Mit ‘Umfrage’ getaggte Artikel

Sonntag, 23. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Vorsicht: Christbaum brennt

Durchschnittlich 30 bis 40 Menschen sterben jedes Jahr bei einem Brand im privaten Bereich. Rund 500 Wohnungsbrände ereignen sich jährlich rund um Weihnachten. Neben erheblichen Sachschäden werden hierbei auch immer wieder Menschen verletzt oder getötet. Wie eine aktuelle Studie des KFV (Kuratoriums für Verkehrssicherheit) zeigt, wird die Brandgefahr in den eigenen vier Wänden generell stark unterschätzt. Mit einfachen Maßnahmen können Menschenleben gerettet und Schäden in großem Ausmaß verhindert werden.

Zu Hause fühlen wir uns sicher, Gefahren lauern draußen. Wer das denkt, der irrt gewaltig: Jedes Jahr passieren mehr tödliche Unfälle in den eigenen vier Wänden als im Straßenverkehr.  “Mehr als 4.000 Brände – das ist mehr als die Hälfte aller Brände in Österreich – ereigneten sich im Jahr 2011 im privaten Bereich. Gerade in der gewohnten Umgebung sind viele Menschen unaufmerksam und unvorsichtig. Fast immer ist Unkenntnis, Leichtsinn oder sogar Fahrlässigkeit die eigentliche Ursache der Feuer. Die meisten Unglücksfälle sind durch vorbeugende Maßnahmen vermeidbar”, erläutert Luciano Cirinà, Präsident des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs VVO.

Fast jeder vierte Brand in Privathaushalten entsteht durch elektrische Haushaltsgeräte: Die Möglichkeiten der Brandentstehung sind vielfältig. Besonders tückisch sind Schwelbrände, die sich stundenlang an versteckten Stellen entwickeln und erst erkannt werden, wenn es schon fast zu spät ist. Nicht richtig gewartete, unbeaufsichtigte oder defekte technische Geräte gelten als Brandauslöser Nummer Eins. Offenes Licht und Feuer (zum Beispiel brennende Kerzen) sind die zweithäufigste Brandursache in Wohnungen. “Vor allem im Dezember gibt es durchschnittlich fast viermal so viele Brände durch offenes Licht und Feuer als in den übrigen Monaten des Jahres”, erklärt Othmar Thann, Direktor des KFV.

Dass die Brandgefahr generell unterschätzt wird, zeigt eine aktuelle Erhebung des KFV in Österreich: Rund 86 Prozent der ÖsterreicherInnen halten einen Brand in ihrem eigenen Haushalt für eher unwahrscheinlich. Für 80 Prozent der Befragten ist der Weihnachtsbaum mit Kerzen die Gefahrenquelle Nummer Eins. Nur rund 14
Prozent stufen Elektrogeräte als eine mögliche Gefahrenquelle für Brände ein. Bei der Notrufnummer der Feuerwehr sind rund 25 Prozent der befragten Personen nicht sattelfest (Euronotruf 112 bzw. 122 für Feuerwehr; Feuerwehr-Notruf in Südtirol: 115). Immerhin 83 Prozent geben an, einen Feuerlöscher im Wohngebäude oder in der Garage zu besitzen.

Auffällig ist, dass immer noch die wenigsten Haushalte über Rauchwarnmelder verfügen. Gerade einmal 39 Prozent der vom KFV befragten Haushalte sind mit Rauchwarnmeldern gesichert. Vor allem Kinderzimmer sind unzureichend geschützt. Gerade auf Kinder übt Feuer eine besondere Faszination aus mit dramatischen Folgen. Auch ältere Personen sind aufgrund der abnehmenden Mobilität im Falle eines Wohnungsbrandes besonders gefährdet. “Rauchwarnmelder und griffbereite Feuerlöscher können Leben retten und sollten daher in keinem Haushalt fehlen. Der beste Schutz ist es, Brände erst gar nicht entstehen zu lassen. Darum müssen prinzipiell schon erste Anzeichen, die auf technische Defekte von Geräten hinweisen, ernst genommen werden und Heiz- sowie Elektrogeräte regelmäßig vom Fachmann überprüft werden. Gerade zur Weihnachtszeit erhöht sich das Brandrisiko erheblich. Ein ausgetrockneter Christbaum oder Adventskranz steht blitzartig in Flammen. Kerzen, egal ob elektrisch oder aus Wachs, sollten nie unbeaufsichtigt brennen”, schließt Thann.

