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Freitag, 9. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Deutschland: 2160 Radios senden rein übers Internet

Das ursprünglich in Wien als UKW-Sender vorgesehene Radio Wellness von Elmar Leimgruber könnte ein Internetradio werden

Durch den Ausbau des Breitband-Internets haben sowohl die Nutzung als auch die Zahl der Webradios stark zugenommen: Ende April 2010 sendeten knapp 2.700 deutsche Webradios über das Internet. Dies geht aus dem aktuellen Webradiomonitor hervor. Gegenüber dem Vorjahr ist demnach die Anzahl um über 700 Sender gestiegen. Seit 2006 (mit damals 450 Internetsendern) stieg die Anbieterzahl in Deutschland damit pro Jahr um rund 56 Prozent. Deutlich zugenommen hat auch die mobile Nutzung: Knapp die Hälfte aller Webradios sind heute mobil über das Handy zu empfangen.

Das Interesse der Nutzer an Webradios steigt von Jahr zu Jahr. Rund 11 Millionen Deutsche hörten laut ARD/ZDF-Onlinestudie 2009 zumindest gelegentlich Webradio, bereits 12 Prozent der Onliner nutzten Webradios regelmäßig. Das wachsende Interesse zeigt sich auch an den im Webradiomonitor 2010 erhobenen täglichen Zugriffszahlen. Die Internet-Only-Sender gaben diese mit durchschnittlich rund 6.500 an, die UKW-Streams verzeichnen 13.500 und UKW-Submarken ca. 2.000 ausgelieferte Streams pro Tag.

Webradio wird anders genutzt als klassisches Radio: Während UKW-Hörfunksender hauptsächlich am Morgen eingeschaltet werden, konzentriert sich die Nutzung bei Webradio auf den Abend. Bei den Webradio-Angeboten der UKW-Sender ist die klassische Nutzungskurve im Tagesverlauf jedoch noch erkennbar: Die höchste Nutzung findet hier tagsüber und mittags statt. Webradio ergänzt somit das klassische UKW-Radio.

Webradionutzung wird zunehmend mobil und kommt aufs Handy – das sagen rund 70 Prozent der für den Webradiomonitor 2010 befragten Sender und sehen darin zugleich einen der wichtigsten Wachstumsfaktoren. Rund 44 Prozent aller Streaming-Angebote sind heute bereits mobil empfangbar. Zugenommen haben auch die Mobile-App-Angebote der Sender: Mehr als 70 Prozent der UKW-Webradioveranstalter gaben an, über eigene Apps zu verfügen, durchweg alle für das iPhone.

Wachsende Nutzerzahlen und größere Formatvielfalt machen Webradio für die Werbeindustrie zunehmend attraktiv. Dennoch leidet die Vermarktung unter der fehlenden einheitlichen Reichweitenmessung. Die Erhebung der Nutzungsdaten ist noch immer unterschiedlich. Knapp die Hälfte aller Webradioanbieter nutzt eigene Logfile-Auswertungen, rund ein Fünftel setzt auf externe Lösungen, darunter diverse Tracking-Tools und Statistikprogramme. Nur vergleichsweise wenige Sender sind durch IVW und AGOF erfasst. Über zwei Drittel der befragten UKW-Sender erhalten Nutzungsdaten von ihrem Streaming-Provider. Damit die Webradiobranche auch wirtschaftlich wachsen kann, halten neun von zehn befragten Webradio-Veranstaltern eine einheitliche Reichweitenmessung für unabdingbar.

Der Webradiomonitor 2010 ist die umfangreichste Marktanalyse zu Anbietern, Nutzung, Reichweiten und Werbeumsätzen von Webradios in Deutschland. Die Studie, die bei den Lokalrundfunktagen in Nürnberg vorgestellt wurde, wurde im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) von der Berliner Strategieberatung Goldmedia erstellt und erscheint nach 2009 zum zweiten Mal. Die Analyse basiert auf einer Primärdatenerhebung mittels Befragung aller Webradio-Anbieter in Deutschland, die von April bis Juni 2010 durchgeführt wurde.

Im aktuellen Webradiomonitor wurden im April 2010 exakt 2.692 deutsche Webradios erfasst. Davon sind 80 Prozent ausschließlich im Internet empfangbar (Internet-Only-Angebote), die anderen sind überwiegend Live-Streams der UKW-Radio-Sender (Simulcast-Streams). Den etablierten UKW-Sendern bietet der Webradioauftritt die Chance, ihre Reichweiten zu erhöhen und durch spezielle Web-Angebote neue Zielgruppen anzusprechen. Gab es 2009 insgesamt 127 UKW-Online-Submarken, sind es heute bereits 151.

