Sonntag, 24. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Gratis-Buch: Kulinarische Köstlichkeiten ohne Grenzen

Gratis Köstlichkeiten aus den Alpenländern

Ich koche gern. Und das mit Leidenschaft: meist zwar weniger für mich allein, aber für Freunde immer wieder gern.

Ich schaue mir gern Kochbücher an, habe durchaus einige auch zuhause und hole mir von da auch manchmal Kochideen. Aber ich koche garantiert nicht nach einem Kochbuch. Da verlasse ich mich lieber auf mein eigenes Kochgespür.Und es schmeckt ja meistens so lecker, dass ich leider dann mehr esse als ich eigentlich geplant hatte. Aber das wäre eine andere Geschichte…

Lieben Sie die Tiroler oder Südtiroler Küche, Speisen aus Graubünden, der Lombardei, St. Gallen, Salzburg, Tessin, Vorarlberg, dem Trentino oder aus Bayern? Das sind die Länder der so genannten ARGE ALP, der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer.

Und kochen Sie vielleicht auch so gern wie ich? Und Sie lassen sich dabei auch manchmal gern von einem Kochbuch inspirieren? Dann empfehle ich Ihnen jetzt zwar kein eigentliches Kochbuch, aber dennoch ein Buch, in dem sie traditionelle landwirtschaftliche Produkte aus dem Alpenraum finden, die (zusammen mit den ebenfalls vorhandenen Angaben zur Verwendung in der Gastronomie) eine Grundlage für ihre kulinarische Kreationen sein könnten.

Und dieses Buch nimmt in ihrem Bücherregal gar keinen Platz ein, weil es als offizielles .pdf-File direkt zu Ihnen in den Computer kommt und Sie darin stöbern und sich kulinarisch inspirieren lassen können.

Also das finde ich echt eine gute Idee!

Hier können Sie einfach so mal reinschnuppern in einige “fertige” Rezepte der Alpen: von Schlutzkrapfen über Kaspressknödel hin zu Erdäpfelpizza, von Allgäuer Spätzle über Engadiner Nusstorte bis zu Strauli ist alles dabei: Und das Beste daran: Beim Essen von leckeren Spezialitäten spielen Grenzen eben echt keine Rolle mehr.

Und nun können Sie das 276 Seiten starke Buch “Kulinarische Köstlichkeiten ohne Grenzen” gleich kostenlos downloaden (ca. 65 MB).

Samstag, 23. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Sicherheitsrisiko? EuroStar Bozen-Rom fährt wieder

EuroStar startbereit am Bahnhof Bozen
Foto: © Leimgruber

Der italienische Hochgeschwindigkeitszug EuroStar verband bis vor Kurzem Südtirols Hauptstadt Bozen mit der Ewigen Stadt Rom. Angeblich aus wirtschaftlichen Gründen (und weil die Provinzen Bozen und Trient sich geweigert hatten, sich finanziell zu beteiligen) wurde die Verbindung am 13. Dezember 2009 eingestellt.

Und ich bin dafür, zumindest wenn es sich um jene EuroStar-Garnituren handelt, die ich im vergangenen Jahr startbereit auf Gleis 1 des Bozners Bahnhofs vorfand: Alle Türen (siehe Fotos) hatten auffällige riesige Rostlöcher und auch sonst vermittelte der EuroStar keineswegs einen sicheren Eindruck, vor allem nicht für einen Hochgeschwindigkeitszug, der die 700 km lange Strecke zwischen Bozen und Rom mit bis zu 250 km/h in nicht mal 6 Stunden zurücklegte.

Der EuroStar Bozen-Rom näher betrachtet
Foto: © Leimgruber

Laut Medienberichten hat nun der italienische Minister für Infrastrukturen und Transport, Altero Matteoli, einer probeweisen Wiedereinführung des EuroStar-Nachtzuges von Bozen nach Rom zugestimmt. In wenigen Wochen könnte es soweit sein, erklärte dazu Südtirols Transportlandesrat Thomas Widmann.

