Mit ‘Kultur’ getaggte Artikel

Freitag, 16. September 2005, von Elmar Leimgruber

Dringend: Christopher Hogwood morgen in Eisenstadt

Christopher Hogwood, der “Erfinder” der historischen Aufführungspraxis kommt für einen Gastauftritt nach Österreich.
Auf Schloss Esterhazy in Eisenstadt (Burgenland) gelangen Werke von Prokofiew, Haydn und Mozart zur Aufführung. Christopher Hogwood, der sich in den letzten Jahren neben seinem Spezialgebiet, der Alten Musik, zunehmend Werken des 20. Jahrhunderts widmete, dirigiert das Kammerorchester Basel ab 19.30 Uhr. Werde vor Ort sein und über dieses einzige Hogwood-Konzert in Österreich berichten.
Restkarten in Höhe von 59,- 53,- 47,- 42,- 36,- 29,- 22,- Euro sind online und an der Abendkasse erhältlich.
Am Sonntag um 11.00 Uhr und um 15.00 Uhr bringt zum Abschluss der Haydn Festspiele 2005 die Österr.-Ung. Haydn Philharmonie unter der Leitung von Adam Fischer Werke von Mozart und Haydn zur Aufführung.

Sonntag, 20. Februar 2005, von Elmar Leimgruber

Gunkl und Barth in der Via Emilia: ein literarisch-musikalischer Hochgenuss

Bislang kannte man Günther Paal alias Gunkl ja vor allem als geistreichen Kabarettisten, sowie als Kommentator in der TV-Serie “Dorfers DonnersTalk” bewundern. Doch was das Publikum am 18. im Wiener Radiokulturhaus live erleben konnte, war mehr als alles bisher von Gunkl Gehörte. Es war eine Lesung, oder war es ein Essay, ein Roman, ein bericht, eine Schilderung oder eine Erzählung?
In jedem Fall war es Literatur mit einem hohen Niveau und einer exzellenten sprachlichen Situationskomik. Mehr noch: es war die Geschichte von einigen Freunden, die sich regelmässig treffen und spielen und reden und natürlich auch denken, wenn auch zuweilen sehr unterschiedlich, aber doch so, dass sie sich gegenseitig dennoch verstehen.
Dazu servierte das Johann Strauss Ensemble Musik, die seinesgleichen oft vergeblich sucht. Thomas Barth (hier können Sie in seine Musik reinhören) komponierte und dirigierte eine erlesene Mischung aus Jazz, folkloristischen Klängen mit Elementen der Minimal Music, der ich mich bereitwillig auch stundenlang hingeben würde.
Ein rundum gelungener Abend. Auch wenn Sie sich jetzt fragen, was das alles mit der Via Emilia zu tun hat: tja: das will ich Ihnen im Hinblick darauf, dass ich mir Wiederholungen des Programms erwarte, nicht verraten.