Zum Webradiouniversum gehören zudem personalisierte Dienste bzw. UGC (User Generated Content) wie Last.fm oder laut.fm sowie diverse Webradio-Aggregatoren, zum Beispiel radio.de oder phonostar.de. Letztere konnten gegenüber 2009 ihre Marktanteile deutlich steigern und werden für die Reichweitengenerierung gerade kleiner Online-Only-Webradioangebote immer wichtiger. Nach Zahlen der Arbeitsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) entfallen bereits 17 Prozent der Reichweite Webradio-Angebote auf solche Aggregatoren.

Freitag, 2. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Sozial-Journalistenpreis ausgeschrieben

Die Wiener Caritas schreibt den siebten Prälat Leopold Ungar Journalistenpreis aus. Ausgezeichnet werden “herausragende journalistische Arbeiten, die sich mit Themen wie Armut, Wohnungslosigkeit, Flucht, Migration, Krankheit oder Diskriminierung auseinandersetzen und Toleranz sowie Verständnis im Umgang mit Menschen an den Rändern der Gesellschaft fördern”.

Namensgeber der Auszeichnung ist der langjährige Präsident der Caritas, Prälat Leopold Ungar, “der nie den einfachen Weg gegangen ist und der bekannt dafür war anzuecken”, erklärt Caritasdirektor Michael Landau. “Und das gehört auch zur Arbeit guter Journalistinnen und Journalisten, dass sie den Mut haben, anzuecken, auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen und im besten Sinn des Wortes anwaltschaftlich zu sein.”

Journalistische Arbeiten aus den Bereichen Print, TV, Hörfunk und Onlinemedien, die zwischen 1. September 2009 und 31. August 2010 in
Österreich veröffentlicht wurden, können eingereicht werden. Die Einreichfrist endet am 1. September 2010 (Datum des Poststempels).
Pro Bewerber können maximal drei Beiträge eingereicht werden, die Bewerbungen sind in fünffacher Ausfertigung der Text-, Ton, oder Filmbeiträge einzureichen, bei Online-Beiträgen reicht eine Link-Angabe auf dem Einreichformular. Ausschreibung und Einreichformular sind unter
www.caritas-wien.at/ueber-uns/praelat-ungar-preis zum Download abrufbar.Erstmals wird heuer neben den etablierten Kategorien Print, TV und Radio ein Preis für Onlinejournalisten vergeben.

Die Preisträger werden am 10. November 2010 im KunstSozialRaum brunnen.passage der Caritas in Wien-Ottakring ausgezeichnet. Der bisher mit 15.000 Euro dotierte Medienpreis wurde von der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien auf 20.000 Euro aufgestockt.

Dienstag, 22. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Reiseportale: Grosse Unterschiede beim Preis und im Service

Ibiza
Foto © Leimgruber

Das beste Reiseportal 2010 ist Expedia.de. Dies geht aus einer Servicestudie des Deutschen Instituts für Service-Qualität im Auftrag des Fernsehsenders n-tv hervor, im Rahmen welcher 24 Reiseportale, darunter 15 Vermittler und neun Reiseveranstalter getestet wurden.

Im Rahmen der umfangreichen Servicestudie wurden nicht nur die Internetauftritte sowie die Zahlungs- und Stornobedingungen der Anbieter geprüft, sondern auch die telefonische Kontaktqualität und die Beantwortung von E-Mail-Anfragen. Zudem erhob das Institut bei jedem Anbieter die Preise für je zehn unterschiedliche Pauschalreisen. Insgesamt wurden 744 verdeckte Kontakte analysiert.

Der Reisevermittler expedia überzeugte laut Test durch günstige Angebote sowie eine schnelle Bearbeitung von Kundenanfragen. TravelScout24 auf dem zweiten Platz punktete mit einer kompetenten Beratung am Telefon. Der Drittplatzierte travelchannel.de bot insgesamt den besten Service aller Reiseportale und überzeugte unter anderem durch eine sehr informative Homepage und einen transparenten Buchungsprozess. travelchannel.de hatte übrigens kürzlich im Online-Reisbüro-Vergleich von Computer Bild die Bestnote von 2,35 erreicht und wurde somit zum Testsieger gekürt. Besonders überzeugen konnten hierbei die Kriterien “Preis”, “beste Bedienung” und “Transparenz”. Die besten Konditionen offerierte der Reisevermittler ebookers.com.