Wussten Sie, dass…

…im Jahr 2011 in Österreich 4.069 Brände (Schaden größer als
2.000 Euro) im privaten Bereich registriert wurden? Das entspricht 54
Prozent aller Brandfälle!
…ein Rauchwarnmelder Leben retten kann?
…qualitativ hochwertige Rauchwarnmelder seit September 2011
zusätzlich mit dem Qualitätszeichen “Q” für erhöhte Anforderungen
gekennzeichnet sind?
…ein 6 kg Feuerlöscher einen Entstehungsbrand beherrschbar macht
und daher in jeden Haushalt gehört?

Gefährliche Brand-Mythen:

“Ich brauche mich nicht zu schützen, denn ich passe sowieso sehr gut auf.”

Irrtum. Elektrische Defekte sind häufige Brandursachen. Auch Brände
im Keller oder Hausflur sowie ein Brand in der Nachbarwohnung können
gefährlich werden.

“Der Rauch wird mich schon rechtzeitig aufwecken, wenn ich schlafe.”

Eine gefährliche Fehleinschätzung. Der menschliche Geruchssinn
funktioniert im Schlaf nicht. Dadurch wird der Brandgeruch im Schlaf
nicht wahrgenommen. Bei einem Brand bilden sich darüber hinaus
geruchlose Gase, die unbemerkt im Schlaf inhaliert werden. Wenige
Atemzüge davon sind bereits tödlich!

“Wenn es brennt, hat man zum Verlassen der Wohnung mehr als 10 Minuten Zeit.”

Stimmt nicht. Zur Flucht vor einem Brand hat man durchschnittlich
nicht mehr als vier Minuten. Eine Rauchgasvergiftung kann sogar
bereits nach zwei Minuten tödlich sein.

“Beton und Stein brennen nicht. Ich bin nicht gefährdet, denn ich wohne in einem Betonhaus.”

Beton brennt nicht. Vorhänge, Teppiche, Möbel oder Kleidung sind
allerdings brennbar. 100 g brennender Schaumstoff kann ausreichen, um
lebensbedrohliches Rauchgas zu produzieren.

“Effektiver Brandschutz ist sehr teuer.”

Nein. Ein Rauchwarnmelder kostet nicht mehr als ein paar Euro.
Geprüfte Feuerlöscher sind schon ab 20 Euro erhältlich. Die
Überprüfungskosten liegen üblicherweise unter 10 Euro.

“Ich bin Raucher und kann daher keine Rauchwarnmelder installieren.”

Rauchwarnmelder funktionieren foto-optisch. Zigarettenrauch und
brennende Kerzen lösen bei üblichem Gebrauch keinen Alarm aus. Sobald
genügend Rauchpartikel in das Innere des Melders geraten, wird ein
Signalton ausgelöst. Mit rund 85 Dezibel ist er laut genug, um jeden
Schlafenden zu wecken und vor der drohenden Gefahr zu warnen.

“Ein Feuerlöscher kann bei falscher Bedienung explodieren und ist kompliziert in der Bedienung.”

Stimmt nicht. Einen Feuerlöscher zu bedienen ist ganz einfach. Wegen
ihrer universellen Einsetzbarkeit für alle im Haushalt relevanten
Brandklassen (A, B, C) sind Pulverlöscher am einfachsten zu handhaben
und erzielen auch bei Anwendung durch Ungeübte ausgezeichnete
Löschwirkungen. Das Löschpulver ist für den Menschen unbedenklich.
Die richtige Handhabung ist auf jedem Feuerlöscher beschrieben und
sollte dennoch, bevor es zu einem Notfall kommt, durchgelesen werden.
Praktische Löschübungen schaffen Sicherheit im Umgang.

Sonntag, 16. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Journalisten sehen eigenen Berufsstand kritischer als die Bevölkerung

Journalisten haben bekanntlich (siehe Bericht dazu vom September 2012) einen ähnlich zweifelhaften Ruf in der Bevölkerung wie Politiker. Befragt man die Journalisten aber über sich selbst, sehen sie sich sogar noch kritischer als die Bevölkerung. Dies geht aus einer Journalistenbefragung hervor, welche das meinungsfoschungsinstitut OGM im Auftrag des Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) durchgeführt hat. Demnach sehen die Befragten ihren Berufsstand, was Objektivität der Berichterstattung und journalistische Ethik betrifft, äußerst kritisch.

