Mit ‘Haushaltsgeräte’ getaggte Artikel

Sonntag, 22. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Test: Nur 58% der Haushaltsgeräte haben richtige Energie-Label-Kennzeichnung

Seit 30. November 2011 müssen alle TV-Geräte sowie Kühl- und Gefriergeräte und seit 20. Dezember 2011 alle Waschmaschinen und Geschirrspüler im Handel mit dem neuen Energie-Label gekennzeichnet werden. Für Wäschetrockner, Lampen, Klimageräte und Backöfen gilt derzeit weiterhin das bestehende Label. Die richtige Kennzeichnung der Geräte wurde nun im Zuge des EU-Projektes “Come On Labels” von der Österreichischen Energieagentur stichprobenartig überprüft. In 20 Geschäften wurden sogenannte “Shop Visits” durchgeführt und dabei über 3.000 Produkte kontrolliert. Mit 58 % korrekt gelabelten Haushaltsgeräten zeigt sich auch in Österreich der bisherige europäische Trend bei der Umsetzung der verpflichtenden Energieverbrauchskennzeichnung.

Die Gerätekennzeichnung wurde vor Ort in Elektrogroßmärkten, Elektrofachgeschäften und Möbelhäusern begutachtet, aber auch Internethändler (Online-Shops) wurden berücksichtigt.  Das EU-Effizienzlabel muss je nach Geräteart deutlich sichtbar außen auf der Vorder- oder Oberseite des Gerätes platziert werden. Bei den “Shop Visits” waren 58 % der Haushaltsgeräte korrekt gekennzeichnet, 27 % fehlerhaft und 14 % der Geräte hatten gar kein Label. Bei fehlerhaft gekennzeichneten Produkten war das Label meist verdeckt oder im Inneren des Gerätes angebracht.

Der Energieverbrauch eines Haushaltsgerätes ist langfristig ein wesentlicher Kostenfaktor, der schon bei der Anschaffung berücksichtigt werden sollte. Als Unterstützung bei der Kaufentscheidung soll hier das Energielabel der EU dienen, das über die Energieeffizienz eines Gerätes informiert. Hersteller und Handel
sind verpflichtet, das EU-Energielabel mitzuliefern bzw. im Verkaufsraum gut sichtbar an jedem Gerät anzubringen. Seit Juli 2012 heißt es jetzt außerdem “Aus” für die A-Klasse bei Kühl- und Gefriergeräten. Sämtliche in Europa produzierten bzw. importierten Geräte müssen zumindest die Klasse A+ erfüllen. Noch ineffizientere Kühlgeräte der Klassen B, C oder D sind bereits völlig aus dem Handel verschwunden.

Das EU-Energielabel wurde ab Mitte der 1990er Jahre zur Energieverbrauchskennzeichnung verschiedener Haushaltsgerätegruppen und Lampen eingeführt. Die Wertungsklassen von A bis G geben Auskunft über Energiebedarf und andere Gebrauchseigenschaften eines Produkts. Um wieder dem Stand der Technik zu entsprechen, wurde das Label für Kühl-/Gefriergeräte, Waschmaschinen und Geschirrspüler umfassend überarbeitet. Neue, zusätzliche Effizienzklassen A+, A++ und A+++ wurden geschaffen und erstmals auch ein Label für Fernsehgeräte eingeführt.

 

Die beste Kennzeichnungsrate im Test der Energieagentur erreichten Kühl- und Gefriergeräte mit 66 % richtig gelabelten Produkten. 22% der Kühl- und
Gefriergeräte waren fehlerhaft gekennzeichnet und nur 12 % der Geräte waren ohne EU-Label. Waschmaschinen und Geschirrspüler waren zu fast 60 % richtig gekennzeichnet und Wäschetrockner zu 50 %. Bei Fernsehgeräten ist die Situation anders. Aufgrund der erstmaligen Kennzeichnungspflicht seit 30. November 2011 und der Ausnahme für Geräte, die bereits zuvor in den Handel gekommen sind, waren zum Zeitpunkt der Shop-Besichtigung erst rund 20 % der Produkte mit dem
neuen EU-Label gekennzeichnet.

