Sonntag, 4. April 2010, von Elmar Leimgruber

Frohe Ostern:-)

© Elmar Leimgruber

Werte Leserinnen und Leser:

Ich wünsche Ihnen, Ihren Angehörigen und Ihren Freunden und Bekannten frohe und glückliche Osterfeiertage.

Elmar Leimgruber

Freitag, 2. April 2010, von Elmar Leimgruber

Achtung: 1. April-Zeitungs-Ente

Dieser gestrige Artikel http://www.redakteur.cc/magnam-gloriam-erfolg/ war mein exklusiver Aprilscherz:-)

Weder hat magnam gloriam 1 Mio. Tonträger seiner neuen Scheibe verkauft, noch gab es gestern einen Festakt in der Hofburg zugunsten von magnam gloriam. Dies alles entsprach meiner Fantasie.

Sorry und nix für ungut und weiterhin schön lächeln:-)))

Donnerstag, 1. April 2010, von Elmar Leimgruber

Südtiroler sind optimistische Konsumenten

Handelskammer-Präsident Michl Ebner
Foto: handelskammer.bz.it

Mit mehrheitlich zuversichtlich gestimmten Konsumenten Anfang des Jahres 2010 hebt sich Südtirol nach wie vor positiv vom italienischen und europäischen Durchschnitt ab.Dies geht aus einer Untersuchung des WIFO hervor:   Und je jünger die Konsumenten, umso positiver sind die Erwartungen zur wirtschaftlichen Entwicklung Südtirols. Die Männer sind im Schnitt leicht positiver gestimmt. Hingegen sind Personen mit einem höheren Bildungsniveau und Einkommen im Schnitt weniger optimistisch.

Im Jahr 2009 war Südtirols Konsumentenklima laut Untersuung ganz leicht in den negativen Bereich abgerutscht, zumal die Anzahl der Konsumenten mit negativen Erwartungen die Optimisten ganz leicht übertroffen haben. Wesentlich schlimmer dagegen war die Stimmung in Italien und auf EU-Ebene. Anfang des Jahres 2010 ist Südtirols Konsumentenklima wieder in den positiven Bereich geklettert. Einmal mehr hebt sich Südtirol somit positiv vom nationalen und europäischen Umfeld ab. Dort hat sich die Konsumentenstimmung zwar auch verbessert, befindet sich aber immer noch im negativen Bereich.

“Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Entwicklung des eigenen Landes in den nächsten 12 Monaten ein?”, wurden Konsumenten EU weit gefragt. Für Südtirol erhebt das WIFO das Konsumentenklima in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut ISAE-Italien entsprechend der Europa weit angewandten Methode. Auf diese Weise sind die Ergebnisse exakt vergleichbar.

“Die Ergebnisse unterstreichen die wirtschaftliche Stärke Südtirols und verdeutlichen den großen Beitrag, den unsere Konsumenten für eine stabile Wirtschaft leisten. Gleichzeitig sind die Ergebnisse ein Auftrag, wirtschaftspolitisch alles zu unternehmen, dass wir den vergleichsweise hohen Wohlstand in Südtirol auch für die Zukunft zu sichern vermögen”, kommentierte Handelskammerpräsident Michl Ebner das Ergebnis.

Donnerstag, 1. April 2010, von Elmar Leimgruber

magnam gloriam: 1 Million verkaufter CDs; Festakt heute um 20.30 Uhr in Wiener Hofburg

Das Wiener Newtrance-Projekt magnam gloriam aus dem Hause elmadonmusic.com hat seine neue Single “Resurrection” zur Überraschung der gesamten Musikindustrie innerhalb nur einer Woche über eine Million Mal in Österreich verkauft.

Daher findet heute abend in der Wiener Hofburg ein Festakt statt, bei dem magnam gloriam die Platin-CD in feierlichem Rahmen übergeben wird. Bundespräsident Fischer und die Spitzen der österreichischen Bundesregierung haben ihr Kommen zugesichert. ORF 1 überträgt in Abänderung seines Hauptabendprogramms ab 20.15 Uhr live. RTL, ATV, Puls und Pro 7 Österreich werden ebenfalls vor Ort sein.

