Mit ‘Arigona Zogaj’ getaggte Artikel

Samstag, 31. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

TOP 20: Die redakteur.cc-Halbjahrescharts 2010

Hier sind sie: Die TOP 20 der meistgelesenen Artikel im ersten Halbjahr 2010 (Jänner bis Juni 2010) auf den Internetpräsenzen: redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

  1. Deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert in Girlan (Südtirol) für die WM
  2. Österreichischer TV-Preis Romy 2010 am 17. April
  3. In Gedenken an Hans Hermann Kardinal Groer
  4. Nix ist Pink an Josef Pröll – Ehrenrettung naht:-)
  5. Was kratzt Österreich schon die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler
  6. Weltpremiere der Oper “Luther” von Roland Baumgartner und Rolf Rettberg in Hof
  7. FH-Ranking 2010: OÖ, Joanneum Graz und MCI Innsbruck führen an
  8. Wiener Opernball: Thomas Gottschalk berichtet für ATV; und der ORF..?
  9. Die Stadt Wien verkauft Müllautos – Jetzt wird versteigert:-)
  10. DSDS-Sieger Alexander Klaws wird Tarzan
  11. Ö3 und Rotes Kreuz gründen “Team Österreich Tafel” – Intrige gegen die “Wiener Tafel”?
  12. Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern
  13. Moi, wie süss: Skispringer Martin Koch…
  14. Über den Wahrheitsgehalt von Werbeaussagen am Beispiel Danone
  15. 4.+5. Juni: 31. Österreichisches Blasmusikfest 2010 in Wien
  16. EUROPA, JA BITTE! EU-Kommentar von Elmar Leimgruber
  17. Deutscher Medienpreis für Bundeskanzlerin Merkel
  18. Dem Vater der Südtirol-Autonomie, Silvius Magnago, alles Beste zum 96. Geburtstag
  19. Asylfall Arigona Zogaj: Sachlichkeit ist gefragt
  20. Gesamttiroler Wettbewerb “Prima la musica 2010″ von 4. bis 12. März in Tirol

Ausführlichere Statistiken werden monatlich auf redakteur.cc veröffentlicht.

Samstag, 22. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Claus Gatterer Journalistenpreis 2010 geht an Edith Meinhart

Der heurige “Prof. Claus Gatterer-Preis” geht an die profil-Redakteurin Edith Meinhart (45) für langjährige sozial engagierte Berichterstattung, wie der ÖJC mitteilt. Ihre beruflichen Themenschwerpunkte sind seit mehr als 18 Jahren: Zuwanderung und Asyl, Rassismus und Polizeiübergriffe, Überwachung, Justiz, Rechtsextremismus und Machtmissbrauch. Meinharts journalistischem Engagement ist es laut ÖJC auch zu verdanken, dass Arigona Zogaj 2009 “Mensch des Jahres” von “profil” wurde.

Die “Ehrende Anerkennung” des “Prof. Claus Gatterer-Preises 2010″ geht an Johannes Kaup, Redakteur im ORF-Hörfunk, Ö1. Für die Sendereihe “Radiokolleg” hat er die vierteilige Sendung “Als die Mauer fiel – die Geschichte der friedlichen Revolution in der DDR” gestaltet. Die Verleihung des Journalistenpreises findet am Dienstag, 6. Juli 2010 im Kleinwalsertal statt.

Der “Prof. Claus Gatterer-Preis” ist mit 5.000 Euro dotiert und wird seit 1984 vom Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) in Zusammenarbeit mit dem Land Südtirol und dem Renner-Preis-Kuratorium vergeben. Der “Prof. Claus Gatterer-Preis” wird laut ÖJC als höchste Auszeichnung für journalistische Leistungen vergeben, die im Sinne des Lebenswerkes
von Prof. Claus Gatterer einen überdurchschnittlichen Beitrag für den österreichischen und Südtiroler Journalismus darstellen: Schutz der gesellschaftlichen Minderheiten, Verteidigung sozialer Randgruppen, Eintreten für zu Unrecht benachteiligte und missachtete Gruppen oder Personen, kritisches Bewusstsein gegen Ignoranz und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft.

Weitere Beiträge zum Thema:

- Asylfall Arigona Zogaj: Sachlichkeit ist gefragt

- European Young Journalist Award: Österreicherin gewinnt mit Reportage über den Kosovo

- Claus Gatterer Journalistenpreis 2010 ausgeschrieben

- Stoppt Straches Nationalismus

Montag, 1. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im Jänner 2010

redakteur.cc: Besser hintergründiger informiert

Ende November 2009 startete die Testphase meiner neuen Internetpräsenz und pünktlich zu Weihnachten ging sie offiziell online und am 31. Dezember kamen die Statistiken hinzu:

Seither werden die täglichen Zugriffe gezählt und auch artikelweise ausgewertet:

Und hier sind sie: Die Top 10 der meistgelesenen Artikel im Monat Jänner 2010 auf meinen Webseiten redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

