Mit ‘rauchen’ getaggte Artikel

Freitag, 4. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Weltkrebstag 2011: Krebs ist zweithäufigste Todesursache in Europa

Eine nützliche Infobroschüre der Österreichischen Krebshilfe

Europaweit ist schon seit Jahren Krebs die zweithäufigste Todesursache. Allein in Deutschland starben im Jahr 2009 insgesamt 216.128 Personen an einer Krebserkrankung (bösartige Neubildung), davon 116.711 Männer und 99.417 Frauen. Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltkrebstag am 4. Februar 2011 weiter mitteilt, war damit jeder vierte Todesfall auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Lungen- und Bronchialkrebs war dabei mit 42.221 Fällen die insgesamt am häufigsten aufgetretene Krebsart mit Todesfolge. Hierfür ist der Konsum von Tabakprodukten (aktives und/oder passives Rauchen) massgeblich mitverantwortlich.

Bei den Männern war in 29 133 Fällen (7,2% aller Sterbefälle) eine bösartige Neubildung der Lunge und Bronchien ursächlich für deren Tod, gefolgt von einer Krebserkrankung der Prostata in 12.217 Fällen (3,0%). Bei Frauen war die häufigste Krebstodesursache Brustkrebs mit 17.066 Fällen (3,8%), die zweithäufigste war Lungen- und Bronchialkrebs mit 13 088 Fällen (2,9%). An erster Stelle der Todesursachen in Deutschland stehen übrigens Herz-/Kreislauferkrankungen: 42% aller Todesfälle wurden im Jahr 2009 dadurch verursacht.

In Österreich erkrankten im Jahr 2008 laut Statistik Austria insgesamt 34.868 Menschen in Österreich an Krebs, 1.142 davon an einem bösartigen Melanom. Das Melanom betraf damit 3,3 % aller Krebserkrankungen. 19.744 Menschen starben 2008 an Krebs, 325 an einem Melanom. Die österreichische Krebshilfe ruft daher zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auf: Diese Vorsorgeuntersuchungen haben das Ziel, Krebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. “Denn je früher erkannt, umso höher die Heilungschance”, so die Krebshilfe.

Die Österreichische Krebshilfe Wien bietet nun übrigens in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Unternehmen mit der neuen Initiative “Mein/e Mitarbeiter/in hat Krebs” maßgeschneiderte psychologische Beratung, um Mitarbeiter mit einer Krebserkrankung bestmöglich ins Unternehmen zu (re-)integrieren. Nähere Informationen dazu sind online abrufbar, wo unter anderem auch nützliche Broschüren kostenlos downgeloadet werden können.

Donnerstag, 1. Juli 2010, von Elmar Leimgruber

Stöger: Rauchverbot gilt auch bei Zeltfesten (+Kommentar)

Nichtraucherschutzdiskussion: (v.l.n.r.) Hansjörg Daritz, Alois Stöger, Klaus Webhofer, Eva Rossmann, Heinz Kammerer
Foto: © Leimgruber

Das Bewusstsein der Schädlichkeit des Rauchens muss sich von Jugend an durch Prävention ändern. Darin waren sich gestern abend die Teilnehmer einer hochkarätigen Diskussionsrunde im Rahmen der Ö1-Sendung “Im Klartext” einig. Auch ein generelles Rauchverbot im öffentlichen Raum hielt man für die vernünftigste Lösung. Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) darauf angesprochen meinte dazu, dass er persönlich das genauso sehe, dass ein generelles Rauchverbot aber “nicht mehrheitsfähig” sei. Und daher gebe es eben das aktuelle Tabakgesetz, das den “einzig möglichen Kompromiss” darstelle.

Das gesundheitspolitische Ziel laute aber trotzdem: “nicht mehr rauchen”: “Nichtrauchen soll Normalität werden,” sagte der Minister und wies daraufhin, dass das Tabakgesetz selbstverständlich auch für Volksfeste und in Zelten gelte: in unabgeteilten Zelten dürfe nicht mehr geraucht werden, so der Gesundheitsminister.

Heinz Kammerer will Tabakgesetz kippen
Foto: © Leimgruber

Dieses Gesetz schütze weder die Nichtraucher, noch sei es verfassungskonform. Er werde dieses Gesetz daher zum Kippen bringen, kündigte indes Heinz Kammerer, Gründer von Wein & Co an. Er sei für ein generelles Rauchverbot, aber die aktuelle “Stinke”-Kampagne des Gesundheitsministers halte er für menschenverachtend. Diese Aktion sei sofort einzustellen, sonst werde ihm bei den nächsten Wahlen die Rechnung der Raucher präsentiert werden, sagte Kammerer.

