Mit ‘Südtirol’ getaggte Artikel

Samstag, 20. November 2010, von Elmar Leimgruber

Sechs Südtiroler Chöre sind “ausgezeichnet”

Sechs Chöre aus Südtirol sind “ausgezeichnet”: Beim 4. Gesamttiroler Wertungssingen in Innsbruck, an dem insgesamt 17 Chöre aus Südtirol teilnahmen, kamen von den sieben mit dem Prädikat “ausgezeichnet” bewerteten Chören sechs aus Südtirol. Insgesamt 42 Chöre haben das 4. Gesamttiroler Wertungssingen bestritten, zu dem Tiroler Sängerbund und Südtiroler Chorverband (Südtiroler Sängerbund) und der Verband der Kirchenchöre Südtirols in das Landeskonservatorium nach Innsbruck eingeladen hatten. 17 dieser Chöre kamen aus Südtirol.

Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur beglückwünschte die Chöre. “Mit diesem Erfolg werden Motivation und großes Engagement der Sängerinnen und Sänger aber auch die jahrelang konsequent durchgeführten Schulungs- und Stimmbildungstätigkeit des Südtiroler Chorverbandes belohnt”, so die Landesrätin, die allen Chören und deren Leitenden für ihren Einsatz und die viele Probenarbeit dankte.

Dienstag, 26. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Konservatorium Bozen wird Musikhochschule

Das Musikkonservatorium Claudio Monteverdi in Bozen (Südtirol) ist nun endgültig in den Rang einer Hochschule aufgestiegen, wie das Landespresseamt (LPA) mitteilt. Wer künftig das Konservatorium besuchen will, muss die Matura absolviert haben, schließt sein Studium am Konservatorium aber dafür mit einem Bakkalaureat ab.

Für die entsprechenden Studiengänge hat die Landesregierung am Montag (25. Oktober) den Weg frei gemacht und auch drei Ausnahmen definiert. “Die Kurse zu Lied, Oratorium und Kirchenmusik hat das Konservatorium für uns übernommen, für sie gelten deshalb auch besondere Regeln”, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Diese Kurse stehen demnach nicht nur Anwärtern mit Matura offen.

“Selbstverständlich ist es dann auch nicht möglich, ein Hochschuldiplom zu vergeben, sondern lediglich ein Kursdiplom”, so Durnwalder. Geplant sei aber, auch diese Kurse in den Rang eines Hochschulstudiums zu heben, samt Bakkalaureat. Voerst gelten allerdings gelten vorerst die aktuell neu definierten Ausnahmeregelungen.Insgesamt betreffen die neuen Richtlinien 20 Kurse am Konservatorium Bozen.

Freitag, 22. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Studientitel-Anerkennung zwischen Österreich und Italien besiegelt

Südtirols Bildungslandesrätin Kasslatter Mur (rechts im Bild) auf Besuch bei Österreichs Wissenschaftsministerin Karl
Foto: LPA

Die für 1. November 2010 angekündigte Anerkennung beziehungsweise Gleichstellung verschiedener akademischer Grade und Titel zwischen Italien und Österreich ist nun fix, nachdem im österreichischen Bundesgesetzesblatt der entsprechende Notenwechsel veröffentlicht worden ist. Dies teilt das Südtiroler Landespresseamt (LPA) mit.

Rund ein Drittel aller Südtiroler Studenten besucht -wie berichtet- eine österreichische Universität. Dies führte in den vergangenen Jahren immer wieder zu Problemen in der Arbeitswelt, vor allem im Bereich der Öffentlichen Hand, weil hier gewisse Studienabschlüsse zwar erforderlich waren und aus Österreich auch vorlagen, jedoch von Italien nicht anerkannt wurden.