An sich wäre eine schnelle direkte Zugverbindung zwischen Bozen und Rom jedenfalls sinnvoll. Aber: Widmann und alle anderen Verantwortlichen in dieser Causa sind gut beraten, sich die Zug-Garnituren genauer anzusehen, bevor sie in Jubel über die Rückkehr des EuroStar ausbrechen: Denn die Sicherheit der Fahrgäste muss immer oberste Priorität und Vorrang vor finanziellen Überlegungen haben.

Samstag, 23. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Seid mir gegrüsst und geehrt, grosse weibliche und männliche Söhne der Heimat!

Mal abgesehen davon, dass man nicht gleich mit Klage drohen muss, wenn man seine Rechte verletzt sieht:

Ja ich finde, dass Autoren (und wenn sie schon verstorben sind, auch ihre Rechtenachfolger ) die Möglichkeit haben müssen, darauf zu bestehen, dass der Text so bleibt, wie er geschrieben wurde.

Und abgesehen davon, dass Mozart (oder war es doch wer anderer?), von dem die Melodie der österreichischen Bundeshymne stammt, nicht im 20., sondern schon vor Jahrhunderten verstorben ist (und wer weiss, vielleicht würde er sie heute wirklich ganz anders komponieren): Gegen musikalische Neuarrangements spricht überhaupt nichts (und noch lebende Komponisten schneiden sogar noch finanziell mit: bei genehmigten Arrangements: 75% und bei ungenehmigten erhalten sie sogar 100 Prozent der Tantiemen). Texte hingegen verfälschen zu leicht die Intentionen von Autoren: Daher muss Literatur auch so bleiben, wie sie ist.

Der Text der österreichischen Bundeshymne wurde 1947, also Mitte des 20. Jahrhunderts geschrieben, also zu einem Zeitpunkt, wo es bereits zahlreiche bedeutende Frauen (z.B. Bertha von Suttner, die Kaiserinnen Elisabeth und Maria Theresia, Marie von Ebner-Eschenbach;) also “Töchter” gab, die auch durch diese Hymne geehrt werden sollten und wurden und werden.

Ich unterstelle es niemanden, aber der Verdacht liegt nahe, dass solche Aussagen einem Minderwertigkeitsgefühl (das Geschlecht jenes Menschen, der Grosses vollbringt, ist doch sowas von egal: er ist Mensch) entspringen, wenn man behauptet, sich als Frau nicht angesprochen oder geehrt zu fühlen, wenn in der Hymne von der “Heimat grosser Söhne” die Rede ist. Alle grossen Frauen in der Geschichte prägten ihre Zeit nachhaltig und wussten auch oft über ihre grosse Bedeutung als Söhne ihrer Heimat Bescheid, obwohl sie vielleicht manchmal zu ihren Lebzeiten zu wenig beachtet wurden.

Und das sage ich, obwohl ich schon zu oft die Erfahrung gemacht habe, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, über dieses Thema sachlich (es hat aber auch nicht im Geringsten was mit Gleichberechtigung oder gar Geringschätzung zu tun) diskutieren, sondern sehr empfindlich auf dieses eigentlich rationale Thema reagieren. Leider.

Mich erinnert diese ganze derzeitige Situation an jahrelange Diskussionen innerhalb der katholischen Kirche, wo nach zahlreichen Interventionen sogar biblische Texte, die selbstverständlich immer schon sowohl an männliche als auch weibliche Brüder gerichtet waren, plötzlich Brüder und Schwestern als ausdrücklich genannte (und damit gedoppelte) Adressaten hatten. Wenn jemand die klassische Ansprache nicht versteht und sich psychologisch akzeptierter fühlt, weil es mittlerweile halt schon anders üblich ist: bitte, mir solls recht sein: notwendig ist es keinesfalls.

Aber jetzt geht die selbe unsinnige Diskussion im Zusammenhang mit der Bundeshymne schon wieder los, natürlich losgetreten von der streitbaren Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und unterstützt durch ihre Kollegin Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (ebenfalls SPÖ), die den Text der Bundeshymne sogar grundsätzlich textlich abändern möchte. Echt kurios in diesem Zusammenhang: Auch ÖVP-Familienministerin Maria Rauch-Kallat wollte vor 5 Jahren, als sie noch in Amt und Würden war, diese Textzeile abändern lassen. Aber aus Respekt vor literarischen Texten sollte man diese niemals abändern.

