Mit ‘Kinder’ getaggte Artikel

Donnerstag, 11. März 2010, von Elmar Leimgruber

Jeder zweite 11-19-Jährige Südtiroler trinkt Alkohol

Jeder sechste Südtiroler (16 Prozent) zwischen 11 und 13 Jahren hat bereits Alkohol konsumiert, in der Altersspanne zwischen 11 und 19 Jahren sind es mit 49,6 Prozent knapp die Hälfte. Dies geht aus einer Mehrzweckerhebung der Haushalte 2009 des Italienischen Statistikamtes (ISTAT) hervor. Die Ergebnisse, auf Südtirol bezogen, hat nun das Südtiroler Statistikamt (ASTAT) bekanntgegeben.

Demnach sind die 20-29-Jährigen Spitzenreiter beim Alkoholkonsum (45,2 Prozent) , gefolgt von den 30-39-Jährigen mit 20 Prozent und von den den 11-19-Jährigen mit 15,8 Prozent. Ein Fünftel/Sechstel (17,2 Prozent) aller Südtiroler trinkt an einem einzigen Abend mehr als sechs Gläser alkoholische Getränke, wobei vor allem Männer auch zu Alkohol ausserhalb der Mahlzeiten greifen.

2,0% der Befragten geben an, täglich Wein oder andere alkoholische Getränke außerhalb der Mahlzeiten zu trinken. 10,1% tun dies ein paar Mal in der Woche, 38,3% seltener und 49,6% nie. Männer konsumieren häufiger als Frauen alkoholische Getränke außerhalb der Mahlzeiten: Laut ASTAT trinken 61 Prozent der Südtiroler Frauen nie bzw. 33,4 Prozent selten Alkohol, während diese Zahlen bei den Männern bei 37,8 Prozent (nie) und bei 43,4 Prozent (selten) liegen. Täglich zum Glas greifen laut dieser Statistik 0,1 Prozent der Südtiroler Frauen und 3,9 Prozent der Männer.

Was mich hier gewaltig stört: und dies sollte vor allem Politikern und Eltern zu denken geben: Wie kommen bereits 11-13-Jährige zu Alkoholkonsum?

Verbote bringen meines Erachtens -gerade in diesem Alter- wenig bis nichts. Hier ist das Vorbild der Erwachsenen gefragt: Es darf nicht der Eindruck erweckt werden, dass es ein Zeichen von Erwachsensein und Reife ist, Alkohol zu trinken und erst recht nicht, dass Alkohol in oder cool wäre oder gar Probleme lösen könnte.

Auch in Südtirol ist das Betrunkensein gesellschaftsfähig und wird meistens toleriert, sogar, wenn es sich bei den Betroffenen offensichtlich um Alkoholkranke oder gar um Kinder handelt. Da muss sich einfach was ändern: Nicht durch persönliche Verbote, sondern durch authentische Vorbilder und überzeugende Argumente: Alkoholismus ist eine schwere unheilbare Krankheit, die lebenslang bleibt, was vielen offenbar nicht bewusst ist. Und da tragen wir Erwachsene eben eine grosse Verantwortung Kindern und Jugendlichen gegenüber.

Auch, wenn Alkohol -mässig genossen- grundsätzlich nicht schädlich ist: Alles mit Mass und Ziel und keinesfalls zu früh und und viel und zu oft.

Samstag, 20. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Berlinale 2010: Gold an türkischen Film “Bal”, an Östlund, Schygulla und Kohlhaase

Der begehrte Goldene Bär
Bild: berlinale.de

kulturia.com präsentiert hier nicht nur Schlagzeilen zur Berlinale 2010, sondern wirklich alle vergebenen Preise, auch jene, die in der sonstigen Berichterstattung meist nicht vorkommen:

Die Schauspielerin Hanna Schygulla und Drehbuchautor und Regisseur Wolfgang Kohlhaase wurden anlässlich der ihnen gewidmeten Hommage auf den 60. Internationalen Filmfestspielen Berlin mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Eine Auswahl von je fünf Filmen aus ihren Oeuvres wurde im Rahmen der Hommage 2010 gezeigt. Regie-Altmeister Yoji Yamada, die Gründer des Forums Ulrich und Erika Gregor sowie die Gießerei Noack wurden mit der Berlinale Kamera geehrt.

Die türkische Produktion “Bal” (“Honig”) von Semih Kaplanoglu wurde bei der diesjährigen 60. Berlinale als bester Film mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

- Die weiteren Auszeichnungen im Bereich Preise Internationale Jury unter der Leitung von Festival-Chef Werner Herzog:

Silberner Bär – Großer Preis der Jury:

Eu cand vreau sa fluier, fluier (If I Want To Whistle, I Whistle) von Florin Serban

Silberner Bär – Beste Regie:

Roman Polanski für The Ghost Writer (The Ghost Writer)

Silberner Bär – Beste Darstellerin:

Shinobu Terajima in Caterpillar (Caterpillar) von Koji Wakamatsu

Silberner Bär – Bester Darsteller:

Grigori Dobrygin in Kak ya provel etim letom (How I Ended This Summer) von Alexei Popogrebsky

und ex aequo:

