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Sonntag, 22. April 2012, von Elmar Leimgruber

If Thomas Borchert Sings… – Kritik –

Ja, wenn er singt, der große Thomas Borchert, dann füllen sich die Theater und die Säle und alle wollen ihm lauschen. So geschehen auch am Freitag in Wien: Er hat eine einmalige und großartige Stimme, keine Frage. Und an diesem Abend war er auch richtig gut drauf und selbst die schwierigsten Songs “Dies ist die Stunde”, “Der Mann, der ich einst war” und selbst “Bring ihn heim” gelangen ihm problemlos: Er ist einfach einer der Besten in seinem Fach.  Kein Wunder also, wenn es ihm gar gleich zu Beginn der Show gelingt, auch das Publikum zum Mitsingen zu bewegen. Nur die “Musik der Nacht” -ja vermutlich überhaupt diese gebrochene und verletzte bzw. verletzliche Figur des “Phantoms der Oper“-  passt einfach irgendwie nicht zu ihm, dem Perfekten, Schönen und Begehrten.

Und das ist auch irgendwie das Problem: Borchert ist neben seinen hervorragenden Gesangeskünsten auch ein perfekter Entertainer, aber im Grunde sieht er irgendwie nur sich selbst und suhlt sich in dieser herausragenden Rolle. So betrat die wunderbare Carin Filipcic (sein Gast) bei ihrem ersten Auftritt die Bühne und verließ sie genauso auch wieder ohne jegliche Vorstellung durch Borchert: das ist schon -zumindest- peinlich. Sein überdurchschnittliches “Ich” mag bie vielen ankommen, aber jedermanns Geschmack trifft er mit seiner Persönlichkeit, die an einem solchen Soloabend viel deutlicher hervorkommt wie wenn er einfach eine klare Musicalrolle einnimmt, sicherlich nicht.

Thomas Borchert ist ein großartiger Schauspieler, Entertainer (ja er hat auch eine wunderbare Sprechstimme), Musiker (er spielte an diesem Abend nicht nur den Flügel, sondern rockte auch mit der E-Gitarre) und Sänger, den ich seit Jahren künstlerisch und musikalisch sehr bewundere. Und wenn er ein bisschen weniger ER und dafür ein bisschen mehr WIR leben würde, dann würde er noch um einiges sympathischer wirken. Allein für die Referenzinterpretation einiger seiner Glanzrollen, vor allem Krolock im “Tanz der Vampire” (ab 12. Mai ist er wieder der Vampirgraf) aber lohnt es sich schon, auch in sein Solo-Konzert zu kommen.

Es gibt wenige Frauen, die so eine menschliche Größe und Liebe ausstrahlen wie Carin Filipcic: ihr zuzuhören und zuzuschauen, wärmt die Seele, auch wenn sie an diesem Abend mal nicht “Gabrielles Sang” oder “Gold von den Sternen” sang, dafür aber -wofür ihr ein großes Kompliment gebührt- unter anderem erstmals “Ich gehör nur mir”: Ich liebe ihre Stimme und ihre Persönlichkeit. Ebenfalls auch an diesem Abend großartig: Marina Komissartchick am Flügel.

Bevor Thomas Borchert im Dezember erneut Wien mit einem Solokonzert beehren wird, sind noch weitere Solokonzerte mit ihm in Deutschland geplant, darunter am 4. Mai erstmals in seiner Heimatstadt Essen. Tickets sind unter anderem beim Veranstalter erhältlich. Wer Musicals liebt, wird dort auch, was weitere Konzerte betrifft, fündig: am 14. Mai gibts beispielsweise eine Premiere in Wien: “Musical Moments”, die größten Musicalerfolge mit Andreas Bieber, Carin Filipcic und Jan Ammann, während am 17 Juli Andreas Bieber, Pia Douwes, Carin Filipcic und Matthias Stockinger in der Gala ICH GEHÖR NUR MIR in Regensburg ein Musical-Konzert im Rahmen der Thurn & Taxis Schlossfestspiele geben werden.

Montag, 9. April 2012, von Elmar Leimgruber

Die global einflussreichsten Städte weltweit

New York, London, Paris, Tokio und Hong Kong sind die global einflussreichsten Städte weltwelt. Dies geht aus dem aktuellen Global Cities Index 2012 von A.T. Kearney und Bloomberg (siehe Grafik) hervor: Doch auch Metropolen aus Schwellenländern wie beispielsweise Peking und Shanghai holen auf und sind aber auf dem besten Weg, in die Liga der weltweit führenden Städte vorzustoßen. Einer der Dreh- und Angelpunkte der globalen Städterangfolge ist zudem die Beobachtung, dass die Globalisierung eine Machtverschiebung weg von den Nationalstaaten und hin zu einem Netzwerk globaler Städte darstellt.

