Mit ‘Günther Wawrowsky’ getaggte Artikel

Montag, 9. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

Jugendliche gefährden leichtsinnig ihre Gesundheit

Vorsorge-Untersuchung Jetzt!
Grafik: aerztekammer.at

Jugendliche haben offenbar “Null Bock” auf Prävention im Gesundheitsbereich und leben zudem sehr leichtsinnig, was den Umgang mit dem Thema AIDS und Safer Sex betrifft. Ersteres kritisiert die österreichische Ärztekammer, welche Gesundheits-Infokampagnen auch an Schulen fordert. Zweiteres geht aus einer Umfrage hervor, die das Netzwerk SchülerVZ durchgeführt hat. Über Alkoholismus und Nikotinsucht habe ich hier bereits berichtet, heute soll es um weitere Aspekte der Gesundheit unter Jugendlichen gehen.

Ein “sträfliches” und gefährliches Desinteresse der Jugend an Gesundheitsvorsorge ortet der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner. “Nur verschwindend geringe 5,5 Prozent der 18- bis 24-jährigen Männer und 7,6 Prozent der Frauen sind 2009 zur kostenlosen Vorsorgeuntersuchung gegangen”, stellt der Ärztechef fest. Dabei würden gerade in jungen Jahren die Grundsteine für die spätere Gesundheit gelegt. Gemeinsam mit ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, Günther Wawrowsky, forderte er flächendeckende Image- und Infokampagnen auch an Schulen. “Prävention ist eine Frage der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Hier muss über Ressort- und Parteigrenzen hinweg an einem Strang gezogen werden, um schon die Jugendlichen zu erreichen”, sagte Wawrowsky. In Österreich würden nur 1,5 Prozent der öffentlichen Gesundheitsausgaben für Prävention aufgewendet. Das sei stark verbesserungswürdig, so Wawrowsky.

Ebenso leichtsinnig gehen viele Jugendliche offenbar auch mit der nach wie vor lebensgefährlichen Immunschwächekrankheit AIDS um: Schüler unterschätzen die Relevanz des Virus nach dem Motto: “AIDS betrifft mich nicht”: Eine aktuelle Umfrage im Online-Netzwerk SchülerVZ zeigt, dass sich die meisten Schüler zwar schon einmal Gedanken über HIV und AIDS gemacht haben, das Thema aber in ihrem eigenen Sexualverhalten nicht als relevant erachten. Bei der nicht-repräsentativen Befragung von 780 SchülerVZ-Nutzern gaben 77 Prozent der Jugendlichen an, bereits über HIV und AIDS nachgedacht zu haben. Zwei Drittel der Befragten meinen jedoch, dass die Pandemie sie selbst und ihr persönliches Umfeld nicht betrifft. Über 15 Prozent der auf SchülerVZ befragten Jugendlichen gaben zudem an, nie in der Schule über AIDS aufgeklärt worden zu sein und fast sieben Prozent stehen der Verwendung von Kondomen beim Sex eher kritisch gegenüber.

Allein in Deutschland leben heute jedoch laut Robert Koch Institut ungefähr 70.000 Menschen mit HIV/AIDS und es werden jedes Jahr mehr. Trotzdem ist die Krankheit in der Öffentlichkeit immer weniger präsent und für viele Menschen daher eine abstrakte Problematik, zu der sie keinen persönlichen Bezug herstellen. Thomas Elias, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Bremen, stellt fest: “Im Gegensatz zu früher werden die Menschen noch seltener mit Betroffenen konfrontiert”. Darüber hinaus trägt mangelnde Aufklärung dazu bei, dass die Gefahr einer HIV-Infektion nicht erkannt wird.

Freitag, 25. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Vor allem Männer sind Arztmuffel

Bild: aekwien.at

Die Österreicher spielen mit ihrer Gesundheit und vor allem Männer sind Präventionsverweigerer, schlägt die österreichische Äztekammer (ÖÄK) Alarm. 2009 nahmen demnach nur 12,8 Prozent der über 18-jährigen Frauen und nur 11,9 Prozent der über 18-jährigen Männer die kostenlose Gesundenuntersuchung in Anspruch. “Das ist ein Rückgang von 4,8 Prozent bei den Herren und 2,7 Prozent bei den Damen gegenüber dem Vorjahr – und das bei ohnehin schon sehr niedriger Beteiligung”, warnte ÖÄK-Präsident Walter Dorner. In Österreich ist die Gesundenuntersuchung grundsätzlich einmal jährlich kostenlos möglich.

Österreich hat laut ÖÄK EU-weit den stärksten Anstieg behandlungsbedürftiger chronischer Krankheiten. Zudem sterben noch immer jährlich rund 20.000 Österreicher an Krebs. Dabei könnten bei frühzeitigem Erkennen 90 Prozent der Todesfälle vermieden werden, erklärte Günther Wawrowsky, der ÖÄK-Vizepräsident und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. “Das “Pickerl” für die eigene Gesundheit kann also Krankheiten vermeiden und somit Leben retten. Doch noch immer kommen die meisten Leute erst zum Arzt, wenn ihr Leiden bereits weit fortgeschritten ist”.

Männer sind hierzulande besonders nachlässig mit ihrer Gesundheit, kritisiert die Ärztekammer. Im vergangenen Jahr unterzogen sich demnach nur 388.604 Anspruchsberechtigte dem Gesundheitscheck. Doch auch die Performance der Frauen lässt zu wünschen übrig. 450.756 fanden den Weg zur Vorsorgeuntersuchung. “Um jene zu erreichen, für die Prävention offenbar ein Fremdwort ist, müssen sich die Verantwortlichen endlich ihrer Pflicht stellen und das bereits 2005 versprochene flächendeckende Call-Recall-System umsetzen”, forderte Wawrowsky. Es müsse in der Gesellschaft völlig selbstverständlich werden, jährlich seinen Körper durchchecken zu lassen. Kleine Fortschritte sieht Dorner im Kampf gegen Brust- und Gebärmutterhalskrebs. 2009 ließen sich 131.835  Patientinnen neben der “normalen” Vorsorgeuntersuchung gynäkologisch untersuchen. “Das sind immerhin 13,64 Prozent mehr als im Jahr 2008. Dieser Trend darf nun nicht abreißen.”