Großes Defizit der Branche: In zwei Drittel der Fälle war bei der Buchung der Abschluss einer Reiseversicherung bereits voreingestellt. “Das führt am Ende automatisch zu einem höheren Preis”, warnt Bianca Möller, Geschäftsführerin des Deutschen Instituts für Service-Qualität. “Wer nicht genau aufpasst, kauft hier unter Umständen eine Versicherung, die er gar nicht benötigt.”

Die Beratung am Telefon war im Durchschnitt nur befriedigend. Es haperte vor allem an der Verständlichkeit und Freundlichkeit der Mitarbeiter. Lange Wartezeiten gab es bei den E-Mails. Bis eine Antwort kam, mussten sich die Testkunden bis zu vier Tage gedulden. 30 Prozent der Anfragen wurden gar nicht beantwortet.

Positiv fiel hingegen auf, dass die Reiseportale viel Wert auf Sicherheit legen. Bei allen getesteten Anbietern erfolgte die Übertragung bereits bei der Eingabe persönlicher Daten über verschlüsselte Seiten.

Große Unterschiede gab es bei den Reisepreisen und den Stornogebühren: Eine zweiwöchige Reise auf die Kroatischen Inseln im September – zwei Erwachsene und ein Baby, Abflug von Berlin, 4 Sterne Hotel, Halbpension – kostete beim teuersten Anbieter mit fast 2.700 Euro mehr als das doppelte als beim günstigsten Portal mit rund 1.150 Euro. Bei der Stornierung einer gebuchten Reise zehn Tage vor Antritt schwankten die Stornogebühren zwischen 50 Prozent und 85 Prozent des Reisepreises.

Mittwoch, 16. Juni 2010, von Elmar Leimgruber

Studie: China wird drittgrösster Medien- und Unterhaltungsmarkt – Zweistelliges Wachstum für Onlinewerbung erwartet

Auch hochwertige Technologieprodukte werden zunehmend in China hergestellt
Foto: © Leimgruber

Das anhaltend starke Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern verschiebt die Gewichte in der globalen Medien- und Unterhaltungsindustrie, wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) im “Global Entertainment and Media Outlook: 2010 – 2014″ prognostiziert..China wird demnach bereits 2011 mit einem Branchenumsatz von voraussichtlich fast 95 Milliarden US-Dollar zum drittgrößten Medienmarkt hinter den USA (446 Milliarden US-Dollar) und Japan (171 Milliarden US-Dollar) aufsteigen und Deutschland (92 Milliarden US-Dollar) auf den vierten Rang verweisen.

Laut PwC steigt der weltweite Branchenumsatz 2010 nur leicht, wobei Mobiles Internet neue Wachstumsperspektiven eröffnet. Dem Onlinebereich prognostiziert das Beratungsunternehmen eine rosige Zukunft: Online-Werbeeinnahmen erreichen demnach 2014 über 100 Milliarden US-Dollar. Bis 2014 dürften laut Studie die Branchenerlöse in China um durchschnittlich 12 Prozent auf annähernd 134 Milliarden US-Dollar zulegen und damit weitaus stärker wachsen als in jedem anderen der führenden Medienmärkte.

Für die USA erwarten die PwC-Experten ein Wachstum von durchschnittlich 3,8 Prozent auf fast 517 Milliarden US-Dollar, während der Medienumsatz in Deutschland um schätzungsweise 3,3 Prozent pro Jahr auf gut 104 Milliarden US-Dollar und in Japan um lediglich 2,8 Prozent jährlich auf knapp 189 Milliarden US-Dollar zulegen wird.

“Chinas Medienmarkt bietet trotz staatlicher Zensur und weiterhin bestehender Probleme beim Schutz geistigen Eigentums ein enormes Potenzial. Westliche Konzerne sollten daher Geschäftsmodelle entwickeln, die den besonderen Marktbedingungen Rechnung tragen. Ein Rückzug aus China ist keine sinnvolle Option”, kommentiert Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC.

