Einer der bedeutendsten deutschen und internationalen Preise, der Bambi 2010, wurde am Donnerstag Abend in Babelsberg in Deutschland vergeben. Im Bereich Pop erhielten in der von “Sex in the City”-Star Sarah Jessica Parker moderierten TV-Gala Unheilig (National) und Gossip (International) das begehrte goldene Reh. Der ehemalige deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher wurde mit dem Milleniums-Bambi, Hollywood-Jungstar Orlando Bloom mit dem Charity Bambi und Udo Lindenberg mit dem Bambi für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Der im August verstorbene Regisseuer und Künstler Christoph Schlingensief wurde bei der Gala posthum für sein kulturelles Schaffen geehrt, die blinde Sportlerin Verena Bentele wurde mit dem goldenen Reh in der Kategorie Sport geehrt. Für ihre Erfolge erhielt sie genauso wie die britische Verhaltensforscherin und UNO-Friedensbotschafterin Jane Goodall stehenden Beifall.
Daran, dass es nicht allen Menschen so gut geht, erinnerte die BAMBI-Gesamtverantwortliche Patricia Riekel, die „Stille Helden des Alltags“ für ihr Engagement im Rahmen von Naturkatastrophen auszeichnete. Die BUNTE-Chefin machte auch auf die Arbeit der TRIBUTE TO BAMBI-Stiftung aufmerksam. Der Gründerin des Vereins Ampu Kids, Andrea Vogt-Bohn, überreichte sie einen Scheck in Höhe von 120.000 Euro.
Hans-Dietrich Genscher, Preisträger des Millennium-BAMBIS, rührte das Publikum nicht nur zu Tränen, sondern bekam gleich zwei Mal Standing Ovations. 20 Jahre nach dem Mauerfall erhielt der Ex-Außenminister das goldene Reh aus den Händen des heutigen Amtsinhabers Guido Westerwelle. Wie sehr die historischen Ereignisse Genscher auch zwei Jahrzehnte später noch bewegen, zeigte seine emotionale Dankesrede, die er mit einem Appell beendete: „Europa ist unser aller Zukunft. Wir haben keine andere.“
Weitere Preisträger 2010 sind: Fußballer Mesut Özil (BAMBI für Integration), Hanna Herzsprung (Schauspielerin National), Florian David Fitz (Schauspieler National), und die Nachwuchsschauspielerinnen Jana und Sophia Münster (BAMBI für Talent). Den Publikums-BAMBI, für den die Zuschauer im Vorfeld auch via BAMBI.de abstimmen konnten, gab es für die TV-Serie “Um Himmels Willen“.
Das Musikkonservatorium Claudio Monteverdi in Bozen (Südtirol) ist nun endgültig in den Rang einer Hochschule aufgestiegen, wie das Landespresseamt (LPA) mitteilt. Wer künftig das Konservatorium besuchen will, muss die Matura absolviert haben, schließt sein Studium am Konservatorium aber dafür mit einem Bakkalaureat ab.
Für die entsprechenden Studiengänge hat die Landesregierung am Montag (25. Oktober) den Weg frei gemacht und auch drei Ausnahmen definiert. “Die Kurse zu Lied, Oratorium und Kirchenmusik hat das Konservatorium für uns übernommen, für sie gelten deshalb auch besondere Regeln”, so Landeshauptmann Luis Durnwalder. Diese Kurse stehen demnach nicht nur Anwärtern mit Matura offen.
“Selbstverständlich ist es dann auch nicht möglich, ein Hochschuldiplom zu vergeben, sondern lediglich ein Kursdiplom”, so Durnwalder. Geplant sei aber, auch diese Kurse in den Rang eines Hochschulstudiums zu heben, samt Bakkalaureat. Voerst gelten allerdings gelten vorerst die aktuell neu definierten Ausnahmeregelungen.Insgesamt betreffen die neuen Richtlinien 20 Kurse am Konservatorium Bozen.