Mittwoch, 15. Dezember 2004, von Elmar Leimgruber

Vorweihnachtliches in NÖ

Traditionelle Weihnachtslieder in neu arrangierten Instrumentalversionen unter dem Titel “Still” präsentieren Otto Lechner, Klaus Trabitsch und Band morgen, Donnerstag, 16. Dezember, um 19.30 Uhr im Rahmen des Wiener Neustädter Kulturherbstes im Stadttheater Wiener Neustadt. Nähere Informationen und Karten beim Stadttheater Wiener Neustadt unter 02622/295 21 und www.kulturherbst.com.
Im VAZ-Komplex in St. Pölten startet das Veranstaltungsprogramm dieser Woche ebenfalls morgen, Donnerstag, 16. Dezember, mit einer “FH Club Night No. 4 X-MAS Special” um 21 Uhr im Warehouse. Am Freitag, 17. Dezember, folgt um 21 Uhr im Warehouse “Urban Art Forms presents ADAM F & GQ – Breakbeatkaos UK”, am Samstag, 18. Dezember, um 20 Uhr im VAZ “Melting Pot Episode III”. Nähere Informationen und Karten beim VAZ/Warehouse unter 02742/714 00-621, e-mail mark.unterberger@w-house.at, www.w-house.at und www.vaz.at.
Im TAM, dem Theater an der Mauer in Waidhofen an der Thaya, steht am Freitag, 17. Dezember, um 20 Uhr ein “Xmas Special” mit Jazz- und Soul-Standards, aber auch nicht alltäglichen Songs zum Thema auf dem Programm. Es spielen Susanne Koch und Martin Schuster. Nähere Informationen und Karten beim TAM unter 02842/529 55, e-mail theater@tam.at und www.tam.at.
“Swinging Christmas” heißt es hingegen am Freitag, 17. Dezember, um 19.30 Uhr im Stadtmuseum Wiener Neustadt bei einem Abend mit “Sheila Edwards and Friends” (Josef Schultner, Hans Czettel, Manfred Klaus und Simon Reinthaler). Nähere Informationen und Karten beim Stadtmuseum Wiener Neustadt unter 02622/373-950.
“Es weihnachtet sehr” nennt sich ein Galakonzert zu Gunsten von “Kunst auf Rädern” für Senioren-, Kranken- und Pflegeheime am Samstag, 18. Dezember, um 19.30 Uhr im Congress Casino Baden. Gestaltet wird der Abend von Eva Lind, Paul Armin Edelmann, Thomas Sigwald, Madoka Inui, Prof. Dietmar Grieser, den Wiltener Sängerknaben u. a. Nähere Informationen beim Verein “Kunst auf Rädern” unter 02252/429 29; Karten beim Congress Casino Baden unter 02252/444 96-444.
Auch der “STARnightCLUB Vol. 9″ am Samstag, 18. Dezember, ab 21 Uhr im Ursin Haus Langenlois orientiert sich an >>>Weihnachten<<<, allerdings unter dem Motto “Es wei(h)n-achtelt”. Bis 4 Uhr früh kann zu Klängen von den siebziger Jahren bis heute geshakt werden. Nähere Informationen und Karten beim Ursin Haus unter 02734/2000-13 und www.ursinhaus.at bzw. beim STARnightCLUB unter www.starnightclub.at.
Im Stadttheater St. Pölten findet am Sonntag, 19. Dezember, um 15 Uhr das letzte der heurigen Adventkonzerte statt. Das Ensemble und die “Sinfonia Piccola” spannen dabei einen Bogen von klassischen Instrumentalnummern über Erzählungen und Gedichte rund um den Heiligen Abend bis zu bekannten Volksliedern und Weihnachtsgesängen. Nähere Informationen und Karten beim Stadttheater St. Pölten unter 02742/35 20 26-19 und www.stadttheater.info.
Unter dem Titel “Mein Mund, der singt” gestaltet der Kremser Singkreis “Viva la Musica” unter Lisbeth Hellerschmid am Sonntag, 19. Dezember, um 17 Uhr bei freiem Eintritt ein Konzert in der Evangelischen Heilandskirche in Krems. Nähere Informationen unter 02732/735 44.
In der Stiftskirche Melk wird der letzte Teil des “Internationalen Adventsingens 2004″ am Sonntag, 19. Dezember, um 14 Uhr von “The West Virginia University Choir” (USA) bestritten. Der Eintritt ist frei; nähere Informationen beim Stift Melk unter 02752/555-225, e-mail kultur.tourismus@stiftmelk.at und www.stiftmelk.at.

Sonntag, 21. März 2004, von Elmar Leimgruber

Gibsons “Passion Christi” bewegt zutiefst


Mel Gibson hat sich mit “Passion Christi” an ein sehr sensibles Thema herangewagt: an die letzten 12 Stunden im Leben Jesu Christi. Schon Jahre vor seiner “Hamlet“-Verfilmung mit Gibson in der Hauptrolle hatte Franco Zeffirelli bereits 1977  Jesus von Nazareth (jetzt NEU auf 4 DVDs) auf die Leinwand gebracht.

Gibson hält sich bei seiner Produktion großteils streng an die biblische Überlieferung, genehmigt sich jedoch einige künstlerische Freiheiten, die jedoch die Handlung nicht verzerren. So begleitet Jesus auf seinem Leidensweg der verführerische Satan, dargestellt von Rosalinda Celentano.

Nachvollziehbar wird der Sinn der Passion Christi im Film vor allem durch Rückblenden auf das Leben und Wirken Jesu vor seinem Leiden. Auch theologisch betrachtet sehe ich den Film als sehr korrekt und stimmig. Wer sich ernsthaft dafür interessiert, was Jesus für die gesamte Menschheit getan hat und weswegen, der erhält in 127 Filmminuten eine kurze Darstellung dessen, was sich damals wohl ziemlich genauso ereignet haben dürfte.

Mich stören auch die vielfach kritisierte rohe Gewalt und die sogenannten Blutszenen nicht wirklich: Wie anders sollte man man sich Geiselungen und Kreuzigung auch vorstellen, außer blutig und gewalttätig? Künstlerisch betrachtet ist der Film dank Gibsons einfühlsamer Regie, der sensiblen Kameraführung von Caleb Deschanel und den weit überdurchschnittlichen Schauspielern, vor allem Jim Caviezel (Jesus Christus), ein Meisterwerk, das seinesgleichen sucht.

