Mit ‘Musik’ getaggte Artikel

Dienstag, 11. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Eiszeit zwischen GEMA und YouTube (Info und Kommentar)

GEMA-Chef Harald Heker
Foto: Jochen Zick, gema.de

Seit einem Jahr gibts nun schon andauernden Streit zwischen der deutschen Autorengesellschaft GEMA und dem zu Google gehörenden Videoportal YouTube. Die Urheber musikalischer Werke, die von YouTube genutzt werden, erhalten daher laut GEMA seit April 2009 keine Tantiemen mehr hierfür. Die GEMA hat nun die Verhandlungen über einen neuen Lizenzvertrag für Musiknutzungen in Deutschland abgebrochen. Im Verbund mit acht weiteren internationalen Verwertungsgesellschaften möchte die GEMA ein Zeichen setzen: Musik hat ihren Wert.

Die GEMA fordert daher, begleitend zum Abbruch der Verhandlungen, gemeinsam mit acht weiteren Musikautorengesellschaften von YouTube, rund 600 der von dem Videoportal seit dem 1. April 2009 illegal genutzten Werke zu löschen bzw. den Abruf von Deutschland aus zu sperren. Der internationale Verbund der Musikautorengesellschaften könnte sämtliche Werke seines Repertoires von YouTube entfernen lassen, wenn er dies wollte. Darauf wird aber mit Blick auf die Bedürfnisse der Musiknutzer und der Musikurheber verzichtet:

Die Rechteinhaber möchten nach eigenen Angaben schon, dass ihre Musik möglichst viel gehört wird – aber nur, sofern sie vom Anbieter entsprechend lizenziert ist. Das eigentliche Ziel ist also, eine angemessene Vergütung der Urheber zu erreichen und dafür mit YouTube zu einer neuen Vertragsvereinbarung zu gelangen, die für beide Seiten annehmbar ist. “Betreiber von Online-Plattformen, die mit der Nutzung von urheberrechtlich geschützten Werken wie im Fall von YouTube Millionen an Werbeeinnahmen generieren, müssen dafür sorgen, dass diejenigen, die diese Werke schaffen und damit den sogenannten Content liefern, angemessen vergütet werden”, betont Harald Heker.

Zu den Mitgliedern des internationalen Verbunds mit der GEMA gehören u. a. auch die österreichische AKM, die Schweizer SUISA, die US-amerikanischen Autorengesellschaften ASCAP, BMI und SESAC, die französische SACEM und die SIAE (Italien). Gemeinsam repräsentiert dieser internationale Verbund etwa 60 Prozent des Weltrepertoires.

YouTube, dem gegenüber sich die GEMA, was die preislichen Absprachen betrifft, zu Stiellschweigen verpflichtet hat, sieht dies natürlich anders: Man sieht sich enttäuscht, beklagt die zu hohen Preisvorstellungen der GEMA, und will keinesfalls pro Seitenabruf bezahlen. Es könne nicht sein, dass man bei jedem Videoabruf Geld verliere anstatt zu verdienen.

Mit meinem eigenen Label elmadonmusic.com, als Autor und Komponist bin ich auch direkt betroffen von dem, was die Urhebergesellschaften und YouTube miteinander vereinbaren. Und trotzdem. Das Ganze finde ich einfach nur kindisch und kleinlich: Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, dass YouTube den Musikverkauf fördert und unterstützt, genauso wie es übrigens auch bei Musik-TV-Sendern der Fall ist. Ich bin schon dafür, dass YouTube auch für die Möglichkeit der Zurverfügungstellung von Videoss an die Urheberrechtsgesellschaften bezahlt. Natürlich. Aber es ist im Sinne jener, die Musik machen und die Musikvideos produzieren, dass ihre Vidoes von möglichst vielen gesehen werden und nach Möglichkeit auch gekauft werden.

Mal abgesehen davon, dass vom Konsumenten für jedes Fernsehgerät, jedes internetfähige Gerät, jeden Rohling und ejden Brenner sowieso Urheberrechtsabgaben bezahlt werden: Auch ich lerne über YouTube immer wieder Songs und Interpreten kennen, die mir bislang unbekannt waren. Und wenn sie mir gefallen, kaufe ich mir deren CDs. Und ich ärgere mich umso mehr, wenn ich das neueste offizielle Musikvideo einer meiner Lieblingsformationen wegen solchen Streitigkeiten wie der aktuellen, nicht auf YouTube finde. Wenn die Musikindustrie inklusive Autorengesellschaften weiter auf stur schalten, dürfen sie sich nicht wundern, wenn ihr trauriges Dauerproblem mit Raubkopien und illegalen Downloads weitere Höhepunkte erlebt.

Ich bin daher für einen “Kompromiss”: Die im letzten Jahr ausgelaufenen Verträge zwischen Urheberrechte-Verwaltern und YouTube sollten einfach ohne Abänderungen, aber mit jährlichen Inflationsanpassungen auf unbegrenzte Zeit verlängert werden; Thema erledigt. Meine Meinung.