Eigentlich gibt es dieses Bläserensemble aus der Wachau schon seit sechs Jahren, als die jüngsten Mitglieder erst 16 Jahre alt waren. Inzwischen besuchen sie alle universitäre Musikausbildungen sind mittlerweile so richtig “voll guat drauf” im guten Sinne: Federpiel.
An sich spielen sie ja nach eigenen Angaben Volksmusik aus dem aktuellen und aus dem “alten” monarchischen Österreich. Aber das, was man von Simon Zöchbauer (Flügelhorn und Zither), Thomas Winalek (Posaune), Ayac Jimenez-Salvador (Trompete), Robert Puhr (Bass), Frederic Alvarado-Dupuy (Klarinette), Philip Haas (Flügelhorn) und Matthias Werner (Posaune) aktuell zu hören und zu sehen bekommt, ist von irgendwelchen immer gleich klingenden unerträglichem volkstümlichen schnulzigen Gesülze unendlich weit entfernt.
Und auch die oft mit viel Liebe und Idealismus vorgetragene Blasmusik unserer heimischen Musikkapellen ist natürlich -aus verständlichen Gründen nicht auf diesem musikalischen und künstlerischen Level. Das ist – unter reinen Hobbymusikanten-auch nicht machbar. Und dennoch gebührt jenen vielen fleissigen Musikantinnen und Musikanten in zahlreichen Musikkapellen und ihren Lehrern und Kapellmeistern im deutschsprachigen Raum an dieser Stelle auch Dank und Anerkennung.
Aber Federspiel sind anders, ganz anders. Das, was Kenner am echten Jazz so lieben, das fühlen diese Musiker und das spielen sie auch. Volksmusik klingt bei ihnen, unabhängig davon, ob sie nunjodeln, singen oder ihre Instrumente blasen, einerseits authentisch und andererseits verbunden mit diesem Augenzwinkern, das erkennen lässt: Musik zu machen: sich so auszuleben, das erfüllt sie und macht sie glücklich. Daher klingt alles, was sie auf der Bühne tun, gleichermassen ungezwungen und locker, wie es hochprofessionell musiziert ist. Dabei ist die Besetzung des Ensembles auch aussergewöhnlich: Zu den Blechbläsern gesellt sich hier eine Klarinette und das sonst häufig vorkommende Horn fehlt vollends.
Natürlich -und der Vergleich sei mir erlaubt- erinnert man sich beim Federspiel-Konzert an DAS österreichische Bläserensemble, an Mnozil Brass (vgl. http://www.redakteur.cc/mnozil-brass-rockt/). Ja, und natürlich haben jene auch einfach noch viel mehr Erfahrung. Aber dies ändert nichts daran, dass Federspiel künstlerisch und musikalisch weit überdurchschnittlich sind: so liebe ich Kunst: so dargeboten erfreut sie mein Herz: Das ist Harmonie aus Kunst und Spass.
Ich wünsche den Mitgliedern von Federspiel weiterhin viel Erfolg und -das sei auch noch erwähnt- ein Künstlerportrait auf Ö1 wäre höchst an der Zeit.
Und hier können Sie die Musik von Federspiel mit Mnozil Brass vergleichen:
Und hier können Sie Federspiel in einem -zugegebenermassen für ihre sonstige Lockerheit eher “braven”- Video bewundern:
Die diesjährige “Lange Nacht der Museen” bot wieder ein vielfältiges Programm, und für jeden Geschmack etwas. Neben den grossen und bekannten – teilweise auch recht überlaufenen – Museen lohnte vorallem ein Besuch der kleineren Museen in Wien.
Moebius beim Klangmix
Auch die Freunde der elektronischen Musik wurden in diesem Jahr bedient, und so fanden sich an diesem Abend zahlreiche Anhänger dieser Musikgattung im “Haus der Musik” ein, um den Klängen der deutschen Elektronik-Pioniere Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius – besser bekannt als Cluster – zu lauschen.
Cluster, die vergangenes Jahr mit “Qua” ihr bereits siebzehntes Album veröffentlichten, gelten neben Kraftwerk, Tangerine Dream und Can als Protagonisten des sogenannten “Krautrock”, der sich in den frühen siebziger Jahren des vegangenen Jahrhunderts als bewusst deutsche Untergrund-Kultur und intellektuelle Gegenbewegung zum angloamerikanischen Rock-Mainstream verstand.
