Mit ‘UNESCO’ getaggte Artikel

Donnerstag, 4. Oktober 2012, von Elmar Leimgruber

5. Oktober: Welttag der Lehrer

Der 5. Oktober ist Welttag der Lehrerin und des Lehrers. Er erinnert an die ILO/UNESCO-Empfehlung über die Stellung der Lehrer/innen (1966) und die bedeutende Rolle der Lehrer für qualitativ hochwertige Bildung. Ziel des Welttags ist es, auf die verantwortungsvolle Aufgabe von Lehrern aufmerksam zu machen und das Ansehen der Lehrer weltweit zu steigern. Diesen internationalen Aktionstag rief daher der damalige Generaldirektor der UNESCO, Federico Mayor 1994 auf der internationalen Bildungskonferenz in Genf den Welttag der Lehrer (World Teachers Day) ins Leben.

Um qualitativ hochwertige Bildung sicherzustellen, müssen laut UNESCO gut qualifizierte und motivierte Lehrkräfte ausgebildet werden. Die beruflichen Anforderungen sind vielfältig: In einer schnelllebigen und zunehmend vernetzten Welt haben Lehrerinnen und Lehrer nicht nur die Aufgabe, ihren Schülern Wissen zu vermitteln. Sie sollen die Schüler auch zu verantwortungsbewussten Bürgern erziehen, betont die UNESCO. Die Schüler sollen lernen, mit neuen Technologien umzugehen und sich mit Themen wie Gesundheit und Umwelt aktiv auseinandersetzen.

Die in vielen Ländern mangelnde Aus- und Weiterbildung von Lehrern mindert die Qualität der Bildung. Armut, HIV/AIDS, Gewalt gegen Lehrer und Naturkatastrophen sind weitere Faktoren, die sich in vielen Teilen der Welt negativ auf Bildungsqualität und Berufsbedingungen von Lehrern auswirken. Universelle Grundschulbildung und qualitativ hochwertige Bildung können nur gesichert werden, wenn politische Entscheidungsträger die Lehrerausbildung attraktiv gestalten und berufliche Weiterbildung unterstützen. Der Welttag ruft auch dazu auf, Lehrer angemessen zu entlohnen und ihre Karrierechancen zu verbessern.

Die Deutsche UNESCO-Kommission (DUK) ruft Schulen, Lehrerorganisationen und NGOs dazu auf, sich an dem Welttag zu beteiligen. Für Veranstaltungen oder Projekte, die in besonders geeigneter Form zur Erreichung der Ziele des Welttags und der Ziele der UNESCO beitragen, kann bei der DUK die Nutzung des Logos des Welttags beantragt werden. Weitere Informationen zum Internationalen Tag der Lehrer sind hier abrufbar.

Dienstag, 3. Juli 2012, von Elmar Leimgruber

UNESCO benennt 26 neue Welterbestätten

Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner 36. Tagung in St. Petersburg insgesamt 26 Stätten neu in die Liste des Welterbes (Weltkulturerbe) aufgenommen, darunter aus Deutschland das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth, aus Brasilien die Kulturlandschaft Rio de Janeiro und aus Iran die Jame-Moschee in Isfahan. Damit stehen nun weltweit 962 Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste: 745 Kulturerbestätten und 188 Naturerbestätten, 29 Stätten zählen sowohl zum Kultur- als auch zum Naturerbe.

Erstmals sind die Republik Kongo, Palau, Palästina und Tschad in der Liste vertreten. In diesem Jahr lagen dem Welterbekomitee 33 Nominierungen vor. Die Geburtskirche Jesu Christi in Palästina wurde wegen ihres schlechten Erhaltungszustands gleichzeitig in die “Liste des gefährdeten Welterbes” aufgenommen.

Vier weitere Stätten hat das Komitee als “besonders gefährdet” eingestuft: die historische Hafenstadt Liverpool in Großbritannien, die Moscheen, Mausoleen und Friedhöfe von Timbuktu und das Grabmal von Askia in Mali sowie die Festungen Portobello und San Lorenzo an der karibischen Küste in Panama. Zwei Stätten wurden von der Liste des bedrohten Welterbes gestrichen: die Festung und Shalimar-Gärten in Lahore, Pakistan, und die Reisterrassen in den philippinischen Kordilleren. Auf der Liste des gefährdeten Welterbes stehen jetzt insgesamt 38 Stätten.