Weitere Hauptrollen:
Monica Bellucci: Maria Magdalena
Maia Morgenstern: Maria, die Mutter Jesu
Mattia Sbragia: Hoherpriester Kaiphas
Hristo Naumov Shopov: Pontius Pilatus
Claudia Gerini: Claudia Procles, Frau von Pontius Pilatus)
Luca Lionello: Judas Iscariot

Musik: John Debney: Einer der besten und dramatischsten Soundtracks der letzten Jahre, wenn Debney sich für seinen Score auch stilistisch sehr an Hans Zimmer (vor allem Gladiator) orientiert.
HIER sind Hintergrundinfos und Bilder zum Film abrufbar.

Und hier können Sie in den Original Score (die Original Filmmusik) von John Debney reinhören:

Montag, 1. März 2004, von Elmar Leimgruber

Symposium: Musik in Diktaturen des 20. Jahrhunderts

“Musik in Diktaturen des 20. Jahrhunderts” war das Thema eines Symposiums an der Bergischen Universität Wuppertal am 28. und 29. Februar 2004. Im Mittelpunkt stand dabei die Auseinandersetzung mit Musik in diktatorischen Staatssystemen: In Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus, in Italien unter Mussolini, in Spanien unter Franco, in der ehemaligen DDR, in der ehemaligen Sowjetunion und in China während der Kulturrevolution.
Die Auseinandersetzung mit Musik in diktatorischen Staatssystemen hat sich erst seit wenigen Jahren als Feld musikwissenschaftlicher Forschung etablieren können. Mit dem Symposium griffen die Universität Wuppertal und die Bundeszentrale für politische Bildung das Thema wieder auf:
Experten untersuchten, wie einerseits in autoritären politischen Systemen ein kulturelles Umfeld geschaffen wird, das kreative Kräfte in den Bann politischer Agitationen stellt – und wie andererseits durch Instrumentalisierung auch künstlerische Gegenkräfte evoziert werden, die sich ihr auf ästhetischer Ebene entziehen wollen.
Seit dem 1995 an der Universität Wuppertal durchgeführten Symposium “Die dunkle Last: Musik und Nationalsozialismus”, das verschiedene Aspekte eines einzigen diktatorischen Herrschaftssystems beleuchtete, wurden musikalische Phänomene im Fokus verschiedener Diktaturen analysiert und verglichen.
Während sich diese Forschungsprojekte jedoch entweder ausdrücklich auf faschistische oder staatssozialistische Herrschaftssysteme konzentrierten, untersuchte das Wuppertaler Symposium Musik im Kontext faschistischer und staatssozialistischen Diktaturen. Neben vielen Unterschieden wurden auch signifikante Ähnlichkeiten in der Musikproduktion deutlich gemacht.
Veranstalter des Symposiums war das Fach Musikpädagogik der Uni Wuppertal in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung und gefördert wurde es von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Gesamtleitung hatten Dr. Oliver Kautny und Dr. Helmke Jan Keden.

