Archiv für Mai 2008

Dienstag, 20. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Ja zum Verkauf der AUA

Was ich bereits in meinem Kommentar hier vom 8.5.2008 (siehe ebenda) forderte, dafür tritt nun Niki Lauda in der Zeitung “Österreich” offiziell ein: den Verkauf der AUA an die Lufthansa.
Nur durch den Verkauf der AUA kann durch die Nutzung von Synergieffekten längerfristig wirklich eingespart werden. Eine sogenannte “Österreichische Lösung”, die stur auf der “Eigenständigkeit” der AUA beharrt, ist letztlich zum Scheitern verurteilt. Und daran ändern auch Willensbekundungen des Bundeskanzlers nichts.
Lauda sagt zu diesem Thema, dass man am Beispiel Swiss sehe, dass die Lufthansa ein guter Eigentümer sei, der auch weitläufige Eigenständigkeit gewähre. Also ich sage dazu: besser im Eigentum der Lufthansa und dies zu besten Bedingungen, die natürlich vorher ausgehandelt werden müssten als ständig irgendwelche Investoren zu suchen, die letztendlich aber die AUA doch nicht sanieren könnten. Oder will Österreich solange untentschlossen sein wie Italien, wo die Alitalia gar keiner mehr kaufen will?

Montag, 19. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Das machtlose Deutschland ist dem mächtigen China unterwürfig

Der Dalai Lama besucht in diesen Tagen Deutschland.
Aber anstatt dass ihn deutsche Spitzenpolitiker empfingen wie vor einem halben Jahr beispielsweise Bundeskanzlerin Merkel: dieses Mal ignorierte ihn die hohe Politik.
Ausgerechnet SPD-Aussenminister Steinmeier und SPD-Chef Beck, die sonst immer so sozial daherreden, sind jetzt bestrebt, den Dalai Lama zu boykottieren, letzterer will sogar seiner Entwicklungsministerin ein Treffen mit dem Dalai Lama verbieten.
Dabei steht die Mission des geistlichen Oberhauptes der Tibeter unter dem Motto “Kein Frieden ohne Menschenrechte”. Und dabei forderte der Dalai Lama bei seinem Deutschlandbesuch religiöse Toleranz und betonte, dass ohne Gewaltverzicht kein echter Friede möglich sei, also keineswegs Forderungen, für die man den Dalai Lama “schneiden” müsste.
Wie aber sollte man erwarten, dass die chinesische Regierung Rücksicht auf die Tibeter, wenn schon das mächtige, angeblich humanistisch denkende Deutschland nicht mal den Mumm aufbringt, den Dalai Lama offiziell zu empfangen und ihn und sein Volk so zumindest moralisch zu unterstützen im friedlichen Bemühen?
Andererseits: wieso sollte es in Deutschland auch anders sein als sonstwo in der westlichen Welt: Wo es um das wirklich große Geld geht, also um knallharte Wirtschaftsinteressen, da zählen die Menschenrechte einfach nicht mehr.

Freitag, 16. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Endlich: Sozial-Supermarkt für Wien kommt

In Graz gibt es bereits zwei Filialen eines speziellen Supermarktes, in dem Bedürftige günstig Lebensmittel einkaufen können. Der Betreiber, die Vinzenzgemeinschaft, plant nun im Juni die Öffnung eines weiteren solchen Sozialsupermarktes in Wien.
Das Konzept ist denkbar einfach: Im sogenannten Vinzimarkt werden Waren angeboten, die ansonsten von den Supermarktketten vernichtet werden und zwar zum Preis von maximal 30 Prozent des Normalwertes. Angeboten werden falsch verpackte oder etikettierte, leicht beschädigte oder sonstige Waren, die für den herkömmlichen Verkauf nicht (mehr) geeignet sind, deren inhaltliche Qualität aber dennoch garantiert ist. Ebenso werden Waren kurz vor dem Ablaufdatum, die vorher mittels Stichproben auf ihre Genusstauglichkeit geprüft wurden, verkauft.
Abgelaufene Lebensmittel sind als solche gekennzeichnet und werden unter Aufischt der Lebensmittelbehörde verkauft.
Da diese Nahrung sehr günstig angeboten wird, kann sie aus guten Gründen auch nur von Bedürftigen gekauft werden. Und die Bediensteten der Geschäfte arbeiten ehrenamtlich. Weitere Freiwillige werden gesucht.
Ich begrüße diese Initiative, die bedürftigen Menschen im alltäglichen Leben weiterhilft, anstatt Lebensmittel zu vernichten, wie dies zumindest eine Lebensmittelkette macht, die, wenn es schon so “verdammt hart ist, der Beste zu sein”, auch sozial entsprechend handeln sollte (siehe dazu u.a. auch meine Kommentare hier auf meinsenf.net vom 2.5.2008, vom 24.4.2008, vom 8.4.2008 und vom 20.2.2008). Nähere Informationen zu diesem Projekt gibt es auch online bei der Vinzenzgemeinschaft

