Mit ‘Südtirol’ getaggte Artikel

Montag, 11. April 2011, von Elmar Leimgruber

Südtiroler Laimburg und Uni Innsbruck forschen gemeinsam

Unterschrift für den Forschungsstandort: LH Durnwalder mit Uni-Rektor Töchterle (Foto: Pertl)

Südtirols Landeshauptmann und Innsbrucks Universitätsrektor Töchterle besiegeln Forschungszusammenarbeit
Foto: LPA Pertl

Das Südtiroler Forschungszentrum Laimburg und die Universität Innsbruck wollen in den Bereichen Forschung und Ausbildung enger zusammenarbeiten. Den entsprechenden Rahmenvertrag haben Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder und Uni-Rektor Karlheinz Töchterle unlängst unterzeichnet. Das Herzstück der Vereinbarung: An der Laimburg sollen in Zukunft auch Forschungsdoktorate durchgeführt werden können.

“Schon seit Jahren arbeiten wir daran, junge Forscher in unser Land zu holen und die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Südtirol auch als Forschungsstandort attraktiv wird”, so Landeshauptmann Durnwalder. Der Rahmenvertrag mit der Uni Innsbruck passe in dieses Bild und sei ein weiterer Schritt hin zum Ausbau der Forschungsmöglichkeiten in Südtirol, schaffe er doch die Grundlage einer Zusammenarbeit in den Bereichen der Forschung, des Technologietransfers und der Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Gerade in letzterem Punkt ist der Vertrag von besonderer Bedeutung: “Mit dem Abkommen schaffen wir die Basis dafür, dass Forschungsdoktoranden künftig auch an unserem Versuchszentrum Laimburg tätig sein können”, so Durnwalder gestern nach der Unterzeichnung des Abkommens. Dies sei nicht zuletzt deshalb notwendig, weil damit die Ausbildung von Jungforschern auch in Themenbereichen gewährleistet werde, die für Südtirol besonders wichtig seien. “Diplom- und Masterarbeiten konnten schon bisher an der Laimburg erarbeitet werden, nun gehen wir mit den wissenschaftlich bedeutsameren Forschungsdoktoraten noch einen Schritt weiter”, so der Landeshauptmann.

Mit dem Rahmenvertrag soll zudem das Erstellen gemeinsamer Projektanträg zur Forschungsfinanzierung erleichtert werden. “Damit bauen wir die schon intensive Zusammenarbeit mit der Uni Innsbruck aus, die schon zu vielen gemeinsamen Interreg-Projekten geführt haben, ich denke etwa an die Entwicklung eines DNA-Chips für das Bergheu oder die Erforschung des Erbguts unserer Forellenpopulationen”, so Durnwalder. Zudem fördert das Abkommen auch den Austausch von Studenten und Mitarbeitern, die Nutzung der an beiden Forschungsstandorten vorhandenen Infrastruktur und den damit verbundenen Technologie- und Wissenstransfer.

Donnerstag, 7. April 2011, von Elmar Leimgruber

Die Südtirol Mobilcard ist wieder da: Kreuz und quer durch Südtirol mit einem Ticket

 

museumobil Card und Mobil Card

museumobil Card und Mobil Card

Wer Südtirol mit Bus und Bahn erkunden will, kann auch in dieser Saison wieder auf die bewährten Mehrtagestickets Mobilcard und museumobilCard zurückgreifen. Erstmals gibt es heuer zudem günstige Tageskarten für eine Stippvisite in das Nachbarland Schweiz. “Der Erfolg unserer Mehrtagestickets zeigt, dass sanfte Mobilität voll im Trend liegt und dass immer mehr Menschen, sowohl Gäste als auch Einheimische, bewusst die öffentlichen Verkehrsmittel im Urlaub und für Ausflüge nutzen”, unterstreicht Mobilitäts-Landesrat Thomas Widmann.

“Seit der erstmaligen Einführung im Jahr 2006 hat die Mobilcard eine einzigartige, rasante Erfolgsgeschichte zu verzeichnen”, betont Widmann. So wurden in der letztjährigen Tourismussaison insgesamt 303.250 Mobilcards und lokale, mit Gästekarten kombinierte Mobilcards verkauft, Insgesamt fast 2,7 Mio Bus- und Bahnfahrten haben die Urlaubsgäste mit diesen Karten landesweit absolviert. „Für viele Gäste sind die Mobilcard oder die lokalen Gästekarten mittlerweile untrennbar mit dem Südtirolurlaub verbunden“, so Thomas Widmann.

Fahren mit der Südtirol-Bahn

Seit dem 1. April ist die landesweit gültige Mobilcard wieder in den Büros der Tourismusorganisationen, an den Fahrkartenschaltern und Ticketautomaten erhältlich. Die Mobilcard berechtigt an drei bzw. an sieben aufeinanderfolgenden Tagen die Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Südtirol zu einem Preis von 18 bzw. 22 Euro. Kinder zwischen 6 und 14 Jahren zahlen die Hälfte, für Kinder unter 6 Jahren sind die Fahrten kostenlos.

