Archiv für Juli 2010

Sonntag, 11. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Liebe Bundesregierung: Die Wahrheit ist zumutbar!

Der Entwurf für das Bundes-Budget 2011 muss laut österreichischer Verfassung bis zum 22. Oktober vorgelegt werden. Die Regierungskoalition aus SPÖ und ÖVP aber weigert sich nach wie vor beharrlich, diesen vorgeschriebenen Termin auch einzuhalten. Als Begründung für diese Verzögerungstaktik heisst es von Seiten der Regierung, man werde das Budget deshalb erst im Dezember vorlegen, weil man erst bis dahin die genaue wirtschaftliche Entwicklung kennen werde und so konkret wie möglich reagieren wolle. Also bitte: so gehts wirklich nicht!

Die wichtigen österreichischen Landtagswahlen in der Steiermark finden voraussichtlich (Stichtag der Bekanntgabe: 20. Juli) am 26. September statt, jene in Wien, wie seit einigen Tagen offiziell bekannt ist, am 10. Oktober. Es ist zu offensichtlich, was hier gespielt wird und es ärgert mich, dass der nach eigenen Angaben so “unabhängige” Bundespräsident Heinz Fischer zwar klare Worte (vollkommen zu Recht!) bezüglich der Kärntner Ortstafelfrage findet und hier den langjährigen SPÖ-Standpunkt (also den Standpunkt seiner Partei) einnimmt, jedoch offenbar kein Problem mit dem geplanten Verfassungsbruch der Regierung hat. Das ist ungeheuerlich und unzumutbar.

Um die eigenen Wähler mit unangenehmen Themen wie Steuererhöhungen und Kürzungen im Sozialbereich nicht unnötig zu “verunsichern”, verschiebt man das ganze leidige Thema einfach auf die Zeit nach den Wahlen. Zu verlieren haben in der Tat beide Regierungsparteien:

Die SPÖ unter Kanzler Faymann will -koste es, was es wolle- ihre beiden Landshauptleute Häupl in Wien und Voves in der Steiermark unbedingt halten und es wäre eine Katastrophe für die SPÖ, würde sie auch nur einen der beiden als Landeschef verlieren. Und die ÖVP unter Vizekanzler Pröll möchte zumindest den vor Jahren an die SPÖ verlorenen Landeshauptmannsitz in der Steiermark zurückerobern, was vor allem dann fraglich wäre, wenn er seine Stammwähler mit neuen Steuern und Sozialkürzungen verärgern würde.

Was die beiden Parteien aber offenbar nicht bewusst ist: die Menschen lassen sich in diesem konkreten Fall mal glücklicherweise nicht für dumm verkaufen!

Würde heute auch auch nur einer der beiden versprechen, dass es keine neuen Steuern geben wird und dass es im Sozialbereich zu keinen Kürzungen kommen wird: er würde öffentlich als Lügner dastehen und er würde -davon bin ich überzeugt- auch von den Wählern abgestraft. Das wagt man ja auch wieder nicht anzukündigen. Aber wenn es schon so ist und wenn schon jeder in Österreich weiss: Der Solidarbeitrag für Griechenland, die Finanzspritzen für die Banken und die politische Arbeit für die Zukunft kosten nun mal Geld.

Ihr Leute in der Regierung: Wir wissen, dass Grosses und Schmerzhaftes auf uns zukommt. Und daher: Sagt uns endlich, was Sache ist! Sagt jetzt (es ist eh Sommerloch) , was an neuen Steuern auf uns zukommt und welche Einschnitte es im Sozialbereich geben wird.

Dann reden wir darüber, ob es ausgewogen ist, was ihr euch überlegt habt. Und dann reden wir darüber und dann raufen wir (bzw. alle unsere gewählten Vertreter im Parlament) uns zusammen. Und dann beschliesst ihr das neue Budget, das möglichst ausgewogen sein möge. Dann können wir (weil auf möglichst breitem Konsens beruhend) auch dahinter stehen, obwohl es schmerzhaft ist.

Aber diese aktuelle Verlogenheit und Mutlosigkeit kotzt uns einfach nur an!

Und ich bin froh, dass die sonst sehr entgegengesetzt denkende Opposition (FPÖ, Grüne, BZÖ) da einer Meinung mit grossen Teilen der Bevölkerung (aus allen Parteien ist: Laut einer Umfrage für die Samstag-Ausgabe der Tageszeitung “Österreich” (400 Befragte, Zeitraum 8./9. Juli) sind 85 Prozent dafür, dass Österreichs Regierung das Budget bis zum verfassungsmäßig vorgeschriebenen Termin im Oktober fertigstellt. Die Regierungsmitglieder und Parlamentarier sollen dafür im Sommer durcharbeiten und auf ihre Ferien verzichten. Diese Forderung findet auch bei Anhängern der Regierungsparteien Zustimmung: 75 Prozent der SPÖ- und 80 Prozent der ÖVP-Wähler sind dafür.

