Mit ‘Natur’ getaggte Artikel

Dienstag, 11. Dezember 2012, von Elmar Leimgruber

Hundertwasser-Musical “The Play of Songs” ab 19. Dezember live in Wien

Hundertwasser-Ensemble (ohne Helmuth Seufert): (v.l.n.r.:) Ingeborg Mammerler, Micaela di Catalano, Martin Ganthaler, Hiroko Takeuchi, Reinhold Gugler, Bogdan Gabriel Popescu

Am 15. Dezember wäre der Wiener Maler und Visionär Friedensreich Hundertwasser 84 geworden. Um seiner zu gedenken, bringt das Wiener Pygmalion-Theater ab 19. Dezember das Musical “Hundertwasser! The Play of Songs” von Roland Baumgartner live auf die Bühne. Hundertwassers ökologisch humanistischen Ideen sind in einem unterhaltsamen dramaturgischen Konzept mit passender Musik aufgearbeitet. Phantasievolle Szenen, die dem Geist Hundertwasser entsprechen, wechseln sich mit biographischen Sequenzen seiner Lebensgeschichte ab. Der Finalsong aus dem Musical, “He Is a Friend”, gesungen von Jenny Bell, ist hier als Video abrufbar.

Das Hundertwasser Multimedia-Musical “Hundertwasser! The Play of Songs” erzählt live unter der Regie von Geirun Tino in eindrucksvoller Darstellung die Lebensgeschichte, Träume und Visionen des berühmten österreichischen Malers, Architekten, Visionärs und Querdenkers Friedensreich Hundertwasser. Bereits 2005 wurde das Hundertwasser-Musical von Roland Baumgartner visavis vom Hundertwasserhaus in Wien gezeigt, allerdings in einer reinen Multimedia-Videoproduktion. Die Hauptrollen hatten damals Johannes Rödhammer (Hundertwasser) und Domino Blue (Muse) inne. In weiteren Rollen waren Chris Lohner, Gerald Pichowetz, Jenny Bell, Joachim Moser und Helmuth Seufert zu sehen.

Information und Entertainment werden in einem eigens für dieses Musical adaptierten Theater, dem Theater Pygmalion im achten Wiener Bezirk, zu einem außergewöhnlichen Hundertwasser-Erlebnis verschmolzen. Die Zuschauer werden in die Gedanken- und Kunstwelt von Friedensreich Hundertwasser entführt und verzaubert. Die Inszenierung ist eine Symbiose zwischen Erleben der Natur und schauspielerisch-gesanglich-tänzerischer Präsentation der emotionalen und intellektuellen Welt dieser allround-künstlerischen Ausnahmeerscheinung Friedensreich Hundertwasser.

Es sind aktuell nur wenige Vorstellungen (allesamt zum Einheitspreis von nur 20 Euro) geplant: Wer das Musical also live im Pygmalion Theater in Wien erleben will, muss sich daher beeilen.

 

Besetzung:

Friedensreich Hundertwasser: Martin GANTHALER

Muse: Hiroko TAKEUCHI

Panflöten-Muse: Andreea CHIRA

Strassenkehrer/Baum: Helmuth SEUFERT

Ensemble:

Sopran: Micaela DI CATALANO,

Alt: Ingeborg MAMMERLER

Tenor: Bogdan Gabriel POPESCU

Bass: Reinhold GUGLER

Freitag, 23. September 2011, von Elmar Leimgruber

Der Papst (im deutschen Bundestag) über den freiheitlichen Rechtsstaat

Der Maßstab und der Grund um Politiker zu sein, ” darf nicht der Erfolg und schon gar nicht materieller Gewinn sein”, betonte der aus Deutschland stammende Papst Benedikt XVI. (mit bürgerlichem Namen Joseph Ratzinger) bei seiner mit Spannung erwarteten Rede im deutschen Bundestag am 22. September: “Die Politik muß Mühen um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Frieden schaffen”. Erfolg könne auch “Verführung sein und so den Weg auftun für die Verfälschung des Rechts, für die Zerstörung der Gerechtigkeit” erläuterte der Papst den Parlamentariern seine Gedanken: “Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers”.

