Mit ‘Gesundheit’ getaggte Artikel

Freitag, 4. Februar 2011, von Elmar Leimgruber

Weltkrebstag 2011: Krebs ist zweithäufigste Todesursache in Europa

Eine nützliche Infobroschüre der Österreichischen Krebshilfe

Europaweit ist schon seit Jahren Krebs die zweithäufigste Todesursache. Allein in Deutschland starben im Jahr 2009 insgesamt 216.128 Personen an einer Krebserkrankung (bösartige Neubildung), davon 116.711 Männer und 99.417 Frauen. Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Weltkrebstag am 4. Februar 2011 weiter mitteilt, war damit jeder vierte Todesfall auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Lungen- und Bronchialkrebs war dabei mit 42.221 Fällen die insgesamt am häufigsten aufgetretene Krebsart mit Todesfolge. Hierfür ist der Konsum von Tabakprodukten (aktives und/oder passives Rauchen) massgeblich mitverantwortlich.

Bei den Männern war in 29 133 Fällen (7,2% aller Sterbefälle) eine bösartige Neubildung der Lunge und Bronchien ursächlich für deren Tod, gefolgt von einer Krebserkrankung der Prostata in 12.217 Fällen (3,0%). Bei Frauen war die häufigste Krebstodesursache Brustkrebs mit 17.066 Fällen (3,8%), die zweithäufigste war Lungen- und Bronchialkrebs mit 13 088 Fällen (2,9%). An erster Stelle der Todesursachen in Deutschland stehen übrigens Herz-/Kreislauferkrankungen: 42% aller Todesfälle wurden im Jahr 2009 dadurch verursacht.

In Österreich erkrankten im Jahr 2008 laut Statistik Austria insgesamt 34.868 Menschen in Österreich an Krebs, 1.142 davon an einem bösartigen Melanom. Das Melanom betraf damit 3,3 % aller Krebserkrankungen. 19.744 Menschen starben 2008 an Krebs, 325 an einem Melanom. Die österreichische Krebshilfe ruft daher zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auf: Diese Vorsorgeuntersuchungen haben das Ziel, Krebs in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken. “Denn je früher erkannt, umso höher die Heilungschance”, so die Krebshilfe.

Die Österreichische Krebshilfe Wien bietet nun übrigens in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Unternehmen mit der neuen Initiative “Mein/e Mitarbeiter/in hat Krebs” maßgeschneiderte psychologische Beratung, um Mitarbeiter mit einer Krebserkrankung bestmöglich ins Unternehmen zu (re-)integrieren. Nähere Informationen dazu sind online abrufbar, wo unter anderem auch nützliche Broschüren kostenlos downgeloadet werden können.

Montag, 24. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

Österreichischs Freiwilligenorganisationen laden ein

v.li.n.re.: Helmut Mödlhammer (Präsident des österreichischen Gemeindebundes), Sozialminister Rudolf Hundstorfer und Wiens Bürgermeister Michael Häupl (Präsident des Städtebundes)
Foto: © Schaub-Walzer / PID

Im Rahmen des Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit präsentieren sich vom 25. bis 27. Jänner Österreichs Freiwilligenorganisationen im Wiener Rathaus. Sensibilisierung der Bevölkerung für den Wert und die Bedeutung von Freiwilligentätigkeit stehen im Vordergrund, betonten Hundstorfer, Häupl und Mödlhammer auf der Pressekonferenz unisono. Freiwilliges Engagement sei als “Schatz für die Lebensqualität” in Städten und Gemeinden unerlässlich für die Gesellschaft.

Die Europatour unter dem Motto “Freiwillig etwas bewegen” im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit macht in allen 27 EU-Mitgliedstaaten Station. Beim Österreich Stopp vom 25. bis 27. Jänner 2011 zwischen 9.00 Uhr und 19.00 Uhr präsentieren rund 100 Freiwilligenorganisationen aus ganz Österreich drei Tage lang ihre vielfältigen Aufgabenbereiche in der Volkshalle des Wiener Rathauses. Freiwillig Tätige aus den unterschiedlichsten Bereichen stehen den Besuchern Rede und Antwort und bieten einen Einblick in ihre Arbeit.

