Mit ‘Südafrika’ getaggte Artikel

Mittwoch, 14. Dezember 2011, von Elmar Leimgruber

GfK Global Trust Report 2011: Wem vertrauen die Menschen?

Gewinner und Verlierer im Vertrauensranking
Grafik: GfK Verein

Die Deutschen vertrauen staatlichen Institutionen wie Polizei, Justiz und Bundeswehr am meisten, während sie den politischen Parteien stark misstrauen. Wirtschaftlich setzen die Deutschen am meisten auf das Handwerk, am wenigsten vertrauen sie Banken und Versicherungen. Der GfK Verein hat in 25 Ländern die Vertrauensfrage gestellt “Welche Wirtschaftsbranchen und Institutionen genießen das Vertrauen der Bevölkerung?” und hat anschließend die Ergebnisse im GfK Global Trust Report 2011 veröffentlicht.

Der Kirche vertrauen demnach im Durchschnitt alle untersuchten Länder 56 Prozent. Es folgen die Medien, die in Indien und Indonesien mit 81 bzw. 77 Prozent jeweils auf Platz zwei stehen. Der Kirche wird in Südafrika mit 82 Prozent das meiste Vertrauen entgegengebracht, doch auch in den USA ist mit 78 Prozent das Vertrauen in diese Institution überdurchschnittlich hoch und in Russland ist die Kirche mit 60 Prozent Vertrauenschampion der Organisationen. Dagegen ist in Deutschland das Vertrauen mit nur 40 Prozent deutlich geringer.

Im internationalen Vergleich verschiedener Institutionen können Militär und Armee mit 79 Prozent das größte Vertrauen verbuchen. Dabei zeigt sich ein international einheitliches Bild: In Frankreich, Großbritannien, Polen, den USA, Brasilien und Japan beispielsweise liegt das Militär bzw. die Armee ganz vorne. Auf Rang zwei folgen mit 59 Prozent die Medien (TV, Radio, Zeitungen).

GfK Global Trust Report: Vertrauensvergleich
Grafik: GfK Verein

Über die 25 Länder insgesamt betrachtet, liegen bei den Wirtschaftsbereichen die Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgerätehersteller sowie die Lebensmittelhersteller an der Spitze, diesen Branchen vertrauen mehr als 70 Prozent. Jedoch zeigen sich Unterschiede zwischen den Ländern: In Großbritannien, den USA und Japan führt die Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgerätebranche das Ranking an. In Deutschland, Italien und Polen steht das Handwerk an der Spitze. Die Franzosen halten den Handel für besonders verlässlich und in Brasilien vertrauen die Menschen vor allem den Arzneimittelherstellern. In Südafrika, wo das Vertrauen in die Wirtschaft generell besonders hoch ist, liegen die Lebensmittelhersteller mit 83 Prozent vorne, während sie global an zweiter Stelle stehen.

In Deutschland führen staatliche Institutionen das Vertrauens-Ranking an, was ein Beleg für eine gut funktionierende Demokratie sein kann. An der Spitze steht mit Abstand die Polizei, der 85 Prozent der Deutschen vertrauen. Gute Werte erzielen auch Justiz und Gerichte mit 67 Prozent, Militär und Armee mit 62 Prozent sowie Ämter, Behörden und Verwaltung mit 59 Prozent. Aber nur 29 Prozent vertrauen der Regierung. Wenig Zuversicht haben die Deutschen auch in Nichtregierungsorganisationen – sie erreichen mit 27 Prozent den schlechtesten Wert in Europa. Am wenigsten vertrauen die Deutschen den politischen Parteien – sie erlangen nur 17 Prozent. Andere europäische Länder zeigen allerdings noch größere Politikverdrossenheit: In Frankreich liegt der Vertrauenswert der Parteien bei 12 Prozent, in Italien und Spanien bei nur jeweils 9 Prozent.