Leider ist aus organisatorischen Gründen nur eine begrenzte Zahl von Fans zur Veranstaltung zugelassen. Treffpunkt für interessierte Fans ist im Hofburghof um 19.30 Uhr. Einlass kann leider nur jenen Fans gewährt werden, die eine Tafel mit der Aufschrift magnamgloriam.com oder zumindest ein möglichst auffälliges Transparent bzw. Plakat mit der Aufschrift magnamgloriam.com bei sich tragen und auch Mitgleider der Fangruppe von elmadonmusic.com auf facebook sind.

Die Veranstalter ersuchen um Verständnis, dass aufgrund der Kurzfristigkeit dieses einmaligen Ereignisses keine Korrespondenz vor dem Event, auch nicht Journalisten gegenüber, erfolgen kann. Die Akkreditierung erfolgt heute abend direkt vor Ort ohne Voranmeldung.

magnam gloriam waren bis vor Kurzem von Fachleuten maximal Aussenseiter-Chancen gegeben, und nun ist “Resurrection” von magnam gloriam (u.a. auch downloadbar bei itunes) an der Spitze aller Charts. So wollte ursprünglich auch keines der etablierten Labels die CDs von magnam gloriam vermarkten. Doch heute liefen bei elmadonmusic die Telefone heiss: bislang sei noch nicht entschieden, mit welchem der grossen Vermarkter künftig zusammengearbeitet werde, hiess es von elmadonmusic.com.

Montag, 29. März 2010, von Elmar Leimgruber

Hans Karl Peterlini und die Südtiroler Helden-Psyche

Seine sprachlichen Fähigkeiten sind überdurchschnittlich, seine Beobachtungsgabe und seine geistige Aufnahmefähigkeit sind exzellent, und er schafft es immer wieder gekonnt, jene entscheidenden Dinge, die es -natürlich aus seiner Sicht- zu sagen gilt, auf den Punkt zu bringen: Hans Karl Peterlini.

Auch wenn er seit Jahren immer weniger journalistisch aktiv ist, dafür mehr pädagogisch und psychologisch und als Buchautor: Er ist ohne Zweifel einer der fähigsten und besten Südtiroler Journalisten, der sich zudem ständig weiterentwickelt (was bei manchem seiner Berufskollegen nicht festzustellen ist: bedauerlicherweise): Vertrautes aufgeben zu “müssen”, führt zum Fortschritt und zum Leben: dies entspricht ja auch seiner persönlichen Überzeugung.

Hans Karl ist zudem sehr streitbar. Und auch das ist gut so: Wenn Chefredakteurs-Positionen auch zuweilen mehr aus politischer und/oder wirtschaftlicher Nähe zu Parteien und Einflussnehmern oder aufgrund einer leichten Manipulierbarkeit wegen vergeben werden mögen: Ein wirklich guter Journalist ist und bleibt -mag er auch sprachlich und fachlich noch so kompetent sein- letztlich unbezahlbar und auch nicht käuflich, vor allem in dem, was er sieht, hört und denkt. Sich bewusst manipulieren und von niedrigen Machtgelüsten missbrauchen und verführen zu lassen, von wem auch immer dieses Angebot kommen mag, entspricht sicher keinem wahrlich grossen Journalisten.

Hans Karl Peterlini
Foto: © Leimgruber

Hans Karl ist auch diesbezüglich immer seinen Weg gegangen. Und natürlich hat er sich damit auch Feinde gemacht. Aber wie profil-los und unbedeutend -weil austauschbar- wäre er, wenn ihm jeder nur wohlgesonnen wäre? Ein Journalist muss für Pressefreiheit stehen, provozieren und anecken: nicht immer, aber immer wieder und dies vor allem den Mächtigen gegenüber.

Und ein Journalist muss auch nicht genauso gut über alle Einzelheiten eines Fachgebietes Bescheid wissen wie Fachleute auf diesem. Und dennoch darf er darüber schreiben und muss es zuweilen sogar aus Verantwortungsbewusstsein seinen Lesern gegenüber.

