Mit ‘Luis Durnwalder’ getaggte Artikel

Dienstag, 28. September 2010, von Elmar Leimgruber

Landeshauptmänner Pröll (NÖ) und Durnwalder (Südtirol) kämpfen gemeinsam um EU-Regionalförderungen

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll zu Gast bei seinem Südtiroler Amtskollegen Luis Durnwalder
Foto: LPA Pertl

Das gemeinsame Vorgehen der beiden Regionen Südtirol und Niederösterreich (NÖ) in Sachen EU-Regionalförderungen war das prägende Thema eines Arbeitsgespräches von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll mit seinem Südtiroler Amtskollegen Luis Durnwalder in Bozen. “Als Regionen fordern wir auch für die Zukunft eine Entwicklungsförderung für Berggebiete und benachteiligte Regionen im Sinne von Ziel 2″, erklärte LH Durnwalder. Dieser Forderung soll bei den zuständigen Stellen Brüssel Nachdruck verleihen werden.

“Wir sind in der entscheidenden Phase, wo es darum geht, Geld aus Brüssel in die Regionen zu holen”, sagte Pröll nach dem Gespräch. Bereits am 7. Oktober soll dem österreichischen EU-Regionen-Kommissar Johannes Hahn in Brüssel ein Dokument überreicht werden, in dem 132 der 172 Regionen Garantien für eine angemessene europäische Landwirtschaftsförderung über das Jahr 2013 hinaus fordern. Auch das Land Südtirol wird sich an dieser Aktion beteiligen.

“Über das Ziel-2-Programm sind 26 Millionen Euro nach Südtirol geflossen, während Niederösterreich als Grenzland in den Genuss von 146 Millionen Euro an EU-Fördermitteln gekommen ist”, so LH Durnwalder. Südtirol habe jedenfalls von Anfang an die Initiative Niederösterreichs unterstützt, gemeinsam in Brüssel aufzutreten, damit bei einer Neuregelung der EU-Regionalförderkulisse ab dem Jahr 2014 weiterhin Geld für die Entwicklung ländlicher Gebiete zur Verfügung steht.

“Die Zusammenarbeit in den Bereichen der Innovation und Forschung ist mir ein besonderes Anliegen”, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder weiter, “zumal Niederösterreich im Bereich der angewandten Forschung und der neuen Technologien eine Voreiterrolle einnimmt.” Beim Treffen der beiden Landleute im Palais Widmann wurde in diesem Zusammenhang über erfolgreiche Projekte und Erfahrungen kleiner und mittlerer Betriebe, über eine wirksame Förderungspolitik und über die Schaffung einer grenzüberschreitenden Kooperations-Plattform der Forschungseinrichtungen gesprochen. Grünes Licht gaben die Landeshauptleute für Zusammenarbeitsvorhaben der beiden landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen Laimburg (Südtirol) und Klosterneuburg (NÖ).

Der langjährige niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll hat sich im Rahmen seines Südtirol-Aufenthaltes auch über den “Holz-Cluster” informiert, das Kooperationsnetzwerk zwischen Wissenschaft und Handwerk im Holzbereich. Außerdem nahm er in Sand in Taufers an der Verleihung des Europäischen Dorferneuerungspreises teil.”Holz ist ein nachwachsender umweltfreundlicher Rohstoff, der in Zukunft noch vermehrt genutzt werden soll”, so Pröll. Der Besuch in Südtirol solle daher “helfen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Niederösterreich und Südtirol zusammenzuführen, damit sie gegenseitig Erfahrungen und Know-how austauschen können”, so Pröll.


Donnerstag, 23. September 2010, von Elmar Leimgruber

Südtiroler Schilderstreit beigelegt – Süd-Tiroler Freiheit will Landtagsentscheid

