Mit ‘Klimaschutz’ getaggte Artikel

Freitag, 11. Januar 2013, von Elmar Leimgruber

Greenpeace: “VW ruiniert Klima”

Greenpeace fordert von VW Klimaschutz
Foto: Greenpeace

Obwohl der Autokonzern Volkswagen (VW) mit “Blue Motion” über eine klimaschützende Technologie verfügt, setzt er sie, vor allem beim Kassenschlager Golf  nur ungenügend ein: Anlässlich des ersten Publikumstages der Wiener Automesse (Vienna Autoshow) haben heute Greenpeace-Aktivisten vor dem Ausstellungsgelände gegen die klimaschädliche Ausführung der neuen VW-Modelle protestiert und fordert “Blue Motion” für alle VW-Fahrzeuge.

“Alle reden vom Klima – VW ruiniert es” war dabei das Motto der Aktivisten, die die Messebesucher mit Flugblättern und schwarzen Luftballons über die mangelhafte Klimapolitik des deutschen Autokonzerns informierten: “Alle reden vom Klima – VW ruiniert es!” so die Umweltschutzorganisation.

Der VW-Konzern, der in seiner Branche den größten CO2-Fußabdruck verursacht, bezeichnet sich selbst gerne als “Nummer 1 in Sachen Klimaschutz”. Bis 2018 will VW nicht nur der größte, sondern auch der umweltfreundlichste Autohersteller der Welt werden. Greenpeace wirft Europas größtem Automobilhersteller vor, mit unseriösen Zahlen und Werbeversprechen die Öffentlichkeit zu täuschen und seiner Klimaverantwortung nicht gerecht zu werden. So erklärt Volkswagen etwa, der Golf 7 verbrauche im Vergleich mit der Golf 6-Serie bis zu 23 Prozent weniger Sprit und wiege bis zu 100 Kilogramm weniger. Doch keines der bisher bekannten Golf 7-Modelle erreicht im Vergleich mit seinem Vorgänger aus der Golf 6-Serie diese Werte.

Konkret kritisiert Greenpeace, dass die neuen Autos mehr als ein Drittel zu viel Kraftstoff verbrauchen, obwohl VW längst über das technologische Know-how für echte Benzinsparautos verfügt. “Die sogenannte “BlueMotion”-Technologie von VW ist durchaus innovativ, leider wird sie nicht serienmäßig in alle Fahrzeuge eingebaut”, so Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. “Wir fordern von VW in seiner Konzernstrategie 2018 konkrete Umweltziele zu benennen. Bereits heute aber muss VW seine gesamte verfügbare Spritspartechnik in alle Modelle einbauen, und zwar ohne Mehrkosten für den Kunden”, so Schuster abschließend.

Speziell bei seinem Kassenschlager, dem Golf, setzt VW die vorhandene Spritspartechnik nicht ausreichend ein. Der sparsamste Golf 7-Benziner beispielsweise stößt nur 7,4 Prozent weniger CO2 als sein Vorgängermodell aus bzw. verbraucht nur 0,3 Liter weniger Sprit auf 100 Kilometer. “Das voraussichtlich meistverkaufte Benziner-Modell kommt auf 4,9 Liter Verbrauch – weit entfernt vom leicht machbaren Drei-Liter-Auto. Das geht nicht nur auf Kosten der Umwelt, sondern auch auf Kosten der Autofahrer”, so Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster. Bei gefahrenen 30.000 Kilometern bedeutet das Sprit-Mehrkosten von mehr als 1.000 Euro.

Dienstag, 20. November 2012, von Elmar Leimgruber

Elektronik-Hersteller: Das Greenpeace Klimaschutz-Ranking

Hersteller von elekronischen Geräten haben einen Aufholbedarf bei Klimaschutz. Dies geht aus dem anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes von Greenpeace veröffentlichten Ratgeber “Grüne Elektronik” hervor. Der indische Elektronik-Hersteller Wipro schneidet demnach im Vergleich zu den anderen 15 geprüften Herstellern am besten ab, gefolgt von HP, Nokia, Acer und Dell. Auf dem letzten Platz findet sich wie schon beim Ranking des Vorjahres der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM).

