Donnerstag, 7. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Weissrussland startet Grossoffensive gegen das Internet

Die weissrussische Regierung plant offenbar, das Internet stärker zu überwachen. Dies berichtet Reporter ohne Grenzen (ROG). Demnach bestätigte Präsident Alexander Lukaschenko am 30. Dezember, dass seine Regierung letzte Details eines entsprechenden Gesetzentwurfs ausarbeitet.

In einem Land, in dem freie Meinungsäußerung jetzt schon eingeschränkt werde, gefährdeten die Regierungspläne die freie Rede im Internet und das Recht, Meinungen anonym und ohne Angst vor Repressionen kundzutun, kritisiert ROG. Nachdem das Regime fast sämtliche traditionellen Medien unter seine Kontrolle gebracht habe, starte es nun eine Offensive gegen die Neuen Medien.

Das Gesetz sieht laut ROG vor, sämtliche Online-Publikationen meldepflichtig und jeden Internet-Nutzer identifizierbar zu machen – sowohl in Internet-Cafés als auch in Privathaushalten. Kunden von Internet-Cafés müssten ihre Ausweise vorzeigen, um online gehen zu können. Internetdienstanbieter wären verpflichtet, persönliche Daten aus den Ausweispapieren der Polizei und den Gerichten zugänglich zu machen sowie speziellen Dienststellen, die in Weißrussland alle veröffentlichten Nachrichten beobachten. Beinhaltet eine Seite Material, das von der Regierung als „extremistisch“ eingestuft wird, könnten Provider auch ohne Gerichtsbeschluss gezwungen werden, die Seite zu blockieren. Zudem müsse jede Website in einem speziellen Verfahren registriert werden, das noch vom Kabinett und von einer direkt dem Büro des Präsidenten unterstellten Zentrale für Operationen und Analysen”, zu bestimmen ist. Die Behörde würde zudem für die Überwachung der Seiteninhalte zuständig, erläutert ROG die Pläne der weissrussischen Regierung.

“Das Gesetzesvorhaben sollte aufgegeben werden, sonst wird Weißrussland bald zusammen mit Ländern wie Nordkorea, China und Iran auf der ROG-Liste der ‚Feinde des Internets’ stehen”, kündigt Reporter ohne Grenzen an. Weißrussland falle bereits jetzt in die Gruppe jener Länder, die bei ROG “unter Beobachtung” stehen, da es dort nur einen Internetdienstanbieter gebe („Beltelekom“) und Websites von Oppositionsgruppen schon derzeit bei großen politischen Anlässen blockiert würden. Besitzer von Internetcafés seien zudem bereits nach einer Verordnung vom Februar 2007 dazu verpflichtet, die Polizei über Kunden zu informieren, die “sensible” Seiten besuchen. Sie müssten außerdem Aufzeichnungen über sämtliche, in den vergangenen zwölf Monaten von einzelnen Computern aufgerufene Websites aufbewahren und auf Nachfrage der Polizei zugänglich machen, erklärt ROG.

Als freier Journalist beunruhigen mich solche Entwicklungen zutiefst, wobei im Zusammenhang mit möglichem Terror seit Jahren auch im sogenannten freien Westen immer mehr unternommen wird, um freie Meinungsäusserung im Internet einzuschränken.

Presse- und Meinungsfreiheit und echte Meinungsvielfalt sind hohe Güter, die um jeden Preis geschützt werden müssen.

Donnerstag, 7. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Protest ist angesagt: China quält wieder Andersdenkende

Dhondup Wangchen <BR> Foto: freetibet.org
Der Verhaftete Tibeter Dhondup Wangchen
Foto: freetibet.org

Der tibetische Filmemacher Dhondup Wangchen ist am 28. Dezember 2009 zu einer sechsjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Dies berichtet International Campaign for Tibet Deutschland (ICT).

Wangchen hatte im März 2008 den Dokumentarfilm “Leaving Fear Behind” veröffentlicht, in dem Tibeter in ungewöhnlicher Offenheit die Situation in Tibet kritisieren. Der 35-jährige Wangchen war am 26. März 2008 unmittelbar nach Veröffentlichung der Dokumentation in Haft genommen worden und seinem Anwalt Li Dunyong war laut ICT im Juli 2009 untersagt worden, den Tibeter gerichtlich zu vertreten. Sorge besteht auch über den Gesundheitszustand des Tibeters. Li Dunyong zufolge ist Wangchen in der Haft auch gefoltert worden. Berichten zufolge wurde das Urteil in Xining, der Hauptstadt der chinesischen Provinz Qinghai, gesprochen.

Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet Deutschland (ICT), äußerte heute, Donenrstag, seine Besorgnis über den Fall: “Wangchens Verurteilung widerspricht in eklatanter Weise internationalen Menschenrechtsstandards. Da er nichts anderes getan hat, als der berechtigten Kritik von Tibetern an der Situation in Tibet mit friedlichen Mitteln eine Stimme zu geben, fordern wir seine unverzügliche Freilassung.” Das Verfahren gegen Wangchen sei exemplarisch für das harte Vorgehen der chinesischen Behörden gegen abweichende Meinungen und Protest von Tibetern.

Müller verwies auf den Fall des angesehenen tibetischen Geistlichen Phurbu Rinpoche, der am 23. Dezember 2009 nach einem offenkundig unfairen Verfahren zu einer achteinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden war. Auch in diesem Fall hatten die Anwälte des Angeklagten, Li Fangping und Jiang Tianyong, von Folter und Misshandlung berichtet. Den Anwälten war ebenfalls im Zuge des Verfahrens untersagt worden, den Tibeter zu vertreten.

“Das harte Vorgehen der chinesischen Behörden in Tibet ist ungeeignet, eine Konfliktlösung herbeizuführen. Anstatt massiv internationale Menschenrechtsstandards zu verletzen, muss Peking die Kritik von Tibetern ernst nehmen und endlich in einen substantiellen Dialog mit den Vertretern des Dalai Lama eintreten”, so Müller abschließend.

Eine solche Praxis der chinesischen Regierung muss meines Erachtens nicht nur von Medienverbänden in aller Welt protestiert werden, sondern auch und vor allem von Seiten der Regierungs-Chefs der westlichen Welt. Aber ich verstehe schon: die Hand, die die eigene Wirtschaft füttert, verhätschelt man lieber…

Mittwoch, 6. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Wien: Italienischer Botschafter regt neues Toponomastik-Gesetz für Südtirol an

Massimo Spinetti, Italienischer Botschafter in Österreich
Foto: ambvienna.esteri.it

Am 20. Dezember letzten Jahres berichtete ich hier empört über die fehlende Unterschützung seitens der “Schutzmacht” Österreich für Südtirol in bezug auf die Ortsnamenfrage. Gerade noch in letzter Minute war in Rom durch Intervention rechter Abgeordneter ein beschlossenes Parlamentsgesetz wieder aufgehoben worden, mit dem das seit der Faschistenzeit bestehende Verbot der Verwendung deutscher Ortsnamen (die sogenannten Tolomei-Dekrete) in Südtirol aufgehoben hätte werden sollen. Aus Südtiroler Sicht bedeutet die Bestätigung dieser faschistischen Gesetze, dass die historischen deutschen Ortsnamen in Südtirol wiederum -wie seinerzeit- per Staats-Gesetz abgeschafft würden.

Dagegen protestierten nicht nur die regierende Südtiroler Volkspartei, sondern auch die deutschsprachigen Oppositionsparteien Südtirols: die Freiheitlichen, die Südtiroler Freiheit, die Union für Südtirol und -was bei solchen Themen seltenst vorkommt- auch die gemischtsprachigen Grünen. Nur das offizielle Österreich verharrte selbst trotz solch rarer Einigkeit in Südtirol in gleichgültigem Schweigen.

Und jetzt kommt plötzlich “Hilfe” in dieser Frage von gänzlich unerwarteter Seite: Ihr liege ein Brief von Massimo Spinetti, des italienischen Botschafters in Wien zu diesem Thema vor, berichtet die “Tiroler Tageszeitung” (TT) heute: Die Nichtaufhebung des Toponomastikdekretes von 1923 garantiere nur den Weiterbestand der (damals neu eingeführten) italienischen Ortsnamen auch heute und für die Zukunft. Dies ändere aber “absolut nichts” an der Erlaubnis der Verwendung der (historischen) deutschen Ortsnamen, schreibt demnach der Botschafter.

Die Verpflichtung zur Zweisprachigkeit in Südtirol sei sowieso später in den Pariser Verträgen vom 5. September 1946 zwischen Italien und Österreich festgelegt worden, in denen “auf Basis der Gleichberechtigung die Verwendung der deutschen und der italienischen Sprache bei öffentlichen Verwaltungen, in öffentlichen Dokumenten sowie in der zweisprachigen topographischen Nomenklatur” vorgesehen sei.