Alpenverein-Wegbeschilderung
Foto: alpenverein.it

Ein monatelanger Schilderstreit zwischen dem Land Südtirol und dem Staat Italien dürfte nun beendet sein: Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) und Italiens Regionenminister Raffaele Fitto (PDL) haben sich am 22. September bezüglich der Beschilderungen der Wanderwege auf den Südtiroler Bergen darauf geeinigt, dass Gemeinden und Ortschaften zwei- bzw. dreinamig bezeichnet sind, erklärende Begriffe übersetzt werden, aber sonst die historisch gewachsenen Orts- und Flurnamen verwendet werden.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte unlängst die “unfassbare Diskussion über zweisprachige Wegbezeichnungen” scharf kritisiert: “Noch kein Wanderer hat sich verirrt, weil es nur einen deutschsprachigen Wegweiser gegeben hat”, hatte Platter betont. Und Durnwalder selbst hatte erst kürzlich erklärt, der Verweis, den der Ministerrat bezüglich der Schilder gegen ihn ausgesprochen hat, lasse ihn kalt: “Er berührt mich in keinster Weise”, sagte der Landeshauptmann, und er werde die Maßnahme der italienischen Regierung daher anfechten.

Die Landtagsabgeordneten der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit (Südtiroler Oppositionspartei), Eva Klotz und Sven Knoll verweisen jedoch darauf, “dass für die Ortsnamenregelung der Landtag zuständig ist: Landeshauptmann Durnwalder ist nicht befugt, in Geheimverhandlungen über unser Kulturgut zu verfügen und nach persönlichem Gutdünken Kompromisse zu schließen,” so die Süd-Tiroler Freiheit, die verlangt, “dass die gesamte Angelegenheit in den Landtag kommt und ausschließlich dort entschieden wird, so wie vom Autonomiestatut vorgesehen”. Und die Südtiroler Freiheitlichen (ebenfalls Oppositionspartei in Südtirol) dazu: “Wir müssen endlich aufhören zu kuschen und zu unserer Sprache, Kultur sowie zu den deutschen und ladinischen Ortsnamen stehen, denn nur so gibt es eine gerechte Lösung und nur so sind wir imstande faschistisches Unrecht aus unseren Land zu verbannen.”

Schlussstrich unter Schilderstreit: LH Durnwalder und Minister Fitto haben das entsprechende Abkommen im Regierungskommissariat in Bozen unterzeichnet
Foto: LPA/Pertl

Landeshauptmann Durnwalder legte dabei Wert auf die Feststellung, dass das Abkommen ausschließlich die Wegebeschilderung betreffe. “Es lässt die Zuständigkeit des Landes bzw. des Landtags in Sachen Toponomastik unangetastet”, so Durnwalder. Regionenminister Fitto wird das am 22.9. unterzeichnete Abkommen am 24.9. dem Ministerrat in Rom vorlegen. Damit wird der vor zwei Monaten offiziell eröffnete Streitfall zwischen Staat und Land beigelegt.”Es handelt sich um einen Kompromiss, für den beide Seiten aufeinander zugegangen sind”, so Durnwalder heute. Es gebe, so der Landeshauptmann, weder Sieger noch Verlierer, stattdessen aber eine pragmatische Lösung des Schilderstreits. “Eine Lösung, die garantiert, dass sich jeder im Gebirge zurechtfinden kann, die gleichzeitig aber sicherstellt, dass historische Ortsnamen nicht übersetzt werden”, so Durnwalder.

Geeinigt haben sich Durnwalder und Fitto laut dem Südtiroler Landespresseamt (LPA) auf drei Grundsätze: So werden alle übersetzbaren Hinweise künftig in beiden oder in allen drei Sprachen auch auf den alpinen Wegweisern aufscheinen. Zudem werden Örtlichkeiten zwei- bzw. dreinamig bezeichnet, wenn die Bezeichnungen von der Bevölkerung gebraucht werden. Alle übrigen Orts- und Flurnamen werden dagegen in ihrer historisch gewachsenen deutschen oder ladinischen Form angegeben, wobei auch hier erklärende Wortbestandteile – etwa “Alm”, “See”, “Berg” oder “Bach” – übersetzt werden.

Damit Wanderer und Bergsteiger sich in Südtirols Bergwelt zurechtfinden, bringt nun der Alpenverein Südtirol (AVS), der seit 140 Jahren Beschilderungen in den Bergen anbringt, 73.000 Wegweiser im ganzen Land an. 36.000 davon stehen bereits, von denen wiederum rund 1500 von den Ordnungskräften als nicht ordnungsgemäß betrachtet worden sind. Für sie – und darüber hinaus für alle mit öffentlichen Beiträgen angebrachten Schilder – haben Landeshauptmann Durnwalder und Minister Fitto nun eine Lösung gefunden.

