Archiv für März 2010

Dienstag, 9. März 2010, von Elmar Leimgruber

Österreichischer TV-Preis Romy 2010 am 17. April

Am 17. April 2010 werden in der Wiener Hofburg zum 21. Mal die KURIER ROMYs® verliehen. Alle KURIER ROMY®-Nominierten müssen als Publikumslieblinge gelten oder das Potenzial dafür besitzen. In jeder Kategorie werden daher auch neue Gesichter oder Newcomer vertreten sein. Doch ausnahmslos das Publikum entscheidet, wer die KURIER ROMY® in den Kategorien “Beliebteste Schauspielerin”, “Beliebtester Schauspieler”, “Beliebtester Serienstar”, “Beliebteste/r Moderator/in”, “Beliebteste/r Show Entertainer/in” und “Beliebtester Comedian” erhält. Der “Beliebteste Comedian” wird in Kooperation mit Ö3 ermittelt, der “Beliebteste Serienstar” gemeinsam in Kooperation mit TV-MEDIA.

Absolute Rekordhalterin bislang in der Gunst des Publikums mit 7 goldenen ROMYs ist Ingrid Thurnher. Sie erhält heuer als Ehrengeschenk die Brillant-ROMY in Form einer Anstecknadel. Auch heuer werden in sechs Kategorien die Lieblinge aus TV und Film gewählt, erstmals mit dabei ist ein Preisträger aus dem Bereich Kinofilm. Als Lebenswerk-Preisträger wurde in diesem Jahr von der Jury Klaus Maria Brandauer gewählt. Er wird mit der Platin ROMY® ausgezeichnet.

Über die Publikumspreise können alle Interessierten ab sofort bis 1. April 2010 abstimmen: Per Post (mit Gratis-Gewinnfoldern in allen Trafiken oder auf Postkarte), und im Internet auf http://kurier.at/romy/voting.php

Die KURIER ROMY® wurde 1990 vom Filmkritiker Rudolf John gegründet und zählt seit mehr als zwei Jahrzehnten zu den beliebtesten deutschsprachigen Film- & Fernsehpreisen. Der ORF überträgt die 21. KURIER ROMY®-Gala am 17. April live aus der Wiener Hofburg ab 21.10 Uhr in ORF 2. Klaus Eberhartinger, der 2009 zum beliebtesten Entertainer gewählt wurde, wird die Gala moderieren.

Und hier sind alle KURIER ROMY® 2010 Nominierten – Publikumspreise:

Beliebteste Schauspielerin
Sunnyi Melles
Birgit Minichmayr
Anna Maria Mühe
Julia Stemberger
Aglaia Szyszkowitz
Bibiane Zeller

Beliebtester Talk- & Showmaster
Andreas Wojta & Alexander Frankhauser
Maggie Entenfellner
Doris Golpashin
Alfons Haider
Katrin Lampe
Kai Pflaume

Beliebteste/r Comedian
(in Kooperation mit Ö3)
Anke Engelke
Michael „Bully“ Herbig
Hape Kerkeling
Robert Palfrader/Rudi Roubinek
Dirk Stermann/Christoph Grissemann
Andreas Vitasek

Beliebtester Schauspieler
Josef Bierbichler
Josef Hader
Fritz Karl
Sebastian Koch
Ulrich Tukur
Christoph Waltz

Beliebteste/r Moderator/in
Dominic Heinzl
Waltraud Langer
Norbert Oberhauser
Volker Piesczek
Johanna Setzer
Gabi Waldner

Beliebtester Serienstar
(in Kooperation mit TV Media)
Diana Amft
Henry Hübchen
Lilian Klebow
Jan Josef Liefers
Reinhard Nowak
Ursula Strauss

Dienstag, 9. März 2010, von Elmar Leimgruber

Online-Journal für freie Medien gelauncht

Unter dem Motto “Ein guter Tag beginnt mit einem neuen Medium” hat der Österreichische Medienverband das Österreichische Medienjournal gelauncht. Das Online-Fachmagazin bietet nach eigenen Angaben Informationen für und über die Medienbranche mit einem Spezialfokus auf Freie Medien.

Das Journal ist in die Rubriken “Freie Medien”, “Medienkaleidoskop” und “Hinter den Kulissen” unterteilt und verspricht “mehr Informationen zu den Freien Medien zu publizieren, die Vernetzung unter den Medien zu fördern und zudem Auskunft über aktuelle Trends, die die Österreichische Medienlandschaft an sich betreffen, zu geben”, erläuterte Victoria Zedlacher, Chefredakteurin des Neuen Österreichischen Medienjournals: “Somit erhoffen wir uns auch, Raum für Diskussionen und eine kritische Auseinandersetzung mit Medien zu schaffen,” so Zedlacher.

Die derzeitigen Medienförderungen sind “Gießkannenförderungen, die sich nicht an Kernaufgaben wie Medieninnovation oder Partizipation orientieren,” kritisierte Martin Aschauer, Präsident des Österreichischen Medienverbandes: “Inhalte der Gegenwart in Medien der Zukunft dürften nicht an Strukturen der Vergangenheit scheitern”.

