Mit ‘Alter’ getaggte Artikel

Freitag, 30. März 2012, von Elmar Leimgruber

Witze über Religionen sind tabu

Witze über Religionen sind für die meisten Deutschen tabu. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das Magazin Reader’s Digest hervor. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland, nämlich 61 Prozent, lehnt demnach Witze auf Kosten der Religion ab. Wer beim Witzereißen nicht ins Fettnäpfchen treten will, sollte sich zudem Scherze über Ausländer, Homosexuelle und Ostdeutsche verkneifen, wie das Magazin in seiner April-Ausgabe berichtet.

So gaben 58 Prozent der 1002 repräsentativ ausgewählten Befragten an, das Thema Ausländer eigne sich nicht für Witze. 57 Prozent meinten, man sollte nicht über Homosexuelle lachen, und 50 Prozent wiesen darauf hin, beim Thema Ostdeutsche könne man leicht ins Fettnäpfchen treten. Im Februar 2012 hatte das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag von Reader’s Digest bundesweit repräsentativ 1002 Menschen befragt.

Nur eine Minderheit von 18 Prozent meint, Witze dürfe man über alles machen. Wie Reader’s Digest berichtet, sind die Befragten im Alter zwischen 30 und 39 Jahren am tolerantesten, von denen 27 Prozent im Prinzip über jedes Thema lachen. Besonders humorvoll zeigten sich in der Umfrage die Teilnehmer mit dem höchsten Bildungsabschuss. Von ihnen sagten 31 Prozent, es gebe für sie bei Witzen keine Tabus.

Dienstag, 16. August 2011, von Elmar Leimgruber

Studie: Vertrauen führt zu Zufriedenheit

Wer Anderen vertraut, ist weitaus zufriedener mit seinem Leben als derjenige, welcher zum Misstrauen seinen Mitmenschen gegenüber neigt. Zu diesem interessanten Ergebnis kommt die Mehrzweckerhebung 2011, die vom Südtiroler Landesinstitut für Statistik (ASTAT) bei 564 Haushalten aus 23 Südtiroler Gemeinden mit insgesamt 1.403 Haushaltsmitgliedern über 14 Jahren durchgeführt wurde. Demnach wächst die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben proportional zum Vertrauen, das man anderen Menschen entgegenbringt.

Die eigene Zufriedenheit hängt auch wenig vom Wohnort oder von der sozialen Schicht ab, wohl aber von den Beziehungen zu Freunden: je öfter man sie sieht, umso mehr steigt die Zufriedenheit.  Jedoch gibt es einen deutlichen Einfluss der  Staatsbürgerschaft: Einheimische sind mit ihrem Leben signifikant zufriedener als Zuwanderer.

Aus der ASTAT-Mehrzweckerhebung 2011 auch geht hervor, dass 67,1% der Südtirolerinnen und Südtiroler mit ihrem Leben durchaus zufrieden sind. Dies sind zwar 2 Prozentpunkte weniger als noch vor einem Jahr, aber trotzdem ist der Zufriedenheitsgrad als hoch einzustufen. 54,4 Prozent antworteten mit einem Wert zwischen 8 und 9, 12,6%  sogar mit dem Höchstwert 10 (auf einer Skala von 0 bis 10).

Jedoch sind die Südtiroler laut Studie eher misstrauisch: Lediglich 36,6% der Südtirolerinnen und Südtiroler glauben grundsätzlich, man könne den meisten Menschen vertrauen, während der restliche Anteil von 63,4% der Meinung ist, man müsse sehr vorsichtig sein. Wer über einen höheren Studientitel verfügt, vertraut seinem Nächsten eher als Personen mit einem schulisch niedrigeren Niveau. Finden sich unter Akademikern 51,0% von „Vertrauensseligen“, so beläuft sich der entsprechende Anteil unter Personen mit Grundschulabschluss nur auf 28,8% (bzw. 19,8% unter Personen ohne jeglichen Schulabschluss). Interessant auch: Geschlechtsspezifische Unterschiede gibt es zwar nicht, aber mit zunehmendem Alter wächst auch das Vertrauen in den Nächsten: von 30,7% unter den 20-Jährigen auf 46,0% bei den 60-Jährigen. Es nimmt dann aber bei den über 65-Jährigen stark ab (25,0%).