Sergei Puskepalis in Kak ya provel etim letom (How I Ended This Summer) von Alexei Popogrebsky

Silberner Bär – Herausragende Künstlerische Leistung in der Kategorie Kamera:

Pavel Kostomarov für die Kamera in Kak ya provel etim letom (How I Ended This Summer) von Alexei Popogrebsky

Silberner Bär – Bestes Drehbuch:

Wang Quan’an und Na Jin für Tuan Yuan (Apart Together) von Wang Quan’an

Alfred-Bauer-Preis: In Erinnerung an den Gründer des Festivals, für einen Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet:

Eu cand vreau sa fluier, fluier (If I Want To Whistle, I Whistle) von Florin Serban

- Den Preis in der Kategorie für den Besten Erstlingsfilm erhielt Sebbe von Babak Najafi. Dieser, dotiert mit 50.000 Euro wird sektionsübergreifend an einen Debütfilm aus dem Wettbewerb, dem Panorama, dem Forum oder der Sektion Generation vergeben. Der Preis wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet.

Berlinale-Palast
Bild: berlinale.de

- Die Berlinale Shorts Preise (für Kurzfilme):

Der Goldene Bär geht an: Händelse Vid Bank von Ruben Östlund (Schweden)

Der Silberne Bär geht an: Hayerida von Shai Miedzinski (Israel)

Das Stipendium des DAAD Künstlerprogramms in Berlin geht an: Adrian Sitaru (Rumänien) für Colivia

Die Nominierung für den europäischen Kurzfilmpreis (EFA) geht an: Venus vs Me von Natalie Teirlinck (Belgien).
- Preise der Generation Kplus Kinderjury:
Gläserner Bär für den besten Film: Shui Yuet Sun Tau von Alex Law
Lobende Erwähnung: This Way of Life von Thomas Burstyn
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm: Franswa Sharl von Hannah Hillard
Lobende Erwähnung: Indigo von Jack Price

- Preise der Generation 14plus Jugendjury:

Gläserner Bär für den Besten Film: Neukölln Unlimited von Agostino Imondi und Dietmar Ratsch
Lobende Erwähnung: Dooman River von Adam Elliot
Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: Az Bad Beporsid von Batin Ghobadi
Lobende Erwähnung: Ønskebørn von Birgitte Stærmose

- Generation Kplus Internationale Jury 2010 :

Großer Preis des Deutschen Kinderhilfswerks für den besten Spielfilm: Boy von Taika Waititi
Lobende Erwähnung: Yeo-haeng-ja von Ounie Lecomte
Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerks für den besten Kurzfilm: Apollo von Felix Gönnert
Lobende Erwähnung: The Six Dollar Fifty Man von Mark Albiston und Louis Sutherland
- Die Preise der Ökumenischen Jury gehen an:
Der Preis für einen Film aus dem Wettbewerb geht an Bal | Honey von Semih Kaplanoglu
Der Preis für einen Film aus dem Panorama geht an Kawasakiho ruze | Kawasaki’s Rose von Jan Hrebejk
Der Preis für einen Film aus dem Forum geht an Aisheen [Still Alive in Gaza] von Nicolas Wadimoff
- Die Preise des internationalen Verbands der Filmkritik:
Preis für einen Film aus dem Wettbewerb: En Familie | A Family Regie: Pernille Fischer Christensen
Preis für einen Film der Sektion Panorama: Parade Regie: Isao Yukisada
Preis für einen Film der Sektion Forum: El vuelco del cangrejo | Crab Trap Regie: Oscar Ruíz Navia

- Der Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater geht an Shahada von Burhan Qurbani

- Preise der C.I.C.A.E.: Kawasakiho ruze | Kawasaki’s Rose von Jan Hrebejk und Winter’s Bone von Debra Granik

“Label Europa Cinemas”: Die Fremde | When We Leave unter der Regie von Feo Aladag

- Teddy – schwul-lesbischer-transidentischer Filmpreis:
Bester Spielfilm: The Kids Are All Right von Lisa Cholodenko
Bester Dokumentarfilm: La bocca del lupo | The Mouth of the Wolf von Pietro Marcello
Bester Kurzfilm: The Feast Of Stephen von James Franco
Teddy Jury Award: Open von Jake Yuzna

Dialogue en perspective: Lebendkontrolle | Outside von Florian Schewe

- Caligari-Filmpreis: La bocca del lupo | The Mouth of the Wolf von Pietro Marcello

- NETPAC-Preis: Yi yè Tái bei | Au revoir Taipei von Arvin Chen

- Friedensfilmpreis: Son Of Babylon von Mohamed Al-Daradji

- Amnesty International Filmpreis: Son Of Babylon von Mohamed Al-Daradji und ex aequo Waste Land von Lucy Walker, João Jardim, Karen Harley

- Femina-Film-Preis: Reinhild Blaschke für das Szenenbild in Im Schatten (In the Shadows) von Thomas Arslan (Forum)

- Leser- und Publikumspreise:

Panorama Publikumspreis: Waste Land von Lucy Walker, João Jardim, Karen Harley

Leserpreis der “Berliner Morgenpost”: En ganske snill mann | A Somewhat Gentle Man von Hans Petter Moland