Dieser Einschätzung schloss sich auch Eva Rossmann, Autorin und Köchin und selbst Teilzeitraucherin an. Rossmann widersprach als Juristin auch dem Gesundheitsminister, als dieser betonte, dass das Gesetz ganz einfach und eindeutig sei. Und schon debattierten die beiden darüber, welcher nun der Hauptraum in einem Lokal sei, der laut Gesetz rauchfrei bleiben müsse: der grösste Raum, wie per Gesetz eigentlich vorgesehen oder jener Raum, in dem ausgeschenkt werde. Sie arbeite zwar in einem Lokal, in dem die Räumlichkeiten für Nichtraucher und Raucher räumlich optimal getrennt seien und mehr Leute reservierten für den Nichtraucherbereich, aber auch sie finde das aktuelle Gesetz “absurd”, auch weil es 4 von 5 Lokalen nicht betreffe, und sie halte daher “völliges Rauchverbot am sinnvollsten”, so Rossmann.

Südtirols HGV-Direktor Hansjörg Daritz im Gespräch mit dem österreichischen Gesundheitsminister Alois Stöger
Foto: © Leimgruber

Er wolle beruhigen, es sei alles nicht so schlimm, und Südtirol sei ausnahmesweise Österreich mal fünf Jahre voraus, erklärte Hansjörg Daritz, Direktor des Südtiroler Hotelier- und Gastwirteverbandes (HGV): Zumindest im Norden Italiens und in Südtirol klappe das seit fünf Jahren geltende generelle Rauchverbot in allen öffentlichen Räumen recht gut, und lediglich Pups und Diskotheken hätten anfänglich stärkere Einbußen zu verzeichnen gehabt. Das Gesetz habe zwar für ein verändertes Bewusstsein, was die Rücksichtnahme betrifft, geführt, aber trotzdem sei die Zahl der Raucher nicht zurückgegangen. “Repressionen bringen nichts,” die Diskussion laufe auf falscher Ebene ab, ergänzte Daritz, der selbst auch Raucher ist.

Die von Klaus Webhofer geleitete Diskussion “Im Klartext” wurde von Ö1 live übertragen und von TW1 aufgezeichnet. Die Ausstrahlungen im Fernsehen auf ORF TW1 finden heute um 12.05 Uhr und um 22.45 Uhr statt.

Ich erwarte ich mir von Gesundheitsminister Stöger, dass er nicht nur sagt, dass er ein generelles Rauchverbot will, sondern dass er dies auch entgegen allen Gegenstimmen (aus der SPÖ, der ÖVP, dem BZÖ, der FPÖ) unbedingt umsetzen will und wird. Das aktuelle Nichtraucherschutzgesetz ist nämlich, auch was die erzwungenen Umbauarbeiten in der Gastronomie betrifft, tatsächlich absurd.

Wenn die meisten Lokale, nämlich die, welche kleiner als 50 m2 sind, selbst entscheiden können, ob sie Raucher- oder Nichtraucherlokale sein wollen, dann kann man damit das angebliche Zeil des Gesundheitsministers, die Nichtraucher schützen zu wollen, nicht erreichen. Zudem wird eine Schlacht zwischen Nichtraucher- und Raucherlokalen beginnen, wobei vermutlich die Raucherlokale besonders dafür werben werden, dass man bei ihnen noch rauchen darf und bei anderen nicht.

Und was auf jedem Fall wichtig ist: Rücksicht. Und zwar der Raucher auf die Nichtraucher. So wie es bis jetzt vielfach praktiziert wird, gehts meines Erachtens nicht: Man setzt sich in ein Restaurant, achtet eigens darauf, dass man einen Tisch findet, wo in dessen Umgebung niemand raucht, beginnt dann gerade sein Essen zu geniessen und am Nachbartisch, wo man bereits zu Ende gegessen hat und gerade der Kaffee serviert wurde, rauchen plötzlich drei und verderben einen nicht nur den Appetit, sondern auch die Gesundheit. Und nein: Als Nichtraucher muss ich nicht Rücksicht darauf nehmen, dass wer durch sein Rauchen meine Gesundheit gefährden will.

Eine Kriminalisierung der Raucher ist hingegen auch der falsche Weg, zumal sogar viele von ihnen selbst unter ihrer Sucht leiden. Stehtische im Freien vor den Lokalen, wie das auch in Südtirol praktiziert wird (was übrigens auch im Winter genützt wird), sind eine sinnvolle Idee, um jenen, die dennoch rauchen wollen oder gar “müssen”, nicht ihr eigenes Leben zu verbieten. Es geht wirklich nicht darum, jemanden das Recht zu rauchen abzusprechen, aber dieses Recht gilt nur, wenn er niemanden anderen gefährdet damit, wenn er also nicht in Anwesenden von anderen, vor allem nicht in Innenräumen raucht.

