Mit ‘Schauspieler’ getaggte Artikel

Dienstag, 15. November 2011, von Elmar Leimgruber

Turrini gegen der Regisseure Willkür

Peter Turrini erhält den Nestroy für sein Lebenswerk
Foto: CC Manfred Werner (TSUI)

Im Wiener Raimundtheater wurde gestern Abend der Nestroy 2011 vergeben, eine der wichtigsten Kultur-Auszeichnungen im im deutschsprachigen Bereich. Peter Turrini wurde hierbei mit dem Nestroy für sein Lebenswerk ausgezeichnet. In seiner Dankesrede ging der streitbare Provokateur scharf mit Regisseuren ins Gericht, welche literarische Texte nach eigenem Gutdünken umschreiben: es gelte das Urheberrecht der Autoren und wenn man glaube, man könne so gut schreiben, möge man gefälligst seine eigenen Werke schreiben und nicht Werke von anderen verunstalten. Vieles im Theater heute sei “plem plem”, besipielsweise wenn Dramaturgen oder Regisseure einfach Dichtersprache mit heuttiger Umgangssprache vermischten, wetterte Turrini.

Schon vor der diesjährigen 12. Nestroy-Verleihung wurden einige Änderungen angekündigt, welche Kritiker auf den Plan riefen. So startete eine Initiative “Rettet den Nestroy Theaterpreis”, welche dem Veranstalter, dem Verein Wiener Theaterpreis, unter anderem vorwirft, “burglastig” zu sein und andere Theater zu vernachlässigen. Und Burg-Chef Matthias Hartmann fand es sogar öffentlich “blöd”, dass – wie erwünscht- jedes Theater plötzlich seinen Publikumsliebling selbst nominieren sollte und verweigerte die Zusammenarbeit. Der Nestroy Theaterpreis ist nach dem Wiener Schauspieler, Sänger, Schriftsteller und Satiriker Johann Nepomuk Nestroy (1801-1862) benannt.

Die aktuellen Änderungen im Detail:
- In den Kategorien “Beste Schauspielerin”, “Bester Schauspieler” und “Beste Nebenrolle” sind ab heuer jeweils fünf statt bisher drei Nominierungen vorgesehen. “Wir wollen damit die Schauspieler stärker in den Vordergrund rücken”, sagt dazu Karin Kathrein, die Vorsitzende der Kritiker-Jury des Nestroy.
- Stärker ins Scheinwerferlicht gerückt wird auch die Kategorie Off-Theater. Hier werden erstmals, statt nur einem, drei interessante Bühnen/Ensembles/SolistInnen präsentiert.
- Erstmals gibt es 2011 einen Bundesländer-Nestroy, um dem reichen Theaterleben außerhalb Wiens noch mehr als bisher gerecht zu werden.
Völlig neu konzipiert wurde der Publikumspreis, der zu einem spannenden Ländermatch zwischen Lieblingen der Wiener Bühnen und der Bühnen in den Bundesländern werden sollte.

Alle Nestroy 2011-Preisträger 2011 im Detail:

Beste Schauspielerin: Sarah Viktoria Frick
Bester Schauspieler: Max Mayer
Beste Regie: Andrea Breth
Beste Ausstattung: Thomas Schulte-Michels
Bestes Stück – Autorenpreis: Peter Handke
Beste Nebenrolle: Udo Samel
Bester Nachwuchs: Franziska Hackl
Beste Off-Produktion: Ganymed Boarding
Spezialpreis: Franz Wittenbrink für “Eh Wurscht”
Beste Bundesländer Aufführung: Amerika
Beste deutschsprachige Aufführung: Die Weber
Lebenswerk: Peter Turrini
Publikumspreis: Eleonore Bürcher

Sonntag, 13. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Peter Alexander der Grosse ist tot


Es schlug wie eine Bombe ein und die gesamte Showbranche trauert: Eine wahre Legende weilt nicht mehr unter uns: Peter der Große, wie ihn seine Freunde und Fans nannten, Peter Alexander verstarb 84-jährig am 12. Februar 2011 in Wien. Dies bestätigte seine Sprecherin Erika Swatosch kurz nach Mitternacht gegenüber der APA.