Und auch wenn ich Umfragen von “Österreich” ansonsten nicht sehr ernst nehme: in diesem Fall bin ich davon überzeugt: Bei jeder einigewrmassen seriös durchgeführten Umfrage kommt ein ähnliches Ergebnis zustande: Die Bevölkerung will -zumindest in diesem Fall mal- nicht belogen und betrogen werden, sondern sie will die Wahrheit wissen: Was kommt konkret auf uns zu?

Und wer weiss, vielleicht gewinnen ja diesmal sogar jene Parteien, die es wagen, die Wahrheit zu sagen. Vielleicht werden die Regierungsparteien ja auch reichlich belohnt bei den Landtagswahlen, wenn sie es wagen, wirklich die Wahrheit zu sagen. Und zwar schon vor den Wahlen. Die Wahrheit ist uns und auch euch zumutbar!

Ich wünsche allen Politikern, vor allem den Regierenden, diesen Mut zur Wahrheit und zur Offenheit von ganzem Herzen. Für Österreich.

Samstag, 10. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

UNO-Flüchtlingspreis für Fotojournalistin Alixandra Fazzina

Die britische Fotojournalistin Alixandra Fazzina erhält den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis
Foto: unhcr.de

Die britische Fotojournalistin Alixandra Fazzina erhält den mit 100.000 US-Dollar dotierten diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis für ihren unermüdlichen Einsatz, das Leid des Krieges und dessen Folgen sowie die Notlage von Flüchtlingen und Vertriebenen im Bild festzuhalten. UN-Flüchtlingskommissär António Guterres, sagte zur Preisverkündung, Alixandra Fazzina sei unerschrocken und vom humanitären Gedanken geprägt. Sie habe durch die lebhafte Darstellung individueller Schicksale bemerkenswertes erreicht. Ihr besonderes Talent, ihr Einsatz und Mitgefühl machten sie zu einer beispielhaften Chronisten der Schutzlosen dieser Welt.

Alixandra Fazzinas Arbeit führte sie in den vergangenen zehn Jahren durch Osteuropa, Afrika, den Mittleren Osten und Asien, um von dort über menschlichen Tragödien zu berichten, die von vielen Medien vernachlässigt wurden. Fazzina verbrachte unter anderem zwei Jahre in Somalia und dokumentierte den Exodus von Migranten und Flüchtlingen aus Somalia auf die Arabische Halbinsel und das Schmuggelgeschäft im Golf von Aden. Ihr Buch, “A Million Shillings, Escape from Somalia”, wird im September 2010 veröffentlicht. Entlang der afrikanischen Küste riskierte sie ihr Leben, um aus erster Hand über das Leid und die Verzweiflung derer zu erfahren, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben versuchen, den Golf von Aden zu überqueren.

Über die Auszeichnung und Anerkennung durch UNHCR äußerte sich Alixandra Fazzina überwältigt und hocherfreut. Mit ihrer Arbeit möchte sie nach eigenen Angaben das Bewusstsein für Flucht, Vertreibung, Gewalt und Elend schärfen. Ihrer Meinung nach gehören der Verlust der Heimat und der Aufbau eines neuen Lebens zu den größten Herausforderungen, denen ein Mensch begegnen kann. Jedes Jahr haben Millionen von Menschen jedoch keine andere Wahl, als ihre Heimat zu verlassen.

Der Nansen-Preis wurde 1954 zu Ehren von Fridtjof Nansen, dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler und ersten Flüchtlingskommissar des Völkerbundes ins Leben gerufen. In Form einer Medaille wird der Preis jährlich an eine Person oder Organisation verliehen, die sich für Flüchtlinge engagiert hat. Der Nansen-Preis ist mit der Überreichung einer Medaille und 100.000 US-Dollar Preisgeld dotiert, das von der schweizerischen und norwegischen Regierung gestiftet wird. Der jeweilige Preisträger bestimmt, wofür die Summe eingesetzt werden soll. Die diesjährige Preisverleihung findet am 5. Oktober 2010 in Genf statt.