Weitere Meldungen zum Thema:

- Internetpraterie verhindert 34.000 neue Arbeitsplätze

- 841 Mio. Euro Umsatz für deutsche Musikindustrie

- 22 Mio. Umsatz für österreichischen Musikmarkt

- Erkennungsmerkmale von Raubkopien

- Echo 2010

- Grammys 2010

- Europäischer Musikpreis 2010

- Des ORF Berührungsängste mit österreichischer Musik

- Künstlerleid, Downloads und das liebe Geld

- Musikindustrie, du hast den Zug verpasst

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Montag, 10. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Bohlen tobt: Lugner macht Menowin fröhlich

Menowin bei Lugner
Bild: lugner.at

Er ist das Lästermaul der Nation und der Scheissesprücheklopfer schlechthin: Er sah Menowin Fröhlich bei DSDS von Anfang an als DEN Superstar. Er war es auch, der in seiner ersten Stellungnahme nach der Kür des Siegers dieser DSDS-Staffel plötzlich nur noch herzog über den Star, den er über Wochen hindurch aufgebauscht hatte. Und er war es auch, der dank unserem Bau-Richi erstmals den Wiener Opernball besuchen durfte. ER ist einfach Dieter Bohlen, wie man ihn eben liebt oder hasst.

Lugner in der Nachfolge Bohlens
Bild: Leimgruber

Und der andere, unser Richard Lugner, der keine Chance verpasst, in Schlagzeilen und irgendwelchen Fernsehkameras aufzutauchen, ist nun sozusagen Submanager von Menowin geworden: Schon heute abend gibt es eine Autogrammstunde mit Menowin in der Lugner City, weitere Auftritte sind ihm laut Lugner zugesichert: Insgesamt soll -so heisst es- der DSDS-Zweite durch Lugners Vermittlungen bei Auftritten in den kommenden Monaten bis zu 200.000 Euro (und 11.000 bis 20.000 Euro pro Show) verdienen.

Wer dagegen giftet, ist natürlich Bohlen, weil er es eben dem Lugner nicht zutraut, auch nur irgendwas von Musik zu verstehen. Der Dieda war ja da bei Richi. Und der Richi wird sich gedacht haben: was der kann, das kann ich auch.

Und Recht hat er, der Richi: Er und der Dieda mögen zwar musikalisch ganz anders sein, aber eines ist ihnen gemeinsam: sie sind beide absolute Vollprofis in der eigenen Vermarktung und im Schlagzeilen produzieren.

Weitere Beiträge zu ähnlichen Themen:

- Superstar Lugner lässt sich von Dieter Bohlen casten

- Bohlens Scheisse-Sprüche

Samstag, 8. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Rendezvous von Mozart und Salieri in Wien

Die selten gespielte Oper “Mozart & Salieri” von Nikolai Rimsky-Korsakov/Alexander Puschkin wird an einem aussergewöhnlichen Ort szenisch aufgeführt: im In-Lokal Skybar in der Wiener Kärntnerstrasse. Für diese Produktion schließt der Innenstadt-Treff an zwei Abenden seine Türen für den gewöhnlichen Barbetrieb, um eine szenischen Aufführung dieser Oper in exklusivem und einmaligem Ambiente zu ermöglichen. Der gesamte Raum der Skybar dient zugleich als Bühne und als Zuschauerraum und garantiert ein ganz besonderes Opernerlebnis.

Mozart & Salieri
Oper in einem Akt von Nikolai Rimsky Korsakov (1844 – 1908), Libretto von Alexander Puschkin.
Szenische Aufführung in deutscher Sprache mit Klavier & Streichquintett, Dauer: ca. 50 Minuten.

Termine
17.5.2010, Beginn: 19:30
25.5.2010, Beginn: 19:30

Spielort
SKYBAR, Kärntnerstraße 19, 1010 Wien

Idee & Regie: Pamela Schermann
Musikalische Leitung: Vito Cristofaro

Mit Apostol Milenkov und Paul Schweinester

Karten: € 18 / € 15 (ermäßigt)
Kartenreservierungen über Oeticket, per mail an office@opernspace.com

Nikolai Rimsky-Korsakov vertonte mit “Mozart & Salieri” ein dramatisches Werk von Alexander Puschkin. Der Einakter erzählt von der Konkurrenz zwischen Wolfgang Amadeus Mozart und Antonio Salieri, die Salieri letztendlich dazu bewegt, Mozart zu vergiften. Der Giftmord ist sicher keine historische Tatsache, das tut dem Werk jedoch keinen Abbruch. Mozart und Salieri sind bei Puschkin symbolische Figuren, die zwei unterschiedliche Künstlertypen repräsentieren. Auf der einen Seite steht das Genie, seine Gabe scheint von Gott gegeben. Salieri verkörpert hingegen den hart arbeitenden Perfektionisten, der durch solides Handwerk Kunst schaffen möchte.

