Archiv für März 2011

Donnerstag, 10. März 2011, von Elmar Leimgruber

Donauinselfest 2011 kommt bescheidener

Das etwas abgewandelte Logo des Donauinselfestes 2011

Das diesjährige, das 28. Wiener Donauinselfest findet vom von 24. bis 26. Juni 2011 unter dem Motto: “Mit Sicherheit Spaß” statt. Und Vieles wird neu: Vor allem wird es keine eigene Ö3-Bühne mehr geben, sondern sowohl die Live-Acts von Radio Wien als auch jene von Ö3 werden heuer auf der so genannten Festbühne stattfinden. Damit soll die Sicherheit des Donauinselfestes weiter verbessert werden:

Vorhandene Sicherheitszonen werden erweitert und neue Zonen geschaffen. Mittels Videoüberwachung werden alle Zu- und Abgänge kontrolliert. Um einen noch kontrollierteren und flüssigeren Zu- und Abstrom bei der Brücke gewährleisten zu können, wird eine neue Sicherheitszone vor dem Aufgang zur Floridsdorfer Brücke geschaffen. Damit wird die ega/Radio Arabella Bühne aufgrund der neuen Sicherheitszone nicht mehr am Donauinselfest 2011 vertreten sein. Als neuer Partner der Familieninsel bleibt Radio Arabella jedoch dem Donauinselfest treu. 

 

Durch neue Sicherheitszonen und durch die Zusammenlegung von Fest- und Ö3-Bühne ändert sich auch der Inselplan 2011

Im Bereich der Ö3 Bühne war der Andrang in den vergangen Jahren besonders groß. Projektleiter Sascha Kostelecky: “Wir freuen uns, dass wir Hitradio Ö3 dazu gewinnen konnten, ihre Hits und Stars auf der großen Festbühne zu
präsentieren. Damit wird die laut Veranstalter größte Open-Air Bühne Österreichs zur superstarken ORF Bühne. Denn auch Radio Wien bleibt als treuer Partner fixer Bestandteil im Herzen des Donauinselfestes.” Am Samstag wird Radio Wien das Programm auf der Festbühne gestalten und am Freitag und Sonntag die Ö3-Stars auf.

Die Schlager- und Volksmusikbühne wird aufgrund des Besucheranstromes mehr Raum am Donauinselfest bekommen: Die Bühne wird zwischen Schnellbahnbrücke und Brigittenauer Brücke “im Herzen des Donauinselfests” beheimatet sein.

Start für die zweite Runde des „Rock the Island – Talent Contests“, erstmals mit Special Award Auch das 28. Donauinselfest steht im Zeichen der Mitbestimmung und Partizipation: Der zweite „Rock the Island – Talent Contests“ startet: Im Rahmen des Contests haben Interessierte die Möglichkeit, das Line Up zuerst online und dann bei der Final Audition mitzubestimmen. Zum zweiten Mal haben interessierten Bands die attraktive Chance, sich einen Auftritt am größten Open-Air Festival Europas mit freiem Eintritt zu erkämpfen.

Die insgesamt 19 SiegerInnen treten zwischen Freitag, dem 24. Juni und Sonntag, dem 26. Juni am Donauinselfest 2011 auf. Die jeweils ersten Plätze werden im Vorabendprogramm – also direkt vor den großen Stars – einen Slot erhalten. Erstmals sucht das Donauinselfest auch Stars für die Volksmusik- und Schlagerbühne. Als besonderer Anreiz für TeilnehmerInnen wurde der MAGIC LIFE SPECIAL AWARD ins Leben gerufen. Die Teilnehmer des Contests können sich zusätzlich zu ihrem Auftritt am Donauinselfest einen weiteren erkämpfen: Die jeweiligen Gewinner performen als Vorgruppe von Kim Wilde oder Semino Rossi oder als DJ vor Bob Sinclar.