77 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie anderen Menschen allgemein voll und ganz bzw. überwiegend vertrauen. Nur 21 Prozent sagen, dass sie wenig oder überhaupt kein Vertrauen in andere haben. In Europa wird das Miteinander insgesamt eher positiv eingeschätzt: Eine deutliche Mehrheit der untersuchten Länder weist bei dieser Frage Werte von mehr als 70 Prozent auf. Nur die Italiener legen ein gewisses Misstrauen an den Tag: Lediglich 49 Prozent vertrauen dort ihren Mitmenschen. Dieser Wert wird mit 47 Prozent nur von Argentinien, Ägypten und Nigeria unterboten.

Nur 36 Prozent der Deutschen haben Vertrauen in Banken und Versicherungen – sie bilden damit das Schlusslicht bei der Bewertung von Wirtschaftsbranchen. Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt, dass die Finanzinstitutionen in Italien (24 Prozent), Spanien (30 Prozent) und Frankreich (35 Prozent) noch schlechtere Werte aufweisen. Dafür schätzen die Deutschen das Handwerk am meisten: 88 Prozent der Befragten vertrauen diesem Wirtschaftszweig. Das wird nur in den Niederlanden mit einem Vertrauenswert von 90 Prozent übertroffen.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus dem GfK Global Trust Report 2011 und basieren auf rund 28.000 Interviews, die im Auftrag des GfK Vereins im Herbst 2011 weltweit in insgesamt 25 Ländern durchgeführt wurden. Grundlage der Untersuchung ist die Abfrage des Vertrauens in elf Institutionen, elf Branchen und in die Mitmenschen allgemein mittels folgender Skala: “vertraue ich voll und ganz”, “vertraue ich überwiegend”, “vertraue ich weniger”, “vertraue ich überhaupt nicht”. Der GfK Global Trust Report wird künftig jährlich veröffentlicht. Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation zur Förderung der Marktforschung und Gesellschafter der GfK SE.

Sonntag, 20. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Heute ist Weltflüchtlingstag: Mehr als 43 Mio. Menschen auf der Flucht

Heute, Sonntag, ist der Weltflüchtlingstag 2010. Die UN-Vollversammlung hat diesen Tag ausgerufen, um den Menschen auf der Flucht zu gedenken. Und auch das humanitäre Drama in und um Kirgisistan zwingt uns, die Augen nicht vor den 43,3 Millionen Menschen zu verschließen, die auf der Flucht sind und Schutz suchen. UNHCR begeht diesen Tag mit zahlreichen Aktivitäten rund um den Erdball.

Das Motto des Weltflüchtlingstages 2010 heißt ‘Home’ und steht sowohl für ‘Heimat’ als auch für ‘Zuhause’. Die meisten Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Asylsuchende und auch Staatenlose haben alles verloren und können aufgrund von Verfolgung oder Gewalt nur sehr selten wieder in ihr ‘Zuhause’ zurückkehren.

Der Weltflüchtlingstag ist das Resultat unserer gemeinsamen Anstrengungen. Dieser Tag ist den von Flucht Betroffenen auf der ganzen Welt gewidmet; vor allem, um ihre Hoffnungen und Sehnsüchte nach einem besseren Leben zu würdigen und ihr Bedürfnis nach einem besseren Leben zu respektieren.

Deutschland, Österreich und die Schweiz beteiligen sich an diesem Wochenende an zahlreichen Aktivitäten in zahlreichen Städten und Gemeinden, um 43,3 Millionen Menschen zu zeigen, dass wir sie nicht vergessen. Ähnlich, wie in den meisten westeuropäischen Industriestaaten zeigt sich dieses Engagement vor allem in den Medien, die angehalten sind, das Thema Flucht und Vertreibung entsprechend öffentlich zu machen und über das Leid von Millionen zu berichten.

Und so steht Südafrika in diesem Jahr nicht nur im Fokus der Fußball-Weltmeisterschaft, sondern auch im Mittelpunkt wegen der höchsten Zahl Asylsuchender weltweit. 222.000 Anträge in einem Land – das sind bald soviele wie in Westeuropa insgesamt.

UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie und UN-Flüchtlingskommissar António Guterres haben sich in Videobotschaften an die Öffentlichkeit gewandt. Guterres gab zudem zahlreiche Interviews. Darüber hinaus berichtet UNHCR im Rahmen seines Webangebotes live aus den Krisenregionen der Welt, innerhalb dessen Flüchtlinge betroffen sind.