Bei der Präsentation von Hans Karl Peterlinis neuestem Buch “Freiheitskämpfer auf der Couch” letzthin in Bozen war auch der Historiker Leopold Steurer als Diskussionsteilnehmer geladen. Dieser nützte aber seine Chance, konstruktive Kritik aus historischer Sicht zu üben nicht, sondern startete vielmehr einen für die Anwesenden unerwarteten und aggressiven Frontal-Vernichtungsschlag gegen Peterlini, indem er dessen bisherige Publikationen pauschal verwarf und Peterlini einerseits “mangelnde Distanz” und andererseits -was das aktuelle Buch betrifft- psychoanalytische Fehldeutungen vorwarf. Trotz blendender Rhetorik konnte Steurer seine Angriffe aber nicht stichhaltig begründen.

Peterlinis Psychoanalyse der Südtiroler Heldengeschichte ist eine Erweiterung und Fortführung seiner Innsbrucker Diplomarbeit “Die Sprengung von Macht und Ohnmacht” von 2004, wo er sich vor allem die psychoanalytischen Motive hinter den Südtirol-Anschlägen von 1961 bis 1988 untersucht. Im aktuellen Buch geht es um die Psychoanalyse der Tiroler Verteidigungskultur von 1809 bis zum Südtirol-Konflikt bzw. noch weiter bis zu den zeitgenössischen Landeshauptleuten von Südtirol: den “reparativen Moses” Magnago und den “Libido-Narzisten” Durnwalder.

Ich bin zusehr Journalist und maximal Hobbypsycholge, als dass ich mir erlauben könnte, hier ein fachlich kompetentes (aus der Sicht eines Psychoanalysten) Urteil über das aktuelle Buch von Hans Karl Peterlini zu fällen. Aber die “Freiheitskämpfer auf der Couch” sind äusserst interessant zu lesen und die hinter diesem Werk stehende Absicht, “Mythen nicht zu zerstören, sondern verstehen zu lernen” ist allemal lobenswert: Bevor man nicht verstehen gelernt hat, dass man nicht allein im Augenblick steht, sondern Geschichte hat, von der Geschichte seines Landes geprägt ist und dass man -ob man will oder nicht- Teil der Leidensgeschichte auch seiner Vorfahren ist, bleibt man ein ständig ängstlich Verdrängender und Abwehrender alles Neuen und Fremden.

Man kann die schwierigsten Probleme des Lebens, vor allem Verletzungen und Schmerzen -auch der Vorfahren- nur dann verarbeiten und lösen, wenn man einerseits bereit ist, Ja zu dem zu sagen, was war, es so zu akzeptieren, wie es nun mal war, auch wenn es sehr weh tut und auch Trauer zuzulassen (auch in bezug auf die Südtiroler Geschichte des 20. Jahrhunderts). Und andererseits brauchen wir Menschen grundsätzlich Verständnis und Vergebung: Also zunächst erkennen, zulassen, verstehen lernen und schliesslich das Trauma lösen und bewältigen: und dies gelingt meist nur in der Vergebung aus tiefstem Herzen: seinen Vorfahren und auch sich selbst gegenüber. Sonst werden (teils auch nur vermutete) Schuld und Trauma ungelöst von eine Generation auf die nächste weitergegeben, wie Peterlini in seinem Buch schreibt.

“Freiheitskämpfer auf der Couch” von Hans Karl Peterlini kann aber vermutlich die eigentlichen Probleme auch der Südtiroler Geschichte und der Bevölkerung auch nicht wirklich lösen. Aber dieses Buch ist ein höchst interessanter Versuch einer psychologischen Annäherung an das Südtiroler Heldentum und es versucht vor allem zu erklären, warum sich Südtiroler in gewissen Situationen -psychologisch betrachtet- so und nicht anders -vielleicht sogar- verhalten mussten. Insofern ist es sicherlich kein seichtes Werk, das kalt lässt. Sondern es berührt und lädt zum Nachdenken über das Leben seiner Angehörigen und Vorfahren ein, aber auch über die eigene Geschichte und das eigene Leben, die man keineswegs verleugnen darf.