Dies soll sich nun ändern: “Das bedeutet für viele Südtiroler Studierende und Uni-Absolventen Sicherheit und Klarheit, insbesondere für jene, die in die Arbeitswelt eintreten,” erklärte Südtirols Bildungs-Landesrätin Sabina Kasslatter Mur, die sich heute, Donnerstag, in diesem Anliegen mit der österreichischen Wissenschaftsministerin Beatrix Karl in Wien getroffen hat

Landesrätin Kasslatter Mur sprach laut LPA im Namen der Südtiroler Landesregierung einen Dank für die gute Zusammenarbeit aus und bat Bundesministerin Karl gleichzeitig, bei den verantwortlichen Stellen im italienischen Wissenschafts- und Außenministerium einzuwirken, dass sich die Expertenkommission noch im Jahr 2010 trifft, um weitere Studien auf ihre Anerkennung zu überprüfen. Sabina Kasslatter Mur informierte die Bundesministerin über die Besonderheiten der Freie Universität Bozen mit ihrer dreisprachigen Ausbildung und internationalen Ausrichtung. Zudem wurden die Reformen der Lehrerausbildungen in Italien und Österreich bei der Aussprache erörtert.

Bei den akademischen Graden und Titeln geht es um die zwischen 2007 und 2010 verhandelten Vergleichstabellen der Bakkalaureats/Bachelor- und Magister/Masterstudien. Die ersten Tabellen des Notenwechsels, die am 1. Januar 2009 in Kraft getreten sind, enthalten 28 österreichische Bakkalaureatsstudien. Die Vergleichstabellen von weiteren 31 Bakkalaureats/Bachelorstudien und von 62 Magister/Masterstudien werden ab 1. November mit den entsprechenden italienischen “Classi di laurea” und “Classi di laurea specialistica/magistrale” gleichgestellt.

Der im Bundesgesetzesblatt veröffentliche Notenwechsel ist unter www.ris.bka.gv.at/ einzusehen. Informationen zum Notenwechsel erteilt die Studieninformation Südtirol in der Landesabteilung für Bildungsförderung, Universität und Forschung.

Dienstag, 19. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Österreichs Leibspeisen: Frittatensuppe, Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn

Das geliebte und beliebte Wiener Schnitzel
Foto: © Leimguber

Es gibt nichts, aber schon rein gar nichts, was Frau, Herrn und Kind Österreicher besser schmecken würde als ein Wiener Schnitzel. Dies geht aus der Onlinebefragung von lieblingsspeise.at hervor, an der sich laut Betreiber 26.601 Teilnehmer beteiligten. Demnach konnte zwischen dem 13. September und 10. Oktober jeder Teinehmer 10 Stimmen auf je eine der 25 nominierten Suppen, Hauptspeisen und Nachspeisen vergeben. Das Ergebnis dieser ersten österreichweiten Publikumsabstimmung lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig.

Hauptspeisen: Den klaren 1. Platz mit der absolut höchsten Stimmenanzahl erzielte das “Wiener Schnitzel” mit 12.813 Stimmen. 2. Platz: “Cordon Bleu” mit 8.314 Stimmen, knapp gefolgt vom “Backhendl” am 3. Platz mit 8.103 Stimmen.

Suppen: Auch hier gab es einen deutlichen Sieger: die “Fritattensuppe” mit 10.478 Stimmen. Den zweiten Platz belegte die “Leberknödelsuppe” mit 6.770 Stimmen, den dritten Platz die “Grießnockerlsuppe” mit 5.704 Stimmen.

Nachspeisen: Ein klares Spitzenfeld zeichnet alle drei Gewinner der Nachspeisen aus: Am 1. Platz regiert unumschränkt der “Kaiserschmarren” mit 7.412 Stimmen, gefolgt vom “Apfelstrudel” mit 6.723 Stimmen. Ein kulinarischer Import erreichte den 3. Platz: das “Tiramisu” mit 6.337 Stimmen.

Sellerieschaumsuppe, Krenfleisch und Besoffener Kapuziner sind übrigens die letztgereihten einer jeden Kategorie der Top 25 der Lieblingsgerichte.