Bei den elektrischen Backöfen waren nur rund 30 % der Produkte korrekt gekennzeichnet. Hier gab es die meisten fehlerhaft gekennzeichneten Produkte mit 48 %. Bei den Backöfen gibt es derzeit noch die alte Label-Version, die aus einem farbigen Grundetikett und einem separaten Datenstreifen des Herstellers besteht, und diese zweigeteilte Kennzeichnung war besonders oft unvollständig. Generell kann angemerkt werden, dass die richtige Kennzeichnung in Elektrofachgeschäften mit (74 %) und Elektrogroßmärkten (69 %) überwiegend gut ist. Mangelhaft war die Kennzeichnung bei Internet-Shops mit nur 47 % richtig angebrachter Labels. “Der größte Nachholbedarf besteht allerdings bei der Kennzeichnung von Einbauküchengeräten im Möbelhandel. Hier war der Anteil mit 25 % korrekt gelabelter Geräte nur sehr gering”, so Roland Hierzinger, Projektleiter von “Come On Labels”. In diesen Geschäften gibt es viele Einbaugeräte, die in der Praxis kaum gekennzeichnet werden. Die Kennzeichnungspflicht gilt jedoch auch für diese.

Um den KonsumentInnen die Auswahl eines energieeffizienten Produktes tatsächlich zu erleichtern, muss die Kennzeichnung mit dem EU-Label noch verbessert werden. Dazu wurde im Projekt “Come On Labels” eine Anleitung für die richtige Kennzeichnung der Geräte erarbeitet, die Händlern auf Anfrage kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Um die korrekte Anwendung der Labels zu überprüfen, werden im Rahmen von “Come On Labels” noch weitere “Shop Visits” durchgeführt.

Mittwoch, 14. Dezember 2011, von Elmar Leimgruber

GfK Global Trust Report 2011: Wem vertrauen die Menschen?

Gewinner und Verlierer im Vertrauensranking
Grafik: GfK Verein

Die Deutschen vertrauen staatlichen Institutionen wie Polizei, Justiz und Bundeswehr am meisten, während sie den politischen Parteien stark misstrauen. Wirtschaftlich setzen die Deutschen am meisten auf das Handwerk, am wenigsten vertrauen sie Banken und Versicherungen. Der GfK Verein hat in 25 Ländern die Vertrauensfrage gestellt “Welche Wirtschaftsbranchen und Institutionen genießen das Vertrauen der Bevölkerung?” und hat anschließend die Ergebnisse im GfK Global Trust Report 2011 veröffentlicht.

Der Kirche vertrauen demnach im Durchschnitt alle untersuchten Länder 56 Prozent. Es folgen die Medien, die in Indien und Indonesien mit 81 bzw. 77 Prozent jeweils auf Platz zwei stehen. Der Kirche wird in Südafrika mit 82 Prozent das meiste Vertrauen entgegengebracht, doch auch in den USA ist mit 78 Prozent das Vertrauen in diese Institution überdurchschnittlich hoch und in Russland ist die Kirche mit 60 Prozent Vertrauenschampion der Organisationen. Dagegen ist in Deutschland das Vertrauen mit nur 40 Prozent deutlich geringer.

Im internationalen Vergleich verschiedener Institutionen können Militär und Armee mit 79 Prozent das größte Vertrauen verbuchen. Dabei zeigt sich ein international einheitliches Bild: In Frankreich, Großbritannien, Polen, den USA, Brasilien und Japan beispielsweise liegt das Militär bzw. die Armee ganz vorne. Auf Rang zwei folgen mit 59 Prozent die Medien (TV, Radio, Zeitungen).

GfK Global Trust Report: Vertrauensvergleich
Grafik: GfK Verein

Über die 25 Länder insgesamt betrachtet, liegen bei den Wirtschaftsbereichen die Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgerätehersteller sowie die Lebensmittelhersteller an der Spitze, diesen Branchen vertrauen mehr als 70 Prozent. Jedoch zeigen sich Unterschiede zwischen den Ländern: In Großbritannien, den USA und Japan führt die Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgerätebranche das Ranking an. In Deutschland, Italien und Polen steht das Handwerk an der Spitze. Die Franzosen halten den Handel für besonders verlässlich und in Brasilien vertrauen die Menschen vor allem den Arzneimittelherstellern. In Südafrika, wo das Vertrauen in die Wirtschaft generell besonders hoch ist, liegen die Lebensmittelhersteller mit 83 Prozent vorne, während sie global an zweiter Stelle stehen.

In Deutschland führen staatliche Institutionen das Vertrauens-Ranking an, was ein Beleg für eine gut funktionierende Demokratie sein kann. An der Spitze steht mit Abstand die Polizei, der 85 Prozent der Deutschen vertrauen. Gute Werte erzielen auch Justiz und Gerichte mit 67 Prozent, Militär und Armee mit 62 Prozent sowie Ämter, Behörden und Verwaltung mit 59 Prozent. Aber nur 29 Prozent vertrauen der Regierung. Wenig Zuversicht haben die Deutschen auch in Nichtregierungsorganisationen – sie erreichen mit 27 Prozent den schlechtesten Wert in Europa. Am wenigsten vertrauen die Deutschen den politischen Parteien – sie erlangen nur 17 Prozent. Andere europäische Länder zeigen allerdings noch größere Politikverdrossenheit: In Frankreich liegt der Vertrauenswert der Parteien bei 12 Prozent, in Italien und Spanien bei nur jeweils 9 Prozent.