Dann kann und wird vermutlich immer wieder was -vielleicht Schmerzhaftes- aufbrechen im eigenen Leben: und es tritt Veränderung ein. Man muss sich ja nicht dagegen wehren. Sondern wir dürfen uns auf Veränderung einlassen: immer wieder.

Freitag, 26. März 2010, von Elmar Leimgruber

Wiener Linien senken Jahreskartenpreis auf 99 Cent pro Tag*

Die neuen U-Bahn-Garnituren der Wiener Linien

Angesichts steigender Benzinpreise empfehlen die Wiener Linien den Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel. Bereits eine Wegstrecke von rund zehn Kilometern zum Arbeitsplatz (etwa von Favoriten nach Hütteldorf oder vom Alsergrund zum Gasometer) verursache allein an Benzinkosten über 500 Euro pro Jahr – ohne Anschaffungskosten, Parkpickerl, Vignette, Versicherung oder Reparaturen. Die Jahreskarte der Wiener Linien hingegen koste “nur” 449 Euro im Jahr, loben sich die Wiener Linien. Und weil man -international gesehen- ja so günstig sei, verkauften die Wiener Linien ja auch 350.000 Jahreskarten.

Also, sooooo begeistert bin ich als selbst überzeugter Nutzer der Jahreskarte der Wiener Linien nun auch wieder nicht: Noch immer sind unnotwendigerweise viel zu viele Autos in Wien unterwegs, vor allem in der Rush Hour. Dies zeigt, dass viele in Wien an Werktagen mit dem Auto zur Arbeit und anschliessend wieder heim fahren. Ich bin zwar gegen eine Citymaut, die auch bei der Wiener Volksbefragung mehrheitlich abgelehnt wurde. Aber der Öffentliche Verkehr in Wien muss insgesamt attraktiver werden:

- Die Fahrpläne müssen an die Bedürfnisse der Pendler und aller in Wien arbeitenden Menschen angepasst werden und manche schlechter angebundenen Gebiete in Wien brauchen sinnvollere und bessere öffentliche Verbindungen.

- Die Park & Ride Parkplätze am Stadtrand sollten vergrössert und kostenlos werden (oder zumindest zu einem Günstigstjahresabo angeboten werden).

- Derzeit kostet die Nützung der Wiener Netzkarte ein Tag 1,23 Euro. Dies ist eindeutig zu viel, zumal die Meisten nicht täglich mit den Öffis unterwegs sind. Ich wiederhole daher meine Forderung vom 16. Februar 2010, dass der Preis der Jahreskarte auf 99 Cent pro Tag gesenkt wird. Damit würde man zwar weniger pro Person einnehmen, aber dafür sicherlich viele zusätzliche Jahresabonnenten gewinnen können: Davon bin ich überzeugt.

- In einem weiteren Schritt ist auch die seit Jahren angeregte und überlegte Netzkarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel in Österreich auch endlich in die Tat umzusetzen und zwar so günstig, dass es für die meisten Menschen gar keine lange Überlegung mehr braucht, dass sie auf Öffis umsteigen.

* Der Titel dieses meines Kommentars ist keine Aussage oder Behauptung, sondern entspringt meinem wohlberechtigten Wunschdenken als Öffibenützer. Er wurde bewusst provokativ gewählt, um die Wiener Linien und ihren “Chef”, die Stadt Wien (gerade in der Zeit vor den heurigen Gemeinderats- und Landtagswahlen) zum Umdenken zu bewegen.

Freitag, 26. März 2010, von Elmar Leimgruber

Arbeiterkammer will Finanzmärkte bändigen (Info+Kommentar)

AK-Präsident Herbert Tumpel mit Arbeitern
Foto: AK/Peter Rigaud

Europa braucht einen Kurswechsel in der europäischen Wirtschaftspolitik: Damit die Konjunktur weiter gestärkt wird, muss die EU die Finanzmärkte bändigen,  eine Finanztransaktionssteuer einführen, die Krisenkosten fair verteilen und neue Beschäftigungsprogramme entwickeln. Dafür plädiert der Präsident der Arbeiterkammer (AK), Herbert Tumpel anlässlich des gerade stattfindenden EU Gipfels. Bei diesem wird der Europäische Rat die neue EU-Strategie für Wachstum und Beschäftigung beschließen.

