Donnerstag, 4. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Die Grünen und die Waffen

Vorausgeschickt: Ich habe hohe Achtung und Respekt vor Menschen, die aus persönlicher Überzeugung anstelle des Präsenzdienstes im Bundesheer eine soziale Tätigkeit, beispielsweise die geduldige Pflege von alten und kranken Menschen im Zivildienst praktizieren.

An sich war der Zivildienst ja auch mal wirklich für jene gedacht, die sich “aus Gewissensgründen” der Gewalt und der Waffen verweigerten. So hatte es und so macht es ja auch Sinn. Und das ist ja der eigentliche Grund, warum man zwischen beiden Formen, Militärdienst oder Zivildienst, wählen kann.

Nun fordern aber neben der Jungen ÖVP (was hat die denn plötzlich auf eine solche Schnapsidee gebracht?)und der jungen SPÖ (wundert mich genauso) auch die Grünen in Österreich, dass auch jene, die sich dem Dienstes mit der Waffe und der Verteidigung des eigenen Landes durch den Präsenzdienst verweigerten, Waffen tragen dürfen sollen.

Mal abgesehen davon, dass es meines Erachtens ein Widerspruch in sich ist, sich dem Präsenzdienst im Bundesheer zu verweigern und dennoch Waffen tragen zu wollen:

Menschen, die in einer Demokratie nicht bereit sind, für ihr Vaterland Militärdienst zu leisten, sind des Tragens einer Waffe, was ein hohes Verantwortungsbewusstsein und Loyalität dem eigenen Land gegenüber voraussetzt, nicht würdig. Und sollten sie später ihre Meinung und Einstellung tatsächlich ändern, können sie ja den Militärdienst nachholen: Vor allem jemanden, der dann als Polizist für die Sicherheit zu sorgen hat, schadet sicher auch ein späterer Präsenzdienst nicht.

Ich dachte auch immer, dass die Grünen DIE pazifistische Partei überhaupt sind, die jegliche Gewalt ablehnt schon aus Prinzip, und aus Friedensliebe erst recht jede Waffengewalt. Ausgerechnet die Grünen fordern aber jetzt, dass auch Zivildienern das Waffentragen ermöglicht werden sollte. Die Zustimmung der Grünen zu ihrem Vorschlag müsste der Jungen ÖVP sehr zu denken geben.

Angesichts der Ereignisse der letzten Tage (keineswegs friedliche Randalierer verletzen bei einer ungenehmigten Demonstration gegen Andersdenkende -deren Gesinnung ich übrigens nicht teile- in Wien 15 Polizisten: und die Grünen solidarisieren sich mit den Aggressoren und haben die Polizei in dieser Causa angezeigt) erscheinen die aktuellen Forderungen der Grünen nach leichterem Waffenzugang in einem sehr bedenklichen Licht…

Mittwoch, 3. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Merkel und Schäuble handeln mutig, wenn auch moralisch zweifelhaft

Darf der Staat gestohlene Steuersünder-Daten kaufen?

Es wäre Unrecht, wollte man Unrecht dadurch besiegen, dass man ein weiteres Unrecht begeht: Unrecht bleibt immer Unrecht.

Und dennoch geht es manchmal wohl nicht anders, zumindest dann, wenn keinesfalls Menschenleben gefährdet sind.

Da ist das eine Unrecht: Es gibt europaweit und darüberhinaus vielleicht wohl einige sehr wohlhabende Menschen, die nicht nur weit überdurchschnittlich verdienen, sondern ihren reichlichen Überschuss zudem an der Steuer vorbei auf Schweizer Banken transferieren.

Da ist das zweite Unrecht: Während sogenannte Transparenzgesetze die Staaten der Europäischen Union (so auch Österreich) dazu zwingen, bei der Aufklärung von internationalem Steuerbetrug auch durch Bankdaten mitzuhelfen, bleibt die Schweiz diesbezüglich eine Oase für Steuerhinterzieher im grossem Stil, was mitten in Europa ein schweres Unrecht darstellt, zumal die Schweizer Banken und Behörden hier nicht zur Aufklärung beitragen wollen. Und als Nicht-EU-Land kann man die Schweiz wohl vermutlich auch nicht zur Mithilfe verpflichten.