Für den Spitzenkoch der heimischen Küche, Helmut Österreicher, ist das Ergebnis keine Überraschung: “Es deckt sich nahezu ident mit meinen Erfahrungen”, so der “Koch des Jahrzehnts” (Gault Millau). “Alle drei Hauptspeisen-Sieger sind paniert. Diese so deutliche Vorliebe gibt es wohl in keinem anderen Land.” Und alle drei Siegersuppen sind Rindsuppen mit typischen Einlagen der Wiener Küche. Auch das komme nicht von ungefähr: “Denn
fast nirgendwo existiert eine so hohe Kultur im Rindfleischkochen wie in Österreich”, sagt der Wiener Küche-Spezialist Österreicher. “Und bei den Nachspeisen, wie beim Kaiserschmarren oder bei all den Strudeln, wird nach böhmisch-wienerischer Backkunst gefragt. Auch das halte ich für ein interessantes Ergebnis, das ich mit meiner praktischen Erfahrung bestätigen kann”, analysiert Österreicher.

Die Ergebnisse der Befragung im Detail sind online abrufbar.

Und über die Essensgewohnheiten der Südtiroler gibts hier zu lesen.

Samstag, 2. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Direktzug von Moskau -über Wien und Bozen- nach Nizza – Eindrücke in Bildern

Am 23.9.2010 startete er zum ersten Mal ab Moskau über Wien und Bozen nach Nizza: Der neue russische “Orient-Express”, der unter anderem die einzige direkte Zugverbindung zwischen Wien Südtirols Hauptstadt Bozen und Österreichs Hauptstadt Wien ist.

Nähere Infos dazu sind hier abrufbar.

Hier sind Eindrücke in Bildern (Fotos) von diesem neuen Zug:

Alle Bilder sind © Elmar Leimgruber, redakteur.cc

Dienstag, 28. September 2010, von Elmar Leimgruber

Landeshauptmänner Pröll (NÖ) und Durnwalder (Südtirol) kämpfen gemeinsam um EU-Regionalförderungen

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll zu Gast bei seinem Südtiroler Amtskollegen Luis Durnwalder
Foto: LPA Pertl

Das gemeinsame Vorgehen der beiden Regionen Südtirol und Niederösterreich (NÖ) in Sachen EU-Regionalförderungen war das prägende Thema eines Arbeitsgespräches von Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll mit seinem Südtiroler Amtskollegen Luis Durnwalder in Bozen. “Als Regionen fordern wir auch für die Zukunft eine Entwicklungsförderung für Berggebiete und benachteiligte Regionen im Sinne von Ziel 2″, erklärte LH Durnwalder. Dieser Forderung soll bei den zuständigen Stellen Brüssel Nachdruck verleihen werden.

“Wir sind in der entscheidenden Phase, wo es darum geht, Geld aus Brüssel in die Regionen zu holen”, sagte Pröll nach dem Gespräch. Bereits am 7. Oktober soll dem österreichischen EU-Regionen-Kommissar Johannes Hahn in Brüssel ein Dokument überreicht werden, in dem 132 der 172 Regionen Garantien für eine angemessene europäische Landwirtschaftsförderung über das Jahr 2013 hinaus fordern. Auch das Land Südtirol wird sich an dieser Aktion beteiligen.

“Über das Ziel-2-Programm sind 26 Millionen Euro nach Südtirol geflossen, während Niederösterreich als Grenzland in den Genuss von 146 Millionen Euro an EU-Fördermitteln gekommen ist”, so LH Durnwalder. Südtirol habe jedenfalls von Anfang an die Initiative Niederösterreichs unterstützt, gemeinsam in Brüssel aufzutreten, damit bei einer Neuregelung der EU-Regionalförderkulisse ab dem Jahr 2014 weiterhin Geld für die Entwicklung ländlicher Gebiete zur Verfügung steht.

“Die Zusammenarbeit in den Bereichen der Innovation und Forschung ist mir ein besonderes Anliegen”, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder weiter, “zumal Niederösterreich im Bereich der angewandten Forschung und der neuen Technologien eine Voreiterrolle einnimmt.” Beim Treffen der beiden Landleute im Palais Widmann wurde in diesem Zusammenhang über erfolgreiche Projekte und Erfahrungen kleiner und mittlerer Betriebe, über eine wirksame Förderungspolitik und über die Schaffung einer grenzüberschreitenden Kooperations-Plattform der Forschungseinrichtungen gesprochen. Grünes Licht gaben die Landeshauptleute für Zusammenarbeitsvorhaben der beiden landwirtschaftlichen Forschungseinrichtungen Laimburg (Südtirol) und Klosterneuburg (NÖ).