Das Musikangebot wird umstrukturiert. So wird die Volksmusikbühne mit einem Frühschoppen am Samstag und Sonntag schon ab der Mittagszeit die ersten musikalischen Programmhighlights bieten. Auch auf den anderen Bühnen werden früher als bisher Programmhighlights angeboten. Ein durchgängiger Mix aus Top-Stars und weniger bekannten Gruppen wird den Besucherstrom gleichmäßiger verteilen. Unterschiedliche Endzeiten der Bühnenprogramme schaffen laut Veranstalter eine bessere Verteilung des Besucherabstromes und bringen somit auch eine Entlastung für die Wiener Linien.

Mit der Erweiterung der Familieninsel wird das Angebot für Familien und Kinder weiter ausgebaut. Der neue Partner Radio Arabella wird ein Programm präsentieren, auf das man schon gespannt sein kann. Eine komplett neu konzipierte Action & Fun – Insel zwischen U6 und Brigittenauer Brücke attraktiviert heuer das Sportprogramm weiter.

Mittwoch, 9. März 2011, von Elmar Leimgruber

Mit “Papst-SMS” durch die Fastenzeit

Gratis-Fasten-SMS vom Papst
Grafik: katholisch.at

Mit dem heutigen Aschermittwoch beginnt für Christen die Fastenzeit. Auch wenn Fasten heute vielfach aus gesundheitlichen Gründen gepflegt wird, bietet die katholische Kirche in Österreich während der 40 Tage der Fastenzeit Impulse von Papst Benedikt XVI. in Form von SMS. Wer möchte, kann die kostenlosen SMS formlos abonnieren.

Die päpstlichen Kurzbotschaften wollen zum Innehalten und Nachdenken über den persönlichen Glauben einladen, erläuterte der Medienreferent der Bischofskonferenz, Paul Wuthe, das Ziel der Aktion. Diese “etwas andere SMS” würden sich als Einladung zur “Entschleunigung” und “Besinnung auf das Wesentliche” verstehen. Dem entspreche auch die Auswahl der Papstzitate, die in “sprachlicher Eleganz” die großen “Worte des Glaubens” zur Sprache bringen, so Wuthe. Sie handeln von “Gott und Mensch”, “Glaube, Hoffnung, Liebe”, “Gebet” und “Erlösung”.

Die  Anmeldung zur Fasten-SMS erfolgt durch eine SMS mit dem Kürzel “PAPST” an die Telefonnummer 0664/6606651. Man erhält dann 40 Tage lang bis zum Karsamstag (23. April) täglich eine Papst-Kurznachricht aufs Handy. Die Zusendung der SMS ist für den Empfänger mit keinen Kosten verbunden. Das SMS-Service funktioniert für alle Handys von österreichischen Mobilfunkbetreibern. Weitere Informationen sind online abrufbar.

Dienstag, 8. März 2011, von Elmar Leimgruber

Heute ist der 100. Weltfrauentag

Viele Führungskräfte in Apotheken sind weiblich

Am heutigen 100. Weltfrauentag entbietet redakteur.cc herzliche Grüße an alle Frauen und Dank für ihren wertvollen Dienst an ihren Familien und an der Gesellschaft.

Während die meisten Medien an diesem Tag die immer selben Meldungen zum Thema bringen, berichte ich auch hier Spezielles:

A) Eine gute Nachricht zuerst: Die Hälfte der Leiter der mehr als 21.000 Apotheken in Deutschland ist weiblich. Darauf weist die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände anlässlich des Internationalen Frauentags hin. Der Frauenanteil unter allen berufstätigen Apothekern in Deutschland liegt bei 67,5 Prozent (Stand: Ende 2009). Während Industrie, Verwaltung und Wissenschaft auf 58,1 Prozent und Krankenhausapotheken auf 60,3 Prozent kommen, liegt der Anteil der Apothekerinnen in öffentlichen Apotheken sogar bei 69,3 Prozent. Betrachtet man davon nur die Apothekenleiter, so kommen Frauen auf einen Anteil von 46,7 Prozent – trotz Karriereunterbrechungen und erhöhter Belastungen, die sie z.B. in vielen Familien tragen, so die deutsche Apothekervereinigung.

