 Am 10. 02. 2015 fand auf Einladung von  Nationalratspräsidentin Doris Bures, des Österreichischen Seniorenrates  und des Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) die Preisvergabe der  Medienpreise “Senioren-Rose” und “Senioren-Nessel” für das Jahr 2014  statt. Es werden Beiträge in den drei Kategorien Journalismus, Werbung und Bild   ausgezeichnet.
 Am 10. 02. 2015 fand auf Einladung von  Nationalratspräsidentin Doris Bures, des Österreichischen Seniorenrates  und des Österreichischen Journalisten Club (ÖJC) die Preisvergabe der  Medienpreise “Senioren-Rose” und “Senioren-Nessel” für das Jahr 2014  statt. Es werden Beiträge in den drei Kategorien Journalismus, Werbung und Bild   ausgezeichnet.
Wieder geht es darum, das Bild, das sich die   Öffentlichkeit von Seniorinnen und Senioren auf Grund von   Medienberichten macht, zurechtzurücken. Während also die Rose für jene   blüht, die das Leben der SeniorInnen besonders wirklichkeitsgetreu   darstellen, brennt die Nessel für solche, die nach wie vor ins   “Klischee-Kisterl” greifen. In Vertretung der Nationalratspräsidentin begrüßte der  Zweite Präsident des Nationalrates Karlheinz Kopf rund 160 Gäste im  Abgeordnetensprechzimmer des Parlaments.
Die Preisträger 2014:
Kategorie Werbung:
Die  Preisverleihung begann mit der  erfreulichen Nachricht, dass keine  Senioren-Nessel in der Kategorie  Werbung vergeben werden musste.
Für die Senioren-Rose in der Kategorie Werbung dagegen gab es drei Nominierte:
1.) “Wofür schlägt Ihr Herz?”, eine Schaltung der Stadt Wien mit dem   Ziel, älteren Menschen zu versichern, dass sie bis ins hohe Alter ihre   Träume verwirklichen können.
2.) “GeHsundheit” von wienzufuss.at:   Regelmäßiges Gehen ist gesund, stärkt das Immunsystem und beugt   Krankheiten vor, vermittelte durch ein Paar, das Lebensfreude   ausstrahlt.
3.) “Als Gastarbeiter gekommen. Als Wiener geblieben.”   Eine sehr freundliche, generationenübergreifende Werbung der   Magistratsabteilung 17 der Stadt Wien, die für Integration zuständig   ist.
Überreicht wurde die Senioren-Rose in Form eines   Kristallpokals und einer Urkunde durch Dr. Elisabeth Pittermann an die   Stadt Wien für das Sujet “Als Gastarbeiter gekommen. Als Wiener   geblieben.” Ausschlaggebend für die Jury war der ausdrückliche Hinweis   auf die gesellschaftliche Leistung der älteren Gastarbeiter-Generationen   und das Gelingen der Integration.
Mit großer Freude   entgegengenommen wurde der Medienpreis durch die Leiterin der MA17 Dr.in   Ursula Struppe in Vertretung von Frau Stadträtin Sandra Frauenberger.   In ihren Dankesworten bezeichnete Dr.in Struppe das Bild als   realistische Alltäglichkeit und als ein Stück “echtes Wien”. Danke wurde   auch der Agentur Friedl und Partner ausgesprochen.
Kategorie Bild:
Nominiert  für die Nessel in der Kategorie Bild waren:
1.) Das Bild zum  Artikel  “Wissen was man bekommt” zum Thema Pensionskonto im ÖGB-Magazin   “Solidarität” in der Ausgabe April 2014. Der Text wird von einem Bild   begleitet, das ein älteres Paar vor dem Sonnenuntergang abbildet.
2.) Ein Bild mit “Händen am Stock” im Leseforum der Wiener Zeitung vom 14.10.2014 im Zusammenhang mit Rezeptgebühren.
3.) Als dritte Nominierung genannt wurde das Bild in der Grafik zum   Artikel “Wandel bei den Altersbildern” in den Salzburger Nachrichten vom   01.04.2014. Ein stereotypes Bild älterer Menschen auf der Parkbank.
