Mit ‘Stephan Turnovszky’ getaggte Artikel

Sonntag, 4. Dezember 2011, von Elmar Leimgruber

Kirche startet online in den Advent

Das so genannte Kirchenjahr beginnt in der Katholischen Kirche nicht am 1. Januar, sondern jeweils mit dem Advent. Katholische Gläubige feiern einerseits im Advent die erste Ankunft des Messias Jesus Christus als Kind und bekunden andererseits ihre Erwartung und Bereitschaft für die erneute Rückkehr des Emmanuel. Die Erzdiözese Wien begleitet die Menschen seit diesem Advent auch in besonderer Weise online:

Der offizielle Facebook-Auftritt startete pünktlich mit einem besinnlichen Adventkalender mit Bildern und Impulsen, der hier abrufbar ist. Und Österreichs Jugendbischof, der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky schreibt unter dem Motto: “Advent – Mehr als du erwartest” einen eigenen Adventblog.

Immer mehr Einrichtungen der katholischen Kirche nützen die “stillste Zeit des Jahres”, den Advent, um mittels Mausklick besinnliche Gedanken im Internet zugänglich zu machen. Virtuelle Adventkalender verbreiten neben der Erzdiözese Wien – mittels einer eigens eingerichteten “Facebook”-Seite -, die Diözesen Salzburg, Linz, St. Pölten, Eisenstadt und Innsbruck sowie die Katholische Aktion.

 

Die Erzdiözese Wien nutzte den Beginn des Kirchenjahres zu einem “Facebook”-Start und wurde von Social-Network-Erfahrenen wie dem Wiener Caritasdirektor Michael Landau und dem Wiener Dompfarrer Toni Faber (“Ohne fb scheint es nicht mehr zu gehen… Freue mich sehr darüber!”) sogleich willkommen geheißen. Und Jugendbischof Stephan Turnovszky bietet bereits seit 27. November tägliche Impulse in seinem Adventblog.

Einen liebevoll gestalteten virtuellen Adventkalender machen auch die Erzdiözese Salzburg und die Diözesen Linz und St. Pölten auf ihren Webseiten http://www.kirchen.net, www.dioezese-linz.at und www.dsp.at abrufbar. Er startete bereits mit dem ersten Adventsonntag am 27. November und präsentiert Projekte und Gedanken rund um die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung “Sei so frei”.

In dem mit 1. Dezember gestarteten “eAdventkalender” der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) begrüßt Präsidentin Luitgart Derschmidt die Menschen mit Wünschen für einen besinnlichen Advent, der “ein anderes Tempo” verlange, jenseits der üblichen, “von außen vorgegebenen” Hektik und Betriebsamkeit. Bis zum Heiligen Abend werde es auf der Startseite der KAÖ-Homepage www.kaoe.at jeden Tag einen adventlichen Impuls geben.

Sonntag, 27. März 2011, von Elmar Leimgruber

Bischöfe fordern Überdenken der Atomenergiepolitik – Jugendkatechismus YouCat vorgestellt

Der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Chistoph Schönborn mit dem neuen Generalsekretär Peter Schipka

“Die Kirche steht offen.” Mit diesen Worten lud der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, am Freitag in das neue kirchliche Internetportal: eintreten.at. Mit dieser österreichweiten Web-Initiative sucht die katholische Kirche den Dialog mit Ausgetretenen und  Wiedereintritts-Willigen und bietet Informationen über die Möglichkeiten und konkreten Schritte eines Wiedereintritts und benennt Ansprechpersonen in allen Diözesen, die zu Gesprächen bereit stehen. Nach der Vorstellung der Ergebnisse der Frühjahrs-Vollversammlung der österreichischen Bischöfe, die -wie berichtet- heuer erstmals in Brixen in Südtirol stattfand, präsentierte der Wiener Erzbischof gemeinsam mit Verleger Bernhard Meuser (Pattloch Verlag) und Jugendlichen den neuen Jugendkatechismus der Katholischen Kirche “YouCat“.