Europa riskiert laut Tumpel eine gefährliche soziale Krise, wenn nicht rasch weitere Maßnahmen folgen, um ein intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum anzuschieben. “Ich erwarte mir vom Europäischen Rat ein klares Signal, dass die Belebung der Konjunktur und die Senkung der Arbeitslosigkeit absolute Priorität haben. Nur dann kann es auch gelingen, die Budgetdefizite mittelfristig in die den Griff zu kriegen”, ist der AK-Chef überzeugt.

In der EU sind laut AK derzeit fast 23 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit, besonders dramatisch ist die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen. Fast jeder fünfte der unter 25-Jährigen ist arbeitslos. Diese dramatische Entwicklung am Arbeitsmarkt ist eine Folge des Kollaps der Nachfrage und hat nichts mit starren Löhnen oder zu großzügigen Sozialleistungen zu tun. “Seit Jahren hat Europa die Förderung der Binnennachfrage vernachlässigt und zu sehr auf den Export gesetzt. Das muss jetzt anders werden,” fordert Tumpel:

+ Die Finanzmärkte müssen endlich gebändigt werden. Dort wird schon wieder genauso hemmungslos spekuliert wie vor der Krise, und die Neuregulierung des globalen Finanzsystems verläuft mehr als schleppend.

+ Es muss endlich der Steuerbetrug wirkungsvoll bekämpft werden. Allein in der EU haben wir laut EU- Kommission Ausfälle durch Steuerbetrug von geschätzen 200 bis 250 Milliarden Euro jährlich. Das entspricht immerhin 1,6 Prozent des BIP der EU-27.

+ Die Kosten müssen jene zahlen, die die Krise verursacht haben. Die EU könnte schon morgen eine Finanztransaktionssteuer beschließen. Gemeinsam mit der Bankensteuer würde das neue Einnahmen für öffentliche Investitionen im Sinne der Ziele der EU 2020-Strategie bringen.

+ Wir brauchen Beschäftigungsprogramme. Wenn der Markt nicht Beschäftigung schafft, dann muss die Politik eingreifen. Es gibt Beschäftigungspotentiale in vielen Bereichen, zum Beispiel Bildung, Gesundheit, Soziales.

+ Wir müssen die eigenen Wachstumskräfte stärken: Die USA fallen als Weltkonsument aus, China kann diese Rolle bei weitem nicht einnehmen. Wachstum schafft Europa derzeit nur mit öffentlicher Nachfrage. Daher dürfen die Konjunkturprogramme erst zurückgefahren werden, wenn der Aufschwung selbsttragend ist. Das ist dann der Fall, wenn genügend Menschen in Jobs sind und gut verdienen.

Vorausgeschickt: Ich fürchte, wir stehen leider derzeit nicht am Ende einer schweren Wrtschaftskrise, sondern wir stehen vor einer ganz immensen (noch nie dagewesenen) Wirtschaftskrise (Griechenland ist erst der Anfang: Portugal, Spanien und Italien werden folgen…), die uns in spätestens zwei Jahren erreichen wird, wenn nicht weltweit die nötigen vorbeugenden Schritte unternommen werden.

Tumpel hat in einigen Bereichen also vollkommen recht: die Spekulationen in grossem Rahmen vor allem im Bereich Unlautere “Wetten”: Profit und Abzocken, indem Unternehmen oder gar ganze Staaten ind en Bankrott geritten werden, müssen ausnahmslos verboten und strengstens geahndet werden! Und jene, die bisher durch solche unlauteren Machtspielchen zu Lasten anderer in grossem Rahmen spekuliert haben und grosse Gewinne eingefahren haben, sollten nachträglich auch noch zur Kasse gebeten werden.

Zudem: Auch der Steuerbetrug im grossen Rahmen muss nachhaltig und international bekämpft werden. In diesem Zusammenhang erneuere ich meine Forderung, dass die Schweiz von sich aus Steuersünder bekanntgeben muss.