Der langjährige niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll hat sich im Rahmen seines Südtirol-Aufenthaltes auch über den “Holz-Cluster” informiert, das Kooperationsnetzwerk zwischen Wissenschaft und Handwerk im Holzbereich. Außerdem nahm er in Sand in Taufers an der Verleihung des Europäischen Dorferneuerungspreises teil.”Holz ist ein nachwachsender umweltfreundlicher Rohstoff, der in Zukunft noch vermehrt genutzt werden soll”, so Pröll. Der Besuch in Südtirol solle daher “helfen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Niederösterreich und Südtirol zusammenzuführen, damit sie gegenseitig Erfahrungen und Know-how austauschen können”, so Pröll.


Donnerstag, 23. September 2010, von Elmar Leimgruber

Südtiroler Schilderstreit beigelegt – Süd-Tiroler Freiheit will Landtagsentscheid

Alpenverein-Wegbeschilderung
Foto: alpenverein.it

Ein monatelanger Schilderstreit zwischen dem Land Südtirol und dem Staat Italien dürfte nun beendet sein: Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP) und Italiens Regionenminister Raffaele Fitto (PDL) haben sich am 22. September bezüglich der Beschilderungen der Wanderwege auf den Südtiroler Bergen darauf geeinigt, dass Gemeinden und Ortschaften zwei- bzw. dreinamig bezeichnet sind, erklärende Begriffe übersetzt werden, aber sonst die historisch gewachsenen Orts- und Flurnamen verwendet werden.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) hatte unlängst die “unfassbare Diskussion über zweisprachige Wegbezeichnungen” scharf kritisiert: “Noch kein Wanderer hat sich verirrt, weil es nur einen deutschsprachigen Wegweiser gegeben hat”, hatte Platter betont. Und Durnwalder selbst hatte erst kürzlich erklärt, der Verweis, den der Ministerrat bezüglich der Schilder gegen ihn ausgesprochen hat, lasse ihn kalt: “Er berührt mich in keinster Weise”, sagte der Landeshauptmann, und er werde die Maßnahme der italienischen Regierung daher anfechten.

Die Landtagsabgeordneten der Bewegung Süd-Tiroler Freiheit (Südtiroler Oppositionspartei), Eva Klotz und Sven Knoll verweisen jedoch darauf, “dass für die Ortsnamenregelung der Landtag zuständig ist: Landeshauptmann Durnwalder ist nicht befugt, in Geheimverhandlungen über unser Kulturgut zu verfügen und nach persönlichem Gutdünken Kompromisse zu schließen,” so die Süd-Tiroler Freiheit, die verlangt, “dass die gesamte Angelegenheit in den Landtag kommt und ausschließlich dort entschieden wird, so wie vom Autonomiestatut vorgesehen”. Und die Südtiroler Freiheitlichen (ebenfalls Oppositionspartei in Südtirol) dazu: “Wir müssen endlich aufhören zu kuschen und zu unserer Sprache, Kultur sowie zu den deutschen und ladinischen Ortsnamen stehen, denn nur so gibt es eine gerechte Lösung und nur so sind wir imstande faschistisches Unrecht aus unseren Land zu verbannen.”