Mit mindestens drei Städten unter den Top-Ten in allen drei Ausgaben des Global Cities Index schneiden besonders die analysierten asiatischen Städte gut ab. Diese Ergebnisse demonstrieren das stabile Gewicht Asiens auf der Weltbühne. Österreichs Hauptstadt Wien konnte sich im Vergleich zu 2010 und 2008 um 5 Positionen verbessern und liegt nun am 13. Rang. Die Top 10 in Europa sind laut Studie London, gefolgt von Paris, Brüssel (international: 9), Österreich, Madrid (18), Moskau (19), Berlin (20), Frankfurt (23), Barcelona (24) und Zürich (25). Sehr sprunghaft entwickelt sich Istanbul: 2008 noch auf Rang 28, 2010 dann auf 41 und in diesem Jahr auf 37.
Deutschland ist laut Studie das einzige europäische Land, das mit drei Städten in der oberen Hälfte des Indexes 2012 vertreten ist. Deutschland belegt diese Vorstellung mit den Netzwerkstädten Berlin (Platz 20), Frankfurt (Platz 23) und München (Platz 31). “Je globaler eine Stadt, desto mehr Kapital, Macht und kluge Köpfe kann sie anlocken,” erklärt Martin Sonnenschein, Managing Director Central Europe bei A.T. Kearney: “Die deutschen Spitzenstädte müssen sich noch mehr anstrengen, um bei der weltpolitischen Zukunft eine gewichtige Rolle zu spielen.” Die Warnung ist begründet, schließlich verschlechterten sich Berlin (von Platz 16 auf 20) und Frankfurt (von 20 auf 23). Lediglich München konnte sich nun schon zum zweiten Mal in Folge um zwei Plätze auf Platz 31 verbessern. “Dass mehr als die Hälfte der Weltpopulation bereits in Städten lebt, ist nicht verwunderlich, denn dort findet die Globalisierung statt”, so Sonnenschein.

Die Städte in den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) arbeiten sich weiter an die Spitze des Index vor, wenn auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ähnlich wie beim Abschneiden in den vorhergehenden Index-Rangfolgen ist der Aufstieg der Städte in den BRIC-Ländern vor allem ihrer wirtschaftlichen Aktivität zu verdanken und weniger den anderen Dimensionen, die eine rundum globalisierte Stadt ausmachen. Eine starke wirtschaftliche Tätigkeit sollte die künftige Entwicklung in den anderen Dimensionen vorantreiben und die kulturellen Institutionen ebenso wie die internationalen Denkfabriken fördern.

“Mit dem Global Cities Index, den wir seit 2008 im 2-Jahres-Rhythmus erstellen, haben wir einen einzigartigen Indikator für das globale Engagement von Großstädten geschaffen”, sagt Sonnenschein. Insgesamt wird der jeweilige Globalisierungsgrad von 66 Städten in fünf Dimensionen beleuchtet und zwar in Bezug auf wirtschaftliche Aktivität, Humankapital, Informationsaustausch, kulturelles Erleben und politisches Engagement. Die Analyse ergibt ein Ranking, in dem der globale Einfluss einer Stadt gemessen wird.

Sonntag, 1. April 2012, von Elmar Leimgruber

Frühlingsbeginn: Das Erwachen der Herzen und Europas


Pünktlich zum Frühlinserwachen erwachte am 20. März auch Europa zum Leben, zumindest musikalisch: “Europe Awakening”, das erste Soloalbum von elmadon aus dem Hause elmadonmusic ist da: Ein 18-Song-Trance-Meisterwerk der Sonderklasse (Spielzeit: über 79 Minuten) mit zahlreichen neuen Songs wie “In Trance”, “Countdown”, “Don’t worry”, “Dies Irae”, “Ars”, “Origin” und “Kyrie. Zudem mit dabei sind neben dem bereits 2009 erstmals veröffentlichten Titelsong des Albums “Europe Awakening” auch die bisherigen Mega-Erfolge “New Future”, “Kind”, “Heinzi”, “Dancing Hymn”, “Cry My Soul”, “God save the Queen” in neuen und überarbeiteten Versionen.

