geprüfte Knallkörper, illegal eingeführt oder auch selbst gebastelt, stellen eine besondere Gefahr dar. “Vor allem Minderjährige sind von Feuerwerkskörpern fasziniert. Erwachsene sollten daher mit ihren Kindern verantwortungsbewusst über die Gefahren reden, empfiehlt der DFV.
Tipps des KfV zum sicheren Einsatz von Feuerwerkskörpern durch Erwachsene:
- Raketen nur aus fest verankerten Röhren abschießen. Der Führungsstab darf nie fixiert sein.
- Knallkörper keinesfalls in geschlossenen Behältern detonieren lassen – hier besteht höchste Verletzungsgefahr durch Splitter.
- Kracher nur anreiben, nie jedoch mit einem Feuerzeug anzünden und keinesfalls länger in der Hand halten.
- Raketen und Kracher nie in Richtung von Menschen oder Tieren werfen oder schießen, sondern nur auf einsehbare, freie Plätze. Dabei müssen auch die Umwelt- und Umgebungsbedingungen (Windverhältnisse, nahe
gelegene Gebäude, offene Fenster, brennbare Materialien) beachtet werden.
- Blindgänger nach frühestens 5 Minuten wieder anfassen und entsorgen. Es dürfen keine weiteren Zündversuche mit dem Feuerwerkskörper durchgeführt und auch defekte Produkte (z.B. abgebrochener Führungsstab) sollten immer gleich entsorgt werden.
- Produkte immer nur einzeln verwenden und nicht bündeln, da damit die Explosionswirkung unkontrollierbar erhöht wird.
- Zuschauer sollten einen ausreichenden Sicherheitsabstand einhalten.
Bei Tieren lösen Lärm und Lichteffekte der Silvesternacht erheblichen Stress aus. Häufig reagieren sie panisch, manchmal auch mit körperlichen Symptomen wie z.B. Durchfall. Vier Pfoten gibt Tipps, wie Heimtiere die Silvesternacht möglichst unbeschadet überstehen können.
Hunde sollten bereits an den Tagen vor Silvester in bewohnten Gebieten nur noch an der Leine ausgeführt werden. Überraschend gezündete Knallkörper können sie so erschrecken, dass sie in Panik davonlaufen. “Verantwortungsbewusste Besitzer bleiben in der Silvesternacht bei ihren Tieren oder organisieren eine zuverlässige Betreuung. Auf keinen Fall sollten die Tiere Silvester allein zuhause bleiben,” sagt Birgitt Thiesmann, Heimtierexpertin bei Vier Pfoten.
Ängstliche Hunde sollten nicht getröstet werden, sie fühlen sich dadurch in ihrer Unsicherheit bestärkt. “Bleiben Sie ruhig und gelassen, ignorieren Sie das furchtsame Verhalten Ihres Hundes weitestgehend – so strahlen Sie die notwendige Sicherheit aus”, rät Birgitt Thiesmann.
Die Silvesterknallerei belastet auch die Tiere in Wald und Flur. Daher sind Feuerwerke an Waldrändern, -lichtungen oder in Parkanlagen absolut tabu! “Wer einen Beitrag zum Tier- und Naturschutz leisten möchte, sollte generell auf Raketen und Feuerwerkskörper verzichten – das so gesparte Geld kann für sinnvolle Zwecke eingesetzt werden. Unseren Heimtieren tun wir sicherlich den größten Gefallen, wenn wir Silvester mit ihnen gemeinsam in vertrauter und ruhiger Umgebung verbringen”, empfiehlt Birgitt Thiesmann.
Tags: Österreich, Böller, Brände, Deutscher Feuerwehrverband (DFV), Deutschland, EU, Feuerwerk, Feuerwerkskörper, Haustiere, Jahreswechsel, Jugendliche, KfV, Kinder, Knaller, Knallkörper, Konsumentenschutz, Kracher, Krankenhaus, Minderjährige, Pyrotechnik, Pyrotechnikgesetz, Raketen, Silvester, Tiere, Vier Pfoten
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Montag, 27. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

- Der Westen Deutschlands lässt sich eher vom Christkind beschenken…
Ergänzend zum Weihnachtsimpuls 2010 auf redakteur.cc gibts interessante Umfrageergebnisse: Egal ob im Osten oder Westen Deutschlands: Alle Kinder freuen sich am 24. Dezember auf ihre Geschenke unterm Weihnachtsbaum. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag von “BABY und Familie” wird – egal wo in Deutschland – den meisten Mädchen und Jungen von ihren Eltern berichtet, das Christkind beziehungsweise der Weihnachtsmann sei für die Präsente zuständig.

- … der Osten hingegen eher vom Weihnachtsmann
Drei Viertel der Bundesbürger (76,1 %) finden es demnach richtig, dass man dies den Kindern sagt. Ein Drittel der Deutschen sagt zudem, in ihrer Familie würden zu Weihnachten Wunschzettel verfasst (35,9 %).
Große Unterschiede gibt es dabei allerdings zwischen Ost und West hinsichtlich des Adressaten: Während die Kinder in den Neuen Bundesländern ihre Geschenke überwiegend vom Weihnachtsmann erwarten dürfen (66,9 %; Alte Bundesländer: 29,0 %), ist in den Alten Bundesländern vor allem das Christkind zuständig (53,7 %; Neue Bundesländer: 8,3 %).
Quelle: Eine repräsentative Umfrage des Apothekenmagazins “BABY und Familie”, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg bei 1.931 Männern und Frauen ab 14 Jahren.
Tags: Baby und Familie, Christkind, Deutschland, Geschenke, GfK, Kulur, Redakteur.cc, Umfrage, Weihnachtsimpuls, Weihnachtsmann, Wunschzettel
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