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Mittwoch, 8. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Mietpreisstudie: Tokio, London und Moskau weltweit am teuersten

Mieten weltweit
Tabelle: ECA International

Tokio hat nach wie vor weltweit das höchste Mietpreisniveau, gefolgt von London und Moskau. Dies geht aus der neusten Mietpreisstudie „Accommodation Reports” von ECA International hervor. Darin untersucht das Personalberatungsunternehmen die Mietpreise für Dreizimmerwohnungen für ausländische Geschäftsleute an weltweit über 130 Standorten. Innerhalb Europas ist eine unmöblierte Dreizimmerwohnung in der Londoner Innenstadt am teuersten – mit einer Monatsmiete von 2500 Euro. Im weltweiten Vergleich belegt die britische Metropole hinter Tokio Platz zwei.

In Deutschland müssen Mieter für eine Dreizimmerwohnung mit circa 80 Quadratmetern in einer gehobenen Wohnlage in Frankfurt am tiefsten in die Tasche greifen. Während im europäischen Ranking auf London (2.500 Euro) und Moskau die Städte Genf, Stockholm und Zürich folgen, liegt Wien in Österreich bei Wohnungen für internationale Geschäftsleute auf dem 16. Platz. Und die EU-Hauptstadt Brüssel liegt europaweit an 26. und weltweit an 68. Position.

Mieten europaweit
Tabelle: ECA International

London hat Moskau als Stadt mit dem höchsten Mietniveau in Europa auf Platz 2 verdrängt. Am drittteuersten in Europa ist Genf (weltweit Platz 7). Schlusslicht ist Sarajevo (weltweit 117.). Europaweit hat das Mietniveau um 2,6 Prozent angezogen: Damit kostet eine Dreizimmerwohnung durchschnittlich 1090 Euro monatlich. Im Vorjahr waren die Mieten um noch vier Prozent gestiegen; dies trifft in diesem Jahr nur noch auf Deutschland zu. Der weltweit durchschnittliche Mietpreis für eine 80-Quadratmeter-Dreizimmerwohnung beträgt 1110 Euro.

Die teuerste deutsche Stadt ist Frankfurt und liegt an der 20. Position in Europa. Die Bankenmetropole liegt weltweit auf Rang 55 und ist etwas teurer als München (weltweit 57.). Hamburg (64.) und Düsseldorf (80.) folgen vor Berlin. Berlin (85.) ist damit die billigste untersuchte Stadt in Deutschland, hier kostet eine Vergleichswohnung durchschnittlich 775 Euro monatlich.

Tokio bleibt trotz der Katastrophen in Japan im vergangenen Jahr die Stadt mit den weltweit höchsten Mieten. Insgesamt sind die Mietpreise im Jahresvergleich zwar gefallen, allerdings wandern monatlich derzeit für eine Dreizimmerwohnung immer noch circa 3200 Euro auf das Vermieterkonto. Am günstigsten ist Wohnraum für Expatriates im pakistanischen Karatschi.

Innerhalb Asiens folgen auf Tokio Hongkong (5. Platz weltweit) und Singapur (6.). In Amerika bleiben Mietwohnungen im venezolanischen Caracas (weltweit 4. Platz) und im kolumbianischen Bogota (9.) am teuersten – hier leben Ausländer in kostspieligen besonders abgesicherten Wohnlagen. In Nordamerika sind die Mietpreise nur in San Francisco (weltweit 13.) höher als in New York (18.). Im Nahen Osten müssen Expatriates für eine Wohnung in Abu Dhabi (weltweit 11. Platz) am tiefsten in die Tasche greifen. Dubai hingegen landet im diesjährigen Ranking nur noch auf Platz 39.

Dienstag, 18. Oktober 2011, von Georg Jajus

Techno Pop im Kunstbau: Kraftwerk Videoinstallation

Kraftwerk wieder am Netz“ – so wird bisweilen gerne getitelt, wenn die Legenden der elektronischen Musik in Person einen ihrer raren Live Gigs gibt: Und wenn es auch sinnbildlich stimmig sein mag, es ist nicht korrekt. Kraftwerk waren ja im Grunde immer da, nie weg, stets als Musik-Arbeiter tätig. Qualitative Präsenz erstreckt sich ja nicht allein auf akkordgleiches Veröffentlichen von Alben, im Zweijahresrhythmus stattfindende Konzerttourneen oder Dauerpräsenz in Musikmagazinen. Präsenz hat auch eine geistige Ebene, künstlerische Komponente, Ästhetik der Verantwortung. In Düsseldorf etwa oder Köln, wo die elektronische Musik der Nachkriegszeit ihren Anfang nahm, hat man das schon früh erkannt und verfolgt diesen Weg konsequent bis heute. Die bewusst gewählte Distanz zur althergebrachten und „akzeptierten“ Kunst machten es den Pionieren auf diesem Gebiet nicht immer leicht. „Knöpfchendreher vom Rhein“ schrieb der „Spiegel“ einst.