Und bereits vor einigen Wochen erschien die Single-Auskoppelung “Eurovision Hymn” (in ganz neuen 5 Versionen: von klassisch bis psychedelisch) nach der äußerst beliebten und aus internationalen TV-Übertragungen bekannten Melodie der Eurovisionshymne. Die Musik von elmadon ist provokant, mystisch und rhytmisch gleichzeitig und findet durch ihre spannende Neuartigkeit ständig neue begeisterte Fans. Und die stetig zunehmenden Lizenzanfragen fremder Label bestätigen ebenfalls, dass Musik vom Wiener Label elmadonmusic den Nerv der Zeit trifft.

Mit dem Frühling veröffentlicht das junge Wiener Label elmadonmusic jetzt auch die neue Maxi von magnam gloriam: “Bunessan – Morning Awakening”. Dieser Song wurde unter unter dem Titel “Morning Has Broken” von Cat Stevens weltweit bekannt, im Original geht er aber zurück in das 19. Jahrhundert und wurde da von Mary MacDonald geschrieben und mit “Bunessan” getitelt. Auf der am 1. April erschienenen Maxi sind vier brandneue Versionen dieses traumhaft schönen Songs vertreten und zudem das “Sanctus” aus der “Deutschen Messe” von Franz Schubert in einer neuen Version von magnam gloriam.

Vor einigen Wochen wurde zudem pünktlich zur Fastenzeit die neue Maxi “Miserere – Passion Edition” von magnam gloriam (ebenfalls aus dem Hause elmadonmusic) publiziert. Die Musik von magnam gloriam ist noch schwebender, mystischer und erhebender als jene von elmadon und auf der aktuellen Maxi befinden sich insgesamt sechs brandneue Versionen (vor einigen Monaten war schon eine “Miserere”-Weihnachtsmaxi mit ebenfalls 6 Versionen erschienen) des “Miserere”, darunter auch zwei Remixe von elmadon: genau das richtige beruhigende Rezept gegen die Hektik, den Stress und die Orientierungslosigkeit unserer Zeit: Mystic Trance von elmadonmusic eben: Jetzt kann Ostern kommen.

Bereits 14 Maxis brachte das junge Wiener Musiklabel elmadonmusic seit seiner Gründung im Herbst 2009 bis zum März 2012 auf den Markt. Zu Weihnachten 2010 erschien dann das erste, langerwartete Album “Mystic Christmas” von magnam gloriam & elmadon (unter anderem mit “Greensleeves”, “Amacing Grace”, “Es wird schon glei dumpa”, “Adeste Fideles” und “Es ist ein Ros entsprungen”…). Im Dezember folgte das ebenso langerwartete Dancealbum “DJ X-Mas” von elmadon und magnam gloriam (unter anderem mit “Wachet Auf”, “Alle Jahre wieder”, “Gloria”,  “Kind”, “Benedictus” und “Radetzky Marsch”). Das soeben veröffentlichte aktuelle Album “Europe Awakening” von elmadon ist das bislang dritte aus dem Hause elmadonmusic. Und wer jetzt noch näher am Musikpuls sein will, kann nun auch bei Facebook Fan von elmadonmusic werden.


Alle bislang veröffentlichten Songs aus dem Musiklabel elmadonmusic von elmadon und magnam gloriam sind weltweit im Download verfügbar, unter anderem bei iTunes, amazon, Mediamarkt, Weltbild, play.com sowie in den DJ-Shops. Hier gibts eine Auswahl an Songs in voller Länge gratis anzuhören. Und hier können Sie in  alle bislang veröffentlichten Songs aus dem Hause elmadonmusic kostenlos reinhören:

Donnerstag, 16. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Lauter fesche Katzen in Wien – Kritik Musical CATS

Vor vielen Jahren entwickelte Wien sich mit diesem Opus zur Musicalmetropole und löste damit im gesamten deutschsprachigen Raum einen Run auf das Musical als Genre aus: “Cats” (nach den Gedichten von T.S. Eliot / deutsche Texte von Michael Kunze) von Andrew Lloyd Webber (Musik). Bereits zwei Jahre nach der Uraufführung in London und ein Jahr nach Broadway-Premiere startete “Cats” 1983 in Wien und lief hier und nicht weniger als sieben Jahre hindurch unter der Intendanz von Peter Weck äußerst erfolgreich.