Die UNESCO-Welterbekonvention ist seit 40 Jahren das international bedeutendste Instrument, das von der Völkergemeinschaft zum Schutz des Kultur- und Naturerbes beschlossen wurde. Seit 1972 haben den Vertrag 189 Staaten unterzeichnet, wovon 157 auf der Welterbeliste repräsentiert sind. Kriterien für die Anerkennung als UNESCO-Welterbe sind unter anderem der außergewöhnliche universelle Wert der Stätte sowie ein Managementplan, der den Erhalt für zukünftige Generationen sicherstellt.

Die 20 neuen Kulturerbestätten im Detail:

  • Bahrain: Perlenzucht als Zeugnis einer Inselökonomie
  • Belgien: Bedeutende Orte des wallonischen Bergbaus
  • Brasilien: Kulturlandschaft Rio de Janeiro
  • China: Xanadu – ehemalige Hauptstadt des Mongolenherrschers Kublai Khan
  • Côte d’Ivoire: Historischer Stadtkern von Grand-Bassam
  • Deutschland: Markgräfliches Opernhaus Bayreuth
  • Frankreich: Bergbaugebiet Nord-Pas de Calais
  • Indonesien: Kulturlandschaft auf Bali: das Subak-System als Manifestation der Tri Hita Karana-Philosophie
  • Iran: Jame-Moschee in Isfahan
  • Iran: Mausoleum Gonbad-e Qābus
  • Israel: Stätten der menschlichen Evolution im Karmel-Gebirge
  • Kanada: Kulturlandschaft Grand Pré
  • Malaysia: Archäologische Stätten im Lenggong-Tal
  • Marokko: Rabat – moderne Hauptstadt mit historischem Kern
  • Palästina: Geburtskirche Jesu Christi und Pilgerweg in Bethlehem
  • Portugal: Garnisonsstadt Elvas und ihre Befestigungsanlage
  • Schweden: Holzbauernhäuser in der Provinz Hälsingland
  • Senegal: Kulturlandschaften der Bassari, Fula und Bedik
  • Spanien/Slowenien: Historische Stätten der Quecksilbergewinnung: Almadén und Indrija
  • Türkei: Neolithische Stätte Çatalhöyük

Die fünf neuen Naturerbestätten:

  • China: Fossilienfundstätte von Chengjiang
  • Indien: Westghats-Gebirge
  • Kongo (Republik), Kamerun, Zentralafrikanische Republik: Sangha Tri-Nationalpark
  • Russland: Naturpark Lena-Felsen
  • Tschad: Seenlandschaft von Ounianga

Eine neue Kultur- und Naturerbestätte:

  • Palau: Südliche Lagune der Rock Islands
Donnerstag, 10. November 2011, von Elmar Leimgruber

Erfindermesse iENA prämiert Nachwuchstalente

Erfindermesse iENA
Grafik: iena.de

Der 9. November ist der Internationale Tag der Erfinder und der heutige 10. November der Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung der UNESCO. Die iENA, die Internationale Fachmesse „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“ in Nürnberg, überzeugte mit tollen Ideen aus aller Welt und bot den Erfindern Kontakte zu Fachbesuchern aus 41 Ländern.  Vom hohen Niveau der Erfindungen zeigte sich auch die Fachjury der iENA beeindruckt, die insgesamt 120 Goldmedaillen, 176 Silbermedaillen und 93 Bronzemedaillen vergab und besonders herausragende Erfindungen mit Sonderpreisen auszeichnete.

Der „Große Preis der iENA 2011“ ging diesmal an simply2show Georg Witkowski, der bei der iENA ein Interaktives Schaufenster- Touch-System vorstellte, bei dem die Passanten durch Berühren der Schaufensterscheibe Produktinformationen über das Warensortiment auf einem Bildschirm abrufen können. Vier österreichische Schüler-Teams ergatterten drei zweite Plätze und einen dritten Platz im Wettbewerb um die kreativste Jugenderfindung. Insgesamt wurden 800 Erfindungen und Produktneuheiten aus 30 Ländern präsentiert. In den einzelnen Kategorien wurden folgende Medaillen vergeben:

Erfindermesse iENA
Foto: iena.de

Freie Erfinder: 76 Gold, 93 Silber, 64 Bronze
Schüler/ Jugend: 18 Gold, 36 Silber, 15 Bronze
Hochschulen/ Universitäten: 26 Gold, 47 Silber, 15 Bronze

Mit ihrem hohen Anteil an ausländischen Fachbesuchern konnte die iENA ihre internationale Bedeutung weiter festigen. Die Fachbesucher kamen diesmal aus Angola, Argentinien, Belgien, Bosnien-Herzegowina, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Iran, Italien, Israel, Japan, Kanada, Kolumbien, Korea, Liechtenstein, Libyen, Litauen, Malaysia, Mazedonien, Niederlande, Österreich, Pakistan, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Saudi-Arabien, Schweiz, Serbien, Singapore, Slowenien, Spanien, Türkei, Tschechien, Ukraine, Ungarn und den USA.