Weitere Ergebnisse der Grobauswertung: Das Vertrauen der Journalisten in Politiker ist sogar noch geringer als bei der Bevölkerung. Nur jeder dritte Befragte hat eine journalistische Fachausbildung abgeschlossen, der größte Teil wurde on the job journalistisch ausgebildet. Das Interesse an Weiterbildung ist daher sehr hoch, die interessantesten Themen sind online-Journalismus und Recherche.

Die Arbeitszufriedenheit ist sehr gut bei Klima und Kollegialität, schwach bei interner Information und Weiterbildung. Die arbeitsrechtliche Problematik hat sich in den letzten Jahren offensichtlich verbessert, drei von vier Befragten haben ein Dienstverhältnis, prekäre Dienstverhältnisse kommen nur noch selten vor, jeder Vierte ist selbständig. Auch persönliche Probleme wie Stress, burn out, Partnerschaft, Ernährung und Alkohol werden offen beantwortet.

Insgesamt 718 Journalisten haben sich laut ÖJC an der OGM-Umfrage beteiligt. Damit hat diese Studie große Aussagekraft nicht nur für den Berufsstand insgesamt, sondern auch für verschiedenste Segmente und Gruppen im Journalismus. Detailanalysen und Feinauswertungen erfolgen am 15. Jänner 2013 um 10.00 Uhr im Rahmen einer Presssekonferenz im ÖJC-Press Center, Blutgasse, 1010 Wien.

Sonntag, 11. November 2012, von Elmar Leimgruber

Ist Ihr Kind ein Facebook Wild Child?

Das Internet stellt eine Gefahr für Kinder dar, vor allem, wenn sie nachts und ohne Aufsicht online sind.  Einer aktuellen Umfrage von ZoneAlarm (Check Point® Software Technologies Ltd.) zufolge, die bei 600 Facebook nutzenden Kindern im Alter  von 10 bis 15 durchgeführt wurde, sind die Kinder, die nach Mitternacht aktiv sind und die in der Studie als Facebooks Wild Children bezeichnet werden, besonders anfällig für  Online-Sicherheitsrisiken. Tatsächlich berichten 60 Prozent  dieser Wild Children, dass sie ernsthafte Probleme haben – zweimal so viele Probleme wie Kinder, die sich früher ausloggen.

Zu ihren Problemen gehören, von Fremden angesprochen zu werden, Cybermobbing, gehackte Accounts, problematische Freunde, peinliche Fotos und/oder das Erstellen neuer Accounts, um Probleme zu vermeiden. Die Erkenntnisse weisen darauf hin, dass diese Wild Children mit fünf Mal höherer Wahrscheinlichkeit sehr große Freundschaftsnetzwerke von mehr als 400 Freunden unterhalten – 44 Prozent hatten Online-Freunde, die sie noch nie getroffen haben, also persönlich nicht kennen.Besorgniserregend ist, dass von diesen Wild Children, obwohl sie mehr Probleme haben, 30 Prozent sagen, sie seien nicht besorgt. Und 30 Prozent berichten auch, dass sie keine Maßnahmen ergreifen, um ihre Privatsphäre und Sicherheit auf Facebook zu verbessern. Eltern können hier ihre Kinder unterstützen und schützen, unter anderem durch den eindringlichen Hinweis auf Gefahren aus dem Onlinebereich: “Weisen Sie auf die Bedeutung von Online-Datenschutz hin. Kinder sollten darauf achten, nicht zu viele persönliche Informationen zu posten; dazu gehören Geburtsdaten, Heimatadressen oder Aufenthaltsorte, die Diebe nutzen könnten, um ihre Wohnadresse ausfindig zu machen.” Und: Auch eine klare “Online-Sperrstunde” ist für Kinderum spätestens Mitternacht sinnvoll.

redakteur.cc ist übrigens auch bei Facebook und bei Twitter vertreten:

- Facebook

- Twitter

Montag, 5. November 2012, von Elmar Leimgruber

Initiative Markt- und Sozialforschung e.V. warnt vor “Deutschland Umfrage”

Aktuell erhalten in Deutschland Bürgerinnen und Bürger einen Brief des “angeblich existierenden” “Instituts für Erforschung ‘Schuldenkrise der Länder’” in dem zur Teilnahme an der “Deutschland Umfrage” aufgefordert wird. In Wirklichkeit handelt es sich hier eindeutig um eine “als Umfrage getarnte Adressdatenakquise”, also um einen “Betrugsversuch”, schreibt hierzu die “Initiative Markt- und Sozialforschung e.V.”., welche vor der Teilnahme an der Deutschland Umfrage und der damit einhergehenden Preisgabe persönlicher Daten eindringlich warnt:

“Es ist davon auszugehen, dass die Daten an Dritte weiterverkauft und für Verkaufs- bzw. Werbeaktivitäten verwendet werden. Die Teilnehmenden müssen daher mit Werbepost und/oder lästigen Werbeanrufen rechnen.”