Der Leserpreis der “Siegessäule” ELSE: Postcard To Daddy von Michael Stock

Leserpreis des “Tagesspiegel”: Winter’s Bone von Debra Granik

- Preise des Berlinale Talent Campus:

Berlin Today Award für Jonah and the Vicarious Nature of Homesickness

Score Competition: Camilo Sanabria (Kolumbien)

Samstag, 20. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Berliner Philharmoniker musizieren für UNICEF: Internet-Live-Übertragung

Die Berliner Philharmoniker geben heute abend ein Benefiz-Konzert zugunsten der UNICEF-Nothilfe für Haiti. Die Veranstaltung ist seit Langem ausverkauft. Musikfreunde in der ganzen Welt können dennoch am Benefiz-Event für das Kinderhilfswerk der UNO unter der Leitung von Chefdirigent Sir Simon Rattle teilnehmen: Das Konzert aus in der Berliner Philharmonie wird ab 20.00 Uhr im Internet live in der Digital Concert Hall unter http://dch.berliner-philharmoniker.de übertragen.

Zum Abschluss seines Beethoven-Zyklus interpretiert das Orchester Beethovens viertes Klavierkonzert , “San Francisco Polyphony” von Ligeti sowie die zweite Symphonie von Sibelius. Solistin des Abends ist die japanische Star-Pianistin Mitsuko Uchida.

Ein Mitschnitt wird im Anschluss an die Live-Übertragung auch im Online-Video-Archiv abrufbar sein. Alle Erlöse des Live-Konzerts und der digitalen Übertragung (Online-Preis: 9,90 Euro) gehen an die UNICEF-Nothilfe in Haiti.

Die Berliner Philharmoniker sind internationaler UNICEF-Botschafter – als erste Institution in diesem Ehrenamt. “Insbesondere die Kinder brauchen jetzt unsere Hilfe, wenn sie eine bessere Zukunft haben sollen. Genießen Sie das Konzert und helfen Sie uns helfen”, sagte Simon Rattle.

Und hier können Sie in Musik von Beethoven, interpretiert von den Berliner Philharmonikern reinhören:

Und falls Sie weniger auf Klassik stehen: hier können Sie durch den Kauf völlig neuer Versionen von Popklassikern ebenfalls Haiti helfen:

Dienstag, 16. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Karneval ist uns egal, dafür wollen wir die Staatsschulden loswerden

Die passende Meldung zum Faschingsdienstag und zur Rückkehr in die “Normalität”:

Dem närrischen Faschingstreiben steht die Mehrheit der Deutschen gleichgültig gegenüber. In einer Umfrage für das Hamburger Magazin “stern” sagte jeder Zweite (52 Prozent), der Karneval sei ihm egal. 15 Prozent finden ihn sogar “schrecklich”. Immerhin ein Drittel (33 Prozent) begeistert sich aber für Pappnase und Konfetti. Uneinigkeit herrscht bei der Frage, ob das Fernsehen zu viel über Karnevalsumzüge und -sitzungen berichtet: 41 Prozent bejahen dies, knapp die Hälfte (47 Prozent) ist mit dem derzeitigen Angebot zufrieden. Zwei Prozent würden sogar gern noch mehr sehen.

Derzeit beschäftigen hingegen die gigantischen Staatsschulden, die Deutschland, aber auch andere EU-Staaten auftürmen, die Bundesbürger am meisten. Im Sorgenbarometer des “stern” sagten fast zwei Drittel der Bürger (62 Prozent), sie befürchteten, dass dieser Schuldenberg eines Tages nicht mehr bezahlbar sei. Allein Bund, Länder und Kommunen in Deutschland müssen sich dieses Jahr voraussichtlich mehr als 145 Milliarden Euro neu leihen.

Auf dem zweiten Platz folgt die Sorge um die Ausbildung der Kinder. 61 Prozent der Befragten erklärten, sie hätten große oder sehr große Angst, dass die Kinder in Deutschland keine vernünftige Ausbildung erhalten. Dieses Thema wurde zum ersten Mal im Sorgenbarometer abgefragt. Auf Platz drei und vier liegen die Sorge vor einem Anstieg der Arbeitslosigkeit (59 Prozent) und unsicheren Renten (56 Prozent).

Sprunghaft gestiegen ist die Furcht, dass die Politiker ihren Aufgaben nicht gewachsen sind. Im letzten Sorgenbarometer des stern Mitte November 2009 hatten 44 Prozent der Deutschen diese Angst, jetzt fürchten sich 55 Prozent davor.

Weitere Sorgen der Deutschen sind, dass sich der Zustand der Umwelt verschlechtert (54 Prozent, -2),  die Angst vor Inflation (44 Prozent, +5) und einem Einbrechen der Konjunktur (41 Prozent, +5). Eher gering ist die Angst vor Spannungen mit Ausländern (39 Prozent, +4) oder Kriegen mit deutscher Beteiligung (36 Prozent, +4). Unter den Berufstätigen ist die Furcht vor einem Jobverlust deutlich gesunken: Nur noch 19 Prozent der Beschäftigten rechnen damit. Im November 2009 waren es 26 Prozent.