Das Christentum habe im Unterschied zu anderen Religionen nie eine staatliche Rechtsordnung aufgrund göttlicher Offenbarung vorgegeben. Eine (auch parlamentarische) Mehrheit könne zwar für “einen Großteil der rechtlich zu regelnden Materien ein genügendes Kriterium sein”. Dies gelte jedoch nicht in “den Grundfragen des Rechts, in denen es um die Würde des Menschen und der Menschheit geht”. geltendes Recht könne auch genauso Unrecht sein. In dieser Überzeugung hätten auch “Widerstandskämpfer gegen das Naziregime und gegen andere totalitäre Regime gehandelt und so dem Recht und der Menschheit als ganzer einen Dienst erwiesen”.

Bei der Suche nach der Wahrheit und nach den richtigen Antworten auf die aktuellen Probleme appellierte der Papst, “geöffnete Vernunft” (Gewissen) und Natur (beide begründet “in der schöpferischen Vernunft Gottes”) als Grundlagen und Rechtsquellen zu erkennen, die letztlich über die Jahrhunderte hindurch auch zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte geführt hätten, erklärte der Papst.

“Von der Überzeugung eines Schöpfergottes her ist die Idee der Menschenrechte, die Idee der Gleichheit aller Menschen vor dem Recht, die Erkenntnis der Unantastbarkeit der Menschenwürde in jedem einzelnen Menschen und das Wissen um die Verantwortung der Menschen für ihr Handeln entwickelt worden”. Die “zu ignorieren oder als bloße Vergangenheit zu betrachten, wäre eine Amputation unserer Kultur insgesamt und würde sie ihrer Ganzheit berauben. Die Kultur Europas ist aus der Begegnung von Jerusalem, Athen und Rom – aus der Begegnung zwischen dem Gottesglauben Israels, der philosophischen Vernunft der Griechen und dem Rechtsdenken Roms entstanden. Diese dreifache Begegnung bildet die innere Identität Europas. Sie hat im Bewußtsein der Verantwortung des Menschen vor Gott und in der Anerkenntnis der unantastbaren Würde des Menschen, eines jeden Menschen Maßstäbe des Rechts gesetzt, die zu verteidigen uns in unserer historischen Stunde aufgegeben ist” forderte Papst Benedikt XVI.

“Dramatisch” seien hingegen aktuelle Tendenzen die besagten: “Was nicht verifizierbar oder falsifizierbar ist, gehört danach nicht in den Bereich der Vernunft im strengen Sinn. Deshalb müssen Ethos und Religion dem Raum des Subjektiven zugewiesen werden und fallen aus dem Bereich der Vernunft im strengen Sinn des Wortes heraus.” Hierzu fordert der Papst eine öffentliche Diskussion. Das “positivistische Konzept von Natur und Vernunft” sei zwar “großartig” und gar “notwendig”, aber es reiche bei weitem nicht aus, sondern “verkleinert den Menschen” und “bedroht seine Menschlichkeit”. Als Antwort appelliert Benedikt XVI, die inneren Fenster zu öffnen und “die Weite der Welt, den Himmel und die Erde” zu sehen “und all dies recht zu gebrauchen lernen”. Hier gelte es auf die “Ökologie des Menschen” zu achten: “Auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muß und die er nicht beliebig manipulieren kann.”

In Anlehnung an die weise Bitte König Salomons an Gott (im Alten Testament der Bibel), appellierte der Papst schließlich: “Ich denke, auch heute könnten wir letztlich nichts anderes wünschen als ein hörendes Herz – die Fähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden und so wahres Recht zu setzen, der Gerechtigkeit zu dienen und dem Frieden”.

Die Rede von Papst Benedikt XVI. im deutschen Bundestag im Wortlaut ist hier vollständig online und (inklusive Empfang und Begrüßung; Papstrede ab Minute 41) hier als Video abrufbar.

Donnerstag, 7. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Romero: The North Face beutet Menschen aus

Heute ist der Welttag für menschenwürdige Arbeit. Darauf weist die Christliche Inititaive Romero (CIR) hin, die deutsche Trägerorganisation der internationalen Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign/CCC) ist. Demnach konnte kaum eine andere Industriesparte in den vergangenen Jahren derart starke Zuwachsraten erzielen wie die Hersteller von Outdoor-Bekleidung.