Freitag, 16. Januar 2004, von Elmar Leimgruber

Das Gehirn des Musikers – funktionelle Unterschiede bei Berufsmusikern

Unterscheidet sich die Gehirnaktivität eines Profi-Violinisten gegenüber dem eines Amateurgeigers beim Spielen des gleichen Violinkonzertes? Können sich auch Amateure das Spiel auf der Geige vorstellen – ein bei professionellen Spielern häufig benutztes Trainingsverfahren – und was passiert dabei in ihrem Gehirn? Dies wurde in einer Studie* des Instituts für Medizinische Psychologie Tübingen von der Arbeitsgruppe um Dr. Martin Lotze erforscht, die jetzt in NeuroImage erschienen ist. Dabei zeigten sich deutliche Differenzen in den Gehirnaktivitäten von Berufsmusikern und Amateuren.
Acht Profi-Violinisten und acht Amateure wurden beim Spielen des Violinkonzertes in G Dur von W. A. Mozart (KV 216) mit funktioneller Kernspintomographie (fMRT) untersucht. Mit diesem Verfahren wird durch starke Magnetfelder die Hirnaktivität dargestellt ohne gesundheitliche Belastung für den Untersuchten.
Da es in der Kernspinröhre sehr eng und laut ist, eignet sich das fMRT nicht besonders gut für Studien, in denen es um Musik geht. Um dennoch Musiker zu untersuchen, wurde auf das Spiel mit dem tatsächlichen Instrument verzichtet, und die Seitengreifbewegungen der linken Hand ohne den Geigensteg durchgeführt. Während der fMRT-Untersuchung wurde zudem die Stärke der Muskelbewegung mittels Elektromyographie dargestellt. Bei dieser Untersuchung zeigten die Profis eine signifikant erhöhte Aktivität der Zielmuskeln. Sie leisten also effektiv mehr beim Spiel des Stückes. Im fMRT hingegen zeigten sie viel ökonomischere Aktivierungen des Gehirns. Diese verteilen sich nicht so stark wie bei den Amateuren über eine Vielzahl von Gehirnregionen, sondern konzentrieren sich vor allem auf drei Regionen: Erstens auf das kontralaterale primäre motorische Zentrum, das die präzise Bewegung steuert, zweitens auf die primäre akustische Hörrinde. Hier hat sich durch das jahrzehntelange Üben mit dem Instrument eine feste Verarbeitungsschleife gebildet, die automatisch beim Fingerspiel – auch ohne tatsächlich hörbare Musik – ein inneres Mithören aktiviert. Und drittens auf übergeordnete Areale im oberen Parietallappen, die motorische Bewegungsprogramme und sensorisches Feedback integrieren. Alle drei verstärkt aktivierten Gehirnregionen dürften für die erhöhte Qualität der Aufführung im Gegensatz zu den unökonomisch aktivierenden Amateuren mitverantwortlich sein.
Die gesteigerte Aktivität sowohl der taktilen als auch der auditiven Komponenten spiegeln eine bereits aus der Musikerforschung aufgezeigte verbesserte sensorische Kontrolle der Fingerbewegungen bei Profimusikern wider. Eine Ökonomisierung der motorischen Steuerung schafft dafür die notwendig Kapazität.
Auch beim vorgestellten Spiel des Musikstückes zeigen Amateurmusiker die für sie charakteristische unökonomische weit verteilte Gehirnaktivierung im Gegensatz zu den Profis. Interessanterweise sind jetzt die vorher beobachteten Verarbeitungsschleifen zwischen dem primären akustischen und dem motorischen Areal nicht aktiv – ein Hinweis darauf, dass dieser Verarbeitungsweg dem ausgeführten Musikspiel vorbehalten ist.

Samstag, 20. Dezember 2003, von Elmar Leimgruber

Film-Highlight des Jahres: Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs

Über drei Stunden lang dauert der dritte und letzte Teil des Herrn der Ringe: Die Menschheit rüstet sich zum finalen Kampf gegen den Bösen. Doch wird die schwache Menschheit wiederum der Verführung des Machtmißbrauchs erliegen? Und hat die Liebe zwischen der schönen Elben-Prinzessin Arwen (Liv Tyler) und Aragorn (Viggo Mortensen) Zukunft? Und bringt das denn alles was, wenn Frodo es nicht schafft, den Ring ein für allemal zu vernichten? Wird der weiße Zauberer Gandalf (Ian McKellen) auch durch die Macht des Ringes geblendet werden? Und wie ist es mit der Freundschaft zwischen Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) bestellt? Und wie ist der wahre Charakter von Gollum/Smeagol (Andy Serkis): treu und untergeben oder hinterhältig und falsch?
Spannend und actiongeladen und aufwendig hat Regisseur Peter Jackson das große Finale bös gegen gut und gut gegen bös inszeniert, über das ich inhaltlich aber doch nicht mehr verraten möchte. Eine kleine Kritik aber dennoch: das Ende des Films ist meines Erachtens unnötig in die Länge gezogen: die letzte halbe Stunde bringt nicht wirklich Neues;-)
Für mich ist dieser Film dennoch wieder eindeutig Movie of the Year wie die beiden vohergehenden Teile auch.
Musik: Howard Shore: Unglaublich passend zum Film und für mich wiederum die Filmmusik des Jahres! HIER können Sie in die Filmmusik reinhören.
Und HIER können Sie nachsehehn, was es alles an Fanartikeln zu dieser Film-Trilogie zu kaufen gibt (CDs, DVDs, Videos, Figuren, Bücher…).

Sonntag, 16. November 2003, von Elmar Leimgruber

Luciana Serra, Prima Donna Assoluta Coloratissima

Dass die in Genua geborene und an der Akademie der Mailänder Scala lehrende Koloratursopranistin Luciana Serra nicht nur in den 80ern auf CD-Produktionen brillierte, sondern nach wie vor DIE Prima Donna Assoluta ist, bewies sie am 15. November 2003 bei einem Livekonzert in Bozen.