77 Prozent der Deutschen gaben an, dass sie anderen Menschen allgemein voll und ganz bzw. überwiegend vertrauen. Nur 21 Prozent sagen, dass sie wenig oder überhaupt kein Vertrauen in andere haben. In Europa wird das Miteinander insgesamt eher positiv eingeschätzt: Eine deutliche Mehrheit der untersuchten Länder weist bei dieser Frage Werte von mehr als 70 Prozent auf. Nur die Italiener legen ein gewisses Misstrauen an den Tag: Lediglich 49 Prozent vertrauen dort ihren Mitmenschen. Dieser Wert wird mit 47 Prozent nur von Argentinien, Ägypten und Nigeria unterboten.

Nur 36 Prozent der Deutschen haben Vertrauen in Banken und Versicherungen – sie bilden damit das Schlusslicht bei der Bewertung von Wirtschaftsbranchen. Der Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt, dass die Finanzinstitutionen in Italien (24 Prozent), Spanien (30 Prozent) und Frankreich (35 Prozent) noch schlechtere Werte aufweisen. Dafür schätzen die Deutschen das Handwerk am meisten: 88 Prozent der Befragten vertrauen diesem Wirtschaftszweig. Das wird nur in den Niederlanden mit einem Vertrauenswert von 90 Prozent übertroffen.

Die Ergebnisse sind ein Auszug aus dem GfK Global Trust Report 2011 und basieren auf rund 28.000 Interviews, die im Auftrag des GfK Vereins im Herbst 2011 weltweit in insgesamt 25 Ländern durchgeführt wurden. Grundlage der Untersuchung ist die Abfrage des Vertrauens in elf Institutionen, elf Branchen und in die Mitmenschen allgemein mittels folgender Skala: “vertraue ich voll und ganz”, “vertraue ich überwiegend”, “vertraue ich weniger”, “vertraue ich überhaupt nicht”. Der GfK Global Trust Report wird künftig jährlich veröffentlicht. Der GfK Verein ist eine 1934 gegründete Non-Profit-Organisation zur Förderung der Marktforschung und Gesellschafter der GfK SE.

Donnerstag, 29. April 2010, von Elmar Leimgruber

CE-Zeichen auf Produkten bedeuten nicht, dass sie in Europa hergestellt wurden

Das CE-Konformitätszeichen

Ist Ihnen schon mal das CE-Zeichen aufgefallen? Dieses Konformitätszeichen findet sich auf der Verpackung eines Produkts oder auf dem Produkt selbst. Obwohl es das CE-Zeichen bereits seit mehr als 15 Jahren gibt, wissen die meisten Verbraucher nicht, was es bedeutet. Viele sind der Ansicht, dass es angibt, ob ein Produkt in Europa hergestellt wurde. Stimmt nicht, schreibt die EU-Kommision: Es zeigt an, dass ein in Europa oder anderswo hergestelltes Produkt in puncto Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz den europäischen Anforderungen entspricht.

Das Konformitätszeichen wurde vor über 15 Jahren geschaffen, um den freien Warenverkehr zu erleichtern und die Verbraucher zu informieren. Aber kaum jemand weiß darüber Bescheid. Das CE-Zeichen ist eine Art Reisepass: Gekennzeichnete Produkte können im gesamten europäischen Wirtschaftsraum (in allen EU-Ländern, Island, Liechtenstein und Norwegen) frei zirkulieren. So können Verwaltungsaufwand und Kosten reduziert werden, ohne dass die Sicherheit darunter leidet.

Die aktuelle Informationskampagne der Kommission richtet sich auch an Unternehmen. Denn schließlich wurde das CE-Zeichen auch entwickelt, um den freien Warenverkehr im europäischen Binnenmarkt zu erleichtern. Mit dem Anbringen des CE-Zeichens auf dem Produkt übernimmt demnach der Hersteller die volle Verantwortung dafür, dass es mit den geltenden europäischen Rechtsvorschriften übereinstimmt. Einige Produkte können in der EU nur mit CE-Zeichen vermarktet werden. Dazu zählen beispielsweise Computer, Spielzeug, elektrische Geräte, Haushaltsgeräte und medizinische Geräte – also mehr als 30 % der gesamten Industrieproduktion.

Nähere Informationen dazu (in englisch) gibts hier.