Dienstag, 3. Mai 2011, von Elmar Leimgruber

3. Mai: UNESCO-Welttag der Pressefreiheit

Heute ist der Welttag der Pressefreiheit
Foto: UNESCO

Die UNESCO  feiert in diesem Jahr den 20. Jahrestag ihrer “Erklärung von Windhoek”, die 1991 in Namibia verabschiedet wurde. Sie betont die Rolle einer unabhängigen, freien und pluralistischen Presse für Demokratie und Meinungsfreiheit. In Erinnerung an die Annahme der Deklaration, erklärte die UNESCO 1993 den 3. Mai zum Welttag der Pressefreiheit. Die UNESCO verfügt nach eigenen Angaben als einzige UN-Organisation über das Mandat, das Menschenrecht auf Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen. Verschiedene andere Organisationen wie ROG, DJV oder ÖJC nehmen ebenfalls zum heutigen Tag der Pressefreiheit Stellung:

Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai veröffentlicht Reporter ohne Grenzen (ROG) einen neuen Band aus der Reihe „Fotos für die Pressefreiheit“ und zudem die neue Liste der größten „Feinde der Pressefreiheit“: Den Titel verdienen in diesem Jahr 38 Staats- und Regierungschefs, Könige, paramilitärische Gruppen, kriminelle Netzwerke und extremistische Organisationen. Sie missbrauchen ihre Macht, um kritische Medien zu zensieren, Journalisten zu entführen, zu foltern und zu ermorden. 30 dieser Akteure sind Vertreter oder Organe der Staatsmacht. Ein langjähriger „Feind der Pressefreiheit“, der tunesische Machthaber Zine el-Abidine Ben Ali, ist von der Liste verschwunden. Dafür stagniert die Lage in anderen arabischen Staaten oder hat sich verschlimmert. Zehn der Feinde finden sich wie im vergangenen Jahr in der Region Naher Osten / Nordafrika. Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr der König von Bahrain, Hamad bin Issa al-Chalifa.

Neun „Feinde der Pressefreiheit“ kommen aus europäischen Ländern und Staaten der ehemaligen Sowjetunion: In vielen GUS-Staaten herrschen seit Jahren autoritäre Machthaber und großer Stillstand bei der Medienfreiheit. Die Präsidenten Usbekistans, Turkmenistans, Aserbaidschans und Kasachstans bleiben auf der Liste. Auch der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko bereitet seinem langjährigen Titel „Feind der Pressefreiheit“ erneut traurige Ehre: Seit seinem offensichtlich manipulierten Wahlsieg im Jahr 2010 haben sich die Überwachung der Medien und Verfolgung von Medienschaffenden verschärft. Die vollständige Liste ist hier abrufbar.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat aus Anlass des Welttags der Pressefreiheit am 3. Mai bessere Arbeitsbedingungen für Journalistinnen und Journalisten eingefordert. „Zur Pressefreiheit gehört nicht nur, dass Journalisten ohne Zwänge und Repressionen arbeiten können“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Pressefreiheit bedeutet auch Schutz vor unerwünschter Einflussnahme, egal von wem.“ Der DJV-Vorsitzende wies in dem Zusammenhang auf wiederholte Versuche einzelner Politiker hin, Einfluss auf die Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu nehmen.

Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) fordert anlässlich des Tages der Pressefreiheit am 3. Mai “alle Kolleginnen und Kollegen auf, die Pressefreiheit im eigenen Land zu verteidigen, sowie national aber auch international mit alle Journalisten solidarisch zu sein, die an der Ausübung ihres Berufes gehindert werden. Dies kann durch staatliche Repression geschehen, aber auch durch ungerechtfertigte Jobverluste. Die Pressefreiheit wird oft mit subtilen Methoden angegriffen. Dazu gehört – auch in Österreich – die Angst vor dem Verlust des journalistischen Arbeitsplatzes. Besonders die Kündigungen von erfahrenen Journalisten vor dem Erreichen der Alterspension bringt eine starke Verunsicherung bei Journalisten mit sich. Viele junge Journalisten müssen sich mit schlechtbezahlten (Praktikanten)-Arbeitsplätzen zufrieden geben. Der ÖJC unterstützt zudem das folgende Anliegen der UNESCO und bittet alle journalistischen Kollegen in Ihren Redaktionen/Arbeitsstätten am Dienstag, 3. Mai 2011 um 10.00 Uhr eine Gedenkminute einzuhalten.