“Ziel der Regierung war, in Zusammenarbeit mit dem Land eine Lösung in dieser Frage zu finden”, so Regionenminister Fitto heute in Bozen. Man habe dabei die Tradition des Landes respektieren wollen: “Nicht übersetzbare Namen sollten auch nicht übersetzt werden”, so Fitto, der darüber hinaus betonte, dass das getroffene Abkommen nichts mit der gegenwärtigen politischen Situation in Italien zu tun habe.

Was die rund 1500 beanstandeten Wegweiser betrifft, so kümmert sich darum eine vierköpfige Kommission, die innerhalb von 15 Tagen ernannt wird. Staat und Land werden je zwei Vertreter in diese Kommission entsenden, ihre Aufgabe ist, die strittigen Wegweiser unter die Lupe zu nehmen, um Staat und Land Lösungsvorschläge vorsetzen zu können. Die beiden Vertragsparteien werden über diese Vorschläge ebenso zu entscheiden haben, wie über eventuelle Fälle, in denen die Kommission zu keiner Einigung kommt.

Falls Schilder ergänzt oder ausgetauscht werden müssen, soll dies in “einem angemessenen Zeitraum” geschehen, jedenfalls aber noch innerhalb der Wandersaison 2013. Für den Austausch zeichnet das Land verantwortlich. Zudem ist es auch das Land, das sich verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass sich der AVS beim Anbringen der noch ausständigen rund 37.000 Wegweiser an die Grundsätze der Vereinbarung zwischen Durnwalder und Fitto hält.

Weitere Meldungen zu diesem Thema:

- Italienische Regierung beschliesst neue Zweisprachigkeits-Regelung für Südtirol

- Italienischer Botschafter in Wien regt neues Ortsnamengesetz für Südtirol an

- Südtirol: Wo bleibt die Schutzmacht Österreich?

- Was kratzt Österreich schon die Doppel-Staatsbürgerschaft für Südtiroler?

Dienstag, 21. September 2010, von Elmar Leimgruber

Gesamttiroler Paul Flora Kulturpreis geschaffen

Paul Flora
Foto: henryart

In Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora werden die Länder Südtirol und Tirol künftig jährlich den “Paul-Flora-Preis” vergeben. Die entsprechende Vereinbarung haben die beiden Landeshauptleute Luis Durnwalder und Günther Platter sowie die beiden Kulturlandesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Beate Palfrader am 19. September auf Schloss Tirol in Dorf Tirol in Südtirol unterzeichnet.

Nach der am Rande der Verleihung der Verdienstkreuze des Landes Tirol unterzeichneten Vereinbarung, dient der Flora-Preis der Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst in beiden Landesteilen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Vergeben wird er jährlich, und zwar abwechselnd von Südtirol und dem Bundesland Tirol. Noch in diesem Jahr soll der Preis zum ersten Mal verliehen werden.

Die Landeshauptleute aus Tirol und Südtirol, Platter und Durnwalder mit ihren Kulturlandesrätinnen
Foto: LPA/Pertl

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatten die beiden Landesregierungen von Tirol und Südtirol beschlossen, einen grenzüberschreitenden Kulturpreis ins Leben zu rufen. Der Preis sollte den Namen des verstorbenen Künstlers Paul Flora tragen, nachdem dieser nicht nur nördlich wie südlich des Brenners gleichermaßen zuhause war, sondern ihm auch zeitlebens die Förderung junger Künstler besonders am Herzen gelegen hatte.

42 verdiente Tiroler aus allen drei Landesteilen haben am 19. September auf Schloss Tirol das Verdienstkreuz des Landes Tirol entgegen nehmen können. Unter den 42 neuen Verdienstkreuz-Trägern finden sich auch 13 Südtiroler. Überreicht wurden die Verdienstkreuze von den Landeshauptleuten Luis Durnwalder und Günther Platter. Immer abwechselnd in Innsbruck und auf Schloss Tirol werden die Verdienstkreuze des Landes Tirol von den beiden Ländern gemeinsam verliehen.