Schlussstrich unter Schilderstreit: LH Durnwalder und Minister Fitto haben das entsprechende Abkommen im Regierungskommissariat in Bozen unterzeichnet
Foto: LPA/Pertl

Landeshauptmann Durnwalder legte dabei Wert auf die Feststellung, dass das Abkommen ausschließlich die Wegebeschilderung betreffe. “Es lässt die Zuständigkeit des Landes bzw. des Landtags in Sachen Toponomastik unangetastet”, so Durnwalder. Regionenminister Fitto wird das am 22.9. unterzeichnete Abkommen am 24.9. dem Ministerrat in Rom vorlegen. Damit wird der vor zwei Monaten offiziell eröffnete Streitfall zwischen Staat und Land beigelegt.”Es handelt sich um einen Kompromiss, für den beide Seiten aufeinander zugegangen sind”, so Durnwalder heute. Es gebe, so der Landeshauptmann, weder Sieger noch Verlierer, stattdessen aber eine pragmatische Lösung des Schilderstreits. “Eine Lösung, die garantiert, dass sich jeder im Gebirge zurechtfinden kann, die gleichzeitig aber sicherstellt, dass historische Ortsnamen nicht übersetzt werden”, so Durnwalder.

Geeinigt haben sich Durnwalder und Fitto laut dem Südtiroler Landespresseamt (LPA) auf drei Grundsätze: So werden alle übersetzbaren Hinweise künftig in beiden oder in allen drei Sprachen auch auf den alpinen Wegweisern aufscheinen. Zudem werden Örtlichkeiten zwei- bzw. dreinamig bezeichnet, wenn die Bezeichnungen von der Bevölkerung gebraucht werden. Alle übrigen Orts- und Flurnamen werden dagegen in ihrer historisch gewachsenen deutschen oder ladinischen Form angegeben, wobei auch hier erklärende Wortbestandteile – etwa “Alm”, “See”, “Berg” oder “Bach” – übersetzt werden.

Damit Wanderer und Bergsteiger sich in Südtirols Bergwelt zurechtfinden, bringt nun der Alpenverein Südtirol (AVS), der seit 140 Jahren Beschilderungen in den Bergen anbringt, 73.000 Wegweiser im ganzen Land an. 36.000 davon stehen bereits, von denen wiederum rund 1500 von den Ordnungskräften als nicht ordnungsgemäß betrachtet worden sind. Für sie – und darüber hinaus für alle mit öffentlichen Beiträgen angebrachten Schilder – haben Landeshauptmann Durnwalder und Minister Fitto nun eine Lösung gefunden.

“Ziel der Regierung war, in Zusammenarbeit mit dem Land eine Lösung in dieser Frage zu finden”, so Regionenminister Fitto heute in Bozen. Man habe dabei die Tradition des Landes respektieren wollen: “Nicht übersetzbare Namen sollten auch nicht übersetzt werden”, so Fitto, der darüber hinaus betonte, dass das getroffene Abkommen nichts mit der gegenwärtigen politischen Situation in Italien zu tun habe.

Was die rund 1500 beanstandeten Wegweiser betrifft, so kümmert sich darum eine vierköpfige Kommission, die innerhalb von 15 Tagen ernannt wird. Staat und Land werden je zwei Vertreter in diese Kommission entsenden, ihre Aufgabe ist, die strittigen Wegweiser unter die Lupe zu nehmen, um Staat und Land Lösungsvorschläge vorsetzen zu können. Die beiden Vertragsparteien werden über diese Vorschläge ebenso zu entscheiden haben, wie über eventuelle Fälle, in denen die Kommission zu keiner Einigung kommt.

Falls Schilder ergänzt oder ausgetauscht werden müssen, soll dies in “einem angemessenen Zeitraum” geschehen, jedenfalls aber noch innerhalb der Wandersaison 2013. Für den Austausch zeichnet das Land verantwortlich. Zudem ist es auch das Land, das sich verpflichtet, dafür Sorge zu tragen, dass sich der AVS beim Anbringen der noch ausständigen rund 37.000 Wegweiser an die Grundsätze der Vereinbarung zwischen Durnwalder und Fitto hält.

Weitere Meldungen zu diesem Thema:

- Italienische Regierung beschliesst neue Zweisprachigkeits-Regelung für Südtirol

- Italienischer Botschafter in Wien regt neues Ortsnamengesetz für Südtirol an

- Südtirol: Wo bleibt die Schutzmacht Österreich?

- Was kratzt Österreich schon die Doppel-Staatsbürgerschaft für Südtiroler?

