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Mittwoch, 10. April 2013, von Elmar Leimgruber

Malteser und Johanniter feiern 900. Geburtstag in Wien

Die beiden Ritterorden Johanniter und Malteser feiern im Rahmen eines ökumenischen Festgottesdienstes am Samstag 13. April um 10.30 Uhr gemeinsam im Wiener Stephansdom ihre Geburtsstunde vor 900 Jahren. Am 15. Februar 1113 wurde mit der Bulle “Piae Postulatio Voluntatis” durch Papst Paschalis II. der jungen Gemeinschaft erste Rechte zugestanden. Der Großmeister der Malteser, Fra’ Matthew Festing, bezeichnete die Bulle als eigentliche “Geburtsurkunde des Orden”. Neben 500 Mitgliedern und Freunden der beiden Organisation werden auch zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft werden zu den Feierlichkeiten erwartet.

Der ökumenische Gottesdienst wird von Diözesanbischof von Graz-Seckau Egon Kapellari und dem Superintendent der Diözese Niederösterreich der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich Paul Weiland gefeiert. Im Anschluss wird auf dem Stephansplatz eine gemeinsame Leistungsschau der Ordens- und Hilfswerke stattfinden. “Vor allem die Betonung unserer Gemeinsamkeiten ist uns wichtig,” erklärt der Prokurator des Malteserordens Norbert Salburg-Falkenstein: “In unserer gesamten Geschichte haben wir den “Dienst an den ‘Herren’ Kranken” in den Mittelpunkt unserer Arbeit gestellt. Heute vereinen uns die karitativen Aufgaben und der Wunsch die Welt ein bisschen besser zu machen”.

Zur Geschichte der Orden: Kaufleute aus Amalfi/Italien hatten um die Mitte des 11. Jahrhunderts in Jerusalem eine Hospitalbruderschaft gegründet, um Pilgern Schutz und Hilfe zu ermöglichen. Unter dem Gründer Fra’ (Bruder) Gerhard blühte die Hospitalbruderschaft auf und wurde in Folge ein Orden der katholischen Kirche. Mit der erwähnten Urkunde stellte Papst Paschalis II. das Hospital in Jerusalem unter seinen persönlichen Schutz und gewährte der Hospitalbruderschaft erste Privilegien, beispielsweise die Befreiung von der Zehntpflicht. Des Weiteren gewährte er die eigenständige Wahl eines Leiters und die Annahme von ersten Schenkungen und Niederlassungen. Die Befreiung von den Abgaben der europäischen Besitzungen in Italien und Südfrankreich gegenüber den jeweiligen Bistümern war der Grundpfeiler für die bis heute andauernde kirchliche Sonderstellung der “Hospitaliter”, wie die Ritter zunächst genannt wurden. Schrittweise erhielten, die später nach Ihrem Schutzpatron, dem Hl. Johannes dem Täufer, genannten “Johannes-Ritter/Johanniter” in den kommenden Jahrzehnten weitere Privilegien übertragen.

Ab 1154 kann man von einem eigenen Orden vom Hospital des Hl. Johannes von Jerusalem sprechen, der wie alle Ordensgemeinschaften der katholischen Kirche, direkt dem Papst
unterstellt war und in dem Laien und Priester bindende Versprechen der Zugehörigkeit, die Gelübde, ablegen konnten.

Durch die Reformation kam es zur Abspaltung eines Teiles der Johanniter und diese wurden protestantisch. Nach dem Übertritt des Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg zur Lutherischen Lehre im Jahre 1538 ist dieser Zweig, im Unterschied zum katholisch gebliebenen Gesamtorden, protestantisch. Der verbleibende katholische Orden nennt sich seit der Zeit auf Malta (1530) “Malteserorden” und hat seit 1834 seinen Sitz in Rom.

Der Malteserorden erkennt auch die in einer Allianz von 1961 unter gegenseitiger Anerkennung zusammengeschlossenen evangelischen Johanniterorden in Deutschland, den Niederlanden (Johanniter Orde in Nederland), Schweden (Johanniterorden i Sverige) und in Großbritannien (Venerable Order of Saint John) als Ritterorden des heiligen Johannes mit „gemeinsamer Geschichte und gemeinsamem Auftrag“ an.

- Der Malteserorden: Die Malteser unterstützen durch ihre humanitäre Hilfe über 15 Millionen notleidende Menschen in 120 Ländern weltweit, unabhängig von deren Herkunft, Religion oder politischer Überzeugung. Das Leistungsspektrum beinhaltet persönliche Betreuungs-, Alten- und Krankendienste, regelmäßige Wallfahrten, die Arbeit mit Menschen ohne festen Wohnsitz, Ambulanzeinsätze, Krankentransporte, Rettungs- und Notarztdienste sowie internationalen Katastrophenschutz und Aufbauhilfe.

