Mit ‘Gesundheit’ getaggte Artikel
Freitag, 15. Juli 2011, von Elmar Leimgruber
Die österreichische Umweltberatung empfiehlt Leitungswasser gegen den Durst anstatt Limos. Wer Leitungswasser mit Geschmack bevorzugt, kann es mit verschiedenen Kräutern anreichern – so geben Pfefferminze, Basilikum und Zitronenmelisse wunderbare Geschmacksvariationen. Und auch Mineralwässer sind “unnötig”. Laut dem österreichischen Ernährungsbericht wird unser Durst nur noch zur Hälfte mit Wasser gelöscht. Zuckerreiche, koffeinhältige Getränke sind am Vormarsch – mit schlechten Nebenwirkungen für Zähne und Geldbörse, ortet die Umweltberatung.
Täglich verliert unser Körper etwa 2,5 Liter Flüssigkeit über Schweiß, Atemluft und Harn, diese Menge muss getrunken werden um alle Körperfunktionen aufrecht zu halten. Laut dem österreichischen Ernährungsbericht liegt Trinkwasser mit 1 Liter täglich zwar noch an der Spitze der meistgetrunkenen Getränke. Doch im Schnitt werden schon 11 % der Gesamtenergie mit zuckerhältigen Getränken aufgenommen. Dies entspricht ungefähr dem Kaloriengehalt einer halben Tafel Schokolade und kann zu Übergewicht führen. Die Kombination von Zucker und Zitronensäure die in Limonaden vorkommt, ist besonders schädlich für die Zähne.
Wenn schon süß – dann sollten natürliche, kalorienärmere Getränke wie gespritzte Fruchtsäfte bevorzugt werden. Fruchtsäfte liefern zusätzlich zu Vitaminen auch Magnesium und Kalium, die wichtig für die Funktion der Nerven und Muskeln sind. Ausschlaggebend für Geschmack und Qualität eines Saftes ist der Fruchtgehalt. “Lassen Sie Nektar, Fruchtsaftgetränk und Limonade im Regal stehen – nur 100 % Saft enthält den höchsten Anteil an Früchten. Kaufen Sie diesen Saft am besten in Bioqualität”, empfiehlt Michaela Knieli, Ernährungsexpertin von “die umweltberatung”. Limonaden, Wellness- oder Sportgetränke enthalten oft gar keinen Fruchtanteil. Sie sind meist reich an Zucker und unnötigen Zusatzstoffen.
Der Griff zum Mineralwasser ist unnötig. Die Wasserqualität ist in den meisten Regionen Österreichs hervorragend, Mineralwasser hat also
im Vergleich zu Leitungswasser keine gesundheitlichen Vorteile. Im Gegenteil – manche Mineralwässer enthalten mehr Natrium als Leitungswasser und die Natriumaufnahme in Österreich ist aufgrund der salzreichen Kost ohnehin zu hoch. “Frisch gezapftes Leitungswasser ist die kostengünstigste und natriumarme Alternative” erklärt Knieli. Das Plus für die Umwelt: Leitungswasser schont das Klima, weil es weder verpackt noch transportiert werden muss.
Das Infoblatt “Fruchtsaft, Wellnessdrink & Co” enthält Tipps für den Einkauf von Säften und vergleicht beliebte Durstlöscher. Kostenloser Download auf www.umweltberatung.at/download, Bestellung um Euro 1,50 plus Versandkosten (Porto plus Bearbeitungsgebühr).
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Donnerstag, 14. Juli 2011, von Elmar Leimgruber

“Schmutzige Wäsche” am Yangtze River Zhejiang
Foto: © Quiu Bo/Greenpeace
Nike und Adidas handeln mit “Schmutziger Wäsche” kritisiert die Umweltschutzorganisation Greenpeace, welche nun den internationalen Bericht “Schmutzige Wäsche” veröffentlicht hat. Dieser gibt einen Einblick in die Belastung chinesischer Flüsse durch die Textil-Produktion internationaler Markenhersteller. Demnach belegen Greenpeace-Analysen von Abwasser-Proben an zwei bedeutenden Textilfabriken im Jangtse- und Pearlfluss-Delta eine große Anzahl hormonell wirksamer oder giftiger Chemikalien.
Millionen Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus den Flüssen, fischen und nutzen das Flusswasser für die Landwirtschaft. Beide Fabriken beliefern die Schwergewichte der Sportartikelbranche: Nike und Adidas sowie eine Reihe weiterer internationaler Marken. Greenpeace-Aktivisten protestierten daher gestern an den weltgrößten Geschäften von Adidas und Nike in Peking mit dem Kampagnenlogo “Detox our waters” (Entgiftet unsere Gewässer). Greenpeace fordert die Marktführer auf, auch beim Umweltschutz sportlichen Ehrgeiz zu beweisen und gefährliche Chemikalien aus der Produktion zu verbannen.

Schmutzwasser einer Jeansproduktion in China
Foto: © Lu Guang/Greenpeace
“Wie viele andere bekannte Textilmarken werben Nike und Adidas mit der Kombination aus Sport und Wellness. Es hat jedoch herzlich wenig mit Gesundheit zu tun, hochgiftige Substanzen in chinesische Flüsse einzuleiten. Die betroffenen Markenhersteller müssen sofort aktiv werden und die problematischen Bestandteile aus ihrer Lieferkette und aus ihren Produkten entfernen”, fordert Claudia Sprinz, Greenpeace-Konsumentensprecherin. Diese Forderung resultiert aus einer über Jahre dauernden Recherche zur Wasserverschmutzung in China.
Die Bekleidungsindustrie ist eine der wasserintensivsten Branchen überhaupt. Für ein Kilo Stoff werden bis zu 100 Liter Wasser verbraucht. Textilien werden mehrmals gewaschen, bevor sie im Laden liegen. In T-Shirt oder Trikot sollen sich möglichst wenige Rückstände der mehreren tausend Chemikalien finden, die zum Färben, Bedrucken und Imprägnieren eingesetzt werden können. Diese zum Teil gesundheitsschädlichen Chemikalien bleiben im Abwasser der Fabrik. Selbst moderne Kläranlagen können sie nicht vollständig filtern.
