Mit ‘Schweiz’ getaggte Artikel

Donnerstag, 19. August 2010, von Elmar Leimgruber

Liechtenstein: 20 Jahre UNO-Mitgliedschaft

Am 18. September 1990 wurde Liechtenstein als 160. Mitglied in die Staatengemeinschaft der Vereinten Nationen aufgenommen. Zum Anlass der 20-jährigen UNO-Mitgliedschaft wurde auf dem Peter-Kaiser-Platz in Vaduz, der Hauptstadt Liechtensteins, zwischen Landtags- und Regierungsgebäude, ein UNO-Weg realisiert, der die zentrale Bedeutung der UNO für die politische Integration und die Souveränität Liechtensteins verdeutlichen soll. Bis Ende September besteht die Möglichkeit, diesen UNO-Weg zu besichtigen. Durch Volksabstimmung ist Liechtenstein seit 1995 auch Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Das Liechtensteinische Fürstenhaus zählt zu den ältesten Adelsfamilien Europas. Um 1136 wird mit Hugo von Liechtenstein erstmals ein Träger dieses Namens erwähnt. Er nannte sich nach der Burg Liechtenstein südlich von Wien. Seit 1806 ist Liechtenstein ein unabhängiger Staat und heute eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Grundlage. Als sich Regierung und Fürstentum jahrelang nicht auf eine neue “zeitgemässe” Verfassung einigen konnten, kam es in Liechtenstein 2003 zu einer Volksabstimmung darüber, die zu Gunsten des Fürstenhauses ausging und in dessen Folge unter anderem die direktdemokratischen Rechte der Liechtensteiner Bürger grundlegend erweitert wurden. So können beispielsweise bereits 1.500 Bürger (von insgesamt 37.000 Gesamteinwohnern) Verfassungsänderungen beantragen.

Und die Souveränität Liechtensteins liegt nun sowohl beim Volk als auch beim Fürsten. Das aktuelle Staatsoberhaupt Liechtensteins ist seit 1989 der Fürst Hans Adam II. von und zu Liechtenstein, die Staatsgeschäfte obliegen seit August 2004 dessen Sohn, dem Erbprinzen Alois von und zu Liechtenstein, der seit 2004 national als auch international offiziell die Aufgaben des Staatsoberhauptes des Fürstentums Liechtenstein wahrnimmt. Die Gesetzgebung liegt beim Landesfürsten und beim Landtag, und der Fürst führt auch den Vorsitz des Richtergremiums, während die jeweilige Regierung ausschliesslich Exekutive ist.

Mit dem Beitritt zu den Vereinten Nationen wurde Liechtenstein in seiner Souveränität und territorialen Integrität vertraglich durch die Staatengemeinschaft anerkannt. Die UNO ist die einzige globale Plattform mit universeller Mitgliedschaft und bietet Liechtenstein mit seinem beschränkten Netz an diplomatischen Vertretungen ein ideales Forum zur weltweiten Vernetzung. Die UNO nimmt bei der Sicherung des Weltfriedens, bei der Einhaltung des Völkerrechts, beim Schutz der Menschenrechte und bei der Förderung der internationalen Zusammenarbeit eine zentrale Stellung ein. So spielt die UNO auch für Liechtensteins Aussenpolitik eine bedeutende Rolle.

Mittwoch, 18. August 2010, von Elmar Leimgruber

Volksdroge Alkohol: Sucht Info Schweiz fordert Werbeverbot

Vielfach unterschätzt: Die Volksdroge Alkohol
Foto: © Leimgruber

Das in der Schweiz geplante total revidierte Alkoholgesetz sieht zu lasche Werbevorgaben für Bier und Wein vor. Dies kritisiert die Sucht Info Schweiz in einer Aussendung: “Alkoholwerbung schafft Konsumanreize und positive Einstellungen zum Produkt, gerade auch bei jungen Konsumierenden. Unverständlich ist deshalb die vom Bundesrat in die Vernehmlassung geschickte Vorlage, Lifestyle-Werbung für Bier und Wein zuzulassen”. Sucht Info Schweiz (ehemals SFA) fordert daher, im total revidierten Alkoholgesetz einheitliche Regeln für sämtliche alkoholischen Getränke.