Und das ist das dritte Unrecht: Irgendwer hat brisante Daten von mutmasslichen 1500 deutschen Steuersündern aus einer Schweizer Bank entwendet und bietet diese nun in Form einer CD der deutschen Regierung um 2,5 Mio. Euro zum Kauf an. Schon eine erste Stichprobe, so heisst es, würde dem Staat mehrere Mio. Euro an Steuern bringen, der Kauf würde sich also auch finanziell lohnen.

Die deutsche Regierung, allen voran Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU), hat nun eine sicher zweifelhafte, aber in jedem Fall eine mutige Entscheidung getroffen: nämlich ohne politische Rücksicht auch auf das eigene Wählerklientel jene Wirtschaftstreibenden aufzuspüren und rechtlich verfolgen zu wollen, die in grossem Stil und über Jahre hindurch in Deutschland Steuern hinterzogen haben: Ja, das ist mutig. Genauso wie Merkels Vorstoss, Spitzenmanager-Gehälter gesetzlich nach oben hin zu begrenzen.

Aber es ist in der Tat auch eine ethische Frage: ist es moralisch gerechtfertigt, eine CD mit gestohlenem Material zu kaufen und zu verwerten, um Steuersünder ausfindig zu machen?

Zunächst mal: grundsätzlich nein.

Aber: vorausgesetzt, die Schweiz wäre auch unter internationalem Druck weiterhin nicht bereit, den deutschen Steuerbehörden bei der Aufklärung von schwerwiegender Steuerhinterziehung behilflich zu sein: Diese CD könnte ein erster Schritt sein, der Schweiz zu beweisen, dass Aufklärung auch ohne Hilfe funktioniert.

Eines ist jedoch sicher: Die Schweiz muss hier umdenken und darf nicht zum Handlanger von Kriminellen werden.

Andererseits: Dieses unmoralische Angebot könnte Schule machen. Und dann ist die Frage: wo zieht man den Schluss-Strich? Und ab wann bezahlt man dann nicht mehr für kriminelle Handlungen? Bankdaten zu stehlen ist in der Tat ja eine kriminelle Handlung, die auch geahndet (und keinesfalls bezahlt) werden müsste.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Forsa-Instituts für das Hamburger Magazin “stern” sind übrigens 57 Prozent der Deutschen dafür, dass der Fiskus die Bankdaten von bis zu 1500 Deutschen kauft, auch wenn diese illegal beschafft worden sind. 43 Prozent lehnen den Handel ab. Zum Kauf der Daten raten vor allem die Anhänger der Opposition: 71 Prozent der Anhänger der Linken wollen dies. 68 Prozent sind es bei der SPD und 63 Prozent bei den Grünen. Deutlich zurückhaltender sind die Wähler von Union und FDP, doch auch hier ist eine Mehrheit von je 54 Prozent dafür.

Und noch kurz zu einem weiteren Thema, das in diesem Zusammenhang immer wieder auftaucht: Datenschutz ist grundsätzlich ein unschätzbar hohes Gut, das man nicht leichtfertig gefährden sollte. Und der Datenschutz gehört auch gesetzlich verankert: Im Prinzip geht es niemanden, auch den Staat nichts an, wer seiner Bürger wo wie viel Geld hat. Und wenn wir schon bei diesem Thema sind: es müsste ein international gültiges Gesetz her, das die Weitergabe und den Handel mit Adressen (ohne ausdrückliche Genehmigung aller) streng verbietet.

Aber wo Kriminalität beginnt, hört der Datenschutz auf. Und wenn die Fahnder schon die Adresse eines Täters haben dürfen (womit auch Datenschützer kein Problem haben dürften), wieso sollen sie dann nicht auch anhand von Bankdaten überprüfen und belegen können, dass er kriminell ist?