Zwei große Schicksalschläge -2003 der Tod seiner Frau Hilde, mit der er seit über 50 Jahren verheiratet war und die auch seine Managerin war und 2009 der Verlust seiner Tochter Susanne durch einen Autounfall- führten dazu, dass sich Peter Alexander (eigentlich Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer) nach einem sehr erfüllten und erfolgreichen Leben als Sänger, Schauspieler, Entertainer und Showmaster fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückzog.

Am 30. Juni 1926 war Peter Alexander in Wien geboren. Schon in der Schule fiel sein komödiantisches Talent auf, so dass er  nach dem zweiten Weltkrieg sein auf Elternwunsch begonnenes Medizinstudium aufgab und stattdessen bereits 1948 in Wien das Max Reinhardt Seminar erfolgreich absolvierte. Nachdem er sich Gesang und Klavier autodidaktisch beigebracht hatte, veröffentliche er 1951 seine erste Single und in den darauffolgenden Jahren bis 1981 insgesamt 38 Top 10 Hits, unter anderem die nach wie vor äusserst beliebten Songs “Die kleine Kneipe”, “Hier ist ein Mensch”, “Schwarzes Gold”, “Und manchmal weinst du sicher ein paar Tränen”, “Feierabend”, “Dankeschön” sowie die Nummer 1-Erfolge “Der letzte Walzer” (1967), “Delilah” (1968) und “Liebesleid” (1969).


Zwischen 1952 und 1972 trat Peter Alexander in 38 Unterhaltungs- und Revue-Filmen auf, in denen er grossteils auch sang. Zu den bekanntesten Kino- und Fernsehwerken gehören die Operette “Im weissen Rössl” mit Gunther Philipp und Waltraud Haas unter der Regie von Werner Jacobs, die Graf Bobby-Filme mit Gunther Philipp, die Operetten “Die Fledermaus” und die “Die lustige Witwe”, “Charleys Tante” unter der Regie von Géza von Cziffra, “Schwejks Flegeljahre”, sowie die “Peter Alexander Show”, die TV-Einschaltquoten erreichte wie ansonsten nur Sportübertragungen.

1991 war der erfolgreichste Showstar im deutschsprachigen Raum: Seine letzte Tournee gab er 1991 und das letzte Mal trat Peter der Große am 20. Dezember 1998 in der vom Wiener Alt-Bürgermeister Helmut Zilk moderierten ORF-Sendung “Lebens-Künstler” öffentlich auf. Dann war er nur anlässlich seines 80. Geburtstages (2006) in einer kurzen Videoschaltung in einer ZDF-Gala für ihn zu sehen.

Dieses Autors allererste Schallplatte/Musikkassette war “Die Goldenen Super 20″ von Peter Alexander: Peter der Große: dankeschön für alles und wir vermissen dich! Mögestet du mit deiner geliebten Frau Hilde und deiner geliebten Tochter Susanne nun wiedervereint sein:

R.I.P. Peter Alexander.

Und hier können Sie Peter Alexander den Großen in zahlreichen Songs wiederhören:

Dienstag, 6. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Casting: Wickie sucht Freundin

Filmausschnitt aus dem ersten Wickie-Real-Film, jetzt auf DVD und Blu-Ray

Wickie hat zwar schon seine starken Männer, aber noch keine Freundin. Und die wird jetzt via Casting gesucht: Für das neue Kino-Abenteuer “Wickie auf großer Fahrt” (produziert von Rat Pack Filmproduktion und Constantin Film) suchen “taff” und ProSieben.de ab Dienstag, 6. Juli 2010, eine neue Freundin für den unerschrockenen Wikingerjungen.

Gesucht wird ein etwa 11-jähriges, eher dunkelhaariges Mädchen, das akzentfrei Deutsch spricht und für Dreharbeiten von September bis November 2010 zur Verfügung steht. “taff” zeigt einen ersten Casting-Aufruf am Dienstag, 6. Juli 2010, ab 17 Uhr.

Auch unter www.prosieben.de können sich interessierte Wickie-Freundinnen für die Kino-Rolle bewerben. Die fünf aussichtsreichsten Bewerberinnen werden zu einem Casting von Constantin Film eingeladen. “Wickie auf großer Fahrt” kommt im Herbst 2011 in die Kinos.

Bereits bei dem Vorgänger “Wickie und die starken Männer” kooperierte ProSieben erfolgreich mit Constantin Film: In einer sechsteiligen Casting-Show suchte der TV-Sender im Frühjahr 2008 nach passenden Darstellern – und bewies ein glückliches Händchen: Mit knapp fünf Millionen Zuschauern war “Wickie und die starken Männer” von Michael “Bully” Herbig der erfolgreichste Film des Jahres 2009.