Es sei enttäuschend, dass Lifestyle-Werbung nur für Spirituosen unzulässig bleibt, hingegen für Bier und Wein weiterhin möglich ist: “Attraktive, beruflich, sportlich und sozial erfolgreiche junge Menschen werben für Alkohol und schaffen so eine positive Haltung gegenüber dem beworbenen Produkt”, was ein Lebensgefühl vermittle, “das an Werte wie Sportlichkeit, Jugend oder Erfolg anknüpft.”

Das Gesetz verbiete zwar Werbung für alkoholische Getränke, die sich an Jugendliche unter 18 Jahren richtet. Dennoch aber versuche die Alkoholindustrie aber, junge Konsumierende zu gewinnen. Studien belegten zudem, dass ein früher Konsumeinstieg die Wahrscheinlichkeit erhöht, im Erwachsenenalter einen problematischen Alkoholkonsum zu entwickeln.

“Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Alkoholwerbung nicht nur die Einstellung von Jugendlichen gegenüber Alkohol, sondern auch deren Konsumverhalten beeinflusst”, sagt Michel Graf, Direktor von Sucht Info Schweiz. Nebst dem Verbot der Lifestyle-Werbung sollte gemäss Sucht Info Schweiz die Gelegenheit der Gesetzesrevision daher dazu genutzt werden, die Werbung für sämtliche alkoholischen Getränke in den elektronischen Medien (Fernsehen, Radio, Internet) und auch für alkoholfreie Getränke mit gleichem Namen oder Aufmachung wie die alkoholhaltigen Produkte zu verbieten. Die Totalrevision des Alkoholgesetzes ist bis Ende Oktober 2010 in der Vernehmlassung. Ein erster Positionsbezug von Sucht Info Schweiz zu dem vom Bundesrat am 30. Juni 2010 in die Vernehmlassung geschickten Gesetzestext ist online abrufbar.

Sucht Info Schweiz will Probleme verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol, anderen psychoaktiven Substanzen oder potenziell abhängigkeits-erzeugenden Verhaltensweisen hervorgehen. Sucht Info Schweiz konzipiert und realisiert Präventionsprojekte, engagiert sich in der Gesundheitspolitik und der psychosozialen Forschung. Sie ist eine private, parteipolitisch unabhängige Organisation mit gemeinnützigem Zweck. Sucht Info Schweiz ist auf nationaler Ebene tätig und pflegt Kontakte zu Institutionen im Ausland. Wir treten daher auch unter den Bezeichnungen Addiction Info Suisse, Dipendenze Info Svizzera und Addiction Info Switzerland auf.

Bücher zum Thema “Alkohol und Sucht” finden Sie hier.

Weitere interessante Beiträge zum Thema Alkohol:

- EU will Alcolocks für LKW-Fahrer

- Alkohol-Missbrauch unter Schülern erschreckend hoch

- Jeder 11-19-jährige Südtiroler trinkt Alkohol (Info + Kommentar)

- Aufwärmen mit Alkohol ist gefährlich

Sonntag, 15. August 2010, von Elmar Leimgruber

Media Control startet Online-Archiv über 30 Jahre Musikgeschichte

Media Control startet sein Online-Archiv: Seit wenigen Tagen wartet neben den historischen Top 15 Single-, Alben-, und Compilation-Charts aus Deutschland charts.de mit den Bestenlisten aus Österreich, Spanien, Italien, der Schweiz und den Niederlanden auf. Umfassende Produktinformationen sowie über 110.000 Cover und Hörbeispiele von mehr als 450.000 Singles und 90.000 Alben und ein Newsbereich finden in der kompakten Musikdatenbank ein Zuhause.