Der erste Tag (25.1.2011) der Freiwilligentour umfasst die Themenschwerpunkte “Freiwilliges Engagement in jedem Alter – Jung und Alt” sowie “Gesundheit und Selbsthilfe”. Neben zahlreichen Vorträgenfindet um 16.00 Uhr eine Podiumsdiskussion über “Wert und Grenzen von freiwilligem Engagement junger Menschen” statt.

Der zweite Tag (26.1.2011) ist Sozialem und Integration gewidmet. Am Vormittag findet eine Fachdiskussion zu “Grenzen und Nutzen vonfreiwilligem Engagement im Sozialstaat” statt. In zahlreichen Vorträgen werden verschiedene Facetten von freiwilligem Engagement in Österreich und Europa vorgestellt. An einer Fachdiskussion zum Thema, die um 10.30 Uhr beginnen wird, werden Univ.-Prof. Ulrich Brand,
Professor für Internationale Politik an der Universität Wien, Karin Waidhofer vom Verein “Neustart”, Rudolf Wagner, Geschäftsführer von
pro mente, Marc Diebäcker, Vortragender für Sozialarbeit, Erich Fenninger, Geschäftsführer der Volkshilfe, sowie Vertreter der Arbeiterkammer und der Stadt Wien teilnehmen.

Den Abschluss des zweiten Tages der Europatour bildet eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion um 19.00 Uhr im Wappensaal des
Rathauses zum Thema: “Ehrenamt bei Blaulichtorganisationen – der Weg in die Zukunft”. Der Diskussion stellen sich u.a. Sozialminister
Rudolf Hundstorfer, Innenministerin Maria Fekter, der Wiener Bürgermeister Michael Häupl, der Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes Josef Buchta und der Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Franz Schnabl.

Der dritte Tag der Tour (27.11.2011) steht im Zeichen der Sport-, Umwelt- und Blaulichtorganisationen, die die unterschiedlichsten Facetten ihrer Tätigkeiten präsentieren. An allen drei Tagen erwarten die Besucher interessante Einblicke in die Arbeit der Freiwilligenorganisationen, Diskussionen mit Vertreter der Politik und Experten,Präsentationen außergewöhnlicher Geschichten von Freiwilligen und ein buntes Rahmenprogramm.

Für Vertreter der Medien findet zudem am 25.1.2011 um 9.30 Uhr ein spezielles Medienseminar im Nord-Vestibül der Volkshalle statt, in dessen Rahmen Basiswissen zur Freiwilligenarbeit in Österreich und Europa vermittelt werden soll. Im Rahmen des Medienseminars werden u.a. Eva More-Hollerweger vom Institut für Interdisziplinäre Non-Profit Forschung an der WU-Wien und Univ.Prof. Arno Heimgartner vom Institut für Sozialpädagogik an der Universität Graz eine umfassende quantitative und qualitative wissenschaftliche Analyse über den Wert, das Ausmaß und die Bedeutung von Freiwilligenarbeit in Österreich vorlegen. Vertreter der Presse können sich zu diesem Medienseminar unter kommunikation@bmask.gv.at anmelden.

Mittwoch, 19. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

Gesundheits-Journalistenpreis für Richter und Lahodynsky

(v.l.n.r.:) Dr. Reiner Brettenthaler, Dr. Othmar Lahodynsky, Dr. Claudia Richter, MR Dr. Walter Dorner
Foto: Gregor Zeitler/ÖAK

Die beiden Journalisten Claudia Richter von der Tageszeitung “Die Presse” und Otmar Lahodynsky vom Nachrichtenmagazin “Profil” erhielten am Dienstag den Gesundheits-Journalistenpreis der Österreichischen Ärztekammer (ÖAK). “Die Arbeiten der Preisträger zeichnen sich durch ein besonderes Maß an Aktualität, Objektivität und Faktentreue aus… Eigenschaften, die guter Journalismus heutzutage dringend braucht,” begründete Ärztekammer-Präsident Walter Dorner die Entscheidung, den beiden diesen “Preis für besondere publizistische Leistungen im Interesse des Gesundheitswesens” zu verleihen.