Was die verschiedenen Lebensbereiche betrifft, so sind es v.a. die Familie (94,6%), die Gesundheit  (92,6%) und die Beziehungen zu Freunden (91,4%),  welche den höchsten Zufriedenheitsgrad verzeichnen (Summe der Antworten „sehr zufrieden“ und „ziemlich zufrieden“). Größere Unzufriedenheit lässt sich hingegen hinsichtlich der Freizeit (17,6%) und der wirtschaftlichen Situation (22,1%) ausmachen. Dabei sind die Unterschiede nach Geschlecht unerheblich,  jene nach Alter hingegen nicht: Die Zufriedenheit mit Gesundheit und Beziehungen zu Freunden nimmt mit zunehmendem Alter ab. 20,5% der über 65-Jährigen sind mit ihrem Gesundheitszustand kaum oder gar nicht zufrieden.

92,8% der Erwerbstätigen sind mit der eigenen Arbeit ziemlich bis sehr zufrieden. Die Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Situation (welche sich auf 22,1% beläuft) ist somit weitaus größer als die Unzufriedenheit mit der Arbeit (7,2%), auch wenn der Zusammenhang zwischen beiden sehr stark ist. Zwischen den Geschlechtern bestehen keine Unterschiede, wohl aber bezüglich des Wirtschaftsbereiches: Von den in der Landwirtschaft Tätigen sind  12,5% unzufrieden, von den im Dienstleistungssektor Tätigen sind es 8,0% und unter den in der Industrie Beschäftigten 4,0%. Entsprechend ist der Anteil an Unzufriedenen in städtischen Wohnorten (wo hauptsächlich Dienstleistungen angeboten werden) etwas höher als in ländlichen. In jedem Fall ist aber selbstständige Arbeit häufiger Quelle für Unzufriedenheit als unselbstständige (10,1% gegenüber 6,6%).

Mittwoch, 24. März 2010, von Elmar Leimgruber

Caritas und Hospizbewegung fordern: Sterbehilfeverbot in die Verfassung

Caritasdirektor Michael Landau<BR>Foto: Wilke
Wiens Caritasdirektor Michael Landau
Foto: Wilke

Der Wiener Caritasdirektor Michael Landau und die Präsidentin des Dachverbandes “Hospiz Österreich” Waltraud Klasnic fordern die Verankerung des Euthanasieverbots in der österreichischen Verfassung: “Der Mensch soll an der Hand eines anderen Menschen sterben und nicht durch die Hand eines anderen Menschen”, erinnerte Landau kürzlich an die Worte Kardinal Königs:

“Der Umgang mit Menschen am Ende des Lebens ist entscheidend für das menschliche Antlitz einer Gesellschaft. Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, ein klares Zeichen für ein Nein zur Euthanasie zu setzen und ein klares Ja zur Hospizarbeit zu sagen. Wer aktive Sterbehilfe nicht will, muss für optimale Sterbebegleitung Sorge tragen”, betonten Landau und Klasnic übereinstimmend.

“Jeder Mensch hat das Recht, in Würde zu sterben. Das schließt den Anspruch auf Sterbebegleitung und bestmögliche Schmerzbehandlung mit ein. Das Recht, in Würde zu sterben und das Verbot der Tötung auf Verlangen müssen endlich in der Bundesverfassung explizit verankert werden”, ergänzte Klasnic. Schon 2001 habe der Nationalrat einstimmig einen umfassenden Entschließungsantrag zum Thema Hospizarbeit und Sterbebegleitung angenommen. Mit diesem verbindlichen Rahmen sollte sichergestellt werden, dass es auch künftig in Österreich keinen Raum für aktive Sterbehilfe geben soll.