Präsenz findet bei Kraftwerk im Alltagsleben statt. Seit Bekanntwerden der Trojaner-Affäre beweist „Computerwelt“ einmal mehr seine visionäre Kraft, nach Fukushima zeigt „Radioaktivität“ seine Zeitlosigkeit: Elektronische Volksmusik eben. Und seit ihrem Bestehen sind Kraftwerk nicht nur Produzenten, sondern auch Personifizierung von Kunst im besten Sinne. So ist es nur konsequent, dass das Lenbachhaus in München den vier Musikarbeitern eine Ausstellung widmet. Kurator Matthias Mühling meint, es sei zu Beginn nicht leicht gewesen, die als medienscheu geltenden Künstler für dieses Projekt zu gewinnen.

Den Zuseher erwartet eine, eigens von Ralf Hütter für diese Installation konzipierte, mehrkanalige 3D Video-Installation, die Kraftwerk auch abseits der Bühne für den Zuseher erlebbar macht. Dabei gewinnen die audiovisuellen Darbietungen im Zusammenspiel mit der ungewöhnlichen Örtlichkeit (der Kunstbau befindet sich in einem nicht mehr genutzten Abschnitt oberhalb eines Tunnels der Münchner U-Bahn) eine ganz neue Dimension und lässt den Betrachter in der konzentrierten Situation der Halle in eine hypnotische wie meditative Ebene eintauchen. Grossflächig projizierte Videosequenzen dimmen die Ausstellungshalle in ein Wechselspiel der Farben, während minimalistische Klangcollagen „Heimcomputer“ oder „Mensch Maschine“ aus den Lautsprechern gepulst werden. Rund eine Stunde dauert dieser Medienloop, zu dessen Betrachtung 3D Brillen der Infitec-Technologie benötigt werden. Eine raumgreifende, multimediale Erfahrung als Gesamtkunstwerk der Kraftwerk’schen Deutung unserer Zeit. Leibhaftig präsent sind, in den schon aus den Bühnenshows der vergangenen Jahre bekannten neongrünen Wireframe-Anzügen, auch die Kraftwerk-Doppelgänger. Stumm stehen sie auf ihrem Platz, gleichzeitig aber wachsam und scheinbar jederzeit bereit ihren Dienst anutreten: „Wir sind auf alles programmiert, und was Du willst wird aufgeführt“. Ralf Hütter, Henning Schmitz, Fritz Hilpert und Stefan Pfaffe, dem jüngsten Kraftwerk Mitglied. Massgeblich ihm sind die neuen, beeindruckenden dreidimensiuonalen Videosequenzen zu verdanken.


Parallel zur Videoinstallation fanden am 12. und 13. Oktober drei Konzerte (darunter ein Mitternachtskonzert) in der Alten Kongresshalle statt. Die aus allen Teilen des globalen Dorfes angereisten Fans – einige von ihnen sind seit über dreissig Jahren mit dabei – begeisterten Kraftwerk mit einer Neu-Konzeption ihres Mensch Maschine Konzepts. Die Kraftwerk’sche Videopräsenz hat sich auch hier in die dritte Ebene verlagert, mit dem Opener „Die Roboter“ treten die Mekanik-Doppelgänger dem Zuseher entgegen, scheinen aus der Leinwand heraus zu treten. Nachdem Kraftwerk in den vergangenen Jahren ihr musikalisches Euvre digital überarbeitet haben, war es nur eine konsequente Schlussfolgerung, auch die Videosequenzen einer zeitgemässen Interpretation zu unterziehen. Verblüffend, mit welcher Leichtigkeit die visuelle Umsetzung geschaffen wurde, hier wird nicht bewusst auf die inflationär grassierende 3D-Welle aufgesprungen, sondern Kraftwerk nutzen, synchron zu ihrem musikalischen Bildern, die Möglichkeiten von dreidimensionalen Möglichkeiten raffiniert aus: Da ist nichts zu viel, nichts aufdringlich. „Electric Cafe“, „Spacelab“ und „Techno Pop“ wurden ins Programm aufgenommen und frenetisch bejubelt, „Autobahn“ glänzt in seiner Langversion von 1981, und ganz allgemein gewinnt man den Eindruck, dass Kraftwerk präsenter denn je sind.

Klanglich präsentierten sich Kraftwerk in München erneut auf Referenzniveau, kristallklar und makellos (nicht zuletzt dank einer sehr guten Akustik der Halle), gäbe es doch nur die Möglichkeit sich ein vergleichbares Soundsystem ins Eigenheim zu stellen. Mit einer Leichtigkeit spielen sie ihre teils weit jüngeren Mitbewerber des elektronischen Zirkus an die Wand, beweisen mit magischem Minimalismus ihre Überlegenheit all den Ramsch-Techno und Volksschul-Elektronikern die des geschulter Hörers Ohr beleidigen. Wer die Etappen der „Tour de France“ mit einer derart Lockerheit und Professionalität bewältigt, braucht eben keine Laser ins Publikum schiessen, keinen Trockeneisnebel wabern zu lassen, keine stupides Herumgehopse auf der Bühne wie es bei diversesten Trance-Happenings in Sport- und Konzerthallen zum Brauch geworden ist.
Es darf davon ausgegangen werden, dass in den kommenden Jahren eine weltumspannende Tournee folgt, und Kraftwerk sind die zeitlose Sprache dieses globalen Dorfes im 21 Jahrhundert.


Information zur 3D Videoinstallation:

Lenbachhaus Kunstbau / München
15. Oktober – 13. November 2011 / Di – So 10 – 22 Uhr
Eintrittspreise: 5 Euro / ermäßigt 2,50 Euro

Dienstag, 5. Juli 2011, von Georg Jajus

Kraftwerk: Elektronische Klangbilder

“Wir spielen die Maschinen, und die Maschinen spielen uns.”

Der Status Quo darf als bekannt vorausgesetzt werden: Seit vier Jahrzehnten prägen die Düsseldorfer Klangpioiere nun schon Musikgeschichte, und mit dem 2009 als Abschluss ihrer Europatournee veröffentlichten “Der Katalog” präsentierten sie ihr künstlerisches Schaffen in digital restauriertem Format. Selbstredend, dass sie mit ihrer Performances der vergangenen Jahre nicht nur am Puls der Zeit, sondern der Zeit einen Schritt voraus waren. Ob “Autobahn”, “Trans Europa Express” oder “Die Mensch Maschine”, jeder, der eine halbwegs gut sortierte Musiksammlung sein Eigen nennt, hat mindestens drei oder vier Kraftwerk-Alben im Regal stehen. Was soll also über eine Band – oder besser: ein Projekt, ein Konzept – noch viel geschrieben werden, die von manchen einflussreicher als die Beatles beschrieben wird?

Ohne Kraftwerk wären Techno und House Nischenprodukte der zeitgenössischen Musik, bestenfalls Zitate. Doch, was in Düsseldorf Anfang der 70er Jahre ihren Ausgang nahm, steht heute für clever kalkulierte und bewusst inszenierte deutsche Idendität, wie Braun, Volkswagen oder Deutsche Bank. Made in Germany, weltweit geschätzt. Während sie anfangs von der heimischen Presse gerne als “Knöpfchendreher” verunglimpft wurden – der Prophet gilt im eigenen Land nicht viel -  erkennte man im angloamerikanischen Raum schon bald ihre Strahlkraft und begeisterte sich für den kühlen Futurismus der vier Deutschen.

Wenngleich stets Qualität und nicht Quantität ihre Prämisse waren, Auszeichnungen, Rankings und Charts sie nie interessiert haben, fanden ihre musikalischen Visionen über Jahre eine breite  Anhängerschar: Wie jüngst bekannt wurde, verkaufte sich allein “Autobahn” über 12 Millionen Mal. Computerwelt – denn Zeit ist Geld. Dabei war ihre Performance nicht auf den musikalischen Aspekt allein bestimmt, ein Kraftwerk-Konzert war stets ein multimediales – lange, bevor dieser Begriff wie heute inflatinär gebraucht wurde – Gesamtereignis aus Ton und Bild, Rhythmus und Video, abgestuft auf das jeweilige Umfeld: Klassische Konzerthallen in Mitteleuropa, grosse Stadien in Südamerika, Open Air Events bei internationalen Musikfestivals. Musik als globale Sprache, als länder- und kulturübergreifende Verständigung.

Bestimmend war stets der Moment des perfekten Klangs, live arrangiert und moduliert, Sampling und Mix. Unzählige Male seit ihrer Gründung kopiert, inspirierten sie die Daseinsform der elektronischen Musik mit einer Selbstverständlichkeit, ohne sich dabei in den Vordergrund zu stellen. Ohne Kraftwerk wäre die synthetische Musik des 21. Jahnhunderts eine andere, Laptops wären blosse Bürogeräte und keine Musikmaschinen: Ich bin der Musikant, mit Taschenrechner in der Hand.

Nun gehen sie wieder ans Netz: Im Kunstbau der Städtischen Galerie Lenbachhaus in München findet von 15. Oktober – 13. November 2011 eine 3D Installation statt und Kraftwerk präsentieren sich in jenem Umfeld, in dem sie eigentlich immer schon zu Hause waren: Der progressiven, zeitgenössischen Kunst. Dabei wird die Kraftwerk-Welt auch erstmals ausserhalb der klassischen Konzertplätze erlebbar, und kann ihre Wirkkraft im Rahmen von visuellen Konzepten und Strukturen entfalten. Dabei werden zahlreiche Exponate aus dem umfangreichen Kraftwerk-Archiv erstmals einer breiten Öffentlich zugänglich gemacht, die Zeitlosigkeit ihres Gesamtwerkes in vollem Umfang greifbar. Deutsche Idendität internationaler Prägung: Das waren Kraftwerk immer schon. Schon jetzt darf diese Ausstellung zu den Top-Ereignissen des Kulturjahres gezählt werden, nach München wandert die Ausstellung weiter nach London und New York.

Als Auftakt zur Ausstellung finden am 12. und 13. Oktober 2011 zwei exklusive Kraftwerk 3D Konzerte in der Alten Kongresshalle statt. Man darf gespannt sein, wie sich Kraftwerk im dreidimensionalen Raum inszenieren werden.
Ganz nach dem Motto: Wir laden uns’re Batterie, jetzt sind wir voller Energie.

Die Mensch Maschine. Kraftwerk.

Copyright: Georg Jajus

 

Sonntag, 16. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

Wer will ins Eurovision Song Contest 2011 Team?

Der diesjährige Eurovision Song Contest findet unter dem Motto “Feel your heart beat” vom 10. bis 14. Mai 2011 in Düsseldorf in Deutschland statt. Für den reibungslosen Ablauf des Wettbewerbs sucht der NDR nun 500 Freiwillige, die sich ab sofort bewerben können. Für den Einsatz als Volunteer gibt es keine Bezahlung, auch eine Unterkunft in Düsseldorf kann nicht gestellt werden, aber alle freiwilligen Helfer werden unfall- und haftpflichtversichert.

Die internationalen Delegationen betreuen, sich um den reibungslosen Transport der Mitarbeiter und Gäste kümmern oder Journalisten aus der ganzen Welt weiterhelfen: Für den Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf sucht der NDR rund 500 Freiwillige (“Volunteers”), die das Team bei seiner Arbeit unterstützen. Ralf Quibeldey, Projektleiter Eurovision Song Contest: “Durch die Mitarbeit von Volunteers wird die Organisation des Mega-Ereignisses ESC in dieser Form überhaupt erst möglich. Eine Bezahlung können wir nicht bieten, dafür aber das einzigartige Flair der größten Musikshow der Welt.”

Alle, die mitmachen möchten, müssen zum Zeitpunkt des Einsatzes mindestens 18 Jahre alt sein, gute Kenntnisse der deutschen sowie der englischen Sprache mitbringen und mindestens vom 9. bis zum 15. Mai verfügbar sein. Zusätzliche Sprachkenntnisse sind in vielen Aufgabenbereichen von Vorteil. Alle als geeignet erscheindenden Bewerber werden im Februar und März zu einem persönlichen Gespräch nach Düsseldorf eingeladen – zur Klärung eventuell noch offener Fragen, zum Kennenlernen und um einen passenden Aufgabenbereich zu finden.

Vorkenntnisse brauchen die freiwilligen Helfer nicht – sie werden vor ihrem Einsatz in einem der elf unterschiedlichen Bereiche (von “Akkreditierung” über “IT Support” und “Social Programme” bis zum “Volunteer Management”) entsprechend geschult. Unter www.eurovision.de, der offiziellen ARD-Homepage zum Eurovision Song Contest, und www.eurovision.tv, der Homepage der EBU, sind zahlreiche Informationen zum Eurovision Song Contest abrufbar.

Samstag, 25. September 2010, von Elmar Leimgruber

Deutsches Service-Ranking: München top, Duisburg flop

Städte-Service-Ranking
Grafik: ServiceValue GmbH

Die Hauptstadt des deutschen Freistaats Bayern, München, ist top, was die Service-Qualität betrifft, flop hingegen ist Duisburg. Die Kölner ServiceValue GmbH hatte deutschlandweit über 3.000 Bürger befragt, wie zufrieden sie mit den Service- und Leistungsmerkmalen ihrer Stadt sind und liefert nun umfassende Service-Rankings der 15 größten Städte.

Insgesamt liegt demnach die höchste Unzufriedenheit in der mangelnden Bürgerbeteiligung bei städtischen Planungen und Entscheidungen. Alles in allem ist München Service-Champion, gefolgt von Frankfurt (49), Düsseldorf und Bremen (jeweils 48) sowie Nürnberg (47). Die rote Laterne als Service-Schlusslicht trägt Duisburg.

“Insbesondere eher strukturschwache Städte binden ihre Bürger durch guten Service”, sagt Claus Dethloff, Geschäftsführer der ServiceValue GmbH, “umso mehr erstaunt es, dass ausgerechnet Duisburg seine verbleibende Attraktivität momentan so aufs Spiel setzt.” Gleich bei 4 Serviceleistungen liegt Hamburg abgeschlagen auf dem letzten Platz in den Einzel-Rankings, wobei die Bürger ihre Hansestadt vor allem bei der Ordnung, Sicherheit und Schutz der Öffentlichkeit mit 39 Prozent Unzufriedenheit abstrafen. Erwähnenswert ist auch, dass die Kulturhauptstadt Essen beim Kultur- und Freizeitangebot im Städte-Vergleich das Schlusslicht bildet. “Die meisten Großstädte müssen ihr Servicemanagement grundlegend überdenken, falls sie denn überhaupt ernsthaft eines betreiben”, kommentiert Dethloff: “Letztlich entscheiden Service-Image und Service-Erlebnis nicht nur über Zu- und Abwanderung der Bürger, sondern auch über die Attraktivität im Städte-Tourismus.”

Die Service-Stadt München überzeugt im Einzel-Ranking als Spitzenreiter in punkto Ordnung, Sicherheit und Schutz der Öffentlichkeit (87 Prozent Zufriedenheit) sowie Bürgerbeteiligung (81 Prozent). Düsseldorf liegt unter anderem in der Bürgerinformation und -beratung (92 Prozent) und der Gesundheitsversorgung (94 Prozent) auf dem ersten Platz, aber auch bei den Bildungseinrichtungen (84 Prozent). Frankfurt am Main kann im Städte-Vergleich zum Beispiel bei der Ausstellung amtlicher Dokumente und bei der Ver- und Entsorgung die höchsten Zufriedenheitswerte verbuchen (94 bzw. 93 Prozent).

Die Hansestadt Bremen überzeugt ihre Bürger vergleichsweise bei der Förderung von hilfsbedürftigen Personen (80 Prozent) und in der Unterstützung von gemeinnützigen Vereinen (81 Prozent). Spitzenplätze im Einzel-Ranking schaffen auch Hannover beim öffentlichen Personennahverkehr (91 Prozent) und Berlin bei den Einkaufsmöglichkeiten (95 Prozent). Nur Frankfurt am Main und Nürnberg gelingt es, tatsächlich über alle untersuchten Serviceleistungen aus Bürgersicht stets überdurchschnittliche Zufriedenheiten zu erreichen.

Unterdurchschnittlich präsentiert sich Stuttgart (29) und verliert vor allem beim Eingehen auf Bürgerbedürfnisse – vor dem Hintergrund des Projektes Stuttgart 21 verwundert dies nicht. Berlin hat vor einigen Jahren eine Service-Offensive gestartet, mit gerade einmal 16 Service-Punkten liegt die Bundeshauptstadt allerdings weit zurück auf dem vorletzten Platz. Allein Duisburg weist mit einem Pünktchen ein noch schlechteres Ergebnis auf und enttäuscht seine Bürger bei der Verbindlichkeit von Aussagen, was beim Thema Loveparade nur allzu deutlich wird.

Der befragte Servicewert B (“B” wie Bürger) spiegelt die Verbindlichkeit von Aussagen, den Umgang mit Beschwerden und das Eingehen auf die Bürgerbedürfnisse wider und ist zugleich Maßstab für das Service-Gesamtranking der Städte. Die Studie ist bei der ServiceValue GmbH in Köln erhältlich.