Mit ‘DER SPIEGEL’ getaggte Artikel

Donnerstag, 3. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

Heute ist der internationale Tag der Pressefreiheit

Aus Anlass des heutigen Welttags der Pressefreiheit hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die europäischen Politiker aufgefordert, der Presse- und Meinungsfreiheit in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU mehr Beachtung zu schenken. Die europäische Politik müsse die grundlegende Bedeutung freier Medien für die Demokratie stärker in den Mittelpunkt rücken, forderte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Pressefreiheit ist ein Grundwert und nicht ein Luxusartikel, auf den man in der Euro-Krise leicht verzichten kann“, stellte Konken klar.

Sicherheitspolizeigesetz und Vorratsdatenspeicherung schränken die Pressefreiheit in Österreich ein, schreibt der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) zum heutigen Welttag der Pressefreiheit: So wird der § 38 SPG häufig von der Exekutive dafür benutzt, Journalisten von einem Einsatzort “wegzuweisen”. Der ÖJC fordert daher erneut eine Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes. “Die Vorratsdatenspeicherung widerspricht klar dem Lissabon-Vertrag und dem Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention. Daher sollte Österreich hier Vorreiter bei der Abschaffung sein”, so der ÖJC-Präsident. Turnheim unterschreibt am 3. Mai, dem Tag der Pressefreiheit, die von der “AK Vorrat” initiierte “Verfassungsklage gegen Vorratsdatenspeicherung”.

Die unabhängige und kritische Berichterstattung und die damit verbundene demokratische Form des Journalismus hat den äquivalenten Schutz zu genießen, wie die anderen drei Säulen der demokratischen Gesellschaft, die Exekutive, die Legislative und die Judikative, fordert Konken. Die EU-Kommission habe etwa in Ungarn „viel zu spät und halbherzig“ auf die Einführung der Zensur in Form des Mediengesetzes reagiert. „Deutliche Worte von EU-Politikern fielen zur Wirtschaftskrise in Ungarn, nicht aber zur Einschränkung der Pressefreiheit.“

Der DJV-Vorsitzende kritisierte ferner, dass die Ukraine erst durch die Haftbedingungen von Julia Timoschenko in den Fokus deutscher und europäischer Politiker geraten sei. Reglementierungen der Pressefreiheit, wie sie vor Monaten vom ukrainischen Parlament beschlossen wurden, seien in Brüssel und Berlin scheinbar unbemerkt geblieben. „Wer es mit den demokratischen Grundwerten Europas Ernst meint, darf nicht die Augen vor der Wirklichkeit in einigen Mitgliedsstaaten verschließen“, sagte Konken.

 

Auch in Österreich gibt es in den vergangenen Jahren vermehrt Angriffe auf die Pressefreiheit, wie der ÖJC aufzeigt: Das vom Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) mehrfach, auch in parlamentarischen Stellungnahmen, kritisierte Sicherheitspolizeigesetz schränkt massiv die Möglichkeiten der freien Berichterstattung ein. Die von Österreich viel zu früh umgesetzte Vorratsdatenspeicherung wird nun von der  EU-Kommission neu geregelt. Nach “Spiegel”-Informationen soll bereits in den kommenden Monaten ein neuer Entwurf für die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung vorliegen. ÖJC-Präsident Fred Turnheim ersucht daher die österreichische Bundesregierung dringend, bei den Verhandlungen in Brüssel gleich die Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung durchzusetzen.

Der Tag der Pressefreiheit am 3. Mai wurde 1993 von der UNO-Generalversammlung ausgerufen. Zwei Jahre zuvor war in Namibias Hauptstadt Windhuk die “Erklärung zur Pressefreiheit” beschlossen worden. Seit damals hat sich die Lage für Journalisten weltweit nicht verbessert – sondern dramatisch verschärft. So könnte heuer, nach Angaben des in Wien ansässigen IPI, “2012 für Journalisten das tödlichste Jahr seit 15 Jahren” werden.