Freitag, 9. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Deutschland: 2160 Radios senden rein übers Internet

Das ursprünglich in Wien als UKW-Sender vorgesehene Radio Wellness von Elmar Leimgruber könnte ein Internetradio werden

Durch den Ausbau des Breitband-Internets haben sowohl die Nutzung als auch die Zahl der Webradios stark zugenommen: Ende April 2010 sendeten knapp 2.700 deutsche Webradios über das Internet. Dies geht aus dem aktuellen Webradiomonitor hervor. Gegenüber dem Vorjahr ist demnach die Anzahl um über 700 Sender gestiegen. Seit 2006 (mit damals 450 Internetsendern) stieg die Anbieterzahl in Deutschland damit pro Jahr um rund 56 Prozent. Deutlich zugenommen hat auch die mobile Nutzung: Knapp die Hälfte aller Webradios sind heute mobil über das Handy zu empfangen.

Das Interesse der Nutzer an Webradios steigt von Jahr zu Jahr. Rund 11 Millionen Deutsche hörten laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 zumindest gelegentlich Webradio, bereits 12 Prozent der Onliner nutzten Webradios regelmäßig. Das wachsende Interesse zeigt sich auch an den im Webradiomonitor 2010 erhobenen täglichen Zugriffszahlen. Die Internet-Only-Sender gaben diese mit durchschnittlich rund 6.500 an, die UKW-Streams verzeichnen 13.500 und UKW-Submarken ca. 2.000 ausgelieferte Streams pro Tag.

Webradio wird anders genutzt als klassisches Radio: Während UKW-Hörfunksender hauptsächlich am Morgen eingeschaltet werden, konzentriert sich die Nutzung bei Webradio auf den Abend. Bei den Webradio-Angeboten der UKW-Sender ist die klassische Nutzungskurve im Tagesverlauf jedoch noch erkennbar: Die höchste Nutzung findet hier tagsüber und mittags statt. Webradio ergänzt somit das klassische UKW-Radio.

Webradionutzung wird zunehmend mobil und kommt aufs Handy – das sagen rund 70 Prozent der für den Webradiomonitor 2010 befragten Sender und sehen darin zugleich einen der wichtigsten Wachstumsfaktoren. Rund 44 Prozent aller Streaming-Angebote sind heute bereits mobil empfangbar. Zugenommen haben auch die Mobile-App-Angebote der Sender: Mehr als 70 Prozent der UKW-Webradioveranstalter gaben an, über eigene Apps zu verfügen, durchweg alle für das iPhone.

Wachsende Nutzerzahlen und größere Formatvielfalt machen Webradio für die Werbeindustrie zunehmend attraktiv. Dennoch leidet die Vermarktung unter der fehlenden einheitlichen Reichweitenmessung. Die Erhebung der Nutzungsdaten ist noch immer unterschiedlich. Knapp die Hälfte aller Webradioanbieter nutzt eigene Logfile-Auswertungen, rund ein Fünftel setzt auf externe Lösungen, darunter diverse Tracking-Tools und Statistikprogramme. Nur vergleichsweise wenige Sender sind durch IVW und AGOF erfasst. Über zwei Drittel der befragten UKW-Sender erhalten Nutzungsdaten von ihrem Streaming-Provider. Damit die Webradiobranche auch wirtschaftlich wachsen kann, halten neun von zehn befragten Webradio-Veranstaltern eine einheitliche Reichweitenmessung für unabdingbar.

Der Webradiomonitor 2010 ist die umfangreichste Marktanalyse zu Anbietern, Nutzung, Reichweiten und Werbeumsätzen von Webradios in Deutschland. Die Studie, die bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg vorgestellt wurde, wurde im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) von der Berliner Strategieberatung Goldmedia erstellt und erscheint nach 2009 zum zweiten Mal. Die Analyse basiert auf einer Primärdatenerhebung mittels Befragung aller Webradio-Anbieter in Deutschland, die von April bis Juni 2010 durchgeführt wurde.

Im aktuellen Webradiomonitor wurden im April 2010 exakt 2.692 deutsche Webradios erfasst. Davon sind 80 Prozent ausschließlich im Internet empfangbar (Internet-Only-Angebote), die anderen sind überwiegend Live-Streams der UKW-Radio-Sender (Simulcast-Streams). Den etablierten UKW-Sendern bietet der Webradioauftritt die Chance, ihre Reichweiten zu erhöhen und durch spezielle Web-Angebote neue Zielgruppen anzusprechen. Gab es 2009 insgesamt 127 UKW-Online-Submarken, sind es heute bereits 151.

