Mit ‘Luther’ getaggte Artikel

Sonntag, 3. April 2011, von Elmar Leimgruber

Roland Baumgartners Welt in Wien

Domagoj Jurcevic und Slavo Tomas singen “If you can dream it” aus der Oper “George Foreman” von Roland Baumgartner

Am 30. März fand im Wiener Kaisersaal ein außergewöhnliches Opern- und Musicalkonzert statt. Studierende der Opernrepertoire- und Sologesangsklasse des international bekannten Opern-Tenors Agim Hushi präsentierten in der “Composers Night” ausschließlich Werke des österreichischen Komponisten Roland Baumgartner. Auf dem Programm standen Arien aus seinem Musical “Sissi” (Wien, Mörbisch und Bad Ischl) und seinen aktuellen Opern “Luther” (Hof in Bayern), “Hoffmanns Welt” (Hof und Bamberg) und “George Foreman”. Zudem erlebte die Arie “Ave Maria” aus der Oper “Maria Theresia”, die ab Herbst 2012 in der Oper Bratislava uraufgeführt wird, ihre Premiere bei diesem Konzert.

Wie Baumgartner, der persönlich das vom Vienna Konservatorium (Direktor Robert Brandstötter) organisierte Konzert moderierte, zur Einleitung betonte, habe er den Studenten ausschließlich seine Gesangsnoten übergeben und habe sowohl die Zusammenstellung des Programms als auch die Art und Weise der Interpretation gänzlich ihnen und Professor Hushi überlassen, weil er dann aufgrund der Premiere seiner Oper “Hoffmanns Welt” in Deutschland verpflichtet war. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Korana Teresak singt das “Agnus Dei” aus “Sissi”; am Klavier: Leonid Byelyyev

Hushis Studenten, begleitet am Klavier vom hervorragenden Leonid Byelyayev, sind gut ausgebildete grosse Gesangstalente: von manchen -ganz besonders von Korana Teresak, Eya Doris Maye, Slavo Tomas und Domagoj Jurcevic- wird man in Zukunft wohl noch viel hören: sie singen sowohl mit einem erstaunlichen Einfühlungsvermögen in die teils alles andere als einfache Musik Baumgartners als auch -wo nötig- mit voller Inbrunst. Auch die Auswahl von Baumgartners Kompositionen (dessen Repertoire von Klassik über Jazz bis Schlager, Pop und Rock’n Roll reicht) ist gelungen.

Roland Baumgartner, in Salzburg geboren, begann seine Ausbildung als Fünfjähriger, studierte dann am Wiener Konservatorium Komposition, Klavier und Trompete. Nach seiner Graduierung als 18-Jähriger wurde er mit 21 Jahren der jüngste Direktor des Salzburger Musikschulwerks. Zu dieser Zeit schrieb er sein Ballet “Bergsegen”, das vom Royal Ballet in London uraufgeführt wurde. 1979 ging er nach Amerika, um bei Leonard Bernstein Kompositionslehre zu studieren. Anschließend dirigierte er unter anderem die Tschechoslowakische Philharmonie, das NDR- Symphonieorchester, das Philadelphia Philharmonic und das Bolshoi Symphony Orchestra.

(auf der Bühne v.l.n.r.:) Domagoj Jurcevic, Lorika Ismajli, Anjelika Aebischer-Barjami, Marta Bradic Matisic, Korana Teresak, Eya Doris Maye, Slavo Tomas, Roland Baumgartner, Robert Brandstötter, Agim Hushi

Seine “Missa Pacis” wurde zum Anlass der 200-Jahr-Feier der amerikanischen Verfassung in Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten uraufgeführt, 1994 von der Deutschen Welle via Satellit in 38 Länder übertragen, dann überarbeitet und 1995 bei der Linzer Klagwolke vor 70.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht. Zum hundertjährigen Hollywood-Jubiläum erschien seine “Hollywood Symphonie” und im Frühjahr 1994 leitete er eine Movie Classics-Deutschlandtour mit dem Bolshoy Symphony Orchestra und Margot Werner. Bei der Linzer Klangwolke 1996 wurde seine dem Greenpeace-Gründer David McTaggart gewidmete “Symphonia Globalis” vor 95.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht. Sein “Sisi”-Musical tourte durch den gesamten deutschsprachigen Raum, darunter, Mörbisch, Wien und Bad Ischl. Baumgartners Musical “House of Dreams” über Friedensreich Hundertwasser  wurde lange Zeit hindurch täglich als Multimediaproduktion beim Hundertwasserhaus zur Aufführung gebracht. Derzeit sind seine neuen Opern “Luther” und “Hoffmanns Welt” in Hof, Bayreuth und Bamberg live zu sehen.