Für diese bereits 18. Ausgabe des Ratgebers wurden erneut internationale Elektronikmarken unter die Lupe genommen und die Umweltbelastung ihres gesamten Herstellungsprozess untersucht. Das Ergebnis des Rankings ist laut Greenpeace ernüchternd und höchst klimaschädlich: Immer noch wird verstärkt auf fossile Energiequellen, anstatt auf Erneuerbare Energieträger gesetzt.
Das erste Mal in diesem Jahr im Ranking dabei und gleich Bester ist Wipro: Der indische Hersteller hat besonders durch seine Bemühungen um eine grünere Energiepolitik, beispielhaftes Recycling und bei der Vermeidung von gefährlichen Chemikalien die Nase vorne. Ökologisches Schlusslicht im Greenpeace Ranking ist hingegen RIM: Der Blackberry-Hersteller aus Kanada erzielt im Bereich Energie nur kümmerliche zwei von 32 möglichen Punkten und hat hier im Vergleich
zu seinen Mitbewerbern noch viel Aufholbedarf. Viel zu verbessern – insbesondere beim Einsatz von Erneuerbaren Energieträgern – gibt es auch für bekannte Hersteller wie Toshiba (Rang 15 von 16), Sharp und HCL Infosystems (gemeinsam auf Rang 13), LGE (Rang 12), Panasonic (Rang 11), Philips (Rang 10), Lenovo (Rang 9), Sony (Rang 8), Samsung (Rang 7) oder Apple (Rang 6). Der Greenpeace-Ratgeber “Grüne Elektronik” inklusive Ranking ist als Download verfügbar.

“Die Elektronik-Industrie erzielt – nicht zuletzt aufgrund des Weihnachtsgeschäftes – jährlich Milliardenumsätze. Würde die bei der Produktion benötigte Energie anstelle mit Strom aus Kohle- und Atomkraftwerken, mit Erneuerbaren Energieträgern produziert werden, könnte zum Klimaschutz ein bemerkenswerter Beitrag geleistet werden”, erklärt Greenpeace-Elektronikexpertin Claudia Sprinz.

Dienstag, 8. November 2011, von Elmar Leimgruber

UNO-Bericht fordert globale Finanzmarktsteuer

Die Einführung innovativer Finanzierungsquellen wie eine Devisentransaktionssteuer und eine „grüne“ Wirtschaftspolitik, die nicht nur auf Nachhaltigkeit setzt, sondern auch soziale Gerechtigkeit fördert, sind dringend notwendig. Auch dies geht aus der aktuellen Ausgabe des weltweit renommierten UN- Berichts über die menschliche Entwicklung (HDI) hervor, der -wie berichtet- vom UN-Entwicklungs­programm (UNDP) und der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) letzthin vorgestellt wurde. Die Autorinnen und Autoren des Berichts unterstützen demnach zur Finanzierung des Klimaschutzes und zur Verringerung von Ungleichheit und extremer Armut die Forderung nach einer internationalen Devisentransaktionssteuer bzw. einer allgemeineren Finanztransaktionssteuer.

Die Zeit sei gekommen, in der eine solche Steuer sich auch problemlos umsetzen ließe, heißt es in dem Bericht. Eine Abgabe von lediglich 0,005 Prozent auf Devisengeschäfte könnte pro Jahr 40 Milliarden Dollar oder mehr einbringen, schätzt der Bericht. Eine solche Steuer würde es ermöglichen, dass diejenigen, die am meisten von der Globalisierung profitieren, denen helfen, die am wenigsten davon haben. Allein zur Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, vor allem in Südasien und in Afrika südlich der Sahara, werden jährlich rund 105 Milliarden Dollar benötigt.

Viele stark benachteiligte Menschen tragen eine „doppelte Last der Armut“. Sie sind durch die allgemeineren Auswirkungen der Umweltschäden stärker gefährdet, weil ihre Belastungen größer sind und sie über geringere Möglichkeiten zur Problembewältigung verfügen. Sie müssen aber auch mit Bedrohungen in ihrer unmittelbaren Umgebung wie Raumluftverschmutzung, unsauberem Wasser und schlechten Sanitäreinrichtungen fertig werden, stellt der Bericht fest. So muss es – auch mit Blick auf den bevorstehenden Weltumweltgipfel 2012 in Rio – darum gehen, die gravierenden Umweltrisiken und die wachsenden sozialen Ungleichheiten zu verringern. Die unauflösliche Verbindung von ökologischer Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit ist daher von entscheidender Bedeutung, damit die menschlichen Freiheiten für die heute lebenden Menschen, aber auch für die künftigen Generationen sich erweitern.

