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Sonntag, 24. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

Bläserensemble Federspiel: Harmonie aus Kunst und Spass

Eigentlich gibt es dieses Bläserensemble aus der Wachau schon seit sechs Jahren, als die jüngsten Mitglieder erst 16 Jahre alt waren. Inzwischen besuchen sie alle universitäre Musikausbildungen sind mittlerweile so richtig “voll guat drauf” im guten Sinne: Federpiel.

An sich spielen sie ja nach eigenen Angaben Volksmusik aus dem aktuellen und aus dem “alten” monarchischen Österreich. Aber das, was man von Simon Zöchbauer (Flügelhorn und Zither), Thomas Winalek (Posaune), Ayac Jimenez-Salvador (Trompete), Robert Puhr (Bass), Frederic Alvarado-Dupuy (Klarinette), Philip Haas (Flügelhorn) und Matthias Werner (Posaune) aktuell zu hören und zu sehen bekommt, ist von irgendwelchen immer gleich klingenden unerträglichem volkstümlichen schnulzigen Gesülze unendlich weit entfernt.

Und auch die oft mit viel Liebe und Idealismus vorgetragene Blasmusik unserer heimischen Musikkapellen ist natürlich -aus verständlichen Gründen nicht auf diesem musikalischen und künstlerischen Level. Das ist – unter reinen Hobbymusikanten-auch nicht machbar. Und dennoch gebührt jenen vielen fleissigen Musikantinnen und Musikanten in zahlreichen Musikkapellen und ihren Lehrern und Kapellmeistern im deutschsprachigen Raum an dieser Stelle auch Dank und Anerkennung.

Aber Federspiel sind anders, ganz anders. Das, was Kenner am echten Jazz so lieben, das fühlen diese Musiker und das spielen sie auch. Volksmusik klingt bei ihnen, unabhängig davon, ob sie nunjodeln, singen oder ihre Instrumente blasen, einerseits authentisch und andererseits verbunden mit diesem Augenzwinkern, das erkennen lässt: Musik zu machen: sich so auszuleben, das erfüllt sie und macht sie glücklich. Daher klingt alles, was sie auf der Bühne tun, gleichermassen ungezwungen und locker, wie es hochprofessionell musiziert ist. Dabei ist die Besetzung des Ensembles auch aussergewöhnlich: Zu den Blechbläsern gesellt sich hier eine Klarinette und das sonst häufig vorkommende Horn fehlt vollends.

Natürlich -und der Vergleich sei mir erlaubt- erinnert man sich beim Federspiel-Konzert an DAS österreichische Bläserensemble, an Mnozil Brass (vgl. http://www.redakteur.cc/mnozil-brass-rockt/). Ja, und natürlich haben jene auch einfach noch viel mehr Erfahrung. Aber dies ändert nichts daran, dass Federspiel künstlerisch und musikalisch weit überdurchschnittlich sind: so liebe ich Kunst: so dargeboten erfreut sie mein Herz: Das ist Harmonie aus Kunst und Spass.

Ich wünsche den Mitgliedern von Federspiel weiterhin viel Erfolg und -das sei auch noch erwähnt- ein Künstlerportrait auf Ö1 wäre höchst an der Zeit.

Und hier können Sie die Musik von Federspiel mit Mnozil Brass vergleichen:

Und hier können Sie Federspiel in einem -zugegebenermassen für ihre sonstige Lockerheit eher “braven”- Video bewundern:

Federspiel mit “On The Road To Lisdoonvarna”