Samstag, 31. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

TOP 20: Die redakteur.cc-Halbjahrescharts 2010

Hier sind sie: Die TOP 20 der meistgelesenen Artikel im ersten Halbjahr 2010 (Jänner bis Juni 2010) auf den Internetpräsenzen: redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

  1. Deutsche Fussball-Nationalmannschaft trainiert in Girlan (Südtirol) für die WM
  2. Österreichischer TV-Preis Romy 2010 am 17. April
  3. In Gedenken an Hans Hermann Kardinal Groer
  4. Nix ist Pink an Josef Pröll – Ehrenrettung naht:-)
  5. Was kratzt Österreich schon die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler
  6. Weltpremiere der Oper “Luther” von Roland Baumgartner und Rolf Rettberg in Hof
  7. FH-Ranking 2010: OÖ, Joanneum Graz und MCI Innsbruck führen an
  8. Wiener Opernball: Thomas Gottschalk berichtet für ATV; und der ORF..?
  9. Die Stadt Wien verkauft Müllautos – Jetzt wird versteigert:-)
  10. DSDS-Sieger Alexander Klaws wird Tarzan
  11. Ö3 und Rotes Kreuz gründen “Team Österreich Tafel” – Intrige gegen die “Wiener Tafel”?
  12. Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern
  13. Moi, wie süss: Skispringer Martin Koch…
  14. Über den Wahrheitsgehalt von Werbeaussagen am Beispiel Danone
  15. 4.+5. Juni: 31. Österreichisches Blasmusikfest 2010 in Wien
  16. EUROPA, JA BITTE! EU-Kommentar von Elmar Leimgruber
  17. Deutscher Medienpreis für Bundeskanzlerin Merkel
  18. Dem Vater der Südtirol-Autonomie, Silvius Magnago, alles Beste zum 96. Geburtstag
  19. Asylfall Arigona Zogaj: Sachlichkeit ist gefragt
  20. Gesamttiroler Wettbewerb “Prima la musica 2010″ von 4. bis 12. März in Tirol

Ausführlichere Statistiken werden monatlich auf redakteur.cc veröffentlicht.

Sonntag, 2. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im April 2010

redakteur.cc: Täglich neu und hintergründiger informiert

Im Jänner 2010 gabs hier zum ersten Mal meine Artikel-Charts.

Im April 2010 kamen ebenfalls die meisten Besucher meiner Internetpräsenzen direkt über die Hauptdomain redakteur.cc (15 x so häufig wie über den meistgelesenen Artikel) zu mir. Von den einzelnen Infoseiten steht Persönliches an erster Stelle, gefolgt von In eigener Sache, Kontakt, radiowellness.at, V.I.P-Bereich, Impressum und Disclaimer sowie Linkline .

Was die Prozentangaben unten betrifft, ging ich davon aus, dass alle Besucher nur jeweils einen Artikel gelesen haben, was natürlich so nicht stimmt, es lässt sich aber leider nicht genauer ermitteln. So kann ich jedoch aufgrund dessen, welche Artikel überdurchschnittlich oft besucht wurden, zumindest sehen, welche Themen besonderes Interesse fanden.

Und hier sind die Top 10 der meistgelesenen Artikel im Monat April 2010 auf meinen Haupt-Webseiten redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

1. Österreichischer TV-Preis Romy (23 %)

2. In Gedanken an Kardinal Groer (14,8 %)

3. FH-Ranking 2010 (10 %)

4. Dreisteste Werbelüge des Jahres (8,7 %)

5. Weltpremiere der Oper “Luther” von Roland Baumgartner (8,4 %)

6. Stadt Wien verkauft Müllautos (7,7 %)

7. Was kratzt Österreich schon die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler (7,4 %)

8. Wiener Linien senken Jahreskarte auf 99 Cent pro Tag (7 %)

9. Vorsicht: Pollenflug (6,7 %)

10. Österreich, Land der rauchenden Kinder (6,4 %)