Sämtliche Titel können im 30-Sekunden-Stream angehört und direkt bei einem der Shopping-Partner erworben werden. Wer wissen will, welcher seiner Lieblingskünstler erfolgreicher war, lässt sie beim Chart-Duell gegeneinander antreten. Und wer alte Hits ab 1977 sucht, die an seinem Geburtstag oder Hochzeitstag angesagt waren, stellt sich einfach seine persönlichen Tagescharts zusammen.

Per Album- oder Titelsuche bekommt der Besucher Einblick in die komplette Diskographie eines Künstlers. Im Premiumbereich gibt’s darüber hinaus die Charts der aktuellen Woche, den Chart-Run eines Künstlers und die kompletten Top 100 aus über drei Jahrzehnten. Und zusätzlich zur Chart-History gibts auf den Seiten auch noch ein charts.de-Webradio.

Samstag, 24. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Österreicher sind Lieblingsnachbarn der Deutschen

Das liebste Nachbarland der Deutschen ist Österreich. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das aktuelle Magazin Reader’s Digest (ab 26. Juli erhältlich). Demnach gaben 22 Prozent der 1002 Befragten an, sie würden Österreich am sympathischsten finden. Auf Platz zwei kamen die Schweiz und Frankreich mit jeweils 17 Prozent.

Dahinter folgen die Niederlande (15 Prozent) und Dänemark (13 Prozent). Belgien, Luxemburg, Polen und Tschechien rangieren in der Sympathietabelle mit jeweils nicht einmal fünf Prozent weit abgeschlagen.

Die Beliebtheit Österreichs bei den Deutschen ist laut Umfrage vor allem auf die kulturellen Parallelen und die gleiche Sprache zurückzuführen. So gaben 97 Prozent der Österreich-Fans an, die Landsleute in der Alpenrepublik seien freundlich, 90 Prozent halten sie für fleißig. Nur 34 Prozent der Befragten meinten, die Nachbarn seien provinziell.

Ähnlich verhält es sich mit der Schweiz, die wegen ihrer imposanten Landschaften bei Deutschen sehr beliebt ist und obendrein für ihre Form der politischen Mitbestimmungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei Volksabstimmungen, von vielen Deutschen überaus geschätzt wird. Hinzu kommt: 92 Prozent der Schweiz-Fans halten die Eidgenossen für ehrlich.

Auch die gute Platzierung Frankreichs ist nachvollziehbar. So sagten 91 Prozent in der Umfrage, die Franzosen seien ein humorvolles Volk. 72 Prozent betonten, die Menschen dort seien weltoffen. “Mir gefällt die französische Lebensart. Die sind einfach lockerer als wir Deutsche und sehen nicht alles so eng”, betonte ein Teilnehmer der Umfrage.

Dennoch sind die Sympathiewerte für die Nachbarländer regional ganz unterschiedlich verteilt, wie Reader’s Digest berichtet. So hegen überdurchschnittliche 40 Prozent der Bayern große Sympathien für die Österreicher, während 29 Prozent der Baden-Württemberger den direkten Nachbarn Frankreich auf Platz eins wählten. Im Norden Deutschlands hingegen stehen Dänemark und die Niederlande am höchsten im Kurs.

In der Umfrage wurde auch nach dem unsympathischsten Nachbarland gefragt. Zwar wollten sich 26 Prozent dabei für kein Land entscheiden, aber 33 Prozent nannten Polen und setzten es damit auf Platz eins der Negativliste, gefolgt von Tschechien (13 Prozent). Besonders auffällig an diesem Ergebnis: Den negativen Spitzenwert erreicht Polen nicht in den angrenzenden deutschen Bundesländern, sondern im weit entfernten Bundesland Baden-Württemberg. Dabei räumten 56 Prozent der Polen-Kritiker ein, sie würden keinen Bewohner dort kennen, 58 Prozent waren obendrein noch nie in dem Land.