Hier waren die Katzen-Rollen unter anderem mit Angelika Milster (sie wurde dadurch bekannt), Steve Barton (der spätere Original Graf Krolock im “Tanz der Vampire”), Ute Lemper (die damit eine Weltkarriere begann) und dem unverwechselbaren und einmaligen und meines Erachtens bis heute in dieser Rolle weltweit unübertroffenen Gordon Bovinet (er wurde künstlerischer Leiter der Vienna Musical School) als Old Deuteronomius besetzt. In Peter Wecks Musicalschule absolvierte übrigens auch der soeben ernannte neue Musicalintendant der Vereinigten Bühnen Wien (VBW), Christian Struppeck, damals seine Ausbildung. Und nun seit Ende Januar bevölkern die Katzen wiederum Wien und treffen sich allabendlich am Müllplatz in der Hoffung auf ein neues, ein besseres Leben, und dies in der Londoner Originalinszenierung (Gillian Lynne) allerdings in deutscher Sprache.

Und das Ergebnis dieser Tourneeproduktion kann sich sehen lassen: Stimmlich ganz besonders war ich (Besetzung am 11. Februar 2011 Abend) von David Arnsperger als Munkustrap und von Eva Maria Bender als Grizabella beeindruckt. Pieter Tredoux als Old Deuteronomius wirkt zwar sehr sympathisch (und er verbleibt während der Pause als “Foto-Motiv auf der Bühne) und singt die tieferen Gesangspassagen durchaus gefällig, aber bei den höheren Tönen (vor allem gemeinsam mit dem Ensemble) hört man ihn schon nicht mehr, was natürlich auch ein Problem der Tonregie (eindeutig ein Schwachpunkt der Produktion) sein könnte. Die weiteren Stimmen waren zwar großteils gut, aber sie blieben, was auch teilweise mit der nicht wirklich perfekten Tontechnik (manchmal- besonders störend ausgerechnet im zweiten Teil von “Erinnerung”- wurde leider auch das Mikrofon viel zu spät aktiviert: das darf eigentlich nicht passieren) im Zelt zusammen hängen mag, manchmal auch textlich schwer verständlich.

Die Inszenierung hingegen hat mich vollends begeistert und genauso auch die Kostümierung und die Masken (nach John Napier). Und auch sonst vom optischen Standpunkt aus kann ich nur sagen: Lauter fesche Katzen. Sensationell waren auch die Choreographie und das tänzerische und schauspielerische Talent der Darsteller, das teilweise das übliche Maß weit überstieg: Manches verlangte den Darstellern gar artistisches Talent ab. Hier gebürt allen Beteiligten ganz großes Lob, so auch dem kleinen, aber guten Orchester unter der Leitung von Heribert Feckler.

Und ja: Der Besuch der Katzen-Show in Neu St. Marx (sie wird noch bis 28.5. in Wien zu Gast sein, anschließend in Köln, Stuttgart und Nürnberg) lohnt sich bei allen verbesserungswürdigen Schwächen allemal: Wann hat man schon die Chance, eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten live auf der Bühne zu erleben, vor allem, wenn man sich auch selbst zu den Katzenfreunden zählt wie ich. Nähere Informationen zur Tournee-Produktion sind hier abrufbar und Tickets sind hier erhältlich.

Hier können Sie in das Musical Cats (Deutsche Originalaufnahme Wien) und in englische Versionen des Musicals kostenlos reinhören.

Und hier gibts jede Menge Eindrücke in Bildern (Fotos) der ÖBB-CATS-Lok und von Mitgliedern des Ensembles, teils vom Musicalabend selbst, teils von der Eröffnung der Bahnhofcity Wien West am 24.11.2011.

Freitag, 10. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Lebensmittel: Wien ist teurer als Berlin

Auch wenn die Lebensmittelpreise in Wien von August bis November 2011 um 4 Prozent gesunken sind: Im Vergleich zu Berlin sind sie immer noch um 10 Prozent teurer. Dies belegt das aktuelle Preismonitoring der Arbeiterkammer Wien (AK) bei acht Wiener Supermärkten und Diskontern. Demnach wurde der Warenkorb in Berlin im selben Zeitraum um einen Euro teurer. Bei diesem Test handelt es jedoch ausdrücklich um keinen Qualitätsvergleich. Der Preisrückgang in den letzten drei Monaten in Wien ist laut AK vor allem auf fallende Preise bei Obst und Gemüse (bis zu 43 Prozent günstiger) und Convenience-Tiefkühlprodukten (bis zu 24 Prozent günstiger) zurückzuführen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der “Konsument” bei einem Gesamtvergleich Österreich-Deutschland im Dezember 2011.