Mittwoch, 22. September 2010, von Elmar Leimgruber

Autofreier Tag: VOR bietet Tageskarte zum Einzelfahrpreis

Autofreier Tag: Zeit, seinen Wagen in die Garage zu stellen
Foto: © Leimgruber

Bereits zum elften Mal findet die Klimaschutzinitiative “Europaweiter Autofreier Tag” im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche statt. Die Verkehrsverbünde in der Ostregion Österreichs (VOR) haben dafür ein spezielles Angebot entwickelt und so heißt es in ganz Wien, Niederösterreich und dem Burgenland am Mittwoch, 22. September 2010: “Der Einzelfahrschein wird zur Tageskarte”:

Wer ein Vollpreisticket für Bus, Bahn und Bim kauft, kann auf der gewählten Strecke beliebig viele Fahrten unternehmen. Eine gute Gelegenheit, einmal die Öffis zu probieren. Nähere Infos sowie aktuelle Fahrpläne und Tarife gibt es im Internet auf www.vor.at.

Am 22. September ist im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche auch in Wien “Autofreier Tag”. Dann heißt es wieder Vorrang für Fußgeher, Radfahrer und natürlich den Öffentlichen Verkehr. Ziel dieser europäischen Initiative ist es, die BürgerInnen für umweltfreundliche Mobilität zu sensibilisieren, Aufmerksamkeit für Verkehrsprobleme zu schaffen und umweltverträgliche Lösungen zu suchen. Einen zusätzlichen Anreiz gibt es, das Auto am Autofreien Tag in der Garage stehen zu lassen. Wer am 22. September ein Einzelticket (nur gültig beim Kauf eines Vollpreistickets um 1,80 Euro) für die Wiener Linien löst, kann damit den ganzen Tag über durch Wien fahren.

“Der autofreie Tag”, erklärte indes Südtirols Umwelt-Landesrat Michl Laimer, “ist nicht als Verbot gedacht, sondern als Einladung, etwas Neues zu wagen.” 32 Gemeinden sind dem Aufruf von Landesumweltagentur und Ökoinstitut gefolgt, mit dem Verzicht auf das Auto zu mehr Lebensqualität und -raum beizutragen. Das Auto sei nicht nur Verursacher der Umweltverschmutzung, sondern stelle zudem auch ein Platzproblem dar. Der autofreie Tag soll zur Bewusstseinsänderung beitragen und ist eine Einladung, das persönliche Mobilitätsverhalten zu überdenken und etwas Neues zuwagen, das besser sein kann. Bozens Bürgermeister Luigi Spagnolli zeigte sich überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger es sehr genießen werden, dass die Stadt für einen Tag frei von Autos und frei für Fußgänger und Radler sei.

Dienstag, 21. September 2010, von Elmar Leimgruber

Gesamttiroler Paul Flora Kulturpreis geschaffen

Paul Flora
Foto: henryart

In Erinnerung an den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora werden die Länder Südtirol und Tirol künftig jährlich den “Paul-Flora-Preis” vergeben. Die entsprechende Vereinbarung haben die beiden Landeshauptleute Luis Durnwalder und Günther Platter sowie die beiden Kulturlandesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Beate Palfrader am 19. September auf Schloss Tirol in Dorf Tirol in Südtirol unterzeichnet.

Nach der am Rande der Verleihung der Verdienstkreuze des Landes Tirol unterzeichneten Vereinbarung, dient der Flora-Preis der Förderung der zeitgenössischen bildenden Kunst in beiden Landesteilen und ist mit 10.000 Euro dotiert. Vergeben wird er jährlich, und zwar abwechselnd von Südtirol und dem Bundesland Tirol. Noch in diesem Jahr soll der Preis zum ersten Mal verliehen werden.