B) Die Sonderbeauftragte des österreichischen Außenministeriums für Frauenfragen, Ursula Plassnik, fordert für 2012 die globale Kampagne “Frauenrechte sind Menschenrechte”. Was in Österreich und Europa heute eine Selbstverständlichkeit ist – Wahlrecht und weitgehend gleichberechtigte politische Teilhabe – ist für Millionen Frauen in dieser Welt, unter anderem im arabischen Raum, nach wie vor ein unerreichter Traum. “Ab sofort muss jeder Demokratie-Fahrplan in der Region auch die gleichberechtigte und wirksame Beteiligung der Frauen enthalten,” fordert Plassnik.

C) “Menschenhandel und Zwangsprostitution entmenschlichen”, betonte Sr. Silke-Andrea Mallmann, die als Pädagogin und Psychologin die Beratungs- und Betreuungsstelle “Talitha” der Kärntner Caritas leitet, bei einer
gemeinsamen Veranstaltung der Katholischen Jugend der Erzdiözese Wien, der Salvatorianerinnen und der österreichischen bischöflichen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (“Iustitia et Pax”) in Wien. Die katholischen Organisationen wollen sich gemeinsam gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution stark machen und die jungen Frauen, vor allem aus osteuropäischen Ländern, aus ihrer Zwangssituation befreien. Die Veranstaltung wurde bewusst im Vorfeld des “Internationalen Frauentags” angesetzt. Menschenhandel sei, so die Angaben der Experten, die drittgrößte Einnahmequelle des organisierten Verbrechens nach Waffen- und Drogenhandel. Der Jahresumsatz werde auf 32 Milliarden Dollar geschätzt.

 

Montag, 7. März 2011, von Elmar Leimgruber

AustroLeaks sucht brisantes Material

71. Treffpunk Radio: AustroLeaks - Wie brisantes Material zum Journalisten findet =

v.l.n.r.: Martina Ressmann, APA-OTS, Harald Sorger, Putz & Stingl, Rainer Fleckl, Kurier und Norbert Welzl, ÖJC
Foto: APA-ots

Wer brisantes Material über Unternehmen und Institutionen hat und möchte, dass dies veröffentlicht wird, hat nun auch in Österreich ein Tool zur Verfügung, um anonymisiert die Kurier-Aufdeckerplattform AustroLeaks zu kontaktieren und mit bislang unbekannten Dokumenten zu versorgen. Rainer Fleckl, Leiter des Ressorts “Investigative Recherche” der Tageszeitung “Kurier”, stellte im Zuge des 71. Treffpunkt Radios das hauseigene Aufdeckertool AustroLeaks vor.

 

Das Tool basiert auf dem jenem vom deutschen Kurier-Minderheitseigentümer WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung), die ebenfalls Informationsfreudigen die Möglichkeit, Brisantes anonymisiert upzuloaden. Im Gegensatz aber etwa zu Wikileaks gibt es weder auf WAZ-Leaks, noch auf AustroLeaks öffentlich zugängliches Quellenmaterial, erklärte Fleckl auf Anfrage von redakteur.cc. Die upgeloadeten Dokumente stellen lediglich eine redaktionsinterne Hilfe für das Recherche-Team dar, um die Bausteinchen einer Story zusammenzufügen.

Fleckl sichtet das Material und entscheidet anschließend über eine weitere Recherche. “Im Grunde genommen ist es wie ein digitaler Briefkasten, über den mit der Redaktion in direkte  Interaktion getreten werden kann”, so Fleckl. Die Motive sind klar: “Medien müssen sich in Zukunft mehr und mehr differenzieren – und dazu zählen eben auch Exklusiv-Stories.”