 

Donnerstag, 14. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Highlights des Studentenspiegels 2010

Deutschlands Studenten studieren vor allem dort, wo sie zuhause sind, während die internationale Ausrichtung der gewählten Universität nahezu keine Rolle spielt. Dies geht aus dem aktuellen Studentenspiegel 2010 hervor, einer gemeinsamen Onlineumfrage des Nachrichtenmagazins SPIEGEL, der Unternehmensberatung McKinsey & Company und der Studierendenplattform VZ-Netzwerke (StudiVZ) hervor. Demnach können Studenten heute weniger Qualifikationen vorweisen als im Vergleich zu von vor sechs Jahren. Und Studentinnen haben wesentlich geringere Erwartungen an das Einstiegsgehalt als ihre männlichen Kollegen.

Als Gründe für die Wahl der Hochschule nennen die Studierenden am häufigsten das Kriterium “Nähe zu Familie und Freunden”: Für 45% aller Teilnehmer ist dies der wichtigste Faktor bei der Wahl der Universität, gefolgt von der “Attraktivität des Standorts” mit 41%. Erst an dritter Stelle wird die “Reputation der Hochschule” mit 23% genannt. Die internationale Ausrichtung des Studiengangs spielt bei der Wahl der Hochschule nahezu keine Rolle, nur für 11% der Studierenden ist dies bedeutend. So geben auch 70 der Absolventen an, ausschließlich im Inland studiert zu haben.

Ein Vergleich mit den Ergebnissen des aktuellen Studentenspiegels mit dem von 2004 zeigt zudem, dass die Studierenden insgesamt weniger Qualifikationen als noch vor sechs Jahren vorweisen können. Während rund 75% der Studierenden sich 2004 sozial engagierten, geben 2010 nur noch 58% soziales Engagement an. Vor sechs Jahren erhielt rund ein Drittel der Studierenden ein oder mehrere Stipendien – 2010 sind es knapp 20%. Auch absolvieren Studierende derzeit weniger Praktika (mit Ausnahme der Mediziner und Rechtswissenschaftler). Die Zahl der Praktika sank im rechnerischen Durchschnitt von 2,1 im Jahr 2004 auf 1,8 heute.

Was die Gehaltsvorstellungen betrifft, rechnen laut Studentenspiegel 2010 Studenten mit bis zu 20% mehr Bruttogehalt monatlich bei gleicher Qualifikation gegenüber Studentinnen. Während Studentinnen im Durchschnitt von monatlich 2.877 Euro brutto Einstiegsgehalt ausgehen, erwarten Studenten im Schnitt 3.456 Euro. Selbst Topstudentinnen erwarten 7% weniger Lohn als Studenten mit deutlich schlechteren Abschlussnoten. Unabhängig vom Geschlecht unterscheiden sich die generellen Gehaltserwartungen laut Studie auch je nach Fachrichtung. Die höchsten Erwartungen hegen Chemiker mit einem Einstiegsgehalt um 3.800 Euro, gefolgt von den Elektrotechnikern, Wirtschaftsingenieuren und Maschinenbauern mit rund 3.700 Euro. Am wenigsten stellen sich Studierende des Sozialwesens mit etwa 2.300 Euro vor.

Rund 164.000 Studierende, Doktoranden sowie Hochschulabsolventen, deren Abschluss nicht länger als ein Jahr zurückliegt, hatten sich an der Umfrage im Mai und Juni 2010 für diese Studie beteiligt. Der Studentenspiegel 2010 ist damit die größte Onlinebefragung von Hochschülern in Deutschland. Der Studentenspiegel wurde vom Nachrichtenmagazin SPIEGEL und von McKinsey & Company 2004 ins Leben gerufen. Damals beteiligten sich mehr als 80.000 Hochschüler von 79 Universitäten aus 15 Fachbereichen. 2010 wurde er zum dritten Mal durchgeführt, dieses Mal mit Unterstützung
durch die VZ-Netzwerke. Den Berichten über die Ergebnisse des Studentenspiegels 2010 liegen laut den Organisatoren die Antworten von rund 130.000 Teilnehmern zu Grunde, die ihr Einverständnis zur Auswertung gegeben hatten und deren Angaben mehreren Plausibilitätsprüfungen standhielten.