Donnerstag, 15. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Für Verantwortung im Journalismus UND Pressefreiheit

Es war äusserst interessant, der Festrede von Österreichs Medienministerin Doris Bures bei der diesjährigen ÖJC-Soiree auf Schloss Belvedere in Wien zu lauschen: Eindringlich appellierte sie dafür, dass es in Österreich doch wieder eine selbstverordnete Zensur der Medien geben möge, die auf Ethik und Moral beruht.

Ich sage dazu: Nein, danke.

Fred Turnheim, Präsident des ÖJC (Österreichischer Journalistenclub) sprach in seiner anschließenden Rede im altehrwürdigen Marmorsaal des historisches Schlosses das aus, was sich wohl auch viele anwesende Journalisten dachten: Presserat gut und schön, aber eine solche Zensur- und Moralinstanz hätte keinen Sinn, wenn sie ausschließlich aus dem Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) bestehen würde. Hier hätten nämlich genau jene keine Stimme, die gerügt werden könnten, nämlich die Journalisten.

Und so forderte Turnheim, dass bei allfälligen Verhandlungen einer Neugründung des Presserates der ÖJC als größte Journalistenorganisation des Landes mitbeteiligt werden müsste, um die durch Gesetze der letzten Jahre immer wieder eingeschränkte Pressefreiheit weiter zu garantieren.

Ich bin für einen Ehrenkodex und für Verantwortungsbewusstsein im Journalismus -beides sollte selbstverständlich sein- (siehe dazu meinen Kommentar vom 29.4.2008 hier auf meinsenf.net) und auch für ein -allerdings objektives- Gremium, das dessen Einhaltung überwacht und bei schweren Übertretungen auch rügt. Aber in dieser Institution müssen vor allem jene vertreten sein, die recherchieren und berichten, eben die Journalisten selbst und Vertreter möglichst aller Medien des Landes, keinesfalls jedoch Politiker.

Die moralisch-ethischen Kriterien müssen zudem von vorne herein so definiert werden, dass die Pressefreiheit keinesfalls eingeschränkt wird und dass auch klar und unmissverständlich feststeht, welches Verhalten konkret als untragbar gilt und daher gerügt werden muss. Und diese Vereinbarungen müssen auch von möglichst allen Medien unterzeichnet werden, um die gemeinsame Bereitschaft zu bezeugen, sich freiwillig ethischen Kriterien im Journalismus zu unterwerfen.

Der Presserat in Deutschland besteht übrigens aus vier Organisationen: dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger, dem Verband deutscher Zeitschriftenverleger, dem Deutschen Journalistenverband und dem verdi-Fachbereich Medien (Gewerkschaft). Dessen oberste Ziele sind das Eintreten für die Pressefreiheit aber auch die Wahrung des Ansehens der deutschen Presse beispielsweise durch öffentliche Rügen.

Im alten österreichischen Presserat, der bis 2002 in dieser Form existierte und zu ständigem Streit und letztlich zur Auflösung führte, waren der VÖZ, die Journalistengewerkschaft, sowie Entsandte des Presseclub Concordia und des Zeitschriften-Fachverbandes vertreten.

Mittwoch, 14. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Die neue Kunst- und Kultur-Domain: www.kulturia.com

Ich freue mich Ihnen mitzuteilen: Ab sofort haben meine Kultur-Kritiken und -News eine neue Domain: www.kulturia.com.
Auch wenn sich mit der neuen Webpräsenz nicht sofort alles ändern wird: freuen Sie sich auf große Neuerungen in Kürze:-)

Mittwoch, 14. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Über royale Wunschehen