Künstler dieser Epoche, Wegbereiter der künstlich erzeugten Töne, liegen mit ihrem Selbstverständnis elektronischer Klangwelten heute nicht im Abseits wie einst zu Beginn ihrer Karriere, als elektronische Musik oft ein Minderheitenprogramm war und nicht selten als “Knöpfchendreher-Musik” verunglimpft wurde, sondern mitten im Schmelztiegel einer digitalen Welt, deren kreatives Potential sich stets neu erfindet.
Roedelius am Korg
Und so bewiesen Cluster auch im vierzigsten Jahr ihres Bestehens, nichts von ihrer Inspiration, Originalität und Einzigartigkeit verloren zu haben, mit einer Gelassenheit operierten Moebius und Roedelius an ihren Korg- und Pioneer-Instrumentarien, schufen pulsierende Klangfelder mit Disziplin und Prägnanz, mit Einfallsreichtum und Eleganz.
Es gluckerte, brabbelte, fiepte und zirpte, durchbrochen von coolen Beats und Lounge-artigen Soundstrukturen. Hier wurde tatsächlich live arrangiert, transponiert und improvisiert und zwar mit einer solchen Freude am Knöpferldrehen (und dies sprichwörtlich), dass man als Konzertbesucher vor Faszination und Schauen bisweilen sogar aufs Tanzen vergass. Elektronisches Selbstverständnis einer Band, für die die Bezeichnung Kult nicht blosses Schlagwort, sondern verdiente Anerkennung ihrer langen Karriere ist.
Ab sofort täglich ab 14 Uhr bietet das “Last-Minute-Ticket-Corner” in der Tourist-Info Wien auf dem Albertinaplatz stark reduzierte Restkarten von 11 Wiener Bühnen für die Vorstellungen des jeweiligen Tages an. Von Theater über Kabarett bis zu Musicals reicht die Angebotspalette, täglich von 14 bis 17 Uhr. Wer von 14 bis 17 Uhr in die Tourist-Info Wien auf dem Albertinaplatz (Ecke Maysedergasse) kommt, kann dort um bis zu 50 Prozent verbilligte Karten für eine Vorstellung kaufen, die am selben Abend stattfindet – solange der Vorrat reicht.
11 Bühnen machen derzeit bei der Aktion mit: Ronacher und Raimundtheater bieten Restplatzkarten für ihre Musicals um 25 Prozent ermäßigt an. Um 50 % verbilligte Tickets gibt es für das Theater an der Wien und das Marionettentheater im Schloss Schönbrunn. Lachen zum halben Preis lässt es sich in den Kabarett-Häusern Simpl, Palais Nowak und Vindobona. Ebenfalls die Hälfte zahlt man für Last-Minute-Tickets im Rabenhof-Theater, im Theater Drachengasse, im Garage X Theater am Petersplatz, und im Theater-Center-Forum. Für alle beim “Last-Minute-Ticket-Corner” gekauften Tickets wird eine Gebühr von 3,50 Euro pro Karte aufgeschlagen; die Bezahlung des Gesamtpreises muss bar erfolgen, Kreditkarten können nicht akzeptiert werden.
Auch dieses Jahr laden zahlreiche Aussteller und Sammlungen in Wien zur langen Nacht der Museen. Am Samstag, 2.10. – von 18.00 bis 1.00 Uhr Früh – öffnen sich die Pforten von insgesamt 107 Museen und Kultureinrichtungen in Wien (und insgesamt 680 in ganz Österreich). Treffpunkt ist der Heldenplatz. Das Ticket für alle Museen inklusive Shuttlebusse kostet 13 Euro (ermässigt 11 Euro) und ist in ganz Österreich gültig. Geboten wird – neben den eigentlichen Schausammlungen – ein umfangreiches Zusatzprogramm mit Musik und Events.