Im laufenden Jahr dürften die weltweiten Branchenerlöse auf Grund der nur moderaten Konjunkturerholung in den Industriestaaten lediglich verhalten steigen. Gegenüber dem Krisenjahr 2009 prognostiziert PwC ein Plus von 2,6 Prozent auf knapp 1,36 Billionen US-Dollar (Deutschland: plus 1,6 Prozent auf 89,9 Milliarden US-Dollar). Damit bliebe der Umsatz aus Werbeeinnahmen und direkten Verbraucherausgaben unter dem Wert von 2008. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse der Medienbranche um 3,0 Prozent auf gut 1,32 Billionen US-Dollar gesunken (Deutschland: minus 0,6 Prozent auf 88,5 Milliarden US-Dollar).

Der “Global Entertainment and Media Outlook” von PwC untersucht weltweite Schlüsseltrends der Unterhaltungs- und Medienbranche und leitet Umsatzprognosen zu 13 Teilbranchen des Medienmarktes in 48 Ländern für die kommenden fünf Jahre ab. Zu den analysierten Segmenten zählen Internet (Werbeeinnahmen und Zugangsentgelte), Fernsehen (Werbung, Gebühren und andere Entgelte, beispielsweise für Pay-TV), Musik (u.a. Tonträgerverkauf und Downloads), Film (Kino, DVD-Verkauf und -Verleih sowie Downloads), Videospiele und Radio. Hinzu kommen die Verkaufs- und Werbeerlöse der klassischen, überwiegend nicht-elektronischen Medien (Zeitungen, Fach- und Publikumszeitschriften sowie Bücher) und Außenwerbung.

Während die Unterhaltungs- und Medienbranche in den Schwellenländern in erster Linie vom starken Wirtschaftswachstum und damit der wachsenden Kaufkraft profitiert, ist in den reifen Medienmärkten die fortschreitende Digitalisierung der wichtigste Wachstumstreiber.

Im vergangenen Jahr beliefen sich die digitalen Medienumsätze, die sich unter anderem aus Entgelten für den Internet-Zugang, Musik- und Filmdownloads sowie, Online-Werbeeinnahmen, aber auch Ausgaben für Video-on-Demand und E-Books zusammensetzen, auf rund 24 Prozent der weltweiten Branchenerlöse. Bereits 2014 dürften auf digitale Medien gut 33 Prozent des Gesamtumsatzes entfallen. Die Wirtschaftskrise hat die Digitalisierung in allen Märkten weiter beschleunigt. So sind die weltweiten Ausgaben für digitale Medien trotz Rezession im Jahr 2009 um 10,2 Prozent gestiegen, während die für traditionelle Medien weltweit um 6,4 Prozent gefallen sind.

Der Siegeszug des mobilen Internet dürfte den Trend zur Digitalisierung weiter beschleunigen. Gingen vor fünf Jahren schätzungsweise erst 100 Millionen Menschen auch unterwegs ins Internet, surften 2009 immerhin schon 500 Millionen mit Laptop, iPhone und Co. Für 2014 erwarten die PwC-Experten weltweit 1,4 Milliarden Nutzer mit mobilem Internet-Zugang.

“In naher Zukunft wird der Medienkonsum jederzeit und überall möglich und für viele selbstverständlich sein. Schon jetzt gibt es Angebote, die gegen eine monatliche Abogebühr das Streaming von Musiktiteln auf das Smartphone erlauben. Der Aufbau von Mobilfunknetzen der ’4. Generation’, der in Deutschland jüngst mit der Versteigerung der Frequenzen für mobiles Breitbandinternet begonnen hat, rückt auch die Echtzeit-Übertragung von TV-Sendungen, Videos und aufwändigen Online-Spielen in Reichweite”, erläutert Ballhaus.

Die Digitalisierung der Medien- und Unterhaltungsbranche schlägt sich laut PwC auch in der Verteilung der Werbeeinnahmen nieder. Während die Werbeerlöse 2009 insgesamt um annähernd zwölf Prozent auf knapp 405,6 Milliarden US-Dollar sanken, legte die Online-Werbung um 4,3 Prozent auf knapp 60,6 Milliarden US-Dollar zu. Bis 2014 erwarten die PwC-Experten ein durchschnittliches Wachstum der Werbeeinnahmen im Internet um 11,4 Prozent pro Jahr, während der Gesamtmarkt nur um geschätzt 4,2 Prozent pro Jahr zulegen dürfte. Mit Erlösen von 103,8 Milliarden US-Dollar wäre das Internet damit das weltweit zweitwichtigste Werbemedium hinter dem Fernsehen (195,7 Milliarden US-Dollar). Der Anteil an den Werbeeinnahmen läge bei 20 Prozent (2009: 15 Prozent, 2005: 6 Prozent).