Dienstag, 9. März 2010, von Elmar Leimgruber

Österreichischer TV-Preis Romy 2010 am 17. April

Am 17. April 2010 werden in der Wiener Hofburg zum 21. Mal die KURIER ROMYs® verliehen. Alle KURIER ROMY®-Nominierten müssen als Publikumslieblinge gelten oder das Potenzial dafür besitzen. In jeder Kategorie werden daher auch neue Gesichter oder Newcomer vertreten sein. Doch ausnahmslos das Publikum entscheidet, wer die KURIER ROMY® in den Kategorien “Beliebteste Schauspielerin”, “Beliebtester Schauspieler”, “Beliebtester Serienstar”, “Beliebteste/r Moderator/in”, “Beliebteste/r Show Entertainer/in” und “Beliebtester Comedian” erhält. Der “Beliebteste Comedian” wird in Kooperation mit Ö3 ermittelt, der “Beliebteste Serienstar” gemeinsam in Kooperation mit TV-MEDIA.

Absolute Rekordhalterin bislang in der Gunst des Publikums mit 7 goldenen ROMYs ist Ingrid Thurnher. Sie erhält heuer als Ehrengeschenk die Brillant-ROMY in Form einer Anstecknadel. Auch heuer werden in sechs Kategorien die Lieblinge aus TV und Film gewählt, erstmals mit dabei ist ein Preisträger aus dem Bereich Kinofilm. Als Lebenswerk-Preisträger wurde in diesem Jahr von der Jury Klaus Maria Brandauer gewählt. Er wird mit der Platin ROMY® ausgezeichnet.

Über die Publikumspreise können alle Interessierten ab sofort bis 1. April 2010 abstimmen: Per Post (mit Gratis-Gewinnfoldern in allen Trafiken oder auf Postkarte), und im Internet auf http://kurier.at/romy/voting.php

Die KURIER ROMY® wurde 1990 vom Filmkritiker Rudolf John gegründet und zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den beliebtesten deutschsprachigen Film- & Fernsehpreisen. Der ORF überträgt die 21. KURIER ROMY®-Gala am 17. April live aus der Wiener Hofburg ab 21.10 Uhr in ORF 2. Klaus Eberhartinger, der 2009 zum beliebtesten Entertainer gewählt wurde, wird die Gala moderieren.

Und hier sind alle KURIER ROMY® 2010 Nominierten – Publikumspreise:

Beliebteste Schauspielerin
Sunnyi Melles
Birgit Minichmayr
Anna Maria Mühe
Julia Stemberger
Aglaia Szyszkowitz
Bibiane Zeller

Beliebtester Talk- & Showmaster
Andreas Wojta & Alexander Frankhauser
Maggie Entenfellner
Doris Golpashin
Alfons Haider
Katrin Lampe
Kai Pflaume

Beliebteste/r Comedian
(in Kooperation mit Ö3)
Anke Engelke
Michael „Bully“ Herbig
Hape Kerkeling
Robert Palfrader/Rudi Roubinek
Dirk Stermann/Christoph Grissemann
Andreas Vitasek

Beliebtester Schauspieler
Josef Bierbichler
Josef Hader
Fritz Karl
Sebastian Koch
Ulrich Tukur
Christoph Waltz

Beliebteste/r Moderator/in
Dominic Heinzl
Waltraud Langer
Norbert Oberhauser
Volker Piesczek
Johanna Setzer
Gabi Waldner

Beliebtester Serienstar
(in Kooperation mit TV Media)
Diana Amft
Henry Hübchen
Lilian Klebow
Jan Josef Liefers
Reinhard Nowak
Ursula Strauss

Donnerstag, 17. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Der internationale Aufstieg des Christoph Waltz

Er hatte einige Auftritte als Schauspieler im “Tatort” und in weniger spektakulären TV-Serien, ja er führt sogar schon mal Regie. Aber er wirkte offenbar weitgehend unauffällig:

Der Österreicher Christoph Waltz (Foto: http://www.tarantino.info/wiki/images/Ibstills3.jpg)

Bis -ja ausgerechnet er- Quentin Tarantino kam und ihn nicht nur entdeckte, sondern ihm gleich eine Hauptrolle in seinem aktuellen Streifen “Inglourious Basterds” verschaffte.