Greenpeace hat in den Abwasserproben Azofarbstoffe, Schwermetalle und andere Schadstoffe mit gefährlichen Eigenschaften nachgewiesen. Unter anderem wurden organische Chemikalien wie Nonylphenol und perfluorierte Substanzen festgestellt, die hormonell wirksam sind und sich in der Nahrungskette anreichern können. Viele dieser Chemikalien dürfen in Europa nicht eingesetzt oder in Flüsse eingeleitet werden. Nicht eine einzige der im Report erwähnten Marken verfügt über einen lückenlosen Überblick, welche Chemikalien während des Produktionsprozesses der jeweiligen Produkte verwendet und frei gesetzt werden.
Millionen Menschen beziehen ihr Trinkwasser aus dem Jangtse und dem Pearlfluss, fischen und nutzen das Flusswasser für die Landwirtschaft. “Unsere Ergebnisse zeigen nur eine Momentaufnahme und sind beispielhaft für ein viel größeres Problem. Weltweit werden gefährliche Chemikalien von der Textilindustrie in die Gewässer eingeleitet. Das hat schwerwiegende, langfristige und weitreichende Auswirkungen auf Mensch und Natur”, sagt Claudia Sprinz.
Die Chemiefracht aus der Industrie in Chinas Gewässern ist hoch: 70 Prozent der Flüsse und Seen gelten als verschmutzt, Umweltauflagen
werden unzureichend kontrolliert. Erst durch öffentlichen Druck sind Textilfirmen dazu übergegangen, ihre Produktion ökologisch zu
optimieren. Einige wenige Substanzen stehen auf firmeneigenen schwarzen Listen. In der Praxis scheint die Abwasserproblematik jedoch ein blinder Fleck zu sein. “Die Lösung für das Problem wäre die Einführung eines umfassenden Chemikalien-Managements. Damit wären diese Unternehmen in der Lage, den Einsatz von gefährlichen Substanzen in ihrer Lieferkette systematisch zu beobachten, zu reduzieren und zu entfernen”, ergänzt Sprinz.
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Montag, 11. Juli 2011, von Elmar Leimgruber

Die Welt ist ein Dorf
Grafik: weltbevoelkerung.de
Am heutigen 11. Juli, dem Weltbevölkerungstag, hat die Bevölkerung der Erde mit 6.973.762.000 Menschen einen neuen Höchststand erreicht. In etwa dreieinhalb Monaten – am 31. Oktober – wird bereits die Sieben-Milliarden-Menschen-Marke überschritten, schreibt die deutsche Stiftung Weltbevölkerung, welche bewusst dramatisiert: “Ein Ende des Wachstums ist noch lange nicht in Sicht: Jede Sekunde kommen fast drei Erdenbürger hinzu – das sind etwa 80 Millionen Menschen im Jahr. Bis zum Jahr 2050 werden voraussichtlich 9,3 Milliarden Menschen auf der Erde leben,” so die Stiftung Weltbevölkerung.
Doch die Population wächst keineswegs überall: Während in Afrika, Indien und in anderen Ländern der Dritten Welt die Bevölkerungszahlen drastisch steigen, stagnieren sie in Europa und gehen sie in China sogar zurück: Das Bevölkerungswachstum der Zukunft findet laut Stiftung Weltbevölkerung fast ausschließlich in den Entwicklungsländern statt: Dort wird die Bevölkerung in den kommenden vier Jahrzehnten von heute 5,7 Milliarden auf voraussichtlich fast acht Milliarden Menschen wachsen – 2,3 Milliarden Menschen mehr, die versorgt werden wollen. In den Industrieländern hingegen bleibt die Bevölkerungszahl relativ stabil. Hier kommen bis 2050 lediglich rund 70 Millionen Menschen hinzu. In Deutschland wird die Einwohnerzahl bis dahin um voraussichtlich sieben Millionen auf 75 Millionen Menschen sinken.

Die Weltbevölkerung 2011
Grafik: CC die_dsw
“Ein erheblicher Teil des Bevölkerungswachstums in Entwicklungsländern geht auf ungewollte Schwangerschaften zurück”, denkt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung: “Allein in Entwicklungsländern werden jedes Jahr 75 Millionen Frauen ungewollt schwanger, vor allem weil sie nicht verhüten können. Familienplanung spielt daher eine Schlüsselrolle, um das rasante Bevölkerungswachstum zu verlangsamen und so die Armutsbekämpfung ein gutes Stück voranzubringen. Gerade in diesem Jahr, in dem der siebenmilliardste Mensch geboren wird, sollte den Geberländern, aber auch den Entwicklungsländern klar werden, dass sie dringend handeln müssen,” meint Bähr.

Veränderung der Weltbevölkerung nach Ländern bis zum Jahr 2100
Grafik: weltbevölkerung.de
Die deutsche Bundesregierung hat übrigens eine neue Initiative zur Senkung der Mütter- und Kindersterblichkeit in Entwicklungsländern gestartet: die BMZ-Initiative für Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit. Die Stiftung Weltbevölkerung wertet sie als Meilenstein für die Gesundheit von Müttern und ihren Kindern in Entwicklungsländern. Die Familienplanungsinitiative ist Teil der Zusagen vom letzten G8-Gipfel, nach denen die deutsche Bundesregierung bis 2015 zusätzlich 400 Millionen Euro für Mütter- und Kindergesundheit bereitstellen will.