Das Schicksal der Flüchtlinge in Kirgisistan aber auch das derer aus Afghanistan, dem Irak, aus dem Südsudan, der DR Kongo oder Kolumbien bedarf mehr Öffentlichkeit. Nur wir gemeinsam können dazu beitragen, Flüchtlinge dauerhaft zu schützen – jeder mit seinen Mitteln – aber sicher jeder über den Weltflüchtlingstag hinaus.

Zum heutigen Weltflüchtlingstag lenkt Reporter ohne Grenzen (ROG) den Blick auf das ungewisse Schicksal vieler Medienschaffender, die in den vergangenen Monaten aus ihren Heimatländern flüchten mussten. In einem am 18. Juni veröffentlichten ROG-Bericht schildern Journalisten die Gefahren und Schwierigkeiten nach ihrer Flucht aus der Heimat. Bislang ist die internationale Unterstützung für Journalisten und Internetaktivisten, die nach Übergriffen, Todesdrohungen und Schikanen ihre Heimatländer verlassen müssen, völlig unzureichend.

Die Verfolgung vieler Medienschaffender endet nicht hinter den Staatsgrenzen ihrer Heimatländer. Mordattentate, gezielte Angriffe und Drohungen gehen auch nach der Flucht in Nachbarländer weiter. Für diese Menschen gibt es oftmals keine zügig greifenden Hilfsmaßnahmen: “Europäische Staaten wie Deutschland sollten ein wirksames Verfahren zur kurzfristigen Gewährung von Visa für Journalisten und Medienschaffende einführen, die in Ländern außerhalb der EU in Not sind”, fordert Alexandra Tryjanowski, Nothilfe-Referentin bei der deutschen ROG-Sektion. ROG plädiert zudem für eine Ergänzung der Genfer Flüchtlingskonvention. Der Vertrag sollte ein Notfall-Verfahren für Fälle von individuellen und gezielten Drohungen gegen Menschenrechtsverteidiger vorsehen, fordert ROG in dem Bericht. Ich hatte bereits im Februar 2010 über die ROG-Nothilfeinitiative für Journalisten berichtet.

Hier sind die in der EU-Qualifikationsgrundlinie festgelegten Kriterien für Personen, die internationalen Schutz benötigen, online.

Weitere Informationen über den Weltflüchtlingstag 2010 der UNHCR sind hier, und die UNHCR-Asyl-Studie 2010 ist hier zu finden.

Der vollständige Bericht von ROG ist hier (in englischer Sprache) verfügbar.

Mittwoch, 5. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert in Girlan (Südtirol) für die WM

Girlan bei Bozen, jener Ort in Südtirol, in dem die deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert
Foto: © Leimgruber

Die deutsche Fussball-Nationalmannschaft bereitet sich in der Gemeinde Eppan bei Bozen in Südtirol auf die kommende Weltmeisterschaft vor. Die Vorbereitungsarbeiten auf den Trainingsaufenthalt der deutschen Nationalelf laufen in Girlan auf Hochtouren, das OK rund um Manfred von Call steht im Dauereinsatz. Von 21. Mai bis 2. Juni wird die deutsche Nationalelf in Südtirol sein. Rund zehn Tage lang werden die Spieler und Betreuer in einem örtlichen Hotel untergebracht und ihre Trainingseinheiten auf den Sportanlagen in Rungg absolvieren – begleitet von einem Tross von nicht weniger als 210 akkreditierten Journalisten und rund einem Dutzend TV-Stationen.

Vorschusslorbeeren für die Gastgeber gab’s heute von DFB-Mediendirektor Harald Stenger: “Ich bin mir sicher, dass die Südtiroler nicht nur beste, sondern perfekte Gastgeber sein werden.” Er habe persönlich feststellen können, mit welcher Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft die Südtiroler ihren Gästen begegneten, so Stenger, der heute erläuterte, dass am Donnerstag in Stuttgart der erweiterte WM-Kader vorgestellt werde, während die definitive Mannschaft für Südafrika am 1. Juni im Trainingslager in Eppan bekannt gegeben werde.