Dabei gehört Christina Stürmer zweifelsohne -zumindest in der Gegenwart- zu den grossen Söhnen der Heimat. Dennoch, und das muss ich an dieser Stelle ebenfalls kritisieren: in einer Ehrung der Grossen des Landes historische (und über teils Jahrhunderte geehrte) Persönlichkeiten wie Siegmund Freud, Wolfgang Amadeus Mozart auch aktuelle Persönlichkeiten wie z.B. Christl, Didi Constantini und Brigitte Ederer reinzunehmen (die rein subjektiv ausgewählt wurden und vielleicht mal in die Geschichte Österreichs eingehen werden oder auch nicht): also auch das geht nicht. Und ich wundere mich darüber, dass das vor mir noch niemand kritisiert hat.

Wie minderwertig und unterdrückt muss man sich doch selbst als Ministerin fühlen, wenn man ein Problem damit hat, bedeutende Frauen der österreichischen Geschichte genauso als grosse Söhne der Heimat zu sehen wie ihre männlichen Kollegen: Gerade die Bezeichnung Söhne macht keinen Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann Grossartiges geleistet hat: Und genau das ist meines Erachtens das einzig Sinnvolle.

Dasselbe trifft auch auf die biblische Ansprache “Brüder” zu: sie gilt für Männer und Frauen gleichermassen: sowohl was die Lehre betrifft als auch die Gebote. Und sonderbarerweise verlangt da auch niemand, dass beispielsweise das Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau auch ergänzt wird durch: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Mann: Es ist eben selbstverständlich, dass allgemein alles (wenn nicht ausdrücklich anders angegeben) für Männer und für Frauen in gleicher Weise gilt.

Die ganze Diskussion derzeit ist mühsam , langweilig und überflüssig: Mal abgesehen davon, dass die Textautorin der Bundeshymne ja selbst eine (sicher sogar sehr selbstbewusste) Frau (Paula von Preradović) war und sich wohl auch als literarischer Sohn ihrer Heimat gesehen hat (sonst hätte sie diesen Text wohl nicht so geschrieben):

Fehlt nur noch, dass morgen noch wer fordert, dass weil der Mensch ja auch einen männlichen Artikel hat, das Wort Mensch durch Menschin oder so was Ähnliches ergänzt wird, weil da könnten sich ja eventuell gewisse Frauen ja auch nicht angesprochen oder ernstgenommen fühlen. Warum muss man alles komplizierter machen als es ist?

Wenn wir alle gleich sind als Menschen in unserem Denken und Bewusstsein, Männer wie Frauen, wie Kinder (natürlich auch weiblich und männlich), ist es am Besten: Dann ist nicht nur jede Differenzierung überflüssig, sondern schadet sogar dem gemeinsamen Anliegen aller, eben Menschen zu sein, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Hier ist ein musikalisches Neuarrangement der österreichischen Bundeshymne vom Wiener Musiklabel magnam gloriam zu hören und zu sehen:

Die Melodie rockiger (oder wie auch immer anders als klassisch) zu arrangieren ist also durchaus ok (das hat übrigens Hubert von Goisern mit der alten österreichischen Kaiserhymne auch schon vor Jahren gemacht), das passt. Aber einen bestehenden literarischen Text einfach abzuändern: das geht nicht.

Wenn aber -so wie es scheint- die Unterrichtsministerin und ihr Gefolge schon nicht zur Einsicht zu bringen ist, dass alle Menschen gleich sind, ohne dass man sie in Mann und Frau dividiert, dann schlage ich vor, dass -wie in der Nachkriegszeit- ein Wettbewerb für eine gänzlich neue Hymne (musikalisch und textlich) ausgeschrieben wird. Und dann sollte im Rahmen einer Volksabstimmung (da -und nicht dort, wo man die Antworten vorher schon weiss- wäre sie mal wirklich sinnvoll) die gesamte Bevölkerung Österreichs über die neue Bundeshymne abstimmen und entscheiden können.

Und hier folgt noch der vollständige Text der österreichischen Bundeshymne:

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die neuen Zeiten,
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören.
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.