Wer zusätzlich zur einzigartigen Landschaft auch Kultur und Geschichte Südtirols kennen lernen möchte, kann auf die museumobil Card zurückgreifen. Damit können zum Preis von 20 bzw. 25 Euro an drei bzw. sieben aufeinander folgenden Tage alle öffentlichen Verkehrmittel genutzt werden sowie rund 80 Museen und Sammlungen in allen Landesteilen besichtigt werden.

Wer bei einem Tagesausflug seine Fühler Richtung Schweiz ausstrecken möchte, für den gibt es ab heuer neue, preislich attraktive Tageskarten, die an den Fahrkartenschaltern sowie an den Fahrscheinautomaten auf den Bahnhöfen im Vinschgau und in der Vinschgerbahn selbst erhältlich sind. Die Tageskarte Nationalpark um elf Euro berechtigt zur Nutzung der Schweizer PostAuto-Linie Mals – Müstair – Zernez und Fudera-Lü; Abfahrten des Postbusses am Bahnhof in Mals alle zwei Stunden, ab 14. Mai stündlich. Mit der Tageskarte Engadin (22 Euro) können ab dem Bahnhof Mals die Schweizer PostAuto-Linie Richtung Zernez, die Bahnlinie der Rhätischen Bahn zwischen Scoul und Pontresina/St. Moritz sowie die Buslinien des unteren Engadins genutzt werden.

 

Dienstag, 29. März 2011, von Elmar Leimgruber

Südtirols Landeshauptmann Durnwalder will größeren Bozner Flughafen (Info + Kommentar)

Die Südtiroler Landesregierung hat gestern, Montag, (mit den Gegenstimmen der beiden Landesräte Michl Laimer und Sabina Kasslatter-Mur) den Ausbau des Bozner Flughafens, der bislang nur die Landung von kleinen Verkehrsflugzeugen ermöglichte, beschlossen. Durch einen “Masterplan” soll gewährleistet werden, dass die landeseigene Flughafengesellschaft ABD nicht mehr wie bisher jährlich er neut um die Konzession ansuchen muss, sondern von der staatlichen Luftfahrtbehörder ENAC eine 20-Jahreslizenz erhält, erklärte Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder (SVP). Die Opposition schäumt.

Um die geplante 20 Jahre gültige Konzession zu erhalten, sei ein Entwicklungskonzept für den Bozner Flughafen erstellt worden, das unter anderem eine Verlängerung der Landebahn von derzeit 1296 Metern auf 1406 Metern und eine Ergänzung von mindestens 250 Metern Sicherheitsfläche an beiden Enden vorsieht: “Wir brauchen den Flughafen,” betonte Durnwalder, der zudem unterstrich, dass der Rückzug des Landes vom Flughafen sogar zu einer zusätzlichen Flugbelastung führen würde. Als Beweis dafür führte Durnwalder die über 31.000 Flugbewegungen am Sportflugplatz von Trient an, denen in Bozen 10.670 Landungen und Starts von Sportflugzeugen, 3230 von Militärmaschinen und derzeit “nur” 2560 kommerzielle Flugbewegungen gegenüber stünden. Der ursprünglich vorgesehene Hangar hingegen wird nicht errichtet. Dafür aber ist ein Runder Tisch geplant, an den unter anderem Vertreter der betroffenen umliegenden Gemeinden, der Umweltverbände und der Sozialpartner teilnehmen sollen, kündigte der Landeshauptmann an.

“Die Begründung, nur durch den Ausbau des Flughafens könne die Sport- und Militärfliegerei eingeschränkt werden, muss als Ausrede angesehen werden”, reagierte schon vor Wochen Wilfried Trettl, Bürgermeister der betroffenen Großgemeinde Eppan, der anstelle dem die schon lange erwünschte Überetscher Bahn fordert. “Die Gemeinde Eppan wird sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Ausbau des Flugplatzes wehren,” erklärte Trettl. Die Gemeinden des Südtiroler Unterlandes hingegen entschieden “ausgeglichen”: je 28 (von 60) sprachen sich für bzw. gegen den Masterplan der Landesregierung aus.

Die Südtiroler Grünen prophezeien dem Bozner Flughafen trotz Landebahnverlängerung weiterhin Defizite und orten einen Verstoß gegen Mediation und Willen der Bevölkerung. Ähnliche Kritik  kommt auch vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der Union für Südtirol und von den Südtiroler Freiheitlichen, die der Landesregierung zudem vorwerfen, nicht die Wahrheit zu sagen.

Das politische Prestigeprojekt Bozner Flughafen war von jeher umstritten und in einer Mediation vor einem Jahr hatten sich 80 Prozent der Südtiroler Bevölkerung gegen die weitere öffentliche Finanzierung des schwer defizitären Flughafens (derzeit werden einige Linienflüge nach Rom angeboten) ausgesprochen. Die Befürchtung Durnwalders, dass der Flughafen Bozen nach einem Ausstieg des Landes ähnlich jenem in Trient zu einem reinen Militär- und Sportflughafen mutieren könnte, ist indes sehr realistisch und sollte bei einer sachlichen Diskussion über den Flughafen mitberücksichtigt werden. Wirklich entscheidend sind in dieser Diskussion meines Erachtens aber zwei andere Punkte:

- Wie schafft man eine Vollauslastung der bestehenden Flüge und grundsätzlich: welche Maßnahmen sind nötig, damit der Flughafen kostendeckend (anstatt auf Kosten der Steuerzahler) betrieben kann? Die Landemöglichkeit von größeren Verkehrsflugzeugen ist diesbezüglich wohl hilfreich.