Allerdings ist die Entwicklung der Werbemärkte von landestypischen Besonderheiten geprägt. In den USA beispielsweise steigen die Erlöse mit Online-Werbung bis 2014 zwar auf voraussichtlich 33,4 Milliarden US-Dollar (plus 7,7 Prozent pro Jahr), das Fernsehen allerdings bleibt mit Erlösen von rund 80,3 Milliarden US-Dollar (plus 5,3 Prozent pro Jahr) mit Abstand wichtigstes Werbemedium. Demgegenüber löst in Deutschland das Internet mit Werbeerlösen von gut 7,5 Milliarden US-Dollar das Fernsehen (5,9 Milliarden US-Dollar) bis 2014 ab, bleibt aber weiterhin hinter dem Zeitungsmarkt als wichtigstes Werbemedium in Deutschland zurück.

Dienstag, 25. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

CNN Journalist Award ausgeschrieben – ORF-Frontfrau Ingrid Thurnher in der Jury

Der Nachrichtensender CNN International schreibt auch in diesem Jahr wieder den CNN Journalist Award aus. Nachwuchsjournalisten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können sich ab sofort bis zum 31. Juli 2010 für diesen Journalistenpreis bewerben. Der Preis wird im Frühjahr 2011 in München vergeben.

Mit dem CNN Journalist Award werden laut Aussendung herausragende journalistische Talente aus dem deutschsprachigen Raum für ihre Auslandsberichterstattung prämiert. Bereits zum sechsten Mal vergibt der renommierte Nachrichtensender CNN International den Preis in den Kategorien Print, Radio, TV und Online für Beiträge zu internationalen Themen. Der CNN Journalist of the Year nimmt an einem dreiwöchigen Journalisten-Programm im CNN-Headquarter in Atlanta teil. Gemeinsam mit internationalen Kollegen lernt er das Nachrichtennetzwerk CNN kennen und erhält Einblicke in die Arbeit der CNN-Redaktionen weltweit.

Teilnehmen können Journalisten, die zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung des eingereichten Beitrags nicht älter als 34 Jahre waren. Gerne können auch Beitragsempfehlungen von Dritten eingereicht werden. Die Erstveröffentlichung muss im Zeitraum zwischen dem 01. April 2009 und dem 31. Juli 2010 liegen. Die Beiträge können online unter www.cnnjournalistaward.com eingereicht werden, wo auch Informationen zu den Teilnahmebedingungen zu finden sind.

Für die Nominierung und Bewertung der Arbeiten ist eine unabhängige Jury hochkarätiger Vertreter aus unterschiedlichen Bereichen der deutschsprachigen Medienlandschaft verantwortlich. Dazu gehören u.a. Uli Baur (Focus), Dominik Wichmann (SZ-Magazin) sowie Ueli Haldimann (Schweizer Fernsehen) und Ingrid Thurnher (ORF).

Im Jänner wurde der letzte CNN Journalist Award vergeben: Der begehrte Preis “CNN Journalist of the Year” ging an die WDR- Journalistin Rebecca Gudisch, die in ihrer TV-Reportage „Kindersklaven“ über Kinderarbeit in Indien berichtet. Die weiteren Gewinner: Carsten Behrendt, Kategorie TV aktuell (ZDF), Mathias Irle, Kategorie Print (brand eins), Anna Kuhn-Osius, Radio (Deutsche Welle) und Hasnain Kazim, Online (SPIEGEL ONLINE).

Dienstag, 11. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Eiszeit zwischen GEMA und YouTube (Info und Kommentar)

GEMA-Chef Harald Heker
Foto: Jochen Zick, gema.de

Seit einem Jahr gibts nun schon andauernden Streit zwischen der deutschen Autorengesellschaft GEMA und dem zu Google gehörenden Videoportal YouTube. Die Urheber musikalischer Werke, die von YouTube genutzt werden, erhalten daher laut GEMA seit April 2009 keine Tantiemen mehr hierfür. Die GEMA hat nun die Verhandlungen über einen neuen Lizenzvertrag für Musiknutzungen in Deutschland abgebrochen. Im Verbund mit acht weiteren internationalen Verwertungsgesellschaften möchte die GEMA ein Zeichen setzen: Musik hat ihren Wert.