In Österreich arbeiten derzeit insgesamt 1.800 Malteser in den einzelnen Werken des Malteserordens: Der Malteser Hospitaldienst Austria, der Malteser Alten- und Krankendienst, der Malteser Betreuungsdienst, der Aids-Dienst Malteser, die Johannesgemeinschaft, das Haus Malta, der Malteser Care-Ring und der Malteser Palliativ Dienst. Die christlichen Werte und die humanitären Prinzipien der Unparteilichkeit und Unabhängigkeit bilden die Grundlage der Malteser Arbeit.

- Der Johanniterorden: Der evangelische Johanniterorden gliedert sich in Genossenschaften und Kommenden. Der österreichischen Kommende gehören 50 Ritter an. Weltweit zählt der Orden über 4.000 evangelische Ritterbrüder. In den Werken engagieren sich in Österreich rund 900 Mitarbeiter ehren- und hauptamtlich sowie als Zivildiener. Der Johanniterorden betreibt in Europa Hilfswerke in Deutschland, Frankreich, Österreich, England, Italien, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Polen, Ungarn, Wales, den Niederlanden und der Schweiz. Im Nahen Osten ist er durch die Johanniter-Augenklinik in Jerusalem vertreten. Die Johanniter zählen weltweit zu den führenden Hilfsorganisationen mit einer traditionsreichen Geschichte.

Die Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich wurde erst 1974 als klassische Rettungsorganisation gegründet. Damals starteten die Johanniter in Wien mit einem Krankentransportwagen – einem Einstandsgeschenk der deutschen Johanniter- und einer Hand voll engagierter Ehrenamtlicher. Heute sind die Johanniter in unterschiedlichen sozialen Bereichen in Wien, Innsbruck, Patergassen und Orth an der Donau tätig.

Mittwoch, 27. Februar 2013, von Elmar Leimgruber

EU: 27 Prozent der Kinder sind arm – Bildung entscheidend

Kinder sind in der EU27 am meisten (27%) von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, die Bevölkerungsgruppe zwischen 18 und 65 Jahren folgt im Mittelfeld (24%), während Pensionisten häufig noch am besten abschneiden (21%). Dies geht aus den soeben veröffentlichten offiziellen Daten 2011 von Eurostat hervor, dem Statistischen Amt der Europäischen Union. Das Armutsgefährdungsrisiko sinkt demnach mit dem steigenden Bildungsgrad der Eltern: Beinahe jedes zweite Kind in der EU27, dessen Eltern einen niedrige Berufsbildung haben, ist armutsgefährdet.

Im Jahr 2011 fanden sich die höchsten Anteile derjenigen unter 18 Jahren, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren, in Bulgarien (52%), Rumänien (49%), Lettland (44%), Ungarn (40%) und Irland (38% in 2010) und die niedrigsten Anteile in Schweden, Dänemark und Finnland (je 16%), gefolgt von Slowenien (17%), den Niederlanden (18%) und Österreich (19%). Im Nicht-EU-Land Norwegen sind 13 Prozent der Kinder (gegenüber 14,6% gesamt) arm. Personen, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht sind, sind von mindestens einer der folgenden drei Bedingungen betroffen: von Armut gefährdet, unter erheblicher materieller Entbehrung leiden oder in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit leben.

Den höchsten Anteil an armen Senioren in der EU27 hat mit 61,1% Bulgarien (gesamt 49,1%), gefolgt von Zypern (40,4%) und Rumänien (35,3%). Die am wenigsten armutsgefährdeten Senioren hingegen leben laut EU27-Statistik (mit 4,5% noch besser liegt hier das Nicht-EU-Land Island) in Luxemburg (4,7% gegenüber 16,8 % gesamt in der Bevölkerung), gefolgt von den Niederlanden (6,9%) und Tschechien (10,7%). In Deutschland sind 15,3 Prozent der Senioren arm und 19,9% der Kinder, während hier die Armut 18-65-Jährige mit 21,3 Prozent am meisten trifft. In Österreich (gesamt 16,95) stehen Kinder (19,2%) an erster Stelle der Armutsgefährdung, gefolgt von Pensionisten (17,1%) und allen anderen (16,2%). Im Nicht-EU-Land Schweiz sind 28,3% der Semioren arm, gefolgt von 18,9 % Kindern und von jenen im erwerbsfähigen Alter mit 13,9%. In Südtirol sind etwa 21% der Bevölkerung armutsgefährdet, in Italien 28,2 %.