Donnerstag, 21. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Welche moralische Autorität hat ein Staat, der seinen Menschen die medizinische Grundversorgung verwehrt?

Innerhalb der EU ist medizinische Grundversorgung selbstverständlich
Foto: aok.de

Wenn ein Staat im so genannten Osten oder Süden (von Europa aus betrachtet) seinen Menschen nicht elementarste Werte, wie die einer medizinischen Grundversorgung zuerkennt, dann betrachten wir ihn -wie ich finde zu Recht- als zumindest rückständig.

Die USA hingegen, die seit Jahrzehnten für sich in Anspruch nehmen, sowohl Weltrichter als auch moralische Instanz für die Welt zu sein, verweigern ihren Menschen genau diese Werte: Nur wer in den USA das nötige Geld hat, hat bislang auch einen Anspruch auf medizinische Grundversorgung, entweder über teure Privatversicherungen oder im Krankheitsfall durch direkte Bezahlung der anfallenden Kosten. Arme Menschen hingegen können es sich im wahrsten Sinne des Wortes aus finanziellen Gründen nicht “leisten” krank zu werden, weil es die staatliche Krankenversicherung, die in Europa glücklicherweise üblich ist, dort nicht gibt.

Und US-Präsident Barack Obama will dies -vollkommen zu Recht- ändern: Er will ein neues Gesetz, das nicht nur den Reichen, sondern allen Menschen in den USA eine medizinische Grundversorgung ermöglicht. Und siehe da: Das Selbstverständlichste vom Selbstverständlichen klappt nicht: Seine politischen Gegner, die Republikaner laufen seit Monaten Sturm gegen diese Pläne Obamas, und sein edles Ziel scheint zum Scheitern verurteilt.

Was steckt dahinter? Auch unter den Republikanern gibt es sicher nicht nur Reiche, sondern auch Arme: Warum verweigert man Menschen, die sowieso täglich um das Überleben kämpfen müssen, eine medizinische Grundversorgung? Entscheidet man hier über die Köpfe des Volkes hinweg? Ist es einfach eine Zweiklassen-Neidgesellschaft, dass man das, was man sich selbst leisten kann, anderen nicht auch gönnen will?

Ich verstehe diese Haltung der Republikaner in den USA genauso wenig wie ihren Standpunkt zum Thema Todesstrafe: Wer gibt einem Menschen das Recht, über das Leben eines anderen Menschen zu entscheiden? Beides hat auch mit dem Christentum nichts zu tun, auf das sie sich so gerne berufen: Im Gegenteil: Im Christentum gelten Werte wie Menschenwürde, Solidarität, Vergebung…

Was sind das bloss für Politiker, die sich sonst immer für ach so wertekonservativ geben, aber wo Solidarität gefragt ist, kneifen und alles nur egoistisch für sich selbst haben wollen?

Ich befürchte, dass es auch hier eigentlich nicht um das Thema Gesundheit geht, sondern dass es sich “nur” um ein politisches Problem handelt: dass die Republikaner einfach alles dransetzen, um den erfolgreichen neuen und anderen amerikanischen Weg von Barack Obama einzubremsen, ihn zu hindern, Reformen umzusetzen, und um die eigenen Anhänger zu mobilisieren, bei den nächsten Wahlen wieder republikanisch zu wählen. Es geht also leider wohl wieder und immer nur um Macht und nicht um das, worum es den politischen Verantwortlichen eigentlich gehen sollte und zwar weltweit: Um den Schutz der Menschenwürde für alle Menschen, um möglichst gute und gerechte Lebensbedingungen für alle Menschen, um die Solidarität aller Menschen miteinander und untereinander, um den weltweiten Frieden unter allen Menschen, um die Bewahrung der Schöpfung. Ja dann ginge es uns allen, der ganzen Menschheit, gut.

Donnerstag, 21. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Ist das Journalismus oder Boulevard? “In eigener Sache” über redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com

Sind meine Artikel und Kommentare billiger Boulevard oder hochwertiger Journalismus?

Manche finden, dass meine Artikel zu lang sind, manche andere finden sie zu kurz, wieder andere finden sie zu boulevardmässig, wieder andere für zu niveauvoll für eine breitere Schicht.