Seit Dezember 2010 betreibt der Kurier sein eigenes Investigativ-Ressort. AustroLeaks ebnet dabei den direkten
elektronischen Weg in die Redaktion. “Unser Ressort kann sich mit zwei Angestellten, die zusätzlich immer noch Artikel für ihre ursprünglichen Ressorts schreiben, im Falle einer neuen Investigation voll und ganz darauf stützen”, so Fleckl auf die Frage, wie viele neue Ressourcen hierbei in Anspruch genommen würden.

Dass dieser neue Zugang auch für Journalistinnen und Journalisten neue Herausforderungen bedeutet, beschreibt Fleckl so: “Die Beweggründe, Informationen preis zu geben, sind oftmals sehr emotionale. Es gibt immer wieder Menschen, die einfach nicht weiter zusehen wollen und dann auspacken. Recherchen können sich über Monate
bis Jahre hinziehen. Schlussendlich überlegen wir aber immer auch, ob man als Journalist verantworten kann, was man schreibt bzw. ob es wichtig ist, dass z.B. im Artikel alle Namen erscheinen, oder ob wir das dann der Anklage überlassen. Für den Leser macht es oft keinen Unterschied, für die handelnden Personen natürlich schon. Wir sind
uns hier der Konsequenzen sehr bewusst,” so Fleckl.

Sonntag, 6. März 2011, von Elmar Leimgruber

Ärztekammer fordert mehr Kompetenzen für Hausärzte

Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Gallup-Instituts liegen Hausärzte mit 8,1 von zehn möglichen Punkten an der Spitze des Vertrauensindex. “Dieses Ergebnis ist für uns hoch erfreulich” betont der stellenvertretende Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien, Rudolf Hainz. Er fordert nun eine Neupositionierung des Hausarztes durch mehr Kompetenz:

Ständig werde von notwendigen Einsparungen im Gesundheitswesen gesprochen. “Dass eine Stärkung der Kompetenzen der Hausärzte Effizienz mit sich bringt, sollte den politisch Verantwortlichen langsam bewusst werden”, so Hainz. Gerade in der aktuellen Diskussion rund um die überlasteten Spitalsambulanzen sei es “höchst an der Zeit”, die Rolle der Hausärzte aufzuwerten. Für die Patienten sei es enorm wichtig, einen fixen Ansprechpartner konsultieren zu können, wenn sie gesundheitliche Probleme hätten. “Hausärzte, die ihre Patienten jahrelang betreuen und über deren Krankengeschichte genau Bescheid wissen, können eine persönliche Zuwendungsmedizin auch umsetzen”, sagt Hainz.

Darüber hinaus könne der Hausarzt die wichtige Rolle der Drehscheibe im “gesundheitlichen Versorgungsdschungel” übernehmen. Hainz zufolge gehe unnötigerweise “viel Zeit und Geld verloren, wenn Patienten auf eigenen Verdacht hin Spitalsambulanzen konsultieren, ohne vorher mit ihrem Hausarzt gesprochen zu haben”.

Schon lange fordert die Ärztekammer, dass Hausärzte die Befunde ihrer Patienten verpflichtend übermittelt bekommen. “Wenn dem Hausarzt alle Befunde vorliegen, ist auch die Elektronische Gesundheitsakte, deren Implementierung eine Menge Geld kostet, überflüssig”, meint Hainz. Würden beim Hausarzt alle Informationen zusammenlaufen, könnten diese an die Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachrichtungen entsprechend weitergeleitet werden und wären dabei immer “in sicheren Händen”.

Besonders in Hinblick auf die jüngsten Diskussionen rund um die Wiener Spitalsambulanzen und den Warnungen der Spitalärzte vor drohenden Leistungskürzungen im Spitalsbereich weist Hainz auf die Dringlichkeit der Stärkung des niedergelassenen Bereichs – und hier insbesondere der Hausärzte – hin: “Die Zeit drängt. Wenn nicht jetzt gehandelt wird, wird es, so wie es bereits in den ländlichen Regionen absehbar ist, auch in Wien zu einem Mangel an Hausärzten kommen.”