Zum Webradiouniversum gehören zudem personalisierte Dienste bzw. UGC (User Generated Content) wie Last.fm oder laut.fm sowie diverse Webradio-Aggregatoren, zum Beispiel radio.de oder phonostar.de. Letztere konnten gegenüber 2009 ihre Marktanteile deutlich steigern und werden für die Reichweitengenerierung gerade kleiner Online-Only-Webradioangebote immer wichtiger. Nach Zahlen der Arbeitsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) entfallen bereits 17 Prozent der Reichweite Webradio-Angebote auf solche Aggregatoren.

Donnerstag, 8. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

2.145 der insgesamt 11.343 Südtiroler Studenten pauken in Südtirol

Südtiroler Studierende in Österreich und Italien seit 1987
Grafik: ASTAT

Im Studienjahr 2008/09 waren insgesamt 11.343 Südtiroler an Universitäten inskribiert: 5.167 (davon 753 Erstimmatrikulierte) an österreichischen und 6.176 (davon 1.328 Erstimmatrikulierte) an italienischen Universitäten eingeschrieben. 1.752 Südtiroler Studenten haben im Studienjahr 2007/08 bzw. im Kalenderjahr 2008 ihr Universitätsstudium abgeschlossen. Dies teilt der Südtiroler Landesinstitut für Statistik (ASTAT) mit, das in den aktuellen Daten jene Südtiroler, die ausserhalb Österreichs, Südtirols und Italiens studieren, nicht listet.

Die Eintrittsquote in die Universität zeigt an, dass sich 63,2 je 100 Südtiroler Oberschulabsolventen des vorhergehenden Schuljahres entschieden haben, mit dem Lernen fortzufahren, und sich im Berichtsjahr 2008/09 an einer Universität eingeschrieben haben. 67 von 100 Oberschulabsolventinnen des Vorjahres entschieden sich für ein Universitätsstudium, während von ihren männlichen Kollegen nur 58 je 100 waren.

2.145 Südtiroler studieren direkt in ihrem Land; dies entspricht einem Anteil von 34,7% jener Studenten, die nicht an einer österreichischen Universität inskribiert sind: 25,7% besuchten die dreisprachige (deutsch, italienisch, englisch) Freie Universität Bozen mit ihren Fakultäten: Informatik, Wirtschaftswissenschaften, Bildungswissenschaften, Design und Künste sowie Naturwissenschaften und Technik und 9,1% die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe “Claudiana”. Zählt man hierzu auch noch die Studenten der Philosophisch Theologischen Hochschule in Brixen (3,3%) und jene der Universität Trient (22,5%) hinzu, ergibt dies 60,6% der Südtiroler Hochschüler, die in der Region Trentino-Südtirol studieren.

Die beliebtesten italienischen Universitäten außerhalb der Region Trentino-Südtirol sind jene von Verona (7,7%), Bologna (7,2%), Padua (5,9%) und Mailand (5,6%). Unter den verschiedenen österreichischen Universitätsstädten fällt die erste Wahl der Südtiroler Studierenden auf Innsbruck, wo 67,1% der in Österreich studierenden Südtiroler eingeschrieben sind; es folgen Wien (23,9%), Graz (6,0%) und Salzburg (2,3%).

Im Wintersemester 2008/09 haben 32,5% der Südtiroler Studierenden an österreichischen Universitäten eine geisteswissenschaftliche Studienrichtung gewählt. 18,2% waren hingegen in eine sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Studienrichtung eingeschrieben, 17,7% in eine naturwissenschaftliche und 16,6% in eine technische. Die an italienischen Universitäten eingeschriebenen Südtiroler Studenten wählten zu 35,% einen geisteswissenschaftlichen Studiengang; 16,5% entschieden sich für eine wirtschaftswissenschaftliche, 12,5% für eine medizinische, 8,9% für eine rechtswissenschaftliche, 8,0% für eine naturwissenschaftliche und 7,5% für eine technische Studienrichtung.

Im Studienjahr 2007/08 haben laut ASTAT 605 Südtiroler Studenten (268 Männer und 337 Frauen) ihr Studium in Österreich abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Absolventen um 1,5% gestiegen. Die meisten Studenten (69,4%) erlangten ihren Studientitel an der Universität Innsbruck, 21,5% in Wien. Im selben Jahr schlossen 1.147 Südtiroler Studenten (734 Frauen und 413 Männer) an den italienischen Universitäten ihr Studium ab, was einem Rückgang von 4,2% gegenüber dem vorhergehenden Jahr entspricht.

Die vollständige ASTAT-Studenten-Statatistik inklusive Grafiken ist hier downloadbar.