In allen Mitgliedstaaten war das Armutsgefährdungsrisiko von Kindern geringer, wenn die Eltern über einen hohen Bildungsgrad verfügten. Die größten Unterschiede zwischen dem Anteil armutsgefährdeter Kinder, die in einem Haushalt mit einem niedrigen und mit einem hohen Bildungsgrad lebten, fanden sich in Rumänien (78% der Kinder in einem Haushalt mit niedrigem Bildungsgrad und 2% in einem Haushalt mit hohen Bildungsgrad), der Tschechischen Republik (76% und 5%), der Slowakei (77% und 7%), Bulgarien (71% und 2%) und Ungarn (68% und 3%), und die geringsten Unterschiede gab es in Dänemark (17% und 5%) und Finnland (24% und 6%).

Beinahe jedes dritte Kind mit Migrationshintergrund in der EU27 ist armutsgefährdet: In der EU27 waren Kinder mit einem Migrationshintergrund (mindestens ein Elternteil im Ausland geboren) stärker von monetärer Armut bedroht als Kinder, deren Eltern im Inland geboren wurden, d.h. im Land des gegenwärtigen Wohnsitzes. Im Jahr 2011 waren 32% der Kinder, die mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil zusammenlebten, in der EU27 von Armut bedroht, gegenüber 18% der Kinder, deren Eltern im Inland geboren wurden.

Dies traf auch in der Mehrzahl der Mitgliedstaaten zu: In Estland, Ungarn und Malta waren Kinder mit im Inland geborenen Eltern stärker von Armut bedroht, während es in der Tschechischen Republik fast keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen gab. Im Hinblick auf Kinder, die mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil lebten, variierte der Anteil derer, die von Armut bedroht waren, im Jahr 2011 deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Er reichte von 15% in der Tschechischen Republik, 17% in Estland und 18% in Malta bis 46% in Spanien, 43% in Griechenland und 39% in Frankreich. Der Anteil der Kinder mit im Inland geborenen Eltern, die von Armut gedroht waren, war in
Dänemark und Österreich (je 8%) am niedrigsten und in Rumänien (33%) am höchsten.

Mittwoch, 20. Februar 2013, von Elmar Leimgruber

EU-Kommission fordert von Mitgliedsstaaten gezieltere Sozialausgaben

Die EU-Mitgliedstaaten sollen ihre Ausgaben für Sozialleistungen effektiver und effizienter einsetzen. Dies hat die Europäische Kommission in ihrem gestern (Mittwoch) vorgelegten Paket zu Sozialinvestitionen für Wachstum und sozialen Zusammenhalt gefordert. Zudem drängt die Kommission die Mitgliedstaaten, sich auf Wachstum und sozialen Zusammenhalt zu konzentrieren.

 

Die Europäische Kommission hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, Sozialinvestitionen prioritär zu behandeln und ihre Systeme der sozialen Sicherheit zu modernisieren. Dazu gehören bessere Strategien der aktiven Inklusion und ein effizienterer und effektiverer Einsatz von Haushaltsmitteln im Sozialbereich. Diese Aufforderung ist in einer Mitteilung zu Sozialinvestitionen für Wachstum und sozialen Zusammenhalt formuliert, die die Kommission jetzt verabschiedet hat. Die Kommission wird im Rahmen des Europäischen Semesters die Leistung der Sozialschutzsysteme der einzelnen Mitgliedstaaten aufmerksam beobachten und gegebenenfalls länderspezifische Empfehlungen aussprechen.

„Sozialinvestitionen sind der Schlüssel, wenn wir stärker, solidarischer und wettbewerbsfähiger aus der aktuellen Krise hervorgehen wollen. Angesichts der derzeitigen Haushaltszwänge müssen die Mitgliedstaaten den Schwerpunkt auf Investitionen in Humankapital und sozialen Zusammenhalt legen. Dies kann ausschlaggebend sein, wenn wir einen echten Fortschritt zur Verwirklichung der Ziele der Strategie Europa 2020 erzielen wollen. Sozialinvestitionen jetzt werden helfen zu verhindern, dass die Mitgliedstaaten später einen sehr viel höheren – finanziellen und sozialen – Preis zahlen müssen“, erkärt László Andor, Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration.

Die derzeitige Finanzkrise hat gravierende soziale Folgen. Das Paket für Sozialinvestitionen, das jetzt von der Kommission vorgelegt wurde, bietet den Mitgliedstaaten Leitlinien für eine effizientere und effektivere Sozialpolitik angesichts der enormen Herausforderungen, vor denen sie derzeit stehen. Dazu gehören hohe finanzielle Belastungen, zunehmende Armut und soziale Ausgrenzung sowie Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau, vor allem bei jungen Menschen. Hinzu kommen eine alternde Bevölkerung und ein sinkender Anteil von Menschen im erwerbsfähigen Alter; all diese Faktoren stellen die Nachhaltigkeit und Angemessenheit der nationalen Sozialsysteme auf die Probe.