Samstag, 5. März 2011, von Elmar Leimgruber

Grasching ist: Heinzi kommt

elmadon “Heinzi”
Kreation: © elmadonmusic.
Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung: © Georges Schneider, photonews.at

Er ist ja wirklich arm dran: unser ehemaliger österreichischer Finanzminister Karl-Heinz Grasser: Schon längst nicht mehr in Amt und Würden und trotzdem wird ihm dauernd ans Bein gepinkelt. So viel Böses soll er verbrochen haben, dass selbst die Justiz es nicht schafft, die ganzen fiesen Vorwürfe gegen ihn zu prüfen.

Dabei war und ist er DER Strahlemann und Politstar, DIE Zukunftshoffnung der Politik, DER ideale Zukunftskanzler Österreichs:

Er ist so schön, so reich, so geil und überhaupt:

Was wollen all die bösen Neider? Die gönnen ihm nur nicht, dass er so umwerfend genial und hübsch und alles ist, was Frau, Mann, Politik, Wirtschaft, Österreich, Mensch sich überhaupt nur wünschen kann.

Also BIIIIIITTTTEEEE: Seids net so bös und zu fies zu ihm!

Er ist ja nicht nur fesch, sondern ganz lieb.

Ja, er muss wiederkommen, unser Heinzi: Die Politik, ja unser Land, ist ohne ihn verloren. Er ist ist unsere Hoffnung, unser Retter: unser aller, unser über alles geliebter Heinzi:

Fasching ähm, Grasching ist: Also lasst uns ihn feiern, loben, preisen und ehren, für ihn und mit ihm singen und tanzen:-)

Und elmadonmusic (elmadonmusic auf Facebook) unterstützt uns mit dem wunderbaren Song “Heinzi” von elmadon.

Hier ist das offizielle youtube-Video für unseren Heinzi:

Hier kann in jede Version des Songs “Heinzi” kostenlos reingehört werden:

 

Und hier gibts den vollständigen Text (Lyrics) für alle zum Mitsingen:

Ich bin so schön
Ich bin so klug
Ich bin so lieb

Ich bin so fesch
Ich bin so geil
Ich bin so reich
Doch die anderen sind so bös.

Heinzi, Heinzi Heinzi
Heinzi, Heinzi, Heinzi

O Heinzi, i love you so,
O Heinzi, i love you more than christal

Ich bin so schön
Ich bin so klug
Ich bin so lieb
Und die anderen sind so fies

O Heinzi, i love you so,
O Heinzi, i love you more than all my christal

Heinzi, Heinzi, Heinzi
Heinzi, Heinzi, Heinzi

 

 

Freitag, 4. März 2011, von Elmar Leimgruber

Über Südtirols Nein zu den italienischen Einheitsfeiern

Die “Expansion” Italiens von 1815 bis 1870

Am 17. März feiert Italien 150 Jahre italienische Einheit. Die 1961 durch militärärische Siege von Giuseppe Garibaldi und durch die anschließende Einsetzung eines König erzwungene Einheit Italiens war jedoch von Anfang an auch innerhalb des damals neuen Italien umstritten. Dies änderte sich erst recht nicht mit Ende des ersten und zweiten Weltkriegs, als das italienische Staatsgebiet zusätzlich vergrößert wurde.

Und auch heute, 150 Jahre nach der “Einheitsgründung” Italiens, sehen auch viele Italiener der Einheit Italiens sehr skeptisch und daher keinen Grund zum Feiern. So will die mit Silvio Berlusconi im römischen Parlament sitzende Lega Nord schon längst einen eigenen Staat Padanien (Poebene).