Institute und Unternehmen, die seriöse Markt- und Sozialforschung betreiben müssen ihre Kontaktdaten angeben, damit die Befragten Rückfragen stellen und sich von der Seriösität der Umfrage überzeugen können. Der Absender der Deutschland Umfrage kann nicht identifiziert werden, da nur eine Postfachadresse angegeben wird.

Bei der Deutschland Umfrage hingegen handelt es sich somit eindeutig um einen Betrugsversuch. Auf der Antwortpostkarte, die auf eigene Kosten zurückgesendet werden soll, werden nur ganz einfache Wissensfragen gestellt. Informationen über die Bürgerinnen und Bürger und ihre Meinung, die im Rahmen wissenschaftlicher Umfragen ausgewertet werden, können somit gar nicht gewonnen werden. Auch stehen diese Fragen in keinerlei Zusammenhang mit dem angekündigten Thema “Euro”.

Ein weiterer Beleg dafür, dass das angebliche “Institut für Erforschung ‘Schuldenkrise der Länder’” keine seriöse Sozialforschung betreibt: Das Anschreiben und die Antwortpostkarte beinhalten keinen Hinweis darauf, dass die persönlichen Daten nicht zu Werbe- und Verkaufszwecken genutzt und anonymisiert werden. Im Gegenteil: Die Bürgerinnen und Bürger, die die Antwortpostkarte unterschrieben zurücksenden, erklären sich mit den kleingedruckten Teilnahmebedingungen einverstanden. Diese Klausel ermöglicht es den hinter der vorgeblichen Umfrage Stehenden, die persönlichen Daten für Werbezwecke zu gebrauchen und/oder an Dritte weiter zu verkaufen.

Hinter dieser aktuellen vorgetäuschten sozialwissenschaftlichen Umfrage steht also das Anliegen, Adressdaten zu akquirieren, um diese für Werbezwecke zu nutzen. Durch eine an die Teilnahme gekoppelte vermeintliche Verlosung zahlreicher “hochwertiger” Gewinne soll zur Preisgabe persönlicher Daten verlockt werden.

Die Initiative Markt- und Sozialforschung will die Öffentlichkeit über Markt- und Sozialforschung und deren Unterschied zu Werbung und Verkauf informieren. Weitere Aufgaben sind, die Garantie von Anonymität und Datenschutz zu betonen und den Nutzen von Markt- und Sozialforschung für die Gesellschaft zu verdeutlichen. Träger der Initiative sind die Branchenverbände der Markt- und Sozialforschung: ADM, ASI, BVM und DGOF.

Dienstag, 2. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

“Less Risk – More Fun”: Brettspiel zur Vermeidung von Risiken

Weil laut Umfrage ein Großteil der Menschen in Österreich keine Ahnung in Versicherungsfragen hat, zieht der Österreichische Versicherungsverband (VVO) nun Konsequenzen: Um vor allem Jugendliche umfassend und spielerisch über Risiken und Versicherung zu informieren, wurde das neue Brettspiel “LESS RISK – MORE FUN” entwickelt. Das Spiel entstand als Kooperation des VVO mit der “Initiative für Teaching Entrepreneurship” sowie der “Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems” (KPH) und wurde von Johannes Lindner und Gerald Fröhlich entwickelt. Und das Beste: man muss es nicht kaufen, sondern es ist für Schulen kostenlos.

Ziel des Spiels “LESS RISK – MORE FUN”, bei dem bis zu zwölf Spieler teilnehmen können, ist es, möglichst unbeschadet Risiken unterschiedlicher Lebensphasen zu bewältigen und letztlich das “Ziel” zu erreichen: gesund und glücklich alt zu werden. Das Spiel ist als Rollenspiel konzipiert und kann auf Zeit, mit einer bestimmten Anzahl an Runden oder bis zum Erreichen des Ziels gespielt werden. Hierbei wird miteinander und nicht gegeneinander gespielt. Das Spiel richtet sich an Jugendliche ab zwölf Jahren und kann in zwei unterschiedlichen Levels jeweils auf Deutsch und auf Englisch gespielt werden.