Zum Paket gehört eine Empfehlung der Kommission zur Bekämpfung der Kinderarmut; dabei wird ein integriertes Vorgehen für kinderfreundliche Sozialinvestitionen vorgeschlagen. Investitionen in Kinder und junge Menschen sind ein besonders wirksames Mittel, den generationenübergreifenden Kreislauf von Armut und sozialer Ausgrenzung zu durchbrechen und die Chancen im späteren Leben zu verbessern.

Das Paket für Sozialinvestitionen stellt einen integrierten Politikrahmen dar, der den sozialen, wirtschaftlichen und haushaltspolitischen Unterschieden zwischen den Mitgliedstaaten Rechnung trägt. Schwerpunkte sind dabei:

- Sozialschutzsysteme, die den Bedürfnissen der Menschen an kritischen Punkten ihres Lebens gerecht werden. Es muss mehr getan werden, um dem Risiko eines sozialen Zusammenbruchs vorzubeugen und so höhere Sozialausgaben in der Zukunft zu vermeiden.

- Eine einfache und gezieltere Sozialpolitik, angemessene und nachhaltige Sozialschutzsysteme. Manche Länder weisen trotz vergleichbarer oder geringerer Haushaltsmittel bessere Ergebnisse im Sozialbereich auf und zeigen damit, dass Spielraum für eine effizientere sozialpolitische Ausgabenpolitik besteht.

- Eine Ausweitung der Strategien aktiver Inklusion in den Mitgliedstaaten. Erschwingliche und hochwertige Kinderbetreuung und Bildung, Prävention von Schulabbruch, Unterstützung bei Berufsbildung und Arbeitsplatzsuche, Wohnungsförderung und Zugang zu Gesundheitsfürsorge – all dies sind Politikfelder mit einer starken Sozialinvestitionskomponente.

Das Paket basiert auf der Plattform gegen Armut und soziale Ausgrenzung und ergänzt die Initiativen der Kommission zur Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen, vor denen Europa steht: Beschäftigungspaket, Jugendbeschäftigungspaket und Weißbuch zu Renten und Pensionen. Diese Initiativen bieten den Mitgliedstaaten zusätzliche Leitlinien für nationale Reformen, die notwendig sind, um die Europa-2020-Ziele zu erreichen.

Dienstag, 19. Februar 2013, von Elmar Leimgruber

20. Februar: Welttag der sozialen Gerechtigkeit

Der 20. Februar wird alljährlich als Welttag der sozialen Gerechtigkeit begangen. Die “Ungleichheit untergräbt die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, Millionen Menschen aus der Armut herauszuholen und eine gerechtere Welt zu schaffen,” erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon in seiner Botschaft zum Gedenktag und plädiert für “nachhaltige Entwicklung” – basierend auf Dialog, Transparenz und sozialer Gerechtigkeit”. Der 20. Februar wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Welttag der Sozialen Gerechtigkeit ernannt und 2009 zum ersten Mal begangen.

Die Botschaft von UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zum diesjährigen Welttag der sozialen Gerechtigkeit (20. Februar 2013) im Wortlaut:

Wir begehen den Welttag der sozialen Gerechtigkeit und doch gibt es immer noch viel zu viele Orte auf der Welt, an denen sich nur wenige Menschen über ein Mehr an Möglichkeiten freuen können, die meisten Menschen aber unter wachsender Ungleichheit zu leiden haben.

Diese Ungleichheit untergräbt die Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, Millionen Menschen aus der Armut herauszuholen und eine gerechtere Welt zu schaffen.

Die Verwerfungen werden sichtbar, wenn wir auf sinkende Löhne für Frauen und junge Menschen oder auf den eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder anständiger Arbeit blicken.

Wir müssen Institutionen stärken und aufbauen bzw. Programme entwickeln, die inklusive Entwicklung vorantreiben.

Als sich die Staats- und Regierungschefs der Welt auf die Millenniums-Entwicklungsziele einigten, verpflichteten sie sich, auf eine Welt hinzuarbeiten, in der es gleichberechtigter und gerechter zugeht. Wir müssen unsere Bemühungen forcieren, um diese Ziele bis zur gesetzten Frist 2015 zu erreichen. Gleichzeitig sollten wir schon jetzt damit beginnen, über dieses Datum hinaus zu blicken und neue Ziele der nachhaltigen Entwicklung definieren.