Die GEMA fordert daher, begleitend zum Abbruch der Verhandlungen, gemeinsam mit acht weiteren Musikautorengesellschaften von YouTube, rund 600 der von dem Videoportal seit dem 1. April 2009 illegal genutzten Werke zu löschen bzw. den Abruf von Deutschland aus zu sperren. Der internationale Verbund der Musikautorengesellschaften könnte sämtliche Werke seines Repertoires von YouTube entfernen lassen, wenn er dies wollte. Darauf wird aber mit Blick auf die Bedürfnisse der Musiknutzer und der Musikurheber verzichtet:

Die Rechteinhaber möchten nach eigenen Angaben schon, dass ihre Musik möglichst viel gehört wird – aber nur, sofern sie vom Anbieter entsprechend lizenziert ist. Das eigentliche Ziel ist also, eine angemessene Vergütung der Urheber zu erreichen und dafür mit YouTube zu einer neuen Vertragsvereinbarung zu gelangen, die für beide Seiten annehmbar ist. “Betreiber von Online-Plattformen, die mit der Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken wie im Fall von YouTube Millionen an Werbeeinnahmen generieren, müssen dafür sorgen, dass diejenigen, die diese Werke schaffen und damit den sogenannten Content liefern, angemessen vergütet werden”, betont Harald Heker.

Zu den Mitgliedern des internationalen Verbunds mit der GEMA gehören u. a. auch die österreichische AKM, die Schweizer SUISA, die US-amerikanischen Autorengesellschaften ASCAP, BMI und SESAC, die französische SACEM und die SIAE (Italien). Gemeinsam repräsentiert dieser internationale Verbund etwa 60 Prozent des Weltrepertoires.

YouTube, dem gegenüber sich die GEMA, was die preislichen Absprachen betrifft, zu Stiellschweigen verpflichtet hat, sieht dies natürlich anders: Man sieht sich enttäuscht, beklagt die zu hohen Preisvorstellungen der GEMA, und will keinesfalls pro Seitenabruf bezahlen. Es könne nicht sein, dass man bei jedem Videoabruf Geld verliere anstatt zu verdienen.

Mit meinem eigenen Label elmadonmusic.com, als Autor und Komponist bin ich auch direkt betroffen von dem, was die Urhebergesellschaften und YouTube miteinander vereinbaren. Und trotzdem. Das Ganze finde ich einfach nur kindisch und kleinlich: Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, dass YouTube den Musikverkauf fördert und unterstützt, genauso wie es übrigens auch bei Musik-TV-Sendern der Fall ist. Ich bin schon dafür, dass YouTube auch für die Möglichkeit der Zurverfügungstellung von Videoss an die Urheberrechtsgesellschaften bezahlt. Natürlich. Aber es ist im Sinne jener, die Musik machen und die Musikvideos produzieren, dass ihre Vidoes von möglichst vielen gesehen werden und nach Möglichkeit auch gekauft werden.

Mal abgesehen davon, dass vom Konsumenten für jedes Fernsehgerät, jedes internetfähige Gerät, jeden Rohling und ejden Brenner sowieso Urheberrechtsabgaben bezahlt werden: Auch ich lerne über YouTube immer wieder Songs und Interpreten kennen, die mir bislang unbekannt waren. Und wenn sie mir gefallen, kaufe ich mir deren CDs. Und ich ärgere mich umso mehr, wenn ich das neueste offizielle Musikvideo einer meiner Lieblingsformationen wegen solchen Streitigkeiten wie der aktuellen, nicht auf YouTube finde. Wenn die Musikindustrie inklusive Autorengesellschaften weiter auf stur schalten, dürfen sie sich nicht wundern, wenn ihr trauriges Dauerproblem mit Raubkopien und illegalen Downloads weitere Höhepunkte erlebt.

Ich bin daher für einen “Kompromiss”: Die im letzten Jahr ausgelaufenen Verträge zwischen Urheberrechte-Verwaltern und YouTube sollten einfach ohne Abänderungen, aber mit jährlichen Inflationsanpassungen auf unbegrenzte Zeit verlängert werden; Thema erledigt. Meine Meinung.