Alles in allem ist dies alles hier aber ein äusserst komplexes Thema, zu dem ich nur Denkanstösse bieten, aber keine eindeutige Antwort geben will: Ich lade Sie ein, sich Ihre eigene Meinung zu diesem Thema zu bilden und mir auch zu schreiben.

Dienstag, 2. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Was kratzt Österreich schon die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

Österreichs Aussenminister Michael Spindelegger
Foto: BMA, Hopi-Media

Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder, SVP-Chef Richard Theiner und Tirols Landeshauptmann Günther Platter sind am Dienstag mit dem österreichischen Außenminister Michael Spindelegger zusammengetroffen: Thematisch ging es um die neue Finanzregelung für Südtirol, den Wunsch nach der Verankerung der Schutzmachtklausel für Südtirol in der österreichischen Verfassung und jenen nach der doppelten Staatsbürgerschaft (italienisch und österreichisch) für die Südtiroler.

Vom Außenminister gab es zwar die Zusage, Fachleute einzuschalten, um den rechtlichen Rahmen für die von Südtirol geforderte Doppelstaatsbürgerschaft zu klären, sagte Durnwalder, aber die Umsetzung könne nicht von heute auf morgen geschehen.Österreich sei nämlich dem Europarats-Abkommen zur Staatsbürgerschaft beigetreten, das einen sehr sparsamen Umgang mit doppelten Staatsbürgerschaften vorsieht. Es seien also vorher internationale wie interne rechtliche Fragen zu überprüfen. “Nach dieser Klärung wird uns der Minister eine Antwort zukommen lassen: positiv oder negativ”, erklärte der Landeshauptmann.

Vorgebracht haben Durnwalder und Theiner heute auch den Südtiroler Wunsch, die Schutzmachtfunktion Österreichs für Südtirol in der Verfassung festzuschreiben. “Dies könnte in einer Präambel geschehen oder in der Verfassung selbst”, so der Landeshauptmann, der allerdings von Spindelegger darüber informiert worden ist, dass in nächster Zeit keine Änderung der Verfassung anstehe. “Es ist uns aber zugesagt worden, dass – wenn eine solche Änderung ansteht – auch der Südtiroler Wunsch nach einer Verankerung der Schutzmachtklausel überprüft wird”, erklärte Durnwalder.

In Bezug auf eine neue Finanzregelung für Südtirol teilte Durnwalder mit: “Wir konnten dem Minister mitteilen, dass wir ein Abkommen mit der römischen Regierung getroffen haben, das für uns durchaus akzeptabel ist”, so der Landeshauptmann nach dem Treffen. Spindelegger seinerseits hat angemerkt, dass auch Österreichs Einvernehmen notwendig sei, wenn die Finanzierung der Autonomie auf neue Beine gestellt werde. Er werde diesbezüglich, so sein Versprechen, mit Rom Kontakt aufnehmen. “Der Minister hat sich durchwegs zufrieden mit der neuen Finanzregelung gezeigt”, so Durnwalder.

Schließlich haben Landeshauptmann und Außenminister vereinbart, den Kontakt zu intensivieren. “Wir wollen sicherstellen, dass Österreichs Regierung stets auf dem Laufenden ist, was Südtirol betrifft”, so Durnwalder. Dafür sorgen sollen halbjährliche Treffen von Südtiroler Vertretern mit dem Außenminister. “So stellen wir sicher, dass der Informationsfluss in beide Richtungen nicht abreißt”, betonte der Landeshauptmann.

Eigentlich habe ich mir vom heutigen Treffen der Südtiroler Landesspitze mit Österreichs Aussenminister eh nicht viel erwartet: Die von Sorgen genährten Wünsche Südtirols wurden ja schon in den vergangenen Monaten vom offiziellen Österreich einfach ignoriert:

Österreich hat offiziell gegen die neuerliche Aufrechterhaltung von Faschismusgesetzen in Italien (was Südtirol sehr schadet) nicht protestiert, aber sich sehr wohl lautstark empört gezeigt, als ein österreichischer Politiker öffentlich das Selbstbestimmungsrecht der Südtiroler forderte.