Samstag, 10. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

UNO-Flüchtlingspreis für Fotojournalistin Alixandra Fazzina

Die britische Fotojournalistin Alixandra Fazzina erhält den diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis
Foto: unhcr.de

Die britische Fotojournalistin Alixandra Fazzina erhält den mit 100.000 US-Dollar dotierten diesjährigen Nansen-Flüchtlingspreis für ihren unermüdlichen Einsatz, das Leid des Krieges und dessen Folgen sowie die Notlage von Flüchtlingen und Vertriebenen im Bild festzuhalten. UN-Flüchtlingskommissär António Guterres, sagte zur Preisverkündung, Alixandra Fazzina sei unerschrocken und vom humanitären Gedanken geprägt. Sie habe durch die lebhafte Darstellung individueller Schicksale bemerkenswertes erreicht. Ihr besonderes Talent, ihr Einsatz und Mitgefühl machten sie zu einer beispielhaften Chronisten der Schutzlosen dieser Welt.

Alixandra Fazzinas Arbeit führte sie in den vergangenen zehn Jahren durch Osteuropa, Afrika, den Mittleren Osten und Asien, um von dort über menschlichen Tragödien zu berichten, die von vielen Medien vernachlässigt wurden. Fazzina verbrachte unter anderem zwei Jahre in Somalia und dokumentierte den Exodus von Migranten und Flüchtlingen aus Somalia auf die Arabische Halbinsel und das Schmuggelgeschäft im Golf von Aden. Ihr Buch, “A Million Shillings, Escape from Somalia”, wird im September 2010 veröffentlicht. Entlang der afrikanischen Küste riskierte sie ihr Leben, um aus erster Hand über das Leid und die Verzweiflung derer zu erfahren, die in der Hoffnung auf ein besseres Leben versuchen, den Golf von Aden zu überqueren.

Über die Auszeichnung und Anerkennung durch UNHCR äußerte sich Alixandra Fazzina überwältigt und hocherfreut. Mit ihrer Arbeit möchte sie nach eigenen Angaben das Bewusstsein für Flucht, Vertreibung, Gewalt und Elend schärfen. Ihrer Meinung nach gehören der Verlust der Heimat und der Aufbau eines neuen Lebens zu den größten Herausforderungen, denen ein Mensch begegnen kann. Jedes Jahr haben Millionen von Menschen jedoch keine andere Wahl, als ihre Heimat zu verlassen.

Der Nansen-Preis wurde 1954 zu Ehren von Fridtjof Nansen, dem norwegischen Entdecker, Wissenschaftler und ersten Flüchtlingskommissar des Völkerbundes ins Leben gerufen. In Form einer Medaille wird der Preis jährlich an eine Person oder Organisation verliehen, die sich für Flüchtlinge engagiert hat. Der Nansen-Preis ist mit der Überreichung einer Medaille und 100.000 US-Dollar Preisgeld dotiert, das von der schweizerischen und norwegischen Regierung gestiftet wird. Der jeweilige Preisträger bestimmt, wofür die Summe eingesetzt werden soll. Die diesjährige Preisverleihung findet am 5. Oktober 2010 in Genf statt.

Montag, 5. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im Juni 2010

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Im Jänner 2010 gabs hier zum ersten Mal meine Artikel-Charts.

Im Juni 2010 kamen ebenfalls die meisten Besucher meiner Internetpräsenzen direkt über die Hauptdomain redakteur.cc (18 x so häufig wie über den meistgelesenen Artikel) zu mir. Von den einzelnen Infoseiten stehen die in diesem Monat neu eingeführten Aktuellen Unwetterwarnungen: Österreich, Südtirol, Deutschland, Schweiz weit voran an erster Stelle (insgesamt im Vergleich mit den Artikeln am 6. Platz), gefolgt von (ebenfalls in diesem Monat neu:) Das aktuelle Europa-Wetter (mit Prognosen), In eigener Sache, radiowellness.at, Persönliches, Kontakt, Impressum und Disclaimer, V.I.P-Bereich sowie Linkline.

Was die Prozentangaben unten betrifft, ging ich davon aus, dass alle Besucher nur jeweils einen Artikel gelesen haben, was natürlich so nicht stimmt, es lässt sich aber leider nicht genauer ermitteln. So kann ich jedoch aufgrund dessen, welche Artikel überdurchschnittlich oft besucht wurden, zumindest sehen, welche Themen besonderes Interesse fanden.