Datenbasis: 1005 repräsentativ ausgesuchte  deutsche Bundesbürger Anfang Februar 2010, durchgeführt vom Forsa-Institut, Berlin, im Auftrag von “stern”.

Die Fastenzeit kann kommen…

Dienstag, 26. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Vorbildlich: Südtirol fordert Rente für Mütter

Knapp 109.000 Südtiroler und Südtirolerinnen beteiligten sich an Unterschriftenaktion für Mütter-Rente

Knapp 109.000 Südtirolerinnen und Südtiroler fordern die Anerkennung von mindestens 2 Jahren Rente pro Kind. Südtirol hat etwa 501.000 Einwohner , demnach hat bei der Unterschriftensammlung zum Thema “Danke Mami” jeder vierte bis fünfte Südtiroler unterschrieben, was ein sensationelles Ergebnis ist. Die Unterschriften wurden gestern den Südtiroler Parlamentariern Luisa Gnecchi, Oskar Peterlini, Siegfried Brugger, Karl Zeller und Manfred Pinzger übergeben, mit dem Auftrag im italienischen Parlament in diese Richtung tätig zu werden.

Gemeinsam hatten die Frauenbewegung der regierenden Südtiroler Volkspartei (SVP), Katholische Frauenbewegung, Katholischer Familienverband, KVW-Frauen, Südtiroler Bäuerinnen, Landesbeirat für Chancengleichheit, aeb, ArbeitnehmerInnen, Junge Generation in der SVP und LVH-Frauen landesweit Unterschriften gesammelt, um die Forderung nach der Anerkennung von 2 Rentenjahren pro Kind zu bekräftigen. Der Kreis der Unterstützenden war mit der Bekanntgabe der Aktion rasch gewachsen: Patronate, Gewerkschaften, verschiedenste Vereine und unzählige Einzelpersonen haben sich der Initiative angeschlossen und haben zum grossartigen Ergebnis von 108.802 Unterschriften beigetragen.

Die Ergebnisse der Aktion werden jetzt auch an unseren Verteiler in den anderen Regionen Italiens weitergeleitet, um auch dort die Aktion verstärkt bekanntzumachen. In einigen Regionen wird bereits auch gesammelt, in anderen muss die Aktion erst anlaufen. Mit Unterstützung der Präsidenten des ACLI und des Verbandes der Familienorganisationen soll auch eine Unterstützungserklärung der Sozial- und Familienverbände erreicht werden.

Das nenne ich mal eine vorbildliche Aktion, die auch in Österreich, in der Schweiz und in Deutschland Schule machen sollte: Es ist höchst an der Zeit, dass der Beruf Mutter und Hausfrau auch vom Staat als solcher anerkannt und bei der Rente auch entsprechend finanziell gewürdigt wird. Es muss Schluss damit sein, dass Frauen, die zuhause bei ihren Kindern sind, geächtet werden von anderen. Und es ist skandalös, wenn sie glauben -aufgrund einer vollkommen falschen öffentlichen Meinung- sich schämen zu müssen , “nur” Hausfrau und Mutter zu sein. Im Gegenteil: Sie leisten einen äusserst wertvollen und unverzichtbaren Beitrag für die Kinder und auch für die ganze Gesellschaft.

Apropos Volksabstimmungen: Diese sind überflüssig und sinnlos und nichts als Pseudodemokratie und populistisch, wenn man die Ergebnisse vorher schon weiss wie beispielsweise aktuell bei denen in Wien und im Burgenland: in beiden Ländern stehen natürlich Landtagswahlen vor der Tür.

Wenn man schon Volksabstimmungen durchführt, dann sollte man auch wirklich entscheidende Fragen stellen wie beispielsweise jene nach einer Rente für Mütter und vielleicht auch eine (nicht nach einer geänderten, sondern nach einer Ausschreibung und einem öffentlichen Wettbewerb komplett) neuen Bundeshymne für Österreich. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema…

Montag, 25. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Österreich, Land der rauchenden Kinder – Öffentliches Bewusstein muss sich ändern

Ländervergleich: Rauchen und Trinken; Tabelle der OECD

Österreich ist offenbar ein Schlaraffenland für Raucher, speziell für rauchende Kinder: In keinem anderen OECD-Land ist der Anteil der 15 jährigen Raucher so hoch wie in Österreich, kritisiert die NÖ Gebietskrankenkasse in einer Aussendung. Besonders deutlich ist der Abstand zu anderenLändern bei den Mädchen. Auch die Zeitschrift Profil berichtet, dass im Guinness-Buch der Rekorde Österreich punkto Raucherdichte “Weltmeister” ist – und zwar vor Griechenland und Ungarn. Das “Einstiegsalter” liegt bereits bei elf Jahren!

Daher setzt das österreichische Rauchertelefon (0810 810 013) einen Beratungs- und Vorsorgeschwerpunkt für Jugendliche, um diese Problematik zu thematisieren und individuell Hilfe beim Rauchstopp zu bieten. Denn gerade das Rauchertelefon hat für Jugendliche das ideale Setting: Unkompliziert, ohne Terminvereinbarung und Schwellenangst erfolgt die telefonische, persönliche Beratung durch ausgebildete Psychologinnen der NÖ Gebietskrankenkasse. Und sein Handy hat schließlich jeder Jugendliche stets mit dabei.