Dieses Jahr steht die Lange Nacht der Museen im Technischen Museum Wien ganz im Zeichen der Musik. Unter fachkundiger Betreuung können sich die Besucher in der neuen Ausstellung “macht musik” künstlerisch betätigen: z.B. Musik produzieren, akustische und elektronische Instrumente spielen, tanzen oder sich im Rockprobenraum austoben.
Gemeinsam mit dem Musiker und Komponisten Max Hoffmann werden mit neuesten elektronischen Instrumenten Gemeinschaftskompositionen erstellt – denn jeder kann sich in der Ausstellung im Komponieren versuchen. Wer lieber zuhört als selbst spielt, für den werden historische Musikautomaten und elektronische Instrumente zum Klingen gebracht.
Im Haus der Musik (1., Seilerstätte 30) beispielsweise spielen Marko Simsa & Safer Six ab 18.00 Uhr für die kleinen Gäste, danach folgen Herbstrock, die Präsentation der neuen CD von Francis International Airport sowie die Elektronik-Band Cluster. Auch im Wien Museum am Karlsplatz wird um 18.00 Uhr eine Kinderführung angeboten. Um 22.30 Uhr präsentiert Direktor Wolfgang Kos Highlights aus der Sammlung des Museums.
Im MUMOK bringen Herbert Gollini und Helmut Wolfguber, Protagonisten der elektronischen Musikszene in Österreich, bringen die Fassadenplatten des MUMOK (Stoned Tones) zum Klingen. Ihre Liveperformance basiert auf einem speziell für das Museumsgebäude entwickelten System, das sich den Klang der Mayener Basaltlavaplatten des Bauwerks zu eigen macht, der beim Anschlag der unterschiedlich großen, an die Fassade montierten Steinplatten entsteht.
Zudem wird rund um den Ring eine Oldtimer-Straßenbahn aus dem Jahr 1929 die Besucher im 15-Minunten-Takt um den Ring kutschieren, während Stadtverkehrsgeschichte hier hautnah erlebt werden kann.
Die Lange Nacht der Mussen findet neben Wien auch in den anderen Bundesländern statt. Auch spezielle kirchliche Einrichtungen laden zum Besuch: Die Diözesanmuseen von Graz, St. Pölten, Eisenstadt und Klagenfurt und das Salzburger Dommuseum sind ebenso eingebunden wie das Museum im Wiener Schottenstift, die Wallfahrtsbasilika Maria Taferl oder das Bibelzentrum am MuseumsQuartier Wien. Alle Infos zu veranstaltenden Museen und öffentlichen Verkehrsmitteln österreichweit sind online abrufbar.
Am 10.10.2010 erscheint “Gloria”, die neue Maxi-CD von magnam gloriam. Es ist dies die vierte Veröffentlichung von magnam gloriam und die sechste insgesamt seit dem Bestehen (ca. seit einem Jahr) des jungen Wiener Musiklabels elmadonmusic.
“Gloria” ist einerseits angenehm wärmende Mystic-Trance-Musik, also ideal für die herannahende Winterzeit, andererseits bereitet sie schon auf das weihnachtliche “Gloria in Excelsis Deo” vor. Auf der Maxi-CD sind insgesamt vier Versionen dieses neuen Songs in exklusiven Arrangements vertreten und zudem wird als Bonus-Track von magnam gloriam auch ein keltischer Klassiker vollkommen neu interpretiert: “Greensleeves” (“What Child Is This”).
Die virtuelle CD wird wie alle bisherigen Publikationen von elmadonmusic ab 10.10.2010 in allen wichtigen Downloadstores weltweit (z.B. trackitdown, iTunes, Amazon, play.com, Napster…) verfügbar sein.
Hier kann jedoch bereits in jede Version kostenlos hineingehört werden und auf der elmadonmusic-Fanseite bei Facebook stehen einzelne Tracks sogar kostenlos in voller Länge zur Verfügung.
