Mit ‘Feuer’ getaggte Artikel

Sonntag, 23. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Vorsicht: Christbaum brennt

Durchschnittlich 30 bis 40 Menschen sterben jedes Jahr bei einem Brand im privaten Bereich. Rund 500 Wohnungsbrände ereignen sich jährlich rund um Weihnachten. Neben erheblichen Sachschäden werden hierbei auch immer wieder Menschen verletzt oder getötet. Wie eine aktuelle Studie des KFV (Kuratoriums für Verkehrssicherheit) zeigt, wird die Brandgefahr in den eigenen vier Wänden generell stark unterschätzt. Mit einfachen Maßnahmen können Menschenleben gerettet und Schäden in großem Ausmaß verhindert werden.

Zu Hause fühlen wir uns sicher, Gefahren lauern draußen. Wer das denkt, der irrt gewaltig: Jedes Jahr passieren mehr tödliche Unfälle in den eigenen vier Wänden als im Straßenverkehr.  “Mehr als 4.000 Brände – das ist mehr als die Hälfte aller Brände in Österreich – ereigneten sich im Jahr 2011 im privaten Bereich. Gerade in der gewohnten Umgebung sind viele Menschen unaufmerksam und unvorsichtig. Fast immer ist Unkenntnis, Leichtsinn oder sogar Fahrlässigkeit die eigentliche Ursache der Feuer. Die meisten Unglücksfälle sind durch vorbeugende Maßnahmen vermeidbar”, erläutert Luciano Cirinà, Präsident des Verbandes der Versicherungsunternehmen Österreichs VVO.

Fast jeder vierte Brand in Privathaushalten entsteht durch elektrische Haushaltsgeräte: Die Möglichkeiten der Brandentstehung sind vielfältig. Besonders tückisch sind Schwelbrände, die sich stundenlang an versteckten Stellen entwickeln und erst erkannt werden, wenn es schon fast zu spät ist. Nicht richtig gewartete, unbeaufsichtigte oder defekte technische Geräte gelten als Brandauslöser Nummer Eins. Offenes Licht und Feuer (zum Beispiel brennende Kerzen) sind die zweithäufigste Brandursache in Wohnungen. “Vor allem im Dezember gibt es durchschnittlich fast viermal so viele Brände durch offenes Licht und Feuer als in den übrigen Monaten des Jahres”, erklärt Othmar Thann, Direktor des KFV.

Dass die Brandgefahr generell unterschätzt wird, zeigt eine aktuelle Erhebung des KFV in Österreich: Rund 86 Prozent der ÖsterreicherInnen halten einen Brand in ihrem eigenen Haushalt für eher unwahrscheinlich. Für 80 Prozent der Befragten ist der Weihnachtsbaum mit Kerzen die Gefahrenquelle Nummer Eins. Nur rund 14
Prozent stufen Elektrogeräte als eine mögliche Gefahrenquelle für Brände ein. Bei der Notrufnummer der Feuerwehr sind rund 25 Prozent der befragten Personen nicht sattelfest (Euronotruf 112 bzw. 122 für Feuerwehr; Feuerwehr-Notruf in Südtirol: 115). Immerhin 83 Prozent geben an, einen Feuerlöscher im Wohngebäude oder in der Garage zu besitzen.

Auffällig ist, dass immer noch die wenigsten Haushalte über Rauchwarnmelder verfügen. Gerade einmal 39 Prozent der vom KFV befragten Haushalte sind mit Rauchwarnmeldern gesichert. Vor allem Kinderzimmer sind unzureichend geschützt. Gerade auf Kinder übt Feuer eine besondere Faszination aus mit dramatischen Folgen. Auch ältere Personen sind aufgrund der abnehmenden Mobilität im Falle eines Wohnungsbrandes besonders gefährdet. “Rauchwarnmelder und griffbereite Feuerlöscher können Leben retten und sollten daher in keinem Haushalt fehlen. Der beste Schutz ist es, Brände erst gar nicht entstehen zu lassen. Darum müssen prinzipiell schon erste Anzeichen, die auf technische Defekte von Geräten hinweisen, ernst genommen werden und Heiz- sowie Elektrogeräte regelmäßig vom Fachmann überprüft werden. Gerade zur Weihnachtszeit erhöht sich das Brandrisiko erheblich. Ein ausgetrockneter Christbaum oder Adventskranz steht blitzartig in Flammen. Kerzen, egal ob elektrisch oder aus Wachs, sollten nie unbeaufsichtigt brennen”, schließt Thann.