Auch die von der österreichischen Regierung geplante Bankensteuer ist sinnvoll. Mehr noch: Genauso wie Versicherungen durch das Finanzministerium überwacht und geprüft werden und grosse Teile ihrer Gewinne an die Versicherten weitergeben müssen, muss dies auch bei Banken so kommen; und zwar selbstverstöndlich ohne zusätzliche Kosten für Konsumenten. Eine Finanztransaktionssteuer macht meines Erachtens aber nur ab einer gewissen noch zu definierenden Höhe Sinn.

Und ich bin auch mit Tumpel -entgegen dem Standpunkt der Wirtschaftskammer- einer Meinung, dass sogenannte “flexiblere Löhne” das Arbeitslosenproblem nicht lösen können: Die Menschen müssen vom Lohn leben können und das Soll-Ziel müssen daher Angestelltenverhältnisse sein. Sonst muss wiederum die öffentliche Hand mit Sozialleistungen eingreifen, was wiederum zu schweren Belastungen für alle führt. Sozialleistungen in ihrer Grundversorgung müssen übrigens nach meiner Überzeugung für alle Menschen auch dauerhaft erhalten bleiben müssen.

Was aber die von Tumpel geforderten Konjunktur- oder Beschäftigungsprogramme betrifft: klingt ja alles nett, bringt aber nix, wenn man nicht auch konkret sagt, was der Staat tun soll, um mehr Beschäftigung und eine Steierung der Konjunktur zu erreichen und natürlich auch, wie dies finanziert werden soll. Eine neue “Schuldenpolitik” ist jedenfalls -ausser im äusserten Notfall- strikt abzulehnen: schon aus Verantwortung den künftigen Generationen gegenüber.

Donnerstag, 25. März 2010, von Elmar Leimgruber

Gold für Bio-Lagrein der Landwirtschaftsoberschule Auer (Südtirol)

Bioweinpreis 2010: Grosses Gold

Beim diesjähigen Bioweinwettbewerb in Deutschland erhielten von insgesamt 411 Weinen 15 großes Gold, 56 Gold, 111 Silber und 89 eine Empfehlung. Der erstmals von den Unternehmen “Wine System AG” und “DLG TestService GmbH” sowie vom Sensorikexperten Martin Darting ausgeschriebene und von der EU offiziell anerkannte internationale Qualitätswettbewerb stand Weinen und Schaumweinen offen, die aus Trauben aus ökologischem Anbau gewonnen worden sind.

Bioweinpreis 2010: Gold-Rotweine
Gold für den Bio-Lagrein “Happacherhof” aus Auer (Südtirol)

Die höchsten Auszeichnungen als Grosses Gold (96-100 Punkte) erhielten ein Syrah-Cabernet aus Südafrika, gefolgt von einem Chianti-Sangiovese aus der Toscana, einem Shiraz und einem Garnaza aus Frankreich und mehrere Qualitäts-Bioweinen aus Deutschland. Grosses Gold erhielten weiters zwei Riesling-Weine aus Deutschland, Schaumweine aus Deutschland und Österreich und ein Dessertwein aus Katalonien (Spanien).

Gold (90-95 Punkte) ging nach Südafrika, Italien, Südtirol, Griechenland, Frankreich, Spanien, Deutschland, Australien und Österreich.

Bioweinpreis 2010: Gold für Weiss-, Schaum- und Dessertweine

Die aus 18 Personen bestehende Fachjury, die Inhaltsstoffe und Geschmackseigenschaften bewertet, überzeugte unter anderem auch der Lagrein 2007 Riserva aus dem kontrolliert biologischen Anbau am Happacherhof, dem Übungshof der Oberschule für Landwirtschaft in Auer. Der Wein ist in der Übungskellerei entstanden und wurde beim internationalen Bioweinpreis mit Gold prämiert.