Samstag, 18. September 2010, von Elmar Leimgruber

Neue Bahnverbindung zwischen Moskau und Nizza über Bozen (Südtirol)

Russischer Hochgeschwindigkeitszug
Foto: rzd.ru

Die russische Eisenbahngesellschaft RZD (Russian Railways) bietet ab dem kommenden Donnerstag wöchentlich eine neue transeuropäische Zug-Verbindung zwischen der russischen Haupstadt Moskau und der französischen Stadt Nizza (Nice) an. Der Zug Nr.17/18 wird laut RZD jeden Donnerstag um 16:17 Uhr wird der Zug vom Moskauer Weißrussischen Bahnhof Belorussky aufbrechen und samstags um 19:12 Uhr in Nizza ankommen. Die Abfahrten aus Nizza werden sonntags um 19:22 Uhr erfolgen; die Ankunft in Moskau ist dienstags um 23:17 Uhr vorgesehen.

Die von Russland über Weißrussland, Polen, Tschechien, Österreich, Südtirol und Italien nach Frankreich verlaufende Route umfasst die Strecke Moskau – Wjasma – Smolensk – Orscha – Minsk – Brest – Terespol – Warschau – Katowice – Zebrzydowice – Bohumín – Breclav – Wien – Linz – Innsbruck – Bozen (Südtirol) – Verona – Mailand – Genua – San Remo – Bordighera – Vintimille – Menton – Nizza. Die Fahrtdauer von Moskau nach Nizza wird laut RZD 52 Stunden und 55 Minuten ausmachen, von Nizza nach Moskau 49 Stunden und 55 Minuten.

Der Zug bietet Reisen mit erster, zweiter und Luxusklasse. Die Fahrtpreise liegen zwischen 225 Euro pro Strecke (für Jugendliche und Senioren) und 306 Euro (2.Klasse) bzw. 459 Euro (1. Klasse) bzw. 1050 Euro (Luxus-Ticket).

Der russische Hochgeschwindigkeitszug Velaro RUS
Foto: Wiko05

Nach fast einem Jahrhundert Dornröschenschlaf lebt in der kommenden Woche die historische Bahnverbindung zwischen Russland und Südtirol wieder auf. Am Donnerstagabend verlässt der erste Zug Moskau Richtung Bozen, freut sich Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder: “Die Zugverbindung wird unsere Beziehungen nach Osten erleichtern”. Die Wiederaufnahme einer direkten Bahnverbindung zwischen Moskau und Bozen sei bei nahezu allen Verhandlungen und Treffen Gesprächsthema gewesen, vor allem mit dem russischen Eisenbahnchef Vladimir Jakunin.

Samstagfrüh, 25. September, wird der Premieren-Zug in Bozen erwartet, mit an Bord werden auch einige Abgeordnete der Duma, des russischen Parlaments, sein, die von Landeshauptmann Durnwalder und Mobilitätslandesrat Thomas Widmann in Empfang genommen werden. “Die direkte Zugverbindung erleichtert den Austausch zwischen Ost und West und kann auch touristisch durchaus von Interesse sein”, so Durnwalder.

Montag, 26. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Wein-Erlebniswelt “Vineum” in Girlan

Umgeben von unzähligen Weinbergen: Girlan an der Südtiroler Weinstrasse
Foto: © Leimgruber

Vor einigen Monaten war -wie berichtet- die deutsche Fussball-Nationalelf in Girlan ian der Südtiroler Weinstrasse, um sich dort auf die WM vorzubereiten. Und nun soll dort in den historischen Kellern des grössten Weindorfs Südtirols eine riesige unterirdische Weinerlebniswelt entstehen. Geht es nach einem Promotorenkomitee aus Vertretern der Weinwirtschaft, werden 13 historische Weinkeller unterirdisch miteinander verknüpft werden, vor allem, um diese in ihrer Substanz zu erhalten. Nun erhalten die Befürworter dieses Projekts Rückenwind durch Landeshauptmann Luis Durnwalder:

Tiefunterkellert: das Südtiroler Weindorf Girlan (mit St. Pauls im Hintergrund)
Foto: © Leimgruber

“Die Keller sind von historischem und kulturellem Wert und es wäre schade, wenn sie zu Garagen oder Abstellkammern zweckentfremdet würden”, so Durnwalder bei einer Pressekonferenz. In den Kellern würden einzelne Aspekte der Weinkultur aufgearbeitet, die Besichtigung entlang eines Parcours durch die Keller für Ausflügler und Weinliebhaber zum Erlebnis, zeigte sich der Landeshauptmann überaus angetan von den Plänen zur Aufwertung der Weinstraße im Überetsch.