Südtirol wurde erst nach dem ersten Weltkrieg Teil des italienischen Staatsgebietes, was für die Südtiroler Bevölkerung bis heute als Unrechts-Anschluss gesehen wird. Dies hängt mit mehreren Faktoren zusammen:

Einerseits war Südtirol bereits im 10. Jahrhundert Teil des Herzogtums Bayern (einer Art Vorgänger Österreichs) gehörte seit 1363 zu Tirol und war als Kronland auch Teil der Habsburgermonarchie, orientierte sich kulturell und geschichtlich vor allem am süddeutschen Kulturraum (Schloss Tirol liegt in Südtirol und der Südtiroler Andreas Hofer leitete auch den Tiroler Freiheitskrieg gegen Napoleon) und daher war selbst bei der Volkszählung 1910 zu 89 Prozent der Südtiroler Bevölkerung deutschsprachig.

Andererseits sorgte zudem das Verbot der deutschen Sprache und Kultur, die Zwangsitalienisierung und massenhafte Ansiedlung von Süditalienern während des italienischen Faschismus in Südtirol zu großem Unmut und Enttäuschung: Bei der letzten Volkszählung 2001 schienen 61 Prozent der Bevölkerung in Südtirol als deutschsprachig auf, 24,5 als italienisch und 4 Prozent als ladinisch.

Das Herzogtum Bayern im 10. Jahrhundert mit Südtirols Landeshauptstadt Bozen
Karte: CC tk

Südtirols Landeshauptmann hat kürzlich bekanntgegeben, dass die Südtiroler Landesregierung offiziell nicht an den 150-Jahr-Feierlichkeiten Italiens teilnehmen wird. Die folgende Reaktion von Staatspräsident Giorgio Napolitano, der sein Unverständnis darüber äusserte und meinte, auch die Südtiroler wären Italiener, provozierte eine weitere ausführliche Antwort von Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder: Er habe zwar vollstes Verständnis für all jene, die das Einheits-Jubiläum feiern wollten. “Das selbe Maß an Verständnis erhoffe und erwarte ich mir allerdings auch für all jene, die keinen Grund zum Feiern sehen”, so Südtirols Landeshauptmann.

Die unterschiedliche Herangehensweise an das Jubiläum sei vor einem historischen Hintergrund zu sehen, beginnend mit der Tatsache, dass Südtirol vor 150 Jahren noch nicht zu Italien gehört habe, sondern nach wie vor Teil Österreichs gewesen sei. Auch weist Durnwalder darauf hin, dass die Annexion Südtirols durch Italien im Jahr 1919 gegen den ausdrücklichen Willen der Bevölkerung erfolgt sei. “Ich glaube nicht, dass man von einem Teil der Südtiroler Bevölkerung – einem großen Teil zudem - erwarten kann, dass sie die Einheit Italiens feiert, wenn die Generation ihrer Eltern oder Großeltern jahrzehntelang gelitten hat, nur weil sie ihre Muttersprache sprechen, ihre Kultur verteidigen und ihre Traditionen leben wollte”, betonte Durnwalder.

Schloss Tirol, der ehemalige Sitz der Grafen von Tirol, in Dorf Tirol oberhalb von Meran in Südtirol

Wären die drei Volksgruppen im Land der selben Meinung, hätte er – Durnwalder – kein Problem, die gesamte Bevölkerung zu vertreten. “Aber während die Italiener im Land sicherlich das Recht und auch einen Grund zum Feiern haben, dürfte die Zurückhaltung der Deutschen und Ladiner doch verständlich sein”, so der Landeshauptmann, der betont, keine alten Wunden aufreißen zu wollen. “Geben wir stattdessen allen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob sie feiern wollen oder nicht, und zwar in vollem Respekt vor den verschiedenen historischen Hintergründen und Gefühlen”, erklärte Durnwalder.

“Ich habe die Verfassung immer respektiert, auch weil ich der Meinung bin, dass wir mit dem Staat eine moderne Autonomie entwickelt haben, die wir – so glaube ich – auch gut und im Sinne aller drei Volksgruppen in Südtirol verwalten”, so der Landeshauptmann, der darüber hinaus betont, sich auch immer für das friedliche Zusammenleben eingesetzt zu haben. “Dieses Zusammenleben hat heute ein Niveau erreicht, um das uns viele beneiden, weil wir auf den Dialog und auf das gegenseitige Verständnis gesetzt haben”, so Durnwalder.