In den prämiierten Artikeln beschäftigte sich Claudia Richter unter anderem mit der besonders schwierigen Situation von Alzheimerpatienten und Fragen einer qualitätvollen Betreuung älterer Patienten oder mit aktuellen Entwicklungen bei der Patientensicherheit. Lahodynsky setzte sich sehr kritisch mit den “oft unseriösen Praktiken der Sachwalterschaft auseinander”, von denen überwiegend ältere und mehrfach kranke Menschen betroffen sind.

“Das Thema Gesundheit liegt im Spannungsfeld zwischen öffentlicher Verantwortung und den Umsatzerwartungen der Medienunternehmen. Die
ethische Herausforderung für die Journalisten ist daher entsprechend groß”, betonte der ÖÄK-Präsident. Sensationshascherei und knallige Schlagzeilen würden zwar kurzfristig die Auflagenzahlen nach oben schnellen lassen, könnten jedoch auch großen Schaden anrichten. Die unkritische Überschätzung neuer medizinischer Möglichkeiten verursache nämlich überzogene Erwartungen und enttäuschte Hoffnungen.
Skandalisierungen und Verallgemeinerungen könnten hingegen sogar Existenzen zerstören.

Dorner: “Mir ist bewusst, dass der zunehmende ökonomische Druck auch nicht vor den Medien halt macht. Doch das Heil in einer Anbiederung
an den Massengeschmack zu suchen und auf Boulevard zu setzen, halte ich für grundlegend falsch.” Claudia Richter und Otmar Lahodynsky
seien zwei Journalisten, die diese Grundsätze stets beherzigen würden, so Dorner.

Montag, 10. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

Online-Diagnosen durch Nicht-Mediziner sind gefährlich


Internet-Gesundheitsportale haben Hochkonjunktur: Immer mehr Menschen gehen bei gesundheitlichen Beschwerden schneller ins Internet als zu einem Arzt. Doch die Online-Diagnosen sind häufig alles andere als seriös, berichtet das Männer-Lifestylemagazin “Men’s Health” (Ausgabe 2/2011, EVT 12.01.2011): “Ein großer Teil der Informationen wird von Nichtmedizinern geschrieben, und viele von den so genannten Experten sind in Wahrheit keine”, sagte der Mediziner Professor Dietrich Baumgart, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostik Preventicum in Essen der Zeitschrift.

Darum: Wer bei der Internet-Suche nach den Ursachen seiner Kopfschmerzen auf den Verdacht eines bösartigen Hirntumors stößt, muss deswegen noch lange nicht sein Testament schreiben. “Da ist es viel wahrscheinlicher, dass ein Mann im Alter von 20 bis 40 Jahren mit solchen Kopfschmerzen über den Tag zu wenig Sauerstoff bekommen oder zu viel Stress hat”, so Baumgart. Auch wenn Dr. Internet behauptet, dass man sterbenskrank ist: Diagnosen, die nicht von einem Arzt bestätigt wurden, sollte man in keinem Falle glauben.

Die Erlanger Studie wird durch eine Untersuchung der Stiftung Warentest aus dem vergangenen Jahr bestätigt. Danach kommen die zwölf getesteten Gesundheitsportale auf knapp sechs Millionen Besucher pro Monat – mit deutlich steigender Tendenz. Aber nur die Portale gesundheitpro.de (Web-Angebot der “Apotheken-Umschau”), vitanet.de und netdoktor.de erhielten bei der Untersuchung jeweils die Note “gut” (2,5). Alle anderen schnitten schlechter ab.

Innerhalb von drei Jahren einer Langzeit-Studie der Universität Erlangen-Nürnberg stieg die Anzahl derer, die bei Beschwerden zuerst bei der Internet-Suchmaschine ihres Vertrauens Rat suchten, von 44 auf 57 Prozent. “Mittlerweile dürfte die Zahl weiter gestiegen sein”, schätzt der Studienleiter, Professor Hans-Ulrich Prokosch vom Lehrstuhl für Medizinische Informatik. Etwa jeder dritte Deutsche konsultiert das Internet mindestens einmal im Monat zu Gesundheitsfragen. Für fast 40 Prozent war das Netz die wichtigste Quelle für Gesundheitsinformationen.