Das von Regisseurin Pamela Schermann gegründete Projekt Opern Space präsentiert Opern an ungewohnten Orten abseits der großen Bühnen: Für jede Oper soll der passende Raum gefunden werden. Das kann ein Restaurant, eine Bar oder auch ein öffentlicher Ort unter freiem Himmel sein. Eine Bühne wird nicht benötigt, denn die Sänger mischen sich unter das Publikum und verwenden den gesamten Raum als Spielfläche. Gute Akustik und Platz für mindestens 80 interessierte Zuschauer, die Opern gerne einmal anders erleben möchten, muss jedoch gegeben sein. Opern Space präsentiert Opern und andere klassische Werke, die mit 1 – 4 SängerInnen und einer kleinen Orchesterbesetzung (beispielsweise Klavier und Streichquintett) qualitativ hochwertig umsetzbar
sind.

Mittwoch, 28. April 2010, von Elmar Leimgruber

Internet-Piraterie verhindert 34.000 neue Arbeitsplätze

Der Vertriebsweg von Raubkopien
Grafik: © gvu.de

Laut einer TERA-Studie der Internationalen Handelskammer haben massenhafte Urheberrechtsverletzungen im Internet in 2008 allein in Deutschland die Schaffung von rund 34.000 neuen Arbeitsplätzen verhindert und Umsatzeinbußen von 1,2 Milliarden Euro verursacht. Ohne konkrete politische Gegenmaßnahmen könnte Internet-Piraterie im Jahr 2015 europaweit mehr als 600.000 potenzielle Arbeitsplätze vernichten.

Diese Zahlen nannte die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di gemeinsam mit der Spitzenorganisation der deutschen Filmwirtschaft, dem Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V., dem Verband der Drehbuchautoren, dem Bundesverband Musikindustrie sowie dem Börsenverein des deutschen Buchhandels bei einer Pressek0nferenz in Berlin anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) e.V., betonte hingegen, dass die Durchsetzung von Urheberrechten im Internet in Deutschland im internationalen Vergleich gut funktioniere. Die Zahl der illegalen Downloads gehe beständig zurück und die Umsätze mit kreativen Inhalten über das Internet stiegen, so eco.

Laut TERA-Studie könnten in diesem Jahr annähernd 280.000 verlorene Arbeitsplätze allein auf das Konto von Internetpiraterie gehen, in 2011 dann weitere 350.000 Stellen. “Gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten sollte der Schutz von Arbeitsplätzen ganz oben auf der Agenda der deutschen Regierung stehen”, kommentiert Matthias Leonardy, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) und gibt zu bedenken: “Nach Erhebungen der GfK wird der Konjunktureinbruch des letzten Jahres erst in diesem und dem kommenden Jahr auf den Arbeitsmarkt durchschlagen.”

Angesichts dieser düsteren Aussichten erneuert Leonardy seine Forderung an die deutsche Regierung zu konkretem Handeln. So müsse das Massenphänomen durch eine Kombination von geeigneten technischen und rechtlichen Maßnahmen angegangen und gelöst werden. Unter Verweis auf legislative Maßnahmen in Frankreich, dem Vereinigten Königreich und konkrete Ansätze in Spanien fordert der GVU-Geschäftsführer die politische Klärung des Rechtsrahmens für ein Abgestuftes Verfahren. “Ein Mechanismus für die individuelle Aufklärung, Warnung und Sanktionierung von Internetnutzern, die das Urheberrecht verletzen, ist auch in Deutschland überfällig”, bekräftigt Leonardy. Mehr zum Thema auf gvu.de.

Dazu Oliver Süme, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von eco: “Die Rechteinhaber sollten sich nicht zu weiteren Repressalien gegen ihre eigenen Kunden hinreißen lassen. Denn die Märkte sind für den online-Vertrieb von kreativen Inhalten schon lange reif. Es wird Zeit, dass die Contentindustrie auf ihre Kunden zugeht, ihr Angebot ausbaut und attraktiver gestaltet. Aus der Sicht der Kunden bedeutet das Wort ‘Lizenz’ heute noch in zu starkem Maße, dass der Zugriff auf gewünschte Inhalte kompliziert und teuer ist, oder ganz verwehrt wird. Und dass, obwohl viele grundsätzlich bereit wären, dafür zu bezahlen. Eine Verschärfung des Urheberrechts wäre dem gegenüber kontraproduktiv. Gebraucht werden vielmehr noch mehr neue Geschäftsmodelle, neue Vertriebsstrukturen und Kooperationsmodelle für die Bereitstellung qualitativ hochwertiger digitaler Inhalte. Die Entwicklung eines europaweiten Marktes für digitale Inhalte darf nicht länger durch eine nationale Lizenzpolitik der Rechteinhaber behindert werden.”

Weitere Meldungen zum Thema:

- Musikindustrie Österreich: Die Zahlen 2009

- Deutscher Musikautorenpreis 2010 für Michael Kunze – Alle Preisträger + die Zahlen 2009

- Erkennungsmerkmale von Raubkopien

- Künstlerleid, Downloads und das liebe Geld

- Musikindustrie, du hast den Zug verpasst

Donnerstag, 22. April 2010, von Georg Jajus

Von Korngold bis Badelt, oder: Aus Wien nach Los Angeles

„Best of Hollywood“ lautete das Motto des Abends, zu dem das Tonkünstler Orchester Niederösterreich unter seinem Dirigenten Wolfgang Hattinger in den goldenen Saal des Wiener Musikvereins luden. Für Film-Enthusiasten also ein Muss, denn konzertante Veranstaltungen dieser Art sind rar in der Bundeshauptstadt, und allzu oft wird von Verfechtern der „reinen“ klassischen Musik (darunter sicher viele Abonnenten des Musikvereins) die Nase gerümpft, kommt das Thema Filmmusik zur Sprache. Der Abend sollte sie eines besseren belehren.