- Die Flüge ab Bozen dürfen weder ein Privileg von ein paar Politikern und finanzkräftigen Wirtschaftstreibenden bleiben, noch dürfen sie vor allem für Touristen nach Südtirol angeboten werden (wie es in den vergangenen Jahren immer wieder Flüge von Wien nach Bozen gab, welche die Südtiroler Bevölkerung aber nicht nützen durfte). Wenn es so bleiben sollte, dann sollten jene wenigen, die ihn nützen können, auch zur Gänze selbst finanzieren.

Wenn der Flughafen Bozen attraktiv sein soll, dann muss er dies für die gesamte Bevölkerung sein. Fliegen ab Bozen muss also -wenn schon- für jedermann aus Südtirol nicht nur möglich, sondern auch finanzierbar sein. Wenn nun also von seiten der Landesregierung der Beschluss für den Ausbau des Flughafens schon gefallen ist, dann appelliere ich dafür, dass alle direkt Betroffenen und die Gesamtbevölkerung auch die Vorteile des Bozner Flughafens nützen können.

Sonntag, 27. März 2011, von Elmar Leimgruber

Bischöfe fordern Überdenken der Atomenergiepolitik – Jugendkatechismus YouCat vorgestellt

Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Chistoph Schönborn mit dem neuen Generalsekretär Peter Schipka

“Die Kirche steht offen.” Mit diesen Worten lud der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Freitag in das neue kirchliche Internetportal: eintreten.at. Mit dieser österreichweiten Web-Initiative sucht die katholische Kirche den Dialog mit Ausgetretenen und  Wiedereintritts-Willigen und bietet Informationen über die Möglichkeiten und konkreten Schritte eines Wiedereintritts und benennt Ansprechpersonen in allen Diözesen, die zu Gesprächen bereit stehen. Nach der Vorstellung der Ergebnisse der Frühjahrs-Vollversammlung der österreichischen Bischöfe, die -wie berichtet- heuer erstmals in Brixen in Südtirol stattfand, präsentierte der Wiener Erzbischof gemeinsam mit Verleger Bernhard Meuser (Pattloch Verlag) und Jugendlichen den neuen Jugendkatechismus der Katholischen Kirche “YouCat“.

Verleger Bernhard Meuser mit Kardinal Schönborn

“Kein Kind kann als Schadenfall betrachtet werden” und daher dürfen aus der Existenz eines Menschen auch keine Schadensansprüche abgeleitet werden, betonte der Kardinal namens der Bischofskonferenz in bezug auf geplante Neuregelungen der ärztlichen Haftpflicht. Die gerichtlichen “Kreuz”-Entscheidungen sowohl in Österreich als auch beim EuGH nahm der Kardinal erfreut zur Kenntnis: Dies sei ein “Zeichen, dass Europa zu seiner Identität steht”: “Religion verstärkt die Identität” und das Kreuz sei ein “passives Zeichen, das nicht indoktriniert”.

Im Rahmen der Aktion “Maßnahmen gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch” hat sich laut Schönborn im “schmerzhaften Jahr der Wahrheit” 2010 bei 499 Personen (davon 53 Prozent vor 1970) der Verdacht erhärtet, dass es zu Übergriffen gekommen ist. Bei 22 Personen ist (weil nach 1992) eine strafrechtliche Relevanz sehr wahrscheinlich, dennoch wurden von kirchlicher Seite 125 Fälle zur Anzeige gebracht.

Kardinal Schönborn präsentiert den Jugendkatechismus YouCat

Die Atomkraft sei eine “Hochrisikoenergie” und Tschernobyl sei immer noch spürbar. Die Bischöfe plädieren daher für ein “ernsthaftes Überdenken der bisherigen Atomenergiepolitik”. Grundsätzlich seien ein “nachhaltiger Umgang mit der Umwelt” und die “Änderung unseres Lebensstils” notwendig, was die “Bereitschaft zum Verzicht” miteinschließe. Das Eingreifen des Westens im Libyenkonflikt hingegen beruhe auf einem UNO-Mandat und die Kirche fälle daher kein Urteil darüber, so der Kardinal.

Schönborn wies auch auf die 2012 stattfindenen Pfarrgemeinderatswahlen hin und bedankte sich öffentlich bei den 430.000 Katholiken, die sich in Österreich ehrenamtlich engagieren. Das vor Kurzem gestartete Kirchenvolksbegehren nannte Schönborn auf Anfrage “diffus” und “konfus”. Die aktuellen Stellungnahmen der Bischofskonferenz im Wortlaut sind hier abrufbar.