Die  Nessel verliehen wurde nach Erörterung der Juryentscheidung durch   Prof. Oswald Klotz letztlich an die Wiener Zeitung für die Verbindung   von bewusst negativen Attributen mit dem Altern von Menschen.
Walter  Hämmerle, Chefredakteur-Stv. der Wiener Zeitung, nahm unter  großem  Applaus der Anwesenden die Senioren-Rose für die Bildredaktion  entgegen  und ersuchte die Seniorenorganisationen den Medien Bilder zur   Verfügung zu stellen, die die Lebensrealität älterer Menschen besser   darstellen.
Als positives Beispiel wurde in Folge die   Senioren-Rose für das Bild vergeben, wobei wiederum drei Nominierungen   bekannt gegeben werden konnten:
1.) Nominiert war die Fotoserie von   Heinz Henninger zum Artikel “Autofahren jenseits der 65″ des   ÖAMTC-Magazins “auto touring”, Ausgabe Oktober 2014.
2.) Das Bild   von Christine Schweinöster zu “Wie ein 95-Jähriger die digitale Welt   erlebt” aus den Salzburger Nachrichten vom 12.7.2014 3.) “Zimmer frei in   der Senioren-WG”, Kurier vom 2.10.2014. Auch hier eine lebendige,   freundliche Darstellung des Zusammenlebens, ein Foto von Juerg   Christandl.
Die begehrte Senioren-Rose für sein Bild erhielt   Heinz Henninger für das ÖAMTC-Magazin. Der Jury besonders gefallen hat   die Darstellung der älteren Generationen mit dem Stellenwert eines von   heute gerecht werdenden Bildes als Autofahrer. Prof. Oswald Klotz oblag   es, diesen Preis dem Fotographen Heinz Henninger persönlich zu   übergeben.
Peter Pisecker, der Chefredakteur von auto touring   erläuterte in seinen Dankesworten kurz das große Interesse der   teilnehmenden Autofahrer 65+ an Neuerungen und Hilfestellungen bei   modernen Fahrzeugen.
Kategorie Journalismus:
Die Nominierten für die Nessel in der Kategorie Journalismus waren:
1.) “Schicke keinen Opa nach Europa”, ein Gastkommentar von Botschafter   a.D. Gregor Woschnagg im NEWS vom 22.5.2014 wegen der – wenn auch   scherzhaften – Verwendung des Wortes “Opa” in medialer   Berichterstattung.
2.) Andreas Schnauder, Ressortleiter Wirtschaft   vom STANDARD für die Betitelung seines Artikels vom 30. 4. 2014 mit   “Pensionsplus toppt Hypo”.
3.) Als dritter Mitstreiter um die   Senioren-Nessel wurde die Zeitschrift “IV-Positionen”, das   Mitglieder-Magazin der Industriellenvereinigung nominiert.
Die   Senioren-Nessel für Journalismus ging an die Zeitschrift   “IV-Positionen”. Andreas Wohlmuth, Jury-Mitglied und Generalsekretär des   Pensionistenverbandes Österreichs (PVÖ) kritisierte die darin   enthaltenden Passagen, die Pensionen als “vergangenheitsbezogene   Aufwendungen” oder “Hauptausgabentreiber” titulierten, aufs Schärfste   als “pauschale, undifferenzierte, negative Stimmungsmache gegen eine   ganze Bevölkerungsgruppe.” Für Aussagen wie diese – oder ihre immer   wieder gebrachten Vergleiche zwischen den Kosten für die Pleite der   Hypo-Alpe-Adria und jenen für das Pensionssystem – habe die   Industriellenvereinigung “eigentlich einen ganzen Nessel-Strauß”   verdient.
Nachdem der Preis von keinem Vertreter der   Industriellenvereinigung entgegen genommen wurde, wird dieser bei   passender Gelegenheit nachträglich übergeben werden.
Als letzter Preis wurde die Senioren-Rose für Journalismus vergeben.