Marken wie The North Face oder Patagonia sind längst nicht mehr nur bei Bergsteigern und Wanderfreunden beliebt, sondern zunehmend auch im Alltag angesagt. Und die meisten Käufer setzen darauf, dass Outdoor-Kleidung sozial- und umweltverträglich produziert wird. Doch auch namhafte internationale Markenfirmen der Outdoor-Bekleidungsbranche sind mitverantwortlich für Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen sowie für ausbeuterische Arbeitsverhältnisse in ihren weltweiten Zulieferbetrieben, schreibt CIR.

Aktuelle Recherchen der entwicklungspolitischen Organisation haben demnach ergeben, dass in einer Fabrik in El Salvador, in welcher Bekleidung für den Weltmarktführer The North Face und für die populären Outdoor-Marken Patagonia, Marmot und Columbia produziert wird, Hungerlöhne gezahlt werden, gewerkschaftliche Organisierung unterdrückt wird und Arbeiterinnen zu Überstunden gezwungen werden. Outdoor-Unternehmen stehen für das Erleben der Natur, für die Sehnsucht nach fremden Ländern, für Freiheit und Abenteuer. Es sei daher ein Skandal, wie hier Arbeiter ausgebeutet würden, so CIR.

Die Kampagne für saubere Kleidung hatte kürzlich in einer viel beachteten Studie Selbstbild und Realität der Outdoor-Branche untersucht. In Fortsetzung der Studie haben verschiedene Träger der Kampagne weitergehende Recherchen zu konkreten Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen in Fertigungsstätten unternommen. Und prompt drohten auch mehrere deutsche Bekleidungs-Importeure mit rechtlichen Schritten gegen CIR. P.S.: Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

Montag, 11. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Schüler produzieren “Crazy Apples”

Äpfel einmal anders: Das Fruchtgummi der Schüler der Fachschule Laimburg

Das ist doch mal was Innovatives: Am Anfang stand eine Aufgabe für die Schüler der 4. Klasse der Landesfachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg in Südtirol: jene, ein innovatives, nichtalkoholisches Produkt aus Apfelsaft herzustellen. Das Ergebnis waren “Crazy Apples”, ein Fruchtgummi aus Apfelpektin, gänzlich ohne Gelatine und daher rein pflanzlich, entwickelt und produziert an der Schule: nach eigenem Rezept, mit eigenem Logo und einer eigens ausgearbeiteten Vermarktungsstrategie.

“Crazy Apples”, Fruchtgummi aus Apfel-Pektin
Foto: LPA

Die Aufgabenstellung lautete, ein Apfelsaft-Produkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene herzustellen. Die Wahl fiel auf einen von den Schülern kreierten Fruchtgummi: Es galt, die erforderlichen Pektine zu beschaffen und zusammen mit der Küche der Schulmensa der Laimburg, an der Rezeptur zweier Varianten des Fruchtgummis zu tüfteln: einer aus Apfelsaft, einer zweiten aus Apfelsaftkonzentrat.

Damit die Fruchtgummis auch Absatz finden würden, wurde in einem nächsten Schritt mit den Lehrkräften für Marketing und Informatik eine eigene Vermarktungsstrategie samt Logo und Fragebogen zur Kundenzufriedenheit ausgearbeitet.

“Wir haben im Rahmen dieses Projekts interessante Reaktionen bei den Schülern feststellen können”, heißt es bei den Projekt-Verantwortlichen. So sei jede freie Minute genutzt worden, um neue Rezepte für Fruchtgummis zu erarbeiten, zu testen und zu verfeinern. Zudem hätten die Schüler auch bereits an einer Verpackung ihrer Fruchtgummis gearbeitet”, heisst es aus der Laimburg.

Ich liebe Fruchtgummi (ohne künstliche Farben und Aromastoffe): So bleibt mir nur noch, den Schülern zu wünschen, dass ihre Idee und ihr Produkt sich auch auf Dauer wirklich gut verkaufen lässt: und dieser mein Artikel soll ein erster kleiner Schub in diese Richtung sein:-)