Die derzeitige Lösung diskriminiert tatsächlich Nichtraucherlokale: “Wenn ich bei dir nicht rauchen kann, komme ich nicht mehr zu dir”. Die einzig sinnvolle Lösung im Sinne aller ist daher ein striktes Rauchverbot in allen öffentlichen Räumen, wie dies beispielsweise in Italien der Fall ist: Wenn man in keinem Lokal mehr rauchen darf, dann zwingt man die Gäste nicht dazu, sich auszuwählen, ob sie in ein Raucher- oder Nichtraucherlokal wollen, sondern man entscheidet sich für rauchfrei. Und das ist sehr gut so. Und vielleicht werden dann auch einige Raucher, die schon lange damit aufhören wollten, wenn sie dann nicht mehr von Rauchenden umgeben ist, die Kraft finden, diesen Entschluss zum Wohle ihrer Gesundheit auch in die Tat umsetzen.

Montag, 31. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Weltnichtrauchertag 2010: Jede Stunde ein Todesfall durchs Rauchen

Rauchen tötet!
Bild: Andreas Stix, pixelio.de

Heute ist Weltnichtrauchertag: Jede Stunde stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen des Tabakrauchs. Dies teilt der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger mit. Raucher haben zudem im Durchschnitt eine um 5 Jahre niedrigere Lebenserwartung als Nichtraucher. Maßnahmen der Raucherentwöhnung und zum Nichtraucherschutz sind deshalb wichtiger Bestandteil einer nationalen Gesundheitspolitik.

Eine österreichweit durchgeführte Gesundheitsbefragung der Statistik Austria zeigt, dass 1,6 Mio. ÖsterreicherInnen täglich rauchen. Und neben den gesundheitlichen Folgen des Tabakkonsums stellt auch der Passivrauch eine massive Bedrohung für die Gesundheit dar. Passivraucher verlieren rund 9 Monate an Lebenserwartung, so eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS). Rauchen stellt heute das bedeutendste Gesundheitsrisiko für Atemwegs-, Herz-Kreislauf-, sowie Krebserkrankungen dar und ist die wichtigste vermeidbare Ursache von vorzeitigem Tod.

Viele Raucherinnen und Raucher sind mit ihrem Rauchverhalten unzufrieden und möchten etwas verändern, einige möchten ihren Konsum reduzieren, manche ganz mit dem Rauchen aufhören. Die österreichische Sozialversicherung bietet schon seit vielen Jahren unterschiedliche Möglichkeiten zur RaucherInnenentwöhnung an: stationäre und ambulante Programme und das Rauchertelefon, eine gelungene Kooperation zwischen den Krankenversicherungsträgern, den Ländern und dem Bundesministerium für Gesundheit (www.rauchertelefon.at, 0810810013). Darüber hinaus hat das Rauchertelefon Broschüren und Folder, die telefonisch oder per e-Mail unter info@rauchertelefon.at kostenlos bestellt werden können.

Was Südtirol betrifft, geht aus der Mehrzweckerhebung der Haushalte 2009 des ISTAT, durchgeführt vom Landesinstitut für Statistik (ASTAT), hervor, dass 19,0% der Südtiroler mit 14 Jahren und mehr rauchen, und zwar 21,9% der Männer und 16,3% der Frauen. 26,5% haben mit dem Rauchen aufgehört und 54,5% haben nie damit angefangen. Weiters zeigt die Erhebung, dass der Anteil der Raucher bei den über 60-Jährigen am geringsten ist und dass Männer im Schnitt mehr Zigaretten am Tag rauchen als Frauen (13 Zigaretten gegenüber 9).

Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltnichtrauchertag am 31.5.2010 mitteilt, zählten sich im Jahr 2009 nach den Ergebnissen des Mikrozensus 74% der deutschen Bevölkerung über 15 Jahren zu den Nichtrauchern. Insgesamt sind 70% der Männer und 79% der Frauen Nichtraucher. 45% der Männer und 64% der Frauen haben noch nie geraucht. Der Anteil der ehemaligen Raucher, das heißt die Ausstiegsquote, ist bei Männern mit 25% größer als bei Frauen mit 15%.

Im Jahr 2008 starben in Deutschland 43 830 Personen, davon 30 780 Männer und 13 050 Frauen, an Krebserkrankungen, die in Zusammenhang mit dem Konsum von Tabakprodukten gebracht werden können. Neben Lungen-/Bronchialkrebs, der mit 42 319 Sterbefällen die vierthäufigste Todesursache ist, zählen auch Kehlkopf- (1 484 Sterbefälle) und Luftröhrenkrebs (27 Sterbefälle) zu diesen Folgeerkrankungen des Rauchens. Insgesamt waren 5,2% aller Sterbefälle im Jahr 2008 auf eine für Raucher symptomatische Krebserkrankung zurückzuführen. Bei der Betrachtung der Todesursachen im Zusammenhang mit dem Rauchen muss zusätzlich davon ausgegangen werden, dass bei einer Vielzahl von Todesfällen insbesondere durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie durch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) der Konsum von Tabak mit zum Tode beigetragen haben kann.