Donnerstag, 6. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

Neuerungen der Öffentlichen Verwaltung sind online

Wer wissen will, wie viel beispielsweise ein neues Visum in Österreich kostet oder welche Förderung es künftig für thermische Sanierungen geben wird, was die politischen Parteien an öffentlichen Förderungen erhalten, kurz, was es Neues in der Öffentlichen Verwaltung gibt, kann dies heuer erstmals auch unkompliziert und zuverlässig online recherchieren. Die Redaktion des elektronischen Amtshelfers HELP.gv.at hat eine Übersicht jener Änderungen erstellt, die 2011 in den Bereichen Verfassung, Verwaltung, Medien, Internationales, Justiz, Finanzen, Inneres, Landesverteidigung, Wirtschaft, Arbeit und Soziales, Dienst- und Besoldungsrecht, Gesundheit, Familie, Umwelt sowie Verkehr und Innovation anfallen werden. Mit dieser Initiative können Informationen über geänderte Gesetzeslagen transparent und bürgernah dargestellt und abgerufen werden. Die
thematisch strukturierten Inhalte betreffen nicht nur Neuerungen aufgrund des Budgetbegleitgesetzes, sondern beispielsweise auch zahlreiche Hinweise für Familien, für Konsumentinnen und Konsumenten. Der Überblick aller Neuerungen der öffentlichen Verwaltung findet sich auf: http://www.help.gv.at/Content.Node/340/Seite.340606841.html .

Mittwoch, 5. Januar 2011, von Elmar Leimgruber

Allergisch auf Zimt oder Vanille ?

Vanille und Zimt als Nahrungsmittel und als Duft vermitteln Geborgenheit und wärmen. Und Zimt kann bei Diabetikern Blutzucker und Cholesterin senken, berichtet das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”. In einer Studie verabreichten demnach britische und pakistanische Forscher Probanden mit Typ-2-Diabetes (“Alterszucker”) vierzig Tage lang geringe Zimtmengen.

Nach Abschluss der Testphase lag der Blutzuckerspiegel im Durchschnitt um ein Fünftel unter dem Ausgangswert. Auch die Gesamt-Cholesterinwerte gingen um bis zu 26 Prozent zurück. Für eine therapeutische Anwendung reichen die Ergebnisse zwar noch nicht, weitere Studien sind nötig. Diabetiker aber, die das Gewürz mögen, sollten es sich öfter mal gönnen, so das Apothekenmagazin.

Wer aber in der Weihnachtszeit plötzlich von einem juckenden Ausschlag geplagt wird, sollte beim Hautarzt testen lassen, ob er etwa auf Perubalsam allergisch reagiert. Dessen Inhaltstoffe Zimtsäure und Vanillin werden gern als Duft- und Aromastoffe benutzt und können in Vanillekipferln, Glühwein, Lebkuchen oder Zimtsternen, aber auch in Kosmetika stecken, berichtet die “Apotheken Umschau”. “Bis die Symptome einsetzen, dauert es einige Stunden oder sogar Tage”, erklärt Anne Hundgeburth, Hautärztin aus Köln. Das macht die Diagnose der recht häufigen Allergie schwierig. Als Inhaltstoff in Kosmetika oder Lebensmitteln wird Perubalsam allerdings selten in einer für den Laien erkennbaren Form angegeben.

Das Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” liegt in den meisten deutschen Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

Mittwoch, 1. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

33 Mio. AIDS-Kranke und zwei Mio. AIDS-Tote weltwelt

Über 33 Mio. Aidskranke weltweit und knapp zwei Mio. AIDS-Tote: Diese Zahlen von UNAIDS am heutigen Welt-AIDS-Tag stimmen nachdenklich. Seit Ausbruch der AIDS-Epidemie vor knapp 4 Jahrzehnten – 1981 – wurden demnach rund 60 Millionen Menschen mit HIV infiziert und mehr als 30 Millionen sind an durch AIDS verursachte Krankheiten verstorben. 2009 lebten weltweit 33,3 Millionen Menschen mit HIV. Im selben Jahr gab
es weltweit 2,6 Millionen Neuinfektionen. Der UNAIDS-Bericht ist hier downloadbar.