Eine jugendliche Mitarbeiterin des YouCat berichtet über ihre Erfahrungen

50 Jugendliche (vier davon gaben auch persönliches Zeugnis bei der Präsentation in Wien) hatten sich unter anderem in zwei Sommercamps an der Verfassung des am Freitag vorgestellten Jugendkatechimus “YouCat” aktiv beteiligt, erklärte Verleger Bernhard Meuser. Und auch die Bilder seien von den Jugendlichen selbst ausgewählt worden. Beim katholischen 6. Weltjugendtag vom 15. bis 21. August 2011 in Madrid, an dem aus Österreich unter anderem auch die Bischöfe Schönborn, Stephan Turnovszky, Klaus Küng, Franz Lackner und Franz Scharl teilnehmen werden,  erhalten alle Jugendlichen den neuen “Ratgeber”, ergänzte der Wiener Erzbischof.

Glaube und überzeugtes Christentum seien seit jeher eine Provokation, aber Christen müssten lernen, “mit Widerständen umzugehen”, erklärte Schönborn. Das Buch mit Vorwort von Papst Benedikt XVI. im klassischen Frage-Antwort-Stil helfe dabei, zuverlässig “Auskunft über den Glauben” zu geben und es stifte und fördere Gemeinschaft. Vom 13. bis 17. April findet die Weltpräsentation des YouCat in Rom statt; die Übersetzung des Buches in 27 Sprachen ist vorgesehen.

Sonntag, 20. März 2011, von Elmar Leimgruber

Österreichische Bischofskonferenz tagt erstmals in Südtirol

Die österreichische Bischofskonferenz
Foto: bischofskonferenz.at

Die österreichische Bischofskonferenz tagt ab morgen, Montag, zum ersten Mal in Südtirol. Unter dem Vorsitz des Wiener Erzbischofs, Kardinal Christoph Schönborn halten die österreichischen Bischöfe vom 21. bis 24. März ihre Frühjahrsvollversammlung in der historischen Bischofsstadt Brixen (die drittgrößte historische Stadt Südtirols) ab. Auf dem Programm der Vollversammlung stehen vor allem gesellschaftspolitische Fragen und die Missbrauchsthematik.

“Dazu zählen die Vorbereitungen der österreichweiten Pfarrgemeinderatswahlen genau so wie aktuelle politische Gesetzesvorhaben oder die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch im kirchlichen Bereich.” Das erklärte der neue Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka. Der 40-jährige Priester, Theologe und Jurist hat mit Anfang März sein Amt von Bischof Ägidius Zsifkovics (welcher neuer Bischof der Diözese Eisenstadt wurde) übernommen und wird in Brixen erstmals als Generalsekretär an der Sitzung der Bischofskonferenz teilnehmen.

Karl Golser, Bischof der Diözese Bozen-Brixen (Südtirol)
Foto: bz-bx.net

Die Versammlung des Episkopats beginnt am Montagnachmittag im Priesterseminar von Brixen, wohin der Diözesanbischof von Bozen-Brixen, Karl Golser eingeladen hat. Am Dienstagabend feiert die Bischofskonferenz um 18 Uhr einen Festgottesdienst im Dom zu Brixen, zu dem alle Gläubigen eingeladen sind. Kardinal Schönborn wird der Liturgie vorstehen und auch predigen. Der Südtiroler Diözesansender Radio Grüne Welle, überträgt den Gottesdienst live.

Auch Papst Benedikt XVI. war bereits als Kardinal Ratzinger und als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation öfters zu Gast in Brixen und verbrachte hier auch regelmäßig seinen Urlaub.

Bischof der Diözese Bozen-Brixen, das seit der Einigung des Landes Südtirol in eine Diözese zwei Bischofssitze, Brixen, den historischen und Bozen, den neuen hat, ist der Moraltheologe Karl Golser. Bischof Golser, der am 8. März den zweiten Jahrestag seiner Bischofsweihe beging, hatte in seiner Weihnachtsbotschaft 2010 öffentlich bestätigt, an einer atypischen Morbus Parkinson unheilbar erkrankt zu sein.

Donnerstag, 17. März 2011, von Elmar Leimgruber

Ausgezeichnete Südtiroler Destillate und edler Wein

Ausgezeichnete Südtiroler Edelbrände und Grappas

Insgesamt 25 Südtiroler Betriebe wurden am Dienstag in St. Michael/Eppan für ihre edlen Destillate ausgezeichnet und erhielten das Gütesiegel “Südtirol Aquae Nobiles 2011″. Um dieses zu erhalten, wurden insgesamt 129 eingereichte Brände aus 29 Brennereien von einer 12-köpfigen fachkundigen Jury verkostet. Und die Auszeichnung mit dem Gütesiegel zu erhalten, musst der Betrieb nindestens 15 von 20 möglichen Punkten erreichen.

In Kaltern indes wurden insgesamt 19 neue Kalterer See-Weine zur Verkostung angeboten; mehr dazu am Ende dieses Berichts. Der Autor dieses Berichts war nicht nur vor Ort bei beiden Veranstaltungen, sondern hat auch fleissigst verkostet und überrascht auch mit einer bescheidenen Bewertung.