Speziell für Jugendliche gibt es einen eigenen Folder, der unter www.rauchertelefon.at bestellt werden kann bzw. zum Download zurVerfügung steht. Darüber hinaus haben die Psychologinnen einen eigenen Leitfaden für die Beratung von Jugendlichen entwickelt, um auf die besonderen Bedürfnisse von jungen Menschen eingehen zu können.

Im Jahr 2009 ist der Anteil der jugendlichen Anrufer (bis 18 Jahre) auf über 30 % angestiegen. Zum Teil handelte es sich um “Testanrufe”, bei denen es vorrangig um Klärung des Angebots und
erste Informationsvermittlung geht (z. B. Hinweis auf die Homepage…). Viele Jugendliche fragen jedoch nach konkreten Tipps und Unterstützung, um das Rauchen zu beenden. Als Motivation dienen Vorteile wie Geldersparnis und körperliche Fitness.

Erreichbar ist das Rauchertelefon, das durch Sozialversicherungsträger, Länder und dem Bundesministerium für Gesundheit getragen wird, von Montag bis Freitag zwischen 13:00 und 18:00 Uhr.

Wen wundert es, dass bereits 11-Jährige zum Glimmstengel greifen, wenn in Österreich Rauchen noch immer als cool und erwachsen gilt. Wenn man in Österreich Rauchverbote als Intoleranz bezeichnet, ist rebellisches Trotzverhalten von Heranwachsenden durchaus verständlich. In kaum einem anderen westeuropäischen Land wird der Tabakkonsum so hofiert, ist man von politischer Seite so “rücksichtsvoll” der Raucherlobby gegenüber und so rücksichtslos Nichtrauchern und Kindern gegenüber und man wagt es nach wie vor nicht, die Zeichen der Zeit zu erkennen, ein generelles Rauchverbot einzuführen.

Schockiert und entrüstet zu sein über rauchende Kinder ist heuchlerisch, und Kindern das Rauchen verbieten zu wollen, hält sie nicht davon ab, es bringt sie nur dazu, es noch heimlicher zu tun: Das öffentliche Bewusstein muss sich ändern: So lange das Rauchen für viele Erwachsene als leider positives Zeichen von Genuss und Freiheit gesehen und bezeichnet wird anstatt für Krebs und Sucht (für die es eigentlich steht), werden auch Kinder an dieser “Genusswelt” teilhaben wollen. Es muss sich daher im öffentlichen Bewusstsein was ändern, Erwachsene müssen wieder mehr positive Vorbilder sein und es muss einfach endlich ein umfassender gesetzlicher Nichtraucherschutz her, auch um jene, die aufhören wollen zu rauchen, darin zu unterstützen.

Sie dazu auch meine früheren Beiträge hier, z.B.: Alles Tabak und Schall und Rauch.

Der OECD-Ländervergleich ist übrigens hier downloadbar.

Samstag, 23. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Seid mir gegrüsst und geehrt, grosse weibliche und männliche Söhne der Heimat!

Mal abgesehen davon, dass man nicht gleich mit Klage drohen muss, wenn man seine Rechte verletzt sieht:

Ja ich finde, dass Autoren (und wenn sie schon verstorben sind, auch ihre Rechtenachfolger ) die Möglichkeit haben müssen, darauf zu bestehen, dass der Text so bleibt, wie er geschrieben wurde.

Und abgesehen davon, dass Mozart (oder war es doch wer anderer?), von dem die Melodie der österreichischen Bundeshymne stammt, nicht im 20., sondern schon vor Jahrhunderten verstorben ist (und wer weiss, vielleicht würde er sie heute wirklich ganz anders komponieren): Gegen musikalische Neuarrangements spricht überhaupt nichts (und noch lebende Komponisten schneiden sogar noch finanziell mit: bei genehmigten Arrangements: 75% und bei ungenehmigten erhalten sie sogar 100 Prozent der Tantiemen). Texte hingegen verfälschen zu leicht die Intentionen von Autoren: Daher muss Literatur auch so bleiben, wie sie ist.

Der Text der österreichischen Bundeshymne wurde 1947, also Mitte des 20. Jahrhunderts geschrieben, also zu einem Zeitpunkt, wo es bereits zahlreiche bedeutende Frauen (z.B. Bertha von Suttner, die Kaiserinnen Elisabeth und Maria Theresia, Marie von Ebner-Eschenbach;) also “Töchter” gab, die auch durch diese Hymne geehrt werden sollten und wurden und werden.

Ich unterstelle es niemanden, aber der Verdacht liegt nahe, dass solche Aussagen einem Minderwertigkeitsgefühl (das Geschlecht jenes Menschen, der Grosses vollbringt, ist doch sowas von egal: er ist Mensch) entspringen, wenn man behauptet, sich als Frau nicht angesprochen oder geehrt zu fühlen, wenn in der Hymne von der “Heimat grosser Söhne” die Rede ist. Alle grossen Frauen in der Geschichte prägten ihre Zeit nachhaltig und wussten auch oft über ihre grosse Bedeutung als Söhne ihrer Heimat Bescheid, obwohl sie vielleicht manchmal zu ihren Lebzeiten zu wenig beachtet wurden.