Mittwoch, 7. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Reduzierter Sommerfahrplan der Wiener Linien (Info + Kommentar)

Die Wiener U6 (neue Garnituren)
Foto: © Leimgruber

So wie jedes Jahr stellen die Wiener Linien im Hochsommer auch heuer wieder ihren Linienbetrieb auf den traditionellen Sommerfahrplan um. Heuer ist der Ferienfahrplan seit Montag 5. Juli bis Donnerstag 2. September gültig. Dies teilen die Wiener Linien mit. Im Bereich der U-Bahn, dem meist genutzten Verkehrsmittel in Wien, ist demnach etwa die U 1 seit dem Start des Ferienfahrplans am 5. Juli in der Hauptverkehrszeit in einem 3-Minuten-Intervall, die U 3 alle vier Minuten unterwegs. Die genauen Fahrpläne sind in den Stationen ausgehängt bzw. im Internet unter www.wienerlinien.at sowie über die mobile Fahrgastinformation qando abrufbar.

Die Taktänderungen im traditionellen Ferienfahrplan betreffen überwiegend die Hauptverkehrszeit am Morgen und am Nachmittag. Im Sommer fallen Schul- und Studentenverkehr weg bzw. ist auch der Berufsverkehr während der Urlaubszeit stark reduziert, so die Wiener Linien. Aufgrund von Schul- und Hochschulferien sowie der Urlaubszeit kommt es in Wien in den Monaten Juli und August jedes Jahr zu einem deutlich geringeren Fahrgastaufkommen. Die Wiener Linien verzeichnen in dieser Zeit nach eigenen Angaben durchschnittlich rund 25 Prozent weniger Fahrgäste als in der regulären Saison, im August gibt es demnach etwa 20 Millionen Fahrgäste weniger als im Juni.

Die Wiener U4 (neue Garnituren)

Wie die Wiener Linien weiters in Erinnerung rufen, fahren in den Sommerferien alle Kinder bis zum 15. Geburtstag auf den Wiener Linien gratis. Kinder, die noch nicht schulpflichtig sind, fahren generell kostenlos. Für ältere Schüler (ausgenommen Berufsschulen) einer öffentlichen Schule oder Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht gilt die Freifahrt bis zum Ende der Ferien nach jenem Schuljahr, in dem sie das 19. Lebensjahr vollendet haben. Als Nachweis wird ein gültiger Schülerausweis anerkannt. In den Uni-Ferien gibt es für Studierende die ermäßigten Ferien-Monatskarten zum Preis von 29,50 Euro.

Es spricht grundsätzlich nichts dagegen, wenn die Fahrpläne der Wiener Linien im Juli und August dem öffentlichen Verkehrsaufkommen angepasst werden. Und gegen ermässigte oder Freifahrten spricht auch nichts. Allerdings ist (genauso wie die lobenswerterweise hohe Lebensqualität in Wien -im Gegensatz zur psychologisch klug positionierten Parteiwerbung- kein Verdienst der SPÖ ist, auch) dies kein Sozialwerk der Wiener Linien (gehören zur Wien-Holding, die wiederum der Stadt Wien gehören und von der regierenden SPÖ kontrolliert werden) und auch kein “Liebsein” der SPÖ, sondern das alles wird natürlich durch Steuergelder, also durch die Gesamtbevölkerung, also uns alle bezahlt bzw. gefördert.

Dazu kommt: Welchen Sinn machen beispielsweise Busse (teils auch ausserhalb der Ferienzeit) am Stadtrand, die nur im Halbstundentakt verkehren? Da darf sich niemand wundern, dass die meisten Anrainer aufs Auto umsteigen und dass diese Busse damit noch überflüssiger werden. Es müsste im Sinne der Wiener Linien liegen, möglich viele -auch Pendler- davon zu überzeugen, dass sie Öffis benützen. Dann müssen aber auch die Intervalle und die Fahrtzeiten entsprechend den Bedürfnissen der Kunden angepasst werden.

Die Wiener U1 (alte Garnituren “Silberpfeil”)

Und was bei den Nachtautobussen schon recht gut klappt, nämlich die Koordination der Linien, funktioniert bei den U-Bahnenüberhaupt nicht: Wenn man beispielsweise zwischen 21.00 Uhr und Mitternacht mit der U3 unterwegs ist und Richtung Stephansplatz fährt, ist garantiert jedesmal die U-Bahn Richtung Reumannplatz gerade abgefahren, auch wenn man sich wirklich beeilt, runterzulaufen, was eine Wartezeit von 7 bis 8 Minuten bedeutet. Kann man das nicht besser koordinieren?