Es trifft alles irgendwie zu und auch wieder nicht: Es gibt auf meinen Seiten redakteur.cc, kulturia.com und meinsenf.net unterschiedliche Artikel und Kommentare und diese haben ein teils sehr unterschiedliches Niveau. Dies entspricht meiner Persönlichkeit und meinem Bedürfnis, auch mit verschiedenen Stilmitteln zu arbeiten:

Ich liebe es, sehr niveauvolle Beiträge zu schreiben (die vielleicht wenige lesen, aber dafür umso begeisterter), aber stehe genauso darauf, mir manchmal auch einfach schreibend loszugröhlen.

Und ich finde, dies alles hat im Journalismus Platz und die Buntheit macht es aus.

Ich empfinde mich selbst als schwarz, als weiss, als schwarz-weiss, aber auch als bunt: Und diese Vielfalt an mir und auch im Journalismus liebe ich. Und ich denke nicht daran, diese meine Buntheit hier in meinen eigenen Medien aufzugeben: es macht Spass das zu schreiben, was ich denke und es so zu schreiben, wie ich es empfinde. Das mag manche (sowohl jene, die gern nur hoch Niveauvolles lesen wollen als auch jene, die sich nur billig emotional aufschaukeln lassen wollen) enttäuschen oder frustrieren: aber ich bleibe dabei: meine Internetpräsenzen redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com werden auch in Zukunft bunt bleiben in dem Sinne: Es wird weiterhin eher humorvolle oder bissige Kurz-Schmankerln für jene geben, die das lieben. Aber es wird genauso auch gutdurchdachte niveauvolle Kommentare zum (politischen und nichtpolitischen) Zeitgeschehen geben: und diese müssen auch auch etwas länger und ausführlicher sein.

Ich wünsche Ihnen weiterhin ein vielseitiges Vergnügen auf meinen Seiten und freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Gedanken.

Herzlichst Ihr

Elmar Leimgruber

Mittwoch, 20. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Rohölpreis am Tiefstand, aber Spritpreise am Hochstand

Seit Wochen sinkt der Einkaufspreis von Rohöl. Derzeit liegen die Kosten eines Barrels (159 Liter) für den Verkauf im Februar bei 78 Dollar.

Dennoch ist der Spritpreis in den vergangen Tagen in Österreich bei vielen Tankstellen -anstatt zu sinken- wieder in die Höhe gegangen, was sich nicht wirklich stichhaltig begründen lässt.

Erfahrungsgemäss reagieren aber die Spritanbieter nur dann, wenn die Autofahrerclubs geschlossen auftreten: Es ist also höchste Zeit, dass ÖAMTC und ARBÖ wieder mal einig gegen die hohen Spritpreise mobilisieren.

Dienstag, 19. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Nackt-Scanner erkennen Sprengstoff nicht wirklich

Letzte Woche berichtete ich hier, dass der Strahlungsbeauftragte der deutschen Bundesregierung sich aus gesundheitlichen Gründen gegen den Einsatz von sogenannten Nacktscannern aussprach.

In der ZDF-Sendung “Markus Lanz” (übrigens ein gebürtiger Südtiroler) wurden diese Geräte nun getestet. Und der Wiener Physiker Werner Gruber war als Experte geladen.

Und siehe da: die ach so sicheren Anti-Terror-Geräte erkannten weder eindeutig ein Taschenmesser, das Gruber bei sich trug, noch ein Fläschchen hochexplosiven sprengstoffähnlichen Stoffs (Thermit) noch ein Feuerzeug und weitere potentielle Anschlagsutensilien.

Wenn dem so ist, dann sollte schnellstens darauf verzichtet werden, weiteres unnötiges Geld in solche Geräte zu verschwenden. Und wenn man schon der Bevölkerung weismachen will, dass alles ihrer Sicherheit dient, dann sollte man auch besser Massnahmen treffen, die mit Sicherheit dazu geeignet sind, Terroranschläge auch tatsächlich zu verhindern.

Und hier ist das Originalvideo des ZDF zu diesem Thema: http://hstreaming.zdf.de/zdf/300/100113_scanner_mla.mov

Dienstag, 19. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Was macht einen Terroristen aus?