1. Nix ist Pink an Josef Pröll – Ehrenrettung naht:-) (47,6 %)

2. Europäischer Musikpreis “European Border Breaker Awards” für Peter Fox und Soap & Skin (7,4 %)

3. EUROPA, JA BITTE! EU-Kommentar von Elmar Leimgruber (7,4 %)

4. Beeindruckende singende und tanzende Newcomer beim Musical-Quiz mit Günter Tolar (6 %)

5. Neujahrskonzert 2010: Zu viel Show und zu wenig Spirit (6,7 %)

6. Ö1 kontra Privatradios: Alles “Lu Lu” ausser Ö1. Und: Aktive Politiker zurück in den ORF (6 %)

7. Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern (5,3 %)

8. Asylfall Arigona Zogaj: Sachlichkeit ist gefragt (4,8 %)

9. Exklusive Vorversion von “Cry my Soul” gratis downloaden (4 %)

10. Reez Wollner ist Österreichs Superpraktikantin – Die Show heute abend auf ATV (4 %)

Insgesamt kamen jedoch die meisten Besucher meiner Internetpräsenzen direkt über die Hauptdomain redakteur.cc (5 x so oft wie über einen konkreten Artikel) zu mir. Und von den einzelnen Infoseiten steht radiowellness.at an erster Stelle der Charts, gefolgt von Persönliches, Kontakt, Impressum und Disclaimer, V.I.P-Bereich, In eigener Sache und Linkline.

Was die Prozentangaben oben betrifft, ging ich davon aus, dass alle Besucher nur jeweils einen Artikel gelesen haben, was natürlich so nicht stimmt, es lässt sich aber leider nicht genauer ermitteln. So kann ich jedoch aufgrund dessen, welche Artikel überdurchschnittlich oft besucht wurden, zumindest sehen, welche Themen besonderes Interesse fanden.

Dabei steht mein Kommentar (auf meinsenf.net) zum (damals noch) nicht eingehaltenen Versprechen von ÖVP-Chef Josef Pröll, für seine Superpraktikantin Reez Wollner eine pink Kravatte zu tragen (und ich habe ihm zu seiner “Ehrenrettung” auch noch eine solche aufgemalt), vor allen anderen Artikeln (mit fast 50%) an absolut erster Stelle.

kulturia.com verzeichnet mit den Platzierungen 2,4,5,6 (zusätzlich auch redakteur.cc) und 9 die meisten Chart-Hits, besonders freue ich mich über den dritten Platz meines wohlwollend kritischen Kommentars zum Thema EU (für redakteur.cc), meinsenf.net liefert neben der ungeschlagenen Nr. 1 auch die Plätze 7,8 und 10. Und dass auch elmadonmusic.com (elmadon.com) zumindest mit einem Artikel in den Top 10 (9.) vertreten ist, gefällt mir auch sehr.

Bemerkung am Rande: im Monat Jänner 2010 wurden ca. 100 Artikel auf meine Seiten onlinegestellt.

Bin schon gespannt, wie die Charts im Februar ausfallen werden.

feedback zu diesen Charts ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

Sonntag, 10. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Asylfall Arigona Zogaj: Sachlichkeit ist gefragt

Ich habe mir lange überlegt, ob ich zu solch einem emotional so hochgeladenen Thema überhaupt Stellung beziehen soll. Da es aber dermassen die Gemüter auf beiden Seiten (“Gutmenschen” und Hardliner) erhitzt, halte ich es für angebracht, auch meinen Senf dazu abzugeben: Ich schicke voraus, dass ich grundsätzlich ein Befürworter des “humanitären Bleiberechts” bin: aber so wie in diesem konkreten Fall gehts absolut nicht:

Weil viele, die jetzt darüber diskutieren, offenbar nicht darüber informiert sind: zur Geschichte der Zogajs in Kürze (in Ausklammerung jener Menschen, die sich aus emotionalen Gründen für oder gegen deren Bleiberecht aussprechen): Arigona Zogajs Vater kam (nachdem er laut “News” unrechtmässig den LKW seines Arbeitgebers im Kosovo verkauft hatte) 2001, also zu einem Zeitpunkt, wo der Krieg im Kosovo schon längst zu Ende war, illegal (!) nach Österreich und suchte anschliessend um Asyl an. Obwohl sein Asylantrag bereits im Mai 2002 abgelehnt wurde, kamen im Herbst desselben Jahres auch seine Frau und seine fünf Kinder (ebenfalls illegal durch Schlepper) nach Österreich. Sowohl der Rekurs im Asylverfahren als auch der Antrag auf Erstniederlassung gingen für die Zogajs negativ aus und so wurde 2007 deren Ausweisung beschlossen. Und dem stimmte auch die Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen (UNO), die für den Kosovo, der inzwischen übrigens sogar von der EU als selbständiger Staat anerkannt wird, zuständig war, zu.