Verleger Bernhard Meuser mit Kardinal Schönborn

“Kein Kind kann als Schadenfall betrachtet werden” und daher dürfen aus der Existenz eines Menschen auch keine Schadensansprüche abgeleitet werden, betonte der Kardinal namens der Bischofskonferenz in bezug auf geplante Neuregelungen der ärztlichen Haftpflicht. Die gerichtlichen “Kreuz”-Entscheidungen sowohl in Österreich als auch beim EuGH nahm der Kardinal erfreut zur Kenntnis: Dies sei ein “Zeichen, dass Europa zu seiner Identität steht”: “Religion verstärkt die Identität” und das Kreuz sei ein “passives Zeichen, das nicht indoktriniert”.

Im Rahmen der Aktion “Maßnahmen gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch” hat sich laut Schönborn im “schmerzhaften Jahr der Wahrheit” 2010 bei 499 Personen (davon 53 Prozent vor 1970) der Verdacht erhärtet, dass es zu Übergriffen gekommen ist. Bei 22 Personen ist (weil nach 1992) eine strafrechtliche Relevanz sehr wahrscheinlich, dennoch wurden von kirchlicher Seite 125 Fälle zur Anzeige gebracht.

Kardinal Schönborn präsentiert den Jugendkatechismus YouCat

Die Atomkraft sei eine “Hochrisikoenergie” und Tschernobyl sei immer noch spürbar. Die Bischöfe plädieren daher für ein “ernsthaftes Überdenken der bisherigen Atomenergiepolitik”. Grundsätzlich seien ein “nachhaltiger Umgang mit der Umwelt” und die “Änderung unseres Lebensstils” notwendig, was die “Bereitschaft zum Verzicht” miteinschließe. Das Eingreifen des Westens im Libyenkonflikt hingegen beruhe auf einem UNO-Mandat und die Kirche fälle daher kein Urteil darüber, so der Kardinal.

Schönborn wies auch auf die 2012 stattfindenen Pfarrgemeinderatswahlen hin und bedankte sich öffentlich bei den 430.000 Katholiken, die sich in Österreich ehrenamtlich engagieren. Das vor Kurzem gestartete Kirchenvolksbegehren nannte Schönborn auf Anfrage “diffus” und “konfus”. Die aktuellen Stellungnahmen der Bischofskonferenz im Wortlaut sind hier abrufbar.

Eine jugendliche Mitarbeiterin des YouCat berichtet über ihre Erfahrungen

50 Jugendliche (vier davon gaben auch persönliches Zeugnis bei der Präsentation in Wien) hatten sich unter anderem in zwei Sommercamps an der Verfassung des am Freitag vorgestellten Jugendkatechimus “YouCat” aktiv beteiligt, erklärte Verleger Bernhard Meuser. Und auch die Bilder seien von den Jugendlichen selbst ausgewählt worden. Beim katholischen 6. Weltjugendtag vom 15. bis 21. August 2011 in Madrid, an dem aus Österreich unter anderem auch die Bischöfe Schönborn, Stephan Turnovszky, Klaus Küng, Franz Lackner und Franz Scharl teilnehmen werden,  erhalten alle Jugendlichen den neuen “Ratgeber”, ergänzte der Wiener Erzbischof.

Glaube und überzeugtes Christentum seien seit jeher eine Provokation, aber Christen müssten lernen, “mit Widerständen umzugehen”, erklärte Schönborn. Das Buch mit Vorwort von Papst Benedikt XVI. im klassischen Frage-Antwort-Stil helfe dabei, zuverlässig “Auskunft über den Glauben” zu geben und es stifte und fördere Gemeinschaft. Vom 13. bis 17. April findet die Weltpräsentation des YouCat in Rom statt; die Übersetzung des Buches in 27 Sprachen ist vorgesehen.