Ich bin derzeit keineswegs für die Ausrufung des Selbstbestimmungsrechtes für Südtirol. Aber die teils heftigen, empörten, abwertenden und völlig überzeichneten negativen Reaktionen darauf seitens von österreichischen Politikern, die sich sonst gern als “Südtirolfreund” bezeichnen, haben bei vielen österreichfreundlichen Südtirolern (die derzeit ebenfalls keine Abstimmung wollen), für Verwunderung und schwere Enttäuschung darüber, von Österreich im Falle eines Falles im Stich gelassen zu werden, gesorgt.

Und auch die Erfüllung der heute vorgetragenen Wünsche des Landes Südtirol (Doppelstaatsbürgerschaft und Verankerung der Schutzmachtfunktion Österreichs für Südtirol in der österreichischen Verfassung) wird vom offiziellen Österreich nicht wirklich ernstgenommen, sondern -im Gegenteil- zwar schönformuliert, aber mit fadenscheinigen Argumenten vertagt, also eigentlich beinhart abgelehnt, wohl um aus falscher Rücksicht die wunderbare Österreich-Italien-Beziehung nicht zu gefährden. Dabei würde Italien auch bei Wunscherfüllung nicht wirklich was verlieren.

Und beide Südtiroler Wünsche sind weder unrealistisch noch unumsetzbar:

Immerhin gibt es Millionen von Europäern, die zwei Staatsbürgerschaften haben und die doppelte Staatsbürgerschaft für Südtiroler (natürlich nur für jene, die dies wollen) wäre daher ein Signal in Richtung Europa, “eine Lösung im europäischen Geiste”, wie es SVP-Obmann Theiner letzthin formulierte.

Und so “rücksichtsvoll” wie sich das offizielle Österreich derzeit im Fall der Fälle sicherheitshalber auf die Seite Italiens stellt, würde auch eine Verankerung der Schutzmachtfunktion Österreichs in der Verfassung die Solidarität mit und für Südtirol seitens Österreichs nicht verbessern. Dabei würde ich mir nur wünschen, wenn wenigstens ein einziges Mitglied der österreichischen Bundesregierung sich mit den aktuellen Anliegen Südtirol solidarisieren würde.

Das Thema Südtirol ist dem österreichischen Aussenminister Michael Spindelegger übrigens so wichtig, dass er auf seiner Homepage heute zwar über ein Filmabkommen mit Abu Dhabi und über eine österreichische Kunstschau in Podgorica berichtet, nicht aber über das Treffen mit den Südtirolern.
Das offizielle Österreich darf sich dann aber auch nicht wundern, wenn durch Ignorieren von berechtigten Anliegen, Ausweich- und Verzögerungstaktik und billigen Ausreden das Vertrauen der Südtiroler Bevölkerung Österreich gegenüber immer mehr schwindet. Aber wer weiss: vielleicht will man ja genau das…

Weitere Meldungen und Kommentare zum politischen Geschehen in Südtirol:

- Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler

- Italienischer Botschafter in Wien regt neues Toponomastik-Gesetz in Südtirol an

- Südtirol: Wo bleibt die Schutzmacht Österreich?

Dienstag, 2. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Runde Sache: Recycling für CDs und DVDs

Die Sammelbox für CDs und DVDs der KJÖ
Foto: KJÖ Michaela Willisch

CDs und DVDs können recycelt werden. Darauf weisst die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) hin: Die Disks bestehen zu einem überwiegenden Teil aus dem wertvollen Kunststoff Polycarbonat, der zu nahezu 100 Prozent recycelt und z.B. wieder für die CD-Produktion verwendet werden kann. Kaputte Silberlinge sollten daher nicht länger im Müll landen, regt die KJÖ an.