Die Initiative soll sowohl das Wissen über Kontrazeptiva als auch die Verfügbarkeit von modernen Verhütungsmitteln in Entwicklungsländern verbessern. Gleichzeitig sieht sie vor, dass mehr Geburten sachkundig betreut werden. “Mit dem umfassenden Ansatz lässt sich die Situation von Schwangeren in Entwicklungsländern deutlich verbessern. Das ist auch dringend notwendig: Jeden Tag sterben dort fast 1.000 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt”, erklärt Renate Bähr. Familienplanung spiele eine zentrale Rolle dabei, das Leben von Müttern und Kindern zu retten. Weltweit hätten mindestens 215 Millionen Frauen keinen Zugang zu Verhütungsmethoden, obwohl sie die Größe ihrer Familien gerne planen oder die Abstände zwischen Geburten vergrößern würden – was ihrer Gesundheit und der ihrer Kinder zugute kommen würde, so Bähr.
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Sonntag, 10. Juli 2011, von Elmar Leimgruber
“Küssen kann man nicht alleine…” heisst es in einem Song von Max Raabe aus der Feder von Erfolgsproduzentin Annette Humpe (DÖF, Ideal, Die Prinzen, Lucilectric, Udo Lindenberg, Nena, Ich + Ich…). Und man tut es auch in diesem Sommer wieder, wie eine im Auftrag des deutschen Cora Verlags durchgeführte aktuelle Studie beweist: Hier ist der Kuss-Report 2011: 76 Tage und fast acht Stunden verbringt demnach ein Mensch bis zu seinem siebzigsten Lebensjahr durchschnittlich mit Küssen. Und auch die Deutschen machen da keine Ausnahme, denn sie küssen oft, gerne und am liebsten mit viel Gefühl. Insgesamt 1.002 Frauen und Männer zwischen 18 und 69 Jahren wurden dabei zum Thema “Küss mich” befragt.
Küssen ist gesundheitsfördernd und laut US-Forschern leben “Viel-Küsser” im Gegensatz zu “Kuss-Abstinenzlern” fast fünf Jahre länger. Gute Aussichten auf ein langes, gesundes Leben haben damit 56 Prozent aller Umfrageteilnehmer, die intuitiv alles richtig machen: Sie sagen, “Küssen ist – ähnlich wie Sex – sehr wichtig, da man auf diese Weise seine Zuneigung ausdrückt.” So verwundert es nicht, dass mehr als die Hälfte aller befragten Frauen es als untrügliches Zeichen wahrnimmt, dass etwas nicht stimmt, wenn in der Partnerschaft nicht mehr geküsst wird. Singles zwischen 18 und 29 Jahren (32 Prozent) gaben außerdem an, diese Art der Nähe zu einem anderen Menschen am meisten zu vermissen. Lediglich 16 Prozent outeten sich als Kuss-Muffel und meinen, die Kuss-Frequenz in Beziehungen sinke im Laufe der Zeit ohnehin.
Küssen und Liebe gehören für die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) zusammen. Insbesondere Frauen (64 Prozent), Menschen über Fünfzig
sowie Liierte lehnen Küssen ohne tiefere Gefühle ab. Nur 16 Prozent aller Befragten schließen “Knutschen” ohne Verpflichtungen als willkommene Gelegenheit und Abwechslung zum Liebes-Küssen nicht aus. Mit steigendem Alter scheint diese Spontanität jedoch nachzulassen,
denn nur noch 9 Prozent der über Fünfzigjährigen befürworten dies. Im Vergleich: 29 Prozent der Jüngeren sind Kuss-Abenteuern nicht
abgeneigt. Ergibt sich die Gelegenheit, z.B. auf einer Party, wird nicht lange gefackelt, sondern einfach der Moment genossen “weil Küssen Spaß macht”. Vor allem 18- bis 29-Jährige (22 Prozent), Männer (19 Prozent) und “Solisten” (19 Prozent) haben nichts gegen unverbindliche Küsse.
Hinsichtlich des “ersten Schrittes” zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern: So wünscht sich nahezu ein Drittel der Frauen (31 Prozent) eine romantische “Eroberung” wie in Liebesromanen. Um nicht das Gefühl zu haben, sich ihm aufzudrängen, soll zudem der Mann den ersten Schritt wagen. Leider klaffen gerade in diesem Punkt Anspruch und Realität eklatant auseinander, denn nur 17 Prozent der Herren sind Anhänger der “alten Schule” und vom Kaliber eines Rhett Butlers, der die Widerspenstigkeit seiner Herzensdame als wünschenswerten Anreiz sieht. Selbstbewusst und frei von überholten Rollenmustern begibt sich fast jede fünfte Frau (17 Prozent) auf die Partnersuche. Kreuzt ein
Prachtexemplar ihren Weg, macht sie den ersten Schritt. Das passt: Denn 20 Prozent aller befragten Männer wünschen sich eine selbstsichere Dame, die auch mal das Kommando übernimmt. Begründung: Sie vereinfache damit in prickelnder und abwechslungsreicher Art die Kontaktaufnahme. Rund ein Drittel (28 Prozent) hält seit der Emanzipation das “Wie” oder “Wer” in puncto Annäherung für irrelevant. “Hauptsache man findet überhaupt zueinander”, meinen besonders Menschen von 30 bis 49 Jahren (32 Prozent) und Männer im Allgemeinen (31 Prozent). Dass das Solo-Dasein nicht immer einfach und der erste Schritt manchmal schwer ist, bestätigen 32 Prozent aller befragten Singles: Sie würden eine deutlichere Körpersprache, bzw. die Initiative des Gegenübers sehr begrüßen.
Fremdküssen stellt die Toleranz auf den Prüfstand. So empfindet es fast jeder fünfte Befragte (19 Prozent) als groben Vertrauensbruch, wenn der Partner fremd küsst und folglich als genauso schlimm wie Sex mit einem oder einer Anderen. 18- bis 29-Jährige (32 Prozent) und Frauen (21 Prozent) verstehen in dieser Hinsicht am wenigsten Spaß. Außerdem findet jeder Vierte, dass Küsse zwar innerhalb der Partnerschaft bleiben sollten, ein einmaliger Ausrutscher sei aber eher verzeihbar als ein One-Night-Stand. 22 Prozent der Befragten wittern hier trotzdem Gefahr: Durch einen Kuss werde eine Grenze überschritten, die den Startschuss für “mehr” gäbe.