Mittwoch, 24. März 2010, von Elmar Leimgruber

Caritas und Hospizbewegung fordern: Sterbehilfeverbot in die Verfassung

Caritasdirektor Michael Landau<BR>Foto: Wilke
Wiens Caritasdirektor Michael Landau
Foto: Wilke

Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau und die Präsidentin des Dachverbandes “Hospiz Österreich” Waltraud Klasnic fordern die Verankerung des Euthanasieverbots in der österreichischen Verfassung: “Der Mensch soll an der Hand eines anderen Menschen sterben und nicht durch die Hand eines anderen Menschen”, erinnerte Landau kürzlich an die Worte Kardinal Königs:

“Der Umgang mit Menschen am Ende des Lebens ist entscheidend für das menschliche Antlitz einer Gesellschaft. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, ein klares Zeichen für ein Nein zur Euthanasie zu setzen und ein klares Ja zur Hospizarbeit zu sagen. Wer aktive Sterbehilfe nicht will, muss für optimale Sterbebegleitung Sorge tragen”, betonten Landau und Klasnic übereinstimmend.

“Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu sterben. Das schließt den Anspruch auf Sterbebegleitung und bestmögliche Schmerzbehandlung mit ein. Das Recht, in Würde zu sterben und das Verbot der Tötung auf Verlangen müssen endlich in der Bundesverfassung explizit verankert werden”, ergänzte Klasnic. Schon 2001 habe der Nationalrat einstimmig einen umfassenden Entschließungsantrag zum Thema Hospizarbeit und Sterbebegleitung angenommen. Mit diesem verbindlichen Rahmen sollte sichergestellt werden, dass es auch künftig in Österreich keinen Raum für aktive Sterbehilfe geben soll.

“Ein in der Verfassung verankertes Verbot der Euthanasie wäre nicht nur ein Bekenntnis zum Leben, sondern auch ein Signal über die Grenzen unseres Landes hinaus”, betonten Landau und Klasnic. Die öffentliche Hand müsse ihre Verantwortung wahrnehmen und zusätzlich für den raschen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung (mobil, teilstationär und stationär) sowie für eine gesicherte Finanzierung in diesen Bereichen sorgen. Der Dachverband “Hospiz Österreich” vertritt mehr als 200 Hospiz- und Palliative Care-Einrichtungen in Österreich. Das Mobile Caritas Hospiz ist seit rund 20 Jahren für Menschen am Ende des Lebens im Einsatz. Die Nachfrage nach den Hospizdiensten steigt kontinuierlich an.

Diesem Anliegen, den Wünschen und Forderungen Landaus und Klasnics schliesse ich mich vollinhaltlich an.

Dienstag, 23. März 2010, von Elmar Leimgruber

Die ewige Mär von der Überetscher Bahn

Die Leitner Mini-Metro
Foto: LPA

Die Firmen “Leitner”, “Seeste” und die römische “Società Italiana per le Condotte d’Acqua” haben der Südtiroler Landesregierung eine Studie vorgelegt, nach der künftig eine Mini-Metro Kaltern mit Bozen verbinden soll. Eine grundlegende Entscheidung der Landesregierung über diese Möglichkeit muss innerhalb von sechs Monaten fallen.

Die Studie sieht vor, dass eine seilgezogene, auf Gummirädern laufende “MiniMetro” zunächst Kaltern mit dem Bahnhof von Sigmundskron verbindet. Der zweite Abschnitt der Verbindung wäre jener von Sigmundskron bis zum Bozner Verdiplatz. “Von dieser Haupttrasse könnten auch Seitentrassen abzweigen, um etwa von der Eurac aus die Seilbahn nach Jenesien zu erreichen oder von Sigmundskron aus das Krankenhaus Bozen”, erklärte Landeshauptmann Durnwalder.

Vorgestellt wurde das Projekt heute von “Leitner”-Chef Michael Seeber und Ermenegildo Zordan, bei “Leitner” verantwortlich für urbane Verkehrsmittel. “Die Grundlage unserer Lösung bildet die historische Überetscher Bahn”, legte heute Zordan dar. So sollten, geht es nach der Studie, künftig “MiniMetro”-Züge im Sieben-Minuten-Takt Kaltern über Gand, Eppan und St. Pauls mit dem Bahnhof von Sigmundskron verbinden, der als “Mittelstation” angelegt würde. Diese Strecke ist rund 9,6 Kilometer lang und würde größtenteils entlang oder unter der bestehenden Radweg-Trasse verlaufen, um dann etwa auf der Höhe der MeBo-Kreuzung die Etsch zu überqueren. Die Fahrzeit würde sich auf rund 20 Minuten belaufen.