Laut Artikels 8 des Autonomiestatutes liege die Zuständigkeit in Bezug auf Ortsnamen “unter Beibehaltung der Verpflichtung zur Zweisprachigkeit” beim Land Südtirol. Und demnach stehe es dem Südtiroler Landtag frei, ein neues Ortsnamengesetz zu verabschieden, versicherte Spinetti laut TT.

Ja, wenn dem so ist, dann appelliere ich hiermit an die Südtiroler Landesregierung, raschestmöglich ein gutüberlegtes neues Toponomastikgesetz zu verabschieden. Bin jedenfalls gespannt, wie die Reaktionen aus Südtirol als auch jene der italienischen Rechten (die in Südtirol besonders stark vertreten sind) auf dieses Angebot des italienischen Botschafters in Wien sein werden.

In den letzten Wochen wird in Südtirol übrigens auch eifrig darüber diskutiert, Südtirolern (auf Wunsch) zusätzlich zur italienischen Staatsbürgerschaft auch die österreichische anzubieten; zudem müsse die Schutzmachtfunktion Österreichs ind er Verfassung verankert werden, fordert die Südtiroler Volkspartei unter Landeshauptmann Luis Durnwalder und Parteiobmann Richard Theiner. Dass Spinetti auch zu diesem Thema im Brief an die TT Stellung bezogen hätte, schreibt die Zeitung allerdings nicht.

Dienstag, 5. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Die SPÖ und die unwiderstehliche Versuchung des Populismus

Schon unlängst hatte ich über das von Innenministerin Fekter geplante Flüchtlingserstaufnahmezentrum in Eberau (Südburgenland) berichtet. Nun hat sich, wie ich schon in meinem Beitrag vom 22. Dezember befürchtete, die politische Konfrontation -natürlich aufgrund der dortigen Landtagswahlen im heurigen Jahr- drastisch verschärft:

Burgenlands Landeshauptmann Niessl (SPÖ)
Foto: burgenland.at

Gestern, Montag hat ausgerechnet SPÖ-Landeshauptmann Niessl, dessen Partei sonst immer der FPÖ vorwirft, gegen Ausländer zu hetzen, seine Bevölkerung darauf eingeschworen, bei seiner geplanten Volksabstimmung ja gegen dieses Zentrum zu stimmen. Ist ja echt amüsant zu sehen, wie hier SPÖ, FPÖ und BZÖ gemeinsam gegen Flüchtlinge mobilisieren. Und wie auf der anderen Seite die ÖVP die einzige Partei ist, die hier nicht populistisch agiert.

Ich gebe zu: die Situation ist verfahren: Ok, die Innenministerin hat autoritär und im Alleingang gehandelt und sie geht notfalls mit ihrem Vorhaben auch bis zum Höchstgericht. Und ok: im Burgenland finden Landtagswahlen statt. Und ja ok: Nachdem derzeit Kärnten sowieso der Rammbock der Nation ist, schlägt SPÖ-Chef Fayman natürlich Kärnten als Standort für ein solches Erstaufnahmezentrum vor, und schon ist das Thema für die SPÖ verdrängt und verschoben. Wäre da nicht auch noch Verteidigungsminister Darabos (auch SPÖ), der zwar ebenfalls das Koalitionsabkommen unterschrieben hat, in dem diesbezüglich steht, dass ein drittes Erstaufnahmezentrum “im Süden” errichtet werden soll, der aber jetzt vorschlägt, die betroffenen 300 Flüchtlinge könnten ja “mit gutem Willen aller” auch auf die bestehenden Zentren aufgeteilt werden.

Das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR hat übrigens indes die politisch Verantwortlichen in Österreich dazu aufgerufen, in der Diskussion um die Eröffnung einer Erstaufnahmeeinrichtung für Asylwerber in Eberau zu mehr Sachlichkeit zurückzukehren. Die öffentliche Polemik der letzten Tage sei “unvereinbar” mit der Asyltradition Österreichs, erklärte heute der UNHCR-Vertreter für Österreich und Deutschland, Michael Lindenbauer.

Einerseits ärgere ich mich, andererseits finde ich dieses Polit-Theater einfach nur lächerlich:

FPÖ und BZÖ vertreten ja ihren klassischen Anti-Ausländer-Standpunkt, was natürlich keine Überraschung ist: dafür werden sie auch gewählt. Dasselbe betrifft die Grünen, die von ihrer Wählerschaft auch dafür gewählt werden, dass sie einen sehr ausländerfreundlichen Standpunkt haben. Alle diese drei Parteien profitieren also von der derzeitigen Diskussion und stecken daher mitten im burgenländischen Wahlkampf. Die ÖVP kann mit ihrem Standpunkt derzeit im Prinzip eigentlich im Burgenland nur verlieren; es ist also mutig und antipopulistisch, was Fekter und ihre Partei die ÖVP derzeit praktizieren. Bei der SPÖ geht es bei dieser und bei der Wiener Landtagswahl (die ebenfalls heuer stattfindet) aber um Alles: Sie haben seit Jahren bei allen entscheidenden Wahlen drastisch verloren und im Burgenland und in Wien geht es nun darum, diesen Abwärtstrend nicht fortzusetzen.