Nach Angaben der UNESCO verloren in den letzten zehn Jahren mehr als 500 Journalisten bei der Ausübung ihres Berufes ihr Leben. Allein im Jahr 2010 wurden weltweit 60 Journalisten getötet. Die UNESCO unterstreicht, dass durch neue Technologien und Medien immer mehr Menschen Zugang zu Informationen erhalten. Gleichzeitig warnt sie vor neuen Formen der Zensur und Überwachung. Um auf das Problem aufmerksam zu machen, beschäftigt sich der diesjährige Welttag der Pressefreiheit mit den “Medien des 21. Jahrhunderts”. Die Prinzipien der Pressefreiheit müssen auch für das Internet gelten, betont die UNESCO.

Den Guillermo-Cano-Preis für Pressefreiheit der UNESCO erhält in diesem Jahr der inhaftierte iranische Journalist Ahmad Zeidabadi. Die Auszeichnung findet am 3. Mai 2011 zur Feier des Welttages der Pressefreiheit in der US-Hauptstadt Washington statt. Zeidabadi hat sich immer wieder für Demokratie und Menschenrechte im Iran eingesetzt. Vor seiner Festnahme im Jahr 2009 arbeitete er als Chefredakteur und Journalist für iranische Zeitungen und BBC Persian. Die UNESCO vergibt den Guillermo-Cano-Preis seit 1997 jährlich am Welttag der Pressefreiheit. Er ist mit 25.000 US-Dollar dotiert.

Der diesjährige deutsche Henri Nannen Preis für einen besonderen Einsatz für die Pressefreiheit wird übrigens der Zeitung “Le Canard enchainé” aus Frankreich zuerkannt. Der Name des 1915 gegründeten Wochenblatts, der mit “Ente in Ketten” übersetzt werden kann, ist Ausdruck des Protestes gegen staatliche Zensur. Der Preis wird am 6. Mai 2011 im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg verliehen.

 

 

Freitag, 10. Dezember 2010, von Elmar Leimgruber

10. Dezember: Standpunkte zum Tag der Menschenrechte


Heute vor 62 Jahren wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris die “Allgemeine Erklärung der Menschenrechte” (hier downloadbar) verabschiedet und verkündet: “An diesem Tag der Menschenrechte sollen diejenigen uns inspirieren, die unsere Welt gerechter machen wollen,” sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon anlässlich des heutigen Tages der Menschenrechte: “Die Menschenrechte sind die Grundlage von Freiheit, Frieden, Entwicklung und Gerechtigkeit – und das Herz der Arbeit der Vereinten Nationen auf der ganzen Welt”.

Menschenrechtsverteidiger “spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Diskriminierung” und haben “die gemeinsame Verpflichtung, Fehlverhalten zu entlarven, gefährdete Menschen zu schützen und der Straflosigkeit ein Ende zu bereiten”. “Sie können Teil einer zivilgesellschaftlichen Organisation sein, ein Journalist oder auch ein einzelner Bürger, der durch den Missbrauch in seiner Umgebung angespornt wird, etwas zu tun”. Aber “in vielen Ländern werden sie gefoltert, geschlagen und ermordet”. Daher haben wir “an diesem Tag der Menschenrechte die Gelegenheit, den Mut und die Errungenschaften der Menschenrechtsverteidiger zu würdigen. Wir wollen auch versprechen, mehr zu tun, um ihre Arbeit zu schützen” und “erinnern wir uns daran, dass jeder – unabhängig von seinem Hintergrund oder seiner Ausbildung – ein Verfechter der Menschenrechte sein kann,” so der UNO-Generalsekretär.

Anlässlich des internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember appellieren das UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR und UNICEF Österreich, Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, an das österreichische Parlament, die UN-Kinderrechtskonvention uneingeschränkt in die Verfassung aufzunehmen. “Kinderrechte sind unteilbar und müssen auch für Asyl suchende Kinder, sowie Flüchtlings- und Migrantenkinder gelten, unabhängig von ihrem Zuwanderungsstatus und unabhängig von ihrer Nationalität”, erklärte Christoph Pinter, Leiter der UNHCR-Rechtsabteilung in Österreich.