Eingeleitet wurde das Programm mit der „20th Century Fox“ Fanfare von Alfred Newman, der neben dem MGM-Löwen wohl markantesten Signation aller Filmstudios, die seit mittlerweile über siebzig Jahren zahlreiche legendäre Filme eingeleitet hat – zuletzt etwa „Avatar“. Hattinger gefiel sich am Dirigentenpult auch in der Rolle des Moderators des Abends, eine Aufgabe, die er amüsant und kurzweilig bewältigte. Der (thematische) Bogen wurde schliesslich mit Erich Wolfgang Korngolds Musik zu „The Sea Hawk“ gespannt: Ein für seine Zeit Masstäbe setzender Piratenfilm aus dem Jahre 1940, inszeniert vom österreichisch-ungarischen Emigranten Michael Curtiz. Auch Korngold war Emigrant, ehe er mit seinen Scores für zahlreiche Warner Bros. Filme Erfolge feierte war er vor allem als Opernkomponist bekannt („Die tote Stadt“). Das Genre des Abenteuerfilms ist heute nach wie vor populär, und so sollte man es an diesem Abend noch einmal mit Piraten zu tun bekommen.

Nicht fehlen durfte natürlich das „James Bond“ Thema von Monty Norman sowie „You only live twice“ und „Dimands are Forever“ von John Barry, aus den mittlerweile 22 Bond Filmen sicherlich jene mit dem grössten Wiedererkennungswert. Gesanglich unterstützt wurde das Orchester von der Sopranistin Andrea Malek. Die Interpreten waren dabei stets mit Engagement und Spielfreude bei der Sache, und vermochten die Faszination Filmmusik dem Publikum mit jeder Note und jedem Takt zu vermitteln. Die goldene Ära Hollywoods war auch eine Zeit des Western-Films, die mit zwei Werken gewürdigt wurden. Zunächst Elmar Bernsteins Suite zu „The Magnificant Seven“, die quasi amerikanisierte Adaption Akira Kurosawas „Shichinin no samurai“, der John Sturges als Vorbild diente. Ein Score, der das musikalische Bild des Westerns für immer prägen sollte. Aus Ennio Morricones Werken ein repräsentatives auszuwählen wäre ein Ding der Unmöglichkeit, zu vielfältig ist das Schaffen jenes Mannes, der zu weit über 300 Filmen die musikalische Begleitung beigesteuert hat. Und so entschied man sich für ein Stück bei dem eigentlich nichts schief gehen kann, ist es doch jedem bekannt: Stichwort Spaghetti-Western. „The Harmonica Man“ also aus „Once upon a time in the west“, jene markante Melodie mit der Mundharmonika, die hier vom Dirigenten höchstpersönlich bedient wurde.

Eine gelungene und überaus witzige Einlage Vergangenes Jahr, wenige Monate vor seinem Tod, war er noch mit dem Goldenen Bären für sein Lebenswerk gekürt worden: Maurice Jarre, Vater des Elektronik-Musikers Jean Michel Jarre, neun Mal für den Oscar nominiert, wurde mit einer ausdrucksstarken Interpretation seiner „Lawrence of Arabia“ Overtüre gewürdigt, für die er seinerzeit auch den Oscar gewann. Eindrucksvoll, wie der Score auch ohne Film seine Wirkung tat. Film bedeutet ja in erster Linie: eine Geschichte erzählen. Einer der innovativsten und originellsten Geschichtenerzähler Hollywoods ist ohne Zweifel Steven Spielberg. Aber was wäre ein Spielberg Film ohne die passende Musik von John Williams? Die jahrzehntelange Freundschaft der beiden brachte Werke wie „A.I.“, „Jaws“, „Schindlers List“ und „Jurassic Park“ hervor, und so schien es selbstverständlich, dass auch ein Querschnitt des William’schen Schaffens zu diesem Abend musikalisch beitrug.Von Spielberg inszeniert, von Williams komponiert. Eine simple Formel, aber immer wieder gut und nie langweilig.

Auch Michel Legrand kann auf ein die Vertonung bedeutender Filme verweisen, für diesen Abend hatte man die Musik aus dem Barbara Streisand-Film „Yentl“ gewählt. Vergegenwärtigt man sich Geschichte und Thema dieses Films, war es ein klug gesetzter Übergang von Williams/Spielberg, der die Zusammenstellung der unterschiedlichen Kompositionen harmonisch und fliessend erschienen liess. Ein Umstand, den übrigens auch die anderen Kompositionen des Abends betraf: alles wirkte aus einem Guss, fein austariert. Den offiziellen Abschluss dieses in jeder Hinsicht gelungenen Konzertabends bildete schliesslich wieder ein Abenteuer-, achtung: Piraten-Film, nämlich Klaus Badelt mit „Pirates of the caribbean“. Schon im Film ein Genuss, entwickelte der Score live gespielt ein geradezu bombastisches Klangerlebnis: So klingt Kino auf der Konzertbühne, das Leitmotiv funktioniert auch ohne Bilder, lässt den Film scheinbar plastisch im Konzertsaal schweben. Zugleich schloss sich der Kreis zur Einleitung von Korngolds „The Sea Hawk“, zahlreiche Harmonien Korngolds finden sich in Badelts Komposition wieder.