Die Vertreter der ausgezeichneten Südtiroler Brennereien mit ihren Urkunden

Neben der Prämierung der edelsten Fruchtbrände, Grappas und Liköre wurden auch die ersten zwanzig Südtiroler Destillat-”Sommeliers”, die Ambassadors Aquae Nobilis, ernannt. Diese hatten eine EU-geförderte spezielle Ausbildung in den Bereichen Destillatherstellung, Präsentation und Genusskultur mit abschließender Prüfung absolviert.

Für das jeweils beste Produkt der einzelnen Kategorien gab es die Auszeichnung “Top Aquae Nobiles 2011″ (Voraussetzung mindestens 18 von 20 möglichen Punkten). Diese gingen an die Biobrennerei Steiner (Kirschbrand), Brunnerhof (Marillenbrand), Fischerhof (Quittenbrand und Grappa Gewürztraminer), Hofbrennerei Weberhof (Apfelbrand Wildapfel, Johannisbeerbrand und Johannisbeerlikör), Roner (Williamsbrinenbrand und Grappa Cabernet im Holzfass) und Stocker (Bierbrand).

Die ernannten Aquae Nobiles Ambassadore mit den Organisatoren und mit Südtirols Landeshauptmannstellvertreter Hans Berger

 

Die als Aquae Nobiles 2011 ausgezeichneten Betriebe sind (alphabetisch geordnet): Ausserloretz-Hof (Laas), Biobrennerei Steiner (Mals), Brunnerhof (Naturns), Glanger-Hof (Vahrn/Neustift), Hausbrennerei Richard Kuppelwieser (Latsch/Tarsch), Hofbrennerei St. Urban (Girlan), Hofbrennerei Fischerhof (Girlan), Hofbrennerei Gaudenz (Partschins), Hofbrennerei Niklaser-Hof (Kaltern), Hofbrennerei Tribus (Kastelbell/Tschars), Hofbrennerei Weberhof (Kastelbell/Tschars), Ulrich Huez (Gargazon), Schupfner-Hof (Vintl), Kellerei Algund (Meran), Köfelgut (Kastelbell/Tschars), L. Psenner GmbH (Tramin), Hofbrennerei Langwies (Naturns), Privatbrennerei Plonhof (Tramin), Privatbrennerei Unterthurner (Marling), Radoar (Felthurns), Roner AG (Tramin), Brennerei Stocker (Algund), Weingut Befehl-Hof (Schlanders), Weingut Unterortl (Kastelbell/Tschars), Zu Plun (Kastelruth).

Frisch gekocht: Kalterer “Plent”

Auch wenn ich nicht in der Lage war, alle ausgezeichneten Grappas und Brände zu verkosten und zugegeben, dass mein Urteil rein subjektiv ist, erlaube ich mir dennoch, hier meine Top 3 zu küren. An erster Stelle steht hier eindeutig der Gewürztraminer vom Fischerhof aus Girlan, gefolgt vom Kirschbrand der Biobrennerei Steiner aus Mals und vom Gewürztraminer Barrique der Hofbrennerei St. Urban in Girlan.

Edle neue Kalterer See Weine 2010

Die 19 neuen aus Vernatsch-Trauben gewonnenen “Kalterer See”-Weine 2010 aus Kaltern hingegen habe ich vollständig verkostet. Und auch hier erlaube ich mir -natürlich rein subjektiv- meine persönlichen drei Favoriten zu küren: An erster Stelle steht in meiner persönlichen Wertung der “Prälatenwein” von Rohregger, am 2. Platz  liegt der “Leuchtenburg” der Erste + Neue Kellerei und an dritter Stelle der Kalterer See von Dominikus Morandell. Neben den köstlichen Kalterer Weinen wurde bei dieser Genussveranstaltung übrigens genauso leckerer Kalterer “Plent” mit Käse und Speck serviert.

 

 

Sonntag, 13. März 2011, von Elmar Leimgruber

Aktion Verzicht 2011: Weniger ist mehr

Aktion Verzicht 2011

Brauchen wir, was wir haben? Haben wir, was wir brauchen? Diese Fragen stellen sich die Initiatoren der Aktion Verzicht nun schon zum siebten Mal. Über die Aktion des vergangenen Jahres inklusive Kommentar dazu erfahren Sie hier. Am 9. März ist nun also die „Aktion Verzicht“ unter anderem auch in Südtirol gestartet. Sie gehört hier zu den Begleitmaßnahmen der Kampagne „Alkoholprävention in Südtirol“.

Präsentiert wird die Aktion in Südtirol vom Forum Prävention in Zusammenarbeit mit der Caritas, den Schulämtern, dem Katholischen Familienverband Südtirol (kfs) dem Katholischen Verband der Werktätigen (KVW) und zahlreichen anderen Organisationen wie den Jugenddiensten. Das grenzüberschreitende Projekt – auch die fünf österreichischen Bundesländer Tirol, Vorarlberg, Burgenland, Niederösterreich und Salzburg nehmen daran teil – dauert die gesamte Fastenzeit hindurch, wird vom Assessorat für Gesundheit finanziert und vom Südtiroler Sanitätsbetrieb (Krankenkasse) unterstützt. In Österreich wird das Projekt unter anderem von den Katholischen Familienverbänden, der katholischen Jungschar und der katholischen Jugend getragen.