Dieselben Forderungen wie von UNICEF kommen auch von der Initiative “Gegen-Unrecht: Kinder gehören nicht ins Gefängnis” von Caritas, Diakonie, SOS-Kinderdorf und Amnesty International an die Bundesregierung. Landau, Chalupka, Moser und Patzelt betonen: “Kinderrechte müssen für alle Kinder in unserem Land gelten!”

“Religionsfreiheit ist ein grundlegendes Menschenrecht”, und dennoch seien die Christen die weltweit am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft. Daran erinnert Österreichs Missio-Nationaldirektor, Leo Maasburg, am Tag der Menschenrechte. “Glaubens- und Kultusfreiheit, Gewissens- und Bekenntnisfreiheit gehören zum Grundbestand der Menschenrechte”. Immer wieder aber würden Christen weltweit -vor allem in China, Indien, im Irak und Sudan- Opfer von Diskriminierung, Folter, Zwangskonversion, Vertreibung, Vergewaltigung und Mord: “Mehr als 200 Millionen Christen werden derzeit in mehr als 50 Ländern wegen ihres Glaubens verfolgt” und “und 80 Prozent aller wegen ihres Glaubens verfolgten Menschen sind Christen”.”Bei Menschenrechtsverletzungen wegzuschauen, hat todbringende Folgen”, betont Massburg.

Dabei werde der Artikel 18 der UN-Menschenrechtserklärung rigoros missachtet – das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit, kritisiert Massburg. Aber selbst in Europa “greifen eine zunehmende Christophobie und Angriffe auf das Recht der Religionsfreiheit um sich:” Aber “nicht das Recht, seine eigene Religion weiterzugeben, also zu missionieren, gefährdet den Frieden,” sondern die Unterdrückung der Verkündigung des jeweiligen Glaubens gefährdet die Freiheit aller und somit den Frieden”, so Maasburg.

20 christliche Organisationen haben sich daher in der Plattform “Solidarität mit verfolgten Christen” zusammengetan, um auf die zunehmende Diskriminierung und Verfolgung von Christen in vielen Ländern der Welt aufmerksam zu machen: Heute von 12 bis 17 Uhr wird auf dem Stock-im-Eisen-Platz über Christenverfolgungen in aller Welt informiert und um 17.15 Uhr folgt ein Fackelzug von der Staatsoper zum Stephansdom mit anschließendem ökumenischen Gottesdienst im Stephansdom mit Weihbischof Franz Scharl.

Die Verfolgung Andersgläubiger “im Namen Gottes” sei besonders schmerzlich und “schlechthin blasphemisch” hatte der Präsident der Stiftung “Pro Oriente”, Hans Marte, am Montag bei einer Pressekonferenz der Plattform “Solidarität mit verfolgten Christen” erklärt: Er appellierte an die Muslime in Österreich, sich für die Freiheitsrechte der Christen in islamisch dominierten Ländern einzusetzen. Die Lage vieler Christen in diesen Ländern sei unerträglich geworden, so Marte.

Und der Auslandsbischof der Evangelischen Kirche in Deutschland, Martin Schindehütte, hat anlässlich des Tages der Menschenrechte an die vielen politischen Gefangenen erinnert, die wegen ihres Einsatzes für die Meinungsfreiheit weltweit in Gefängnissen sitzen. “Es ist unerträglich und nicht hinzunehmen, dass ein Mensch wegen seiner politischen Auffassung eingesperrt wird, zumal wenn er seine Auffassung ohne Gewalt vertritt”, sagte Schindehütte in Hannover.

Dienstag, 5. Oktober 2010, von Elmar Leimgruber

5. Oktober ist Internationaler Weltlehrertag

Millionen Lehrer und Erzieher begehen zusammen mit Kindern, Jugendlichen und Eltern aus aller Welt am 5. Oktober den Weltlehrertag. Darauf weist Education International (EI) hin. Der Weltlehrertag steht heuer unter dem Motto “Wiederaufschwung beginnt mit Lehrerinnen und Lehrern”. Dem Lieblingslehrer kann eine E-Grusskarte oder eine Twitter-Nachricht über den Tag #wtd2010 zugesandt werden.

Die Rolle der Lehrer war bei der globalen Wirtschaftskrise, die im letzten Jahr zahlreiche Entwicklungsländer an den Rand des Ruins brachte, bei humanitären Katastrophen wie dem Erdbeben in Haiti und den Überschwemmungen in Pakistan ein entscheidender Faktor für die soziale, wirtschaftliche und intellektuelle Wiederherstellung von Gesellschaftssystemen, in denen wir schliesslich alle leben.