Mit „Diamonds Are A Girls Best Friends“ und „From Russia With Love“ als Zugaben hatte man abermals zwei eingängige Klassiker ausgewählt, die mit entsprechend frenetischem Applaus bedacht wurden. Das Tonkünstler Orchester Niederösterreich und Wolfgang Hattinger hatten an diesem Abend den Beweis erbracht, wie phantastisch und klangvoll Filmmusik sein kann, wie geeignet sie ist auch ohne Filmbilder zu funktionieren und das die sehr wohl, in jeder Weise, in gleicher Reihe mit der „klassischen“ Musik stehen kann. Und man darf schon gespannt sein, wann dieses Ensemble das nächste Mal zu einem „Best of Hollywood“ Konzertabend bittet.

Freitag, 16. April 2010, von Elmar Leimgruber

Deutscher Musikautorenpreis für Michael Kunze – 841 Mio. Umsatz 2009 für die deutsche Musikindustrie

Michael Kunze
Foto: Alexander Wulz michaelkunze.info

Der bekannteste Textautor im deutschsprachigen Raum, Michael Kunze erhält den Deutschen Musikautorenpreis für sein Lebenswerk. Dies gab Harald Heker, Vorstandsvorsitzender der Gema, im Rahmen der Jahrespressekonferenz in Berlin bekannt. “Mit Michael Kunze wird ein Urheber ausgezeichnet, der als Textdichter und Librettist, aber auch als Schriftsteller, Dramatiker, Buch- und Fernsehautor unvergessliche Meisterwerke geschaffen hat und damit seit Jahrzehnten national wie international Erfolge feiert”, begründet die Gema ihre Entscheidung. Der Deutsche Musikautorenpreis ist initiiert von der Gema und Teil des Kulturauftrags der Verwertungsgesellschaft. Mit diesem Preis, der seit 2009 jährlich verliehen wird, werden Komponisten und Textdichter für herausragende Qualität ihrer Werke ausgezeichnet.

Alle deutschen Musikpreise der Gema werden übrigens am 22. April im Rahmen einer festlichen Gala verliehen.

Die diesjährigen Nominierten sind:

Komposition Dance

  • Alex Christensen
  • Manuel Reuter & Yann Peifer (Cascada)
  • Vicente de Teba & Marc Schneider (Die Atzen / Frauenarzt & Manny Marc)

Komposition Experimentelle Musik

  • Carola Bauckholt
  • Robert HP Platz
  • Gerhard Stäbler

Komposition Instrumentalmusik

  • Enno Poppe
  • Rebecca Saunders
  • Charlotte Seither

Komposition Jazz

  • Achim Kaufmann
  • Rainer Tempel
  • Nils Wogram

Komposition Rock/Pop

  • David Jost, Dave Roth, Pat Benzner (u.a. Tokio Hotel)
  • Matthias Hass (u.a. Anett Louisan, Roger Cicero)
  • Simon Triebel (Juli)

Text Rock/Pop

  • Jan Delay
  • Inga Humpe (2raumwohnung)
  • Silbermond

Text Schlager

  • Kristina Bach
  • Heike Fransecky
  • Hans-Joachim Horn-Bernges

Nachwuchsförderung (dotiert mit 10.000 Euro)

  • Johannes Kreidler
  • Elena Mendoza
  • Johannes X. Schachtner

Erfolgreichstes Werk

Der/Die Preisträger/in in dieser Kategorie wird im Rahmen der Preisverleihung am 22. April 2010 bekannt gegeben.

Michael Kunze (geb. am 9. November 1943 in Prag) wuchs in München auf und studierte dort Rechtswissenschaften, Geschichte und Philosophie. In den späten 60er-Jahren begann er Texte zu schreiben und wurde schnell einer der bekanntesten deutschen Textautoren. Schon mit seinem ersten internationalen Werk „Fly, Robin, Fly“ erreichte Michael Kunze Platz 1 der amerikanischen Billboard Charts. Als erster Deutscher überhaupt erhielt er dafür im Jahre 1976 einen Grammy (zusammen mit Komponist Sylvester Levay). Deutschsprachige Stars wie Peter Maffay, Udo Jürgens und die Band Münchener Freiheit verdanken ihm einige ihrer größten Hits: „Du“, „Ich war noch niemals in New York“ oder „Ohne Dich (schlaf ich heut Nacht nicht ein)“ führten die Hitparaden an und wurden zu Evergreens. In den 80er-Jahren brachte Kunze mit seinen Adaptionen die großen angloamerikanischen Musical-Hits auf deutsche Bühnen, u.a. „Cats“, „König der Löwen“ und „Das Phantom der Oper“. Kurze Zeit später begann er auch eigene Musicals zu schreiben – „Elisabeth“, „Tanz der Vampire“, „Mozart“ u.v.m. sind seitdem Publikums-Magneten. Michael Kunze erhielt neben dem Grammy zahlreiche weitere Auszeichnungen, u.a. den Echo für sein Lebenswerk (2005), drei Golden Europe-Awards und zwei Bestes Musical-Awards.