Bei der im Auftrag des VVO von GfK durchgeführten repräsentativen Umfrage gaben nur 4 Prozent der Jugendlichen an, sich in Versicherungsfragen gut auszukennen, bei den Erwachsenen waren es 17 Prozent. Nicht weniger als 68 Prozent der Jugendlichen führten demnach an, im Rahmen des Schulunterrichts keinerlei Informationen zu Versicherungen erhalten zu haben. Dass der Bedarf für Finanzwissen von den Jugendlichen selbst erkannt wird, zeigen die Ergebnisse ebenfalls: So erachten es etwa sechs von zehn Jugendlichen als sinnvoll, Finanzbildung stärker in den Lehrplan zu integrieren.

Der VVO finanzierte die Entwicklung und Herstellung von insgesamt 3000 Stück dieses Spiels, das LehrerInnen der Sekundarstufe I (Neue Mittelschule, AHS-Unterstufe) und der Sekundarstufe II (AHS-Oberstufe, Berufsbildende mittlere und höhere Schulen) kostenfrei zur Verfügung gestellt werden.

Mittwoch, 18. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Hauptsorge der Österreicher: Anstieg der Lebenshaltungskosten

Die Österreicherinnen und Österreicher blicken zwar vorsichtig optimistisch in die Zukunft, aber Zukunftängste gibts es dennoch: Zwei Drittel der Bevölkerung fürchten einen Anstieg der Lebenshaltungskosten, also Vertauerungen. Die Sorge um die Gesundheit und um die Umwelt rangieren an zweiter Stelle. Dies geht aus einer aktuellen Generali-Studie über die “Zukunftsängste 2012″ hervor. Im Rahmen der Generali-Studie über die “Zukunftsängste 2012″ wurden 1.372 Österreicherinnen und Österreicher ab 15 Jahren im Juni von einem Markt- und Meinungsforschungsinstitut zu ihren Sorgen befragt.

Laut aktueller Generali-Studie über die Zukunftsängste 2012 geben zwar 77% der Österreicher an, wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft zu haben. Im Vorjahr waren es 79%. Dennoch ist die Unsicherheit in der Bevölkerung wieder größer geworden: So fühlen sich die Österreicher von allen abgefragten Risiken stärker bedroht als vor einem Jahr. Seit der ersten Erhebung 2005 haben sich die Österreicher auch noch nie um ein Risiko so gesorgt, wie aktuell um den Anstieg der Lebenshaltungskosten: 67% fürchten eine Teuerung, bei den Frauen sind es sogar 70% der Befragten.

67% der Österreicher fühlen sich vom Anstieg der Lebenshaltungskosten in ihrer Existenz bedroht. Das sind um 21 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Jeweils 57% fürchten sich vor einer schweren Krankheit und der globalen Umweltverschmutzung. Beschäftigte die Österreicher im Vorjahr sehr stark das Risiko eines Atomunfalls (nach der Katastrophe von Fukushima) und eines Pflegefalls, so sind diese Themen aktuell nicht so präsent. Dafür haben die Kürzungen der staatlichen Gesundheits- (56%) und Sozialleistungen (55%) wieder an Bedeutung gewonnen. Ebenso bereitet die Verschlechterung der Wirtschaftslage den Österreichern mit 55% deutlich mehr Sorgen als in der Vergangenheit (2011: 38%).

Die Zunahme der Sorgen der Österreicher geht mit einem schmäleren Haushaltsbudget einher. 37% der Befragten geben an, gegenüber 2011 weniger Geld zur Verfügung zu haben; bei knapp jedem zweiten Österreicher (47%) ist das Budget gleich geblieben. Zum Vorjahr gibt es hier deutliche Veränderungen: 2011 verfügten nur 29% der Österreicher über ein kleineres Budget, und bei 48% blieb die Haushaltskassa gleich gefüllt wie 2010. Mit einer geringfügigen Steigerung von 23% auf 25% ist die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes konstant niedrig geblieben. Und auch die Sorge vor Zahlungsunfähigkeit und Privatkonkurs liegt bei 23%
nach 18% im Vorjahr.