Darum geht es beim Koalitionsstreit derzeit also eigentlich: darum, dass die SPÖ im Burgenland um jeden Preis an der Macht bleibt, was im Prinzip nix Neues ist bei der SPÖ: Um bei den letzten Nationalratswahlen nicht noch schlechter abzuschneiden, entschied man sich bei den Genossen plötzlich für einen EU-kritischen Kurs. Und jetzt initiiert die SPÖ im Burgenland nicht nur einen Anti-Ausländer-, sondern auch noch einen Antiflüchtlings-Wahlkampf: Also ich muss schon sagen: von sozialdemokratischen Idealen ist da nicht mehr viel übriggeblieben. Aber vielleicht ist die SPÖ ja glücklich, nach den Landtagswahlen mit -nach meiner Einschätzung- ziemlichen Stimmverlusten dann eine Koalition mit ihren derzeitigen Gesinnungsgenossen FPÖ und BZÖ eingehen zu müssen.

Montag, 4. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Bohlens Scheisse-Sprüche

Dieter Bohlen<BR>Foto: RTL
Scheisse-Klopfer Dieter Bohlen
Foto: RTL

In dieser Woche startet die 7. Staffel von “Deutschland sucht den Superstar” (DSDS) auf RTL. Und einer der Juroren ist wieder das Enfant Terrible für alle aufstrebenden Möchtegern-Stars: Dieter Bohlen.

Da er in den vergangenen Staffeln von DSDS aber die Gesangskunst bzw. Performance seiner Sternchen immer wieder als “Scheisse” bezeichnet hatte, will RTL den Promi-Juror jetzt medien- und öffentlichkeitswirksam (ja auch ich verfalle gerade dieser Versuchung) bestrafen für solch derbe Sprüche: Wenn er nun dieses böse S-Wort verwendet, muss er einen Euro(!) in ein spezielles Sparschwein schmeissen und das zusammenkommende Geld wird dann laut RTL einem wohltätigen Zweck zugeführt.

Du armer Dieter: Jetzt stehst du vor einer echt harten Entscheidung:

Verbreitest du verbale Scheisse, musst du blechen. Verzichtest du aber darauf, deine Kandidaten zu beflegeln und zu verletzen, gibts kein Geld für den wohltätigen Zweck.

Ich hab DIE Alternative für dich: Bei einem (von mehreren Zeitungen beschriebenen) geschätzten Bruttomonatseinkommen von 1,2 Mio. Euro tun auch tausende an Euros für wohltätige Zwecke keinesfalls dem Konto oder dem Ehrgefühl weh. Und dies ist problemlos möglich, ohne Wunsch-Stars zu verletzen und zu demütigen. Und auch über Musikgeschmack lässt sich bekanntlich streiten, auch über deinen…

Freitag, 1. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

In Zukunft nix mehr versäumen…

Das Neue Jahr soll ja gut beginnen. Und daher sollten Sie nix Wichtiges mehr versäumen. Und so lieb wie ich bin, helfe ich Ihnen dabei. Hier auf meiner Onlinepräsenz gibts täglich frische News, Musikalisches, Bissiges, Lustiges, Meinungen und Kommentare (meinsenf.net, kulturia.com, redakteur.cc, elmadonmusic, und in Zukunft vielleicht noch viel mehr…). Und wenn Sie diese via RSS feed abonnieren, blieben Sie am Laufenden: versprochen:-)

Und wie macht man das?

Einfach auf diesen Link klicken und am bestem Ihrem Mailprogramm hinzufügen. Und gleich kommen die neuen Schlagzeilen meiner Webseiten direkt zu Ihnen; kostenlos natürlich?

Na, das ist doch ein wunderbarer Service, nicht wahr?