Donnerstag, 3. März 2011, von Elmar Leimgruber

Lugner und sein braves Mädchen Ruby – Eindrücke in Bildern

“Ich möchte wieder leben können wie ein normales 18-jähriges Mädchen, Pizzaessen gehen mit Freunden, ohne dass man mich begafft,” sagte Karima el-Mahroug, besser bekannt als Ruby Rubacuori (Herzensbrecherin) bei der Pressekonferenz von Richard Lugner in Wien anlässlich der Vorstellung seines diesjährigen Operngastes. Und nein, sie habe nicht als Escort gearbeitet und es sei schon aufgund des Altersunterschiedes nichts mit Berlusconi gelaufen. Und sie freue sich schon auf seinen Prozess, bei dem sie aussagen müsse, weil da die Wahrheit ans Licht kommen werde, so Ruby. Die Mailänder Staatsanwaltschaft wirft dem italienischen Premier Silvio Berlusconi eine sexuelle Affäre mit der damals minderjährigen Ruby vor.

Diese Vorwürfe wären haltlos, sagte dann auch Lugner: Ruby sei ein braves Mädchen und sie werde ihren Freund in Kürze heiraten. Und nach dem Ende der Causa Berlusconi werde sie nach Mexiko auswandern, um dort ein neues ruhiges Leben zu beginnen, ergänzte der Baumeister. Neben Ruby wird übrigens auch Hollywood-Schauspieler Larry Hagman in Lugners Opernloge zugegen sein.

Und hier sind Eindrücke in Bildern (Fotos) von der Pressekonferenz Lugners mit der anschließenden Autogrammstunde Rubys:

 

Mittwoch, 2. März 2011, von Elmar Leimgruber

ROG: Organisiertes Verbrechen bedroht Journalismus

Foto: Reporter ohne Grenzen

Foto: Reporter ohne Grenzen

Das Organisierte Verbrechen ist auf dem Vormarsch und zwar auch Journalisten und Medien gegenüber. Wie Reporter ohne Grenzen (ROG) berichtet, sind weltweit zwischen den Jahren 2000 und 2010 insgesamt 141 Journalisten ermordet worden, die sich in ihrer Arbeit mit dem Einfluss und den Machenschaften krimineller Gruppen beschäftigt haben. Durch die Gewalt krimineller Gruppen kommen demnach mehr Journalisten ums Leben als durch die Gewalt diktatorischer Regimes, heißt es in dem zehnseitigen Bericht. Diese Entwicklung zeichne sich seit Ende des Kalten Krieges ab.

Die höchste Zahl an Todesopfern unter Journalisten durch kriminelle Gewalt zählt ROG in Mexiko und auf den Philippinen. 69 Journalisten, die seit dem Jahr 2000 in Mexiko ermordet wurden, gehen auf das Konto der Drogenkartelle. Elf Reporter werden in dem mittelamerikanischen Land seit 2003 vermisst. Dieser Trend zeichnet sich auf den Philippinen schon seit den 80er Jahren ab: In dem südostasiatischen Land ist die Organisierte Kriminalität für die Mehrheit der 142 ermordeten Journalisten seit 1986 – das Jahr des Falls des Diktators Ferdinand Marcos – direkt oder indirekt verantwortlich.

Mafia, Kartelle sowie Warlords, Paramilitärs und separatistische Gruppen, die illegalen Handel und Geschäfte betreiben, um sich selbst zu finanzieren, „ haben die verbliebenen diktatorischen Regimes als größte Quelle physischer Gefahren abgelöst“, schreibt ROG in dem Bericht.