Ergebnisse der modernen Gehirnforschung und Lernpsychologie belegen, dass durch den zeitweiligen Aufschub einer Belohnung die Fähigkeit zu Selbstregulierung trainiert wird. Auch wird das eigene Durchhaltevermögen auf die Probe gestellt und der Blick für sich selbst wird geschärft. Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit dafür.

Eine Neuheit der Aktion 2011 sind Kabarett-Abende des Theaterpädagogischen Zentrums Brixen (TPZ): die Theaterwerkstatt ORANGE zeigt ein Kabarett zum Thema Verzicht. Unter dem Titel „Verzichten leicht gemacht “ werden verschiedene Muster, Verhaltensweisen und Abhängigkeiten auf die Bühne gebracht und karikiert. Mit Liedern, Tanzeinlagen und Sketchen gehen die sechs Jugendlichen auf das Thema ein.

Verzichtet wird auf Vieles: auf Süßigkeiten, „Anna und die Liebe“, auf Frauen und auf das Handy. Nur auf eines nicht: auf das Lachen! Regie führt Heidi Troi.

Folgende Termine stehen auf dem Programm:

  • 18. und 19. März 2011 um 20 Uhr und 20. März 2011 um 18 Uhr im Theaterpädagogischen Zentrum in Brixen
  • 21. März 2011 um 20 Uhr im Stadttheater Sterzing
  • 25. März 2011 um 20 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum Point, Neumarkt
  • 29. März 2011 um 20 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum UFO, Bruneck
  • 05.April 2011 um 20 Uhr im Kulturhaus Karl Schönherr, Schlanders
  • 14. April 2011 um 20 Uhr im Jugendzentrum Jux, Lana
Freitag, 4. März 2011, von Elmar Leimgruber

Über Südtirols Nein zu den italienischen Einheitsfeiern

Die “Expansion” Italiens von 1815 bis 1870

Am 17. März feiert Italien 150 Jahre italienische Einheit. Die 1961 durch militärärische Siege von Giuseppe Garibaldi und durch die anschließende Einsetzung eines König erzwungene Einheit Italiens war jedoch von Anfang an auch innerhalb des damals neuen Italien umstritten. Dies änderte sich erst recht nicht mit Ende des ersten und zweiten Weltkriegs, als das italienische Staatsgebiet zusätzlich vergrößert wurde.

Und auch heute, 150 Jahre nach der “Einheitsgründung” Italiens, sehen auch viele Italiener der Einheit Italiens sehr skeptisch und daher keinen Grund zum Feiern. So will die mit Silvio Berlusconi im römischen Parlament sitzende Lega Nord schon längst einen eigenen Staat Padanien (Poebene).

Südtirol wurde erst nach dem ersten Weltkrieg Teil des italienischen Staatsgebietes, was für die Südtiroler Bevölkerung bis heute als Unrechts-Anschluss gesehen wird. Dies hängt mit mehreren Faktoren zusammen:

Einerseits war Südtirol bereits im 10. Jahrhundert Teil des Herzogtums Bayern (einer Art Vorgänger Österreichs) gehörte seit 1363 zu Tirol und war als Kronland auch Teil der Habsburgermonarchie, orientierte sich kulturell und geschichtlich vor allem am süddeutschen Kulturraum (Schloss Tirol liegt in Südtirol und der Südtiroler Andreas Hofer leitete auch den Tiroler Freiheitskrieg gegen Napoleon) und daher war selbst bei der Volkszählung 1910 zu 89 Prozent der Südtiroler Bevölkerung deutschsprachig.

Andererseits sorgte zudem das Verbot der deutschen Sprache und Kultur, die Zwangsitalienisierung und massenhafte Ansiedlung von Süditalienern während des italienischen Faschismus in Südtirol zu großem Unmut und Enttäuschung: Bei der letzten Volkszählung 2001 schienen 61 Prozent der Bevölkerung in Südtirol als deutschsprachig auf, 24,5 als italienisch und 4 Prozent als ladinisch.

Das Herzogtum Bayern im 10. Jahrhundert mit Südtirols Landeshauptstadt Bozen
Karte: CC tk

Südtirols Landeshauptmann hat kürzlich bekanntgegeben, dass die Südtiroler Landesregierung offiziell nicht an den 150-Jahr-Feierlichkeiten Italiens teilnehmen wird. Die folgende Reaktion von Staatspräsident Giorgio Napolitano, der sein Unverständnis darüber äusserte und meinte, auch die Südtiroler wären Italiener, provozierte eine weitere ausführliche Antwort von Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder: Er habe zwar vollstes Verständnis für all jene, die das Einheits-Jubiläum feiern wollten. “Das selbe Maß an Verständnis erhoffe und erwarte ich mir allerdings auch für all jene, die keinen Grund zum Feiern sehen”, so Südtirols Landeshauptmann.