Und das sage ich, obwohl ich schon zu oft die Erfahrung gemacht habe, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, über dieses Thema sachlich (es hat aber auch nicht im Geringsten was mit Gleichberechtigung oder gar Geringschätzung zu tun) diskutieren, sondern sehr empfindlich auf dieses eigentlich rationale Thema reagieren. Leider.

Mich erinnert diese ganze derzeitige Situation an jahrelange Diskussionen innerhalb der katholischen Kirche, wo nach zahlreichen Interventionen sogar biblische Texte, die selbstverständlich immer schon sowohl an männliche als auch weibliche Brüder gerichtet waren, plötzlich Brüder und Schwestern als ausdrücklich genannte (und damit gedoppelte) Adressaten hatten. Wenn jemand die klassische Ansprache nicht versteht und sich psychologisch akzeptierter fühlt, weil es mittlerweile halt schon anders üblich ist: bitte, mir solls recht sein: notwendig ist es keinesfalls.

Aber jetzt geht die selbe unsinnige Diskussion im Zusammenhang mit der Bundeshymne schon wieder los, natürlich losgetreten von der streitbaren Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) und unterstützt durch ihre Kollegin Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (ebenfalls SPÖ), die den Text der Bundeshymne sogar grundsätzlich textlich abändern möchte. Echt kurios in diesem Zusammenhang: Auch ÖVP-Familienministerin Maria Rauch-Kallat wollte vor 5 Jahren, als sie noch in Amt und Würden war, diese Textzeile abändern lassen. Aber aus Respekt vor literarischen Texten sollte man diese niemals abändern.

Dabei gehört Christina Stürmer zweifelsohne -zumindest in der Gegenwart- zu den grossen Söhnen der Heimat. Dennoch, und das muss ich an dieser Stelle ebenfalls kritisieren: in einer Ehrung der Grossen des Landes historische (und über teils Jahrhunderte geehrte) Persönlichkeiten wie Siegmund Freud, Wolfgang Amadeus Mozart auch aktuelle Persönlichkeiten wie z.B. Christl, Didi Constantini und Brigitte Ederer reinzunehmen (die rein subjektiv ausgewählt wurden und vielleicht mal in die Geschichte Österreichs eingehen werden oder auch nicht): also auch das geht nicht. Und ich wundere mich darüber, dass das vor mir noch niemand kritisiert hat.

Wie minderwertig und unterdrückt muss man sich doch selbst als Ministerin fühlen, wenn man ein Problem damit hat, bedeutende Frauen der österreichischen Geschichte genauso als grosse Söhne der Heimat zu sehen wie ihre männlichen Kollegen: Gerade die Bezeichnung Söhne macht keinen Unterschied, ob eine Frau oder ein Mann Grossartiges geleistet hat: Und genau das ist meines Erachtens das einzig Sinnvolle.

Dasselbe trifft auch auf die biblische Ansprache “Brüder” zu: sie gilt für Männer und Frauen gleichermassen: sowohl was die Lehre betrifft als auch die Gebote. Und sonderbarerweise verlangt da auch niemand, dass beispielsweise das Gebot: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau auch ergänzt wird durch: Du sollst nicht begehren deines Nächsten Mann: Es ist eben selbstverständlich, dass allgemein alles (wenn nicht ausdrücklich anders angegeben) für Männer und für Frauen in gleicher Weise gilt.

Die ganze Diskussion derzeit ist mühsam , langweilig und überflüssig: Mal abgesehen davon, dass die Textautorin der Bundeshymne ja selbst eine (sicher sogar sehr selbstbewusste) Frau (Paula von Preradović) war und sich wohl auch als literarischer Sohn ihrer Heimat gesehen hat (sonst hätte sie diesen Text wohl nicht so geschrieben):

Fehlt nur noch, dass morgen noch wer fordert, dass weil der Mensch ja auch einen männlichen Artikel hat, das Wort Mensch durch Menschin oder so was Ähnliches ergänzt wird, weil da könnten sich ja eventuell gewisse Frauen ja auch nicht angesprochen oder ernstgenommen fühlen. Warum muss man alles komplizierter machen als es ist?

Wenn wir alle gleich sind als Menschen in unserem Denken und Bewusstsein, Männer wie Frauen, wie Kinder (natürlich auch weiblich und männlich), ist es am Besten: Dann ist nicht nur jede Differenzierung überflüssig, sondern schadet sogar dem gemeinsamen Anliegen aller, eben Menschen zu sein, unabhängig von ihrem Geschlecht.

Hier ist ein musikalisches Neuarrangement der österreichischen Bundeshymne vom Wiener Musiklabel magnam gloriam zu hören und zu sehen:

Die Melodie rockiger (oder wie auch immer anders als klassisch) zu arrangieren ist also durchaus ok (das hat übrigens Hubert von Goisern mit der alten österreichischen Kaiserhymne auch schon vor Jahren gemacht), das passt. Aber einen bestehenden literarischen Text einfach abzuändern: das geht nicht.