Und hier sind die Top 10 der meistgelesenen Artikel im Monat Juni 2010 auf meinen Haupt-Webseiten redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

1. 4.+5. Juni: 31. Österreichisches Blasmusikfest 2010 in Wien (16%)

2. 31. Österreichisches Blasmusikfest in Wien -Eindrücke in Bildern (12,3%)

3. Die Lange Tafel 2010: Eindrücke in Bildern (12%)

4. Die Vögel der Nacht erobern Wien – Musical-Kritik: “Tanz der Vampire” (11,9%)

5. 27. Wiener Donauinselfest mit Roger Hodgson, Paul van Dyk, Adam Green, Milow und HIM (9,9%)

6. Die Bundespräsidentschaftskandidaten und ihre Werte (7,9%)

7. Die Stadt Wien verkauft Müllautos – Jetzt wird versteigert:-) (7,6%)

8. Deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert in Girlan (Südtirol) für die WM (7,6%)

9. FH-Ranking 2010: OÖ, Joanneum Graz und MCI Innsbruck führen an (7,5 %)

10. Das war das Wiener Donauinselfest 2010: Eindrücke in Bildern (7%)

Zwei Themenbereiche dominieren die Artikel-Charts des Monats Juni:

1. das 31. Wiener Blasmusikfest, das gleich die Positionen 1 und 2 einnimmt, womit ich ehrlich gesagt nicht gerechnet habe.

2. Das Wiener Donauinselfest, das zwar erst am Ende des Monats stattfand, es aber dennoch auf die Positionen 5 und 10 schaffte.

Das FH-Ranking ist nun schon das dritte Monat in Folge in den Charts, und so auch mein Beitrag über die zu verkaufenden Müllautos der Stadt Wien. Mein Artikel über die deutsche Fussball-Nationalelf in Girlan (Südtirol), die ungeschlagene Nummer 1 des Vormonats ist diesmal weiterhin vertreten, wenn auch nur am mehr am 9. Platz.

Bin schon gespannt, wie die Charts des Monats Juli ausfallen werden.

feedback zu diesen Charts ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

Sonntag, 20. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Heute ist Weltflüchtlingstag: Mehr als 43 Mio. Menschen auf der Flucht

Heute, Sonntag, ist der Weltflüchtlingstag 2010. Die UN-Vollversammlung hat diesen Tag ausgerufen, um den Menschen auf der Flucht zu gedenken. Und auch das humanitäre Drama in und um Kirgisistan zwingt uns, die Augen nicht vor den 43,3 Millionen Menschen zu verschließen, die auf der Flucht sind und Schutz suchen. UNHCR begeht diesen Tag mit zahlreichen Aktivitäten rund um den Erdball.

Das Motto des Weltflüchtlingstages 2010 heißt ‘Home’ und steht sowohl für ‘Heimat’ als auch für ‘Zuhause’. Die meisten Flüchtlinge, Binnenvertriebene, Asylsuchende und auch Staatenlose haben alles verloren und können aufgrund von Verfolgung oder Gewalt nur sehr selten wieder in ihr ‘Zuhause’ zurückkehren.

Der Weltflüchtlingstag ist das Resultat unserer gemeinsamen Anstrengungen. Dieser Tag ist den von Flucht Betroffenen auf der ganzen Welt gewidmet; vor allem, um ihre Hoffnungen und Sehnsüchte nach einem besseren Leben zu würdigen und ihr Bedürfnis nach einem besseren Leben zu respektieren.

Deutschland, Österreich und die Schweiz beteiligen sich an diesem Wochenende an zahlreichen Aktivitäten in zahlreichen Städten und Gemeinden, um 43,3 Millionen Menschen zu zeigen, dass wir sie nicht vergessen. Ähnlich, wie in den meisten westeuropäischen Industriestaaten zeigt sich dieses Engagement vor allem in den Medien, die angehalten sind, das Thema Flucht und Vertreibung entsprechend öffentlich zu machen und über das Leid von Millionen zu berichten.