Und was noch ärgerlicher ist: warum fährt die letzte U1 ab dem zentralsten Knotenpunkt Stephansplatz Richtung Reumannplatz um 0.24 Uhr ab, wo sie eine Station weiter ca. 5 Minuten (angeblich auf die Passagiere der U4) wartet? Aktuell versäumt man aber, wenn man einen späteren Zug der U3 erwischt, garantiert die letzte U1-Verbindung ab Stephansplatz Richtung Reumannplatz, muss sich dann zu Fuss zur Oper begeben und dann (wenn man nicht unnützerweise den ganzen Ring vorher umfahren will) nochmal eine halbe Stunde auf den ersten Nachtautobus warten. Wie sinnvoll wäre es doch, wenn man mit der letzten U3 auch noch einen Anschluss zur U1 hätte! Oder ist das zu viel verlangt?

Und -diese Prognose sei mir erlaubt- ich bin auch davon überzeugt, dass durch den massiven U-Bahn-Ausbau der letzten Jahre (und dem geplanten der kommenden Jahre) ab 2011 drastische Preiserhöhungen für alle wichtigen Tickets (auch für Jahreskarten) vorgesehen sind. Dies sagt jetzt natürlich im Hinblick auf die Wiener Gemeinderatswahlen im Herbst niemand der Regierenden laut (genausowenig wie man jetzt schon ankündigt, dass man ab dem kommenden Jahr auch die die Gebühren von Trinkwasser, Müllabfuhr, Abwasser, Strom, Gas.. über städtische Betriebe drastisch erhöhen wird); das hat aber mit sozialem Denken, mit Bürgernähe oder mit Gerechtigkeit, was die SPÖ gern für sich in Anspruch nimmt, nichts gemeinsam, sondern das täuscht die Wähler bewusst.

Ganz zu schweigen, dass meine provokante Schlagzeile vor einigen Monaten, dass die Wiener Linien ihre Jahreskarte auf 99 Cent pro Tag senken würden, nicht einmal in diesem Wahljahr ernsthaft als gangbarer Weg gesehen wurde. Aber pünktlich vor den Wahlen im Herbst wird dann die Nacht-U-Bahn an den Wochenenden in Wien verkehren und alles wird wieder gut. Oder?


Dienstag, 6. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Casting: Wickie sucht Freundin

Filmausschnitt aus dem ersten Wickie-Real-Film, jetzt auf DVD und Blu-Ray

Wickie hat zwar schon seine starken Männer, aber noch keine Freundin. Und die wird jetzt via Casting gesucht: Für das neue Kino-Abenteuer “Wickie auf großer Fahrt” (produziert von Rat Pack Filmproduktion und Constantin Film) suchen “taff” und ProSieben.de ab Dienstag, 6. Juli 2010, eine neue Freundin für den unerschrockenen Wikingerjungen.

Gesucht wird ein etwa 11-jähriges, eher dunkelhaariges Mädchen, das akzentfrei Deutsch spricht und für Dreharbeiten von September bis November 2010 zur Verfügung steht. “taff” zeigt einen ersten Casting-Aufruf am Dienstag, 6. Juli 2010, ab 17 Uhr.

Auch unter www.prosieben.de können sich interessierte Wickie-Freundinnen für die Kino-Rolle bewerben. Die fünf aussichtsreichsten Bewerberinnen werden zu einem Casting von Constantin Film eingeladen. “Wickie auf großer Fahrt” kommt im Herbst 2011 in die Kinos.

Bereits bei dem Vorgänger “Wickie und die starken Männer” kooperierte ProSieben erfolgreich mit Constantin Film: In einer sechsteiligen Casting-Show suchte der TV-Sender im Frühjahr 2008 nach passenden Darstellern – und bewies ein glückliches Händchen: Mit knapp fünf Millionen Zuschauern war “Wickie und die starken Männer” von Michael “Bully” Herbig der erfolgreichste Film des Jahres 2009.

Montag, 5. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Nachrichtenagenturen dpa und AFP kooperieren

Die Deutsche Presse-Agentur GmbH (dpa) und die französische Agence France-Presse (AFP) unterstützen sich künftig bei der Nachrichtengewinnung auf ihren jeweiligen Heimatmärkten und lassen ein schon bis 2007 bestehendes Abkommen wiederaufleben, wie die dpa mitteilt. Die Kooperation mit AFP festigt die internationale Aufstellung der dpa und ihren besonderen Fokus auf die deutschlandorientierte Berichterstattung aus Europa und der Welt.