“Ich bin überzeugt, dass das ‘Vineum’ zu einer Attraktion im Überetsch werden könnte”, so der Landeshauptmann, der den Promotoren mit der gesamten Landesregierung die nötige Unterstützung bei der Verwirklichung des Projekts zugesagt hat. Allerdings unter den Bedingungen, dass das “Vineum” nicht in Konkurrenz zum Weinmuseum und der geplanten Weinakademie in Kaltern stehen dürfe, dass auch Gemeinde und Weinwirtschaft ihren Beitrag zur Umsetzung leisteten (veranschlagte Kosten: 8 Mio. Euro) und dass die Bevölkerung hinter dem Projekt stünde. Entsprechende Aussprachen sollen in den nächsten Wochen folgen.

Dienstag, 20. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Together von Jugendlichen aus Israel, Tirol und Südtirol

Die Jugendgruppe mit LH Luis Durnwalder (mittlere Reihe, 4.v.re.), Amtsdirektor Klaus Nothdurfter (2.v.re.), dem Direktor des Landesmuseums auf Schloss Tirol, Siegfried de Rachewiltz (ganz re.) und Vizedirektorin Paula Mair (3.v.re.)<BR>Foto: LPA
Die Jugendgruppe mit LH Luis Durnwalder (mittlere Reihe, 4.v.re.), Amtsdirektor Klaus Nothdurfter (2.v.re.), dem Direktor des Landesmuseums auf Schloss Tirol, Siegfried de Rachewiltz (ganz re.) und Vizedirektorin Paula Mair (3.v.re.)
Foto: LPA

Mit den aussagekräftigen Worten “Im Mittelpunkt allen politischen Denkens steht der Mensch”, wandte sich der Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder auf Schloss Tirol in Dorf Tirol/Südtirol an 27 Jugendliche aus Jerusalem, dem österreichischen Bundesland Tirol und aus Südtirol, mit denen er sich zum Abschluss eines einwöchigen Jugendcamps getroffen hat.

Die Autonomie sei eine Lösung von Konflikten zwischen Völkern und Sprachgruppen und ein Mittel zur Schaffung von Frieden, sagte Durnwalder: Dies war es, was Landeshauptmann Durnwalder den jungen Frauen und Männern zwischen mit auf den Weg gab.

In wenigen Tagen, dies kündigte der Landeshauptmann den Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren an, werde eine Delegation aus Israel nach Bozen kommen, um das Südtiroler Autonomiemodell zu studieren.

Die Jugendlichen beteiligten sich rege an der Gesprächsrunde; groß war auch ihr Interesse für die Geschichte des 20. Jahrhunderts, die im Bergfried von Schloss Tirol ausgestellt ist. Bereits seit über drei Jahrzehnten hält die Partnerschaft des österreichischen Bundeslandes Tirol mit Jerusalem an.

Im Sinne einer kontinuierlichen Weiterentwicklung dieses internationalen Jugendaustauschprojektes wurde die Partnerschaft nun auf Südtirol ausgeweitet, erläuterte Klaus Nothdurfter, Leiter des Landesamtes für Jugendarbeit in Bozen. Mitarbeitende der Jugendämter dies- und jenseits des Brenners hatten vereinbart, den diesjährigen Besuch der israelischen Gruppe gemeinsam als Jugendcamp zu gestalten. Den Gegenbesuch im Februar nächsten Jahres werden ebenfalls Jugendleiterinnen und Jugendleiter aus beiden Teilen Tirols organisieren.

Für die Jugendlichen war es eine Woche mit der Möglichkeit, Freundschaften über verschiedene ethnische Gruppen und Nationen hinweg zu schließen, Erfahrungen mit unterschiedlichen Kulturen, Gebräuchen und Lebensweisen zu erleben und Landschaft und Natur in Tirol und Südtirol kennen zu lernen. Von Anfang an herrschte zwischen den jungen Menschen aus drei verschiedenen Ländern eine harmonische Stimmung, unter den Vorzeichen von Ernsthaftigkeit und Spaß wurde Gemeinschaft über Grenzen hinweg gelebt. Auf dem Programm der Woche stand auch ein gemeinsamer Besuch der Gedenkstätte Mauthausen.