Die Landeshauptleute aus Tirol und Südtirol, Platter und Durnwalder mit ihren Kulturlandesrätinnen
Foto: LPA/Pertl

Bereits Ende des vergangenen Jahres hatten die beiden Landesregierungen von Tirol und Südtirol beschlossen, einen grenzüberschreitenden Kulturpreis ins Leben zu rufen. Der Preis sollte den Namen des verstorbenen Künstlers Paul Flora tragen, nachdem dieser nicht nur nördlich wie südlich des Brenners gleichermaßen zuhause war, sondern ihm auch zeitlebens die Förderung junger Künstler besonders am Herzen gelegen hatte.

42 verdiente Tiroler aus allen drei Landesteilen haben am 19. September auf Schloss Tirol das Verdienstkreuz des Landes Tirol entgegen nehmen können. Unter den 42 neuen Verdienstkreuz-Trägern finden sich auch 13 Südtiroler. Überreicht wurden die Verdienstkreuze von den Landeshauptleuten Luis Durnwalder und Günther Platter. Immer abwechselnd in Innsbruck und auf Schloss Tirol werden die Verdienstkreuze des Landes Tirol von den beiden Ländern gemeinsam verliehen.

Samstag, 18. September 2010, von Elmar Leimgruber

Neue Bahnverbindung zwischen Moskau und Nizza über Bozen (Südtirol)

Russischer Hochgeschwindigkeitszug
Foto: rzd.ru

Die russische Eisenbahngesellschaft RZD (Russian Railways) bietet ab dem kommenden Donnerstag wöchentlich eine neue transeuropäische Zug-Verbindung zwischen der russischen Haupstadt Moskau und der französischen Stadt Nizza (Nice) an. Der Zug Nr.17/18 wird laut RZD jeden Donnerstag um 16:17 Uhr wird der Zug vom Moskauer Weißrussischen Bahnhof Belorussky aufbrechen und samstags um 19:12 Uhr in Nizza ankommen. Die Abfahrten aus Nizza werden sonntags um 19:22 Uhr erfolgen; die Ankunft in Moskau ist dienstags um 23:17 Uhr vorgesehen.

Die von Russland über Weißrussland, Polen, Tschechien, Österreich, Südtirol und Italien nach Frankreich verlaufende Route umfasst die Strecke Moskau – Wjasma – Smolensk – Orscha – Minsk – Brest – Terespol – Warschau – Katowice – Zebrzydowice – Bohumín – Breclav – Wien – Linz – Innsbruck – Bozen (Südtirol) – Verona – Mailand – Genua – San Remo – Bordighera – Vintimille – Menton – Nizza. Die Fahrtdauer von Moskau nach Nizza wird laut RZD 52 Stunden und 55 Minuten ausmachen, von Nizza nach Moskau 49 Stunden und 55 Minuten.

Der Zug bietet Reisen mit erster, zweiter und Luxusklasse. Die Fahrtpreise liegen zwischen 225 Euro pro Strecke (für Jugendliche und Senioren) und 306 Euro (2.Klasse) bzw. 459 Euro (1. Klasse) bzw. 1050 Euro (Luxus-Ticket).

Der russische Hochgeschwindigkeitszug Velaro RUS
Foto: Wiko05

Nach fast einem Jahrhundert Dornröschenschlaf lebt in der kommenden Woche die historische Bahnverbindung zwischen Russland und Südtirol wieder auf. Am Donnerstagabend verlässt der erste Zug Moskau Richtung Bozen, freut sich Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder: “Die Zugverbindung wird unsere Beziehungen nach Osten erleichtern”. Die Wiederaufnahme einer direkten Bahnverbindung zwischen Moskau und Bozen sei bei nahezu allen Verhandlungen und Treffen Gesprächsthema gewesen, vor allem mit dem russischen Eisenbahnchef Vladimir Jakunin.

Samstagfrüh, 25. September, wird der Premieren-Zug in Bozen erwartet, mit an Bord werden auch einige Abgeordnete der Duma, des russischen Parlaments, sein, die von Landeshauptmann Durnwalder und Mobilitätslandesrat Thomas Widmann in Empfang genommen werden. “Die direkte Zugverbindung erleichtert den Austausch zwischen Ost und West und kann auch touristisch durchaus von Interesse sein”, so Durnwalder.