Begleitet vom Nuovo Insieme Strumentale Italiano gab die weltweit bekannte Star-Sopranistin einen Rossini-Abend und begeisterte Kritik wie Publikum gleichermaßen. Serras Stimme ist mittlerweile reifer und um einiges voller als noch vor Jahren. Ihre weltweit einmalige Präzision im Gesang ist jedoch nach wie vor beispielgebend.

Wenn Serra auch nach ihrer Coloratissima-Zeit in den letzten Jahren zunehmend langsamere Arien bevorzugt, so auch an diesem Abend, so bewies sie mit ihrer Zugabe, dass sie nach wie vor auch die höchsten Töne gekonnt und einmalig schön erreichen kann. Hierfür sang sie die Arie “Una voce poco fa” aus dem Barbier von Sevilla (Rossini).

Ensemble-Leiterin Elena Bellario hatte für diesen Konzertabend verschiedenste Arien und Lieder von Gioacchino Rossini für Flöte (Giuseppe Nova), Cello (Sergio Patria) und Klavier (Bellario) gekonnt bearbeitet und auch deren Interpretaion überzeugte vollends.

Kurz zusammengefasst: Schade für jeden Musikliebhaber, der Serra noch nie oder seit Jahren nicht mehr live hören konnte! Schade vor allem und enttäuschend, dass das einmalige Talent Luciana Serra seit Jahren in Wien nicht mehr live zu hören ist.

Reinhören in die vielen CDs von Luciana Serra können Sie HIER und hier:

Sonntag, 19. Oktober 2003, von Elmar Leimgruber

Trondheim Soloists machen Bozen zum Streicher-Elysium

Selten noch hat Bozen Streicher gehört, die so rein und vor allem so harmonisch musizierten, wie die Trondheim Soloists am 18. Oktober 2003 auf Einladung des Konzertvereins Bozen. Von einem Weltklasse-Ensemble, das bereits Anne-Sophie Mutter auf Tourneen begleitete, durfte man zurecht ein Konzert der Superlative erwarten.
Selbst die Programmzusammenstellung ließ keine Wünsche offen: Neben Traditionellem (Mozart und Mendelssohn Bartholdy) galt ein Schwerpunkt skandinavischen Komponisten (Grieg, Kleiberg und Rautavaara), und nicht umsonst zum Abschluss des Konzertes ein wahrhaft meisterliches Werk des Polen Wojciech Kilar, der sich nicht nur im klassichen Bereich einen Namen gemacht hat, sondern auch durch zahlreiche Original Scores für Filme.
Das gesamte aus 16 Musikern bestehende Ensemble brilliert durch überwältigende Abstimmung und Übereinstimmung.
Besonders hervorzuheben ist sicherlich Oyvind Gimse, der künstlerische Leiter der Trondheim Solists, der an diesem Abend ein Cellokonzert mehr als überragend und bewegend interpretierte. Sehr entbehrlich hingegen war das Rein- und Rausstolzieren des Konzertmeisters nach jedem Stück.
Alles in allem jedoch ein unvergleichlich und ganz und gar hervorragender Musikgenuss.

Sonntag, 28. September 2003, von Elmar Leimgruber

Mozart zum “Einnicken”

Vielleicht lag es ja an der nicht gerade beispielhaften Akustik im Eppaner Kultursaal (Südtirol), die das Mozart-Konzert des Haydn-Orchesters von Bozen und Trient am 29. 9.2003 so langweilig wirkte. Vielleicht war auch die erstaunlich geringe Zahl an Besuchern des Konzertes dafür mitverantwortlich, dass diese den Eindruck gewinnen mussten, dass sich die Begeisterung der Musiker, ihr Bestes zu geben, ziemlich in Grenzen hielt.
Sicher ist jedenfalls, dass Mozarts Jupiter-Symphonie selten so eintönig, akzentlos und langweilig klang wie bei dieser Aufführung. Und dies, obwohl sich der zweifellos begabte Dirigent Giancarlo Andreatta sichtlich alle Mühe gab, die Musiker zu motivieren.
Der erst 24-Jährige Bass-Bariton Andrea Patucelli glänzte zwar im ersten Teil des Konzertes mit Arien aus Mozarts “Don Giovanni”, seine Kollegin Rosanna Savoia aber tat sich schon schwer im Coloraturgesang.
Doch insgesamt gesehen war dieser Konzertabend mehr ein Zeitvertreib, denn ein Kunstgenuss und bestätigte wieder mal, dass das Haydn-Orchester von Bozen und Trient zwar mit passenden Dirigenten Höchstleistungen im Bereich der Romantik und der zeitgenössischen Klassik zu erbringen vermag, jedoch große Schwächen von typischen klassischen Werken hat.