Ein Warenkorb mit 40 Lebensmitteln kostete laut AK in Wien 79 (netto 71) Euro, in Berlin 72 (netto 67) Euro. Während Kaffee, Tafelessig und Cola in Österreich viel günstiger sind, kosten die meisten anderen Lebensmittel in Deutschland viel weniger. Besonders auffällig sind die Preisunterschiede bei unverarbeiteten Lebensmitteln wie Fleisch, Milch, Zucker oder Mehl. Hühnerkeulen kosten in Wien sogar mehr als doppelt so viel wie in Berlin. Dabei ist jeweils das günstigste Lebensmittel untersucht worden. Das ist mit Qualitätsunterschieden alleine nicht mehr zu erklären. “Es gibt also nach wie vor einen Österreich-Aufschlag”, vermutet AK Präsident Herbert Tumpel: “Der Wirtschaftsminister sollte überprüfen, wo solche Preisaufschläge zustande kommen: schon beim Bauern, bei den Zwischenlieferanten oder erst im Handel wegen der hohen Supermarktkonzentration in Österreich”, fordert Tumpel.

Wien ist auch teurer als Köln: Für Babynahrung, Pflege- und Reinigungsmitteln zahlen Konsumenten in Wiener Drogeriemärkten um ein Drittel mehr als in Köln. Dieselben Markenprodukte sind in Wien, auch wenn die unterschiedliche Mehrwertsteuer herausgerechnet wird – also netto – deutlich teurer. Dies belegte  ein AK Preismonitoring von insgesamt 301 Produkten bei den Drogeriemärkten Schlecker, Müller und DM in Wien und in Köln im Oktober 2011: “Babynahrung, Cremen, Geschirrspülmittel, Duschgels oder Weichspüler sind in heimischen Drogeriemärkten im Durchschnitt um 33,4 Prozent teurer als in Köln“, so die AK damals.

Und auch beim AK-Vergleich von identen Lebensmitteln zwischen Wien und München im Mai 2011 geht Deutschland als Preis-Sieger hervor: Idente Produkte (insgesamt 53 wurden vergleichen) kosten in Wien um durchschnittlich 16 Prozent mehr als in München. Das zeigt ein aktueller AK Preistest von 53 Lebensmitteln bei vier Supermärkten in Wien und München. “Unfassbar, dass die Konsumenten bei uns bei fast allen Produkten draufzahlen”, sagt AK Präsident Herbert Tumpel. “Auch bei Sprit und Energie dreht sich die Preisschraube weiter nach oben. Daher muss die Regierung Maßnahmen gegen die Teuerung einleiten”, so Tumpel.

Mittwoch, 8. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Mietpreisstudie: Tokio, London und Moskau weltweit am teuersten

Mieten weltweit
Tabelle: ECA International

Tokio hat nach wie vor weltweit das höchste Mietpreisniveau, gefolgt von London und Moskau. Dies geht aus der neusten Mietpreisstudie „Accommodation Reports” von ECA International hervor. Darin untersucht das Personalberatungsunternehmen die Mietpreise für Dreizimmerwohnungen für ausländische Geschäftsleute an weltweit über 130 Standorten. Innerhalb Europas ist eine unmöblierte Dreizimmerwohnung in der Londoner Innenstadt am teuersten – mit einer Monatsmiete von 2500 Euro. Im weltweiten Vergleich belegt die britische Metropole hinter Tokio Platz zwei.

In Deutschland müssen Mieter für eine Dreizimmerwohnung mit circa 80 Quadratmetern in einer gehobenen Wohnlage in Frankfurt am tiefsten in die Tasche greifen. Während im europäischen Ranking auf London (2.500 Euro) und Moskau die Städte Genf, Stockholm und Zürich folgen, liegt Wien in Österreich bei Wohnungen für internationale Geschäftsleute auf dem 16. Platz. Und die EU-Hauptstadt Brüssel liegt europaweit an 26. und weltweit an 68. Position.

Mieten europaweit
Tabelle: ECA International

London hat Moskau als Stadt mit dem höchsten Mietniveau in Europa auf Platz 2 verdrängt. Am drittteuersten in Europa ist Genf (weltweit Platz 7). Schlusslicht ist Sarajevo (weltweit 117.). Europaweit hat das Mietniveau um 2,6 Prozent angezogen: Damit kostet eine Dreizimmerwohnung durchschnittlich 1090 Euro monatlich. Im Vorjahr waren die Mieten um noch vier Prozent gestiegen; dies trifft in diesem Jahr nur noch auf Deutschland zu. Der weltweit durchschnittliche Mietpreis für eine 80-Quadratmeter-Dreizimmerwohnung beträgt 1110 Euro.