Im Rahmen unserer Bemühungen hin zu einer Welt, wie wir sie wollen, lassen Sie uns unsere Anstrengungen intensivieren, um einen integrativeren, faireren und nachhaltigeren Weg der Entwicklung zu beschreiten – basierend auf Dialog, Transparenz und sozialer Gerechtigkeit.

Montag, 18. Februar 2013, von Elmar Leimgruber

Prof. Claus Gatterer Preis 2013 für sozial engagierten Journalismus ausgeschrieben

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) schreibt den “Prof. Claus Gatterer Preis 2013″ für sozial engagierten Journalismus aus. Vorschläge für Preisträger können alle Mitglieder des Österreichischen Journalisten Clubs sowie Redaktionen aller Print-und Funkmedien in Österreich und Südtirol in deutscher und ladinischer Sprache (mit deutscher Übersetzung) einreichen. Ende der Einreichungsfrist ist der 3. Mai 2013, 24.00 Uhr (Poststempel). Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

Die Anträge sind zu richten an den Österreichischen Journalisten Club,
Kennwort “Prof. Claus Gatterer-Preis 2013″,
A-1010 Wien, Blutgasse 3.

Telefonische Auskünfte zum Journalistenpreis erhalten Sie unter der Wiener Rufnummer 98 28 555/0.

Die Jury entscheidet am 13. Mai 2013. Die Verleihung des Prof. Claus Gatterer-Preises 2013 findet Ende Juni 2013 in Wien statt.

Donnerstag, 13. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

EU-Migranten überweisen 40 Mrd. Euro in ihre Heimatländer

Die Summe schon der offiziellen Heimatüberweisungen von erwerbstätigen Migranten in der EU27 nimmt stetig zu: Im Jahr 2004 waren es 16,4, 2008 bereits 32 und im Jahr 2011 waren es knapp 40 Milliarden Euro, die nicht im jeweiligen Erwerbsland investiert oder konsumiert wurden, sondern in ihre jeweiligen Herkunftsländer überwiesen wurde. Dies geht aus den soeben offiziell publizierten Zahlen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union hervor:

In der EU27 belief sich demnach die Summe der Gelder, die von Migranten in ihr Heimatland geschickt wurden, so genannte Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen, im Jahr 2011 auf 39,1 Milliarden Euro, ein Anstieg um 2% gegenüber dem Jahr 2010. Dieser Gesamtwert umfasst sowohl Geldflüsse innerhalb der EU27 als auch Geldflüsse in Drittländer. Die Geldflüsse der Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen in Drittländer, welche einen Anteil von fast drei Viertel am Gesamtwert hatten, stiegen um 3% und erreichten einen Wert von 28,5 Mrd., während Geldflüsse innerhalb der EU27 nahezu unverändert bei 10,7 Mrd. blieben.

Von den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, war der Abfluss von Heimatüberweisungen von Erwerbstätigen im Jahr 2011 am höchsten in Frankreich (9,7 Mrd. Euro bzw. 25% der gesamten EU27 Heimatüberweisungen), Italien (7,4 Mrd. bzw. 19%), Spanien (7,3 Mrd. bzw. 19%), Deutschland (3,0 Mrd. bzw. 8%) und den
Niederlanden (1,5 Mrd. bzw. 4%). In diesen fünf Mitgliedstaaten reichte der Anteil von Heimatüberweisungen in Drittländer an den gesamten Heimatüberweisungen von 64% in Frankreich bis 83% in Italien.

Mittwoch, 5. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Weihnachten: Schenken Sie doch heuer ein Kamel!

Mit einem Kamel wird nachhaltig wirksam eine bessere Zukunft für Familien in Kenia geschaffen.
Foto: Konstantin Bolotinsky, iStockphoto.com, Caritas

“Schenken mit Sinn” bereitet nicht nur geliebten nahen Menschen Freude, sondern auch Menschen in Not eine Freude. Die Caritas lädt alljährlich mit einer provokanten Aufforderung zum Nachdenken und Spenden ein. “Schenken Sie doch heuer ein Kamel!” lautet der diejährige Spruch:

“Ob ein Kamel für Nomaden in Kenia, ein Esel für eine äthiopische Familie, ein Babystartpaket für eine notleidende Mutter in Österreich oder einen Schlafsack für einen obdachlosen Menschen: Ihr Geschenk macht Sinn – und doppelt Freude.” Und für die Spende kommt auf Wunsch ein  T-Shirt, per Post ins Haus. Dadurch lässt sich Ihre gute Tat “anfassen” und weiterschenken – an Ihren Vater, Ihre Schwester, Ihre Oma oder wen auch immer Sie beschenken möchten. So macht Schenken Sinn.” Nähere Infos sind unter Tel. 03512/71642 erhältlich und online abrufbar.