Die EI, eine weltweite Vereinigung von 30 Millionen Mitarbeitern im Erziehungswesen, hat zusammen mit der ILO, UNDP, UNESCO und UNICEF eine offizielle Erklärung unterzeichnet und wird am 5. Oktober an einem offiziellen Ereignis in Paris teilnehmen, zu dem sich Lehrer aus Haiti, Lesotho, Mali, Laos, Frankreich und Israel treffen, um auf die Rolle der Lehrer beim Wiederaufbau ihrer Gesellschaft hinzuweisen. Das Jahresposter steht auf der Website http://www.5oct.org zum Download bereit.

Der General Secretary der EI, Fred von Leeuwen, meint: “Als Lehrer gehört man einer sehr schätzenswerten Berufsgruppe an. Wo Gesellschaften unter Druck geraten, stehen die Lehrer sofort an vorderster Front, um bei der Krisenbewältigung zu helfen. Leider werden Lehrer in vielen Ländern unzureichend bezahlt, unfair behandelt und schikaniert, manchmal befinden sie sich sogar in Lebensgefahr.”

“Trotz dieser Probleme leisten Lehrer unermüdlich ihren Beitrag für die Gesellschaft und verbessern die Lebenschancen von Millionen Lernender.” Die UNESCO betont: ‘Ohne die Tätigkeit der Lehrer, die Bildungsreformen erst ihre Gestalt verleiht, ist es unwahrscheinlich, dass Prozesse der Krisenbewältigung ihre Ziele erreichen.’

“Der Weltlehrer-Tag, der in eine Zeit fällt, in der sich die Welt einer nie da gewesenen Knappheit von Lehrern ausgesetzt sieht und mehr als 10 Millionen Lehrer angestellt und ausgebildet werden müssen, damit international vereinbarte Ziele über die Qualität der Ausbildung jedes Kindes erreicht werden können, ist nur eine kleine Geste des Respekts gegenüber Millionen wahrhafter Helden in unserer globalen Gesellschaft.”

Seit der Einführung des Weltlehrer-Tages im Jahre 1994 haben Mitglieder der EI Aktivitäten von Lehrern organisiert. Die Regierung Ugandas hat den 5. Oktober zum gesetzlichen Feiertag erklärt.

Sonntag, 19. September 2010, von Elmar Leimgruber

UNO-Weltarmutskonferenz: Armutsbekämpfung, Friedenserhaltung und Umweltschutz

Foto: unesco-kinder.de

Vom 20. – 22. September 2010 findet das UNO-Weltarmutstreffen 2010 statt. Staats- und Regierungschefs der Vereinten Nationen treffen sich auf dem Gipfeltreffen in New York, um über neue Pläne zur Verwirklichung der Millenniumsziele zu beratschlagen. Die deutsche Stiftung UNESCO appelliert an die Verantwortlichen, intensiv an der Umsetzung zu arbeiten und die vertraglichen Zusagen umzusetzen. “Globale Stärkung der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Situation kann nur durch gemeinsame Anstrengungen vollbracht werden. Wir müssen uns bewusst machen, dass die Not in den Entwicklungsländern ein globales Problem ist und sich die Auswirkungen auf die Industrieländer ausdehnen”, so Thomas Goesmann, Geschäftsführer der deutschen Stiftung UNESCO.

Die Verwirklichung der festgeschriebenen Ziele in der Millenniumserklärung wird angesichts der aktuellen Lage immer unwahrscheinlicher. UN-Generalsekretär Ban-Ki Moon hält erneut alle Staaten dazu an, Entwicklungen zu fördern und dabei Nachhaltigkeit zu etablieren. Auf dem Gipfeltreffen werden neue Maßnahmenbündel und Konzepte diskutiert und reflektierend auf die bisherigen Entwicklungen geschaut. Im September 2000 wurde die Millenniumserklärung verabschiedet. 189 Mitgliedsstaaten haben die Erklärung unterschrieben und sich dazu verpflichtet, bis 2015 Armutsbekämpfung, Friedenserhaltung und Umweltschutz zu den wichtigsten Zielsetzungen ihres Landes zu machen. Fünf Jahre vor Ablauf der Frist stellt sich die Frage: Sind die Ziele überhaupt noch erreichbar?