Der negative Zusammenhang zwischen Ungleichheit und fehlender Nachhaltigkeit macht jedoch auch Spielräume für positive Synergien deutlich, erklärt der Bericht. Wachstum, das durch den Verbrauch fossiler Brennstoffe vorangetrieben wird, ist keine unabdingbare Voraussetzung für ein besseres Leben im Sinn einer breiteren menschlichen Entwicklung. Investitionen, die zu mehr Verteilungs- und Chancengerechtigkeit führen – zum Beispiel Investitionen in den Zugang zu erneuerbarer Energie, Wasser- und Sanitärversorgung und reproduktiver Gesundheit –, könnten sowohl die Nachhaltigkeit als auch die menschliche Entwicklung fördern. Die Rechenschaftspflicht und die demokratischen Prozesse zu stärken, unter anderem durch die Unterstützung einer aktiven Zivilgesellschaft und engagierter Medien, kann ebenfalls zu besseren Ergebnissen führen.

Donnerstag, 1. September 2011, von Elmar Leimgruber

Greenpeace kritisiert EU wegen Energiesparlampen – Vergleich: Stiftung Warentest

Mit dem heutigen 1. September 2011 tritt in EU das Verkaufsverbot für 60 Watt-Glühlampen in Kraft. Und schon erhöhen die Hersteller die Preise der Energiepsarlampen. Und die Umweltschutzorganisation Greenpeace übt heftige Kritik sowohl an der EU als auch an den Erzeugern wegen des Quecksilbers in Energiesparlampen und fordert gleichzeitig sowohl den Ausstieg aus Giftstoffen in Elektrogeräten als auch eine Recyclingpflicht für Sparlampen.

Die Konsumentenschützer der Stiftung Warentest indes haben 20 energiesparende Lampen getestet, wobei die beiden getesteten LED-Lampen zwar die teuersten waren, aber auch gleichzeitig als Testsieger hervorgingen, während drei getestete Halogenlampen wegen Nichtenergieeffizienz und zu kurzer Lebensdauer nur “ausreichend” und zwei gar als mangelhaft bewertet wurden. Die verbreitetsten und auch relativ günstigen Kompaktleuchtstoff-Lampen hingegen schnitten gut ab.

Wegen der hohen Preise von 45 bzw. 40 Euro lohnt sich der Einsatz der LED-Lampen (Testsieger) laut Stiftung Warentest aber nur dort, wo sie oft und lange eingeschaltet sind und so die Stromkosten senken. Preiswerte Alternativen sind „gute“ Kompaktleuchtstofflampen. Eine dreiköpfige Familie kann durch den Einsatz von Energiesparlampen rund 150 Euro im Jahr an Stromkosten sparen, so die Konsumentenschutzorganisation. Immer mehr Hersteller verwenden laut Warentest aus Sicherheitsgründen kein flüssiges Quecksilber mehr, sondern festes Amalgam. Falls eine Lampe zu Bruch geht, ist das Schwermetall in dieser Form unproblematischer und lässt sich relativ leicht beseitigen.

Dauertest Energiesparlampen
Foto: Stiftung Warentest

Mit dem morgen inkrafttretenden Verbot der 60 Watt Glühbirne und dem bis 2012 schrittweise gänzlich umgesetzten Verbot der ineffizienten Glühbirn, hat die EU aus Sicht der Umweltschützer von Greenpeace zwar einen wichtigen Schritt zum Energiesparen und somit zum Klimaschutz gesetzt. Jedoch findet sich in Energiesparlampen oft giftiges Quecksilber, das beim Bruch der Lampen freigesetzt wird und somit eine Gefährdung von Gesundheit und Umwelt darstellt. Greenpeace fordert daher einen möglichst raschen Ausstieg aus Quecksilber und anderen gesundheitsgefährdenden Inhaltsstoffen in sämtlichen Elektro- und Elektronikgeräten wie es bereits in der EU-Direktive 2002/95/EG zur Beschränkung bestimmter gefährlicher Stoffe vorgesehen war. Zudem müssten die Hersteller von Energiesparlampen dazu verpflichtet werden, verbrauchte Lampen auch zurückzunehmen bzw. zu recyklen, appelliert Greenpeace an die EU.