Die teuerste deutsche Stadt ist Frankfurt und liegt an der 20. Position in Europa. Die Bankenmetropole liegt weltweit auf Rang 55 und ist etwas teurer als München (weltweit 57.). Hamburg (64.) und Düsseldorf (80.) folgen vor Berlin. Berlin (85.) ist damit die billigste untersuchte Stadt in Deutschland, hier kostet eine Vergleichswohnung durchschnittlich 775 Euro monatlich.

Tokio bleibt trotz der Katastrophen in Japan im vergangenen Jahr die Stadt mit den weltweit höchsten Mieten. Insgesamt sind die Mietpreise im Jahresvergleich zwar gefallen, allerdings wandern monatlich derzeit für eine Dreizimmerwohnung immer noch circa 3200 Euro auf das Vermieterkonto. Am günstigsten ist Wohnraum für Expatriates im pakistanischen Karatschi.

Innerhalb Asiens folgen auf Tokio Hongkong (5. Platz weltweit) und Singapur (6.). In Amerika bleiben Mietwohnungen im venezolanischen Caracas (weltweit 4. Platz) und im kolumbianischen Bogota (9.) am teuersten – hier leben Ausländer in kostspieligen besonders abgesicherten Wohnlagen. In Nordamerika sind die Mietpreise nur in San Francisco (weltweit 13.) höher als in New York (18.). Im Nahen Osten müssen Expatriates für eine Wohnung in Abu Dhabi (weltweit 11. Platz) am tiefsten in die Tasche greifen. Dubai hingegen landet im diesjährigen Ranking nur noch auf Platz 39.

Donnerstag, 2. Februar 2012, von Elmar Leimgruber

Jetzt auch in Wien: Musical Moments live in Concert

Am 14. Mai wird Wien zur Musical-Moments-Bühne: Mit Jan Ammann (Die Schöne und das Biest, Tanz der Vampire, Love Never Dies, Lampenfieber…), Andreas Bieber (Joseph, Ich war noch niemals in New York, Elisabeth, Alle Jahre Bieber …) und Carin Filipcic (Mozart, Wenn Rosenblätter fallen, Rebecca, Romeo & Julia, Musical Christmas…) kommen drei bedeutende internationale Stars mit Band nach Wien.

Eine Show mit den schönsten Musicalhits:  Diesen Wunsch äußerten laut den Veranstaltern Andreas Luketa und Markus Tüpker (Sound Of Music Concerts) in den vergangenen Jahren zahlreiche Besucher der umjubelten Konzertreihe MUSICALSTARS IN CONCERT: Nun geht Ihr Wunsch in Erfüllung: MUSICAL MOMENTS – DIE SCHÖNSTEN MUSICALHITS: LIVE IN CONCERT  sind im Wiener Theater Akzent am Montag, 14. Mai 2012 um 19.30 Uhr zu erleben. Hier ist der Videotrailer dazu. Tickets sind um 49 45, 39, und 35 Euro erhältlich. Der Vorverkauf für dieses in Wien einmalige Konzert hat bereits begonnen: im Theater Akzent, Argentinierstrasse 37 in 1040 Wien (Mo.-Fr. 13.00 -18.00 Uhr) sowie telefonisch unter 0043 1 501 65 33 06.

Die beliebten Musicalstars JAN AMMANN, ANDREAS BIEBER & CARIN FILIPCIC (sowie Special Guest KATJA BERG) präsentieren einen Abend lang die schönsten und beliebtesten Musicalhits der vergangenen Jahre in einem mitreißenden Konzert der großen Stimmen und Emotionen. Live an diesem Abend zu hören sind Hits unter anderem aus BILLY ELLIOT, CATS, ELISABETH, HINTERM HORIZONT, ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK, JEKYLL & HYDE, JOSEPH, DER KÖNIG DER LÖWEN, LOVE NEVER DIES, LES MISERABLES, MAMMA MIA!, MISS SAIGON, MOZART!, DAS PHANTOM DER OPER, REBECCA, TABALUGA & LILLI und TANZ DER VAMPIRE. Erstmalig in Österreich präsentiert MUSICAL MOMENTS zudem Songs aus dem neuen West-End Hit GHOST – THE MUSICAL.

Ebenfalls schon traditionellerweise finden auch heuer zwei Solo-Konzerte von Thomas Borchert (Tanz der Vampire, Dracula, Jekyll & Hyde, Mozart…) im Wiener Akzent statt: Am 20. April ist er mit seinem Programm “If I Sing” zu Gast und am 4. Dezember mit “Borchert besinnlich”. Ebenfalls ein Highlight 2012 ist das einmalige Konzert “Ein Abend im Dezember” mit Original “Elisabeth” (Wien, Deutschland und Holland) Pia Douwes in Filderstadt am 10.12.2012 Und die großen Musicalhits in “Musical Moments” werden jetzt Anfang Februar auch bereits in verschiedensten Städten in Deutschland, darunter in Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart aufgeführt. Nähere Informationen und Tickets zu allen Sound Of Music-Konzerten sind online abrufbar.