Wodurch begeht man eine terroristische Straftat? Ist jede gesetzlich strafbare Handlung (z.B. eine Besetzung) oder auch eine Demonstration vielleicht automatisch potentiell schon eine terroristische Aktion?

Ist es erst dann ein terroristischer Akt, wenn man eine vorher definierte terroristische Tat tatsächlich auch selbst durchführt? Wie ist es, wenn man sie finanziert? Ist es bereits Terrorismus, wenn man öffentlich darüber nachdenkt, dass und/oder wie eine solche Tat zu begehen wäre? Und vor allem: Ist man bereits ein Terrorist, wenn man medial dafür mobilisiert oder auch nur damit sympathisiert oder wenn man sachlich korrekt darüber berichtet?

Vergangenen Freitag endete die Begutachtungsfrist zum so genannten österreichischen Terrorismuspräventionsgesetz 2010. Die Novelle sieht vor, künftig auch die Aufforderung zu terroristischen Straftaten sowie deren “Gutheißung” unter Strafe zu stellen. Daher meine obigen Fragen dazu.

Österreichs Spezialeinheit COBRA
Foto: BMI

Der Österreichische Rechtsanwaltskammertag (ÖRAK) tritt in einer Aussendung vor allem der beabsichtigten Erweiterung des Katalogs terroristischer Straftaten entschieden entgegen. “Bedenklich stimmt, dass abermals rechtsstaatliche Grundsätze unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung über Bord geworfen werden”, kritisiert ÖRAK-Präsident Dr. Gerhard Benn-Ibler:

Vor allem der Tatbestand der “Gutheißung” öffne potenziellem Missbrauch Tür und Tor. Laut Entwuf ist künftig der zu bestrafen, der eine terroristische Straftat in einer Art gutheißt, die geeignet ist, das allgemeine Rechtsempfinden zu empören oder zur Begehung einer solchen Handlung aufzurufen. “Diese Strafbestimmung ist geeignet, eine offene Diskussion der Erscheinungen des Terrorismus zu erschweren”, erklärt Benn-Ibler, “und stellt daher einen Angriff auf die Meinungsfreiheit in Österreich dar”.

Es bestehe dann die Gefahr einer Pönalisierung von Auseinandersetzungen über historische, wirtschaftliche oder kulturelle Ursachen von Terroranschlägen. “Die Pönalisierung des so genannten Gutheißens terroristischer Straftaten, so verwerflich diese auch sind, schafft jedenfalls eine Gefahr, die ihre denkbaren Vorteile überwiegt”, ist Benn-Ibler besorgt über die weitreichenden Folgen. Der vorliegende Entwurf findet daher nicht die Zustimmung der Rechtsanwaltschaft.

Auch der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) brachte bei der Parlamentsdirektion und im Justizministerium eine Stellungnahme zur geplanten Gesetzesnovelle ein:

Er begrüßt zwar grundsätzlich den Willen des Gesetzgebers, die Vorbereitung einer terroristischen Handlung unter Strafe zu stellen. “Aus der Sicht der Journalisten bringen aber die angedachten Gesetzesänderungen einige Probleme mit sich. Besonders der § 278f „Anleitung zur Begehung einer terroristischen Straftat“ bringt eine dramatische Einengung der Berichtsmöglichkeit für Medienmitarbeiter und gleicht einer Zensurmaßnahme.” Diese Bestimmungen machten es Journalisten nahezu unmöglich, über Missstände zu berichten.

Aufgabe des investigativen Journalismus sei aber die Aufdeckung von Missständen, wozu zum Beispiel auch “die schlampige Handhabung von Sicherheitsmaßnahmen auf einem Flughafen” gehöre. Diese Aufdeckungen hätten in der vergangenen Zeit dafür gesorgt, “dass Schwachstellen aufgrund dieser Berichte dann tatsächlich verbessert wurden und in Folge dessen vielleicht sogar zur Verhinderung eines terroristischen Anschlags beigetragen haben”.