Keine Kinder von Traurigkeit sind dagegen 26 Prozent der Teilnehmer, für die “ein bisschen Knutschen” harmlos und noch kein Betrug ist.
Dies könne schließlich schon einmal passieren und sei nicht von Bedeutung. Auffällig: Scheinbar lässt man mit voranschreitendem Alter in dieser Hinsicht mehr Milde walten. Nachsichtig zeigten sich nämlich 37 Prozent der über 50-Jährigen, wohingegen nur 13 Prozent der 18- bis 29-Jährigen diese entspannte Einstellung teilen. Eine Art heilende Wirkung sprechen dem Küssen sechs Prozent aller Frauen und Männer zu: Sie praktizieren die “Mund-zu-Mund-Therapie” ohne Verpflichtungen um beispielsweise ein angeschlagenes Selbstwertgefühl aufzupolieren oder als Gegenmittel bei Liebeskummer.
“Ein Kuß ist eine Sache, für die man beide Hände braucht” sagte einst Mark Twain. Ob mit oder ohne Einsatz der Hände – Einigkeit herrscht
bei der Hälfte aller Umfrageteilnehmer (47 Prozent) hinsichtlich der bevorzugten Art und Weise beim Küssen: Der Mix macht´s! Ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Abwechslung verspüren Befragte im Alter zwischen 30 und 49 Jahren (58 Prozent), gefolgt von den 18- bis
29-Jährigen (53 Prozent). Die 50 Plus-Generation liebt es eher ruhig ohne “Hochs” und “Tiefs”. Offen zu Romantik und zärtlicher Liebkosung
bekennt sich ein Fünftel (21 Prozent). Für wohlige Gänsehaut sorgen etwa Spielen mit den Haaren oder gefühlvolles Streicheln des Rückens.
Besonders Frauen (26 Prozent) und Personen über 50 (30 Prozent) favorisieren es, so geküsst zu werden. Beinahe überraschend: Nur vier
Prozent aller Befragten mögen es gerne “heiß”. Dabei darf bzw. soll an den Lippen geknabbert oder zärtlich in den Hals gebissen werden. Tendenziell sind die “wilden Küsser” eher männlich, ledig und jung.
Während in den 1980ern leidenschaftliche Küsse im Schnitt nur sechs Sekunden dauerten, lässt man sich heute damit doppelt so viel Zeit.
Ob sich vielleicht deshalb 38 Prozent der Befragten nur dunkel an ihren ersten Kuss erinnern können? Für 15 Prozent der “Erst-Küsser(innen)” war das Erlebnis eher ernüchternd, besonders Frauen (16 Prozent) und Befragte im Alter von 18 bis 29 Jahren zeigten sich erleichtert, “die Sache endlich hinter sich gebracht zu haben”. Eine kleine Minderheit (4 Prozent) machte vor lauter Aufregung und Angst vorab gar schon praktische “Trockenübungen” mit dem besten Freund oder der besten Freundin. Immerhin hat jeder dritte Befragte (32 Prozent) den ersten Kuss als äußerst romantisch und unvergesslich in Erinnerung behalten. Auf ewig wollte man mit diesem einen Menschen zusammen bleiben und bei immerhin 7 Prozent war “das erste Mal” derart intensiv und emotional, dass sich die Betreffenden tatsächlich noch heute “an den Lippen” hängen. Vor allem die Generation 50 Plus (9 Prozent) ist ihrer ersten Liebe treu geblieben, so die Umfrage.
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Dienstag, 31. Mai 2011, von Elmar Leimgruber
Wer zu rauchen aufhört belohnt sich selbst. Wer aber (weiter) raucht, riskiert orale Tumorerkrankungen sowie gravierende Parodontal- und Mundschleimhauterkrankungen. Daran erinnert die deutsche Bundeszahnärztekammer (BZÄK) anlässlich des heutigen Weltnichtrauchertages.
In Österreich fährt hingegen am heutigen Weltnichtrauchertag die Sozialversicherung gemeinsam mit den Wiener Linien die “Linie Rauchfrei” in Form eines speziell gebrandeten Straßenbahnzuges von 9.00 bis 15.00 Uhr rund um den Wiener Ring und bietet Beratung zum Thema “Einstieg zum Ausstieg”.
Seit 1987 findet jedes Jahr am 31. Mai der Welt-Nichtrauchertag statt. Bei einer publikumswirksamen Aktion fahren heute in Wien unter dem Motto “Einstieg zum Ausstieg” den ganzen Tag über die Raucherberater des von der Sozialversicherung eingerichteten Rauchertelefons – 0810 810 013 (zum Ortstarif aus ganz Österreich) – mit einer speziell gebrandeten Bim (Straßenbahn) über den Wiener Ring. Diese speziell ausgebildeten Gesundheitspsychologen testen bei interessierten Fahrgästen nicht nur den Grad der Nikotinsucht sondern geben erste Tipps zum Ausstieg. Und da praktische Beispiele oft noch motivierender für den Abschied von der Zigarette sind, haben zahlreiche prominente Ex-Raucher und Nicht-Raucher ihre Teilnahme an der Aktion zugesagt.

ULF-Sonderzug am Wiener Ring
Foto: hauptverband.at
Die Sozialversicherung und die Wiener Linien bieten den rauchenden Wienern und Wienerinnen noch ein weiteres Zuckerl an: Die Fahrt mit der Linie Rauchfrei erfolgt von der Station Schwedenplatz – Station Oper – Station Volkstheater/Dr. Karl Renner Ring – Station Schottentor/Universität – zurück zur Station Schwedenplatz und ist am Weltnichtrauchertag gratis. Die Fahrscheine sowie Informationsfolder werden den ganzen Tag an den angeführten Stationen von Mitarbeiter der Sozialversicherung verteilt.