Hier kann in die Neuerscheinung “Gloria” von magnam gloriam reingehört werden:
Und hier können alle (bislang veröffentlichten) Songs aus dem Hause elmadonmusic (magnam gloriam und elmadon) angehört werden:
Disney “Camp Rock – Das Musical” gastiert im November in der Wiener Stadthalle. Und für die Show werden noch Mitwirkende gesucht. Gesucht werden junge Bewegungstalente zwischen 14 und 22 Jahren, die Lust haben, einmal in einer großen Produktion mitzuwirken. Das Casting findet am 9. Oktober 2010 um 14.00 Uhr in die Wiener Stadthalle, Halle F, statt. Anmeldungen sind ab sofort online möglich. Geprobt wird von Oktober bis zur deutschsprachigen Erstaufführung am 25. November 2010. Anmeldeschluss ist der 1. Oktober 2010.
Mit bildgewaltigen, starken Tanzeinlagen und einer beeindruckenden Musikvielfalt aus Rock, Pop, R’n’B und Hip Hop präsentiert sich “Camp Rock – Das Musical” als deutschsprachige Erstaufführung in der Wiener Stadthalle. Die Premiere findet bereits am 25. November 2010 statt. So schnell wurde im deutschsprachigen Raum noch nie ein Musikfilm in einer Bühnenadaption präsentiert.
Nach nur etwas mehr als zwei Monaten nach der Erstausstrahlung von “Camp Rock 2 – The Final Jam” im Disney Channel am 3. September 2010 und der TV Premiere sowie dem Verkaufsstart der DVD im September feiert Disney “Camp Rock – Das Musical” in der Wiener Stadthalle Premiere, organisiert von Wien Holding, Wiener Stadthalle und Performing Center Austria, die (nach eigenen Angaben) Kaderschmiede für die Musicalstars von morgen.
Zum Inhalt: Keine freut sich mehr auf den Sommer voller Spaß und Musik im “Camp Rock” als Mitchie. Endlich sieht sie Shane wieder, der mit seinen Brüdern Nate und Jason auch in diesem Jahr wieder dabei sein wird. Doch als Mitchie ankommt, muss sie feststellen, dass auf der anderen Seite des Sees ein weiteres Musik-Camp, “Camp Star”, eröffnet hat. Mit seinem Hochglanz-Profi-Equipment lockt es nicht nur viele ehemalige “Camp Rock”-Teilnehmer an, auch die meisten Betreuer wandern ab. “Camp Rock” steht kurz vor dem Aus, wären da nicht Mitchie, Shane, seine Brüder und all die Freunde, die kurzerhand selbst in die Rollen der Tanz- und Musiklehrer schlüpfen, um ihr Camp zu retten. Welches Camp das Beste ist, soll sich im ultimativen “Final Jam” – live im TV – entscheiden. Kann “Camp Rock” gegen “Camp Star” bestehen? Und warum muss sich Nate ausgerechnet jetzt in die Tochter des “Camp Star”-Besitzers verlieben …
Hier gibts die Musik aus dem Musical anzuhören:
Und hier gibts die Termine für die Live-Shows in der Wiener Stadthalle, Halle F:
* Premiere: Donnerstag, 25. November 2010, 19.00 Uhr
* Freitag, 26. November 2010, 19.00 Uhr
* Samstag, 27. November 2010, 15.00 Uhr
* Samstag, 27. November 2010, 19.00 Uhr
* Sonntag, 28. November 2010, 15.00 Uhr
* Donnerstag, 2. Dezember 2010, 19.00 Uhr
* Freitag, 3. Dezember 2010, 19.00 Uhr
* Samstag, 4. Dezember 2010, 15.00 Uhr
* Samstag, 4. Dezember 2010, 19.00 Uhr
* Sonntag, 5. Dezember 2010, 15.00 Uhr
Mitte September Stand Wien ganz im Zeichen Hollywoods – über die “Woche der Filmmusik in Wien” wurde hierorts ja schon berichtet. Den Abschluss bildete der zum dritten Mal stattfindende “Hollywood in Vienna” Abend im Wiener Konzerthaus. Filmmusikkompositionen der “klassischen” Musik gleichberechtigt akzeptiert zu sehen, galt über viele Jahre ja als schweres Unterfangen, zu festgefahren war die gesellschaftlich akzeptierte Ansicht, dieses Prädikat nur der “ernsten” Musik zuzugestehen.