Am gelassensten in die Zukunft blicken die Bewohner des Ländle (Vorarlberg). Laut “Generali-Zukunftsstudie 2012″ haben 84% der Vorarlberger grundsätzlich wenig bis gar keine Angst vor der Zukunft. Danach folgen die Tiroler und Salzburger mit je 79%. Deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt von 77% liegt das Burgenland: Hier blicken lediglich  68% der Befragten ohne Angst und Sorge in die Zukunft. Betrachtet man die einzelnen Risiken, dann liegen die Wiener mit ihren Ängsten um 10% unter dem österreichischen Durchschnitt. Bei einem Drittel aller abgefragten Risiken haben die Wiener den niedrigsten Wert. Sie weisen insgesamt die geringste Furcht auf, selbst einmal ein Pflegefall zu sein (45%, Burgenland: 70%) oder die Kinder zu verlieren (34%, Burgenland: 59%). Mit 25% fühlen sie sich österreichweit auch am wenigsten von einem Verkehrsunfall bedroht (Burgenland: 49%). Am stärksten vor den einzelnen Risiken ängstigen sich die Burgenländer. Sie liegen  um 22% über dem österreichischen Durchschnitt bzw. haben die Burgenländer von 32 abgefragten Risiken 24 mal den Höchstwert erreicht.
DIE ZUKUNFTSÄNGSTE DER ÖSTERREICHER 2012 im Detail:

1. Anstieg der Lebenshaltungskosten    67% (2011: Platz 2, 46%)
2. Schwere Krankheit                   57% (2011: Platz 1, 50%)
Globale Umweltverschmutzung         57% (2011: Platz 5, 43%)
4. Kürzung der Gesundheitsleistungen   56% (2011: Platz 7, 42%)
5. Kürzung der Sozialleistungen        55% (2011: Platz 9, 38%)
Verschlechterung der Wirtschaftslage 55% (2011: Platz 9, 38%)
7. Ein Pflegefall sein                 54% (2011: Platz 3, 44%)
8. Währungskrise                       49% (2011: Platz 9, 38%)
9. Kürzung der staatlichen Pension     48% (2011: Platz 8, 40%)
Einen Pflegefall in der Familie haben 48% (2011: Platz 5, 43%)
11. Atomunfall                          47% (2011: Platz 3, 44%)
Höhere Steuern                      47% (2011: Platz 17, 33%)
13. Lokale Umweltverschmutzung          45% (2011: Platz 20, 30%)
Klimawandel                         45% (2011: Platz 9, 38%)
Zahlungsunfähigkeit eines EU-Landes 45% (2011: Platz 19, 31%)

Montag, 16. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

Beschneidung: Pro und Contra

Nähere Infos zum Foto: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Rituelle_Beschneidung.jpg&filetimestamp=20120710195007

Rituelle islamische Kindes-Beschneidung in Deutschland
Foto: CC Matthias Schreiber

Seit das Kölner Landesgericht die Beschneidung (Zirkumzision) von Buben aus religiösen Gründen als Körperverletzung verurteilte, gehen sowohl in Deutschland als auch in Österreich die Wogen hoch:

Konfessionslose und Gegner von “Privilegien” für Glaubensgemeinschaften haben genauso wie viele gläubige Christen keinerlei Verständnis dafür, dass ohne medizinische Notwendigkeit Jungen im Judentum und im Islam in der heutigen Zeit noch die Vorhaut ihres Penis abgetrennt wird und begründen dies mit dem Grundgesetz, wonach es ein Recht auf körperliche Unversehrtheit eines jeden Menschen gibt. Neben direkt betroffnenen jüdischen und islamischen Verbänden sehen hingegen die deutsche Bischofskonferenz und auch Wiens Erzbischof Kardinal Schönborn durch dieses Urteil die Religionsfreiheit, welche ebenfalls das Grundgesetz garantiert, gefährdet:

Schönborn schreibt in einem Kommentar für die Zeitung “heute” von einem  “besorgniserregenden Signal”: Es wäre ein “Akt der Gewalt”, würde man Eltern das Recht absprechen, “ihre Kinder selber und nach ihren eigenen Wertmaßstäben zu erziehen”. Für Juden sei die Beschneidung “von grundlegender religiöser Bedeutung” und “geradezu ein Identitätsmerkmal der Zugehörigkeit zum Judentum”, erklärt der Kardinal. Im Islam sei die Beschneidung eine fest verankerte Tradition. In vielen Teilen der Welt werde zudem die Beschneidung aus hygienischen Gründen praktiziert, so Schönborn.