Also dann viel Vergnügen auch im Neuen Jahr 2010:-)

Freitag, 1. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Die erste Schlagzeile 2010

Italiens Premier Berlusconi in der "Bild"
Italiens Premier Berlusconi in der “Bild” von Silvester 2009 unter dem Motto “Schlagzeilen, die wir uns für 2010 wünschen”


*LOOOOOOOOOOOOOL*

Freitag, 1. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Ein erfolgreiches 2011

redakteur.cc, kulturia.com, meinsenf.net, elmadonmusic.com (elmadon und magnam gloriam) und Elmar Leimgruber wünschen allen Freunden, Geschäftspartnern und Fans ein erfolgreiches, gesundes und gutes Neues Jahr 2011.

Und für alle, die das Jahr mit einem neuen festlichen Klingelton beginnen möchten, gibts von elmadonmusic den “Radetzky Marsch” als Handy-Gratis-Klingelton auf der Facebook-Fanseite von elmadonmusic: Jetzt Fan werden!

Viel Freude damit:-)

Donnerstag, 31. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Ein gutes..

Werte Leserschaft

Ich wünsche Ihnen von Herzen ein gesundes, glückliches, erfolgreiches, friedliches und gesegntes Neues Jahr. Und mögen ihre guten und berechtigten Wünsche in Erfüllung gehen.

Ihr Elmar Leimgruber

Mittwoch, 30. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Caritas fordert Konjunkturprogramm für die Ärmsten

Caritasdirektor Michael Landau
Wiens Caritasdirektor Michael Landau
Foto © Wilke

Zum Start des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung fordert die Caritas eine ernst gemeinte Armutsbekämpfung sowie ein Konjunkturpaket für die rund eine Million Menschen, die in Österreich an und unter der Armutsgrenze leben. “Armutsbekämpfung muss endlich ganz oben auf der politischen Agenda stehen”, schreibt Wiens Caritas-Direktor Michael Landau in einer Aussendung.

“Ein drittes Konjunkturpaket für die sozial Schwächsten ist mehr als überfällig. Ich erwarte mir gerade im Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung mehr als kosmetische Maßnahmen. In einer insgesamt wohlhabenden Gesellschaft darf Armut nicht als Tatsache hingenommen werden, vielmehr ist die Änderung prekärer Lebenssituationen eine Frage des politischen Wollens”, betont Landau.

Die aktuelle Armutsstatistik EU-SILC 2008 bestätige, dass Armut auch in Österreich ein Stück Realität ist. Insgesamt waren demnach 2008 12,4% der Bevölkerung bzw. rund 1.018.000 Menschen armutsgefährdet, rund 492.000 Menschen lebten in manifester Armut. Ein Viertel der KlientInnen, die sich hilfesuchend an die Caritas-Sozialberatungsstellen wendeten, hätten nach Abzug der Fixkosten weniger als 4 Euro am Tag zur Verfügung.

“Armut kann jeden treffen. Die Opfer von Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise brauchen eine faire soziale Absicherung jenseits einer Sozialschmarotzer- und Generalverdachtsdebatte. Die Wirtschaftskrise darf nicht länger am Rücken der Armen ausgetragen werden”, so Landau.

Die Caritas fordert daher “ein Konjunkturpaket für die Ärmsten”, das die drei Schwerpunkte umfassen müsse:

“1) Der Kampf gegen Arbeitslosigkeit ist ein richtiger Ansatz der Bundesregierung. Was die Menschen jedoch wirklich brauchen, ist eine Arbeit von der man auch leben kann.

2) Eine Mindestsicherung soll denjenigen, die nicht arbeiten können oder keine Arbeit finden, ein Überleben in Würde sichern. Die von der Bundesregierung geplante 15prozentige Kürzung, mit der die Betroffenen um 206 Euro unter die Armutsgrenze fallen, muss daher dringend zurückgenommen werden.

3) Drittens muss der faire und leistbare Zugang zu sozialen Dienstleistungen für alle gewährleistet sein: Gesundheit, Pflege, Kinderbetreuung oder Bildung spielen eine zentrale Rolle, wenn es um Armutsvermeidung und Chancengerechtigkeit geht.”

Soweit die Forderungen der Caritas. Die Sternsinger sammeln übrigens in den nächsten Wochen wiederum Geld für die Armen weltweit. Da kann auch jeder Einzelne von uns seinen eigenen kleinen Beitrag zur Armutsbekämpfung leisten: Viele von uns sind sicher um die Weihnachtszeit herum feinfühlender für die Anliegen unserer Mitmenschen.

Bleibt zu hoffen, dass auch die verantwortlichen Politiker sensibler im Bereich der Armutsbekämpfung reagieren und entsprechende sozial gerechte Schritte setzen. Natürlich aber sollten auch Sozialschmarotzertum und Wohlfahrtstaatsmissbrauch möglichst aussgeschlossen sein.