Südtirols Landeshauptmann erhält ein Trikot der deutschen Nationalelf
Foto: LPA, Pertl

Aufgrund des riesigen Medienandrangs werde es täglich mittags eine Pressekonferenz mit Spielern und Trainern geben, zudem werde voraussichtlich ein Training täglich eine Viertelstunde lang für die Journalisten geöffnet. Ob auch die Fans beim einen oder anderen Training dabei sein könnten, werde kurzfristig von den Trainern entschieden, so der DFB-Mediendirektor. Als Gastgeschenk überreichte Stenger Landeshauptmann Durnwalder heute ein Trikot der deutschen Nationalmannschaft, samt aufgedrucktem Namen und Rückennummer 10. “Wir wissen, dass dem Landeshauptmann eigentlich die Nummer 1 gebühre, nachdem dieses Trainingslager aber die Arbeit eines ganzen Teams ist, haben wir uns für die 10 entschieden: die Nummer des Spielmachers”, so Stenger, der betonte: “Wir hoffen, dass unser Trainingslager in Südtirol ein kleiner Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen WM-Teilnahme sein wird.

“Eine Ehre für unser Land”, betonten heute Landeshauptmann Luis Durnwalder und die Landesräte Hans Berger sowie Thomas Widmann.”Dieses Trainingslager ist eine wichtige Visitenkarte für Südtirol und wir werden alles tun, damit sich Spieler und Betreuer wohl fühlen”, so der Landeshauptmann. Durnwalder hat sich am Sonntag bei einem Lokalaugenschein mit Bürgermeister Franz Lintner ein Bild vom Zustand der Anlage in Rungg gemacht. “Unterbringung, Sportplätze und Medienzentrum stehen bereit und wo noch Nachbesserungen notwendig sind, werden diese gemacht”, so Durnwalder, der dem Deutschen Fußballbund (DFB) Glückwünsche für die WM mit auf den Weg gegeben hat.

Einen Videobericht zur Begegnung des Südtiroler Landeshauptmanns mit dem DFB-Mediendirektor gibts hier online.

Donnerstag, 25. März 2010, von Elmar Leimgruber

Gold für Bio-Lagrein der Landwirtschaftsoberschule Auer (Südtirol)

Bioweinpreis 2010: Grosses Gold

Beim diesjähigen Bioweinwettbewerb in Deutschland erhielten von insgesamt 411 Weinen 15 großes Gold, 56 Gold, 111 Silber und 89 eine Empfehlung. Der erstmals von den Unternehmen “Wine System AG” und “DLG TestService GmbH” sowie vom Sensorikexperten Martin Darting ausgeschriebene und von der EU offiziell anerkannte internationale Qualitätswettbewerb stand Weinen und Schaumweinen offen, die aus Trauben aus ökologischem Anbau gewonnen worden sind.

Bioweinpreis 2010: Gold-Rotweine
Gold für den Bio-Lagrein “Happacherhof” aus Auer (Südtirol)

Die höchsten Auszeichnungen als Grosses Gold (96-100 Punkte) erhielten ein Syrah-Cabernet aus Südafrika, gefolgt von einem Chianti-Sangiovese aus der Toscana, einem Shiraz und einem Garnaza aus Frankreich und mehrere Qualitäts-Bioweinen aus Deutschland. Grosses Gold erhielten weiters zwei Riesling-Weine aus Deutschland, Schaumweine aus Deutschland und Österreich und ein Dessertwein aus Katalonien (Spanien).

Gold (90-95 Punkte) ging nach Südafrika, Italien, Südtirol, Griechenland, Frankreich, Spanien, Deutschland, Australien und Österreich.

Bioweinpreis 2010: Gold für Weiss-, Schaum- und Dessertweine

Die aus 18 Personen bestehende Fachjury, die Inhaltsstoffe und Geschmackseigenschaften bewertet, überzeugte unter anderem auch der Lagrein 2007 Riserva aus dem kontrolliert biologischen Anbau am Happacherhof, dem Übungshof der Oberschule für Landwirtschaft in Auer. Der Wein ist in der Übungskellerei entstanden und wurde beim internationalen Bioweinpreis mit Gold prämiert.