Der Österreichische Medienverband sieht sich als Interessensvertretung freier unabhängiger Medien und tritt für eine vielfältigere Medienlandschaft ein. Neben Vernetzung von Medienmachern und -interessierten hat der Verband die Information der Öffentlichkeit über die Medienlandschaft Österreichs zum Ziel. Wichtigste Veranstaltung im Jahr 2010 ist der “Tag der Freien Medien”, der im Oktober stattfindet und unter dem Motto “Freie Medien: das Konzept der Zukunft? Produzenten brauchen keine Sender” steht. In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Journalistenclub (ÖJC) bietet der Medienverband zudem in Zukunft Presseausweise an, um den vielen JournalistInnen der Freien Medien ihre Arbeit zu erleichtern.

Montag, 8. März 2010, von Elmar Leimgruber

Die gute Nachricht zum Weltfrauentag: Frauen überleben Männer

Jetzt haben wir es also schwarz auf weiss: Frauen (über)leben länger: Eine gute Nachricht zum heutigen Weltfrauentag, verbunden mit besten Wünschen meinerseits für alle Frauen weltweit.

Im Jahr 2030 wird über ein Viertel aller Frauen 65 oder älter sein. Dies geht aus den aktuellen Daten des europäischen Statistikamtes (eurostat) hervor:

Derzeit sterben Männer in der EU27 demnach durchschnittlich mit 76 Jahren, während Frauen über 82 Jahre erreichen. Die höchste Lebenserwartung in Europa haben derzeit Frauen aus Frankreich, gefolgt von jenen aus der Schweiz, aus Spanien und Italien sowie Männer aus der Schweiz, gefolgt von jenen aus Schweden, Italien und Zypern. Frauen in Bulgarien und Rumänien sowie Männer aus Litauen und Lettland leben am wenigsten lang.

Die steigende Lebenserwartung für das Jahr 2030 wird laut eurostat durch einen Anstieg des Anteils von Frauen im Alter von 65 Jahren und älter widergespiegelt: Im Jahr 2008 war ein Fünftel (19%) aller Frauen in der EU27 65 Jahre oder älter, während für das Jahr 2030 ein Anstieg dieses Anteils auf ein Viertel (26%) erwartet wird.

Für das Jahr 2030 wird ein durchschnittliches Todesalter für Männer auf 80 Jahre und für Frauen auf über 85 Jahre prognostiziert. Für das Jahr 2030 wird also in der EU27 ein Anstieg der Lebenserwartung bei Geburt auf 85,3 Jahre für Frauen und 80,0 Jahre für Männer erwartet, ein Unterschied von 5,3 Jahren. Es wird zudem angenommen, dass sich die Unterschiede zwischen Frauen und Männern verringern werden, von ungefähr drei Jahren in Zypern bis zu etwa neun Jahren in Litauen, Estland und Lettland.

Demnach lag im Jahr 2008 die Lebenserwartung von Frauen bei 77,0 Jahren in Bulgarien und 84,9 Jahren in Frankreich (2007) und sie war in allen Mitgliedstaaten höher als für Männer. Die größten Unterschiede der Lebenserwartung für Männer und Frauen, von etwa elf Jahren, im Jahr 2008 gab es in Litauen (77,6 Jahre für Frauen und 66,3 Jahre für Männer), Estland (79,5 and 68,7) und Lettland (77,8 and 67,0) und die geringsten, von etwa vier Jahren, in den Niederlanden (82,5 und 78,4), Schweden (83,3 und 79,2) und dem Vereinigten Königreich (81,8 und 77,6 im Jahr 2007). Im Durchschnitt lag im Jahr 2007 in der EU27 die Lebenserwartung bei Geburt bei 82,2 Jahren für Frauen und 76,1 Jahren für Männer, dies entspricht einem Unterschied von 6,1 Jahren.

Montag, 8. März 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im Februar 2010

redakteur.cc: Täglich neu und hintergründiger informiert

Im Jänner 2010 gabs hier zum ersten Mal meine Artikel-Charts.

Im Februar 2010 kamen ebenfalls die meisten Besucher meiner Internetpräsenzen direkt über die Hauptdomain redakteur.cc (14 x so oft wie über den meistgelesenen Artikel) zu mir. Von den einzelnen Infoseiten steht Persönliches an erster Stelle, gefolgt von radiowellness.at, In eigener Sache, Kontakt, V.I.P-Bereich, Linkline, Impressum und Disclaimer.

Was die Prozentangaben unten betrifft, ging ich davon aus, dass alle Besucher nur jeweils einen Artikel gelesen haben, was natürlich so nicht stimmt, es lässt sich aber leider nicht genauer ermitteln. So kann ich jedoch aufgrund dessen, welche Artikel überdurchschnittlich oft besucht wurden, zumindest sehen, welche Themen besonderes Interesse fanden.