Die Menschenrechtsorganisation Terre des Femmes hingegen, die sich seit Langem gegen die Beschneidung von Mädchen vor allem in islamischen Ländern einsetzt, begrüßt hingegen das “wegweisende Urteil” des Landgerichts Köln: “Es zeigt deutlich, dass die körperliche Unversehrtheit von Kindern nicht mit religiösen Argumenten verletzt werden darf,” betont Irmingard Schewe-Gerigk, Vorstandsvorsitzende von Terre des Femmes.

Wie das österreichische Nachrichtenmagazin “profil” in seiner am heutigen Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, sind 46% der Österreicher dafür, die rituelle Beschneidung von Buben zu verbieten. 40% wollen laut der im Auftrag von “profil” vom Meinungsforschungsinstitut Karmasin Motivforschung durchgeführten Umfrage, dass Beschneidungen wie bisher erlaubt bleiben. 14% wollten sich zu dem Thema nicht äußern.

Das Landesgericht Köln wertete die Beschneidung aus religiösen Gründen, wie sie im Judentum und im Islam seit Jahrtausenden praktiziert wird, als Körperverletzung. Anlass für das Urteil war die Beschneidung eines 4-Jährigen, die zu schweren Komplikationen, darunter Nachblutungen noch Tage später, geführt hatte.

Freitag, 25. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

Ärzteflucht aus Deutschland droht

Ärzte überlegen zunehmend, Deutschland zu verlassen: Nur noch 16 Prozent aller Ärzte können sich nicht vorstellen, aus Deutschland auszuwandern – und viele beschäftigen sich bereits damit, im Ausland zu arbeiten. Das geht aus einer Umfrage im Ärztenetzwerk “Hippokranet” hervor. “Es ist eine gesundheitspolitische Geisterfahrt, dass die Politik diese dramatische Entwicklung ignoriert”, warnt Michael D. Lütgemeier vom Ärztlichen Sachverständigenrat für eine verantwortungsvolle Medizin in Deutschland:

“Ärzte in den Kliniken haben immer noch vorindustriell anmutende Arbeitszeiten – und die in den Praxen werden durch Kassenbürokratie, Bezahlung mit Punkten statt echtem Geld und ebenfalls abenteuerliche Arbeitszeiten entnervt. Wer von ausgewanderten Kollegen hört, dass Ärzte in anderen Ländern normale Arbeitszeiten und ein sicheres Einkommen haben, der stellt sich logischerweise die Frage: ‘Warum ich nicht auch’”, weiß Lütgemeier. Verschärft werde das Problem dadurch, dass in den kommenden Jahren ein großer Teil der freiberuflichen Ärzte in Rente gehen werde: “Die Versorgungskatastrophe klopft bereits laut mit den Fäusten an die Tür”, sagt Lütgemeier.

Nur 16,2 Prozent der befragten 833 Ärzte antworteten, dass sie sich eine Auswanderung nicht vorstellen könnten. Die Antwort “Ich gehe demnächst in Pension und beschäftige mich deshalb damit nicht mehr” wählten 19,7 Prozent. Mehr als die Hälfte (51,8%) aber antwortete auf die Frage “Könnte ich mir gut vorstellen” mit “ja”. Damit nicht genug: 9,3 Prozent sagten, dass sie ihre Auswanderung schon konkret betreiben, und 3,1% Prozent antworteten bereits aus dem Ausland: Sie sind bereits ausgewandert.

Der “Ärztliche Sachverständigenrat für eine verantwortungsvolle Medizin in Deutschland” hat sich nach dem Vorbild des amerikanischen “Physicians Committee for Responsible Medicine” im Ärztenetzwerk Hippokranet.de gegründet und will kontinuierlich zu medizinischen und gesundheitspolitischen Themen Stellung nehmen: “Wir erreichen bundesweit zehntausende von Praxen über das Hippokranet und haben damit mehrere Millionen direkte Kontakte mit unseren Informationen”, sagt Lütgemeier.

Das Online-Netzwerk Hippokranet.com ist älter als Facebook und die gemeinsame Forums- und Netzwerkplattform der Fachinformationsdienste Facharzt.de, Hausarzt.de sowie zaend.de. Insgesamt sind im Hippokranet 50.000 Nutzer organisiert, es finden sich in unzähligen Gruppen mehrere 100.000 Beiträge zu medizinischen, technischen und gesundheitspolitischen Themen. Und: einzigartig im Internet: Die Plattform wird von ihren eigenen Lesern finanziert. Mehr als 7.000 Abonnenten zahlen freiwillig für die Nutzung, die sie problemlos auch kostenlos haben könnten.