Die dpa bietet demnach den Korrespondenten der AFP Welt-Dienste in Deutschland künftig die Möglichkeit, ihr gesamtes Inlandsmaterial mitzulesen. Gleichzeitig können die Korrespondenten der dpa in Frankreich den Inlands-Textdienst der AFP sichten und als Hinweisgeber nutzen. In Österreich arbeitet die dpa übrigens mit der Austria Presse Agentur (APA) zusammen.

Die dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH ist der größte unabhängige Informationsdienstleister in Deutschland. Sie ist eine der führenden internationalen Nachrichtenagenturen und ausschließlich im Besitz der deutschen Medien. Das Portfolio der dpa umfasst Nachrichtendienste in deutscher, englischer, spanischer und arabischer Sprache, Angebote in Bild, Audio, Video und Grafik sowie vielfältige Redaktionsdienstleistungen.

Agence France-Presse ist die älteste der internationalen Nachrichtenagenturen – es gibt sie seit 1835. Die Kontrolle des Unternehmens liegt bei den Hauptnutzern, mit starker Dominanz der französischen Presse. Ein gesetzlich verankertes AFP-Statut garantiert Unabhängigkeit von Staat und Privateigentümern.

“Die Vereinbarung wird sofort wirksam”, sagte dpa-Geschäftsführer Michael Segbers am Montag in Hamburg. “Die Zusammenarbeit ermöglicht uns eine noch bessere Berichterstattung aus unserem wichtigsten europäischen Nachbarland”, sagte dpa-Chefredakteur Wolfgang Büchner. “dpa unterhält aktuell Kooperations- und Austauschabkommen mit 46 Nachrichtenagenturen weltweit. Wir haben für unseren Kunden so beispielsweise auf die USA-Sportberichterstattung der AP in New York ebenso Zugriff wie auf Verlautbarungen der Xinhua in Peking”, sagte Segbers. “Unser Netz von Korrespondenten und Informanten deckt 180 der 192 Länder ab, die in den Vereinten Nationen vertreten sind”, sagte Büchner. “Das ermöglicht uns eine eigenständige Nachrichtengewinnung rund um den Globus – nach den journalistischen Maßstäben der dpa und gewichtet nach den Interessen unserer Kunden.”

Montag, 5. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im Juni 2010

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Im Jänner 2010 gabs hier zum ersten Mal meine Artikel-Charts.

Im Juni 2010 kamen ebenfalls die meisten Besucher meiner Internetpräsenzen direkt über die Hauptdomain redakteur.cc (18 x so häufig wie über den meistgelesenen Artikel) zu mir. Von den einzelnen Infoseiten stehen die in diesem Monat neu eingeführten Aktuellen Unwetterwarnungen: Österreich, Südtirol, Deutschland, Schweiz weit voran an erster Stelle (insgesamt im Vergleich mit den Artikeln am 6. Platz), gefolgt von (ebenfalls in diesem Monat neu:) Das aktuelle Europa-Wetter (mit Prognosen), In eigener Sache, radiowellness.at, Persönliches, Kontakt, Impressum und Disclaimer, V.I.P-Bereich sowie Linkline.

Was die Prozentangaben unten betrifft, ging ich davon aus, dass alle Besucher nur jeweils einen Artikel gelesen haben, was natürlich so nicht stimmt, es lässt sich aber leider nicht genauer ermitteln. So kann ich jedoch aufgrund dessen, welche Artikel überdurchschnittlich oft besucht wurden, zumindest sehen, welche Themen besonderes Interesse fanden.

Und hier sind die Top 10 der meistgelesenen Artikel im Monat Juni 2010 auf meinen Haupt-Webseiten redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

1. 4.+5. Juni: 31. Österreichisches Blasmusikfest 2010 in Wien (16%)

2. 31. Österreichisches Blasmusikfest in Wien -Eindrücke in Bildern (12,3%)

3. Die Lange Tafel 2010: Eindrücke in Bildern (12%)

4. Die Vögel der Nacht erobern Wien – Musical-Kritik: “Tanz der Vampire” (11,9%)

5. 27. Wiener Donauinselfest mit Roger Hodgson, Paul van Dyk, Adam Green, Milow und HIM (9,9%)

6. Die Bundespräsidentschaftskandidaten und ihre Werte (7,9%)

7. Die Stadt Wien verkauft Müllautos – Jetzt wird versteigert:-) (7,6%)

8. Deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert in Girlan (Südtirol) für die WM (7,6%)

9. FH-Ranking 2010: OÖ, Joanneum Graz und MCI Innsbruck führen an (7,5 %)

10. Das war das Wiener Donauinselfest 2010: Eindrücke in Bildern (7%)

Zwei Themenbereiche dominieren die Artikel-Charts des Monats Juni:

1. das 31. Wiener Blasmusikfest, das gleich die Positionen 1 und 2 einnimmt, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet habe.