Über 50 Inhaltsstoffe in Zigaretten sind krebserregend und erhöhen die Gefahr von tödlichen Herzinfarkten, schreibt der TÜV Rheinland, der eine eigene Raucherentwöhnung anbietet. Doch trotz dieser bekannten Risiken raucht immer noch ein Drittel der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland. Das traurige Ergebnis: Pro Jahr sterben laut des aktuellen Drogen- und Suchtberichts der deutschen Bundesregierung rund 140.000 Deutsche vorzeitig an den direkten Folgen des Rauchens. Eigentlich ein guter Grund, um mit dem Rauchen aufzuhören. Aber die Nikotinabhängigkeit wird häufig unterschätzt: Nicht nur körperlich verlangt es Raucher nämlich nach einer Zigarette, auch die psychische Abhängigkeit bestimmt stark das Rauchverhalten.

Doch dauerhaft aufhören ist möglich: Rund eine Million Menschen in Deutschland schaffen es jedes Jahr. Ärzte und Apotheker helfen zudem Betroffenen bei den anfänglichen Entzugserscheinungen wie Nervosität, Herzklopfen oder Schlaflosigkeit.

Freitag, 9. April 2010, von Elmar Leimgruber

Alkoholmissbrauch unter Schülern ist erschreckend hoch

Die neuesten Zahlen der Deutschen Hauptstelle gegen die Suchtgefahren zeigen, dass der Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen nach wie vor zu hoch ist und dass insbesondere das Komatrinken weiterhin ansteigt. Kontinuierliche und frühzeitige Prävention ist geeignet, dieser Entwicklung entgegenwirken. Das belegt eine Studie über die Wirkung des bundesweiten Gesundheitsförderungs- und Suchtvorbeugungsprogramms Klasse2000, das Kinder vier Jahre lang in der Grundschule begleitet.

Kinder, die an Klasse2000 teilgenommen haben, beginnen am Ende der vierten Klasse seltener mit dem Konsum von Alkohol als Gleichaltrige, die nicht bei dem Programm mitgemacht haben. Während 2,65 % der Klasse2000-Kinder im vierten Schuljahr zum ersten mal Alkohol getrunken haben, waren es bei der Kontrollgruppe, die nicht bei dem Programm mitgemacht hatte, über doppelt so viele, nämlich 5,74 %. Ein ähnlicher Effekt zeigte sich beim Thema Zigaretten: 4,17 % der Klasse2000-Kinder rauchten in der vierten Klasse erstmalig, in der Kontrollgruppe waren es mit 6,95 % deutlich mehr Kinder.

Mit Klasse2000 lernen Grundschulkinder vier Jahre lang ihren Körper kennen und erfahren, was sie selbst tun können, um sich wohlzufühlen – von Bewegung und gesunder Ernährung bis hin zum Umgang mit negativen Gefühlen, Möglichkeiten der Konflikt- und Problemlösung und Nein-Sagen zu Tabak und Alkohol. “Das Problem beginnt lange bevor die Sucht auftritt”, begründet Thomas Duprée, Geschäftsführer von Klasse2000, den Ansatz des Programms. “Wir vermitteln Kindern eine positive Einstellung zur Gesundheit und ihrem Körper, fördern Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen. Diese frühzeitige Stärkung von Lebenskompetenzen hilft Kindern, die Herausforderungen des Lebens ohne Sucht und Gewalt zu meistern.”

Zur Zeit beteiligen sich bundesweit 15.232 Klassen mit über 354.000 Kindern an dem Programm. Träger von Klasse2000 ist ein gemeinnütziger Verein.

Montag, 8. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

EU forciert den Kampf gegen den Krebs: Wissenschaft, Aufklärung, Vorsorge, Förderungen

Europäische Partnerschaft gegen den Krebs

Krebs ist in Europa die häufigste Todesursache nach Herzerkrankungen: Jedes Jahr wird bei 3,2 Millionen Europäern Krebs diagnostiziert. Dies teilt die EU-Kommission anlässlich des Weltkrebstages mit. Am weitesten verbreitet sind demnach Lungen-, Brust- und Dickdarmkrebs. Die EU setzt im Kampf gegen Krebs auf Wissenschaft und Aufklärungsarbeit.

So hat ein mit EU-Geldern gefördertes Team einen Biosensor entwickelt, der in der Lage ist, Zellen zu erkennen, die Tumorwachstum aktiv hemmen. Dieses Gerät könnte es Krebskranken ermöglichen, ihr eigenes Immunsystem für die Bekämpfung der Krankheit zu nutzen. Andere Forschungsprojekte befassen sich wiederum mit den Ursachen von Krebs. Im Rahmen eines dieser Projekte wird untersucht, inwieweit sich die Luftverschmutzung langfristig auf die Gesundheit auswirkt. Wissenschaftler, Ärzte und Patientengruppen arbeiten im Rahmen der Europäischen Partnerschaft für Maßnahmen zur Krebsbekämpfung zusammen. Dabei wird der Austausch von Informationen, Ausrüstung und Fachkenntnissen durch die EU finanziell gefördert.