Vor Kurzem habe ich hier den Umsatz der österreichischen Musikindustrie publiziert. Und hier sind die Zahlen für Deutschland:

Die Gesamteinnahmen der Gema für ihre Rechteinhaber aus aller Welt betrug nach eigenen Angaben im abgelaufenen Geschäftsjahr 841,0 Mio. €. Dies bedeutet eine Steigerung um 18,0 Mio. € (2,2 %) gegenüber dem Vorjahr. Im Gesamtergebnis 2009 sind 218,9 Mio. € Erträge aus Inkassomandaten enthalten. Die rückläufigen Erträge bei der Lizenzierung von Tonträgern spiegeln die Marktentwicklung im In- und Ausland wider, die insbesondere durch zunehmende Musiknutzungen im Internet bei rückläufigen Um- und Absätzen im Tonträgerbereich gekennzeichnet ist. Die seit Ende der 1990er Jahre andauernde Marktschwäche hielt auch 2009 an, jedoch mit einem weit weniger starken Rückgang als in den Vorjahren (2009: 149,4 Mio. €, 2008: 150,3 Mio. €, 2007: 182,0 Mio. €, 2006: 214,9 Mio. €).

Im Bereich Rundfunk und Fernsehen konnte, nachdem eine vertragliche Einigung erreicht wurde, aufgrund einmaliger Nachzahlungen der Kabelunternehmen für die Jahre 2007 und 2008 eine deutliche Erlössteigerung im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Dadurch stiegen die Erträge im Bereich Kabelweiterleitung um 60,6 Mio. €. Der Gesamtertrag im Bereich Rundfunk und Fernsehen fällt deshalb mit 287,3 Mio. € um 19,0 % höher aus als im Vorjahr. Der Gesamtertrag für den Bereich Online konnte 2009 um 45 % auf 10,6 Mio. € gesteigert werden.

In der Musikbranche wird laut Gema eine Fortsetzung der Trends der letzten Jahre mit erneut rückläufigen Um- und Absatzwerten für Tonträger und guten Aussichten für Live-Musik erwartet. Im Online-Bereich ist von einer weiterhin zunehmenden Musiknutzung auszugehen, an deren wirtschaftlichen Ergebnissen werden die Urheber allerdings nach wie vor nicht in ausreichendem Maße beteiligt. Die Gema versucht, durch inter­nationale Kooperationen sowie eine Vielzahl von Verhandlungen, aber auch Schiedsstellen- und Gerichtsverfahren die Rechte ihrer Mitglieder auf eine angemessene Vergütung auch in diesem Bereich durchzusetzen.

Insgesamt erwartet die Gema für das Geschäftsjahr 2010 einen Rückgang ihrer Erträge.Die Gesellschaft vertritt in Deutschland die Urheberrechte von mehr als 60.000 Mitgliedern (Komponisten, Textautoren und Musikverleger) sowie von über 1 Mio. Rechteinhabern aus aller Welt. Sie ist weltweit eine der größten Autorengesellschaften für Werke der Musik.

Mittwoch, 14. April 2010, von Elmar Leimgruber

Musikmarkt Österreich: 22 Mio. verkaufte Songs 2009

Die österreichischen Konsumenten haben im Jahr 2009 182 Millionen Euro für Musik auf den unterschiedlichsten physischen und digitalen Formaten ausgegeben. Dies teilt IFPI, der Verband der Österreichischen Musikwirtschaft mit. Rechnet man alle Formate zusammen, so kommt man demnach auf rund 22 Mio verkaufte Songs und Alben. Im Vorjahresvergleich steht damit einer Steigerung bei den abgesetzten Stückzahlen von 3 % wertmäßig ein leichter Rückgang von nur mehr 1,6% gegenüber.

Der österreichische Musikmarkt konnte 2009 nach Jahren einschneidender Umsatzrückgänge trotz Wirtschaftskrise stabilisiert werden. Der Gesamtumsatz von 182 Millionen Euro setzt sich aus vielen verschiedenen Musikformaten und –Produkten zusammen: Mit dem Verkauf von physischen Tonträgern (CD-Alben, CD-Singles, Musik-DVDs, Vinyl und Musikkassetten) wurde ein Umsatz von 162,5 Mio Euro erzielt, ein Minus von 6%. Dennoch ist die CD nach wie vor das meist gekaufte Musik-Format. Mit plus 38 % konnte der Online-Musikmarkt erneut deutlich zulegen und steuert bereits knapp 16 Mio Euro zum Gesamtumsatz bei. Durch die Erschließung neuer Geschäftsfelder wie Merchandising, Content-Lizenzierung oder Ticketverkauf wurden in 2009 bei steigender Tendenz zusätzliche Einnahmen von 3,5 Mio Euro erzielt. Insgesamt hielten sich die Umsatzeinbußen in Grenzen (-1,6%), die abgesetzten Stückzahlen konnten sogar um 3 % gesteigert werden.

