Archiv für Mai 2008

Mittwoch, 7. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Tarzan besucht Hamburg

Die Fernsehzuschauer haben entschieden: Anton Zetterholm und Elisabeth Hübert werden die Hauptrollen im neuen Disney-Musical Tarzan spielen. Unter den Juroren war Phil Collins, der die Songs zum Film (Score: Mark Mancina) und zum gleichnamigen Musical schrieb.
Ab Oktober ist das Stück, das bereits am Broadway lief, live im Theater Neue Flora in Hamburg zu sehen. Tickets hier

Mittwoch, 7. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Stoppt Straches Nationalismus!

Man mag das Wirken von FPÖ-Chef H.C. Strache ja durchaus gut finden und vielleicht sogar für notwendig halten.
Aber was sich Strache bei seinem “Staatsbesuch” in Serbien geleistet hat, kann meines Erachtens nicht mehr toleriert werden:
Während ganz Europa versucht zusammenzuwachsen und einen gemeinsamen europäischen Weg zu gehen, fährt der FPÖ-Chef zu den serbischen Nationalisten, bestärkt sie in ihrem nationalistischen Denken, ermutigt sie zu einem antieuropäischen Weg und ruft ihnen auch noch auf serbisch zu: “Kosovo ist Serbien”.
Das kann man nicht mehr Populismus nennen, wenn Strache auch offenbar damit im Teich der Wiener Serben Wählerstimmen fischen will. Das was Strache in Serbien tat, ist eine Volksverhetzung solches Ausmaßes, die ich bisher noch nie erlebt habe. Es kann nicht sein, dass ein österreichischer Parlamentarier in ein fremdes Land fährt und sich mit nationalistischen Kräften solidarisiert und dessen aufgebrachte Bevölkerung noch weiter aufhetzt gegen Europa und damit auch gegen Österreich.
Es ist tragisch, dass keiner der namhaften Politiker hier dagegen Stellung bezieht. Wer hier schweigt, riskiert einen weiteren Balkankrieg.
Ich teile das Anliegen Serbiens, dass dessen Minderheitsbevölkerung im Kosovo geschützt wird und dass international gewährleistet und garantiert wird, dass die serbische Bevölkerung im Kosovo dieselben Rechte haben muss wie die Kosovo-Albaner.
Aber Nationalismus, von wem auch immer, von Österreichern oder Deutschen, von Serben, Franzosen, Italienern und Chinesen ist abzulehnen und zu verurteilen.
Wir leben in einem friedlichen geeinten Europa, das uns vor große Verantwortung stellt. Nehmen wir diese Verantwortung an und meistern wir sie: mit einem gesunden Selbstbewusstsein und Patriotismus für die Interessen des eigenen Landes, seine Sprache, Kultur und Geschichte im eigenen Land und der EU gegenüber. Aber wir sind nicht nur Deutschland, Österreich, Südtirol, sondern wir sind auch Europa. Und das ist sehr gut so.

Dienstag, 6. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Endlich schaut die Welt auf Myanmar (Burma)

Es ist schon tragisch genug, dass Rangoon von einer verheerenden Naturkatastrophe erfasst wurde, der tausende Menschen zum Opfer fielen. Noch trauriger finde ich, dass erst so was passieren musste, damit die ansonsten oft so übereifrig besorgte westliche Welt sich mit Myanmar beschäftigt.
Seit Jahrzehnten herrscht in dem asiatischen Land eine Militärdiktatur, die jeglichen, auch friedlichen Widerstand gewaltsam und blutrünstig niederschlägt. So wurden Ende letzten Jahres friedlich demonstrierende buddhistische Mönche vom Militär einfach abgemetzelt, ohne dass es die restliche Welt wirklich für notwendig hielt, dagegen einzuschreiten.
Offenbar hat Myanmar keine so wertvollen Bodenschätze als dass irgendein Weltpolizist dagegen vorgehen würde. So wünsche ich mir, dass wenigstens jetzt wegen der Naturkatastrophe näher hin- anstatt weggeschaut wird, vor allem, was die Menschenrechte dort betrifft. Immerhin sind jetzt mal viele Journalisten in der Krisenregion tätig.
Mich hat zu diesem Thema übrigens schon 1996 der Film “Beyond Rangoon” von John Boorman mit Patricia Arquette in der Hauptrolle zutiefst bewegt, den ich an diesem Thema interessierten Lesern sehr empfehlen kann. Es ist schon bezeichnend für die heutige allgemeine Gleichgültigkeit, dass dieser Film zwar als Videokassette veröffentlicht wurde, aber bis heute nicht auf DVD erschienen ist.