Eines ist längst klar: ohne finanzielle Unterstützung der Industrieländer werden die vorgegebenen Ziele in den Entwicklungsländern bis 2015 nicht vollbracht werden können. Bis heute haben nur wenige entwickelte Länder ihre Zusagen eingehalten und Versprechungen geltend gemacht. Für die Bekämpfung der Armut ist vor allem dies unabdingbar, betont die UNESCO. Der aktuelle Bericht der Millenniumsziele zeigt jedoch die globale Situation in einem zwiespältigen Licht. Die weltweite Wirtschaft- und Finanzkrise und die Erhöhung der Lebensmittelpreise haben in vielen Regionen zu einem Rückschritt der Zielsetzungen geführt. “Afrika südlich der Sahara und Südasien hängen auch 10 Jahre nach Verabschiedung der Millenniumserklärung in ihren Entwicklungen hinterher und es ist fraglich, ob eine Zielumsetzung in der verbleibenden Zeit möglich ist”, äußert sich Thomas Goesmann bedenklich.

Zum 19. Mal findet in diesem Jahr übrigens die internationale UNESCO Charity-Gala für Kinder in Not statt: Am Samstag, dem 30. Oktober 2010, werden sich in Düsseldorf 1.400 Gäste aus Wirtschaft, Kultur, Politik, Sport, Film und Medien für eine gerechtere Welt einsetzen. Die Stiftung UNESCO – Bildung für Kinder in Not hat nach eigenen Angaben bereits 379 Projekte in 97 Ländern durchgeführt und dabei Kindern und Jugendlichen weltweit Wege für eine bessere Zukunft geebnet.

Dienstag, 11. Mai 2010, von Elmar Leimgruber

Press Freedom Award 2010 für mutigen Journalismus in Russland ausgeschrieben

Seit dem Jahr 2000 blieben in Russland 18 Journalistenmorde unaufgeklärt. Allein im vergangenen Jahr kamen drei Reporter gewaltsam zu Tode. Angesichts der Gefahr, in der russische Journalisten und Journalistinnen immer noch arbeiten, schreibt Reporter ohne Grenzen (ROG) in diesem Jahr den Press Freedom Award für mutigen Journalismus in diesem Land aus. Die Verleihung findet am 7.Oktober, dem Jahrestag der Ermordung der russischen Journalistin Anna Politowskaja, unter Ehrenschutz der Österreichischen UNESCO-Kommission statt.

Ausgezeichnet werden laut Ausschreibung kritische bzw. aufklärende sowie investigative Publikationen zu Themen der Demokratiepolitik, Pressefreiheit und Meinungsvielfalt, Menschenrechte und Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Sozialkritik, Gesellschaftspolitik oder anderen verwandten Inhalten. Zielgruppe des Awards sind prinzipiell alle Publizisten, unabhängig von Status und Alter. Angenommen werden nur Beiträge, die 2009 veröffentlicht wurden.

Ende der Einreichfrist ist der 31. Juli 2010. Der PRESS FREEDOM AWARD 2010 ist mit 8000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr erstmals an einen einzelnen Preisträger vergeben.

Verliehen wird der Preis in den Kategorien:

- Printmedien
- Elektronische Medien
- Serien, Bücher, Lebenswerk

Näheres zum Press Freedom Award finden Sie hier.

Weitere Meldungen zum Thema Pressefreiheit:

- dpa-Chefredakteur will mehr Qualität im Journalismus

- Online-Videos als Quelle für Journalisten?

- Zum internationalen Tag der Pressefreiheit

- Deutscher Journalistenverband ortet Gefährdung des Journalistenberufs

- Journalistische Unabhängigkeit und wirtschaftliche Zwänge

- Zeitungskongress diskutiert Zukunft der Medien

- Journalisten sind inkompetent, lügen und manipulieren

- ORF hat eine neue rotdominierte rot-schwarze Regierung

- ORF-Publikumsrat wählt rote Führung

- ORF Publikumsrat wird dank des Bundeskanzlers Eingreifen tiefrot

- Deutsche Presse Agentur (dpa) verklagt Verkehrsministerium wegen Nichtrausrücken von Informationen

- Online-Journal für Freie Medien gegründet

- Über den Südtiroler Journalisten Hans Karl Peterlini und die Südtiroler Heldenpsyche

- Reporter ohne Grenzen bietet Hilfe für “Journalisten in Not”

- Was macht einen Terroristen aus?