Die Musikwirtschaft durchlebte in der letzten Dekade einen turbulenten Strukturwandel, beinahe kein Stein blieb auf dem anderen. Sie hat aber auch gelernt, die Chancen der digitalen Revolution für sich zu nutzen. Durch eine enorme Fülle neuer Angebote – vom „A la Carte“-Download bis zum pauschalen Streaming-Abo – kann den Musikkonsumenten heute eine nie da gewesene Vielfalt an innovativen Zugängen zu Musik angeboten werden. Diese Innovationen machen sich nun immer mehr bezahlt. Durch die Zuwächse gerade in den neuen Marktsegmenten kann die Musikbranche zunehmend unabhängiger vom klassischen Tonträgergeschäft agieren. Bereits 600.000 Musikfans nutzen legale Downloadshops zum Musikeinkauf, um 50 Prozent mehr als 2008. Einzelne Segmente weisen enorme Steigerungsraten auf, wie etwa der Umsatz mit dem Download kompletter Alben, der um 155 Prozent gestiegen ist. Das Album als künstlerisches Konzept hat somit auch in der digitalen Welt ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben.

Der vorliegende Marktbericht präsentiert nicht nur die Zahlen, Daten und Fakten zum österreichischen Musikmarkt 2009, sondern informiert auch über die Weiterentwicklung der vielfältigen Aktivitäten der IFPI Austria. Von SOS-Musikland über die Amadeus Austrian Music Awards bis zur Plattform Geistiges Eigentum uvm.

Der komplette Marktbericht steht hier zum Download bereit.

Montag, 5. April 2010, von Georg Jajus

Zuwachs auf redakteur.cc!

Werte Leserinnen und Leser, nicht das es die Spatzen schon von den Dächern gepfiffen hätten, Gerüchte gab es hie und da ;-) also ist es Zeit die Sensation zu verkünden: Redakteur.cc erhält redaktionellen Zuwachs!

Ab sofort werde ich Elmar bei seinen Beiträgen auf redakteur.cc unterstützen. Da es gerade in Zeiten zunehmender Kommerzielisierung der Medien wichtig ist Meinungsfreiheit und Unabhängigkeit zu wahren, erachte ich Plattformen wie diese als immanent wichtig. Insbesondere werde ich mich den Themen Film, Kino, Musik und Architektur widmen und in regelmässigen bis unregelmässigen Abständen Beiträge zu diesen Bereichen liefern, vielleicht gibt es auch den ein oder anderen Konzertbericht. Ach ja, Georg ist meine Name.

Und jetzt los…

Samstag, 3. April 2010, von Elmar Leimgruber

Hintergrund-Kommentar zu “Resurrection” von magnam gloriam und Kritik verschiedener Messias-Interpretationen

Hier eine exklusive Hintergrund-Info zur aktuellen Maxi-CD “Resurrection” von magnam gloriam, produced by elmadonmusic.com: Die Urkomposition, die diesem Song zugrundeliegt, ist jahrhundertealt und stammt von keinem Geringeren als von Georg Friedrich Händel (1685-1759).

Dessen bekanntestes Oratorium ist “Der Messias“, verfasst im Original auf englisch (“Messiah“), da Händel damals sehr viel in London unterwegs war. Als Libretto verwendete Charles Jennens passende Bibelstellen des Alten und Neuen Testaments.

Mein Lieblingssong daraus ist seit Langem jene österliche Bass-Arie mit dem Titel “The Trumpet shall sound“, dessen Text aus dem 1. Brief des Apostels Paulus an die Korinther im Neuen Testament stammt:

- The trumpet shall sound, and the dead shall be raised incorruptible, and we shall be changed. For this corruptible must put on incorruption and this mortal must put on immortality.  (I Corinthians 15:52-53)

- Die Posaune wird erschallen, die Toten werden zur Unvergänglichkeit auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Vergängliche muss sich mit Unvergänglichkeit bekleiden und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit. (1 Kor 15,52-53)

Und eben diese Bass-Arie ist es, die Sie in verschiedenen neuen elmadonmusic-Arrangements (unter anderem eine klassische Streicher-Version und eine innovative A Cappella-Variante) auf der neuen Maxi-CD “Resurrection” von magnam gloriam hören:

Ich habe bereits vor einigen Jahren hier die Gesamtaufnahme von Händels “Messias” unter Richard Bonynge besprochen.
Inzwischen muss ich meine Meinung hierzu leider revidieren (jene Aufnahme liegt maximal im Mittelfeld, obwohl die Ambrosian Singers zu den besten Sängern der Welt gehören und dies auch hier unter Beweis stellen), da ich mittlerweile 23 Aufnahmen davon kenne:

Es gibt weit bessere Aufnahmen des “Messias”: Eindeutig und weit vor allen anderen an erster Stelle steht nun bei mir die Gesamtaufnahme der Academy of Ancient Music unter der Leitung ihres Gründers Christopher Hogwood aus dem Jahr 1980, basierend auf der Foundling Hospital Version des Komponisten dieses Oratoriums aus dem Jahr 1754. Hier passt einfach alles: Das historische Instrumente spielende Orchester, DER Händelspezialist Hogwood am Dirigentenpult und hervorragende Solisten (Judith Nelson, Emma Kirkby, Carolyn Wakinson, Paul Elliott und vor allem David Thomas).