Dabei sind -historisch betrachtet- gerade Wien und seine angrenzenden Städte der österreichisch-ungarischen Monarchie die Wiege der symphonischen Filmmusik: Erich Wolfgang Korngold aus Brno/Brünn, Miklós Rózsa aus Budapest und schliesslich Max Steiner aus Wien eroberten mit ihren Filmkompositionen die goldene Ära Hollywoods, inspirieren mit ihren Inszenierungen fast alle heute tätigen Filmmusikkomponisten.
So bildeten “The Sea Hawk” (Korngold) und “Ben Hur” (Rózsa) dann auch den Auftakt, ehe das Programm mit “The Rocketeer” (James Horner) in die Neuzeit schwenkte und sich mit “Indiana Jones” und “Jurassic Park” (John Williams) auf schon Vielgehörtes fokussierte. Und das ist vielleicht ein Umstand, der – trotz aller Perfektion des ORF Radio Symphonie Orchesters Wien unter Dirigent John Axelrod – aus der Sicht des Cineasten kritisch hinterfragt werden könnte:
Warum nur Populäres, wieso nichts Neues? Gerade John Williams Repetoire ans Filmmusik ist breit gefächert, warum nichts aus “Minority Report”, “Amistad” oder “Empire of the Sun” (“Im Reich der Sonne”). Auch ein Auszug aus James Horners “Avatar” konnte im Anschluss nur mässig überzeugen, ob dieser Film und seine Musik das Potential zum Klassiker hat, wird erst die Zeit weisen. Die Welturaufführung von Klaus Badelts “Pirates of the Caribbean” Suite (“Fluch der Karibik”) setzte des Schlusspunkt des ersten Teils und überzeugte nicht nur druck- und schwungvoll inszeniert, sondern auch mit teils zum ersten Mal gehörten Variationen des Grundthemas: Von Klaus Badelt darf in den nächsten Jahren gewiss noch viel erwartet werden.
Der zweite Teil des Abends war Howard Shore gewidmet, dessen musikalisches Schaffen sich über unterschiedliche Genres und Regiesseuren wie David Cronenberg “The Fly” (“Die Fliege”), Jonathan Demme “Silence Of The Lambs” (“Das Schweigen der Lämmer”) über David Fincher (“The Game”) erstreckte, ehe er mit der Filmmusik zu Peter Jacksons “The Lord on the Rings” Trilogie (“Der Herr der Ringe”) jene Popularität und jene Wertschätzung zuteil wurde, die er schon früher verdient hätte. Ein Querschnitt seines musikalischen Schaffens wurde in Form eines Medleys präsentiert, gefolgt von der “Lord of the Rings – Grand Suite” (wie bei Fluch der Karibik ebenfalls eine Welturaufführung) ehe der 1946 in Toronto geborene Komponist mit dem “Max Steiner Award” geehrt wurde. Seinen Score zu “Lord of the Rings” dirigierte Howard zum Abschluss schliesslich selbst und bewies auch hier sein Können.
Zusammenfassend ein sehr gelungener Abend, welcher nicht zuletzt dank der äusserst positiven Publikumsresonanz auch im nächsten Jahr stattfinden dürfte. Und nachdem John Williams Kompositionen schon bei den vergangenen “Hollywood in Vienna” Konzerten vertreten waren, wäre er sicher ein möglicher würdiger Kandidat für den nächsten “Max Steiner Award”.
Christof Unterberger gewinnt den Wiener Filmmusikpreis 2010
Der Wiener Cellist Christof Unterberger hat den Wiener Filmmusikpreis 2010 gewonnen. Er erhielt am 14. September die von der Stadt Wien gestiftete Auszeichnung in Höhe von 7.000 Euro im Rahmen der Film Composers Lounge, wo er seine musikalische Untermalung des Streifens “Der Räuber” auch live vortrug. Die beiden ex Equo am zweiten Platz sind Juan Manuel Abras und Wolfgang Rabl und der dritte Platz ging an den begnadeten Cellisten Thomas Reinhardt. Hintergründe und Infos zum von Reinhard Karger (Professor für Komposition an der Musikuniversität Wien) und Alexander Kukelka (Österreichischer Komponistenbund ÖKB) ausgeschriebenen Wiener Filmmusikpreis sind hier abrufbar.