Ist schon tragisch:
Zuerst, als es Diana an der Seite von Prinz Charles gab, wollte sie niemand in seinem Umfeld akzeptieren, weil sie angeblich so un-royal war. Und schon bald sah man Charles immer öfter mit seiner Jugendfreundin Camilla, die dem Hofstadt offenbar genehm war.
Dann flogen Seitensprünge von Charles und von Diana auf und kam Diana ums Leben. Weil dies damals niemand verstanden hätte, wartete Charles acht Jahre nämlich bis 2005, ehe er seine Langzeitgeliebte doch heiratete; offenbar aber wartete er immer noch nicht lange genug:
Inzwischen, drei Jahre später, scheint nämlich das eheliche Glück der beiden offenbar zu Ende: Nach Zeitungsberichten steht eine Scheidung kurz bevor.
War es nun echte Liebe, die die beiden über Jahrzehnte verband, obwohl die Ehe dann die drei Jahre offenbar nicht übersteht? Oder waren es Macht- und Geldgier? Ich habe diesbezüglich meine Meinung und verschweige sie hier und heute ausnahmsweise.

Dienstag, 13. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Serbien auf dem harten Weg nach Europa. Hoffentlich.

Die Serben haben bei den Parlamentswahlen den Ultranazionalisten (29% und 9%) den Laufpass gegeben, trotz prominenter Wahlhilfe durch Österreichs FPÖ-Chef Strache (siehe dazu meinen eigenen Kommentar von vor ein paar Tagen). Gut so!
Für ganz Ex-Jugoslawien gibt es letztlich nur eine sinnvolle Zukunft: jene ins gemeinsame Europa. Und dafür hat sich die Bevölkerung Serbiens jetzt offenbar entschieden: Die pro-europäischen Parteien DS (39%) und LPD (5%) schafften gemeinsam zwar keine Mehrheit, aber vielleicht überdenkt jene Partei, die wegen ihrer Unzuverlässigkeit in Europafragen diese Wahlen notwendig machte, ihre Position ja noch (die DSS erhielt jetzt 14%). Dann stünde einer Regierung Richtung Europa nichts mehr im Wege. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Sonntag, 11. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Gusi-Papa, lehre uns Fussball spielen!

Österreichs Staatspapa Gusi pflegt gute Kontakte: So ist er gerade in Argentinien bei seinem Vor-Vorgänger namens Klima -jetzt verantwortlich für VW in ganz Südamerika. Und was macht der Gusi dort nach eigenen Angaben?
ER holt SICH dort Tipps für die Fußball-Euro 2008, damit ER Österreichs Fußballer EM-fit machen kann.
Na Bumm! Oder besser Bam! Oder noch besser: Oida!!! Du bist der ärgste KROCHA! Fix!!!

Freitag, 9. Mai 2008, von Elmar Leimgruber


Schnell zur Schiedsrichterausbildung: Die Euro ruft


*ohne Worte*

Donnerstag, 8. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Niki Lauda führt AUA aus der Krise

Den Austrian Airlines (AUA) geht es -gelinde gesagt- nicht gut. Zuerst 60 Mio. Euro Verlust im ersten Quartal dieses Jahres, dann will auch noch jener Saudi-Scheich, der die AUA mit 150 Mio. Euro “retten” wollte aussteigen, weil er angeblich getäuscht wurde.
Das Ganze ist ein Trauerspiel. Und auch, wenn es weder der Republik Österreich, die über die ÖIAG knapp 43% der AUA-Anteile hält, passt noch dem AUA-Vorstand: Niki Lauda hat wieder einmal recht mit seiner Analyse, die er der ZIB 2 (ORF 2) gab: Ein regionale Fluglinie kann langfristig weder durch staatliche Finanzspritzen noch durch private Investoren wirklich saniert werden.
Ob Scheich Al Jaber jetzt also bei der AUA einsteigt oder nicht, ändert also nicht viel, weil dies die AUA langfristig nicht retten wird können.
Bei allem Verständnis für den Unabhängigkeitwillen der AUA: Es gibt langfristig keine Alternative als mit einer großen Fluglinie zumindet weitgehend zusammenzuarbeiten und so Synergieeffekte zu nützen; nur so kann eingespart werden. Dies sagte Nika Lauda gestern abend in der ZIB2. Und ich sage dazu: Richtig: So und nicht anders kann und wird die AUA auch gerettet werden können. Und ich ergänze noch: die Lufthansa, vor deren Übernahme sich die AUA sosehr fürchtet, wäre ideal als Partner der AUA: immerhin sind beide Airlines schon seit Jahren StarAlliance-Partner.
Und noch ein Gedanke am Rande: Vielleicht wäre gerade jetzt Niki Lauda der ideale Mann an der Spitze der AUA.