Wussten Sie, dass…

…im Jahr 2011 in Österreich 4.069 Brände (Schaden größer als
2.000 Euro) im privaten Bereich registriert wurden? Das entspricht 54
Prozent aller Brandfälle!
…ein Rauchwarnmelder Leben retten kann?
…qualitativ hochwertige Rauchwarnmelder seit September 2011
zusätzlich mit dem Qualitätszeichen “Q” für erhöhte Anforderungen
gekennzeichnet sind?
…ein 6 kg Feuerlöscher einen Entstehungsbrand beherrschbar macht
und daher in jeden Haushalt gehört?

Gefährliche Brand-Mythen:

“Ich brauche mich nicht zu schützen, denn ich passe sowieso sehr gut auf.”

Irrtum. Elektrische Defekte sind häufige Brandursachen. Auch Brände
im Keller oder Hausflur sowie ein Brand in der Nachbarwohnung können
gefährlich werden.

“Der Rauch wird mich schon rechtzeitig aufwecken, wenn ich schlafe.”

Eine gefährliche Fehleinschätzung. Der menschliche Geruchssinn
funktioniert im Schlaf nicht. Dadurch wird der Brandgeruch im Schlaf
nicht wahrgenommen. Bei einem Brand bilden sich darüber hinaus
geruchlose Gase, die unbemerkt im Schlaf inhaliert werden. Wenige
Atemzüge davon sind bereits tödlich!

“Wenn es brennt, hat man zum Verlassen der Wohnung mehr als 10 Minuten Zeit.”

Stimmt nicht. Zur Flucht vor einem Brand hat man durchschnittlich
nicht mehr als vier Minuten. Eine Rauchgasvergiftung kann sogar
bereits nach zwei Minuten tödlich sein.

“Beton und Stein brennen nicht. Ich bin nicht gefährdet, denn ich wohne in einem Betonhaus.”

Beton brennt nicht. Vorhänge, Teppiche, Möbel oder Kleidung sind
allerdings brennbar. 100 g brennender Schaumstoff kann ausreichen, um
lebensbedrohliches Rauchgas zu produzieren.

“Effektiver Brandschutz ist sehr teuer.”

Nein. Ein Rauchwarnmelder kostet nicht mehr als ein paar Euro.
Geprüfte Feuerlöscher sind schon ab 20 Euro erhältlich. Die
Überprüfungskosten liegen üblicherweise unter 10 Euro.

“Ich bin Raucher und kann daher keine Rauchwarnmelder installieren.”

Rauchwarnmelder funktionieren foto-optisch. Zigarettenrauch und
brennende Kerzen lösen bei üblichem Gebrauch keinen Alarm aus. Sobald
genügend Rauchpartikel in das Innere des Melders geraten, wird ein
Signalton ausgelöst. Mit rund 85 Dezibel ist er laut genug, um jeden
Schlafenden zu wecken und vor der drohenden Gefahr zu warnen.

“Ein Feuerlöscher kann bei falscher Bedienung explodieren und ist kompliziert in der Bedienung.”

Stimmt nicht. Einen Feuerlöscher zu bedienen ist ganz einfach. Wegen
ihrer universellen Einsetzbarkeit für alle im Haushalt relevanten
Brandklassen (A, B, C) sind Pulverlöscher am einfachsten zu handhaben
und erzielen auch bei Anwendung durch Ungeübte ausgezeichnete
Löschwirkungen. Das Löschpulver ist für den Menschen unbedenklich.
Die richtige Handhabung ist auf jedem Feuerlöscher beschrieben und
sollte dennoch, bevor es zu einem Notfall kommt, durchgelesen werden.
Praktische Löschübungen schaffen Sicherheit im Umgang.

Donnerstag, 23. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

Vorsicht: Christbaumbrand – Wertvolle Tipps

Christbaum vor dem Wiener Rathaus

Vorsicht: Weihnachten ist Brandzeit: Mehrere hundert Mal im Jahr brennt es in der Weihnachtszeit in Österreich. Die meisten Brände gehen auf unbeaufsichtigt erleuchtete Adventkränze und Christbäume zurück. Haushalt- und/oder Gebäudeversicherung können zwar den finanziellen Schaden in Grenzen halten, trotzdem ist Vorsicht geboten:

Denn auch wenn grundsätzlich Versicherungsschutz besteht, sollten beim Hantieren mit brennenden Kerzen gewisse Vorsichtsmaßnahmen stets beachtet werden. Bei Nachweis von “grober Fahrlässigkeit” – etwa weil der erleuchtete Baum unbeaufsichtigt war und Feuer fing- kann die Versicherung leistungsfrei werden.