Rauchen ist auch für den Mund sehr gefährlich, betont indes die deutsche Bundeszahnärztekammer: “Die Mundhöhle ist die erste Eintrittspforte der Schadstoffe beim Rauchen. Für Raucher besteht daher laut Zahnärztekammer ein deutlich erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen an Lippen, Zunge, den Speicheldrüsen, im Mundraum und im Rachen. Raucher erkranken demnach bis zu sechsmal häufiger an bösartigen Neubildungen in Mund und Rachen als Nichtraucher”, erklärt der Vizepräsident der deutschen Bundeszahnärztekammer, Dietmar Oesterreich: “Krebserkrankungen im Mundraum sind besonders lebensbedrohlich. Im Jahr 2008 war Krebs in Mundhöhle und Rachen bei Männern in Deutschland die sechsthäufigste Ursache für einen Krebstod.”
Darüber hinaus sind unmittelbare Auswirkungen des Rauchens für den Patienten z.B. Zahnbetterkrankungen (Parodontitis), Karies und Wurzelkaries sowie vorzeitiger Zahnverlust als Folge des Abbaus des Zahnhalteapparates. Mehr als 70 Prozent der an einer schweren Parodontitis leidenden Patienten sind Raucher. Die schlechtere Wundheilung bei Rauchern verkompliziert zudem kieferchirurgische Eingriffe, so die BZÄK.
Trotz leichter Rückgänge bleibt Rauchen eines der größten gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung. Deshalb klärt die Bundeszahnärztekammer seit Jahren intensiv zum Thema auf und hat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) die Broschüre “Rauchen und Mundgesundheit” herausgegeben, die hier downloadbar ist. Diese zeigt die vielfältigen Auswirkungen des Rauchens auf die Mundhöhle und empfiehlt den Zahnarzt als Partner bei der Tabakentwöhnung. In Deutschland gibt es keine vergleichbare Broschüre, die sich so umfangreich mit dem Thema Rauchen und Mundgesundheit befasst. Auf Basis dieser Erkenntnisse wird es demnächst Aufklärungsmaterial für Patienten in den Zahnarztpraxen geben. “Ein Rauchstopp lohnt sich – und der Zahnarzt kann dabei helfen. Langfristig belohnt sich jeder ehemalige Raucher damit selbst”, so Oesterreich.
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Donnerstag, 26. Mai 2011, von Elmar Leimgruber
Das Darmbakterium EHEC breitet sich inzwischen -vor allem in Norddeutschland- fast schon epidemieartig (über 400 Verdachtsfälle) aus. Und Dieser bösartige Durchfallerreger, dessen Infektionsquelle bislang noch unklar ist, führte bisher schon zu einigen Todesfällen. Wichtig zur Vorbeugung: Gute Hygiene in der Küche. Und wer blutigen Durchfall bekommt, sollte zum Arzt gehen, empfiehlt die Stiftung Warentest.
EHEC steht für „Enterohämorrhagische Escherichia coli“ und bezeichnet Bakterien, die schwere Darminfektionen verursachen. Typische Symptome: wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen. Darüber hinaus kann eine Untergruppe der EHEC zu Komplikationen führen, dem sogenannten hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS). Die Symptome zeigen sich hier innerhalb einer Woche nach Beginn des Durchfalls. HUS führt unter anderem zu Nierenversagen und kann tödlich enden.
Derzeit sind nach Behördenangaben gesichert etwa 80 Menschen an EHEC-Infektionen erkrankt. Davon leiden über 40 an der gefährlichen Form, teilt das Robert-Koch-Institut (RKI) der deutschen Bundesregierung mit. Diese Häufung sei sehr ungewöhnlich und die Patientengruppe- vor allem Frauen- untypisch. Normalerweise erkrankten vor allem Kinder an HUS. Das RKI empfiehlt: Personen mit blutigem Durchfall sollten umgehend einen Arzt aufsuchen. Ärzte sollten dann einen EHEC-Nachweis (im Stuhl) anstreben und bei den ersten Anzeichen von HUS an geeignete Behandlungszentren, etwa Kliniken, überweisen.
Noch ist unklar, wo die Erreger eigentlich herkommen, schreibt die Stiftung Warentest: Mögliche Quellen sind Tierkot, vor allem von Rindern, Schafen, Ziegen, verunreinigtes Trinkwasser und belastete Lebensmittel. Frühere Infektionswellen ließen sich oft auf rohes Fleisch oder Rohmilch zurückführen. Aber dafür gibt es diesmal laut Robert-Koch-Institut keine Hinweise. Als mögliche Infektionsquellen gelten derzeit frisches Obst oder Gemüse.
Eine Bekämpfung des Erregers durch Antibiotika ist nicht erfolgversprechend, da schnell Resistenzen auftreten, die Ausscheidung der Bakterien verlängert oder der Krankheitsverlauf durch eine erhöhte Toxinbildung verschlimmert werden kann. Die Behandlung erfolgt symptomorientiert. Die Komplikationen (HUS und TTP, s.o.) müssen intensiv behandelt werden, beispielsweise durch Blutwäsche in Form von Hämofiltration und Eiweißaustausch. In Deutschland sind der Verdacht oder Nachweis einer EHEC-Infektion nach § 6 des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) meldepflichtig, wenn entweder a) ein HUS vorliegt, b) zwei oder mehr Personen erkrankt sind, oder c) ein Erkrankter im Lebensmittel- oder Gaststättengewerbe tätig ist. Laborärzte müssen jeden Nachweis eines EHEC-Stammes bei der zuständigen Behörde (Gesundheitsamt) unverzüglich melden.