Und so steht Südafrika in diesem Jahr nicht nur im Fokus der Fußball-Weltmeisterschaft, sondern auch im Mittelpunkt wegen der höchsten Zahl Asylsuchender weltweit. 222.000 Anträge in einem Land – das sind bald soviele wie in Westeuropa insgesamt.

UNHCR-Sonderbotschafterin Angelina Jolie und UN-Flüchtlingskommissar António Guterres haben sich in Videobotschaften an die Öffentlichkeit gewandt. Guterres gab zudem zahlreiche Interviews. Darüber hinaus berichtet UNHCR im Rahmen seines Webangebotes live aus den Krisenregionen der Welt, innerhalb dessen Flüchtlinge betroffen sind.

Das Schicksal der Flüchtlinge in Kirgisistan aber auch das derer aus Afghanistan, dem Irak, aus dem Südsudan, der DR Kongo oder Kolumbien bedarf mehr Öffentlichkeit. Nur wir gemeinsam können dazu beitragen, Flüchtlinge dauerhaft zu schützen – jeder mit seinen Mitteln – aber sicher jeder über den Weltflüchtlingstag hinaus.

Zum heutigen Weltflüchtlingstag lenkt Reporter ohne Grenzen (ROG) den Blick auf das ungewisse Schicksal vieler Medienschaffender, die in den vergangenen Monaten aus ihren Heimatländern flüchten mussten. In einem am 18. Juni veröffentlichten ROG-Bericht schildern Journalisten die Gefahren und Schwierigkeiten nach ihrer Flucht aus der Heimat. Bislang ist die internationale Unterstützung für Journalisten und Internetaktivisten, die nach Übergriffen, Todesdrohungen und Schikanen ihre Heimatländer verlassen müssen, völlig unzureichend.

Die Verfolgung vieler Medienschaffender endet nicht hinter den Staatsgrenzen ihrer Heimatländer. Mordattentate, gezielte Angriffe und Drohungen gehen auch nach der Flucht in Nachbarländer weiter. Für diese Menschen gibt es oftmals keine zügig greifenden Hilfsmaßnahmen: “Europäische Staaten wie Deutschland sollten ein wirksames Verfahren zur kurzfristigen Gewährung von Visa für Journalisten und Medienschaffende einführen, die in Ländern außerhalb der EU in Not sind”, fordert Alexandra Tryjanowski, Nothilfe-Referentin bei der deutschen ROG-Sektion. ROG plädiert zudem für eine Ergänzung der Genfer Flüchtlingskonvention. Der Vertrag sollte ein Notfall-Verfahren für Fälle von individuellen und gezielten Drohungen gegen Menschenrechtsverteidiger vorsehen, fordert ROG in dem Bericht. Ich hatte bereits im Februar 2010 über die ROG-Nothilfeinitiative für Journalisten berichtet.

Hier sind die in der EU-Qualifikationsgrundlinie festgelegten Kriterien für Personen, die internationalen Schutz benötigen, online.

Weitere Informationen über den Weltflüchtlingstag 2010 der UNHCR sind hier, und die UNHCR-Asyl-Studie 2010 ist hier zu finden.

Der vollständige Bericht von ROG ist hier (in englischer Sprache) verfügbar.

Sonntag, 13. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Aktuelle Unwetterwarnungen und Wetterprognosen

Ein neuer Service von redakteur.cc:

Ab sofort sind auf redakteur.cc nicht nur ständig aktualisierte Unwetterwarnungen für den gesamten deutschsprachigen Kulturraum (Südtirol, Österreich, Deutschland, Schweiz) abrufbar, sondern auch Wetterprognosen für ganz Europa. So wissen Sie zumindest meteorologisch, was Sie unterwegs erwarten kann: Sonne, Regen, Sturm, Gewitter, Hagel, Schnee…

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Montag, 19. April 2010, von Elmar Leimgruber