Und hier sind die Top 10 der meistgelesenen Artikel im Monat Februar 2010 auf meinen Webseiten redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

1. Wiener Opernball: Thomas Gottschalk berichtet für ATV; und der ORF..? (24,3%)

2. Grosse 4-Zimmer-Wohnung zu vermieten (22,7%)

3. Moi, wie süss: Skispringer Martin Koch… (10%)

4. Wiener Volksbefragung: Doch Mehrheit für 24-Stunden U-Bahn am Wochenende (8%)

4. Was kratzt Österreich schon die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler (8%)

6. Deutscher Medienpreis für Bundeskanzlerin Merkel (6,2%)

7. Superstar Lugner lässt sich von Dieter Bohlen casten (5,5%)

8. Fastenzeit: Aktion Verzicht 2010: “Weniger ist mehr” – Einladung zur inneren Erneuerung (5,3%)

9. Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler (5%)

9. Benefiz-Konzert “Voices 4 Haiti” am 7. März – Reilingen sucht den Superstar (5%)

Interessant an diesen Charts finde ich den 2. Platz, ist doch in diesem Monat erstmals eine Annonce meiner Immobilienplattform immoplatz.com (in Arbeit) da vertreten. Beachtenswert ist auch, dass gleich zwei meiner Beiträge zum Thema Doppelstaatsbürgerschaft in Südtirol sowie zwei Artikel über den Wiener Opernball in den Top 10 vertreten sind.

Bin schon gespannt, wie die Charts im März ausfallen werden.

feedback zu diesen Charts ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

Montag, 8. März 2010, von Elmar Leimgruber

And The Oscar 2010 goes tooooo…

Bild: http://oscar.go.com

In dieser Nacht wurden die 82. Academy Awards, die Oscar-Verleihungen 2010 vergeben. “The Hurt Locker” von Kathryn Bigelow gewinn sechs Oscars, darunter “Bester Film” und “Beste Regie”. Bester Schauspieler sind demnach Jeff Bridges und Sandra Bullock im Film “Crazy Heart”. Christoph Waltz ist erwartungsgemäss als bester Nebendarsteller mit einem Oscar ausgezeichnet worden, beste Nebendarstellerin ist Mo’Nique. Michael Haneke mit “Das weisse Band” ging leer aus, “Avatar” erhielt zwar drei Oscars, aber nicht in den wichtigen Kategorien.

Am 2. Februar veröffentlichte ich hier bereits alle Oscar-Nominierungen. Und hier sind alle Oscars 2010:

Bester Film: “The Hurt Locker” (Summit Entertainment) Kathryn Bigelow
Beste Regie: “The Hurt Locker” (Summit Entertainment) Kathryn Bigelow
Bester Hauptdarsteller: Jeff Bridges in “Crazy Heart” (Fox Searchlight)
Beste Hauptdarstellerin: Sandra Bullock in “The Blind Side” (Warner Bros.)
Bester Nebendarsteller: Christoph Waltz in “Inglourious Basterds” (The Weinstein Company)
Beste Nebendarstellerin: Mo’Nique in “Precious: Based on the Novel ‘Push’ by Sapphire” (Lionsgate)
Bester nicht-englischsprachiger Film: “El Secreto de Sus Ojos” (Sony Pictures Classics) A Haddock Films ProductionArgentina
Bester Kurzfilm (Action): “The New Tenants”, A Park Pictures and M & M Production Joachim Back and Tivi Magnusson
Bester Animationsfilm: “Up” (Walt Disney) Regie: Pete Docter
Bester kurzer Trickfilm: “Logorama” (Autour de Minuit) An Autour de Minuit ProductionNicolas Schmerkin
Beste Dokumentation: “The Cove” (Roadside Attractions) An Oceanic Preservation Society Production Nominees to be determined
Beste Kurz-Dokumentation: “Music by Prudence”
Bestes Original-Drehbuch: “The Hurt Locker” (Summit Entertainment) Written by Mark Boal
Adaptiertes Drehbuch: “Precious: Based on the Novel ‘Push’ by Sapphire” (Lionsgate)Screenplay by Geoffrey Fletcher
Beste Kamera: “Avatar” (20th Century Fox) Mauro Fiore
Beste Filmmusik: “Up” (Walt Disney) Michael Giacchino
Original-Song: “The Weary Kind” from Crazy Heart (Fox Searchlight) Music and Lyric by Ryan Bingham and T Bone Burnett
Spezial-Effekte: “Avatar” (20th Century Fox) Joe Letteri, Stephen Rosenbaum, Richard Baneham and Andrew R. Jones
Bester Schnitt: “The Hurt Locker” (Summit Entertainment) Bob Murawski and Chris Innis
Bester Ton: “The Hurt Locker” (Summit Entertainment) Paul N.J. Ottosson
Bester Ton-Schnitt: “The Hurt Locker” (Summit Entertainment) Paul N.J. Ottosson and Ray Beckett”
Beste Kostüme: “The Young Victoria” (Apparition) Sandy Powell
Beste Ausstattung (Art Design): “Avatar”(20th Century Fox)Art Direction: Rick Carter and Robert Stromberg Set Decoration: Kim Sinclair
Beste Maske: “Star Trek” (Paramount and Spyglass Entertainment)Barney Burman, Mindy Hall and Joel Harlow