Montag, 30. Januar 2012, von Elmar Leimgruber

Politikerin Hildegard Burjan in Wien seliggesprochen

Die neue Selige Hildegard Burjan mit Ehemann Alexander
Foto: © CS

Erstmals gab es gestern im Wiener Stephansdom eine Seligsprechung. Und: Die österreichische Sozialpionierin und Gründerin der Caritas Socialis (CS) Hildegard Burjan wurde als erste demokratisch gewählte Politikerin der Welt am Sonntag, den 29. 01. 2012, seliggesprochen. In Vertretung Papst Benedikts XVI. nahm Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der Kongregation für Selig- und Heiligsprechungen, diese erste Seligsprechung im Wiener Stephansdom vor. “Wir Frauen wollen nicht unsere besten Kräfte verbitternden, fruchtlosen Parteikämpfen opfern, sondern praktische, die Gesamtheit fördernde Arbeit leisten,” war das Motto Hildegard Burjans.

Hildegard Burjan wurde 1883 in Görlitz geboren. Sie engagierte sich als erste christlich-soziale Abgeordnete im Parlament für Randgruppen der Gesellschaft und vor allem für die Rechte der Frauen (“Gleicher Lohn für gleiche Arbeit”). Im Oktober 1919 gründete sie die religiöse Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, deren Vorsteherin sie als verheiratete Frau und Mutter bis zu ihrem Tod, am 11. Juni 1933 war.

Hildegard Burjan 1919 als Abgeordnte im Wiener Parlament
Foto: © CS

“Hildegard Burjan ist ein Vorbild für uns alle in ihrer Verbindung von Kontemplation und Aktion, von Mystik und gesellschaftlichem Handeln,” betont Wiens Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn. “Heiligkeit ist das Zeichen geglückter Nachfolge Christi. Bei Hildegard Burjan sieht man, was Jüngerschaft bedeutet: Mitten im Leben stehen, den eigenen Glauben und die Lebensführung deckungsgleich halten und sich am Beispiel Jesu Christi ausrichten.”

Bereits Kardinal König hatte 1963 den Seligsprechungsprozess eröffnet. Das dazu notwendige Wunder betrifft die Heilung einer Frau: Infolge mehrerer Operationen konnte sie kein Kind zur Welt bringen. Dass sie später dennoch drei gesunden Kindern das Leben schenkte, ist nach Auffassung der den Fall beurteilenden Ärzte medizinisch nicht erklärbar.

Samstag, 28. Januar 2012, von Elmar Leimgruber

“Rent” oder das Leben der Boheme – Musical-Kritik

Jonathan Larson, geboren 1960, erging es so wie vielen Großen auch in der vergangenen Jahrhunderten: Als Künstler über Jahrzehnte hindurch wenig anerkannt, missverstanden, nicht erfolgreich und daher auch täglich ums Überleben kämpfend. In seinem Musical “Rent“, das 1996 seine Uraufführung erlebt, schildert er eben dieses Leben, das er kennt: zwischen Kunst und Leid und Armut und Sucht und und Abgrund und Leidenschaft und Krankheit und Tod: das (freiwillige?) Leben eines Boheme. Die Kritiker sind bereits bei der Generalprobe begeistert, doch dem Komponisten sollte die am Tag darauf folgende Premiere und den Welterfolg dieses Musicals nicht mehr vergönnt sein: Er verstarb 35-Jährig an den Folgen des Marfan-Syndroms an einer geplatzten Aorta.

Es stellt durchaus eine große Herausforderung dar, der sich das Konservatorium der Stadt Wien mit der Aufführung dieses 90er-Jahre-Rock-Musicals (einer modernen Neuadaption des Stoffs der Oper “La Boheme” von Giacomo Puccini) stellt: und diese ist vollends gelungen: “Rent” Unplugged (wobei dies nicht zu 100 Prozent zutrifft) ist zwar (weil wie letzthin auch in London üblicherweise eine gesamte Band auf der Bühne musiziert) mit Klavierbegleitung ungewohnt, aber durchaus passend und Peter Uwira, der am Klavier sitzt und auch die musikalische Leitung innehat, ist ein absoluter Meister seines Fachs. Regie, Bühnenbild und Produktionsleitung von Wolfgang Groller passen perfekt zur Story und auch die Choreographie von Christoph Riedl und von Alixa Kalaß könnten besser nicht sein.