Samstag, 29. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Südtirols Vater der Autonomie, Silvius Magnago, zu Grabe getragen

+ Silvius Magnago
Foto: LPA

Tausende Südtiroler und Gäste, unter anderem die Spitze der österreichischen Regierung mit Bundeskanzler Werner Faymann und Vizekanzler Josef Pröll haben Altlandeshauptmann Silvius Magnago gestern das letzte Geleit gegeben. Magnago “war, ist und bleibt der Vater unserer Autonomie, er war, ist und bleibt der Vater des modernen Südtirol – eines fortschrittlichen, aufgeschlossenen, wohlhabenden sozial ausgeglichenen und auf den Ausgleich bedachten Südtirol”, sagte Landeshauptmann Luis Durnwalder.

“Er war uns Südtirolern ein liebender, aber auch strenger und ernsthafter, ein sich stets um und für unser Wohl sorgender Vater”. Nicht die Konfrontation, der Konflikt waren für ihn zentrale Bestandteile der Politik, sondern der Dialog und Kompromiss. Magnagos Politik des Machbaren könne und solle allen Vorbild sein, und er versuche, Magnagos Lebenswerk weiterzuführen, “damit Deine Opfer und Dein Einsatz nicht umsonst waren. Deshalb, sehr verehrter, lieber Silvius: von Herzen Vergelt’s Gott!”

Tausende begleiteten den “Vater der Autonomie” zur letzten Ruhestätte
Foto: LPA

Altlandeshauptmann Silvius Magnago sei nicht nur der Vater der Südtiroler Autonomie, er sei auch ein aufrechter Christ gewesen. Dies unterstrich Bischof Karl Golser beim Trauergottesdienst für Magnago im bis auf den letzten Platz gefüllten Bozner Dom.

Magnago habe stets dafür gesorgt, dass die Südtiroler deutscher und ladinischer Muttersprache an einem Strang gezogen hätten: “So hat uns auch der stärkste Staat nicht in die Knie zwingen können”, betonte SVP-Obmann Richard Theiner. “Seine Glaubwürdigkeit hat auch den deutschen und ladinischen Südtirolern Glaubwürdigkeit verliehen”.

Im Namen der Republik Österreich sprach Bundeskanzler Werner Faymann sein tiefstes Mitgefühl aus. Magnago habe stets hart gekämpft, aber Gewalt nie als politisches Mittel zugelassen. “Er hat das Gemeinsame gesucht und es vor das Trennende gestellt”, sagte der österreichische Bundeskanzler Faymann. Südtirol sei dank Silvius Magnagos Lebenswerk beispielgebend für Konfliktlösungen weltweit, ergänzte Vizekanzler Pröll. Staatssekretär Carlo Giovanardi würdigte namens der italienischen Regierung die Weitsicht, das Verantwortungsbewusstsein und die Kompromissbereitschaft des Altlandeshauptmanns. “Dieser große Mann geht – respektiert von ganz Italien”, würdigte ihn der ehemalige Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer Pier Ferdinando Casini.

Mit Silvius Magnago verliert Südtirol einen ganz grossen Poltiker. Er entstammte einer mutigen Generation, die sich nicht mit Peanuts abspeisen liess, sondern die nicht nur einen klaren Standpunkt und Weitsicht hatte, sondern auch bereit war, alles Machbare für sein Volk zu erkämpfen. Südtirol ist dem Vater der Autonomie zu grosser Dankbarkeit verpflichtet. Und ich würde mir wünschen, wenn die heutigen Politiker in Südtirol sich mehr an Magnago orientieren würden: Mehr guter Kampfgeist für Südtirol und die Südtiroler würde letztlich allen Menschen in Südtirol zugute kommen.

Donnerstag, 20. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

13 Mio. Euro gegen die Krise und für Innovationen

Mit 13,1 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) – 100.000 Euro mehr als noch im Vorjahr – stemmt man sich in Südtirol gegen die Krise und fördert die Innovationsfähigkeit heimischer Unternehmen. Die entsprechende Wettbewerbs-Ausschreibung ist letzthin in Bozen vorgestellt worden.

Dabei wurde auch betont, dass die Entbürokratisierung vorangetrieben werden soll. Bis dato hat das Land im Planungszeitraum 2007 bis 2013 rund die Hälfte der über den ESF zur Verfügung gestellten 160 Millionen Euro investiert.