Insgesamt hat die Wissenschaft bei der Krebstherapie laut EU-Kommission bereits riesige Fortschritte gemacht. Die große Zahl von unheilbar an Krebs Erkrankten macht jedoch deutlich, dass die Forschung noch weiter vorangetrieben werden muss. Die EU arbeitet darauf hin, dass es gelingt, die Krebsraten bis 2020 um 15 % zu verringern und geht dabei auf zwei Fronten vor – Verdeutlichung der großen Bedeutung einer gesunden Lebensweise und Förderung der Krebstherapieforschung.

Die meisten EU-Länder haben eine Strategie zur Verringerung der Krebssterblichkeit entwickelt. Am heutigen Weltkrebstag wird in Aufklärungskampagnen von diesen Strategien viel die Rede sein. Zwischen 2002 und 2006 hat die EU 480 Millionen Euro für Krebsforschung aufgebracht und damit 108 Einzelprojekte finanziert. Im Zeitraum 2007-2013 werden für diese Zwecke noch mehr Mittel bereitgestellt

Der Europäische Kodex gegen den Krebs enthält elf praktische, wissenschaftlich untermauerte Tipps dafür, wie man gesund bleiben und das Krebsrisiko verringern kann. Unter anderem werden tägliche Körperbewegung und die Begrenzung des Alkoholkonsums auf höchstens ein Glas (Frauen) zwei Gläser (Männer) pro Tag empfohlen.

Das Risiko, an Krebs zu erkranken, kann mit Lebensstilmaßnahmen insgesamt um 36 Prozent gesenkt werden, erklärte hierzu der österreichische Ärztekammerpräsident Walter Dorner.
Darüber hinaus empfehle sich die Gesundenuntersuchung, die Personen ab 18 Jahren einmal jährlich kostenfrei zur Verfügung stehe. “Leider nutzen noch immer zu wenige Menschen das Angebot”, bedauerte der Ärztekammer-Chef. So würden nur 12 Prozent der Anspruchsberechtigten zur Vorsorgeuntersuchung gehen.

Spezielle Vorsorge sei laut Dorner bei den häufigsten Krebserkrankungen angesagt – Brustkrebs bei den Frauen und das Prostatakarzinom bei den Männern. ,Jährlich sterben 1.490 Frauen an Brustkrebs, der somit die am meisten verbreitete tödliche Krebserkrankung bei der weiblichen Bevölkerung ist. Ab dem vierzigsten Lebensjahr haben Frauen alle zwei Jahre Anspruch auf eine Vorsorgemammographie, zudem sollte regelmäßig eine Selbstuntersuchung der Brust erfolgen.

Zur Früherkennung des Prostatakarzinoms, an dem jährlich knapp 1.200 Männern sterben, gibt es die Tastuntersuchung, sowie den PSA-Test, der auf einen Tumor hinweisen kann. Studien zufolge kann dieser Test die Sterblichkeit um etwa 20 Prozent senken. Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten sich einmal jährlich einer Vorsorgeuntersuchung unterziehen, erklärte der Ärztekammer-Präsident.

Freitag, 5. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

3700 Menschen in Österreich sterben jährlich an Lungenkrebs: Daher Rauchverbot jetzt!

55 Prozent der Befragten sind für ein generalles Rauchverbot in der Gastronomie

Jährlich sterben in Österreich rund 1.200 Frauen und 2.500 Männer an einem Lungenkarzinom. Anlässlich des gestrigen Weltkrebstages erneuerte Ärztekammer-Präsident Walter Dorner daher seine Forderung nach einem absoluten Rauchverbot in der Gastronomie und im öffentlichen Raum. In diesem Zusammenhang appelliert er auch an die österreichischen Wirte, im Sinne des Gesundheitsschutzes der Bevölkerung einer konsequenten Lösung zuzustimmen und sie rasch umzusetzen. Das Rauchverbot sei umso wichtiger, als gerade der Lungenkrebs besonders heimtückisch und gefährlich sei, erklärte der Ärztepräsident.

“Ein gesunder Lebensstil, besonders gesunde Ernährung, Bewegung und der Verzicht auf Zigaretten sind die wichtigsten Maßnahmen, um dem Krebs vorzubeugen”, erklärte Dorner. Leider würde die Gefahr des Passivrauchens noch immer unterschätzt. Dabei sei die gemessene Feinstaubbelastung in verrauchten Lokalen ähnlich wie in der Nähe mehrspuriger Schnellstraßen, so der Ärztekammer-Chef. Er wies darauf hin, dass das Risiko, an Krebs zu erkranken, mit Lebensstilmaßnahmen insgesamt um 36 Prozent gesenkt werden könne.

62 Prozent der RaucherInnen und 35 Prozent der NichtraucherInnen beurteilen übrigens das derzeitige Nichtraucherschutzgesetz als “weniger oder überhaupt nicht sinnvoll”. Dies geht aus einer aktuellen Befragung des Online-Marktforschers meinungsraum.at hervor. Demnach sind 55 Prozent der ÖsterreicherInnen sind “voll und ganz” oder “eher dafür” dem Beispiel unserer Nachbarn zu folgen und ein generelles Rauchverbot in Lokalen einzuführen: Drei Viertel der NichtraucherInnen treten für ein generelles Rauchverbot ein und unter den RaucherInnen sind es immerhin auch noch 24 Prozent, die die absolute Rauchfreiheit in Lokalen befürworten und kein Problem damit haben, ihre Abende in rauchfreien Lokalen zu verbringen.