Mehrere hundert Brände fallen laut Versicherungsverband jährlich in die Jahreswechsel-Zeit zwischen 24.12. und 6.1. des darauf folgenden Jahres. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Feuerwehr anrücken muss, ist demnach verglichen mit dem Rest des Jahres, viermal höher. Christbäume und Adventkränze trocknen in geheizten Räumen schnell aus und fangen dann besonders schnell Feuer. Einfache Sicherheitsvorkehrungen schützen vor verheerenden Schäden.

Sachschäden, die durch Adventkranz- oder Christbaumbrände verursacht werden können, sind meist in der Haushalt- oder Gebäudeversicherung gedeckt. In der Haushaltversicherung ist der gesamte Hausrat der in der Polizze angegebenen Wohnung u.a. gegen Brände versichert. Auch mit
dem Brand zusammenhängende Aufräum-, Reinigungs- und Löschkosten werden (bis zu einer vereinbarten Summe) ersetzt. Der Wohnungsinhalt ist grundsätzlich zum “Neuwert” (= Wiederbeschaffungswert) versichert. Voraussetzung ist allerdings, dass die Sachen noch in
Gebrauch und mindestens 40 Prozent des Wiederbeschaffungspreises wert waren. Sonst ersetzt die Versicherung den “Zeitwert”, der sich nach
Zustand, Alter und Abnützung der Sachen richtet. Beschädigte Tapeten, Malerarbeiten und Bodenbeläge werden immer zum Zeitwert ersetzt. Für
Sachen, die repariert werden können, zahlt die Versicherung die Reparaturkosten.

Haushaltsversicherungen enthalten ergänzend zum versicherten Hausrat meist auch privaten Haftpflichtversicherungs-Schutz. Dieser deckt etwa Brandschäden, die der Versicherte oder dessen Kinder als Gäste in einem fremden Haushalt oder Gebäude – nicht vorsätzlich – verursachen.

Die Gebäudeversicherung deckt Schäden am Haus selbst, etwa an der Fassade oder im Stiegenhaus. Auch wenn ein Gebäude durch einen Brand
im Nebenhaus beschädigt wird, sollte dieser Umstand dem eigenen Gebäudeversicherer gemeldet werden, da etwa der Neuanstrich einer
Fassade Sache der Gebäudeversicherung des Hausbesitzers ist.

Sicherheitstipps des Versicherungsverbandes:

- Der Christbaum sollte möglichst frisch gekauft, kühl gelagert und vor dem Austrocknen geschützt werden. Trockene Nadeln fangen schneller Feuer.
- Am sichersten ist die Verwendung elektrischer Christbaumbeleuchtung. Wenn man auf Wachskerzen nicht verzichten  möchte, den hinteren, schlecht einsehbaren Teil des Christbaumes nicht mit Kerzen schmücken und den Baum nicht zu dicht an Vorhänge oder Wände stellen.
- Den erleuchteten Baum nie unbeaufsichtigt lassen.
- Christbaumbehang nicht zu dicht an die Kerzen hängen.
- Der Baum sollte in einen möglichst wasserbefüllten Ständer gestellt und so fixiert werden, dass er nicht z.B. von Kindern oder Haustieren umgeworfen werden kann. Erwachsene sollten darauf achten, Kinder nicht alleine in die Nähe von brennenden Kerzen kommen zu lassen.
- Bei der Verwendung von Kerzenhaltern sollte darauf geachtet werden, dass diese aus einem nicht-brennbaren Material bestehen. Außerdem muss regelmäßig überprüft werden, ob die Gelenke der Kerzenhalter noch ausreichend fixiert sind. Es gibt im Fachhandel mittlerweile auch selbstlöschende Kerzen mit speziellen Dochthalterungen zu kaufen.
- In der Nähe des Baums sollte ein Feuerlöscher oder zumindest ein Eimer Wasser greifbar sein.
- Wenn der Brand nicht mehr gelöscht werden kann, den Raum schnell verlassen, Türen zum Brandraum schließen, die Feuerwehr alarmieren und beim Haustor warten