Tipps der Stiftung Warentest: Wichtig zur Vorbeugung ist eine gute Hygiene in der Küche. Waschen Sie Rohkost, wie etwa Salat, Tomaten und Karotten vor dem Verzehr gründlich ab. Wenn möglich sollten Sie zudem Lebensmittel vor dem Verzehr ausreichend erhitzen. Es gilt: Die Lebensmittel sollten eine Kerntemperatur von mindestens 70 Grad Celsius für 10 Minuten erreichen. Auch Schneidebrettchen und Messer sollten Sie nach dem Benutzen gründlich reinigen. Und nicht vergessen: Nach der Zubereitung und vor dem Verzehr von Essen gründlich die Hände waschen. Denn einer 2010 veröffentlichten Auswertung im Fachjournal „Lancet“ zufolge trägt häufig schlechte Händehygiene die Schuld am Ausbruch von EHEC-Infektionen. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung gibt online Tipps für den Schutz vor EHEC-Infektionen.
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Freitag, 20. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

Foto: © Elmar Leimgruber, redakteur.cc
Herr und Frau Österreicher konsumieren wenige Medikamente und gehen zudem verantwortungsbewusst damit um. Eine aktuelle Arzneimittel-Studie des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF) belegt laut Apothekerkammer, dass der Arzneimittelverbrauch je Einwohner in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern niedrig ist: Die Österreicherinnen und Österreicher nehmen demnach 1.010 Einzeldosen (Standard Units) an Arzneimitteln pro Jahr zu sich. (Einzeldosen sind zum Beispiel eine Tablette, ein Messbecher oder 10 Tropfen). Damit liegt Österreich an viertletzter Stelle der vergleichbaren EU-15-Länder.
Der niedrige Arzneimittelverbrauch wird als positiv erachtet und lässt laut Apothekermammer den Rückschluss zu, dass die Österreicher sorgfältig mit Arzneimitteln umgehen. Die kontrollierte Abgabe der Arzneimittel durch die Apotheken garantiert hier die größtmögliche Arzneimittelsicherheit. Nur in den Niederlanden, in Italien und in Portugal werden laut Studie weniger Einzeldosen eingenommen. Spitzenreiter beim Arzneimittelverbrauch sind Frankreich mit 1.452 Einzeldosen und Großbritannien mit 1.275 Einzeldosen.
Auch beim Arzneimittelverkaufspreis pro Packung liegt Österreich laut Studie mit 16,6 Euro im unteren Mittelfeld. Von diesem Betrag macht die Apothekenspanne 4,1 Euro aus. Im Vergleich dazu: Dänemark liegt mit 38,2 Euro pro Packung an der Spitze (davon 6 Euro Apothekenspanne) und Großbritannien bildet mit 8,7 Euro (davon 1,3 Euro Apothekenspanne) das Schlusslicht der EU-15-Staaten. Eine Arzneimittel-Packung beinhaltet in Österreich durchschnittlich 40,34 Einzeldosen. Die Österreicher geben übrigens im Durchschnitt 416,1 Euro in einem Jahr pro Kopf für Medikamente aus (rund 70 Prozent davon werden von den Krankenkassen bezahlt). Die Deutschen geben im Vergleich dazu durchschnittlich 100 Euro mehr aus. Mit 589,4 Euro sind die Pro-Kopf-Ausgaben in Dänemark am höchsten, während sie mit 227,7 Euro in Großbritannien am niedrigsten sind.
“Gemessen an den gesamten Gesundheitsausgaben betragen die Ausgaben für Arzneimittel nur 13 Prozent, was im europäischen Vergleich niedrig ist,” erklärt IPF-Geschäftsführerin Evelyn Walter. An erster Stelle der verkauften Preparate mit 30,9 Prozent stehen hier übrigens Herz-Kreislaufmedikamente, gefolgt von Antikrebs-Mitteln und von immunsystemstärkenden Pharmaka.
Beim Apothekerkongress vom 26. bis 28. Mai in Graz werden die aktuellen Zahlen zum Arzneimittelverbrauch und zur wirtschaftlichen Situation der Apotheken einem breiten Fachpublikum präsentiert. Das Forum “Apothekertag” findet alle fünf Jahre statt und beleuchtet gesundheitspolitische Trends. Unter dem diesjährigen Motto “Beratung wirkt! Apotheke: Sicherheit und Qualität” bringen Referenten aus der Gesundheitsbranche – aber auch aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen – Beiträge über die Anforderungen der Apotheken in der Zukunft.
Zu den Top-Referenten zählen unter anderen der Philosoph Konrad Paul Liessmann, die Zukunftsforscherin Jeanette Huber, der High-Performance Coach Manfred Winterheller und der Mathematiker Rudolf Taschner. Bei einer Diskussionsrunde zum Thema
“Was erwartet der mündige Patient?” werden sich Gesundheitsminister Alois Stöger, Hauptverbandschef Hans Jörg Schelling, Pharmig-Präsident Robin Rumler und Gesundheitsökonom Ernest Pichlbauer einen verbalen Schlagabtausch liefern.
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Montag, 9. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

Vorsorge-Untersuchung Jetzt!
Grafik: aerztekammer.at
Jugendliche haben offenbar “Null Bock” auf Prävention im Gesundheitsbereich und leben zudem sehr leichtsinnig, was den Umgang mit dem Thema AIDS und Safer Sex betrifft. Ersteres kritisiert die österreichische Ärztekammer, welche Gesundheits-Infokampagnen auch an Schulen fordert. Zweiteres geht aus einer Umfrage hervor, die das Netzwerk SchülerVZ durchgeführt hat. Über Alkoholismus und Nikotinsucht habe ich hier bereits berichtet, heute soll es um weitere Aspekte der Gesundheit unter Jugendlichen gehen.