Einige sinnvolle Caritas-Geschenksideen:

375 Euro: Ein Neustart mit einem Kamel:
Ein Kamel bedeutet für Nomaden in Kenia Hoffnung, Zukunft und Leben. Dambala Galggallo lebt mit ihrem Mann und ihren sieben Kindern im Norden Kenias. Sie sind Nomaden und ziehen mit dem Vieh von einer Weide zur nächsten. Zwischen 2010 und 2011 herrschte in der Region eine verheerende Dürre. Der Verlust des einzigen Kamels traf die Familie hart. Denn Kamelmilch versorgt nicht nur eine ganze Familie, sondern der Überschuss kann auch am Markt verkauft und der Erlös in die Ausbildung der Kinder investiert werden. Die Caritas verteilt an benachteiligte Familien Kamele und sichert so ihre Zukunft.

Eine Grundausstattung für Babys hilft notleidenden Familien in Österreich.
Foto: Caritas

20 Euro: Babypaket für einen guten Start:
Viele der schwangeren Frauen, werdenden Väter und Familien, die sich an die Sozialberatungsstellen der Caritas wenden, leben unter der Armutsgrenze und können die grundlegenden Bedürfnisse ihrer Kinder nicht sichern. Um diesen Familien zu helfen, unterstützt die Caritas sie mit Decken, Bodys, Strampelanzügen, Windeln und anderen notwendigen Babyartikeln. Das Babypaket stellt für Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, eine unglaublich große Entlastung dar.

50 Euro: Ein Schlafsack für einen obdachlosen Menschen:
Das Wohnzimmer von Franz ist die Straße. Die Passanten sind sein Fernsehprogramm. Mit dem Wetter arrangiert er sich, und wenn es ganz schlecht ist, weicht er in eine Notschlafstelle aus. Einfach heimkommen gibt es nicht, ebenso wenig regelmäßige Mahlzeiten. Mit 50 Euro schenken Sie einem obdachlosen Menschen einen Schlafsack und warmes Essen und sichern so sein Überleben.

45 Euro: Ein Esel für den Fortschritt:
Täglich holen die Frauen der Gemeinde Meja Lalu (Äthiopien) Feuerholz und Wasser, um ihre Familien zu versorgen und nehmen dabei stundenlange Fußmärsche auf sich. Ein Esel bedeutet für diese Frauen, die bis zu 18 Stunden täglich arbeiten und schwere Lasten schleppen, eine große physische Entlastung. Doch die meisten Familien haben zu wenig Geld, um ein Tier zu kaufen. Das Nutztierprojekt der Caritas unterstützt Frauen finanziell bei der Anschaffung von Eseln und entlastet sie damit bei ihrer täglichen Arbeit.

120 Euro: Eine Nähmaschine fürs Leben:
Thérèse aus der Demokratischen Republik Kongo erkrankte im Alter von vier Jahren an Meningitis und verlor dadurch ihr Gehör. Heute wird sie wie über 100 andere Kinder und Jugendliche von eigens ausgebildeten LehrerInnen in der Gehörlosenschule in Kasenga unterrichtet. In der Schule erlernen die Jugendlichen verschiedene Berufe wie Schneider, Schuster, Tischler oder Maurer und können nach ihrem Abschluss für sich selbst sorgen. Thérèse möchte Schneiderin werden. Für den Start in die berufliche Selbständigkeit benötigen die AbsolventInnen der Gehörlosenschule in Kasenga ein Startpaket. Auch Thérèse bekommt eine Nähmaschine, wenn sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat. Damit kann sie im erlernten Beruf arbeiten und unabhängig werden.

30 Euro: Wärme für eine Familie in Not:
Frau M. ist verzweifelt. Sie ist Alleinerzieherin eines dreijährigen Sohnes, der Ex-Mann will keine Alimente zahlen und der Halbtagsjob als Sprechstundenhilfe ist auch Geschichte. “Am schlimmsten war die Angst dass wir aus der Wohnung rausmüssen oder ich nicht einmal das Kinderzimmer heizen kann”, sagt die junge Mutter. 313.000 Menschen in Österreich können ihre Wohnung nicht angemessen heizen. Die Gründe: zu wenig Einkommen bei steigenden Energiepreisen, unsanierte Wohnungen sowie veraltete Heizungs- und Elektrogeräte. Die 36 Sozialberatungsstellen der Caritas kümmern sich um diese Menschen und sorgen nicht nur für Wärme, sondern auch für eine umfassende Sozialberatung.