2. Das Wiener Donauinselfest, das zwar erst am Ende des Monats stattfand, es aber dennoch auf die Positionen 5 und 10 schaffte.

Das FH-Ranking ist nun schon das dritte Monat in Folge in den Charts, und so auch mein Beitrag über die zu verkaufenden Müllautos der Stadt Wien. Mein Artikel über die deutsche Fussball-Nationalelf in Girlan (Südtirol), die ungeschlagene Nummer 1 des Vormonats ist diesmal weiterhin vertreten, wenn auch nur am mehr am 9. Platz.

Bin schon gespannt, wie die Charts des Monats Juli ausfallen werden.

feedback zu diesen Charts ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

Sonntag, 4. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Die Regenbogenparade: Wien andersrum – Eindrücke in Bildern

Gestern fand die Regenbogenparade 2010 um den Wiener Ring “andersrum” in Wien statt, woran sich nach offiziellen Angaben ca. 100.000 Menschen beteiligten.

Unabhängig davon, wie auch immer man persönlich zu diesem bunten Event der schwulen und lesbischen Community stehen mag: Fotos sagen mehr als Worte: Hier sind Eindrücke in Bildern:

Achtung: Alles Fotos sind © Leimgruber, also urheberrechtlich geschützt und dürfen weder in dieser noch in nachbearbeiteter Version weiterverwertet werden.

Samstag, 3. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Mobilfunk: Roaminggebühren für Telefonate und Internet gesunken

Dank EU ist jetzt günstigeres Roaming angesagt
Foto: http://ec.europa.eu/

Dank neuer EU-Vorschriften gehören astronomische Rechnungen für Internetdienste im Ausland der Vergangenheit an. Seit 1. Juli müssen die europäischen Mobilfunkanbieter Kunden, deren monatliche Roaming-Gebühren 50 Euro zu überschreiten drohen, warnen und explizit ihre Zustimmung für eine Erhöhung der Rechnung einholen. Anderenfalls unterbrechen die Anbieter die Verbindung. Dies teilt die EU-Kommission mit.

Zudem wird der Höchstbetrag, den Mobilfunkunternehmen für das Herunter- oder Heraufladen von Daten erheben können, von einem Euro auf 80 Cent pro Megabyte gesenkt. Rechtzeitig zum Sommer sollen diese Obergrenzen dafür sorgen, dass Urlauber nicht ahnungslos hohe Rechnungen für Internetdienste, E-Mail und die Nutzung von Apps auf Handys produzieren.

Im März wurde bereits eine EU-Vorschrift eingeführt, die es den Kunden ermöglicht, einen monatlichen Höchstbetrag für das Datenroaming – standardmäßig 50 Euro – festzulegen. Eine weitere Erleichterung für die Kunden besteht darin, dass der Höchtspreis für ein Telefongespräch aus dem Ausland im Juli von 43 Cent auf 39 Cent pro Minute sinkt. Überdies darf für ein eingehendes Gespräch aus dem Ausland nur noch 15 Cent pro Minute anstelle der bis daher erlaubten 19 Cent berechnet werden. Alle Obergrenzen verstehen sich ohne Mehrwertsteuer.

Mobilfunkbetreiber haben außerdem nicht mehr das Recht, ihren Kunden im Ausland Gebühren für eine eingehende Voicemail zu berechnen.

Die EU hatte bereits 2007 Obergrenzen für grenzüberschreitende Mobiltelefonanrufe eingeführt, nachdem sie herausgefunden hatte, dass diese teilweise vier Mal so teuer waren wie Inlandsgespräche. Seither sind die Preise im Vergleich zu 2005 um durchschnittlich 70 % gesunken. Die Obergrenzen wurden im vergangenen Jahr auch auf Textnachrichten (SMS) und mobile Datendienste ausgeweitet.

Anfang Juni wurde der Antrag von vier großen Telekommunikationsunternehmen abgelehnt, die Obergrenzen abzuschaffen. Der Europäische Gerichtshof hielt an den Preiseinschränkungen fest, um die Verbraucher zu schützen und den reibungslosen Ablauf des Binnenmarkts zu verbessern

Im Mai 2010 hatte die österreichische Arbeiterkammer (AK) kritisiert, dass die Preise für mobiles Internet nach wie vor hoch liegen. Und bereits im März 2010 hatte der Verein für Konsumenteninformation (VKI) die Preise und Leistungen der einzelnen Mobilinternetanbieter verglichen.