Wie das deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) zum Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember mitteilt, starben in Deutschland im Jahr 2009 insgesamt 431 Personen an der durch HIV verursachten Erkrankung AIDS. Das Sterbealter lag im Jahr 2009 bei 49,4 Jahren, wobei Frauen im Schnitt 44,5 Jahre und Männer 50,7 Jahre alt wurden. Im Jahr 1999 lag das Sterbealter noch bei 43,5 Jahren. Von den insgesamt 431 an AIDS verstorbenen Personen waren die meisten (87%) im Alter zwischen 25 und 65 Jahren, wobei die Gruppe der 40- bis unter 45-Jährigen hiervon den größten Anteil ausmachte (21% aller AIDS-Toten). 78% der Verstorbenen waren männlich, so das deutsche Statistikamt.

Obwohl die Zahl der mit HIV geborenen Kinder in den vergangenen fünf Jahren um 24% reduziert werden konnte, infizierten sich laut UNAIDS immer noch 370.000 Kinder allein im Jahr 2009 neu mit HIV. Mit der Kampagne in9monaten.de macht das Aktionsbündnis gegen AIDS darauf aufmerksam, dass der universelle Zugang zur HIV-Prävention und Behandlung erreicht werden kann, wenn der politische Wille der Regierungsverantwortlichen vorhanden ist.

Ohne Präventionsmaßnahmen wird das HI-Virus in 35% der Fälle während der Schwangerschaft, bei der Geburt und während des Stillens von einer infizierten Mutter auf ihr Kind übertragen. Durch die Behandlung mit wirksamen Medikamenten gegen HIV vor, während und nach der Geburt des Kindes entsprechend den neuen WHO-Richtlinien kann das Ansteckungsrisiko auch unter den Bedingungen der Entwicklungsländer auf unter 5% gesenkt werden. Im Jahr 2009 erhielten jedoch nur 53% der HIV-positiven Schwangeren und lediglich 35% der Neugeborenen von infizierten Müttern solche Wirkstoffe. Das liegt daran, dass die internationale Gemeinschaft ihrer Verantwortung zur Zurückdrängung der HIV-Epidemie nur teilweise nachgekommen ist. Insbesondere wurde die Selbstverpflichtung nicht erfüllt, bis 2010 den allgemeinen Zugang zu umfassenden Präventionsprogrammen und umfassender Behandlung, Betreuung und Unterstützung zu schaffen.

Um die Kampagne zu unterstützen, ruft das Aktionsbündnis gegen AIDS zum Welt-Aids-Tag 2010 die Aktionswoche “Ankreiden” aus: Deutschlandweit greifen Jugendliche zu Straßenkreide und malen Slogans, Aids-Schleifen und Forderungen auf Schul- und Kirchhöfe, in Fußgängerzonen und Straßenzüge.

Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100 Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 280 lokalen Gruppen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen des Bündnisses. Weitere Information sind online abrufbar.

Dienstag, 30. November 2010, von Elmar Leimgruber

Männern auf den Zahn gefühlt

Männer und die Zahnpflege…

Männer sind Zahnarzt-Muffel und auch das Zähneputzen nehmen viele nicht sehr ernst. Zahnärztliche Vorsorge scheint für viele Männer ein Fremdwort zu sein. Eine aktuelle Umfrage fand heraus, dass drei von zehn Männern in Deutschland (29,3 %) grundsätzlich nur dann zum Zahnarzt gehen, wenn sie Schmerzen haben. Fast ebenso viele (27,6 %) gaben an, erste Zahnschmerzen sogar erst einmal selbst mit schmerzstillenden Mitteln zu lindern und erst dann einen Mediziner aufzusuchen, wenn die Qualen überhaupt nicht mehr auszuhalten seien.