Wolfgang Radl wird mit dem 2. Platz ausgezeichnet von Prof. Gerold W. Gruber und von Vize-Rektorin Claudia Walkensteiner-Preschl
Am Montag abend wurden die Nachwuchskünstler im Wiener Jazz-Lokal Porgy & Bess im Rahmen der Film Composers Lounge ausgezeichnet. Musikalische Einlagen boten die österreichischen Komponisten und Formationen Gerd Schuller, Mia Zabelka, Quin Huang & Alpar Balazs, Long (Chris Eckman und Rupert Huber), die Sofa Surfers, Lothar Scherpe, Walther Soyka & Karl Stirner sowie Gerhard Gruber, Adula Ibn Quadr und Peter Rosmanith. Fotos der Star-Performances sind hier abrufbar.
Juan Manuel Abras (2. Platz) mit Alexander Kukelka, Gruber und Walkensteiner-Preschl
Am 15. September fand an der Wiener Universität für Musik und darstellende Kunst das International Film Music Symposium Vienna (Wiener Filmmusiksymposium) statt. Neben Vorträgen der Hollywoodkomponisten Howard Shore (“Lord of The Rings“, “Philadelphia”) und Klaus Badelt (“Pirates of The Caribbean – The Curse of the Black Pearl”) und dem Co-Produzenten des Films “Lord Of The Rings” Rick Porras, boten Christian Kardeis (Vienna Symphonic Library), Wolfgang Schlögl (Sofa Surfers), Klaus Badelt und der österreichische Dirigent, Arrangeur und Komponist Christian Kolonovits Kompositions-Workshop und trafen sich Kolonovits und die Regie-Legende Peter Patzak (“Kottan ermittelt”) zum öffentlichen Talk.
Thomas Reinhardt schafft den 3. Platz (hier mit Gruber und Walkensteiner-Preschl)
Howard Shore kündigte bei der Pressekonferenz die Veröffentlichung seines Scores für den teils in Wien gedrehten “Freud”-Film von David Cronenberg mit November 2010 an. Bei seinem Workshop für Komponisten und Filmmusik-Freaks erklärte Klaus Badelt, dass er es liebt “Fehler zu machen”, also Musik zu schreiben und diese immer wieder neu zu überarbeiten. Zuerst stehe die musikalische Idee, die lediglich 10 Prozent des Aufwandes bedeute, die anschliessende Feinarbeit hingegen würde die restliche Zeit bis zur Veröffentlichung benötigen. Sein Produktionsteam sei eine Art “Architektenteam” mit klaren Aufgabengebieten für jeden Mitarbeiter.
Hollywood-Komponist Klaus Badelt hielt einen Kompositions-Workshop
Der realistischste Weg zum Erfolg beginne als “Kaffeekocher” in einer Musikproduktionsfirma, so habe er auch nach seiner Zeit als Komponist in Deutschland für TV-Serien und Werbung in Kalifornien seine Tätigkeit bei Hans Zimmer begonnen. Zudem müsse man “sich selbst der grösste Kritiker sein”. Aber “Filmmusik zu schreiben kann man nicht lernen”.
Klaus Badelt beim Kompositionsworkshop
Er beginne einen Track meistens mit Strings oder mit Piano anschliessend würden dann unzählige Variationen programmiert und arrangiert und allen Beteiligten (Produzent, Regisseur…) online zur Verfügung gestellt, bis schliesslich zwischen 80 und 140 Spuren vorhanden sind und der Track bereit ist für die Orchesteraufnahme. Badelts persönlichen Lieblings-Kompositionen -auf deren Veröffentlichung er nach eigenen Angaben keinen Einfluss hat, auch weil die dafür nötigen Rechte meist die Filmproduktionsfirma innehat- sind übrigens “Pour Elle” (2008), “Der kleine Nick” (2009) und “The Promise” (2006).