Die Gesamtsumme von 13,1 Millionen Euro fließt in vier ESF-Achsen: Anpassungsfähigkeit, Beschäftigung, Eingliederung und Humankapital. “Wir greifen mit dieser Ausschreibung auf die im Vorjahr mit dem Staat getroffene Vereinbarung zurück, die zwei primäre Verwendungszwecke für die Gelder vorsieht”, erklärte Laura Favaro, Koordinatorin der ESF-Dienststelle des Landes. Diese seien die Förderung der Aus- und Weiterbildung, mit der Krisenopfer wieder in den Arbeitsmarkt eingebunden werden sollten, sowie die Förderung der Innovationskraft heimischer Betriebe.

Diese Ziele unterstrich auch Landeshauptmann Luis Durnwalder: “Die EU stellt uns über ihre Programme Mittel für die verschiedensten Zwecke zur Verfügung, den ESF nutzen wir vor allem zur Steigerung der Chancen Einzelner auf dem Arbeitsmarkt”, so Durnwalder. Dabei reiche die Palette von der Eingliederung über die Umschulung bis hin zur Wieder-Eingliederung von Frauen, Menschen mit Behinderung und Älteren. “Bei uns herrscht praktisch Vollbeschäftigung und es ist unsere Aufgabe, dies auch in Zukunft beizubehalten bzw. die Situation dort noch zu verbessern, wo dies sinnvoll und möglich ist,” so der Landeshauptmann.

Donnerstag, 6. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Südtirol hat erstes deutschsprachiges terrestrisches HD-TV

Per Mausklick geben LH Durnwalder und LRin Kasslatter Mur den Startschuss für die Übertragung der HD-Programme und der neuen Kulturprogramme (FOTO:LPA/Pertl)
Südtirols HD-TV: rechts vorn Rudi Gamper, der dritte dahinter Elmar Oberhauser, links vorn Landeshauptmann Durnwalder, dahinter Kasslatter- Mur
Foto: LPA, Pertl

Südtirol ist das erste Land im deutschsprachigen Raum, in dem es nun hoch auflösendes Fernsehen, also HD-TV, terrestrisch gibt. Dies erklärte RAS-Präsident Rudi Gamper heute in Bozen. Den Startschuss für die Übertragung der Programme ORF1 HD, ORF2 HD und ZDF HD gab Landeshauptmann Luis Durnwalder heute, 6. Mai, am Sitz der Rundfunkanstalt Südtirol. Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter-Mur hat per Mausklick die Übertragung drei weiterer neuer Programme, nämlich ARTE, SRG, La 1 und 3Sat, aktiviert. ORF-Informationsdirektor Elmar Oberhauser sprach von einem kultur- und medienhistorischen Moment für Südtirol. Oberhauser verwies außerdem darauf, dass der ORF alle 64 Spiele der Fußballweltmeisterschaft live zeigen werde.

In Südtirol können alle Bürger die neuen Programme empfangen, die im entsprechenden Abdeckungsgebiet der RAS wohnen. Das sind rund 80 Prozent der Südtiroler. Um die neuen Programme La1, ARTE und 3sat zu empfangen, genüge es, einen Suchlauf am Fernseher zu starten, erklärte Johann Silbernagl, technischer Direktor der RAS. „Für den Empfang der HD-Programme braucht es eine Zusatzbox oder einen HD-Fernseher“, sagte Silbernagl. Zusatzbox oder Empfänger müssen den „MPEG4-Standard“ unterstützen. Das „HD ready“-Logo reicht nicht aus.

Hoch auflösendes Fernsehen High Definition-TV (HDTV) ermöglicht auf großformatigen Bildschirmen eine qualitätsvolle und detailgetreue Darstellung mit satten Farben. In Südtirol gehe der Trend eindeutig hin zu großen Bildschirmen, sagte Gamper. Laut RAS-Direktor Georg Plattner, wird sich das hoch auflösende Fernsehen schnell durchsetzen, denn die Nachfrage ist bereits groß. Die nächste Herausforderung heiße in einigen Jahren dreidimensionales Fernsehen, so Plattner.