Österreicher halten Ägypten, Türkei und USA für unsicher – Urlaubsfolder des ÖAMTC

Vor Kurzem habe ich hier bereits über Tips der Arbeiterkammer (AK) zum Thema Urlaubsplanung berichtet. Heute geht es um das Thema Sicherheit im Urlaub:

Wie die aktuellen Unruhen im Urlaubsparadies Thailand zeigen, spielt das Thema Sicherheit bei der Reiseplanung eine essentielle Rolle. Sicherheitsdefizite bzw. erhöhte Sicherheitsrisiken werden von Österreichs Reisenden ernst genommen. Dies zeigt auch eine repräsentative Spectra-Umfrage der ÖAMTC-Touristik: Mangelnde Sicherheit kann mit ein Grund sein, warum Reisende ein Land als Urlaubsdestination ausschließen.

Thema der ÖAMTC-Umfrage war die subjektiv empfundene Sicherheit in den 15 beliebtesten Reiseländern der österreichischen Reisenden. Das Ergebnis: Deutschsprachige Länder führen das Sicherheitsranking eindeutig an. Österreicher fühlen sich in ihrem Heimatland am besten aufgehoben (85% geben “sehr sicher” an). Ähnlich sicher fühlen sich Reisende in der Schweiz (72% “sehr sicher”), dicht gefolgt von Deutschland (62% “sehr sicher”). Besonders negativ wurden die Türkei und Ägypten bewertet. “Jeweils 13% der Befragten gaben an, dass sie diese zwei Urlaubsländer aus Sicherheitsgründen ausschließen”, erläutert ÖAMTC-Touristikerin Silvie Bergant.

“Dieses Ergebnis steht jedoch im Widerspruch zu den Buchungsgewohnheiten der Österreicher: All-Inclusive-Clubs am türkischen Mittelmeer werden besonders gerne gebucht.” Als weniger sicher wird auch die USA eingestuft. Nur 12% der Befragten geben an, einen Urlaub in den USA als sehr sicher zu empfinden, 10% hingegen sehen die USA als gar nicht sicher an.

Die ÖAMTC-Befragung zeigt: Auch die Klassiker unter den Reiseländern, beispielsweise Italien, Kroatien oder Frankreich, werden nur von einem Drittel der Österreicher als sehr sicher empfunden. Auch Griechenlands Rezension scheint Folgen nach sich zu ziehen: Nur 20% geben an, das Land der Götter als sehr sicher zu empfinden.

Gliedert man die Befragten nach Bundesländern, zeigt sich, dass die Oberösterreicher die größten Sicherheitsbedenken haben. “Sogar Schweiz und Deutschland schneiden in der Bewertung schlechter ab, als im restlichen Österreich”, erklärt die ÖAMTC-Expertin. Wiener hingegen stufen die Reiseländer generell am sichersten ein. Und Frauen sind besorgter als Männer

Erhoben wurde in der ÖAMTC-Umfrage auch, woran die Reisenden mangelnde Sicherheit festmachen. Die Hauptsorgen sind Diebstahl, Raub und Überfälle (43%). Auch die medizinische Versorgung sowie Angst vor Krankheit und Verletzungen bereiten 27% der Österreicher Kopfzerbrechen. An dritter Stelle der Risiken rangiert die Angst vor Terror, Anschlägen und Bombenattentaten (23%). Um Risiken oder unangenehmen Situationen vorzubeugen, geben 58% der Befragten an, Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Wie zum Beispiel den Abschluss einer
passenden Versicherung. “Insgesamt machen sich neun von zehn Urlaubern Gedanken um Risiken während einer Reise”, resümiert ÖAMTC-Touristikerin Silvie Bergant.

Klare Antworten auf die Frage, wie man sich in verschiedenen Notfallsituationen während einer Reise am besten verhält, hat die ÖAMTC-Touristik übersichtlich zusammengestellt. Der Folder “Mit Sicherheit unterwegs” sowie weitere Service-Tipps rund ums Thema “Sicherheit” sind in einer Übersicht online unter www.oeamtc.at/reisesicherheit zu finden. Der Sicherheits-Folder ist hier kostenlos downloadbar.