Laut Schätzungen landen bislang 95 Prozent der gebrauchten Datenträger im Wiener Restmüll. Durch den Aufbau eines CD-Recycling-Systems in Wien durch “runde sache” will die KJÖ auf dieses Informationsdefizit aufmerksam machen, wertvolle Ressourcen schonen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ab sofort werden daher in Wien und Umgebung insgesamt 250 Sammelboxen an verschiedenen Orten wie Schulen aufgestellt, die stark von Jugendlichen frequentiert werden. Diese können über die Homepage rundesache.at bestellt werden. Die gewünschte Boxenanzahl wird im Wiener Raum gratis per Post geliefert. Unter dem Titel “runde sache” hat das entwicklungspolitische Netzwerk der KJÖ, “Enchada”, das Recycling-Projekt gemeinsam mit sieben ehrenamtlich engagierten Jugendlichen auf die Beine gestellt.

Zudem leistet die Jugendorganisation der Katholischen Kirche laut Aussendung auch umwelt- und entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Form von Workshops, einer Methodensammlung und einem Kreativwettbewerb. Damit soll aufgezeigt werden, was die CD zu Hause mit der Öl- und Ressourcenausbeutung und schlechten Arbeitsbedingungen in den sogenannten Entwicklungsländern zu tun hat.

Unterstützt wird das Projekt “runde sache” von der österreichischen Post, finanziert wird es über das Programm “Jugend in Aktion” der Europäischen Kommission.

Das finde ich eine sehr gute und wertvolle Arbeit zum Schutz der Schöpfung über eine Generation hinaus.

Montag, 1. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im Jänner 2010

redakteur.cc: Besser hintergründiger informiert

Ende November 2009 startete die Testphase meiner neuen Internetpräsenz und pünktlich zu Weihnachten ging sie offiziell online und am 31. Dezember kamen die Statistiken hinzu:

Seither werden die täglichen Zugriffe gezählt und auch artikelweise ausgewertet:

Und hier sind sie: Die Top 10 der meistgelesenen Artikel im Monat Jänner 2010 auf meinen Webseiten redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

1. Nix ist Pink an Josef Pröll – Ehrenrettung naht:-) (47,6 %)

2. Europäischer Musikpreis “European Border Breaker Awards” für Peter Fox und Soap & Skin (7,4 %)

3. EUROPA, JA BITTE! EU-Kommentar von Elmar Leimgruber (7,4 %)

4. Beeindruckende singende und tanzende Newcomer beim Musical-Quiz mit Günter Tolar (6 %)

5. Neujahrskonzert 2010: Zu viel Show und zu wenig Spirit (6,7 %)

6. Ö1 kontra Privatradios: Alles “Lu Lu” ausser Ö1. Und: Aktive Politiker zurück in den ORF (6 %)

7. Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern (5,3 %)

8. Asylfall Arigona Zogaj: Sachlichkeit ist gefragt (4,8 %)

9. Exklusive Vorversion von “Cry my Soul” gratis downloaden (4 %)

10. Reez Wollner ist Österreichs Superpraktikantin – Die Show heute abend auf ATV (4 %)

Insgesamt kamen jedoch die meisten Besucher meiner Internetpräsenzen direkt über die Hauptdomain redakteur.cc (5 x so oft wie über einen konkreten Artikel) zu mir. Und von den einzelnen Infoseiten steht radiowellness.at an erster Stelle der Charts, gefolgt von Persönliches, Kontakt, Impressum und Disclaimer, V.I.P-Bereich, In eigener Sache und Linkline.

Was die Prozentangaben oben betrifft, ging ich davon aus, dass alle Besucher nur jeweils einen Artikel gelesen haben, was natürlich so nicht stimmt, es lässt sich aber leider nicht genauer ermitteln. So kann ich jedoch aufgrund dessen, welche Artikel überdurchschnittlich oft besucht wurden, zumindest sehen, welche Themen besonderes Interesse fanden.