Das ist neu, dass der erste Platz gleich in zwei Monaten derselbe ist: Mein Artikel über die (kommende) ROMY-Verleihung war bereits im März die ungeschlagene Nr. 1 der meistgelesenen Artikel (das ist übrigens auch die ungeschlagene Nummer eins aller Artikel 2010, knapp gefolgt von meinem “Pink-Pröll”-Kommentar, sonderbarerweise der Hinweise darauf: der Beitrag über die Ausgezeichneten selbst landete erst auf dem 26. Platz. Und der 5. Platz im April (Opern-Uraufführung von “Luther”) war im März die Nummer 2 Interessant an diesen Charts finde ich auch den 2. Platz (im Vormonat Platz 8), ist dieser Kommentar doch schon jahrealt und auch der Betroffene schon längst verstorben. Und ein Beitrag über die Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler war im letzten Monat auf dem 6. Platz und ist jetzt auf dem 7.

Bin schon gespannt, wie die Charts im Mai ausfallen werden.

feedback zu diesen Charts ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

Samstag, 27. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Weltpremiere der Oper “Luther” von Roland Baumgartner und Rolf Rettberg in Hof

Das Theater in Hof (Oberfranken/Bayern)

Am Freitag, 5. März findet im Theater Hof in Oberfranken bei Bayreuth die Weltpremiere der neuen neoromantischen Oper “Luther” von Roland Baumgartner (Musik) und Rolf Rettberg (Buch) statt. Mit mehr als 20 Solopartien, dazu Chor, Extrachor, Kinderchor und Ballett ist dies auch die grösste Produktion des Theaters Hof der aktuellen Spielzeit. Im April wird die Oper dann zweimal in Bayreuth aufgeführt.

Beginnend mit der Errettung vor einem heftigen Gewitter, die dem jungen Luther zum religiösen Erweckungserlebnis wird, erzählt die Handlung Stationen in Luthers Leben und seine Entwicklung hin zu einem streitbaren Kritiker der katholischen Kirche. Besonders der florierende Handel mit Ablassbriefen motiviert ihn, gegen die Heuchelei und Korruption der Kirche Stellung zu beziehen. Auch die Drohung des Papstes ihn zu exkommunizieren, kann ihn nicht aufhalten. Luther setzt einen Prozess in Gang, der schließlich zur Spaltung der Kirche führt. Die Heilige Anna, Schutzpatronin der Bergleute, nimmt (als frei erfundene Figur) in dieser Oper Martin Luther das Versprechen ab, Augustinermönch zu werden und eine Pilgerreise nach Rom zu unternehmen, nachdem sie den jungen Studenten der Rechtswissenschaften vor einem heftigen Gewitter errettet hatte. Die Heilige, mit den Schwächen der menschlichen Natur vertraut, glaubt nicht so recht an Luthers Schwur und begleitet ihn in der Gestalt der “Hexe” Barbara als Kontrollinstanz durch die Oper. Neben den religiös-politischen Entwicklungen erzählt die Oper auch von Martin Luthers Verhältnis zu Katharina von Bora, die er als junge Nonne im Kloster Nimbschen kennen lernt. Jahre später begegnet er ihr in den Wirren des Bauernkrieges wieder und lernt sie zu lieben.

Musikalisch bietet die Oper groß angelegtes, sinnliches Musiktheater. Den Begriff “neoromantische Oper” sieht Uwe Drechsel, Intendant des Theaters Hof, daher wörtlich: Wuchtige Chöre und Massenszenen wechseln sich ab mit Momenten berührender Tiefe und Innigkeit. Roland Baumgartner habe – anders als andere zeitgenössische Komponisten – “wirklich gesangsfreundliche Linien” geschrieben, weit weg von jeder Atonalität, “und man geht mit Melodien im Ohr nach Hause”. Die Rückkehr zur Melodie, das ist für Drechsel auch “der zukünftige Weg, den die Oper gehen muss, um nicht Leute aus dem Theater zu vertreiben”, so Drechsel.

Team und Besetzung:

Martin Luther-Statue in Wittenberg

Musikalische Leitung: Arn Goerke

Inszenierung: Uwe Drechsel

Bühne: Rudolf Rischer

Kostüme: Barbara Schwarzenberger

Chor: Michel Roberge

Choreographie: Barbara Buser

Opernchor theater hof Ballett theater hof

Hofer Symphoniker

Martin Luther: Thomas Rettensteiner

Heilige Anna / Barbara: Yelda Kodalli

Katharina von Bora: Ingrid Katzengruber

Abt / Johann Tetzel: Peter Dittmann

Äbtissin: Stefanie Rhaue

Maria, eine Jüdin: Marianne Lang

Papst Leo X.: Karsten Jesgarz

Michelangelo: Jürgen Schultz

Ablasshändler / Friedrich III., Kurfürst von Sachsen: Karsten Schröter

Teufel: Thilo Andersson

Karl I. von Spanien, der spätere Kaiser Karl V. des Heiligen Römischen Reiches: Christian Seidel