Sonntag, 7. März 2010, von Elmar Leimgruber

FH-Ranking 2010: OÖ, Joanneum Graz und MCI Innsbruck führen an

Das FH-Ranking des Industriemagazins 2010
Grafik: industriemagazin.at

Die Fachhochschulen Oberösterreich, Joanneum (Graz) und das MCI Innsbruck sind die Hochangesehensten ihrer Art in Österreich, während FH Technikum Kärnten und die Lauder Business School in Wien irrerelevant für Personalentscheider der wichtigsten Unternehmen Österreichs sind. Dies geht aus dem aktuellen FH-Ranking 2010 des Industriemagazins hervor. Demnach habe es sogar Manipulationsversuche gegeben.

Das “bereinigte” Resultat bestätigt aber einen Trend, der sich seit einigen Jahren verstärkt: Die Spitzennausbildung am FH-Sektor konzentriert sich auf einige wenige Standorte mit Branchenschwerpunkten. Wie im Vorjahr führt die FH Oberösterreich an mit ihren Standorten Steyr, Wels und Hagenberg das Imageranking mit einem Wert von 3,68 (fünf Punkte bedeuten exzellente Ausbildung, ein Punkt mangelhafte Ausbildung) an. Mit 600 aus 3126 Einzelbewertungen ergibt sich ein Bekanntheitsgrad von fast 20 Prozent. Die Studiengänge der FH Joanneum in Graz und Kapfenberg (Imagewert von 3,64) und das Management Center Innsbruck (MCI, Imagewert 3,63).

Abgeschlagen auf den letzten Rängen kommen – wie schon in den vergangenen Jahren – die Marken FH Technikum Kärnten und Lauder Business School nicht vom Fleck. Dabei ist die FH Technikum Kärnten und ihre Standorte in Klagenfurt, Spittal und Villach vielen Umfrageteilnehmern ein Begriff: Mit 280 Bewertungen liegen die Kärntner bei den Bekanntheitswerten nur knapp hinter der FH Oberösterreich und dem Joanneum.

516 Personalentscheider hatten laut Industriemagazin an der FH-Umfrage des teilgenommen. Ausgewählt wurden lediglich Studiengänge, die bereits Absolventen hervorgebracht haben – aus Wirtschaft (ohne Tourismus und Gesundheitswirtschaft) und Technik. Gefragt wurde: “Wie beurteilen Sie in einer Skala von 5 (sehr gut) bis 1 (mangelhaft) die Reputation dieses Studienganges? Und: Beschäftigen Sie Absolventen des Studienganges? Mit 3126 Einzelbewertungen sei die Datenbasis jetzt so dicht wie noch nie, schreibt das Industriemagazin.

Das Fachmagazin feierte übrigens vor wenigen Tagen seinen 20. Geburtstag. redakteur.cc gratuliert dem Team um Geschäftsführer Alois Weiß und Hans Florian Zangerl, der sich zu diesem Anlass als grosser Fan von Rankings outete.

Samstag, 6. März 2010, von Elmar Leimgruber

Globalisierung: Ist wirtschaftlicher Wohlstand ein Menschenrecht?

Am 24.9.2001 verfasste ich auf meiner damaligen Homepage einen vielbeachteten Kommentar, der -angesichts der heutigen Wirtschaftskrise- nach wie vor Gültigkeit besitzt.

Mein damaliger Kommentar im Wortlaut:



Wirtschaftlicher Wohlstand – Ein Menschenrecht (?)

Durch Globalisierung zu mehr oder zu weniger Armut?

Spätestens seit dem G8-Gipfel in Genua und den Zusammenstößen von Demonstranten mit der Polizei hat das Thema Globalisierung wieder eine breite Öffentlichkeit erreicht. Die Kluft zwischen dem reichen Norden und dem armen Süden sei hausgemacht und werde eben gerade durch die Globalisierungstendenzen erzeugt, ja heraufbeschworen, sagen Gegner einer “Weltwirtschaft”.Erst vor wenigen Tagen hatten Globalisierungsgegner die Weltbank und den Internationalen Währungsfond (IWF) aufgefordert, alle ihre Sitzungen öffentlich zugänglich zu machen. Zudem sollten den Ländern der Dritten Welt ihre Schulden erlassen werden, bekräftigte die “Bewegung für weltweite Gerechtigkeit”, eine Dachorganisation von Protestgruppen, in Washington. Die gegenwärtige Politik, die den Einwohnern armer Länder den Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung erschwere, müsse geändert werden. Der IWF hingegen wird seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum in diesem Jahr erneut nach unten revidieren, und zwar auf 2,8 von 3,2 Prozent. Ob sich die Weltkonjunktur dann 2002 erholen werde, bleibe ungewiss, hieß es aus IWF-Kreisen.Die G8 haben in Genua zwar u.a. beschlossen, dass die 14 ärmsten Staaten der Welt keine Zollgebühren mehr für ihre Exporte entrichten müssen, aber es werde keine weiteren Schuldenerlasse mehr für diese geben. Globalisierung sei nicht die Ursache der Not in der Dritten und Vierten Welt, hieß es. Im Gegenteil: Die Öffnung der Märkte sei das einzige probate Mittel, um Armut in den unterentwickelten Ländern zu bekämpfen, so die Staats- und Regierungschefs der USA, Kanadas, Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands, Italiens, Japans und Rußlands.