Frauen sind in dieser Hinsicht wesentlich mutiger und entschlossener: Fast neun von Zehn (87,3 %) gehen der Umfrage zufolge mindestens einmal im Jahr zum Zahnarzt, um ihre Zähne kontrollieren zu lassen. Bei der repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins “Apotheken Umschau”, durchgeführt von der GfK Marktforschung Nürnberg, wurden 1.978 Personen ab 14 Jahren befragt, darunter 963 Männer und 1.015 Frauen.

Zähne sind das Aushängeschild eines jeden Menschen. Bei richtiger Pflege können sie bis ins hohe Alter halten. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) putzen sich mindestens vier von fünf Bundesbürgern morgens und abends regelmäßig die Zähne. Immerhin 13 Prozent der Befragten reinigen ihre Beißerchen sogar nach dem Mittagessen. Das klingt zunächst ermutigend, bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass sich morgens fast jeder Siebte und abends sogar jeder Fünfte nicht die Zähne putzt. Dabei sind Männer im Vergleich zu Frauen die größeren “Zahnputzmuffel”: Knapp ein Viertel der Männer putzt sich abends nicht die Zähne.

Vergessen ist menschlich – dieses Sprichwort trifft leider bei vielen auch auf das Zähneputzen zu. Laut der Forsa-Umfrage vergisst mindestens jeder Vierte in Deutschland mehrmals im Monat, sich die Zähne zu putzen. Als die häufigsten Gründe dafür gaben die Befragten an:

- man war zu müde (29 Prozent)
- man hat es einfach vergessen (23 Prozent)
- man hatte keine Zeit (22 Prozent)

Generell kam die Forsa-Umfrage zu dem Ergebnis: Menschen, die mit ihrer Mundgesundheit zufrieden sind und auf das Aussehen ihrer Zähne achten, pflegen ihre Zähne wesentlich sorgfältiger. Sie vergessen im Vergleich zum Rest der Befragten seltener, sich die Zähne zu putzen.

Für die bevölkerungsrepräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen dem 1. und dem 9. Juli 2009 im Auftrag der TK 1.000 Personen telefonisch befragt.

Ernst Sobotta, Zahnarzt am TK-Ärztezentrum rät: “Die Zähne sollte man sich morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen mindestens drei Minuten lang putzen. Auch nach dem Mittagessen sollten die Zähne gereinigt oder zumindest der Mund gespült werden, um die Speisereste zu entfernen. Schafft man das nicht, tut es ausnahmsweise auch ein zuckerfreies Zahnpflegekaugummi.”

Doch auch wer sich vorbildlich nach jedem Essen die Zähne putzt, macht noch nicht alles richtig. Der Spruch “Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen” gilt heute nur noch bedingt. “Wer säurehaltige Getränke sowie Speisen zu sich genommen hat, sollte mindestens eine halbe Stunde warten; vorher schädigt er mit der Bewegung der Zahnbürste den durch die Säure aufgeweichten Zahnschmelz”, so der Zahnarzt.

Dienstag, 9. November 2010, von Elmar Leimgruber

Schlafmangel macht dick und Fett macht fett


Vor allem Mädchen, die zu wenig schlafen, greifen besonders oft zu süßen und fetten Snack. Insofern kann Schlafmangel indirekt Fettleibigkeit verursachen. Das berichtet die “Apotheken Umschau” unter Berufung auf Wissenschaftler der Universität von Sydney (Australien), die Daten von jungen Menschen zwischen 16 und 24 Jahren analysierten. Jugendliche, die unter der Woche weniger als acht Stunden pro Nacht ruhen, verspeisen demnach mehr süße und fette Snacks als ausgeschlafene Altersgenossen. Besonders deutlich war der Zusammenhang bei Mädchen.

Und besonders tragisch: Wenn wir ein fettes Essen zu uns nehmen, mästen wir damit nicht nur unsere Fett-Depots, sondern regen wir auch noch zusätzlich den Appetit an. Fett aktiviere nach Forschungen von US-Medizinern nämlich das Hormon Ghrelin. Dieses löst Hunger aus. Bislang nahm man an, dass seine Ausschüttung durch Fasten stimuliert wird. Die Wissenschaftler stellten im Tierversuch aber fest, dass ein bestimmtes Enzym das Hunger-Hormon in seine aktive Form überführt, wenn Fett in den Magen gelangt.