Dabei steht mein Kommentar (auf meinsenf.net) zum (damals noch) nicht eingehaltenen Versprechen von ÖVP-Chef Josef Pröll, für seine Superpraktikantin Reez Wollner eine pink Kravatte zu tragen (und ich habe ihm zu seiner “Ehrenrettung” auch noch eine solche aufgemalt), vor allen anderen Artikeln (mit fast 50%) an absolut erster Stelle.

kulturia.com verzeichnet mit den Platzierungen 2,4,5,6 (zusätzlich auch redakteur.cc) und 9 die meisten Chart-Hits, besonders freue ich mich über den dritten Platz meines wohlwollend kritischen Kommentars zum Thema EU (für redakteur.cc), meinsenf.net liefert neben der ungeschlagenen Nr. 1 auch die Plätze 7,8 und 10. Und dass auch elmadonmusic.com (elmadon.com) zumindest mit einem Artikel in den Top 10 (9.) vertreten ist, gefällt mir auch sehr.

Bemerkung am Rande: im Monat Jänner 2010 wurden ca. 100 Artikel auf meine Seiten onlinegestellt.

Bin schon gespannt, wie die Charts im Februar ausfallen werden.

feedback zu diesen Charts ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

Donnerstag, 28. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Apples iPad: Yeah:-)))

Apples iPad

Ok, ich gebs zu: Ich kann nicht anders: Als Apple-Fan seit 1989 (ja schon seit über 20 Jahren) muss ich einfach über das iPad, einer Kombi zwischen Handy und Laptop, berichten.

An sich vermeide ich es ja, über Konsumgüter zu schreiben, um nicht möglichen Bestechungsversuchen von vorne herein aus dem Weg zu gehen: Aber: Sorry ich bin einfach begeistert und muss das einfach mitteilen:

Apples iPad
Alle Fotos: apple.com

Ein Riesen-iPod Touch bzw. Riesen iPhone ist erschienen, namens iPad: und das Ding schaut einfach so hammergeil aus und ich fürchte (Versuchung, lass nach!): ich muss es haben: Oh shit, oh Shit!!!

Und wie siehts technisch aus? Laut Apple ist ein eigens entwickelter Apple A4 Chip drin, der Akku hält bis zu 10 Stunden, das 9,7 Zoll Zoom-Multitouch-Display mit Led-backlit-Technologie und 16, 32 oder 64 GB Speicher (nur? hm…), und Lautsprecher sind drin. Ein Online-Buchdienst ist geplant und das Apple-eigene Office “iWork” wird ebenfalls als günstiges App am iPad verfügbar sein.

Apples iPad

Und hier kann Apples iPad gleich vorbestellt werden:-)

Und wer iPad-Developer, also Programme für das iPad entwickeln möchte:
Hier sind alle Infos dazu: es handelt sich übrigens um dieselben, nur etwas erweiterten Entwicklertools wie für das iPhone.

Dienstag, 26. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Vorbildlich: Südtirol fordert Rente für Mütter

Knapp 109.000 Südtiroler und Südtirolerinnen beteiligten sich an Unterschriftenaktion für Mütter-Rente

Knapp 109.000 Südtirolerinnen und Südtiroler fordern die Anerkennung von mindestens 2 Jahren Rente pro Kind. Südtirol hat etwa 501.000 Einwohner , demnach hat bei der Unterschriftensammlung zum Thema “Danke Mami” jeder vierte bis fünfte Südtiroler unterschrieben, was ein sensationelles Ergebnis ist. Die Unterschriften wurden gestern den Südtiroler Parlamentariern Luisa Gnecchi, Oskar Peterlini, Siegfried Brugger, Karl Zeller und Manfred Pinzger übergeben, mit dem Auftrag im italienischen Parlament in diese Richtung tätig zu werden.

Gemeinsam hatten die Frauenbewegung der regierenden Südtiroler Volkspartei (SVP), Katholische Frauenbewegung, Katholischer Familienverband, KVW-Frauen, Südtiroler Bäuerinnen, Landesbeirat für Chancengleichheit, aeb, ArbeitnehmerInnen, Junge Generation in der SVP und LVH-Frauen landesweit Unterschriften gesammelt, um die Forderung nach der Anerkennung von 2 Rentenjahren pro Kind zu bekräftigen. Der Kreis der Unterstützenden war mit der Bekanntgabe der Aktion rasch gewachsen: Patronate, Gewerkschaften, verschiedenste Vereine und unzählige Einzelpersonen haben sich der Initiative angeschlossen und haben zum grossartigen Ergebnis von 108.802 Unterschriften beigetragen.