“Die Globalisierung ist eine Tatsache, ob sie uns gefällt oder nicht”, meinte auch EU-Kommissionspräsident Romano Prodi unlängst. “Wir haben die Aufgabe, sie zu beherrschen und in den Dienst des Menschen zu stellen”, forderte Prodi. Das Problem der Armut in der Welt lasse sich nicht mit weniger, sondern nur “mit mehr Globalisierung” lösen. “Das Europa, wie ich es mir vorstelle, ist ein soziales Europa, ein Europa der Bürger, das der Welt als Vorbild dient, weil es Schutz bietet und in der Lage ist, auch in den aufstrebenden Ländern für Wohlstand und Wachstum zu sorgen”. Dafür wolle er kämpfen und “vor allem jene Kräfte zurückdrängen, deren Reichtum sich aus der Armut anderer speist”, erklärte der EU-Kommissionspräsident abschließend.

Reichtum und Armut gibt es aber nicht nur zwischen einzelnen Staaten, sondern auch in jedem Land selbst. Nach Angaben der Caritas wandten sich allein im vergangen Jahr über 60.000 Menschen in Österreich an die Hilforganisation. Sie sei auch die erste Anlaufstelle für Menschen, die am Rand der Armut und Obdachlosigkeit stehen. Ihnen werde Beratung und Unterstützung im Umgang mit Ämtern angeboten, schwangeren Frauen werde Arbeit vermittelt, Sachhilfen in Form von Lebensmittel, Kleidung und Möbel oder einer finanziellen Überbrückungshilfe gegeben. Ein relativ neues Phänomen der Armut sind laut Caritas hochverschuldete junge Menschen, die durch gesellschaftlichen Druck oder Medien ihre materiellen Grenzen überschreiten und ohne fremde Hilfe in die Obdachlosigkeit abgleiten.

Der gesellschaftliche Druck, sich alles leisten zu müssen, weil es sich “die anderen” ja auch leisten, kann sich in der Tat verheerende Folgen haben für die, die das nötige Geld hierfür eben nicht haben. Und auch die von Banken verlockenden günstigen Kredite verführen so manche junge Familie dazu, sich auf Schulden einen vorübergehenden Luxus zu leisten. Vorübergehend aber im durchaus im wörtlichen Sinn, weil er oft spätestens dann zu Ende ist, wenn einer der Partner seinen Arbeitsplatz verliert oder wenn sich die Partner trennen. Auch sind die von den Sozialpartnern ausgehandelten Kollektivverträge für die verschiedenen Branchen nach wie vor sehr unterschiedlich, vor allem was die Festlegung des Mindestgehaltes betrifft. Wenn die New Economy auch seit Monaten eine intensives wirtschaftliches Erdbeben verspüren mag: nach wie vor ist dort noch am meisten zu verdienen, dafür wenig im Bau- und Industrie- und Gastgewerbe. Auch von daher wird so eine finanzielle Gleichheit der Menschen auch in Österreich schwer realisierbar sein.

Im Artikel 25 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt es zwar, dass jeder Mensch “Anspruch auf eine Lebenshaltung hat, die seine und seiner Familie Gesundheit und Wohlbefinden” wie Nahrung, Wohnung, ärztliche Betreuung und Sozial- Fürsorge, gewährleistet. Aber heißt das nur, dass jeder Mensch das Recht hat, sozial abgesichert bloß zu überleben oder muss er sich finanziell auch noch mehr als das Lebensminimum leisten können? Wo endet die Armut und wo beginnt der sogenannte Wohlstand? Für einen fast Verdurstenden in der Wüste kann beispielsweise ein Schluck Wasser auch schon Reichtum bedeuten.

Gibt es denn ein Recht auf wirtschaftlichen Wohlstand? Wohl eher nicht. Und garantiert ein gewisser Lebenstandard im Sinne eines wirtschaftlichen Wohlstands auch gleichzeitig, dass der Mensch dadurch glücklich wird? Offenheit und Hellhörigkeit für Leid, Not und Armut sowie Solidarität werden aber meines Erachtens zu Recht erwartet, besonders von “zivilisierten” Staaten, Institutionen und Menschen, die im Wohlstand leben. Bedenkenswert wäre aber auch die Vision, die Güter der Erde gerechter zu verteilen, sowohl zwischen reichen und armen Ländern als auch zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Freitag, 5. März 2010, von Elmar Leimgruber

Echo 2010 für Xavier Naidoo, Silbermond, Cassandra Steen, Ich+Ich, Peter Fox, Peter Maffay, Lady Gaga, Depeche Mode und Robbie Williams

Am 4. März wurde vom Bundesverband der deutschen Musikindustrie in Berlin der Musikpreis “Echo 2010″ vergeben. Die besten deutschen Pop-Stars sind demnach Xavier Naidoo, Cassandra Steen und Silbermond, während Peter Fox einen Echo für das beste Pop-Album und Peter Maffay einen für sein Lebenswerk erhielt.