Freitag, 25. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Kardinal Schönborn wünscht sich mehr Höhenflüge – Küberl: Alle Menschen sind gleich

Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, beim Medienempfang
Foto: © Leimgruber

Am Donnerstag abend ist von Kardinal Christoph Schönborn und Bundespräsident Heinz Fischer das Kardinal König Archiv eröffnet worden, das neben der Bibliothek des Kardinals rund 2.000 Archivschachteln der Jahre zwischen 1958 und dem Tod Kardinal Königs 2004 mit persönlichen Dokumenten, Fotos, Briefen aber auch zahlreichen Gegenständen enthält. Bevor Kardinal Schönborn dann zum traditionellen Sommerempfang für Medienvertreter lud, wurde vom Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari, der auch Präsident der Kardinal König-Stiftung ist, an die Caritas und die Diakonie der diesjährige Kardinal König Preis in Würdigung ihrer Verdienste um “die Menschen an den Rändern der Gesellschaft” übergeben.

Auch ein säkularer Mensch könne religiös sein, erklärte Kardinal Schönborn beim Medienempfang und verwies dabei auf das Buch “A Secular Age” (“Ein säkulares Zeitalter”) des kanadischen Politikwissenschaftlers und Philosophen Charles Taylor. Er äusserte sich besorgt, dass christliche Zeichen und Symbole nicht mehr selbstverständlich seien und dass in der Klasse einer Wiener Schule mangels christlicher Kinder kein katholischer Religionsunterricht mehr stattfinden könne. Er wünsche sich “mehr Höhenflüge und mehr Niveau in den Debatten,” so der Wiener Erzbischof, der ankündigte, dass er am Samstag nachmittag im Wiener Stephansdom um 16.30 Uhr ein Requiem für den verstorbenen Herausgeber der Kronenzeitung, Hans Dichand, zelebrieren wird.

(v.l.n.r.) Landau, Chalupka, Kapellari, Küberl und Siegrist
Foto: © Leimgruber

Kardinal König stand für die Weite und auch für die Ökumene, sagte Wiens Caritas-Direktor Michael Landau in seinen Dankesworten für die Verleihung des Kardinal König Preises. Als Christ brauche man sich “vor nichts und vor niemanden fürchten” oder “die Knie beugen”. Es gelte im Gegenteil, die “Maßeinheit Mensch” zu sehen und den “Grundwasserspiegel der Menschlichkeit” zu heben, forderte Landau. Man müsse es immer wieder betonen: “Alle Menschen sind gleich!” erklärte Caritas-Präsident Franz Küberl, der an seinen dank an die Mitarbeiter der Caritas auch die Bitte an die vielen Förderer die Bitte um weitere Unterstützung richtete.

Unter den Ehrengästen der Veranstaltung waren neben den Vertretern der katholischen Caritas (Küberl und Landau) und der evangelischen Diakonie (Pfarrer Michael Chalupka und Präsident Roland Siegrist) der russisch-orthodoxe Metropolit in Wien Michael Staikos, Weihbischof Helmut Krätzl, Diözesanarchivarin Annemarie Fenzl (massgeblich für das Kardinal König Archiv verantwortlich) und der Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh.

Am Medienempfang nahmen unter anderem Weihbischof Stephan Turnovszky, Abt Gregor Henckel Donnersmarck vom Stift Heiligenkreuz, Dompfarrer Toni Faber, Anton Gatnar von Radio Stephansdom, sowie die Kolumnisten Claus Pandi (Kronenzeitung) und Engelbert Washietl teil.

Freitag, 27. Juni 2008, von Elmar Leimgruber

Bischof als Sanitäter

Weihbischof Turnovszky (ganz links im Bild) im Einsatz als Sanitäter (Foto: stephanscom.at)

Er war seit 1986 ehrenamtliches Mitglied der Malteser. Und jetzt als neuer Weihbischof von Wien betreut er die Menschen weiter nicht nur seelsorglich, sondern kümmert sich auch medizinisch um sie.
Bischof Stephan Turnovszky, der übrigens gelernter Chemiker ist, arbeitet während der Fußball-EM in der Fanzone am Rathausplatz als ehrenamtlicher Sanitäter. Das nenne ich vorbildlich.