Montag, 5. April 2010, von Elmar Leimgruber

Vom Recht der Kinder, NEIN zu sagen

Kinder brauchen Ansprechpartner, wenn sie sexuell missbraucht oder misshandelt worden sind. Nicht jede Streicheleinheit und Zärtlichkeit ist gewollt. Die Kinder- und Jugendhotline “Young & Direct” des Südtiroler Jugendrings berät Kinder auch in diesem Anliegen: “Es kann sein, daß jemand zärtlich zu Dir ist, ohne daß Du es willst. Wenn die Aufforderung zum Schmusen zur Bedrängung wird, Dir Angst macht und Dich bedroht, dann sprechen wir von sexuellem Missbrauch oder sexueller Ausbeutung und Gewalt,” gibt die Beratungstelle Tips für betroffene Kinder:

“Sexueller Mißbrauch kann mit Blicken und Worten anfangen (Äußerungen über deinen Körper, deine Brust, deinen Po) und mit Berührungen und Küssen weitergehen. Es kann sein, daß Erwachsene oder ältere Jugendliche sich nackt zeigen, vielleicht spielen sie vor deinen Augen an sich herum. Vielleicht zeigen sie dir pornographische Zeitschriften oder Filme. Vielleicht wollen sie dich an Brust, Po oder Scheide berühren, oder du sollst sie an ihren Geschlechtsteilen anfassen. Fast alle Kinder und Jugendlichen, denen etwas Derartiges passiert, schämen sich und haben Angst, jemanden davon zu erzählen. Daher sieben wichtige Botschaften an dich:
Über deinen Körper bestimmst du allein: Du bist wichtig und du hast das Recht zu bestimmen, wie, wann,wo und von wem du angefasst werden möchtest. Deine Gefühle sind wichtig: Du kannst deinen Gefühlen vertrauen. Es gibt angenehme Gefühle, da fühlst du dich gut und wohl. Unangenehme und seltsame Gefühle sagen dir, dass etwas nicht stimmt. Es ist gut, wenn du dann darüber sprichst, auch wenn es schwierig ist. Es gibt angenehme und unangenehme Berührungen: es gibt Berührungen, die sich gut anfühlen und richtig glücklich machen. Es gibt aber auch solche, die komisch sind, Angst auslösen oder sogar weh tun.
Manche Erwachsene möchten dich so berühren oder von dir berührt werden, wie du es nicht willst: aber niemand hat das Recht, dich dazu zu überreden oder zu zwingen. Du hast das Recht, NEIN zu sagen: Habe den Mut, nein zu sagen, wenn dich jemand berühren möchte oder von dir berührt werden will, obwohl du es nicht möchtest.
Es gibt gute und schlechte Geheimnisse: Es gibt gute Geheimnisse, die Freude machen und spannend sind. Schlechte Geheimnisse fühlen sich schwer und unheimlich an. Solche Geheimnisse, die dir ein ungutes Gefühl geben, sollst du weitersagen, auch wenn du versprochen hast, es nicht zu tun. Sprich darüber und suche Hilfe:
Wenn dich etwas bedrückt und du unangenehme Erlebnisse hast, rede darüber und suche dir eine Person, der du vertraust. Höre nicht auf zu erzählen, bis dir geholfen wird. Überlege dir, mit welchen Menschen du über schwierige Dinge reden kannst. Du bist nicht schuld: Wenn Erwachsene deine Grenzen überschreiten – ob du nein sagen kannst oder nicht – sind immer die Erwachsenen dafür verantwortlich für das, was passiert.”
Nähere Infos, Kontaktadressen und Beratung sind unter anderem verfügbar: auf der Homepage von “Young & Direct” in Südtirol, aber auch bei der “Möwe” in Österreich, bei “Dunkelziffer” und “Schutzengel” in Deutschland und bei “Kinderschutz” in der Schweiz.