1.) Normiert war dazu der Artikel “Autofahren jenseits der 65″ im “auto   touring”, Ausgabe Oktober 2014 von Cornelia Buczolich und Kurt   Zeillinger
2.) Der Artikel “Wandel bei den Altersbildern” in den   Salzburger Nachrichten vom 1. 4. 2014, worin von Univ.-Prof. Dr.   Reinhold Popp und Mag.a Ernestine Depner-Berger treffend feststellt   wurde, dass die in der Gesellschaft verbreiteten Altersbilder   überwiegend negativ besetzt sind.
3.) Die dritte und letzte   Nominierung war der TV-Beitrag der Redakteurin Dr. Christa Hofmann vom   ORF Weltjournal vom 16.11.2014 mit dem Titel “Europa – Arbeiten bis zum   Umfallen”. Dieser halbstündige Beitrag verglich eindrucksvoll die   Pensionssysteme und Lebensbedingungen älterer Menschen in Europa.
Als Laudator konnte Prof. Herwig Hösele die Preisträgerin Dr. Christa   Hofmann bekannt gegeben wird. Da diese beruflich im Ausland weilt,   nahmen in ihrer Vertretung Weltjournal-Plus-Chefin Claudia Neuhauser und   Weltjournal-Chef Walter Erdelitsch den Preis entgegen und dankten für   die Anerkennung.
P räsident Kopf hob in  seinen Begrüßungsworten die große Verantwortung der Medien hervor, die  wesentlich das Bild der Älteren Menschen in der Gesellschaft prägen und  betonte die Wichtigkeit, dass alle gesellschaftlichen Akteure  sensibilisiert werden. “Erfreulich ist, dass die Journalisten durch die  Einbindung des Österreichischen Journalisten Clubs diese Verantwortung  ernst nehmen. Stereotype Bilder, die sich eingeprägt haben, sind nicht  leicht zu korrigieren, auch wenn die Realität diese bereits widerlegt.”  Auch für die Politik hält Präsident Kopf eine realistisches Bild als  Grundlage für Entscheidungen und eine Sensibilisierung im Umgang mit der  Sprache für wichtig: “Die Senioren-Nessel soll als Ermunterung für  größere Sensibilität mit dem Älterwerden betrachtet werden.” so der  Zweite Präsident des Nationalrates abschließend.
räsident Kopf hob in  seinen Begrüßungsworten die große Verantwortung der Medien hervor, die  wesentlich das Bild der Älteren Menschen in der Gesellschaft prägen und  betonte die Wichtigkeit, dass alle gesellschaftlichen Akteure  sensibilisiert werden. “Erfreulich ist, dass die Journalisten durch die  Einbindung des Österreichischen Journalisten Clubs diese Verantwortung  ernst nehmen. Stereotype Bilder, die sich eingeprägt haben, sind nicht  leicht zu korrigieren, auch wenn die Realität diese bereits widerlegt.”  Auch für die Politik hält Präsident Kopf eine realistisches Bild als  Grundlage für Entscheidungen und eine Sensibilisierung im Umgang mit der  Sprache für wichtig: “Die Senioren-Nessel soll als Ermunterung für  größere Sensibilität mit dem Älterwerden betrachtet werden.” so der  Zweite Präsident des Nationalrates abschließend.
Der im Jahr 2015  vorsitzführende Seniorenrats-Präsident Karl Blecha wies in seinem  Eröffnungs-Statement auf den “Sturm der Veränderung” in unserer  Gesellschaft hin. Die steigende Lebenserwartung und die Digitalen Medien  führen zu einer 4. Industriellen Revolution, die alle Generationen vor  neue Herausforderungen stellt. “Gerade in einer solchen  Umbruchssituation ist die Erfahrung der älteren Generation unendlich  wertvoll. Der Begriff ‘die Alten’ hat ausgedient. Es ist bezeichnend,  dass in Europa immer häufiger von ‘Reifen Erwachsenen’ gesprochen wird.  Das ist der neue Begriff. Und es braucht die Medien, damit dieses  Umdenken vorangetrieben wird!”, betont Präsident Blecha. “Das Bild, das  die Medien früher gezeichnet haben, war richtiggehend ‘grauslich’. Ein  Bild von ‘taubenfütternden Parkbankdauerparkern’ und ‘gierigen Alten,  die den Jungen den Kuchen wegfressen’. Seit wir vor sechs Jahren die  Medienpreise Senioren-Rose und Senioren-Nessel ins Leben gerufen haben,  hat sich glücklicherweise schon vieles zum Positiven verändert. Und wir  werden diesen Weg konsequent weitergehen. Denn wie ein altes  chinesisches Sprichwort sagt: Wenn der Wind der Veränderung weht, dann  bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen! Wir sind für die  Windmühlen, die Veränderung, die Bewegung und lachen über jene, die  versuchen dagegen anzukämpfen wie einst Don Quijote!”