Weitere Meldungen zum Thema:

- Ärztekammer warnt vor Hetzjagd gegen Übergewichtige

- Wiener Journalisten sind übergewichtig

- Kinder und Jugendliche sind zu dick

Samstag, 6. November 2010, von Elmar Leimgruber

Über die “Gesundheit” von “gerechten Gesellschaften”

WIFO-Chef Karl Aiginger
Foto: © Leimgruber

Gesellschaften mit geringeren Unterschieden in der Bildung haben eine höhere Lebenserwartung, ein höheres Wachstum und auch mehr Beschäftigung. Dies erklärte der Leiter des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO), Karl Aiginger bei der Sozialstaatsenqueste zum Thema “Sind gerechtere Gesellschaften gesünder ?” im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger. “Eine Erhöhung der Bildungschancen verringert die Einkommensdifferenzen, senkt die Gesundheitskosten, erhöht die Lebenserwartung und sichert die Beschäftigung. Den dadurch gewonnenen Vorteil hat die gesamte Gesellschaft und langfristig profitieren davon auch die Bezieher höherer Einkommen”, erklärte der WIFO-Chef.

“Erbschaften und Vermögen bestimmen mehr als das Einkommen aus Beschäftigung über die individuelle Position in der Verteilungshierarchie” betonte Giacomo Corneo von der Freien Universität Berlin. Für Kontinentaleuropa (hier besonders für Grossbritannien) gelte, dass das Privatvermögen in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) stärker steigt und die Einkommenskonzentration zunimmt. Diese Zunahme der Ungleichheit sieht Corneo durch die Entwicklung von Vermögen und Erbschaften zu einem Großteil mitbestimmt.

“In jenen Ländern, in denen die Einkommen gerechter verteilt sind (allen voran in den nordischen Ländern), gibt es weniger psychische Erkrankungen, weniger Alkohol-  und Drogensucht, eine geringe Säuglingssterblichkeit, weniger Fettleibigkeit, weniger Teenager-Schwangerschaften, eine geringere Selbstmordrate und weniger Gefängnisstrafen”. Dies behauptete Richard Wilkinson, Co-Autor des Buches “The Spirit Level” bei der Tagung.
Eine gerechtere Einkommensverteilung kommt demnach nicht nur jenen zugute, die sozial und ökonomisch benachteiligt sind, sondern allen Einkommensschichten. Für die Zukunft sprach er sich für große soziale Veränderungen aus, die nicht ein mehr an Konsum sondern ein mehr Freizeit bedeutet, und auch eine Verbesserung in der sozialen Umwelt erfordert, so Wilkinson.

Der Vorsitzende des Verbandsvorstandes im Hauptverband, Hans Jörg Schelling, betonte, dass die Gesundheitsausgaben Österreichs – immerhin rund 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts – nur zu 20 Prozent die Gesundheit der Bevölkerung mitbestimmen. Der größere Teil wird von anderen Faktoren beeinflusst. “Um die Gesundheit in Österreich nach dem Motto “Länger leben bei guter Gesundheit” nachhaltig verbessern zu können, braucht es eine Gesundheitsorientierung in allen Politikbereichen (“Health in all politics”)”.

Die Wichtigkeit der Umverteilungsfunktion der öffentlichen Hand und den aktivierenden Sozialstaat als Startrampe betonte Sozialminister Rudolf Hundstorfer . Ohne Umverteilung des Staates würde das Armutsrisiko drei Mal so hoch sein als dieses gegenwärtig ist. Hauptmotor für mehr Verteilungsgerechtigkeit bleibe aber dennoch der Arbeitsmarkt: “In diesem Bereich werden wir auch in Zukunft verstärkt Maßnahmen setzen, die die Arbeitsmarktintegration von Arbeitslosen verbessern helfen”, versprach der Sozialminister.