Weitere deutsche Preise gingen an Ich+Ich, Jan Delay, Andrea Berg, Helene Fischer, The Baseballs, Kastelruther Spatzen (Südtirol), Sido und Rammstein. Die internationalen Echos gingen an Robbie Williams, Lady Gaga (beste internationale Sängerin, Hit des Jahres (“Pokerface”) und Newcomerin des Jahres) und Depeche Mode (beste Rock/Pop-Künstler international) sowie an Green Day.

Lady Gaga hatte- wie berichtet- heuer bereits zwei Grammys und drei Brit Awards erhalten, Robbie Williams wurde bei den Brit Awards für sein Lebenswerk ausgezeichnet und Peter Fox hatte im Jänner bereits beim Europäischer Musikpreis “European Border Breaker Awards” gewonnen.

Und das sind die Gewinner des ECHO 2010 im Einzelnen:

Bester Künstler national Rock/Pop:
Xavier Naidoo
Bester Künstler international Rock/Pop:
Robbie Williams

Beste Künstlerin national Rock/Pop:
Cassandra Steen

Beste Künstlerin international Rock/Pop + Newcomerin + Hit des Jahres:
Lady Gaga (Pokerface)

Beste Gruppe national Rock/Pop / Bester Liveact:
Silbermond

Beste Gruppe international Rock/Pop:
Depeche Mode

Bester deutschsprachiger Schlager:
Andrea Berg

Beste volkstümliche Musik:
Kastelruther Spatzen

Bester Hip Hop / Urban Kritikerpreis:
Jan Delay

Bester Rock / Alternative / Heavy Metal national:
Rammstein

Bester Rock / Alternative / Heavy Metal International:
Green Day

Album des Jahres:
Peter Fox (Stadtaffe)

Bestes Video:
Sido

Echo für das Lebenswerk:
Peter Maffay

Beste Musik DVD-Produktion national:
Helene Fischer

Bester Newcomer national:
The Baseballs

Erfolgreichstes Produzententeam National:
Ich+Ich

Ehren-Echo:
Rea Garvey (Reaman)
Medienpartner des Jahres:
SWR3
Handelspartner des Jahres:
Amazon

Und hier können Sie in das Album des Jahres “Stadtaffe” von Peter Fox, den Song des Jahres “Pokerface” von Lady Gaga und in die neueste CD “Tattoos” (Best of… neuinterpretiert) des mit dem Lebenswerk-Echo ausgezeichneten Peter Maffay reinhören:

Donnerstag, 4. März 2010, von Elmar Leimgruber

Zum 85. Geburtstag der Psychotherapeutin Christa Meves

Die Kinder- und Jugend- Therapeutin Christa Meves
Foto: christa-meves.de

Heute, am 4. März feiert die bekannte deutsche Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Christa Meves ihren 85. Geburtstag. Ihre insgesamt 110 Bücher und Ratgeber zu den Themenbereichen Erziehung, Psychologie und Lebenshilfe wurden in 13 Sprachen übersetzt und erreichten allein in deutscher Sprache eine Gesamtauflage von sechs Millionen Exemplaren.

Zu ihres zahlreichen Auszeichnungen im Laufe der Laufe der Jahre gehören unter anderem der Konrad-Adenauer-Preis der Deutschlandstiftung, der Niedersächsische Verdienstorden, der Prix Amade, die Sonnenscheinmedaille der Aktion Sorgenkind, der Preis für wissenschaftliche Publizistik, die Medal of Merit, der päpstlichen Gregoriusorden, der Deutsche Schulbuchpreis, das grosse Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens und das deutsche Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Seit Jahrzehnten tritt Christa Meves gegen den sogenannten “Zeitgeist” auf und ermutigt zu bewusster Erziehung bereits im Kleinkindesalter: “Was wir uns da bis jetzt geleistet haben im Umgang mit der so kostbaren Pflanze Mensch, vor allem in seiner ersten Lebenszeit – das ist von einem horrenden, ja, einem tief beschämenden Dilettantismus! Jede Rose, jeder Hund, jeder Goldhamster oder Kanarienvogel hat durch den Sachverstand seiner Züchter und Betreuer eher die Chance, zu einem gesunden, erfreulichen Exemplar seiner Spezies heranzuwachsen, als der Mensch! Der stümpert mehr oder weniger laienhaft, ja, auch zunehmend instinktloser beim Aufziehen mit diesem kostbaren Gewächs vor sich hin!” schreibt Meves auf ihrer Hompage.