Die unterschiedliche Herangehensweise an das Jubiläum sei vor einem historischen Hintergrund zu sehen, beginnend mit der Tatsache, dass Südtirol vor 150 Jahren noch nicht zu Italien gehört habe, sondern nach wie vor Teil Österreichs gewesen sei. Auch weist Durnwalder darauf hin, dass die Annexion Südtirols durch Italien im Jahr 1919 gegen den ausdrücklichen Willen der Bevölkerung erfolgt sei. “Ich glaube nicht, dass man von einem Teil der Südtiroler Bevölkerung – einem großen Teil zudem - erwarten kann, dass sie die Einheit Italiens feiert, wenn die Generation ihrer Eltern oder Großeltern jahrzehntelang gelitten hat, nur weil sie ihre Muttersprache sprechen, ihre Kultur verteidigen und ihre Traditionen leben wollte”, betonte Durnwalder.

Schloss Tirol, der ehemalige Sitz der Grafen von Tirol, in Dorf Tirol oberhalb von Meran in Südtirol

Wären die drei Volksgruppen im Land der selben Meinung, hätte er – Durnwalder – kein Problem, die gesamte Bevölkerung zu vertreten. “Aber während die Italiener im Land sicherlich das Recht und auch einen Grund zum Feiern haben, dürfte die Zurückhaltung der Deutschen und Ladiner doch verständlich sein”, so der Landeshauptmann, der betont, keine alten Wunden aufreißen zu wollen. “Geben wir stattdessen allen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie feiern wollen oder nicht, und zwar in vollem Respekt vor den verschiedenen historischen Hintergründen und Gefühlen”, erklärte Durnwalder.

“Ich habe die Verfassung immer respektiert, auch weil ich der Meinung bin, dass wir mit dem Staat eine moderne Autonomie entwickelt haben, die wir – so glaube ich – auch gut und im Sinne aller drei Volksgruppen in Südtirol verwalten”, so der Landeshauptmann, der darüber hinaus betont, sich auch immer für das friedliche Zusammenleben eingesetzt zu haben. “Dieses Zusammenleben hat heute ein Niveau erreicht, um das uns viele beneiden, weil wir auf den Dialog und auf das gegenseitige Verständnis gesetzt haben”, so Durnwalder.

Freitag, 28. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

27. Januar: Im Gedenken an die Opfer des Holocaust

Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau:
Niemals vergessen!
Foto: Stiftung Auschwitz Birkenau

Die Welt gedenkt am 27. Jänner seit 1946 alljährlich der Befreiung von Auschwitz-Birkenau, des grössten Konzentrationslagers des Nazi-Regimes. Wir gedenken “nicht nur der Millionen ermordeter Juden und Kriegsgefangenen, sondern auch der vielen politisch Andersdenkenden und Minderheiten,” erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon anlässlich des internationalen Gedenktags für die Opfer des Holocaust: ” Neben unzähliger Sinti und Roma zählen auch Homosexuelle und behinderte Menschen zu den Opfern der systematischen Ausrottungspolitik der Nazis und ihrer Anhänger. Dieses Jahr gedenken wir besonders der weiblichen Opfer”.

Und nach wie vor gebe es Bedrohungen: “Überall auf dieser Welt sind Frauen und Mädchen Gewalt, Missbrauch und Diskriminierung ausgesetzt. Die Vereinten Nationen haben sich dem Schutz und der Aufrechterhaltung ihrer grundlegenden Menschenrechte verschrieben. Indem wir Frauen stärken, stärken wir unsere Gesellschaft”. Aber jeder könne “– unabhängig von seinem Hintergrund oder seiner Ausbildung – ein Verfechter der Menschenrechte sein”, so der UNO-Generalsekretär.

“Der Name Auschwitz steht wie kein anderer für die Verbrechen Deutscher an Millionen von Menschen. Sie erfüllen uns Deutsche mit Abscheu und Scham,” betonte der deutsche Bundespräsident Christian Wulff bei der offiziellen Gedenkveranstaltung in Auschwitz-Birkenau: “Das Wissen um das geschehene Grauen, die Erkenntnis dessen, was Menschen fähig waren anderen Menschen anzutun, sind Mahnung und Verpflichtung für die gegenwärtigen und kommenden Generationen, die Würde des Menschen unter allen Umständen zu wahren und niemals mehr andere zu verfolgen, zu erniedrigen oder gar zu töten, weil sie anders sind in Glaube, Volkszugehörigkeit, politischer Überzeugung oder sexueller Orientierung,” sagte der deutsche Bundespräsident.

Den Opfern der Gestapo gewidmetes Denkmal am Wiener Morzinplatz

“Für die Gräueltaten des NS-Regimes kann es keine Wiedergutmachung geben. Wir sehen das Gedenken aber als Verpflichtung an, alles daran zu setzen, um Rassismus, Antisemitismus und Gewalt gegen Minderheiten in Zukunft zu verhindern,” erklärte Österreichs Aussenminister Michael Spindelegger, der hier auch die vor ihrem Abschluss stehenden Zahlungen aus dem Allgemeinen Entschädigungsfonds und das 2010 in Kraft getretene Bundesgesetz über die Einrichtung des Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe nannte.