Wenn aber -so wie es scheint- die Unterrichtsministerin und ihr Gefolge schon nicht zur Einsicht zu bringen ist, dass alle Menschen gleich sind, ohne dass man sie in Mann und Frau dividiert, dann schlage ich vor, dass -wie in der Nachkriegszeit- ein Wettbewerb für eine gänzlich neue Hymne (musikalisch und textlich) ausgeschrieben wird. Und dann sollte im Rahmen einer Volksabstimmung (da -und nicht dort, wo man die Antworten vorher schon weiss- wäre sie mal wirklich sinnvoll) die gesamte Bevölkerung Österreichs über die neue Bundeshymne abstimmen und entscheiden können.

Und hier folgt noch der vollständige Text der österreichischen Bundeshymne:

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

Heiß umfehdet, wild umstritten,
Liegst dem Erdteil du inmitten
Einem starken Herzen gleich.
Hast seit frühen Ahnentagen
Hoher Sendung Last getragen,
Vielgeprüftes Österreich,
Vielgeprüftes Österreich.

Mutig in die neuen Zeiten,
Frei und gläubig sieh uns schreiten,
Arbeitsfroh und hoffnungsreich.
Einig lass in Brüderchören,
Vaterland, dir Treue schwören.
Vielgeliebtes Österreich,
Vielgeliebtes Österreich.

Dienstag, 12. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Disney erforscht Digital Kids und kreiert die Generation XD

Eigentlich können Kinder von heute, die in einer digitalen Welt aufgewachsen sind, völlig ungezwungen mit neuen Technologien umgehen. Doch nützen sie diese interessanterweise dazu, das persönliche und soziale Zusammensein zu fördern anstatt es zu ersetzen. Dies geht aus der nach eigenen Angaben bislang größten europaweiten Studie (in Deutschland, Italien, Frankreich, Grossbritannien, Polen und Spanien) über Tweens hervor, die im Auftrag von Disney in Zusammenarbeit mit The Future Laboratory und TNS an über 3000 Kids zwischen 8 und 14 Jahren durchgeführt wurde. Diese Kinder, die nie eine Welt ohne Internet kennenlernten und zudem ein verstärktes Bewusstsein für ihre Zukunft und die Zukunft des Planeten besitzen, wurden von Disney nun ‘Generation XD’ – die digitalen Kinder der Generation X (derzeit 35-45-Jährige) – getauft.

Zu den Ergebnissen im Einzelnen:

- Ein persönlicher Kontakt ist immer noch der bevorzugte Weg, um sich mit Freunden zu treffen (30 %), mehr als Schreiben (15 %), Online-Chat (14 %) und Mobiltelefonie (8 %)
- 95 % geben an, dass Internet und Computer wichtig für sie sind
- 53 % geben an, dass das Internet ihr Leben verbessert, indem es hilft, nach der Schule mit Freunden zu kommunizieren
- 44 % sagen, dass das Internet hilft, leichter mit Freunden in Kontakt zu bleiben
- Hausaufgaben (59 %) kommen gleich nach Online-Spielen (74 %) als häufigste Verwendung des Internets

Die Generation XD entwickelt zudem laut Disney-Studie schon früh ein längerfristiges finanzielles Verhalten:

- 70 % sparen ihr Taschengeld anstatt es gleich auszugeben
- 64 % der XDs würden als Erwachsene lieber für sich selbst als für andere arbeiten (streben also berufliche Selbständigkeit an)

Auf der Berufswunschliste stehen vor allem soziale Berufe und sie orientieren sich an ihren Eltern:

- Die Top 5-Berufe der Zukunft sind Tierarzt, Lehrer, Fußballer, Polizist und Ärzte
- In jedem Land wurde die Umfrage nach der am meisten bewunderten Person der Welt von der Mutter mit 43 % angeführt, gefolgt vom Vater mit 30

- 97 % der XDs glauben, dass es wichtig ist, sich um den Planeten zu kümmern, 74 % aller XDs recyceln schon jetzt regelmäßig

Für die Generation XD gibt es seit Oktober 2009 auch einen eigenen TV-Sender: Disney XD, der in Deutschland, Österreich und der Schweiz empfangbar ist (aber offenbar leider nur als Pay TV) und nach eigenen Angaben mit seinen Programminhalten (Action-Serien und Filme, Zeichentrickserien, Comedy, Abenteuer und Sport) Kindern Selbstvertrauen geben will.

Montag, 11. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Schüler produzieren “Crazy Apples”

Äpfel einmal anders: Das Fruchtgummi der Schüler der Fachschule Laimburg

Das ist doch mal was Innovatives: Am Anfang stand eine Aufgabe für die Schüler der 4. Klasse der Landesfachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg in Südtirol: jene, ein innovatives, nichtalkoholisches Produkt aus Apfelsaft herzustellen. Das Ergebnis waren “Crazy Apples”, ein Fruchtgummi aus Apfelpektin, gänzlich ohne Gelatine und daher rein pflanzlich, entwickelt und produziert an der Schule: nach eigenem Rezept, mit eigenem Logo und einer eigens ausgearbeiteten Vermarktungsstrategie.