“In jeder Bauernstube könnten die Bürger nun auch ohne Satellit mehr Programme bekommen und so Europa und andere Länder sehen, Sprachen lernen und noch bessere Europäer werden”, sagte Landeshauptmann Durnwalder bei der Freischaltung der neuen Fernsehprogramme. Die deutsche Minderheit in Südtirol brauche eine Nabelschnur zum deutschen Kulturraum, um sich weiter zu entwicklen, betonte Durnwalder. Durch Radio und Fernsehen habe es eine solche Verbindung gegeben, so der Landeshauptmann, der sich bei den Vertretern von ORF und ZDF dafür bedankte, dass sie in den vergangenen Jahren ihre Programme den Südtirolern ins Haus geliefert haben. Großer Dank gebühre auch der Rundfunkanstalt Südtirol (RAS), die daran arbeite die Qualität ständig zu verbessern und für einen zeitgemäßen technisch einwandfreien Fernsehempfang sorge, so Durnwalder.

Mittwoch, 5. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert in Girlan (Südtirol) für die WM

Girlan bei Bozen, jener Ort in Südtirol, in dem die deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert
Foto: © Leimgruber

Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft bereitet sich in der Gemeinde Eppan bei Bozen in Südtirol auf die kommende Weltmeisterschaft vor. Die Vorbereitungsarbeiten auf den Trainingsaufenthalt der deutschen Nationalelf laufen in Girlan auf Hochtouren, das OK rund um Manfred von Call steht im Dauereinsatz. Von 21. Mai bis 2. Juni wird die deutsche Nationalelf in Südtirol sein. Rund zehn Tage lang werden die Spieler und Betreuer in einem örtlichen Hotel untergebracht und ihre Trainingseinheiten auf den Sportanlagen in Rungg absolvieren – begleitet von einem Tross von nicht weniger als 210 akkreditierten Journalisten und rund einem Dutzend TV-Stationen.

Vorschusslorbeeren für die Gastgeber gab’s heute von DFB-Mediendirektor Harald Stenger: “Ich bin mir sicher, dass die Südtiroler nicht nur beste, sondern perfekte Gastgeber sein werden.” Er habe persönlich feststellen können, mit welcher Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft die Südtiroler ihren Gästen begegneten, so Stenger, der heute erläuterte, dass am Donnerstag in Stuttgart der erweiterte WM-Kader vorgestellt werde, während die definitive Mannschaft für Südafrika am 1. Juni im Trainingslager in Eppan bekannt gegeben werde.

Südtirols Landeshauptmann erhält ein Trikot der deutschen Nationalelf
Foto: LPA, Pertl

Aufgrund des riesigen Medienandrangs werde es täglich mittags eine Pressekonferenz mit Spielern und Trainern geben, zudem werde voraussichtlich ein Training täglich eine Viertelstunde lang für die Journalisten geöffnet. Ob auch die Fans beim einen oder anderen Training dabei sein könnten, werde kurzfristig von den Trainern entschieden, so der DFB-Mediendirektor. Als Gastgeschenk überreichte Stenger Landeshauptmann Durnwalder heute ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft, samt aufgedrucktem Namen und Rückennummer 10. “Wir wissen, dass dem Landeshauptmann eigentlich die Nummer 1 gebühre, nachdem dieses Trainingslager aber die Arbeit eines ganzen Teams ist, haben wir uns für die 10 entschieden: die Nummer des Spielmachers”, so Stenger, der betonte: “Wir hoffen, dass unser Trainingslager in Südtirol ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen WM-Teilnahme sein wird.

“Eine Ehre für unser Land”, betonten heute Landeshauptmann Luis Durnwalder und die Landesräte Hans Berger sowie Thomas Widmann.”Dieses Trainingslager ist eine wichtige Visitenkarte für Südtirol und wir werden alles tun, damit sich Spieler und Betreuer wohl fühlen”, so der Landeshauptmann. Durnwalder hat sich am Sonntag bei einem Lokalaugenschein mit Bürgermeister Franz Lintner ein Bild vom Zustand der Anlage in Rungg gemacht. “Unterbringung, Sportplätze und Medienzentrum stehen bereit und wo noch Nachbesserungen notwendig sind, werden diese gemacht”, so Durnwalder, der dem Deutschen Fußballbund (DFB) Glückwünsche für die WM mit auf den Weg gegeben hat.

Einen Videobericht zur Begegnung des Südtiroler Landeshauptmanns mit dem DFB-Mediendirektor gibts hier online.