Die Umfrageergebnisse im Detail sind hier downloadbar.

Weitere Meldungen (mehr dazu: einfach Stichwort Nichtraucher in der Suchfunktion eingeben) zu diesem Thema:

- Österreich, Land der rauchenden Kinder

- Tabak und Schall und Rauch

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Montag, 1. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Top 10 Clicks: Die redakteur.cc-Artikel-Charts im Jänner 2010

redakteur.cc: Besser hintergründiger informiert

Ende November 2009 startete die Testphase meiner neuen Internetpräsenz und pünktlich zu Weihnachten ging sie offiziell online und am 31. Dezember kamen die Statistiken hinzu:

Seither werden die täglichen Zugriffe gezählt und auch artikelweise ausgewertet:

Und hier sind sie: Die Top 10 der meistgelesenen Artikel im Monat Jänner 2010 auf meinen Webseiten redakteur.cc, meinsenf.net und kulturia.com:

1. Nix ist Pink an Josef Pröll – Ehrenrettung naht:-) (47,6 %)

2. Europäischer Musikpreis “European Border Breaker Awards” für Peter Fox und Soap & Skin (7,4 %)

3. EUROPA, JA BITTE! EU-Kommentar von Elmar Leimgruber (7,4 %)

4. Beeindruckende singende und tanzende Newcomer beim Musical-Quiz mit Günter Tolar (6 %)

5. Neujahrskonzert 2010: Zu viel Show und zu wenig Spirit (6,7 %)

6. Ö1 kontra Privatradios: Alles “Lu Lu” ausser Ö1. Und: Aktive Politiker zurück in den ORF (6 %)

7. Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern (5,3 %)

8. Asylfall Arigona Zogaj: Sachlichkeit ist gefragt (4,8 %)

9. Exklusive Vorversion von “Cry my Soul” gratis downloaden (4 %)

10. Reez Wollner ist Österreichs Superpraktikantin – Die Show heute abend auf ATV (4 %)

Insgesamt kamen jedoch die meisten Besucher meiner Internetpräsenzen direkt über die Hauptdomain redakteur.cc (5 x so oft wie über einen konkreten Artikel) zu mir. Und von den einzelnen Infoseiten steht radiowellness.at an erster Stelle der Charts, gefolgt von Persönliches, Kontakt, Impressum und Disclaimer, V.I.P-Bereich, In eigener Sache und Linkline.

Was die Prozentangaben oben betrifft, ging ich davon aus, dass alle Besucher nur jeweils einen Artikel gelesen haben, was natürlich so nicht stimmt, es lässt sich aber leider nicht genauer ermitteln. So kann ich jedoch aufgrund dessen, welche Artikel überdurchschnittlich oft besucht wurden, zumindest sehen, welche Themen besonderes Interesse fanden.

Dabei steht mein Kommentar (auf meinsenf.net) zum (damals noch) nicht eingehaltenen Versprechen von ÖVP-Chef Josef Pröll, für seine Superpraktikantin Reez Wollner eine pink Kravatte zu tragen (und ich habe ihm zu seiner “Ehrenrettung” auch noch eine solche aufgemalt), vor allen anderen Artikeln (mit fast 50%) an absolut erster Stelle.

kulturia.com verzeichnet mit den Platzierungen 2,4,5,6 (zusätzlich auch redakteur.cc) und 9 die meisten Chart-Hits, besonders freue ich mich über den dritten Platz meines wohlwollend kritischen Kommentars zum Thema EU (für redakteur.cc), meinsenf.net liefert neben der ungeschlagenen Nr. 1 auch die Plätze 7,8 und 10. Und dass auch elmadonmusic.com (elmadon.com) zumindest mit einem Artikel in den Top 10 (9.) vertreten ist, gefällt mir auch sehr.

Bemerkung am Rande: im Monat Jänner 2010 wurden ca. 100 Artikel auf meine Seiten onlinegestellt.

Bin schon gespannt, wie die Charts im Februar ausfallen werden.

feedback zu diesen Charts ist übrigens ausdrücklich erwünscht.

Montag, 25. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern

Ländervergleich: Rauchen und Trinken; Tabelle der OECD

Österreich ist offenbar ein Schlaraffenland für Raucher, speziell für rauchende Kinder: In keinem anderen OECD-Land ist der Anteil der 15 jährigen Raucher so hoch wie in Österreich, kritisiert die NÖ Gebietskrankenkasse in einer Aussendung. Besonders deutlich ist der Abstand zu anderenLändern bei den Mädchen. Auch die Zeitschrift Profil berichtet, dass im Guinness-Buch der Rekorde Österreich punkto Raucherdichte “Weltmeister” ist – und zwar vor Griechenland und Ungarn. Das “Einstiegsalter” liegt bereits bei elf Jahren!