Samstag, 14. August 2010, von Elmar Leimgruber

Reporter ohne Grenzen und DJV kritisieren “Sachsen-Sumpf”-Urteil gegen Journalisten

Die verurteilten Reporter Arndt Ginzel und Thomas Datt
Foto: ROG © Jan Zappner

Am Freitag, 13. August, hat das Dresdner Amtsgericht die beiden Reporter Thomas Datt und Arndt Ginzel zu 50 Tagessätzen à 50 Euro verurteilt, weil sie sich im Zusammenhang mit der sogenannten “Sachsen-Sumpf”-Affäre nach Ansicht des Gerichts der üblen Nachrede schuldig gemacht haben. Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert dieses Urteil als “Skandal”:

In vielen Ländern der Welt seien Journalisten willkürlichen Strafverfahren wegen Verleumdung ausgesetzt. Fast immer sei dies ein Vorwand, um Pressefreiheit zu unterdrücken. “Der Dresdner Prozess zeigt das gleiche Muster: Justizbehörden benutzen das Strafrecht gegen unliebsame Journalisten”, reagiert ROG-Vorstandssprecher Michael Rediske.

Auch der Deutsche Journalisten Verband (DJV) kritisiert das Urteil: In Zukunft könnte nun auch anderswo versucht werden, “kritisch und investigativ recherchierende Journalisten einzuschüchtern,” befürchtet DJV-Chef Michael Konken. “In Anklage und Prozess wurden völlig normale journalistische Arbeitsabläufe und Handlungen kriminalisiert. Das können wir nicht hinnehmen“, erklärte die sächsische DJV-Landesvorsitzende Sabine Bachert. Man werde die Urteilsbegründung abwarten und behalte sich weitere Schritte vor, so der DJV-Landesverband Sachsen, der die beiden freien Journalisten juristisch berät.

Gegenstand der Anklage sind Artikel im Nachrichtenmagazin “Der Spiegel” und bei “Zeit Online” aus dem Jahr 2008 zum “Sachsen-Sumpf” – eine mögliche Korruptionsaffäre, in dem es auch um eventuelle Verstrickungen ranghoher sächsischer Justizvertreter geht. Ginzel und Datt waren Autoren des “Zeit Online”-Berichts und an dem “Spiegel”-Artikel als Co-Autoren beteiligt. Ihnen werden ehrverletzende Tatsachenbehauptung, üble Nachrede und Verleumdung vorgeworfen. Der Hintergrund der Anklage ist hier online abrufbar. Der entsprechende Beitrag bei “Zeit Online” kann hier gelesen werden.

ROG und DJV hatten bereits im Vorfeld der Gerichtsverhandlung Freispruch für die beiden Journalisten gefordert:

“Eine Verurteilung der beiden Journalisten würde den Rechtsstaat beschädigen und die Pressefreiheit verletzen”, betonte die stellvertretende Bundesvorsitzende des DJV, Ulrike Kaiser: “Das Verfahren war und ist in unseren Augen der Versuch der Einschüchterung von investigativ recherchierenden Journalisten.” Im Prozess wurde laut DJV durch Zeugenaussagen und Akten, die durch die Angeklagten eingeführt wurden, erwiesen, dass es die im Bericht aufgezeigten Unstimmigkeiten tatsächlich gab”. Und zudem sollte in diesem Fall “auch die mögliche Einflussnahme von Landesbehörden auf das Strafverfahren gegen die beiden freien Journalisten aufgeklärt werden”. “Eine Verurteilung wäre nicht nachvollziehbar”, so Kaiser.