Mittwoch, 21. November 2012, von Elmar Leimgruber

Caritas: Armut in Österreich nimmt zu

Die Zahl der “manifest armen Menschen” in Österreich nimmt stetig zu: Die schon bekannten Daten von EU-SILC (statistics on income and living conditions) 2010, rund eine Million Menschen sind armutsgefährdet (12,1 Prozent), 511.000 Menschen sind manifest arm (6,2 Prozent), spiegeln sich in den Caritas-Einrichtungen wider, zeigt sich Caritas-Präsident Franz Küberl besorgt:

“Die Zunahme der manifesten Armut ist deshalb so dramatisch, weil es hier um die täglichen Lebensbedingungen der Menschen geht: Manifest arm zu sein heißt konkret, dass sich Menschen nicht ordentlich ernähren können, ihre Wohnung nicht angemessen warm halten oder auch notwendige Zahnarztbesuche aus Kostengründen nicht wahrnehmen können.”

Franz Küberl sieht bei den Wohn- und Sonderbedarfen sowie bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen die zentralen Herausforderungen bei der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (BMS):  Die Probleme gestalten sich komplexer, die Notlagen sind existenzieller geworden. Je länger ein Mensch arm ist, desto knapper werden auch die persönlichen Ressourcen und desto schwieriger wird es, aus dieser Situation heraus zu kommen: Erst fällt die Arbeit weg, dann kann die Miete nicht mehr bezahlt werden, Geld wird bei Verwandten oder Freunden ausgeliehen und so nimmt die Abwärtsspirale ihren Lauf. “Hoffnungslosigkeit, psychische Probleme und soziale Ausgrenzung sind oft die Konsequenzen. Lang andauernde Armut ist für den Menschen entsetzlich, drängt ihn in die Einsamkeit und ist für den Staat gefährlich und teuer”, verweist Franz Küberl auf Folgeerscheinungen wie zusätzliche Ausgaben für Gesundheit, Arbeitsmarktpolitik und Sicherheit.

Sollte der Trend zu steigender und dauerhafter Armut anhalten, müsste man über die existenzsichernde Funktion der BMS ebenso neu nachdenken wie über die in der BMS verankerten Mechanismen zum Ausstieg aus der Armut. Die Bekämpfung von Armut kann nur mehrdimensional erfolgen, um den komplexen Notlagen effektiv entgegen zu wirken. Investitionen in die Bildung, der Ausbau sozialer Dienstleistungen, leistbarer Wohnraum, insbesondere die Wiedereinführung der Zweckbindung der Wohnbauförderungsmittel um den sozialen Wohnbau anzukurbeln, könnten Armut abfangen, ist Küberl überzeugt.

Sonntag, 21. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

Großer Erfolg für Jugendsozialaktion “72 Stunden ohne Kompromiss”

Mehr als 5.000 Jugendliche beteiligten sich laut Organisatoren österreichweit an der Jugendsozialaktion “72 Stunden ohne Kompromiss”. Unter diesem Motto “engagierten sich die Teilnehmer in 400 Sozialprojekten und leisteten freiwillig insgesamt mehr als 350.000 Arbeitsstunden. Am Montag, den 22.10.2012, berichtet ORF III um 18.55 Uhr in einer 45-minütigen Dokumentation über die Aktion. Österreichs größte Jugendsozialaktion wurde heuer bereits zum sechsten Mal von der Katholischen Jugend Österreichs (KJ) in Zusammenarbeit mit youngCaritas und Hitradio Ö3 organisiert.

“Ihr wart großartig!”, bedankt sich Caritas-Präsident Franz Küberl bei allen, die mitgemacht haben: “Aufgrund des Einsatzes der 5.000 engagierten Jugendlichen können wir sagen: Unser Land wurde in den letzten Tagen reicher an Mitmenschlichkeit, reicher an Mitgefühl und reicher an Engagement.” Noemi Müller, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich dazu: “Jugendliche sind sozial und solidarisch – das beweist ihr Engagement bei ’72 Stunden ohne Kompromiss’. Sie sind Vorbild für die ganze Gesellschaft”.  “Ich bedanke mich bei allen Jugendlichen und OrganisatorInnen für das tolle Engagement und die kompromisslose Bereitschaft zu helfen”, so die Projektkoordinatorin von “72 Stunden ohne Kompromiss” Magdalena Schwarz.

Die Projekte selbst waren abwechslungsreich und herausfordernd: So wurde in Oberösterreich ein Pavillon der Begegnung in einem Heim für AsylwerberInnen gebaut, in Wien den Bewohner  eines Seniorenheimes das  Internet näher gebracht, in Salzburg gestrickt und für soziale Projekte Straßenmusik gemacht, in der Steiermark ein Gartenbiotop geplant, im Burgenland ein Benefiz-Rockkonzert auf die Bühne gebracht, in Vorarlberg eine Alpe gepflegt, in Tirol mit den Clini-Clowns Frohsinn verbreitet, in Kärnten Apfelsaft für ein Missionsprojekt produziert und in Niederösterreich ein Generationencafé organisiert.