Die Ergebnisse der Aktion werden jetzt auch an unseren Verteiler in den anderen Regionen Italiens weitergeleitet, um auch dort die Aktion verstärkt bekanntzumachen. In einigen Regionen wird bereits auch gesammelt, in anderen muss die Aktion erst anlaufen. Mit Unterstützung der Präsidenten des ACLI und des Verbandes der Familienorganisationen soll auch eine Unterstützungserklärung der Sozial- und Familienverbände erreicht werden.

Das nenne ich mal eine vorbildliche Aktion, die auch in Österreich, in der Schweiz und in Deutschland Schule machen sollte: Es ist höchst an der Zeit, dass der Beruf Mutter und Hausfrau auch vom Staat als solcher anerkannt und bei der Rente auch entsprechend finanziell gewürdigt wird. Es muss Schluss damit sein, dass Frauen, die zuhause bei ihren Kindern sind, geächtet werden von anderen. Und es ist skandalös, wenn sie glauben -aufgrund einer vollkommen falschen öffentlichen Meinung- sich schämen zu müssen , “nur” Hausfrau und Mutter zu sein. Im Gegenteil: Sie leisten einen äusserst wertvollen und unverzichtbaren Beitrag für die Kinder und auch für die ganze Gesellschaft.

Apropos Volksabstimmungen: Diese sind überflüssig und sinnlos und nichts als Pseudodemokratie und populistisch, wenn man die Ergebnisse vorher schon weiss wie beispielsweise aktuell bei denen in Wien und im Burgenland: in beiden Ländern stehen natürlich Landtagswahlen vor der Tür.

Wenn man schon Volksabstimmungen durchführt, dann sollte man auch wirklich entscheidende Fragen stellen wie beispielsweise jene nach einer Rente für Mütter und vielleicht auch eine (nicht nach einer geänderten, sondern nach einer Ausschreibung und einem öffentlichen Wettbewerb komplett) neuen Bundeshymne für Österreich. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema…

Dienstag, 26. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Nix ist Pink an Josef Pröll – Ehrenrettung naht:-)

Vizekanzler Josef Pröll mit “meiner” rosa Kravatte

Eigentlich hatte -wie berichtet- Vizekanzler und ÖVP-Chef Josef Pröll vor wenigen Tagen seiner neuen Superpraktikantin Reez Wollner öffentlich versprochen, an ihrem ersten Praktikumstag nicht nur mit pink-Kravatte zu erscheinen, sondern auch noch seine Socken der Farbe seiner Kravatte angepasst zu tragen.

Leider war dem bei ihrem gestrigen ersten Arbeitstag nicht so: Der Vizekanzler trug gestern eine dunkelblaue Kravatte.

Im Prinzip ist es ja keine grosse Sache. Aber auch ein Vizekanzler verliert nichts an seiner Autorität, wenn er an einem einzigen Tag anstatt einer “serösen” mal eine rosa Kravatte trägt, vor allem, weil er das vor etwa 1000 Leuten offiziell ankündigt hat. Und zudem haben wir ja Fasching derzeit auch:-)

Und auch wenn Reez eigentlich u.a. auch Hobbydesignerin ist und das sicher besser kann als ich: Ich habe den Vizekanzler rehabilitiert, indem ich für ihn sein Versprechen (zumindest symbolisch) eingehalten habe und ihm einfach eine pink Kravatte angezogen habe: Er möge mir diesen kleinen Scherz verzeihen:-)

Montag, 25. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern

Ländervergleich: Rauchen und Trinken; Tabelle der OECD

Österreich ist offenbar ein Schlaraffenland für Raucher, speziell für rauchende Kinder: In keinem anderen OECD-Land ist der Anteil der 15 jährigen Raucher so hoch wie in Österreich, kritisiert die NÖ Gebietskrankenkasse in einer Aussendung. Besonders deutlich ist der Abstand zu anderenLändern bei den Mädchen. Auch die Zeitschrift Profil berichtet, dass im Guinness-Buch der Rekorde Österreich punkto Raucherdichte “Weltmeister” ist – und zwar vor Griechenland und Ungarn. Das “Einstiegsalter” liegt bereits bei elf Jahren!