- Alarmsignal: 76 ermordete Journalisten 2009

- Für Verantwortung im Journalismus UND Pressefreiheit


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Mittwoch, 21. April 2010, von Elmar Leimgruber

World Summit Youth Award für Kreative ausgeschrieben

Noch bis zum 20. Juni ist die Bewerbung für den diesjährigen World Summit Youth Award (WSYA) für Kreative möglich: Alle jungen Multimedia Designer, Blogger und e-Content Producer, die sich mit Hunger- und Armutsbekämpfung, Chancengleichheit, dem Recht auf Bildung und Gesundheitsversorgung beschäftigen, sind aufgerufen, ihre Online-Projekte für diesen weltweiten Wettbewerb einzureichen. Der WSYA ermittelt die besten e-Content Projekte und prämiert die außergewöhnlichsten Leistungen von jungen Kreativen unter 30 Jahren. Der Multimediawettbewerb richtet sich an junge Produzenten aller UN Mitgliedsstaaten, digitale Inhalte zu generieren, die in außergewöhnlicher und beeindruckender Weise die UN Millennium Development Goals (MDGs) für eine globale Zukunftssicherung adressieren.

“Die Millennium Entwicklungsziele der Vereinten Nationen sind gerade unter jungen Leuten weithin unbekannt. Regierungen werden aber nicht die notwendige Entschiedenheit zeigen, den Hunger der Welt konsequent zu bekämpfen, Armut bis 2015 zu halbieren oder Bildung für alle zu garantieren – wenn nicht junge Leute dafür kämpfen”, sagt Peter A. Bruck, Vorsitzender des World Summit Awards (WSA). “Der WSYA ist eine konzentrierte Initiative um junge Leute anzuregen, diese Ziele mit Medien wie Internet und Mobile Contents zu bewerben.”

Sechs Kategorien warten auf die Einreichung des Online-Projekts:

1. Fight Poverty, Hunger and Disease !

Sagt Armut, Hunger, Krankheit und der Verbreitung von Epidemien,
wie HIV/AIDS und Malaria den globalen Kampf an.

2. Education for all !

Setzt sich für die umfassende Schulbildung aller Mädchen und
Jungen ein, um ihnen ihre persönliche Entwicklung und Arbeitssuche zu
erleichtern und um ihr Verständnis für unsere globale
Informationsgesellschaft zu fördern.

3. Power 2 Women !

Thematisiert die Gleichberechtigung von Frau und Mann in allen
Lebensbereichen und widmet sich der Einbeziehung von Frauen in
politische Entscheidungsfindungen.

4. Create your Culture !

Spiegelt Hoffnungen, Ideen und Werte der jungen Bevölkerung wider
und fragt nach Kommunikationsplattformen und ihre kreative Nutzung.
Bewirbt die Sprachen- und Kulturenvielfalt und zeigt neue Formen zur
Erhaltung von indigenen Kulturen, Traditionen und Wissen auf.

5. Go Green !

Fokussiert Umweltthemen und die Integration von nachhaltigen
Entwicklungsmaßnahmen in nationalen Richtlinien und Programmen und
setzt sich für die Verhinderung von Ausbeutung natürlicher Ressourcen
und für die Förderung von Biodiversität ein.

6. Pursue Truth ! – NEW FOR WSYA 2010

Verfolgt die freie, wahrheitsgemäße und gezielte Berichterstattung
über die MDGs (Erfolge und Scheitern) mittels digitaler Medien und
neuen Formen des Journalismus. Richtet sich an alle Texter,
Schreiber, Blogger und junge Journalisten.

Die Anmeldung ist noch bis zum 20. Juni 2010 ONLINE möglich auf www.youthaward.org

Eine internationale Jury bestehend aus 12 ICT-Experten wird die eingereichten Projekte online evaluieren und drei Gewinner pro Kategorie ermitteln. Die Finalisten werden zu den viertägigen WSYA Winners Events im Rahmen der United Nations MDG Review Summit im September 2010 nach New York eingeladen. Dort treffen sie auf die UN Staatschefs, ICT Experten und Vertreter von Partnerorganisationen aller UN Mitgliedsländer und werden selbst Mitglieder dieses internationalen WSYA-Netzwerkes.

2010 findet der WSYA zum dritten Mal nach seiner Prämiere 2005 in Tunis statt. Der Jugendwettbewerb wird im Rahmen des World Summit Awards (WSA) und in Zusammenarbeit mit der Knight Foundation, sowie UN Organisationen (UNESCO, UNIDO, UN GAID), der Internet Society (ISOC) und weiteren Partnerorganisationen durchgeführt. Die Koordination obliegt dabei dem Internationalen Center für Neue Medien (ICNM) in Salzburg (unter ehrenamtlicher Leitung von Prof. Peter A. Bruck). Der WSYA gilt als offizieller Beitrag zum World Summit on the Information Society und seinem Aktionsplan 2015 und wird 2010 zum dritten Mal in Kooperation mit nationalen und internationalen Organisationen aus über 160 Ländern durchgeführt.