Dienstag, 9. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

10. Oktober: Welttag der psychischen Gesundheit

Volkswirtschaftliche Belastung in der EU durch Depressionen

Die Psyche ist das Sorgenkind der Österreicher: Österreich ist eines der Schlusslichter im Mental Health Index der OECD. Dies geht auch aus der Studie “Seelische Gesundheit in Österreich” hervor, welche anlässlich des morgigen Welttags der psychischen Gesundheit veröffentlicht wurde. Dies hat demnach unter anderem zur Folge, dass die volkswirtschaftlichen Kosten der Erkrankungen weiter steigen.

Obwohl laut Studie in Österreich sowohl Männer als auch Frauen eine im EU-Vergleich überdurchschnittlich hohe Lebenserwartung bei einer unterdurchschnittlichen Anzahl an gesunden Lebensjahren aufweisen, hat das Land innerhalb der Vergleichsländer die zweithöchste Suizidrate, wobei davon auszugehen ist, dass bei jedem erfolgten Suizid etwa 6 nahestehende Menschen mitbetroffen sind und professionelle Hilfe benötigen.

Dem Vergleich mit Ländern wie Italien, Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen hält Österreich nicht stand. Österreich ist beim Mental Health Index der OECD (basierend auf Daten der WHO und Erhebungen der Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen zur Lebensqualität) gemeinsam mit Italien das Schlusslicht der Vergleichsländer, während Deutschland im Mittelfeld liegt und Norwegen die Spitzenposition innehat.

Und obwohl ein Anstieg der Erkrankungen prognostiziert ist, weist Österreich im Vergleich zu den anderen Ländern zersplitterte, zentralisierte Strukturen auf, die durch einen Mangel an Fachärzten für Psychiatrie gekennzeichnet sind und Betroffene in Schwerpunktspitälern isolieren. Die Ergebnisse der Studie “Seelische Gesundheit in Österreich”, die von der Integrated Consulting Group in Kooperation mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK) und der Pensionsversichungsanstalt (PVA) durchgeführt wurde, zeigen in einem Ländervergleich den niederen Rang Österreichs in der psychischen Versorgung sehr deutlich.

Die Kosten der Behandlung von psychischen Erkrankungen werden sich laut dem World Economic Forum bis zum Jahr 2030 weltweit mehr als verdoppeln und damit die Kosten von Erkrankungen wie Krebs und Diabetes um ein Vielfaches übersteigen. Produktivitätsverluste, hohe Arbeitslosenraten bei den Betroffenen und häufigere und längere Krankenstände sind weitere Auswirkungen dieser Entwicklung.

PsychotherapeutInnen, die in Institutionen wie Krankenhäusern, Heimen, Beratungsstellen, Instituten und kleinen Versorgungseinrichtungen tätig sind, finden dort nicht die Arbeitsbedingungen vor, die ihnen gesetzmäßig zustehen, kritisiert indes der Österreichische Berufsverband für Psychotherapie (ÖBVP). Die Arbeit mit Patienten erfordere Gegebenheiten, die Institutionen meist nicht erfüllen. Dabei geht es sowohl um das Arbeitsumfeld (z.B. eigene Praxisräume, Therapiematerialen, Rückzugsmöglichkeiten) als auch um angemessene Entlohnung und realistische Stundenberechnung. Die Psychotherapeuten fordern erneut das Recht auf kassenfinanzierte Psychotherapie und haben daher eine Unterschriftenaktion gestartet.

Die Prävention psychischer Erkrankungen am Arbeitsplatz ist Kernkompetenz von Arbeitspsychologen, betont der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP), der damit auf das öffentlich geäußerte Vorhaben der Ärztekammer, zur Vorbeugung von psychischen Erkrankungen, wie etwa Burnout, gezielt Arbeitsmedizinern einsetzen zu wollen, reagiert. Die im Begutachtungsentwurf der Verordnung über die arbeitsmedizinische Ausbildung von Ärzten (AMED) vorgesehene 30-stündige Aufschulung von Arbeitsmedizinern im Bereich der
Arbeitspsychologie darf keinesfalls mit der universitären Ausbildung samt postgradueller Zusatzqualifikation von Arbeitspsychologen gleichgestellt werden. Leidtragende wären Betroffene am Arbeitsplatz. Der BÖP wiederholt daher seine Forderung, die Arbeitspsychologie als 3. Säule in Prävention und Versorgung von Arbeitnehmern zu etablieren!