“Die Realisierungskosten für diesen Abschnitt würden rund 108 Millionen Euro betragen, die Kosten für Betrieb und Instandhaltung jährlich rund 4,1 Millionen Euro”, erklärte heute Zordan. “Mit 1,80 Euro an laufenden Kosten pro Kilometer wäre dieses Verkehrsmittel extrem günstig im Betrieb, wenn man bedenkt, dass der Kilometer per Bus rund 2,20 Euro oder per Trenitalia-Zug rund 13,50 Euro kostet”, so Landesrat Widmann.

Zweiter Abschnitt der Verbindung wäre jener von Sigmundskron bis zum Verdiplatz im Zentrum Bozens. Die Strecke würde großteils am Eisack entlang geführt, mit sieben Haltestellen an den Eisackbrücken und der Endstation etwa dort, wo das Parkhaus Bozen-Mitte steht. Dieser Abschnitt wäre rund fünf Kilometer lang, die Fahrzeit würde rund 16 Minuten betragen. “Diese Lösung wäre koppelbar mit einer Verbindung per Umlaufbahn zwischen der Eurac und der Talstation der Seilbahn nach Jenesien”, führte heute Zordan aus. Die Baukosten beliefen sich – inklusive Kabinenbahn – auf 88,8 Millionen Euro, die laufenden Kosten jährlich auf rund 5,4 Millionen Euro.

Angesichts der hohen Baukosten steht für ihn genauso wie für den Landeshauptmann indes fest, dass das Land diese nicht allein tragen könne. “Wir suchen nach einem innovativen Finanzierungskonzept, an dem sich Land und Gemeinden aber auch Private beteiligen sollen”, so Durnwalder. “Leitner”-Chef Seeber hat heute bereits den Vorschlag einer zehnprozentigen Beteiligung seines Unternehmens deponiert.

Grundsätzlich steht für Durnwalder, Widmann und Seeber fest, dass die Unternehmen eine enorme Vorleistung erbracht hätten, dass letztendlich aber noch keinerlei Entscheidung über eine Auftragsvergabe fallen könne. “Wir müssen die Studie nun im Detail überprüfen, uns über die technische Machbarkeit klar werden, Fragen, wie jene nach der Grundverfügbarkeit, klären, uns mit den Gemeinden einig werden und ein Finanzierungsmodell erarbeiten”, sagte Landesrat Widmann. Erst dann könne eine Grundsatzentscheidung fallen und nach dieser müsse eine europaweite Ausschreibung erfolgen. Allerdings sei einer der Vorteile des “MiniMetro”-Konzepts laut “Leitner”-Vertretern dessen schnelle Realisierbarkeit: Sie rechnen mit einer Bauzeit von rund drei Jahren, die Bahn könnte – theoretisch – also bereits im Frühjahr 2014 in Betrieb gehen.

Was mich fasziniert ist, dass das Thema Überetscher Bahn seit über 25 Jahren (!) in regelmässigen Abständen, nämlich meist im Zusammenhang mit Gemeinderatswahlen auftaucht, um nach den Wahlen wieder klammheimlich in der Versenkung zu verschwinden.

Es würde schon sehr viel für die Verwirklichung der Überetscher Bahn sprechen, aber eigentlich rechne ich nicht mehr wirklich damit: Wenn die Studie bereits vorliegt und es von den politischen Verantwortlichen nun heisst, die technische Machbarkeit müsse erst geklärt werden, dann klingt dies nach einem billigen Wahlkampf-Schmäh. Und die Frage nach der Grundverfügbarkeit zeigt, dass sich das Land offenbar bislang noch nicht wirklich mit der Thematik ernsthaft auseinandergesetzt hat.

Im Prinzip wäre so Vieles machtbar und wünschenswert. Aber eben nur, wenn man wirklich will.