Ein “sträfliches” und gefährliches Desinteresse der Jugend an Gesundheitsvorsorge ortet der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner. “Nur verschwindend geringe 5,5 Prozent der 18- bis 24-jährigen Männer und 7,6 Prozent der Frauen sind 2009 zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung gegangen”, stellt der Ärztechef fest. Dabei würden gerade in jungen Jahren die Grundsteine für die spätere Gesundheit gelegt. Gemeinsam mit ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Günther Wawrowsky, forderte er flächendeckende Image- und Infokampagnen auch an Schulen. “Prävention ist eine Frage der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Hier muss über Ressort- und Parteigrenzen hinweg an einem Strang gezogen werden, um schon die Jugendlichen zu erreichen”, sagte Wawrowsky. In Österreich würden nur 1,5 Prozent der öffentlichen Gesundheitsausgaben für Prävention aufgewendet. Das sei stark verbesserungswürdig, so Wawrowsky.
Ebenso leichtsinnig gehen viele Jugendliche offenbar auch mit der nach wie vor lebensgefährlichen Immunschwächekrankheit AIDS um: Schüler unterschätzen die Relevanz des Virus nach dem Motto: “AIDS betrifft mich nicht”: Eine aktuelle Umfrage im Online-Netzwerk SchülerVZ zeigt, dass sich die meisten Schüler zwar schon einmal Gedanken über HIV und AIDS gemacht haben, das Thema aber in ihrem eigenen Sexualverhalten nicht als relevant erachten. Bei der nicht-repräsentativen Befragung von 780 SchülerVZ-Nutzern gaben 77 Prozent der Jugendlichen an, bereits über HIV und AIDS nachgedacht zu haben. Zwei Drittel der Befragten meinen jedoch, dass die Pandemie sie selbst und ihr persönliches Umfeld nicht betrifft. Über 15 Prozent der auf SchülerVZ befragten Jugendlichen gaben zudem an, nie in der Schule über AIDS aufgeklärt worden zu sein und fast sieben Prozent stehen der Verwendung von Kondomen beim Sex eher kritisch gegenüber.
Allein in Deutschland leben heute jedoch laut Robert Koch Institut ungefähr 70.000 Menschen mit HIV/AIDS und es werden jedes Jahr mehr. Trotzdem ist die Krankheit in der Öffentlichkeit immer weniger präsent und für viele Menschen daher eine abstrakte Problematik, zu der sie keinen persönlichen Bezug herstellen. Thomas Elias, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Bremen, stellt fest: “Im Gegensatz zu früher werden die Menschen noch seltener mit Betroffenen konfrontiert”. Darüber hinaus trägt mangelnde Aufklärung dazu bei, dass die Gefahr einer HIV-Infektion nicht erkannt wird.
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Freitag, 6. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

Vergleich: Milchschnitte und Schoko-Sahne-Torte
Grafik: foodwatch.de
Die Verbraucherorganisation foodwatch bläst zum Sturm gegen die Werbung von Spitzensportlern für Junk-Food. “Mit einem sportlichen Image lassen sich schnöde Süßigkeiten offenbar besser verkaufen. Vor allem Ferrero hat diese Marketingstrategie perfektioniert, als handle es sich dabei um eine olympische Disziplin”, kritisiert Anne Markwardt, Leiterin der foodwatch-Kampagne abgespeist.de gegen Etikettenschwindel: Die Sport-Stars lassen sich von der Lebensmittelindustrie vor den Karren spannen. Doch “Werbung und Wirklichkeit klaffen weit auseinander: Wenn Milchschnitte eine leichte Zwischenmahlzeit ist, dann ist Schoko-Sahne-Torte das perfekte Diätprodukt “, erklärt Markwardt.
Ganz oben auf dem Podium in der Kategorie irreführend-sportliche Werbung steht laut foodwatch die Milch-Schnitte. Ferrero verkauft sie als “Zwischenmahlzeit”, die Werbetrommel rühren dabei Box-Weltmeisterin Susianna Kentikian sowie die Sportkletterer Alexander und Thomas Huber (“Huberbuam”). Das sportliche Image unterstreicht der Slogan: “Schmeckt leicht. Belastet nicht. Ideal für zwischendurch.” Tatsächlich besteht die Milch-Schnitte jedoch zu etwa 60 Prozent aus Fett und Zucker, betont foodwatch: Sie enthält wesentlich mehr Zucker, wesentlich mehr Fett und wesentlich mehr Kalorien als zum Beispiel ein Stück Schokoladen-Sahne-Festtagstorte von Coppenrath & Wiese.
Besonders stört foodwatch auch die Empfehlung der Milchschnitte durch das „Institut für Sporternährung e.V.“ aus Bad Nauheim, was beim hohen Fett- und Zuckeranteil verwundere: “Die Doktoren empfehlen übrigens auch Nutella zum Frühstück. Klingt, als wären die Sportfreunde aus Bad Nauheim echte Ferrero-Fans.” Die Konsumentenschützer werfen dem Süsswarenhersteller zudem Auskunftverweigerung, was die effektiven Zutaten betrifft, vor. Kompakte Informationen von foodwatch zur Milchschnitte sind hier abrufbar, Fragen und Antworten des Herstellers Ferrero zum Produkt hier.
Was Susi Kentikian und die “Huberbuam” für Ferrero sind, ist Skifahrerin Maria Riesch für Milka (Kraft Foods) – es sei auffällig, dass viele Sportler ausgerechnet für Produkte Werbung machen, die nicht gerade ausgewogen sind, erklärt foodwatch. Besonders begehrte Junk-Food-Werbepaten sind Fußballstars. Die Nationalelf wirbt für Nutella (ebenfalls Ferrero), Thomas Müller für Bifi und Müllermilch Schoko, Bastian Schweinsteiger für Chipsfrisch von funny-frisch und René Adler für Zott Monte – allesamt hochgradig verarbeitete Produkte, die sich vor allem durch zu hohe Zucker-, Fett- oder Salzgehalte auszeichnen. “Gerade Kindern wird so von ihren größten Helden vermittelt, dass Schoko, Chips und Wurst besonders begehrenswert sind und gut zu einem sportlichen Lebensstil passen. Dabei essen die meisten deutschen Kinder schon zu viele Süßigkeiten und zu viel Fleisch, aber zu wenig Obst und Gemüse. Ihrer Vorbildfunktion für Kinder werden die Sportler nicht im Geringsten gerecht”, kritisiert Anne Markwardt von foodwatch.