Dasselbe trifft auch auf die Hauptdarsteller des Musicals zu: Ganz besonders seien hier Salka Weber (als Mimi Marquez), Alixa Kalaß (als Maureen Johnson) und Tanja Petrasek (als Joanne Jefferson) erwähnt: allen drei weiblichen Hauptrollen traue ich aufgrund ihrer außergewöhnlichen Leistungen sowohl im Gesang, als auch im Schauspiel und Tanz in den kommenden Jahren tragende Funktionen auf den großen Musicalbühnen Europas zu. Doch auch Johannes Nepomuk (als Roger Davis), Dieter Hörmann (als Mark Cohen), Manuel Heuser (als Dragqueen Angel Schunard) und Manuel Walcherberger (als Tom Collins) sind äußerst überzeugend.

Kurzum: Ein Besuch des Musicals “Rent” Unplugged von Jonathan Larson im Konservatorium der Stadt Wien (Johannesgasse 4a, 1010 Wien) lohnt sich hundertprozentig. Schade allerdings, dass es insgesamt nur sechs Mal aufgeführt wird: und zwar noch heute (28.1.), am 30. und 31. Jänner sowie am 1. und 2. Februar. Auch eine Gesamtaufnahme der Produktion auf CD wäre wünschenswert, zumal es hier in deutscher Sprache gesungen wird;  mit wenigen Ausnahmen (warum eigentlich die Ausnahmen?).

Hier sind Eindrücke in Bildern (Fotos) von der Musical-Premiere im Wiener Konservatorium:

Und hier können Sie in die amerikanischen Produktionen von “Rent” hineinhören:

Montag, 23. Januar 2012, von Elmar Leimgruber

Candide “in der besten aller möglichen Welten”

Die Welt ist so böse und gemein und niederträchtig, aber das hindert uns doch nicht daran, glücklich und vor allem optimistisch zu sein. Realistisch betrachtet klappt dies zwar nicht, aber darum gehts ja auch nicht: auf die Einstellung kommt es an. So ist denn auch das Liebesglück des unschuldigen und naiv optimistischen Jünglings Candide voller Krieg, Mord, Totschlag und Intrigen, aber er steht selbst über dem Tod, genauso wie die anderen Hauptfiguren dieser Gesellschaftssatire von Voltaire (Candide oder der Optimismus), dessen bitterbösen und doch heiteren Stoff sich Leonard Bernstein für sein Musical (Comic Operetta) “Candide” adaptierte.

Dass zudem die deutsche Textfassung vom sprachlichen Genie Loriot (Vicco von Bülow) Garant auch für einen Publikumserfolg in Wien ist, muss nicht eigens betont werden. Die Wiener Volksoper hat dieses Meisterstück über ein bewegtes buntes Leben in “der besten aller möglichen Welten” neu und konzertant (Songs in englisch mit deutschen Untertiteln, gesprochene Texte in deutsch) im Programm, und es ist ein Vergnügen für alle Sinne:

Die Besetzung könnte idealer nicht sein, allen voran Jennifer O’Loughlin (Must Hear und Must See!) als keinesfalls unschuldige, vielmehr durchtriebene und geldsüchtige Cunegonde und die amerikanische Musical-Legende Kim Criswell als genauso männerbenützende “Old Lady”. Stephen Chaundy gibt einen sympatisch-naiven Candide, Morten Frank Larsen den idealistischen Philosophen Pangloss und Volksopern-Hausherr, der Burgschauspieler Robert Mayer (danke für dieses großartige Werk an der Volksoper) ist das Optimum eines spitzzüngigen Erzählers einer verzwickten Liebes-Abenteuerreise, die sich wohl niemals wirklich so zutragen könnte, welche aber dennoch so viel Wahres, wenn auch weniger Schönes bringt. Weniger in Hochform: der Chor der Volksoper, dafür aber umso erfrischender das Orchester der Volksoper Wien unter der Leitung von Joseph R. Olefirowicz.

Kurzum: Die Darsteller sind nicht nur gesangsmäßig grandios, sondern auch schauspielerisch, das Stück selbst ist wunderbar. Und der Volksoper ist mit Candide ein wahres Meisterstück gelungen. Und das Wichtigste: Alle Künstler hatten auffällig viel Spass auf der Bühne: Genau so muss es sein. Schade nur, dass bislang nur sehr wenige Aufführungen geplant sind.

Und hier können Sie in die Musik von “Candide” von Leonard Bernstein reinhören (Hörproben):