Als die Polizei die Familie abholen wollte, liess Arigona ihre Familie im Stichund floh. Ihre Geschwister und ihr Vater wurden ausgewiesen und ihre Mutter durfte vorerst in Österreich verbleiben, um ihre Tochter zu suchen. Anstatt sich jedoch später wieder ihrer Familie anzuschliessen, wandte sie sich unter anderem in Form einer Videobotschaft mit Selbstmorddrohungen an die Öffentlichkeit und wollte so die Rückkehr ihrer Angehörigen nach Österreich erpressen, was zu mehreren Aufschüben ihrer Ausweisung führte.

Durch den öffentlichen massiven Druck bedingt durfte Arigona anschliessend bis zur Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs in ihrer Causa zusammen mit ihrer Mutter in Österreich bleiben. Ende 2007 bestätigte das Höchstgericht die bisherigen Urteile und entschied gegen ein Bleiberecht der Familie und so sollten auch Arigona und ihre Mutter (nicht sofort, sondern) nach Ende der Pflichtschule im Sommer 2008 ausgewiesen und wieder mit ihren Angehörigen im Kosovo zusammengeführt werden.

Mutter Zogaj unternahm dann 2008 einen Selbstmordversuch, was zu psychiatrischer Behandlung führte und Vater Zogaj verliess seine bisher mit ihm lebenden Kinder im Kosovo. Diese liessen sich durch Schlepper nach Ungarn bringen, stellten dort -nachdem sie von der Polizei aufgegriffen worden waren- einen Asylantrag und drei davon reisten daraufhin im Dezember 2008 wiederum illegal in Österreich ein. Innenministerin Fekter prüfte indes, ob aufgrund des Dublin-Abkommens eine Zusammenführung in Ungarn möglich wäre. Die zwei älteren Brüder Arigonas kündigten an, freiwillig in den Kosovo zurückzukehren und bei einem wurde bei der Ausreise ein Schlagring vorgefunden, der in Österreich unter das Waffengesetz fällt und wofür er bis zu einem Jahr Haft erhalten könnte. Und schon kurz darauf wurden die beiden erneut ein Österreich aufgegriffen und stellten wiederum einen Asylantrag; sie kamen daufhin in Schubhaft und reisten anschliessend freiwillig zurück in den Kosovo.

Im November 2009 kam dann der endgültige negative Asylbescheid für Arigona und der damit verbundene endgültige Abschiebebefehl. Und wieder gab es Selbstmorddrohungen von Seiten Arigonas.

Und nun zu meinem Standpunkt in dieser Causa: Ich bin im Grunde Befürworter eines “humanitären Bleiberechts”, aber nicht im Fall von Arigona Zogaj. Und voll allem ist sie keinesfalls -wie vom Magazin “profil” betitelt – “Mensch des Jahres 2008″: Was hat sie 2008 oder auch die Jahre vorher an Positivem für die Allgemeinheit, speziell für Österreich geleistet, um diese Auszeichnung zu verdienen?

In ihrem Fall bzw. bei ihrer Familie gab es im Gegenteil Jahr für Jahr neue Erpressungsversuche und ständig neue öffentlichkeitswirksame Aktionen, um anders behandelt zu werden als andere Asylwerber. Ohne diese vollkommen unnötigen Aktionen würde Arigona vermutlich schon lange ein humanitäres Bleiberecht in Österreich geniessen. Und dies, obwohl auch das diskriminierend gegenüber all jenen Asylwerbern wäre, die ein Bleiberecht vielleicht mehr verdienen, weil sie beispielsweise aus einem aktuellen Kriegsgebiet oder einem Land kommen, in dem nachweislich politisch verfolgt wird. Diese sind übrigens auch die einzigen Gründe, die nach aktuellem österreichischen Asylgesetz auch tatsächlich zu einem positiven Asylbescheid führen.

Die Schlussfolgerung muss also lauten: Die Republik Österreich darf sich auf keinem Fall, auch nicht in Asylfragen erpressen lassen. Und wenn man zudem bedenkt, dass Österreich aktuell europaweit laut eurostat nicht rigoros entscheidet, sondern im Gegenteil bei der Flüchtlingsanerkennungsrate (mit 62 Prozent Ja bereits in erster Instanz) im Spitzenfeld steht und die Zogajs daher wohl aus guten Gründen in allen Distanzen das Verfahren verloren haben, muss die Abschiebung der Zogajs nun auch umgesetzt werden, will man Justiz und Rechtsstaat nicht der Lächerlichkeit preis geben.

Es wäre zudem höchst an der Zeit, alles daranzusetzen, dass Asylverfahren nicht mehr jahrelang dauern und alle Beteiligten quälen, sondern rasch und zügig abgeschlossen werden. So wird jenen Asylwerbern, gegen deren Aufnahme entschieden werden muss, nicht unnötig lange Hoffnung gemacht, dass es klappen könnte. Und jene Einwanderer, die einen positiven Bescheid erhalten, könnten sich sofort in die österreichische Gesellschaft integrieren. Dazu ist es aber nötig, dass sie neben ihrer Aufenthaltsbewilligung auch sofort eine Arbeitserlaubnis erhalten.

Zum Thema Asyl in Österreich habe ich übrigens schon kürzlich hier schon geschrieben.