Mit sportlichen Werbefiguren lassen sich Kartoffelchips, Wurst, zuckrige Milchgetränke und andere Süßigkeiten offenbar besser verkaufen.
Traurig sei, dass die Sportler ihre Vorbildfunktion nicht ernst zu nehmen scheinen – als Sympathieträger genießen sie besonders bei Kindern und Jugendlichen großes Vertrauen. Doch als Maskottchen für ganz und gar nicht ausgewogene Lebensmittel werden Sie dieser Verantwortung nicht gerecht – im Gegenteil. Sie kurbeln im Auftrag der Konzerne die Verkaufszahlen für deren Produkte an. Es sei armselig, dass sich Konzerne wie Ferrero mit Hilfe von Sportlern ein besseres Image erkaufen können, so foodwatch.
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Donnerstag, 28. April 2011, von Elmar Leimgruber

Der Expertenkreis Kleinkindernährung (v.l.n.r.:) Jürgen König, Nadja Haiden, Karl Zwieauer
Foto: essentiell/Bernhard Noll
Lässt man Kleinkinder einfach am Essen der Erwachsenen teilnehmen, ernähren sie sich unausgewogen. Zu diesem Schluss kommt der interdisziplinäre, österreichische Expertenkreis Kleinkindernährung, der nun klare Ernährungsempfehlungen für 1- bis 3-Jährige erarbeitet und durch praktische Tipps ergänzt hat. Demnach zeigen neue Erkenntnisse, dass sich die Folgen dieser frühen Ernährungsfehler erst Jahre später zeigen. So kann eine hohe Eiweißzufuhr zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat das Risiko für Übergewicht im Schulalter erhöhen. Eine inadäquate Eisenzufuhr vor dem dritten Geburtstag kann zu schlechten Mathe-Noten in der Schule führen.
Während die Zusammensetzung von Anfangs- und Folgenahrung sowie Beikost für Säuglinge mittels Verordnungen gesetzlich verankert ist, gibt es für das Kleinkindesalter (Alter von 1 bis 3 Jahren) bislang kaum Richtlinien und Empfehlungen. Verzehrsdaten zeigen aber, dass bereits Kleinkinder zu viel, zu süß, zu fett, zu eiweiß- und salzreich essen, was später zu Übergewicht führen kann. “Dieses ungünstige Ernährungsmuster hinterlässt Spuren bei der Nährstoffversorgung. So nimmt ein Kleinkind mehr als doppelt so viel Eiweiß als nötig auf. Die Empfehlungen für die Zufuhr essenzieller Fettsäuren werden hingegen bei weitem nicht erreicht. Der Süßigkeitenverzehr und damit die Zuckerzufuhr mit all seinen negativen Folgen für Gewicht und Zähne verdoppeln sich zwischen 1 und 3 Jahren. Bei den Mikronährstoffen gibt es Lücken vor allem bei Eisen und einigen Vitaminen – im Fall von Vitamin D erreichen gar nur zwei von zehn Kindern die Zufuhrempfehlungen.”, so Jürgen König vom Department für Ernährungswissenschaften der Universität Wien.
Studien haben zudem gezeigt, dass die Entwicklung von Übergewicht durch eine erhöhte Aufnahme von tierischem Eiweiß (das im Kleinkindalter
insbesondere aus Wurst und Milchprodukten stammt) in den ersten Lebensjahren begünstigt wird. Der Pädiater Karl Zwiauer erklärt dieses Phänomen wie folgt: “Ein erhöhter Eiweißkonsum führt zu einer verstärkten Sekretion eines Insulin-ähnlichen Wachstumsfaktors, insbesondere nach dem Verzehr von zu viel Milcheiweiß. Dieser Wachstumsfaktor (IGF-1) fördert die Bildung von Fettzellen sowie die Fettspeicherung.” Zwiauer hat in den letzten Jahren eine Verdopplung der Zahl übergewichtiger Kleinkinder beobachtet.
Bei Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen stellt sich die Versorgung mit Eisen, Folsäure und Vitamin D als unzureichend dar. Insbesondere im Hinblick auf Eisen zeigen sich Experten besorgt, denn die Aufnahme unterschreitet die Empfehlungen um ca. ein Drittel:
“Eine ausreichende Eisenzufuhr ist insbesondere während Phasen sehr schnellen Wachstums bis zum Alter von 2 Jahren wichtig. Eine
Unterversorgung im Säuglings- und Kleinkindesalter kann langfristige Folgen für Schulkinder – wie eingeschränkte Merkfähigkeit, geringere
mathematische Fähigkeiten, verminderte kognitive Entwicklung -haben.”, so Nadja Haiden, von der Medizinischen Universität Wien.
Die Wissenschaftler geben folgende 10 Tipps zur Verbesserung einer gesunden Nährstoffzufuhr im Kleinkindalter:
- Leitungswasser ist das Getränk erster Wahl.
- Maximal an 3 Tagen pro Woche Fleisch oder Wurst.
- 1 – 2 x wöchentlich Fisch (fettarm zubereitet) und/oder Zuchtpilze.
- 3 Milchportionen pro Tag, vorzugsweise kindgerecht eiweißreduzierte und eisenangereicherte Milch.
- Täglich folsäurereiche Gemüsesorten (z. B. Erbsen, Brokkoli, Spinat) sowie Vollkornprodukte.
- Geriebene Nüsse oder Samen z. B. ins Müsli schließen Nährstofflücken.
- 1 x wöchentlich Hülsenfrüchte als Basis einer warmen Hauptmahlzeit.
- Mindestens 1-2 Eier pro Woche, bei vegetarisch ernährten Kindern sogar mehr.
- Raps-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöl zum Kochen und für Salat verwenden.
- Salzreiche Lebensmittel selten und in bewusst kleinen Mengen.
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