Mit ‘Österreich’ getaggte Artikel

Dienstag, 15. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

15. Mai: Internationaler Tag der Familie

Heute (15. Mai) ist der Internationale Tag der Familie. “Ohne Kinder gibt es keine Zukunft”, schreibt dazu der Katholische Familienverband Österreichs (KFÖ) und fordert eine ideelle Aufwertung von Familienarbeit sowie stärkere materielle Unterstützung von Familien: “In Ländern, in denen Kinder nicht nur ein hohes privates Gut sind, sondern wo deren Unterstützung auch als gesellschaftliche Aufgabe gesehen wird, geht es Familien mit Kindern besser,” betont Alfred Trendl, Präsident des Katholischen Familienverbandes Österreichs.

Verantwortung für die Familien trägt die gesamte Gesellschaft schreibt der Familienverband und fordert daher die Bundesregierung auf, endlich eine Studie über die monetäre Bewertung der unentgeltlich erbrachten Familienleistungen in Auftrag zu geben. Der Internationale Tag der Familie wurde 1993 durch eine Resolution der UN-Generalversammlung geschaffen. Der Tag soll das Bewusstsein dafür schaffen, die Familie als grundlegende Einheit der Gesellschaft wahrzunehmen und die öffentliche Unterstützung für Familien zu verstärken.

In der Schweiz wird die Wertschöpfung der Familienarbeit laut KFÖ seit 1997 regelmäßig erfasst. Sie beträgt etwa 50% des herkömmlichen Bruttoinlandsproduktes. Das bedeutet, dass die Hälfte des Wohlstandes der Schweiz durch unbezahlte Arbeit entsteht. Sowohl die Politik, als auch die gesamte Gesellschaft seien gefordert, ihren Beitrag zur Kinder- und Familienfreundlichkeit zu leisten: “Kinder sind ein wunderbares Geschenk, ein großes Glück und eine immense Bereicherung. Kinder brauchen aber auch Zeit und sind eine große Herausforderung für Eltern. Diese übernehmen Verantwortung für eine langjährige Entwicklungsbegleitung und benötigen Anerkennung für ihre Leistung und materielle Unterstützung”, sagt KFÖ-Präsident Trendl. Eine der Ungerechtigkeiten sei es, dass Familienbeihilfe und Kinderbetreuungsgeld schon seit Jahren nicht mehr der Inflation angepasst und Familienarbeit auch steuerlich kaum berücksichtigt werde.

Die Frage, wie sich Familienleben, Erziehungsaufgaben und Berufstätigkeit unter einen Hut bringen lassen, ist für viele Eltern eine große Herausforderung. Trendl fordert einen umgehenden Paradigmenwechsel: “Familienarbeit und Erwerbsarbeit dürfen einander nicht ausschließen. Wir müssen von einer arbeitsorientierten
Familienwelt zu einer familienorientierten Arbeitswelt kommen.” Familienfreundlichkeit in Unternehmen und Betrieben dürfe nicht der Ausnahmefall sein, sondern müsse vielmehr zum Normalfall werden. “Es ist meine Überzeugung, dass gelebte Familienfreundlichkeit letztendlich allen zugute kommt. Ich fordere insbesondere die Sozialpartner auf, ihre Verantwortung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch stärker als bisher wahrzunehmen”, betont KFÖ-Präsident Trendl.

Wichtige Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien beispielsweise ein gesetzlicher Anspruch auf einen “Papamonat” sowie die Anrechnung von Karenzzeiten als Berufszeiten in sämtlichen Kollektivverträgen. Durch deren Nicht-Anrechnung rücken Frauen bei den Biennalsprüngen nicht im selben Ausmaß wie die Männer vor. Die so entstehenden finanziellen Nachteile können Frauen im weiteren Berufsleben nicht mehr ausgleichen. Das Recht auf Elternteilzeit bis zum 7. Lebensjahr desKindes ist für Trendl eine zentrale Maßnahme zur besseren Vereinbarkeit, die keineswegs angetastet werden darf.

Wenngleich Familienleben und Familienformen in letzter Zeit gravierende Veränderungen erfahren haben, ist die Sehnsucht nach einem geglückten Zusammenleben bei allen Generationen ungebrochen hoch. “Wir brauchen eine familien- und kinderfreundlichere Gesellschaft, Eltern dürfen nicht bevormundet werden und
unterschiedliche Lebensentwürfe von Frauen und Männern müssen nebeneinander stehen können”, so der Präsident des Katholischen Familienverbandes. “Eltern mit Kindern brauchen Wahlfreiheit. Sie müssen Rahmenbedingungen vorfinden, die es ihnen ermöglichen, ihr individuelles Lebensmodell gut umzusetzen,” so Trendl abschließend.