“Crazy Apples”, Fruchtgummi aus Apfel-Pektin
Foto: LPA

Die Aufgabenstellung lautete, ein Apfelsaft-Produkt für Kinder, Jugendliche und Erwachsene herzustellen. Die Wahl fiel auf einen von den Schülern kreierten Fruchtgummi: Es galt, die erforderlichen Pektine zu beschaffen und zusammen mit der Küche der Schulmensa der Laimburg, an der Rezeptur zweier Varianten des Fruchtgummis zu tüfteln: einer aus Apfelsaft, einer zweiten aus Apfelsaftkonzentrat.

Damit die Fruchtgummis auch Absatz finden würden, wurde in einem nächsten Schritt mit den Lehrkräften für Marketing und Informatik eine eigene Vermarktungsstrategie samt Logo und Fragebogen zur Kundenzufriedenheit ausgearbeitet.

“Wir haben im Rahmen dieses Projekts interessante Reaktionen bei den Schülern feststellen können”, heißt es bei den Projekt-Verantwortlichen. So sei jede freie Minute genutzt worden, um neue Rezepte für Fruchtgummis zu erarbeiten, zu testen und zu verfeinern. Zudem hätten die Schüler auch bereits an einer Verpackung ihrer Fruchtgummis gearbeitet”, heisst es aus der Laimburg.

Ich liebe Fruchtgummi (ohne künstliche Farben und Aromastoffe): So bleibt mir nur noch, den Schülern zu wünschen, dass ihre Idee und ihr Produkt sich auch auf Dauer wirklich gut verkaufen lässt: und dieser mein Artikel soll ein erster kleiner Schub in diese Richtung sein:-)

Samstag, 2. Januar 2010, von Elmar Leimgruber

Benedikt XVI. fordert: Legt die Waffen nieder!

Der 28. Dezember wird traditionell von der Katholischen Kirche als Tag der Unschuldigen Kinder, der 1. Jänner als Hochfest der Gottesmutter Maria und als Weltfriedenstag gefeiert. Papst Benedikt XVI. erklärte bei seiner Neujahrspredigt im Petersdom: “Die Gesichter der Kinder sind wie ein Abglanz der Sicht Gottes auf die Welt. Warum also ihr Lächeln auslöschen? Warum ihre Herzen vergiften?”.

Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI.
Foto © vatican.va

Von klein auf sei es wichtig, zum Respekt vor dem Nächsten erzogen zu werden, “auch wenn er anders ist als wir”. Immer alltäglicher sei die Erfahrung von Schulklassen, die aus Kindern verschiedener Nationalitäten bestehen, aber “die Gesichter dieser Kinder sind wie eine Weissagung für die Menschheit, die zu bilden wir berufen sind: eine Familie aus Familien und aus Völkern”, erläuterte der Papst seine Vision der einen versöhnten Menschheit: “Gott im Herzen haben, dazu fähig, im Gesicht des anderen einen Bruder als Mitmenschen zu erkennen, kein Mittel zum Zweck, sondern ein Ziel in sich, keinen Rivalen und keinen Feind, sondern ein anderes Ich, eine Facette des unendlichen Geheimnisses des menschlichen Wesens.”

Die Wahrnehmung der Welt hänge wesentlich “ab von der Anwesenheit des Geistes Gottes in uns. Es ist eine Art „Echo“: Wer ein leeres Herz hat, nimmt nur flache Bilder ohne Tiefe wahr. Je mehr wir dagegen von Gott bewohnt sind, umso empfänglicher sind wir auch für seine Gegenwart in allem, was uns umgibt: in allen Geschöpfen, besonders in anderen Menschen.”

Dennoch sei es manchmal schwer, gerade das menschliche Gesicht, wenn es von der Härte des Lebens und des Bösen gezeichnet ist, als Offenbarung Gottes wertzuschätzen und wahrzunehmen. Jedoch: “Wenn wir einander anerkennen und respektieren wollen als das, was wir sind, nämlich als Geschwister, müssen wir uns auf das Antlitz eines gemeinsamen Vaters berufen, der uns alle liebt, trotz unserer Grenzen und unserer Fehler”, forderte Benedikt XVI.

Die Gesichter der unschuldigen Kinder, die gezeichnet seien von Hunger und von Krankheiten und entstellt von Schmerz und Verzweiflung, seien ein stiller Appell an unsere Verantwortung: “Gegenüber ihrer Wehrlosigkeit fallen alle falschen Rechtfertigungen des Kriegs und der Gewalt in sich zusammen. Wir müssen uns einfach bekehren zu Projekten des Friedens, müssen Waffen jeder Art niederlegen und uns alle zusammen einsetzen für eine Welt, die des Menschen würdiger ist.”

Es bestehe ein enger Zusammenhang zwischen der Achtung des Menschen und dem Schutz der Schöpfung und daher müsse zu einem “erweiterten und vertieften Verantwortungsbewusstsein” erzogen werden, das sich gründe auf dem Respekt des Menschen und seiner grundlegenden Rechte und Pflichten. “Nur so kann der Einsatz für die Umwelt wirklich eine Erziehung zum Frieden und eine Aufbau des Friedens werden”, erklärte der Papst.

Die vollständige bedenkenswerte Neujahrspredigt von Benedikt XVI. ist hier online abrufbar.