Dienstag, 8. Mai 2012, von Elmar Leimgruber

43.000 Besucher auf Bozner Freizeitmesse- Eindrücke in Bildern

Etwa jeder 10. Südtiroler war -rein theoretisch betrachtet- in diesen Tagen auf der Bozner Freizeitmesse zu Gast: Über 43.000 Besucher zählten die Veranstalter nämlich in diesem Jahr. 55,5% der befragten Besucher kamen aus Bozen 18,6% aus dem restlichen Südtirol, stolze 18,4% aus dem benachbarten Trentino, 5,3% aus den restlichen Regionen Italiens und 2,2% aus dem Ausland.

Aus einer von der Messe Bozen an 548 Besuchern durchgeführten Umfrage geht zudem hervor, dass 98,6 Prozent der Befragten ein positives Urteil zu dieser Veranstaltung abgegeben haben und sie als „gut“ (49,5) oder gar „sehr gut“ (40,7%) bezeichnen. Für 28,4% der Befragten war der Messebesuch „zufriedenstellend“ und nur 1% hat sich negativ zur „Freizeitmesse 2012“ geäußert. 0,4% der Befragten haben diesbezüglich keine Angaben gegeben. Auch die Kommentare der Aussteller waren Dank des großen Besucheransturms an diesen Tagen überaus positiv.

343 Aussteller waren auf insgesamt 30.000 m2 Ausstellungsfläche auf der Messe vertreten. Dabei war „Olympia 2012 durch die Blume“ mit 33,4% Zustimmung jene Attraktion, die bei den Besuchern am Besten angekommen ist. Die Blumenschau für Gartenfans und Pflanzenliebhaber orientierte sich am Thema der Olympischen Sommerspiele 2012 in London. An zweiter Stelle (mit 17,9%) auf der Beliebtheitsskala der Befragten stand die Eventbühne mit Tänzen, Body Painting, Yoga, Musik und Showeinlagen, gefolgt vom Flying Fox mit 15,3%. Und auch zahlreiche Oldtimer-Autos konnten am Gelände bewundert werden.

Neben den unzähligen -auch kulinarischen- Produkten, konnten die Besucher in der Abteilung Holiday Informationen für ihre nächtste Reise einholen und diese sogar vor Ort buchen. Wie es scheint erfreuen sich Fernreisen dabei immer größerer Beliebtheit.

Der wichtigste Termin im Jahr (heuer vom 28.11.-2.12.)  ist die Herbstmesse in Bozen, welche im vergangenen Jahr 47.000 Besucher verzeichnete. Weitere Informationen zu Terminen und Fachausstellungen auf der Bozner Messe sind online abrufbar.

Und hier sind Eindrücke in Bildern (Fotos) der diesjährigen Freizeitmesse in Bozen:

Freitag, 30. März 2012, von Elmar Leimgruber

Witze über Religionen sind tabu

Witze über Religionen sind für die meisten Deutschen tabu. Dies geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das Magazin Reader’s Digest hervor. Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland, nämlich 61 Prozent, lehnt demnach Witze auf Kosten der Religion ab. Wer beim Witzereißen nicht ins Fettnäpfchen treten will, sollte sich zudem Scherze über Ausländer, Homosexuelle und Ostdeutsche verkneifen, wie das Magazin in seiner April-Ausgabe berichtet.

So gaben 58 Prozent der 1002 repräsentativ ausgewählten Befragten an, das Thema Ausländer eigne sich nicht für Witze. 57 Prozent meinten, man sollte nicht über Homosexuelle lachen, und 50 Prozent wiesen darauf hin, beim Thema Ostdeutsche könne man leicht ins Fettnäpfchen treten. Im Februar 2012 hatte das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag von Reader’s Digest bundesweit repräsentativ 1002 Menschen befragt.

Nur eine Minderheit von 18 Prozent meint, Witze dürfe man über alles machen. Wie Reader’s Digest berichtet, sind die Befragten im Alter zwischen 30 und 39 Jahren am tolerantesten, von denen 27 Prozent im Prinzip über jedes Thema lachen. Besonders humorvoll zeigten sich in der Umfrage die Teilnehmer mit dem höchsten Bildungsabschuss. Von ihnen sagten 31 Prozent, es gebe für sie bei Witzen keine Tabus.