Daher setzt das österreichische Rauchertelefon (0810 810 013) einen Beratungs- und Vorsorgeschwerpunkt für Jugendliche, um diese Problematik zu thematisieren und individuell Hilfe beim Rauchstopp zu bieten. Denn gerade das Rauchertelefon hat für Jugendliche das ideale Setting: Unkompliziert, ohne Terminvereinbarung und Schwellenangst erfolgt die telefonische, persönliche Beratung durch ausgebildete Psychologinnen der NÖ Gebietskrankenkasse. Und sein Handy hat schließlich jeder Jugendliche stets mit dabei.

Speziell für Jugendliche gibt es einen eigenen Folder, der unter www.rauchertelefon.at bestellt werden kann bzw. zum Download zurVerfügung steht. Darüber hinaus haben die Psychologinnen einen eigenen Leitfaden für die Beratung von Jugendlichen entwickelt, um auf die besonderen Bedürfnisse von jungen Menschen eingehen zu können.

Im Jahr 2009 ist der Anteil der jugendlichen Anrufer (bis 18 Jahre) auf über 30 % angestiegen. Zum Teil handelte es sich um “Testanrufe”, bei denen es vorrangig um Klärung des Angebots und
erste Informationsvermittlung geht (z. B. Hinweis auf die Homepage…). Viele Jugendliche fragen jedoch nach konkreten Tipps und Unterstützung, um das Rauchen zu beenden. Als Motivation dienen Vorteile wie Geldersparnis und körperliche Fitness.

Erreichbar ist das Rauchertelefon, das durch Sozialversicherungsträger, Länder und dem Bundesministerium für Gesundheit getragen wird, von Montag bis Freitag zwischen 13:00 und 18:00 Uhr.

Wen wundert es, dass bereits 11-Jährige zum Glimmstengel greifen, wenn in Österreich Rauchen noch immer als cool und erwachsen gilt. Wenn man in Österreich Rauchverbote als Intoleranz bezeichnet, ist rebellisches Trotzverhalten von Heranwachsenden durchaus verständlich. In kaum einem anderen westeuropäischen Land wird der Tabakkonsum so hofiert, ist man von politischer Seite so “rücksichtsvoll” der Raucherlobby gegenüber und so rücksichtslos Nichtrauchern und Kindern gegenüber und man wagt es nach wie vor nicht, die Zeichen der Zeit zu erkennen, ein generelles Rauchverbot einzuführen.

Schockiert und entrüstet zu sein über rauchende Kinder ist heuchlerisch, und Kindern das Rauchen verbieten zu wollen, hält sie nicht davon ab, es bringt sie nur dazu, es noch heimlicher zu tun: Das öffentliche Bewusstein muss sich ändern: So lange das Rauchen für viele Erwachsene als leider positives Zeichen von Genuss und Freiheit gesehen und bezeichnet wird anstatt für Krebs und Sucht (für die es eigentlich steht), werden auch Kinder an dieser “Genusswelt” teilhaben wollen. Es muss sich daher im öffentlichen Bewusstsein was ändern, Erwachsene müssen wieder mehr positive Vorbilder sein und es muss einfach endlich ein umfassender gesetzlicher Nichtraucherschutz her, auch um jene, die aufhören wollen zu rauchen, darin zu unterstützen.

Sie dazu auch meine früheren Beiträge hier, z.B.: Alles Tabak und Schall und Rauch.

Der OECD-Ländervergleich ist übrigens hier downloadbar.

Dienstag, 29. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Tabak und Schall und Rauch

Ach wie schön: das neue Jahr naht und damit nahen auch jene guten Vorsätze, die wiederum mit Sicherheit -wenn überhaupt- dann nur sehr kurz leben. Das ist ein bissi die Tragik in Vorsätzen: man meint sie zwar mit dem Kopf zuweilen recht ernst, jedoch widerstreben diese zu oft den eigenen Wünschen und Bedürfnissen: und daher klappts auch nicht wirklich mit der Umsetzung.

Einer dieser guten Neujahrsvorsätze, der für die Meisten auf Dauer nicht funktioniert ist der Entschluss, mit dem Rauchen aufzuhören: Anderer Gesundheit zu schädigen, ist meist ein schwaches Argument dagegen und selbst das Wissen, sich selbst auf Dauer schwerwiegend zu schädigen, hält die wenigsten davon ab, komplett mit dem Rauchen aufzuhören:

Für wenige ist es nur Genuss, für manche überdeckt die Zigarette in der Hand die eigene Unsicherheit in Gesprächen mit anderen, bei manchen ist sie Zeichen eines sehr schwachen Charakters und das Bedürfnis, sich anderen anzupassen und einfach “dazuzugehören”, manche “bestrafen” sich unterbewusst damit, für viele ist es eine eine Sucht, von der sie psychisch nicht loskommen, und die meisten leiden auch (unzugegebenermassen) darunter.