Christa Meves wurde am 4. März 1925 geboren, studierte Germanistik, Geographie und Philosophie an den Universitäten Breslau und Kiel und absolvierte ihr Staatsexamen in Hamburg. Nach dem anschliessenden Studium der Psychologie bestritt Meves Fachausbildungen an den Psychotherapeutischen Instituten in Hannover und Göttingen. Sie ist freipraktizierende Kinder- und Jugendpsychotherapeutin in Uelzen, Arztfrau und Mutter von zwei Töchtern, und sechs Enkeln. Ab 1973 war Meves berufenes Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands, aus der sie auf eigenen Wunsch im Jahre 1984 ausschied. Von 1978 bis 2006 war sie Mitherausgeberin der Wochenzeitung “Rheinischer Merkur”. Im Jahre 1987 konvertierte sie zum zum katholischen Glauben.

Die TV-Sender K-TV und Bibel TV bringen anlässlich ihres 85. Geburtstages eine Dokumentation über Christa Meves. Auf K-TV ist die Doku heute um 21 Uhr sowie morgen um 13 Uhr zu sehen, auf Bibel TV heute um 9 Uhr. Die Sendung kann aber auch kostenlos auf DVD bestellt werden. Und hier sind aktuelle Bücher von Christa Meves erhältlich.

Mittwoch, 3. März 2010, von Elmar Leimgruber

EU legalisiert Gen-Kartoffel “Amflora” und drei genmanipulierte Maissorten

EU-Kommission genehmigt Gen-Kartoffel Amflora
Foto: global2000.at

(Info zuerst und mein Kommentar dazu anschliessend in kursiv)

Die Gen-Kartoffel Amflora darf künftig (zumindest 10 Jahre lang) in der EU “für industrielle Zwecke” angebaut und als Futtermittel verwendet werden. Dies hat die EU-Kommission am 2. März 2010 beschlossen und publiziert. Ausserdem dürfen auch drei genmodifizierte Maissorten in die EU importiert, verarbeitet werden und hier sowohl als Futter als auch als Lebensmittel verwendet werden. Künftig sollen zudem die EU-Mitgliedstaaten selbst entscheiden können, ob sie den Anbau einzelner Sorten zulassen wollen oder nicht. Bis Sommer will die Kommission einen Vorschlag machen, wie das bestehende, wissenschaftlich basierte EU-Zulassungsverfahren um nationale Entscheidungsfreiheiten ergänzt werden kann. Global 2000, Greenpeace und Südtirol protestieren.

“Nach einem umfassenden, im Jahr 2003 eingeleiteten Zulassungsverfahren und aufgrund mehrerer befürwortender wissenschaftlicher Gutachten hat die Kommission die Zulassung für Amflora erteilt”, schreibt der für Gesundheit und Konumentenfragen zuständige Kommisar John Dalli: Diese genetisch veränderte Kartoffelsorte soll für die Gewinnung einer (z. B. in der Papierproduktion einsetzbaren) Industriestärke genutzt werden. Diese innovative Technologie optimiert den Produktionsprozess und senkt den Verbrauch an Rohstoffen, Energie, Wasser und mit Erdöl hergestellten chemischen Produkten. Der Beschluss enthält strenge Vorgaben für den Anbau, damit nach der Ernte keine genetisch veränderten Kartoffeln auf dem Acker liegen bleiben und damit sich die Amflorasamen nicht in der Umgebung ausbreiten. Ein ergänzender Beschluss gilt den bei der Stärkegewinnung anfallenden Nebenerzeugnissen, soweit sie als Futtermittel verwendet werden.

Drei ebenfalls heute von der Kommission angenommene Beschlüsse betreffen die Verwendung der genetisch veränderten Maissorten MON863xMON810, MON863xNK603, MON863xMON810xNK603 als Lebens‑ und Futtermittel sowie deren Einfuhr und Verarbeitung. Die drei Maissorten sind von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) positiv bewertet und dem vollständigen, im EU-Recht vorgesehenen Zulassungsverfahren unterzogen worden. Sie entstehen durch die herkömmliche Kreuzung von zwei bzw. drei Maissorten (MON863, NK603 and MON810), die in der EU bereits als Lebens‑ und Futtermittel sowie zur Einfuhr und Verarbeitung zugelassen sind, obwohl durch Studien nachgewiesen werden konnte, dass bereits diese drei genmanipulierten Maissorten gesundheitsschädlich sein können.

Amflora enthält ein Resistenz-Gen gegen Antibiotika, darunter eines, das zu den wichtigsten Arzneimitteln gegen Tuberkulose gehört. Nach den derzeit gültigen EU-Richtlinien sollen jedoch keine Resistenzgene für medizinisch relevante Antibiotika in Gentech-Pflanzen genutzt werden, zeigt sich die Umweltorganisation Global 2000 entsetzt über die Entscheidung. Trotz Ablehnung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der EU-Arzneimittelbehörde (EMEA) und der Bevölkerung, winkt die EU-Kommission den gentechnisch veränderten Industrie-Erdapfel “Amflora” durch. Durch die Nutzung eines Antibiotika-Resistenzgenes können Krankheitserreger immun und lebenswichtige Antibiotika somit unwirksam werden, kritisiert auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace: “Gen-Pflanzen, welche die menschliche Gesundheit gefährden können, sollten auf keinen Fall angebaut und erst recht nicht verzehrt werden.”