Energieeffizienz gilt als Grundvoraussetzung dafür, die globale Erwärmung unter der notwendigen Zwei-Grad-Marke halten zu können. Greenpeace hat in der Energy [R]Evolution-Studie für den europäischen Raum berechnet, dass mindestens 45 Prozent des Primärenergieverbrauchs bis 2050 eingespart werden müssen. Mit Energieeffizienz könnten bis zum Jahr 2020 im gesamten EU-Raum 78
Milliarden Euro eingespart werden, Millionen neuer Arbeitsplätze entstehen und die europäische Energieunabhängigkeit rasch erreicht werden. “Ein Verbot der Steinzeittechnologie Glühbirne allein wird dafür zu wenig sein: Die EU muss alles daran setzen, Klimaschutz durch Energiesparlampen mit dem Schutz der Gesundheit der Menschen unter einen Hut zu bringen. “, fordert Niklas Schinerl, Energie-Experte von Greenpeace.

Der ausführliche Test Energiesparlampen ist in der September-Ausgabe der Zeitschrift test und online veröffentlicht.

Dienstag, 2. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Runde Sache: Recycling für CDs und DVDs

Die Sammelbox für CDs und DVDs der KJÖ
Foto: KJÖ Michaela Willisch

CDs und DVDs können recycelt werden. Darauf weisst die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) hin: Die Disks bestehen zu einem überwiegenden Teil aus dem wertvollen Kunststoff Polycarbonat, der zu nahezu 100 Prozent recycelt und z.B. wieder für die CD-Produktion verwendet werden kann. Kaputte Silberlinge sollten daher nicht länger im Müll landen, regt die KJÖ an.

Laut Schätzungen landen bislang 95 Prozent der gebrauchten Datenträger im Wiener Restmüll. Durch den Aufbau eines CD-Recycling-Systems in Wien durch “runde sache” will die KJÖ auf dieses Informationsdefizit aufmerksam machen, wertvolle Ressourcen schonen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.

Ab sofort werden daher in Wien und Umgebung insgesamt 250 Sammelboxen an verschiedenen Orten wie Schulen aufgestellt, die stark von Jugendlichen frequentiert werden. Diese können über die Homepage rundesache.at bestellt werden. Die gewünschte Boxenanzahl wird im Wiener Raum gratis per Post geliefert. Unter dem Titel “runde sache” hat das entwicklungspolitische Netzwerk der KJÖ, “Enchada”, das Recycling-Projekt gemeinsam mit sieben ehrenamtlich engagierten Jugendlichen auf die Beine gestellt.

Zudem leistet die Jugendorganisation der Katholischen Kirche laut Aussendung auch umwelt- und entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Form von Workshops, einer Methodensammlung und einem Kreativwettbewerb. Damit soll aufgezeigt werden, was die CD zu Hause mit der Öl- und Ressourcenausbeutung und schlechten Arbeitsbedingungen in den sogenannten Entwicklungsländern zu tun hat.

Unterstützt wird das Projekt “runde sache” von der österreichischen Post, finanziert wird es über das Programm “Jugend in Aktion” der Europäischen Kommission.

Das finde ich eine sehr gute und wertvolle Arbeit zum Schutz der Schöpfung über eine Generation hinaus.

Samstag, 19. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Welch ein Klima in Kopenhagen

US-Präsident Obama mit dem chinesischem Premier Jiabao
Foto © Pete Souza, whitehouse.gov

Der Klimagipfel in Kopenhagen hat sich offenbar auf einen Minimalkonsens einigen können: Kurz vor Abschluss der Gespräche wurde eine Einigung über eine Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad erzielt. Allerdings geht es hier nicht um eine verpflichtende Durchführung aller Staaten, sondern nur um allgemeine Empfehlungen.

Das dringende Bemühen vor allem der europäischen Staaten, weltweit verpflichtend zur Klimaverbesserung zu kommen, wurde also nicht erreicht. Vor allem die USA und China blieben bis kurz vor Ende des Gipfels starr auf ihren Standpunkten.

Da aber US-Präsident Barack Obama offenbar nicht umsonst am Gipfel erscheinen wollte, brachte er zumindest obigen Kompromiss mit und bewegte auch China zu einer Einigung.

Es bleibt nun abzuwarten, inwieweit unverbindliche Absichtserklärungen einzeler Staaten auch wirklich nachhaltig zum gewünschten Erfolg führen werden…