Ich verurteile niemanden für seine Schwächen (solche hat jeder Mensch), auch nicht jene Menschen, die vom Laster des Rauchens einfach nicht loskommen. Mit manchen Menschen leide ich einfach mit. Und gesundheitliche Rücksicht auf andere ist wichtiger als spontane persönliche Bedürfnisse.

Obwohl ich strikt dagegen bin, Menschen ihr “Glück” von oben her aufzuzwingen: in diesem Fall sind kleine Hilfen von oben sicher sinnvoll:

Ialien war bis vor ein paar Jahren DAS Raucherland. Und ein Kaffee Espresso nach dem Essen, am Morgen, am Nachmittag und überhaupt war für die meisten Menschen untrennbar mit einer Zigarette oder mehr verbunden. Die Kaffeebars waren zu gewissen Zeiten überfüllt von Menschen, die ihren Espresso tranken und dabei rauchten. Seit einigen Jahren gilt in Italien generelles Rauchverbot in Bars und Gastronomie. Und siehe da: es klappt tatsächlich: DIE Rauchernation hat sich umgestellt. Es wird grundsätzlich viel weniger geraucht als noch vor Jahren, was für die Gesundheit aller sehr gut ist und wer dennoch weiterraucht, der macht das ausserhalb des entsprechendes Lokals auf eigens aufgestellten Tischen (im Winter oft auch überdacht).

Was aber in Italien funktioniert, das im Allgemeinen eher emotional vorgeht, das klappt in Österreich und Deutschland sicherlich auch.

Halbherzige Lösungen, wie derzeit in Österreich, bringen auf Dauer überhaupt nichts. Und es stimmt: wenn man im selben Ort beim einen Wirt rauchen darf und beim anderen nicht, dann wechseln die Raucher natürlich zu jenem, wo sie rauchen können.

Jedoch zu glauben -und damit polemisiert die Gastronomie zu Unrecht- dass die Leute weniger zum Wirt gehen, wenn sie nicht rauchen dürfen, das trifft einfach nicht zu und schürt unnötige Ängste: Das “Ausgehen” ist ein Grundbedürfnis und das wird daher auch in Zukunft gestillt werden. Man wird halt dort nicht mehr rauchen, aber treffen wird man sich weiterhin. Es muss nur ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie geben und nicht: beim Einen darf man, beim anderen nicht; das würde manche Lokale benachteiligen.

Und nur am Rande gefragt: warum ist das Telefonieren -im Gegensatz zum Rauchen- im Auto gesetzlich verboten, während man zum Anzünden einer Zigarette garantiert weniger konzentriert fahren kann als wie wenn man ein Handy am Ohr hat? Aus Sicherheitsgründen sollte daher auch ein generelles Rauchverbot in Autos angedacht werden.

Zusammengefasst: Niemand muss aufhören zu rauchen, aber jeder ist dazu eingeladen: dies fördert die eigene Gesundheit und ist rücksichtsvoll anderen gegenüber. Aber wer nicht will oder nicht kann, der sollte eben auf andere Rücksicht nehmen (müssen) und in Anwesenheit jener (vor allem von Kindern) in Räumlichkeiten nicht rauchen: Da aber in den meisten Lokalen rücksichtslos einfach geraucht wird und nicht freiwillig darauf verzichtet wird, muss es leider gesetzlich geregelt werden: Der Schutz von Nichtrauchern und deren Gesundheit muss höher stehen als spontane Bedürfnisse Einzelner: es muss ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie her.

Österreichs Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) will das geltende österreichische Wischi-Waschi-Rauchverbotsgesetz jetzt überprüfen und eventuell (wegen Nichtumsetzung durch die Gastronomie) verschärfen. Es ist wünschenswert, dass dies nicht nur eine belanglose Neujahrsrede ist, sondern dass auch Taten folgen werden.

P.S.: Viele angepasste “Gesellschaftsraucher” sind sogar dankbar über ein solches Rauchverbot in Lokalen, weil es ihnen eine Hilfe ist, nicht auch rauchen zu “müssen”. Ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie ist also erstrebenswert und es fördert die Gesundheit aller.

Montag, 7. Dezember 2009, von Elmar Leimgruber

Rauchschutz

Auf der einen Seite steht die FPÖ, die sich offenbar dem Raucherschutz verschrieben hat und daher die “Schutzgemeinschaft österreichischer Wirtshauskultur” gegründet hat.

Und auf der anderen Seite – und das hätte ich eigentlich nicht für möglich gehalten- machen sich ausgerechnet die Grünen in Österreich für ein striktes Rauchverbot stark. Immerhin werden sie vor allem von Jugendlichen und Studenten gewählt, wo das Rauchen besonders verbreitet ist. Aber wer weiss: vielleicht entwickeln die Grünen unter ihrer aktuellen Chefin ja doch noch ein Profil…