Daher setzt das österreichische Rauchertelefon (0810 810 013) einen Beratungs- und Vorsorgeschwerpunkt für Jugendliche, um diese Problematik zu thematisieren und individuell Hilfe beim Rauchstopp zu bieten. Denn gerade das Rauchertelefon hat für Jugendliche das ideale Setting: Unkompliziert, ohne Terminvereinbarung und Schwellenangst erfolgt die telefonische, persönliche Beratung durch ausgebildete Psychologinnen der NÖ Gebietskrankenkasse. Und sein Handy hat schließlich jeder Jugendliche stets mit dabei.

Speziell für Jugendliche gibt es einen eigenen Folder, der unter www.rauchertelefon.at bestellt werden kann bzw. zum Download zurVerfügung steht. Darüber hinaus haben die Psychologinnen einen eigenen Leitfaden für die Beratung von Jugendlichen entwickelt, um auf die besonderen Bedürfnisse von jungen Menschen eingehen zu können.

Im Jahr 2009 ist der Anteil der jugendlichen Anrufer (bis 18 Jahre) auf über 30 % angestiegen. Zum Teil handelte es sich um “Testanrufe”, bei denen es vorrangig um Klärung des Angebots und
erste Informationsvermittlung geht (z. B. Hinweis auf die Homepage…). Viele Jugendliche fragen jedoch nach konkreten Tipps und Unterstützung, um das Rauchen zu beenden. Als Motivation dienen Vorteile wie Geldersparnis und körperliche Fitness.

Erreichbar ist das Rauchertelefon, das durch Sozialversicherungsträger, Länder und dem Bundesministerium für Gesundheit getragen wird, von Montag bis Freitag zwischen 13:00 und 18:00 Uhr.

Wen wundert es, dass bereits 11-Jährige zum Glimmstengel greifen, wenn in Österreich Rauchen noch immer als cool und erwachsen gilt. Wenn man in Österreich Rauchverbote als Intoleranz bezeichnet, ist rebellisches Trotzverhalten von Heranwachsenden durchaus verständlich. In kaum einem anderen westeuropäischen Land wird der Tabakkonsum so hofiert, ist man von politischer Seite so “rücksichtsvoll” der Raucherlobby gegenüber und so rücksichtslos Nichtrauchern und Kindern gegenüber und man wagt es nach wie vor nicht, die Zeichen der Zeit zu erkennen, ein generelles Rauchverbot einzuführen.

Schockiert und entrüstet zu sein über rauchende Kinder ist heuchlerisch, und Kindern das Rauchen verbieten zu wollen, hält sie nicht davon ab, es bringt sie nur dazu, es noch heimlicher zu tun: Das öffentliche Bewusstein muss sich ändern: So lange das Rauchen für viele Erwachsene als leider positives Zeichen von Genuss und Freiheit gesehen und bezeichnet wird anstatt für Krebs und Sucht (für die es eigentlich steht), werden auch Kinder an dieser “Genusswelt” teilhaben wollen. Es muss sich daher im öffentlichen Bewusstsein was ändern, Erwachsene müssen wieder mehr positive Vorbilder sein und es muss einfach endlich ein umfassender gesetzlicher Nichtraucherschutz her, auch um jene, die aufhören wollen zu rauchen, darin zu unterstützen.

Sie dazu auch meine früheren Beiträge hier, z.B.: Alles Tabak und Schall und Rauch.

Der OECD-Ländervergleich ist übrigens hier downloadbar.