“Die Tatsache, dass “Amflora” heute für industrielle Anwendungen und sogar als Futtermittel zugelassen worden ist, erhöht die Gefahr, dass die Gentech-Knolle in der Lebensmittelkette landet”, schreibt Global 2000: Sogar zwei Wissenschaftler der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) stellten in der Risikobewertung fest, dass der Transfer zwar “unwahrscheinlich”sei, sollte er aber doch stattfinden, wären die Folgen “bislang unabsehbar”, schreibt Global 2000 und kritisiert einerseits den “Kniefall” der EU vor dem Konzern BASF und den neuen österreichisschen Kommissar Hahn, der diese Entscheidung der EU-Kommission “hätte verhindern können”.

Die EU-Mitgliedsstaaten selbst entscheiden zu lassen, ob sie Gentech-Pflanzen auf ihrem Acker zulassen oder nicht, begrüsst die Umweltschutzorganisation. Tierische Produkte, die mit Hilfe von Gentech-Futtermitteln erzeugt wurden, müssten jedoch eindeutig gekennzeichnet werden, und “Gesundheitsminister Stöger muss zumindest für Österreich die Notbremse ziehen und umgehend ein nationales Anbauverbot erlassen,” fordert Globat 2000: “Wenn der gentechfreie Anbau in Österreich abgesichert ist und den KonsumentInnen durch eindeutige Deklaration klar ist, wo sich die Gentechnik in ihren Nahrungsmitteln versteckt, dann werden wir diese Risikotechnologie in ihre Schranken verweisen”.

Einen “Dammbruch” fürchten auch die Südtiroler Landesräte Hans Berger und Michl Laimer nach dem Ja der EU zur Aussaat der gentechnisch veränderten Kartoffel “Amflora”. “Damit ist das Moratorium der EU zu gentechnisch veränderten Sorten gefallen – eine erschreckende Entwicklung”, so die Landesräte, die nun umso stärker auf die Bemühungen setzen, Südtirol gentechnikfrei zu halten.

Zwar gelte das OK der EU für die “Amflora”-Kartoffel derzeit nur für industrielle Zwecke, also nicht für die Lebensmittel-Produktion, trotzdem signalisiere die Entscheidung aber eine neue Ausrichtung in Brüssel: “Seit rund einem Dutzend Jahren hat die EU keine gentechnisch veränderten Sorten zugelassen, dieses Moratorium ist nun beendet worden”, so Laimer, der diese Entwicklung ebenso mit Besorgnis zur Kenntnis nimmt, wie Berger. “Mit dieser Entscheidung ist ein Präzedenzfall geschaffen und der Damm gegen die Aussaat neuen gentechnisch veränderten Saatguts gebrochen”, erklärt der Agrarlandesrat.

Gerade diese Entwicklung in Brüssel zeige, wie wichtig die Bemühungen seien, Südtirol gentechnikfrei zu halten, sind die Landesräte überzeugt. “Derzeit gilt ein generelles Aussaatverbot gentechnisch veränderter Organismen in unserem Land”, so Berger, der ergänzt: “Und sollte dieses Verbot einmal nicht mehr gelten, werden wir über die Richtlinien, die die Koexistenz gentechnisch veränderter und konventioneller Sorten regeln, Mittel und Wege finden, um den Anbau von GVO-Sorten zu verhindern.”

Ich habe zwar grundsätzlich nichts dagegen, wenn genmanipulierte Pflanzen ausschliesslich industriell zur Schädlingsbeskämpfung, Energiegewinnung Klebstoff- oder Papiererzeugung verwendet werden. Eine Zulassung als Futtermittel und erst recht als Lebensmittel ist hingegen äusserst bedenklich und daher bedingungslos abzulehnen, zumal die gesundheitlichen Schäden für Tiere und vor allem Menschen nicht absehbar sind.

Es ist schon mal eine gute Nachricht, dass die EU-Mitgliedsstaaten nun selbst entscheiden können, ob sie genmanipulierte Pflanzen anbauen wollen oder nicht. Und hier erwarte ich mir vor allem von Deutschland, Österreich und Südtirol, dass hier deren Anbau und Import dauerhaft verboten ist und bleibt.

Und natürlich müssen, wie von Global 2000 zu Recht gefordert, alle im Handel erhältlichen Lebens- und Futtermittel auch entsprechend (uneingeschränkt und umfassend!) gekennzeichnet werden, wenn sie gentechnisch veränderte Zutaten enthalten, um das Selbstbestimmungsrecht der Konsumenten auf gentechnikfreie Lebens- und Futtermittel zu wahren.