“Journalistische Handlungen werden in dem Prozess zu Unrecht kriminalisiert. Eine der wichtigsten Funktionen der Medien ist es, Missstände aufzudecken. Eine Verurteilung würde künftige Berichterstattung zu Korruptionsaffären behindern und damit die Pressefreiheit beeinträchtigen,” warnte Rediske: “Schon die Einleitung des Strafverfahrens gegen die freien Journalisten Arndt Ginzel und Thomas Datt, die im so genannten “Sachsen-Sumpf” recherchiert hatten, sei mehr als fragwürdig gewesen. Schließlich hätten sich die Nebenkläger nicht einmal getraut, presserechtlich gegen die angeblich diffamierenden Äußerungen vorzugehen”. Zudem habe viel in dem Prozess darauf hingedeutet, “dass Behörden Druck auf investigativ recherchierende Journalisten ausüben wollen”, kritisiert Rediske.

Montag, 7. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Marcel Reich-Ranicki zum 90er

Der deutsche Literatur-Papst Marcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 90 Jahre alt. kulturia.com gratuliert herzlich. Und am Sonntag wurde er für sein Lebenswerk mit der Ludwig-Börne-Medaille ausgezeichnet.

Als Gratulanten der Gala, die vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) live übertragen wurde, erschienen nicht nur FAZ-Feuilletonchef Frank Schirrmacher, der Autor und SPIEGEL-Journalist Henryk M. Broder sowie TV-Moderator Thomas Gottschalk, sondern auch Talkmaster Harald Schmidt war in einer ungewohnten Rolle zu erleben: als Chansonier mit Klavierbegleitung. Bereits 1995 hatte Reich-Ranicki den Literaturpreis der Ludwig-Börne-Stiftung erhalten.

Marcel Reich wuchs als Kind einer jüdischen deutschpolnischen Familie in Berlin auf. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde er nach Polen ausgewiesen und landete dort im Warschauer Ghetto und entkam nur knapp der Deportation ins Vernichtungslager Treblinka, wo seine Eltern ermordet wurden. Nach dem zweiten Weltkrieg arbeitete er unter neuem Namen Marcel Ranicki für das kommunistische polnische Aussenministerium und den polnischen Geheimdienst, wodurch er sich harte Gegner in Polen und Deutschland machte.

Der heute mit Ehrendoktor-Titeln verschiedener deutscher und internationaler Universitäten und mit verschiedenen weiteren Ehrungen Ausgezeichnte war ab 1958 war er als Literaturkritiker in Deutschland bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) tätig. Gemeinsam mit anderen Literaturfreunden initiierte er 1977 den Ingeborg-Bachmann-Preis, der rasch zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Literatur-Wettbewerbe und -Preise wurde.

In der Wochenzeitschrift Der Spiegel stellte Reich-Ranicki am 18. Juni 2001 unter dem Titel Kanon lesenswerter deutschsprachiger Werke sein Opus Magnum zu diesem Lebensthema vor. Die Anthologien sind unterteilt in »Romane«, »Essays«, »Dramen«, »Erzählungen« und »Gedichte«, aber auch die Empfehlung, manches nur im Auszug zu lesen.

Der einflussreichste und meist diskutierte deutsche Literaturkritiker nach 1945 hat spät im Leben seine einmalige Fernsehkarriere im ZDF begonnen. Mit dem “Literarischen Quartett”, das von 1988 bis 2001 und in den Jahren 2005/2006 in weiteren vier Sonderausgaben ausgestrahlt wurde, hat er Maßstäbe gesetzt und einen beispiellosen Erfolg feiern können.

ZDF-Intendant Markus Schächter gratulierte Reich-Ranicki zum Geburtstag: “Wir haben Ihnen nichts weniger zu verdanken, als dass Sie aus einer Sendereihe Fernsehgeschichte gemacht haben. Keine Literatursendung hatte einen gewaltigeren Ruf, jedes Nachfolgeformat muss sich zwangsläufig mit dem “Literarischen Quartett” messen lassen.”

Als “Garant für Klarheit, Aufrichtigkeit und Kompromisslosigkeit” würdigte WDR-Intendantin Monika Piel den renommierten Autor und Literaturkritiker: Sein Leben stehe gerade für die jüngere Generation beispielhaft für eine Zeitspanne der deutschen Geschichte, die Reich-Ranicki als Verrohung und persönliche Bedrohung habe erleben müsse.