Organisierte Kriminalität ist nicht nur die größte körperliche Bedrohung für Medienvertreter. Zugleich stellen die häufig undurchsichtigen kriminellen Strukturen auch höchste Anforderungen an Berichterstatter. Globalisierte Kriminalität stellt mittlerweile eine komplexe ökonomische und geopolitische Realität dar, die sich unter anderem aus globalen ökonomischen Netzwerken, Geldwäsche und Steuerparadiesen zusammensetzt. „Es ist eine mächtige Parallelwirtschaft mit enormen Einfluss über die legale Wirtschaft – eine, über die es für Medien höchst schwierig ist, zu berichten“, so ROG in seiner jüngsten Publikation.

Aufgrund des hohen Rechercheaufwands und der mit der Berichterstattung verbundenen Gefahren beschäftigen sich viele Journalisten nur oberflächlich mit dem Phänomen der Organisierten Kriminalität. Tiefer gehende Berichte erscheinen in einigen Ländern erst, wenn ein krimineller Skandal auffliegt und die Polizei tätig geworden ist oder Chefs krimineller Banden gefasst worden sind.

Unter ständiger Bedrohung und mit unzureichenden Ressourcen ausgestattet, beschränken sich viele Medien darauf, gegenseitige Vorwürfe krimineller Organisationen zu veröffentlichen oder offizielle Quellen zu zitieren. Bei zahlreichen kriminelle Gruppen gehört es zum strategischen Ziel, Medien für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und zu unterwandern.

In den von struktureller krimineller Gewalt betroffenen Ländern hat kaum eine der Regierungen ausreichende Maßnahmen für den Schutz von Journalisten vor krimineller Gewalt ergriffen. In den Schlussempfehlungen des Berichts plädiert ROG deswegen unter anderem für verstärkte Selbsthilfemaßnahmen von Medien und Journalisten: Medienmitarbeiter, die in einer Konfliktzone arbeiten, sollten sich zusammentun und einen gemeinsamen Pool für Informationen und Quellen gründen. Redaktionen, Journalistenschulen und Universitäten sollten spezifische Kurse zur Recherche und Berichterstattung über Organisierte Kriminalität anbieten.

Der vollständige 10-seitige Bericht zur Organisierten Kriminalität und Pressefreiheit ist hier downloadbar.

Dienstag, 1. März 2011, von Elmar Leimgruber

Neu: Bei Stelleninseraten muss Mindestentgelt angegeben werden

Ab sofort (März 2011) muss in jeder Stellenanzeige stehen, wie viel man im inserierten Job mindestens verdienen kann – selbst dann, wenn nur nach einer geringfügig beschäftigten Aushilfe gesucht wird. Darauf weist die Arbeiterkammer hin. Die ausgeschriebene Entlohnung dient allerdings nur zur Orientierung: Zusätzliche finanzielle Einstufungskriterien wie Berufserfahrung und Vordienstzeiten können dem Inserat in der Regel nicht entnommen werden. Entspricht ein Inserat diesen Kriterien nicht, gibt es Sanktionen, warnt die AK.

Beim erstmaligen Verstoß gegen das Gebot der „diskriminierungsfreien Stellenausschreibung“ erfolgt eine Ermahnung durch die Bezirksverwaltungsbehörde. Im Wiederholungsfall wird eine Verwaltungsstrafe von bis zu 360 Euro verhängt. Den Antrag auf Verhängung einer Strafe können Stellenbewerber oder die Gleichbehandlungsanwaltschaft stellen. Bis 1.1.2012 gibt es allerdings noch eine Toleranzfrist. Wer dann noch beim Inserieren “patzt”, muss mit Sanktionen rechnen.

Das Mindestentgelt kann unterschiedlich geregelt sein, zum Beispiel durch Kollektivvertrag, Gesetz, Satzung oder Mindestlohntarif. Ist Berufserfahrung Voraussetzung für die ausgeschriebene Position, muss das klar bei der im Inserat angeführten Entlohnung enthalten sein. Und weiss der Arbeitgeber (oder die Arbeitsvermittlungsfirma) bereits zum Zeitpunkt der Stellenausschreibung, dass für die ausgeschriebene Position z.B. auch Zulagen zustehen, muss auch das in den Inseratentext aufgenommen werden, betont die Arbeiterkammer.