Die COBRA im Einsatztraining
Foto: BMI

Für den ÖJC ist dieser Paragraf im Zusammenspiel mit der geplanten Verschärfung des Medienrechtes “ein weiterer Versuch, die Arbeit des Journalisten zu kriminalisieren. Journalistische Berichterstattung über gefährliche Missstände im Sicherheitswesen können mit den Tatverdacht des nicht sachlich definierbaren Begriffs „Aufreizung“ zu einer Verurteilung eines Journalisten führen”, kritisiert der ÖJC. Fachmedien, die sich mit dem Sicherheitsthemen beschäftigen wäre zudem die Existenzgrundlage entzogen, wenn nicht anhand konkreter Tatsachen über Schwachpunkte von Sicherheitseinrichtungen berichtet werden darf.

Der Journalistenclub fordert daher “die ersatzlose Streichung des Paragrafen 278f StGB, da er einerseits die Pressefreiheit drastisch einschränkt und andererseits keine Straftat und deren Vorbereitung oder aber auch die Verleitung dazu verhindern wird können”.

Ich habe zu Beginn dieses Artikel bereits einige Fragen gestellt, die meines Erachtens vor der Verabschiedung eines Gesetzes beantwortet werden müssten und die, wenn es schon zu einer Gesetzesverschärfung kommt, auf jedem Fall auch im Gesetzestext klar genannt und geregelt sein sollten. Denn es kann nicht sein, sondern stellte wohl auch eine Überforderung dar, würde man von jedem Richter erwarten, selbst von Fall zu Fall entscheiden zu müssen, was Terror ist.

Tatsächlich terroristische Handlungen (z.B. Anschläge, Morde, bewafftete Gruppenbildungen, Überfälle…) medial zu bewerben oder gutzuheissen wäre meines Erachtens vollkommen unverantwortlich. Und im Zusammenhang mit dem sogenannten investigativen Journalismus erwarte ich mir schon auch mehr Verantwortungsbewusstsein anstelle von billiger Sensationslust von Seiten mancher Medien, gerade was “Sicherheitslücken” betrifft. Um das mit einem Beispiel zu belegen: Wenn ich als wichtiges Magazin darüber berichte, dass es erstaunlich ist, dass die hochprominente Familie XY nicht nur keine Leibwächter hat, sonderen deren Haus nicht einmal alarmanlagengeschützt ist, dann wird die betroffene Familie zwar wohl rasch für Sicherheitsmassnahmen sorgen (reicht es nicht, wenn ich die Betroffenen auf ihre Sicherheitslücken aufmerksam mache? Muss ich darüber berichten?), aber vielleicht kommen diese zu spät, weil meine Story sofort Verbrecher anlockt…

Andererseits: Nur sachlich korrekt darüber zu berichten, was geschieht, bedeutet keinesfalls eine Aufforderung oder Gutheissung dessen.

Zusammengefasst: Es muss im Interesse aller (auch aller Medien) liegen, echten Terrorismus (und zuvor muss definitiv abgeklärt werden, was da alles dazugehört) zu bekämpfen, und dem weder eine Plattform noch Werbemöglichkeiten zu bieten und ihn erst recht nicht gutzuheissen. Eine objektive und sachliche mediale Berichterstattung ist ja auch niemals eine Terrorismusförderung oder gar -gutheissung.

Die Bevölkerung hat das Recht auf unzensorierte Informationen. Die freie Meinungsäusserung und die Pressefreiheit sind Grundwerte einer demokratischen Gesellschaft und dürfen also niemals zugunsten des sogenannten “Kampfes gegen den Terror” geopfert werden. Und daher sind auch gesetzliche Versuche einer Internetzensur (wie aktuell beispielsweise im angeblich liberalen Frankreich) strikt abzulehnen.

Jeder aber, der publizistisch oder anderweitig (z.B. als Unterrichtender) an der öffentlichen Meinungsbildung mitwirkt, trägt eine überaus grosse Verantwortung, nicht nur für sich, sondern mit für all jene, die er erreicht und mitprägt. Dieser Verantwortung muss man sich -auch als Journalist- bewusst sein und gewissenhaft zugunsten des Allgemeinwohls (=das Wohl aller) handeln.