Montag, 5. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

meinsenf.net: Billiger Boulevard – hochwertiger Journalismus

Jetzt ist es echt mal Zeit für eine Stellungnahme in eigener Sache zu meinsenf.net:
Immer wieder bekomme ich zu hören und zu lesen, dass meine Themenauswahl zwar recht vielseitig ist, dass aber das Niveau der Beiträge -weil “boulevardmässig”- schon manchmal zu wünschen übrig lässt.
meinsenf.net ist nicht Boulevard. meinsenf.net ist aber auch kein hochwertiger Journalismus.
meinsenf.net ist beides, und dies in fast allen Varianten: Ich verfasse meine Beiträge -je nach Thema, Ernsthaftigkeit und Unterhaltungswert- einmal sehr “billig”, ja niveaulos, dann mit einem leichten Zwinkern, weiters gut recherchiert und hinterfragt und manchmal -wenn auch derzeit aus Zeitgründen nicht sehr häufig- mit einem Wort: sehr hochwertig.
Erstaunlicherweise aber werden meine hochwertigeren Kommentare -wohl weil um einiges länger (nur deswegen?)- weit weniger gelesen als jene kurzen nur bissigen rein provokanten oder lustigen Schreibser.
Wie auch immer: ich finde: gerade diese bunte vielseitige Mischung macht das Wesen von meinsenf.net aus. Und daher habe ich auch -zumindest vorläufig_ nicht vor, daran was zu ändern.
Es wird also auch in Zukunft hier sowohl Seichtes als auch Anspruchsvolles zu lesen geben. Und natürlich freue ich mich über Ihr Feedback und Ihre Eindrücke.
Herzlichst Ihr

Freitag, 2. Mai 2008, von Elmar Leimgruber

Merkur vernichtet systematisch intakte Lebensmittel

Obwohl ich ansonsten meist weder am Sortiment noch an der Qualität vom Merkur-Markt auszusetzen habe: mein Gewissen zwingt mich dazu, heute wieder einen schwerwiegenden Misstand aufzutreten:
Tatort (nicht fiktiv, sondern wirklich geschehen): Ein Merkurmarkt in Wien, Mittwoch 30. April 2008 abend, fünf Minuten vor Geschäftsschluss. Ich bin in den letzten Minuten noch dort, um vor dem nahenden 1. Mai noch einige Lebensmittel einzukaufen.
Ich staune so kurz vor der Sperrstunde noch das ganze Rindfleischregal gefüllt zu sehen, begutachte die Packungen und siehe da: die meisten Schalen haben eine Mindesthaltbarkeit 1. Mai 2008. Ich schüttle den Kopf, nahme weitere Schalen mit Rindfleisch heraus, auch diese tragen das Haltbarkeitsdatum 1. Mai 2008.
Ich frage den Fleischer, der gerade Etiketten auf das Regal klebt, was jetzt mit all diesem Fleisch im vollen Regal passiert, da ja nur noch wenige Minuten bis Geschäftsschluss sind und das Fleisch am Tag darauf wegen des Feiertages nicht verkauft werden kann.
Der Mann antwortet: “Wird weggeschmissen.” Ich frage nochmal nach: “Wie bitte? Weggeschmissen?” Dieser antwortet: “Ja, wird weggeschmissen. Wir müssen alles wegschmeissen: das ist Gesetz.” Ich: “Wie das ist Gesetz?” Der Fleischer: “Ist Merkur-Gesetz: wir dürfen keine Rabatte geben, sondern wir müssen bis Geschäftsschluss den vollen Preis verlangen. Und was nicht verkauft wird, muss weggeschmissen werden.”
Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen: Die Geschäftsführung des Merkurmarkts lässt lieber ein Regal voll mit intaktem Rindfleisch vernichten als, wenn absehbar ist, dass es sich an diesem Tag sonst nicht mehr verkaufen lässt, es vergünstigt zu verkaufen?
Sowas ist in Zeiten, wo sich jeder inklusive Politiker über die erhöhten Nahrungsmittelpreise beklagt und wo immer noch viele arme Menschen kaum zu essen haben, sowas von menschenverachtend und zutiefst unverantwortlich.
Und nein: das hat nichts mit der Marktpositionierung als Hochpreismarkt zu tun, was gegen meinen Standpunkt vorgebracht werden könnte: das ist eine Frage ethischer Verantwortung: ohne dringende Notwendigkeit (z.B. Produkte sind verdorben) sind Nahrungsmittel nicht zu vernichten.
Ich bin fassungslos und überlege ernsthaft, Merkurmärkte künftig zu boykottieren und nur mehr beim Mitbewerb einzukaufen. Und an die verantwortlichen Politiker, die gerne pseudoentrüstet über steigende Lebensmittelpreise sind, appelliere ich, strenge Gesetze und harte Strafen gegen die willkürliche Vernichtung von intakten Lebensmitteln zu erlassen. Sollte es hingegen sogar bestehende Gesetze oder Vorschriften geben (ich habe vor dem Verfassen dieses Beitrags keine entsprechenden Gesetze gefunden), dass der Handel intakte Lebensmittel vernichten muss, dann sind solche Vorgaben dringendst abzuändern.