“Den Holocaust-Gedenktag zu begehen heißt, die Erinnerung an den Völkermord und die Grausamkeiten des Nationalsozialismus wach und lebendig zu halten. Diese Erinnerung soll uns vor dem Missbrauch von Ideologien bewahren, vor Manipulationen und Ausgrenzung”, betonte Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder. Es sei wichtig, den Jugendlichen das Geschehen vor 70 Jahren in Erinnerung zu rufen, um sie vor den Gefahren extremistischen Gedankenguts zu wappnen: “Unsere Jugend soll für eine Gesellschaft der Toleranz und des Friedens eintreten und jede Form der Unterdrückung und Gewalt bekämpfen,” so Durnwalder.

“Wer die Vergangenheit vergisst, kann die Zukunft nicht gestalten. Kein Land kann seine Vergangenheit ad acta legen. Sowohl die Licht- als auch die Schattenseiten seiner Geschichte sind Teile des kollektiven Gedächtnisses und somit Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung,” betonte Liechtensteins Aussen- und Kulturministerin Aurelia Frick bei einer Holocaust-Gedenkstunde in Vaduz.

Am 66. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau im Jahre 1945 stellte die Stiftung Auschwitz-Birkenau ihre Kampagne “Intervene Now!” vor. 120-Millionen-Euros sollen “zur Bewahrung der Zeugnisse des weltweit bekanntesten Konzentrationslagers und zur Förderung der weltweiten Toleranz” aufgewendet werden. Die Initiative “Intervene Now!” richtet sich an Einzelpersonen, Organisationen und Regierungen auf der ganzen Welt, um die Zeugnisse und das Andenken an das vom Verfall bedrohte Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und die zahlreichen Opfer und Überlebenden eines der abscheulichsten Verbrechen in der Menschheit dauerhaft zu erhalten. Seit der Einrichtung der Stiftung Auschwitz-Birkenau haben laut Stiftung die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland, der Republik Österreich und der Vereinigten Staaten von Amerika bereits signifikante Beträge, insgesamt mehr als 78 Millionen Euro, in den Perpetual Capital Fund eingezahlt.

Die “Intervene Now!”-Webseite ( http://www.facebook.com/AuschwitzInterveneNow ) wird nach eigenen Angaben Kunst, Musik und Literatur von Opfern und Überlebenden, neue und archivierte Fotos von Auschwitz-Birkenau und pädagogische Materialien bieten, die in Schulen, Gruppen und religiösen Organisationen verwendet werden können.

Samstag, 15. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

Arge Alp schreibt Gemeinde-Preis für erneuerbare Energien aus

Die zehn Mitgliedsländer (Bayern, Südtirol, Tirol, Trentino, Salzburg, Graubünden, Vorarlberg, Lombardei, St. Gallen, Tessin) der Arge Alp wollen verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. In diesem Zusammenhang wird in diesem Jahr ein Arge Alp-Preis für erneuerbare Energien ausgeschrieben: Die Einreichefrist endet am 31. März 2011. Vergeben werden drei Preise im Wert von insgesamt 20.000 Euro.

Um den Arge Alp-Energiepreis können sich Gemeinden bewerben, die sich für die Nutzung erneuerbarer Energieträger besonders einsetzen und messbare Erfolge nachweisen können. Anhand der ausgezeichneten Projekte und mit Hilfe dieser Vorzeigegemeinden soll dokumentiert werden, welche Möglichkeiten der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern es im Alpenraum gibt. Die Unterlagen und Vordrucke stehen unter www.argealp.org zum Download bereit.

Bewertet wird die jährliche Pro-Kopf-Erzeugungsquote aus erneuerbaren Energien in der Gemeinde (kWh/Einwohner und Jahr), unabhängig davon, ob die Gemeinde selbst Eigentümer oder Betreiber der Anlage ist oder ein Dritter. In die Wertung einbezogen werden Kleinwasserkraftanlagen (bis 10 MW Nennleistung), Biogasanlagen, Biomasse-Heizkraftwerke (feste Biomasse), Biomasse Heizwerke (feste Biomasse), Biomasse-Einzelanlagen, Biomasse flüssig (nur thermische Nutzung, nicht Mobilität), Thermische Solaranlagen, Photovoltaikanlagen und Windenergieanlagen.

Die Bewertung erfolgt rein rechnerisch aus den Eingaben, wobei für jede Gemeinde eine Quote MWh/Einwohner ermittelt wird. Danach erfolgt in jedem Arge Alp-Mitgliedsland eine Reihung der Gemeinden nach Höhe der Quote. Die besten drei Gemeinden jedes Mitgliedslandes kommen in die Endausscheidung. Die Hauptjury tagt Mitte Mai in Salzburg. Die Preisverleihung erfolgt am 1. Juli 2011 bei der Tagung der Arge Alp-Regierungschefs in Zell am See.