Aufgabe der 1992 gegründeten Ludwig-Börne Stiftung ist es, an den großen Schriftsteller und Journalisten Ludwig Börne zu erinnern und auf die oft erstaunliche Aktualität seines Werkes aufmerksam zu machen. Börne war ein politischer Kopf und zugleich ein Virtuose der deutschen Sprache.

Marcel Reich-Ranicki’s Literarisches Werk ist hier aufrufbar.

Donnerstag, 6. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Spiegel, StudiVZ und McKinsey erforschen Lebenssituation und Leistungsbild Studierender

Wie qualifiziert sind Studierende heute? Wie zufrieden sind sie mit der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master? Wie sehen sie ihre beruflichen Chancen nach der Krise? Wie blicken sie auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung? Diesen Fragen geht die Online-Befragung “Studentenspiegel 2010″ nach, eine gemeinsame Initiative des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL, der Studierendenplattform studiVZ und der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Befragt werden Studierende aller Fachbereiche sowie Doktoranden an staatlichen Universitäten und privaten Hochschulen. Die Teilnahme ist ab sofort bis Ende Juni im Internet unter www.studentenspiegel.de möglich. Die Ergebnisse werden im Herbst 2010 veröffentlicht. Sie werden die aktuelle Situation von Studenten sowie Doktoranden aufzeigen und ihnen eine praktische Orientierungshilfe hinsichtlich ihres Qualifikationsprofils bieten.

Der Studentenspiegel 2010 beurteilt das Leistungsbild Studierender nach objektiven Qualitätskriterien wie Abschlüssen und Praktika. Außerdem werden Erwartungen an Verdienst, Arbeitszeiten und Arbeitgeber sowie die Zufriedenheit mit der Studien- und Lebenssituation erfasst. Eine Bewertung von Lehre und Forschung ist ausdrücklich nicht das Ziel der Umfrage. “Mit dem Studentenspiegel 2010 erhalten die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Attraktivität fürArbeitgeber mit der anderer Studenten mit einem ähnlichen Hintergrund anhand eines detaillierten Profils zu vergleichen “, sagt Nelson Killius, Partner im Münchener Büro von McKinsey. “Dadurch erhalten die Teilnehmer Anhaltspunkte, worauf sie noch während des Studiums und beim Berufseinstieg als Kandidat achten sollten.”

Die Untersuchung will damit Studierende und Doktoranden bei wichtigen Fragen unterstützen: etwa ob die Anzahl der Praktika oder der Notendurchschnitt in einem bestimmten Studienfach unter- oder überdurchschnittlich sind. Damit können die eigene Attraktivität für potenzielle Arbeitgeber und somit die Bewerbungsaussichten besser eingeschätzt werden. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, welche Themen Studierende abseits der Lehrinhalte bewegen und wie sie auf ihre derzeitige und die gesamtgesellschaftliche Situation sowie die Zukunft blicken.

Die Fragen basieren auf einem Katalog von Kriterien, die je nach Studienfach unterschiedlich gewichtet werden. So werden nicht nur Abitur- und Studiumsnoten abgefragt, sondern auch Eigeninitiative, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, außeruniversitäres Engagement sowie Auslandsaufenthalte und Stipendien. Der Katalog orientiert sich an der aktuellen Praxis von Unternehmen, Verwaltungen und Institutionen bei der Auswahl von Bewerbern und dient als Maßstab für einen erfolgreichen Berufsstart.

Der Studentenspiegel wurde 2004 vom Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL und von McKinsey ins Leben gerufen. Damals beteiligten sich mehr als 80.000 Hochschüler von 79 Universitäten aus 15 Fachbereichen. Der “Studentenspiegel” wurde damit zur größten Online-Befragung von Hochschülern in Deutschland und wird 2010 bereits zum dritten Mal durchgeführt – zum ersten Mal mit Unterstützung durch studiVZ. Weitere Informationen unter www.studentenspiegel.de