Montag, 18. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Be Happy With A Stücki Schoki*

Schokolade, der Glücklichmacher

Sonnenstrahlen setzen bekanntlich Glückshormone im Menschen frei, die sogenannten Endorphine. Im Spätherbst und Winter aber, vor allem, wenn das Wetter häufig so trüb in trüb und ohne (sichtbare) Sonne verläuft, fehlen uns vielfach diese Glücklichmacher.

Wen wundert es da, dass dann die Lust auf Schokolade steigt, trägt sie ja auch diese Endorphine vor allem Serotonin in sich? Doch bei einem Gehalt von durchschnittlich 35 Prozent Fett und bis zu 50 Prozent Zucker ist eine 100 Gramm Tafel Schokolade eine Kalorienbombe mit 550 Kilokalorien.

Dennoch: ob dunkel, hell oder weiß: Gegen ein Stück Schokolade ist nichts einzuwenden, nicht mal bei Diabetikern, berichtet die “Neue Apotheken Illustrierte extra Diabetes” in ihrer aktuellen Ausgabe. Bei einer handelsüblichen 100-Gramm-Tafel Milchschokolade mit 24 Stücken enthält ein Stück gerade einmal 2,3 Gramm Kohlenhydrate. Diese kleine Menge schlägt sich in der BE-Berechnung kaum zu Buche.

Diät- oder Diabetiker-Schokolade, in der der Zucker durch kalorienhaltige Zuckeraustauschstoffe ersetzt wird, bringen laut der Apotheken Illustrierten für Diabetiker keine Vorteile: Als ein “teures Ablenkungsmanöver von der eigentlichen Problematik” bezeichnet sie Dr. med. Monika Toeller vom Düsseldorfer Deutschen Diabetes-Forschungsinstitut: “Zu viel gesättigtes Fett darin erhöht die Blutfette und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, das bei Diabetikern ohnehin gegenüber der Normalbevölkerung erhöht ist”, heisst es in der Zeitschrift.

Also dann: nix wie ran an das kleine Vergnügen: Be Happy With a Stücki Schoki:-)

Aber bitte wirklich nur ein Stücki, sonst kanns gefährlich werden.

* © by Elmar Leimgruber: Und wer bezahlt mich jetzt für diesen kreativen Werbeslogan? *ggg*

Sonntag, 17. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Jobs schützen nicht vor Armut: AK fordert Mindestsicherung

230.000 Menschen in Österreich sind von Armut betroffen, obwohl sie einen Arbeitsplatz haben. Dies erklärte AK-Präsident Herbert Tumpel bei der AK-Veranstaltung “Working Poor – Wege aus der Armut sind Wege aus der Krise”. Immer mehr Menschen müssen in prekären Verhältnissen arbeiten, die ihnen kein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. Es sei dringend an der Zeit, jene zu unterstützen, die von ihrer Arbeit nicht leben können: “Wir müssen jene, die an den gesellschaftlichen Rand gedrängt wurden, wieder vom Rand, von der Armut und der Armuts-Gefährdung wegholen. Das beste Mittel dagegen sind qualitativ hochwertige, gut bezahlte Arbeitsplätze”, sagte Tumpel, der eine fairere Verteilung des Wohlstands und bessere Bedingungen für Menschen im Niedriglohnbereich fordert.

Der AK Präsident fordert auch erneut die Einführung der bedarfsorientierten Mindestsicherung: Die Detailverhandlungen zwischen Bund und Ländern müssen rasch geführt und abgeschlossen werden: “Wir brauchen die Existenzsicherung durch die Mindestsicherung. Nur damit ist es möglich, die akute Notlage vieler tausenden Menschen wirksam zu bekämpfen.

Die sogenannte “Wirtschaft” fordert hingegen seit Jahren, einerseits die Sozialabgaben zu senken und andererseits Jobs zu ermöglichen, bei denen die Arbeitgeber so viel wie möglich profitieren, aber so wenig wie möglich zahlen müssen.

Es wird Zeit, die sich beide Seiten zusammensetzen und sich gegenseitig ausgiebig informieren und eine gemeinsame Vorgehensweise beschliessen.

Aber eines muss klar sein: Ein finanzieller Mindeststandard für alle muss immer wichtiger sein als Unternehmensprofit, vor allem im heurigen Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung.