Über das Christkind und seine Nachfolger

Tradionell mag das weihnachtliche Schenken wohl in Folge der Verehrung des heiligen Nikolaus von Myra (lebte und wirkte als Bischof im 4. Jahrhundert) begonnen haben, der durch Wohltätigkeit auszeichnete und aus reichem Hause stammend- sein gesamtes Vermögen verschenkte und dessen Verehrung als Heiliger daher auch sogleich nach seinem Tod einsetzte.

Es mag auch sein, dass der rebellische Martin Luther, dem jegliche Heiligenverehrung zuwider war, im 16. Jahrhundert, diese gute jahrhundertealte Tradition, sich am 6. Dezember im Gedenken an den heiligen Nikolaus gegenseitig zu beschenken, abschaffte und daher das Christkind “gründete”, um zurück zu Christus zu führen. Hätte Luther aber damit -wie dies manche Quellen behaupten- eine gänzlich neue unbiblische Person, ein Gott zur Seite stehendes weibliches engelhaftes Christus helfendes Wesen,”erfunden”,  würde dies genauso von Gott und von Christus ablenken; somit bezweifle ich dies.

Hat Luther aber mit der Bezeichnung Christkind tatsächlich auch das Kind Christus verstanden, dann würde dies wirklich auf das eigentliche christliche Zentrum von Weihnachten lenken und daher auch tatsächlich Sinn ergeben: Gott wird Mensch, ja Kind.

Wir beschenken uns zu Weihnachten gegenseitig. Wenn dies aus reinem Herzen und guter Absicht (also nicht aus Egoismus, Nützlichkeit oder gar Zwang) geschieht, also wirklich um einander Gutes zu tun und uns gegenseitig zu erfreuen, dann ist dies direkt oder indirekt eine gute Tat, die an das erinnert, was vor über 2000 Jahren geschah:

Der unendliche Gott ist Mensch geworden, der Gesalbte (Christus) wurde Kind, Gott wurde Christus, das Kind, das Christkind. Er hat uns zuerst beschenkt und so beschenken wir uns gegenseitig: hoffentlich nicht nur, aber besonders zu Weihnachten. Dann ergibt Weihnachten auch tiefen Sinn, Bedeutung für unser Leben.

Und was ist nun mit dem Weihnachtsmann? Die deutsche Bezeichnung unterscheidet sich ja leider massgeblich vom englischen Original Santa Claus. Und damit wären wir wiederum beim heiligen Nikolaus angelangt. Richtig populär und umrankt von zahlreichen Legenden (rote Kleidung, Nordpol, Rentiere…) wurde er allerdings erst im 20. Jahrhundert durch eine Getränkefirma, die ihn auch medial entsprechend vermarktete.

IDas Christkind in der Krippem Grunde sind also alle drei grossen Traditionen christlichen Ursprungs und haben so auch ihre Berechtigung.

Das eigentliche Zentrum aber ist und bleibt die einmalige Menschwerdung Gottes in seinem Sohn Jesus Christus, der sich auch nicht zu schade dafür war, einfaches Christkind für uns alle zu werden (also nicht als König oder gar Feldherr zu erscheinen) und uns so alle ein für alle Mal mit seiner Gnade zu beschenken.

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern von redakteur.cc, kulturia.com und meinsenf.net besinnliche, friedliche, gesegnte, beschenkte und erholsame Weihnachtstage.

Elmar Leimgruber

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2 Antworten zu “Über das Christkind und seine Nachfolger”

  1. Monex sagt:

    Denn wo dein Schatz ist da ist auch dein Herz…Heute feiern wir den Nikolaustag. Auch wenn uns dies in dem Rummel der Vorweihnachtszeit gar nicht mehr so recht klar wird Der Nikolaustag ist eigentlich ein christlicher Feiertag der Gedenktag eines Heiligen der in der Geschichte der Kirche stets eine groe und wichtige Rolle gespielt hat eine Rolle von der so viele Kirchen mit dem Namen St. Vermutlich hat er auch an dem Konzil von Niza im Jahr 325 teilgenommen auf dem das Glaubensbekenntnis formuliert wurde das wir bis heute in unseren Sonntagsgottesdiensten sprechen.

  2. [...] zum Weihnachtsimpuls 2010 auf redakteur.cc gibts nun interessante Umfrageergebnisse: Egal ob im Osten oder Westen Deutschlands: Alle [...]

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