Donnerstag, 10. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

Start frei für die Wiener Festwochen 2012

Emmanuel Tjeknavorian
© ORF/Vadim Shults

Morgen ist es wieder so weit: Die 61. Wiener Festwochen werden am Rathausplatz eröffnet. Als Höhepunkt der Gala, die ab 21.20 Uhr in ORF 2 und 3sat live übertragen wird (sowie auch via http://TVthek.ORF.at als Live-Stream und Video-on-Demand verfügbar ist), steht das große Finale des zweijährlich stattfindenden Klassik-Nachwuchswettbewerbs „Eurovision Young Musicians“ auf dem Programm. Dieser feiert 2012 sein 30-jähriges Bestehen und findet heuer wieder mit österreichischer Teilnahme in Person des virtuosen 17-jährigen Geigers Emmanuel Tjeknavorian als einer von sieben vielversprechenden Finalisten statt.

Begleitet werden die sieben Finalisten aus Österreich, Deutschland, der Tschechischen Republik, Polen, Norwegen, Armenien und Weißrussland vom ORF-Radio-Symphonieorchester (RSO) unter der Leitung seines Chefdirigenten Cornelius Meister. Weiters wirken im Rahmen der Live-Eröffnungsgala, die der ORF als Host-Broadcaster mit insgesamt zehn Kameras überträgt (Regie: Karina Fibich), Mnozil Brass und Martin Grubinger, Multi-Percussionist und Moderator des Abends, solistisch mit. “European Young Musicians 2012″ ist eine Koproduktion von Europäischer Rundfunkunion (EBU), Wiener Festwochen und ORF.

Cate Blanchett in “Groß und Klein”
© ORF/Wiener Festwochen/Lisa Tomasetti

Die 61. Wiener Festwochen präsentieren mit ihren diesjährigen Produktionen eine zeitkritische und offenherzige Analyse der Gesellschaft von heute und deren Entwicklungen. Bis zum 17. Juni präsentiert das traditionelle Wiener Kulturfestival an mehr als 30 verschiedenen Spielstätten insgesamt 36 aufsehenerregende internationale wie heimische Produktionen aus den Sparten Theater, Musik, Performance, Tanz und Film zu den Themen „Anatomie der Krise“ und  „Blick-Verschärfung”.

Zehn Uraufführungen und zehn Auftragswerke stehen auf dem Programm des fünfwöchigen Festivals. Peter Handke, Ulrich Seidl und Paulus Hochgatterer sind unter anderen die Masterminds der Uraufführungen. Zu den internationalen Gästen zählen Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett (siehe Foto) in Botho Strauß’ „Groß und Klein“ und Ariane Mnouchkine mit ihrem „Théâtre du Soleil“. Der britische Dramatiker Simon Stephens zeigt mit dem Theaterthriller „Three Kingdoms“ eine Österreichpremiere.

Mit Spannung erwartet wird auch die Oper „La Traviata“, mit der die Wiener Festwochen ihre Verdi-Trilogie fortsetzen. Die britische Starregisseurin Deborah Warner inszeniert, die junge und mit internationalen Preisen (u. a. beim Belvedere-Wettbewerb und Placido Domingos „Operalia“) ausgezeichnete moldawische Sopranistin Irina Lungu gibt die Violetta.

Jungfinalisten: Eivind Holtsmark; Alexandra Dzenisenia; Emmanuel Tjeknavorian; Narek Kazazyan; Jagoda Krzeminska; Dominic Chamot; Michaela Spacková
© ORF/Günther Pichlkostner

Das „Quartett“ ist ein neues Werk des italienischen Komponisten Luca Francesconi in der Mailänder Inszenierung von Àlex Ollé, einem der fantasievollen Mitbegründer der katalanischen Theatergruppe „La Fura dels Baus“. Mit den beiden Opernschöpfungen versuchen die Wiener Festwochen neuerlich eine Verbindung zwischen den Epochen herzustellen, um damit unsere moderne Zeit aus einem anderen Blickwinkel zu beleuchten.

Auch der ORF widemet sich den Wiener Festwochen: Nach einer bereits am 6. Mai gesendeten Doku über 30 Jahre „Eurovision Young Musicians“, der bevorstehenden Live-Eröffnung am morgigen 11. Mai und umfassender aktueller TV-Kulturberichterstattung in den Monaten Mai und Juni präsentiert ORF 2 am 13. Mai, um 10.15 Uhr als Festivalüberblick eine weitere Doku mit dem Titel „Blick-Verschärfung: Die Wiener Festwochen 2012“ (um 17.40 Uhr auch in ORF III Kultur und Information). Außerdem setzt der „Kulturmontag“ am 14. Mai, um 23.15 Uhr, einen Festwochen-Schwerpunkt. Ö1 berichtet ebenfalls aktuell und präsentiert in den nächsten Wochen nicht weniger als 19 Festwochenkonzerte. FM4 gibt mit regelmäßigen Festwochen-Tipps on air und online einen Überblick über die interessantesten Produktionen. Und auch in der aktuellen Kulturberichterstattung der ORF-Landesstudios, von ORF.at und ORF TELETEXT (Seite 415) sind die Wiener Festwochen 2012 zentrales Thema.

Sonntag, 6. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

AK fordert EU-weites Gratis-Konto für alle

Ein Gratis-Girokonto muss EU-weit selbstverständlich werden. Dies fordert die österreichische Arbeiterkammer (AK): Es muss endlich ein verbindliches Recht auf ein Girokonto für alle VerbraucherInnen kommen. Die AK verlangt von der EU Kommission einen konkreten Gesetzesvorschlag. Ohne Girokonto sind die Menschen vom wirtschaftlichen Leben praktisch ausgeschlossen, ist die AK überzeugt.

Österreichische Banken sollen endlich ihre gesellschaftliche Aufgabe wahrnehmen und Basiskonto flächendeckend anbieten: “Es ist zwar erfreulich, dass einige Banken in Österreich Spezialkonten anbieten. Die grundsätzliche Problematik des flächendeckenden Angebots von Basiskonten kann damit aber nicht nachhaltig gelöst werden, weil mit der Kontoeröffnung oft bestimmte Bedingungen und Voraussetzungen verknüpft sind”, sagt Gabriele Zgubic, Leiterin der AK Konsumentenpolitik:

Wer kein Konto hat, zahlt doppelt drauf: etwa durch hohe Spesen bei Überweisungen mit Zahlscheinen und man hat es auch am Arbeitsmarkt schwerer. In Österreich sind rund 150.000 Personen ohne Konto. Es kommt wahrscheinlich täglich vor, dass Banken eine Kontoeröffnung verweigern – auch wenn nur ein Habenkonto angefragt wird. Begründet wird das häufig damit, dass ein “Negativeintrag” in einer Liste eines Gläubigerschutzverbandes oder einer Wirtschaftsauskunftei vorliegt. Die größten Probleme bei der Eröffnung eines Girokontos haben Wenigverdiener, sozial benachteiligte und verschuldete Personen.

“Auf EU-Ebene wurden schon viele Studien und Konsultation durchgeführt, um den Bedarf zu überprüfen. Bisher gibt es nur eine Empfehlung an die Mitgliedstaaten – das ist uns zu wenig”, betont Zgubic. Die Kommission hat nun wieder
Fragen zum Thema vorgelegt – sie sind ähnlich und ohnehin schon inden vergangen Jahren bereits mehrfach und eindeutig beantwortet worden. Die AK lehnt die Möglichkeit ab, dass eine einzige Sonderbank für soziale Bankdienstleistungen zuständig sein kann. “Das kann zu Nachteilen für die Kunden führen, weil damit die Menschen
gebrandmarkt werden können und nicht überall in ländlichen Gebieten das Angebot gewährleistet wäre”, sagt Zgubic.

Donnerstag, 3. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

Heute ist der internationale Tag der Pressefreiheit

Aus Anlass des heutigen Welttags der Pressefreiheit hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die europäischen Politiker aufgefordert, der Presse- und Meinungsfreiheit in den einzelnen Mitgliedsstaaten der EU mehr Beachtung zu schenken. Die europäische Politik müsse die grundlegende Bedeutung freier Medien für die Demokratie stärker in den Mittelpunkt rücken, forderte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Pressefreiheit ist ein Grundwert und nicht ein Luxusartikel, auf den man in der Euro-Krise leicht verzichten kann“, stellte Konken klar.

Sicherheitspolizeigesetz und Vorratsdatenspeicherung schränken die Pressefreiheit in Österreich ein, schreibt der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) zum heutigen Welttag der Pressefreiheit: So wird der § 38 SPG häufig von der Exekutive dafür benutzt, Journalisten von einem Einsatzort “wegzuweisen”. Der ÖJC fordert daher erneut eine Änderung des Sicherheitspolizeigesetzes. “Die Vorratsdatenspeicherung widerspricht klar dem Lissabon-Vertrag und dem Artikel 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention. Daher sollte Österreich hier Vorreiter bei der Abschaffung sein”, so der ÖJC-Präsident. Turnheim unterschreibt am 3. Mai, dem Tag der Pressefreiheit, die von der “AK Vorrat” initiierte “Verfassungsklage gegen Vorratsdatenspeicherung”.

Die unabhängige und kritische Berichterstattung und die damit verbundene demokratische Form des Journalismus hat den äquivalenten Schutz zu genießen, wie die anderen drei Säulen der demokratischen Gesellschaft, die Exekutive, die Legislative und die Judikative, fordert Konken. Die EU-Kommission habe etwa in Ungarn „viel zu spät und halbherzig“ auf die Einführung der Zensur in Form des Mediengesetzes reagiert. „Deutliche Worte von EU-Politikern fielen zur Wirtschaftskrise in Ungarn, nicht aber zur Einschränkung der Pressefreiheit.“

Der DJV-Vorsitzende kritisierte ferner, dass die Ukraine erst durch die Haftbedingungen von Julia Timoschenko in den Fokus deutscher und europäischer Politiker geraten sei. Reglementierungen der Pressefreiheit, wie sie vor Monaten vom ukrainischen Parlament beschlossen wurden, seien in Brüssel und Berlin scheinbar unbemerkt geblieben. „Wer es mit den demokratischen Grundwerten Europas Ernst meint, darf nicht die Augen vor der Wirklichkeit in einigen Mitgliedsstaaten verschließen“, sagte Konken.

 

Auch in Österreich gibt es in den vergangenen Jahren vermehrt Angriffe auf die Pressefreiheit, wie der ÖJC aufzeigt: Das vom Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) mehrfach, auch in parlamentarischen Stellungnahmen, kritisierte Sicherheitspolizeigesetz schränkt massiv die Möglichkeiten der freien Berichterstattung ein. Die von Österreich viel zu früh umgesetzte Vorratsdatenspeicherung wird nun von der  EU-Kommission neu geregelt. Nach “Spiegel”-Informationen soll bereits in den kommenden Monaten ein neuer Entwurf für die EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung vorliegen. ÖJC-Präsident Fred Turnheim ersucht daher die österreichische Bundesregierung dringend, bei den Verhandlungen in Brüssel gleich die Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung durchzusetzen.

Der Tag der Pressefreiheit am 3. Mai wurde 1993 von der UNO-Generalversammlung ausgerufen. Zwei Jahre zuvor war in Namibias Hauptstadt Windhuk die “Erklärung zur Pressefreiheit” beschlossen worden. Seit damals hat sich die Lage für Journalisten weltweit nicht verbessert – sondern dramatisch verschärft. So könnte heuer, nach Angaben des in Wien ansässigen IPI, “2012 für Journalisten das tödlichste Jahr seit 15 Jahren” werden.

 

Freitag, 27. April 2012, von Elmar Leimgruber

Heute: Lange Nacht der Forschung

Heute, Freitag, findet die fünfte “Lange Nacht der Forschung” in den Bundesländern Burgenland, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg, Steiermark, Vorarlberg und Wien statt. Tirol veranstaltet einen Tag später, am 28.April eine Tiroler Nacht der Forschung, Bildung & Innovation.

Universitäten, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen öffnen bei freiem Eintritt ihre Tore für das breite Publikum und alle Interessierten erhalten die Gelegenheit, Wissenschaftern und Wissenschafterinnen über die Schulter zu blicken. An der diesjährigen Langen Nacht nehmen 24 Regionen mit 1.382 Stationen an 184 Standorten teil. Details zum jeweiligen Programm der einzelnen Anbieter österreichweit sind online abrufbar.

Die “Lange Nacht der Forschung” beginnt bei freiem Eintritt je nach Region bzw. Station ab 16 Uhr und bietet bis weit in die Nacht zahlreiche Highlights. Besucher können die aktuellsten Forschungsergebnisse, Technologien und Innovationen der Unternehmen und Universitäten bestaunen sowie die Wirkung neuer Energietechnologien hautnah beobachten. In Experimenten, Vorträgen und Workshops erfahren die Besucher, was hochkarätige Forscher täglich leisten. Für Kinder und Jugendliche wird in den Bundesländern an mehreren Stationen ein Sonderprogramm angeboten. Dazu kommt: Vieles, was beobachtet und getestet werden kann, ist sonst nicht öffentlich zugänglich.

Die “Lange Nacht der Forschung” ist Österreichs größte Initiative zur Kommunikation von Forschung, Technologie und Innovation und wird neben den teilnehmenden Ländern auf der Bundesebene von Wirtschaftsministerium, Wissenschaftsministerium und Forschungsrat unterstützt.