An zweiter Stelle steht die Interpretation des “Messiah”; (ebenfalls die 1754er-Version) durch Paul McCreesh und seinem Gabrieli Consort & Players: Diese Volldigitalaufnahme zeichnet sich vor allem klanglich aus und das Gabrieli Consort ist einfach ein grossartiger Chor.

Gleichauf an zweiter Stelle kommt eine historische “Messiah”-Gesamt-Aufnahme aus dem fernen Jahr 1965 mit dem Philharmonia Orchestra unter Otto Klemperer: Sie ist zwar technisch keinesfalls auf dem heutigen Level, aber sie ist von einer solchen Inbrunst, dass sich bei mir immer wieder Gänsehaut beim Zuhören entwickelt. Das ist einmalig, gerade, weil die Aufnahme so “alt” ist.

An dritter Stelle steht eine weitere Aufnahme der Academy of Ancient Music, diesmal die Version aus dem Jahre 1751 und volldigital eingespielt im Jahr 2006 und unter der Leitung von Edward Higginbottom: Ein nach wie vor authentisches Orchester mit grossartigen Solisten interpretiert vorbildlich.

Dann kommen viele weitere Aufnahmen, die in meiner Bewertung irgendwo im Mittelfeld liegen, z.B. eine deutschsprachige Interpretation der Mozart-Bearbeitung des “Messias” unter Rilling, sowie die englischen Gesamtaufnahmen unter Neville Marriner, Andrew Parrott, Johannes Somary, Trevor Pinnock, Stephen Cleobury oder Karl Richter.

Besonders positiv erwähnt sei zudem die deutschsprachige Version des “Messias” aus dem fernen Jahr 1965 mit dem Münchener Bach-Chor und Bach-Orchester (mit Gundula Janowitz, Marga Hoeffgen, Erst Haefliger und Franz Crass als Solisten) unter Karl Richter.

Am unteren Ende der Charts kommen dann die Aufnahmen unter Yehudi Menuhin und unter Timothy Dean sowie die mit den Wiener Sängerknaben unter Peter Marschik, aber ganz am Ende, also meines Erachtens vollkommen unnötig, eines geistlichen Werkes unwürdig und einfach grottenschlecht in jeder Hinsicht ist die Gesamtaufnahme des “Messiah” mit dem London Symphony Orchestra unter Sir Colin Davis aus dem Jahr 1966.

Zur Veranschaulichung und zum Vergleich haben Sie hier die Möglichkeit, in 70 verschiedene Aufnahmen der Arie “The Trumpet Shall Sound” reinzuhören:

Mittwoch, 31. März 2010, von Elmar Leimgruber

Gregorianika Unplugged und A Cappella live in Meran + Weitere Shows in Südtirol

Gregorianika im Meraner Kursaal im März 2010
Foto © Leimgruber

An sich treten Gregorianika meist in Form einer Show auf. Im Meraner Kursaal am 30. März war es anders. Die sieben Sänger im Mönchsgewand aus der Ukraine sangen nicht nur vollkommen Unplugged, also ohne jegliche Verstärkung, ja ohne Mikrofon, sondern sie sangen auch ohne jegliche instrumentale Begleitung (nur in einem Stück spielte einer der “Mönche” eine Flöte), also A Cappella Pur.

Im beinahe ausverkauften Kursaal waren ziemlich einige im Publikum überrascht, verwwechselten sie wohl Gregorianika mit den bekannteren Gregorian (ich habe unlängst über deren Konzert hier berichtet) und erwarteten sich eine Show. Die Bühnenbeleuchtung war in beiden Teilen des Abends statisch und Show war es sicherlich keine. Musste es aber auch nicht sein:

Man konnte sich einfach zuerst überraschen lassen und dann einlassen auf den grossteils geistlichen Gesang von der Gregorianik über byzantinisch-ostkirchliche Gesänge bis hin zu mittelalterlichen Liedern. Nur ganz wenige Eigenkompositionen und ein paar bekanntere Stücke wie “Ameno”, “Guten Abend, gut Nacht” und “Moon River” ergänzte das ansonsten relativ unbekannte Repertoire des Chores.

Das Programm von Gregorianika war hoch anspruchsvoll für die Sänger und für das Publikum, wobei vor allem bei den höchsten Stellen der Tenöre -vermutlich bewirkt durch falsche Atmung- zuweilen die Töne zu gequält erschienen und gleichzeitig schnell “die Luft wegwar”.

Dennoch war es durchaus ein gelungener Konzertabend, nur muss man eben wissen, dass es sich dabei nicht um eine Show im eigentlichen handelt, sondern um ein erlesenes aus sieben sehr guten Sängern bestehendes Chorkonzert handelt.
Und hier gibts die Möglichkeit, in die aktuelle CD von Gregorianika reinzuhören:

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