“Ein in der Verfassung verankertes Verbot der Euthanasie wäre nicht nur ein Bekenntnis zum Leben, sondern auch ein Signal über die Grenzen unseres Landes hinaus”, betonten Landau und Klasnic. Die öffentliche Hand müsse ihre Verantwortung wahrnehmen und zusätzlich für den raschen Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung (mobil, teilstationär und stationär) sowie für eine gesicherte Finanzierung in diesen Bereichen sorgen. Der Dachverband “Hospiz Österreich” vertritt mehr als 200 Hospiz- und Palliative Care-Einrichtungen in Österreich. Das Mobile Caritas Hospiz ist seit rund 20 Jahren für Menschen am Ende des Lebens im Einsatz. Die Nachfrage nach den Hospizdiensten steigt kontinuierlich an.

Diesem Anliegen, den Wünschen und Forderungen Landaus und Klasnics schliesse ich mich vollinhaltlich an.

Montag, 8. März 2010, von Elmar Leimgruber

Die gute Nachricht zum Weltfrauentag: Frauen überleben Männer

Jetzt haben wir es also schwarz auf weiss: Frauen (über)leben länger: Eine gute Nachricht zum heutigen Weltfrauentag, verbunden mit besten Wünschen meinerseits für alle Frauen weltweit.

Im Jahr 2030 wird über ein Viertel aller Frauen 65 oder älter sein. Dies geht aus den aktuellen Daten des europäischen Statistikamtes (eurostat) hervor:

Derzeit sterben Männer in der EU27 demnach durchschnittlich mit 76 Jahren, während Frauen über 82 Jahre erreichen. Die höchste Lebenserwartung in Europa haben derzeit Frauen aus Frankreich, gefolgt von jenen aus der Schweiz, aus Spanien und Italien sowie Männer aus der Schweiz, gefolgt von jenen aus Schweden, Italien und Zypern. Frauen in Bulgarien und Rumänien sowie Männer aus Litauen und Lettland leben am wenigsten lang.

Die steigende Lebenserwartung für das Jahr 2030 wird laut eurostat durch einen Anstieg des Anteils von Frauen im Alter von 65 Jahren und älter widergespiegelt: Im Jahr 2008 war ein Fünftel (19%) aller Frauen in der EU27 65 Jahre oder älter, während für das Jahr 2030 ein Anstieg dieses Anteils auf ein Viertel (26%) erwartet wird.

Für das Jahr 2030 wird ein durchschnittliches Todesalter für Männer auf 80 Jahre und für Frauen auf über 85 Jahre prognostiziert. Für das Jahr 2030 wird also in der EU27 ein Anstieg der Lebenserwartung bei Geburt auf 85,3 Jahre für Frauen und 80,0 Jahre für Männer erwartet, ein Unterschied von 5,3 Jahren. Es wird zudem angenommen, dass sich die Unterschiede zwischen Frauen und Männern verringern werden, von ungefähr drei Jahren in Zypern bis zu etwa neun Jahren in Litauen, Estland und Lettland.

Demnach lag im Jahr 2008 die Lebenserwartung von Frauen bei 77,0 Jahren in Bulgarien und 84,9 Jahren in Frankreich (2007) und sie war in allen Mitgliedstaaten höher als für Männer. Die größten Unterschiede der Lebenserwartung für Männer und Frauen, von etwa elf Jahren, im Jahr 2008 gab es in Litauen (77,6 Jahre für Frauen und 66,3 Jahre für Männer), Estland (79,5 and 68,7) und Lettland (77,8 and 67,0) und die geringsten, von etwa vier Jahren, in den Niederlanden (82,5 und 78,4), Schweden (83,3 und 79,2) und dem Vereinigten Königreich (81,8 und 77,6 im Jahr 2007). Im Durchschnitt lag im Jahr 2007 in der EU27 die Lebenserwartung bei Geburt bei 82,2 Jahren für Frauen und 76,1 Jahren für Männer, dies entspricht einem Unterschied von 6,1 Jahren.