Weitere Meldungen zum Thema:

- Internetpraterie verhindert 34.000 neue Arbeitsplätze

- 841 Mio. Euro Umsatz für deutsche Musikindustrie

- 22 Mio. Umsatz für österreichischen Musikmarkt

- Erkennungsmerkmale von Raubkopien

- Echo 2010

- Grammys 2010

- Europäischer Musikpreis 2010

- Des ORF Berührungsängste mit österreichischer Musik

- Künstlerleid, Downloads und das liebe Geld

- Musikindustrie, du hast den Zug verpasst

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Donnerstag, 29. April 2010, von Elmar Leimgruber

APA lädt zum “Writing for CEE” – Journalistenpreis ausgeschrieben

Nachdenken und Schreiben über Europa: Bereits zum siebenten Mal schreibt die APA – Austria Presse Agentur in Zusammenarbeit mit der Bank Austria – UniCredit Group den renommierten Journalistenpreis “Writing for CEE” aus. Ausgezeichnet werden Beiträge, die in differenzierter und vielfältiger Weise Europa, das Leben und den Alltag in den europäischen Ländern, europäische Kunst, Kultur oder Lifestyle zum Thema haben – und zur Überwindung von Grenzen und Vorurteilen beitragen. Die Veranstalter legen Wert darauf, dass es sich um keinen EU-Preis, sondern um “einen Europa-Preis unter besonderer Berücksichtigung Mittelosteuropas” handelt.

Für die Einreichung erforderlich sind der Beitrag in der Originalsprache, eine Übersetzung ins Englische sowie ein Lebenslauf des Autors/der Autorin. Informationen und das Einreichformular für den Preis können im Internet unter www.apa.at/cee-award abgerufen werden. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung soll die journalistische Auseinandersetzung mit Fragen Europas und der europäischen Integration fördern. Bis 31. Juli 2010 können journalistische Beiträge eingereicht werden, die zwischen 1. August 2009 und 31. Juli 2010 publiziert wurden. Transkripte von Radio-, TV- und Online-Beiträgen sind ebenfalls willkommen. Der Preisträger oder die Preisträgerin wird Ende 2010 im Rahmen einer Festveranstaltung in Wien bekannt gegeben und ausgezeichnet.

In die Liste der Preisträger haben sich bisher der tschechische Journalist Lubos Palata (2004), die bulgarische Schriftstellerin Diana Ivanova (2005), der bosnische Journalist Sefik Dautbegovic
(2006), der österreichische Schriftsteller Martin Leidenfrost (2007), die in Griechenland geborene und in Deutschland aufgewachsene Radiojournalistin Anna Koktsidou (2008) und Florian Klenk (2009) eingereiht.

Die Bewerbung für den Journalistenpreis des Europäischen Parlaments ist übrigens noch bis 31. Mai möglich.

Sonntag, 11. April 2010, von Elmar Leimgruber

Ö1-Homepage erstrahlt im neuen Glanz

Die neue Ö1-Homepage: Screenshot vom 10.4.2010

Der ORF Info- und Kultur-Radiosender Ö1 hat seinen Internetauftritt einem umfangreichen Relaunch unterzogen: jetzt ist die neue Ö1-Website online. Zudem wurde auch die Ö1-App für das iphone verbessert. “Die neu gestaltete Ö1-Internetseite bietet laut ORF-Aussendung dem Publikum verstärkt das, was schon seit langem mehrheitlich genutzt wird: Sendungsinformationen und Journalbeiträge – beides in verbesserter Form.” erklärt Ö1-Programmchef Alfred Treiber: Sowohl die Journalbeiträge als auch die unmittelbare Programminformation sind nun in einer optisch aufgefrischten und reichhaltigeren Gestaltung zu finden, die bislang nur den Aufmacherartikeln vorbehalten waren.

Das umfangreiche Themenangebot des Senders ist jetzt übersichtlich nach Ressorts gegliedert, von Politik bis Religion, von Kultur bis Gesellschaft. Die Such-Funktion wurde verbessert und zusätzliche Strukturierungskriterien eingeführt. So hat jede Sendereihe nun ihre eigene Überblicksseite. Dort sind nicht nur alle Beiträge, sondern auch Informationen über das Redaktionsteam, spezifische Kontaktmöglichkeiten und einiges mehr versammelt. Die persönliche Lieblingssendung ist nicht nur leicht über die Sendungsauswahl auf der Startseite bzw. den Ressortseiten zu finden, sie kann auch direkt angesteuert werden, von oe1.ORF.at/ambiente bis oe1.ORF.at/zeitton.