Zunächst erhielt Waltz hierfür die Darstellerauszeichnung in Cannes, letzthin wurde er mit dem US-Filmkritikerpreis als bester Nebendarsteller ausgezeichnet und nun auch noch für die Golden Globes nominiert.

Nur ein Oscar fehlt ihm, dem unbekannten Österreicher jetzt noch: jedoch auch dieser ist sehr sehr sehr realistisch.

Mittwoch, 31. Mai 2006, von Elmar Leimgruber

Burgschauspieler Robert Meyer wird Wiener Volksoperndirektor

Meine Freude ist groß, ist doch Robert Meyer seit Jahren mein Lieblingsschauspieler. Und nun wurde er von Kulturstaatssekretär Franz Morak offiziell zum neuen Volksoperndirektor ernannt.
Wie nach wie vor begeistert denke ich unter anderem an Meyers Solointerpretation von Nestroys “Häuptling Abendwind” und seinen Karl Valentin-Abend im Akademietheater sowie an seine Nestroy-Inszenierung letzthin im Burgtheater (siehe meinen Kommentar dazu vom 14.4.2006) zurück. Und wie gern erinnere ich mich auch an den singenden Meyer als “schönen Sigismund” im “Weisses Rössl” und als “Sancho Pansa” im “Mann von La Mancha” an der Wiener Volksoper.
Positiv überrascht bin ich von der politisch einheitlichen Zustimmung: sowohl Grüne als auch FPÖ (eine seltene “Allianz”) streuen ihm Vorschusslorbeeren. Die verdient der Burgschauspieler, Sänger und Denker auch allemal und zwar nicht nur von politischer Seite. Meyer ist einerseits ein mutiger Querdenker, der seine Meinung offen ausspricht und andererseits äußerst bodenständig: diese Kombination ist ideal für seine künftige Position als Volksopernchef.
Die Volksoper ist nicht nur ein sehr populäres Traditionshaus, sondern schwer leitbar, was vor allem auch dadurch sichtbar wird, wie schnell die Direktoren der letzten Jahre ihr Handtuch warfen. Robert Meyer aber ist eine beeindruckende Persönlichkeit mit eigenem Profil, das sicherlich der etwas verstaubten Volksoper gut tun wird. Ich wünsche ihm jedenfalls jetzt schon viel Geduld, Ausdauer, Durchsetzungsvermögen und Erfolg.

Freitag, 14. März 2003, von Elmar Leimgruber

Ein nicht wirklich musikalisches Feuerwerk

Ein nicht wirklich musikalisches Feuerwerk könnte man die derzeit am Wiener Burgtheater zur Aufführung gelangende musikalische Komödie “Das Feuerwerk” von Erik Charell, Paul Burkhard und Jürg Amstein nennen. Dieses wird nämlich tatsächlich bereits im ersten Akt im wahrsten Sinne des Wortes ertränkt durch das mangelnde gesangliche Talent der Schauspieler. Einzige lobenswerte Ausnahmen: Robert Meyer, der in jeder Rolle -gesanglich wie schauspielerisch- brilliert, sowie Peter Matic, dem die Rolle des nur teilweise dauererkälteten Onkel Gustav auf den Leib geschrieben ist.
Zum Inhalt: Der Vater (Florentin Groll) feiert seinen 60. Geburtstag und lädt dazu seine Geschwister samt Gatten ein – mit einer Ausnahme: “das schwarze Schaf” der Familie, Alexander Obolski (Robert Meyer). Dieser ist entgegen der strengen Tradition der “gehobenen” Familie Zirkusdirektor, der sein Leben in vollen Zügen genießt. Welch ein Familienkrach ist da nicht vorprogrammiert, wenn dieser zur Feier auftaucht und ausgerechnet die “brave” Tochter des Hauses (Mareike Sedl) Feuer und Flamme für den Zirkus und seine “Freiheit” wird und gar noch beschließt, mit dem “schwarzen” Onkel von dannen zu ziehn…
Was hier vielverprechend beginnt, findet im Theaterstück keine wirkliche Fortsetzung und erst recht keine Lösung. Am Ende bleibt Ernüchterung. Vor allem sollten in einer musikalischen Komödie auch wirklich musikalische Schauspieler vertreten sein. Nur Robert Meyers schauspielerische und gesangliche Höchstleistung vermag es, der Aufführung doch noch was Positives abzugewinnen…