Albrecht von Brandenburg: Wladimir Polatynski

Jakob Fugger, Bankier: Manuel Günther

Alte Frau: Zene Kruzikaite

Drei Angestellte Tetzels: Peter Leinhos, Daniel Milos, Matthias Kaspar

Bettler/Zeremonienmeister: Florian Bänsch

Die Aufführungen der Oper im Einzelnen: Matinee: 28. Feb., 11 Uhr. Premiere: 5. März, 20 Uhr. Weitere Aufführungen in Hof: 12., 27. und 28. März, 2., 18., 19., 22. und 23. Mai; in Bayreuth: 10. und 11. April. Tickets sind online erhältlich.

Komponist Roland Baumgartner

Komponist Roland Baumgartner: In Salzburg geboren begann er seine Ausbildung als Fünfjähriger, studierte dann am Wiener Konservatorium Komposition, Klavier und Trompete. Nach seiner Graduierung als 18-Jähriger wurde er mit 21 Jahren der jüngste Direktor des Salzburger Musikschulwerks. Zu dieser Zeit schrieb er sein Ballet Bergsegen, das vom Royal Ballet in London uraufgeführt wurde. 1979 ging er nach Amerika, um bei Leonard Bernstein Kompositionslehre zu studieren. Anschließend dirigierte er unter anderem die Tschechoslowakische Philharmonie, das NDR- Symphonieorchester, das Philadelphia Philharmonic und das Bolshoi Symphony Orchestra.

Seine Missa Pacis wurde zum Anlass der 200-Jahr-Feier der amerikanischen Verfassung in Anwesenheit des amerikanischen Präsidenten uraufgeführt, 1994 von der Deutschen Welle via Satellit in 38 Länder übertragen, dann überarbeitet und 1995 bei der Linzer Klagwolke vor 70.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht. Zum hundertjährigen Hollywood-Jubiläum erschien seine Hollywood Symphonie und im Frühjahr 1994 leitete er eine Movie Classics-Deutschlandtour mit dem Bolshoy Symphony Orchestra und Margot Werner. Bei der Linzer Klangwolke 1996 wurde seine dem Greenpeace-Gründer David McTaggart gewidmete Symphonia Globalis vor 95.000 Zuschauern zur Aufführung gebracht.

Autor Rolf Rettberg

2001 tourte Baumgartner mit seinem Musical “Sisi -Kaiserliche Schönheit” nach München, Bad Ischl und Wien. Nach der Fertigstellung seiner “Opera Mystica” und seinem Projekt mit George Foreman “Let us live” (mit Ramon Vargas, Domino Blue, Sathya Bartko, den Wiener Sängerknaben und dem Vienna Festival Symphony Orchestra) wurde sein Hundertwasser-Musical als Multimediaproduktion in Wien visavis vom Hundertwasserhaus unzähligen Besuchern gezeigt. Baumgartner schrieb zudem die Musik zu über 80 TV-Filmen und –Serien (z.B. “Mit Leib und Seele”, “Jenseits der Morgenröte”, “Tatort”, “Deadly Game”). Er lebt in Niederösterreich.

Autor Rolf Rettberg: In Bremen geboren. Abgeschlossenes Studium der Geschichte, Philosophie und Soziologie. Im Anschluss Arbeiten in den Bereichen Drogenforschung und – therapie. Tätigkeit als streetworker. 1985 Umzug nach Spanien, wo er mit seiner Frau Ursula in Madrid die Deutsche Buchhandlung AURYN und die Deutsch – Spanische Literatur- und Musikgesellschaft HÄNDEL & COMPANY gründete, die vor Allem der Aufführung und Verbreitung der Werke von Georg Friedrich Händel diente. 1998 Stipendium der Deutschen Bundesregierung für die Villa Aurora in Los Angeles, 2000 Romstipendium der Stadt Wien. Er schrieb zahlreiche Theaterstücke und Libretti (z.B. für die Musicals “Hundertwasser” und “Ludwig2″ von Konstantin Wecker, aber auch Prosa und Lyrik. Er lebt in Baden bei Wien.