Seniorenrats-Präsident Dr. Andreas Khol betonte in seinem Statement:  “Unsere Seniorinnen und Senioren sind noch nie so mobil, gesund,  produktiv und gut versorgt gewesen wie heute. Es handelt sich um eine  ganz neue Generation, die mit früheren nicht zu vergleichen ist. Die  Seniorinnen und Senioren sind vollwertige Bürgerinnen und Bürger,  unternehmenslustig und stark in der Familienarbeit und  Freiwilligenarbeit eingebunden. Sie haben daher auch Anspruch auf volle  Mitbestimmung und Teilhabe sowohl im gesellschaftlichen als auch  politischen Bereich. Dieses, der jetzigen Realität entsprechende Bild  der Seniorinnen und Senioren wollen wir auch in den Medien sehen, keine  Klischees, sondern wahrheitsgetreue Abbilder. Daher die Preise  Senioren-Rose für eine echte und lebensnahe Vermittlung des Bildes der  heutigen Senioren und eine Senioren-Nessel als sanfte “Rüge” wo dies  noch nicht so gut gelungen ist. Die Berichterstattung ist in den letzten  Jahren insgesamt besser geworden, aber es gibt eben immer noch Mängel.  Ich danke allen, die an der Durchführung und Verwirklichung der heutigen  Preisverleihung mitgewirkt haben, insbesondere natürlich auch den  Jurorinnen und Juroren.”
Der Präsident des Österreichischen  Journalisten Club Fred Turnheim zum Hintergrund der Preisverleihung: “In  den vergangenen 6 Jahren hat sich einiges verändert. Besonders die  Werbung hat dazugelernt, der Journalismus leider nur zum Teil. In den  Bildredaktionen greift man aber noch immer gerne in die Klischeekiste.  Die “taubenfütternden Alten im Park” mögen praktisch in der Bebilderung  sein, doch spiegeln diese Fotos nicht das reale Leben wider. Durch die  Rose und die Nessel wollen wir die Qualität in der Berichterstattung  über Seniorinnen und Senioren verbessern und wir wollen den oft  zeitgeplagten Journalisten helfend unter die Archivarme greifen. Aus  diesem Grund bieten der Österreichische Journalisten Club und der  Österreichische Seniorenrat demnächst im Rahmen der Journalismus &  Medien Akademie Seminare für Bildredakteure und Pressefotografen zum  Thema “Bildliche und redaktionelle Darstellung von Senioren” an. Für die  Teilnehmer, natürlich kostenlos, wollen wir damit einen  Schneeballeffekt in den Redaktionen lostreten, mit dem Ziel, künftig  keine Nesseln mehr vergeben zu müssen.” Anschließend stellte  ÖJC-Präsident Turnheim fest: “Eine demokratische Gesellschaft kann nur  dann funktionieren, wenn es zwischen allen Gruppen der Gesellschaft eine  sensible, vertrauensvolle und solidarische Zusammenarbeit gibt.”
Der prominent besetzten Jury gehörten heuer an: Dr. Harald Glatz,  BR-Präs. a.D. Prof. Herwig Hösele, Frau Mag. Carina Kerschbaumer,  Chefredakteur Prof. Oswald Klotz, Vizepräsidentin Mag.a Christiane  Laszlo, Prim. STR Abg.z.NR a.D. Dr. Elisabeth Pittermann,  ÖJC-Vorstandmitglied Harald Vaca, Stellvertretende Generalsekretärin des  Seniorenbundes Susanne Walpitscheker und der Generalsekretär des  Pensionistenverbandes Andreas Wohlmuth. Die Moderatorin Heilwig  Pfanzelter führte durch den Abend.