Das Ö1-App auf dem iPhone bietet Liveradio und Inforadio

Besondere Bedeutung bei der Überarbeitung der Ö1-Seite hatte zudem die Bedienungsfreundlichkeit. Die Seite wurde insgesamt größer und damit besser lesbar. Undeutlichkeiten der Menüführung wurden bereinigt, die Rückmeldung, welche Bereiche gerade aktiviert werden, wurde deutlicher und auch die Standards für die Maschinenlesbarkeit der Seite wurden angehoben. Das kommt sehbehinderten und blinden Menschen zugute.

Und wer auf Ö1 auch unterwegs nicht verzichten möchten: Die kostenlose iPhone-Applikation wird mit der Neugestaltung von oe1.ORF.at ihrem ersten Update unterzogen und trotz ausgesprochen positiver Rückmeldungen der User, -so der ORF- nochmals verbessert.

Im Jahr 2009 durfte Ö1 laut ORF-Aussendung nicht nur in seinem Kernmedium, dem Radio, bei seinem Publikum den größten Zuspruch seit Bestehen genießen, sondern auch in seinem Online-Medium oe1.ORF.at. Die 15 verschiedenen Ö1-Podcast-Angebote wurden demnach mehr als fünf Millionen mal genutzt, außerdem an die 900.000 Downloads von Ö1-Wortsendungen. Mittlerweile werden die Ö1-Seiten im Netz an Wochentagen durchschnittlich etwa 100.000 Mal aufgerufen.

Dienstag, 12. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Disney erforscht Digital Kids und kreiert die Generation XD

Eigentlich können Kinder von heute, die in einer digitalen Welt aufgewachsen sind, völlig ungezwungen mit neuen Technologien umgehen. Doch nützen sie diese interessanterweise dazu, das persönliche und soziale Zusammensein zu fördern anstatt es zu ersetzen. Dies geht aus der nach eigenen Angaben bislang größten europaweiten Studie (in Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien, Polen und Spanien) über Tweens hervor, die im Auftrag von Disney in Zusammenarbeit mit The Future Laboratory und TNS an über 3000 Kids zwischen 8 und 14 Jahren durchgeführt wurde. Diese Kinder, die nie eine Welt ohne Internet kennenlernten und zudem ein verstärktes Bewusstsein für ihre Zukunft und die Zukunft des Planeten besitzen, wurden von Disney nun ‘Generation XD’ – die digitalen Kinder der Generation X (derzeit 35-45-Jährige) – getauft.

Zu den Ergebnissen im Einzelnen:

- Ein persönlicher Kontakt ist immer noch der bevorzugte Weg, um sich mit Freunden zu treffen (30 %), mehr als Schreiben (15 %), Online-Chat (14 %) und Mobiltelefonie (8 %)
- 95 % geben an, dass Internet und Computer wichtig für sie sind
- 53 % geben an, dass das Internet ihr Leben verbessert, indem es hilft, nach der Schule mit Freunden zu kommunizieren
- 44 % sagen, dass das Internet hilft, leichter mit Freunden in Kontakt zu bleiben
- Hausaufgaben (59 %) kommen gleich nach Online-Spielen (74 %) als häufigste Verwendung des Internets

Die Generation XD entwickelt zudem laut Disney-Studie schon früh ein längerfristiges finanzielles Verhalten:

- 70 % sparen ihr Taschengeld anstatt es gleich auszugeben
- 64 % der XDs würden als Erwachsene lieber für sich selbst als für andere arbeiten (streben also berufliche Selbständigkeit an)

Auf der Berufswunschliste stehen vor allem soziale Berufe und sie orientieren sich an ihren Eltern:

- Die Top 5-Berufe der Zukunft sind Tierarzt, Lehrer, Fußballer, Polizist und Ärzte
- In jedem Land wurde die Umfrage nach der am meisten bewunderten Person der Welt von der Mutter mit 43 % angeführt, gefolgt vom Vater mit 30

- 97 % der XDs glauben, dass es wichtig ist, sich um den Planeten zu kümmern, 74 % aller XDs recyceln schon jetzt regelmäßig

Für die Generation XD gibt es seit Oktober 2009 auch einen eigenen TV-Sender: Disney XD, der in Deutschland, Österreich und der Schweiz empfangbar ist (aber offenbar leider nur als Pay TV) und nach eigenen Angaben mit seinen Programminhalten (Action-Serien und Filme, Zeichentrickserien, Comedy, Abenteuer und Sport) Kindern Selbstvertrauen geben will.