Archiv für Februar 2010

Sonntag, 21. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Tiroler Gedenkjahr in Mantua offiziell beendet

Die Landeshauptleute Durnwalder und Platter und Kulturlandesrat Panizza (v. r.n.l.) vor der neuen Andreas Hofer-Stele in Mantua
Foto: LPA/Pertl

Die Freiheitskämpfe von 1809 seien ausgetragen worden, um die Tiroler Identität zu verteidigen und die gelte es nach wie vor zu leben. Dies erklärte Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder gestern anlässlich des 200. Todestages des Tiroler Landeshelden und Freiheitskämpfers Andreas Hofer in Mantua. “Heute tun wir dies selbstverständlich nicht mehr mit Waffen, sondern mit den Waffen des Geistes, mit denen wir versuchen, den Alpenraum zukunftsträchtig zu gestalten”, so Durnwalder. Neben Kranzniederlegungen wurde auch eine neue Stele am Eingang des Andreas-Hofer-Gedenkgartens enthüllt. An Andreas Hofers Heimathaus, dem Sandwirt in St. Leonhard in Passeier in Südtirol, war das Tiroler Gedenkjahr vor einem Jahr eingeläutet worden, in Mantua, wo Hofer am 20. Februar 1810 erschossen worden ist, ist es gestern offiziell abgeschlossen worden.

Kranzniederlegung vor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Mantua
Foto: LPA/Pertl

“Wir sind ein Tirol und gehören zusammen”, hatte Landeshauptmann Durnwalder anlässlich der Tiroler Ehrenzeichen-Verleihung betont. Gestern ergänzte er: “Wenn wir das Gedenkjahr heute abschließen und sagen würden ‚Das war’s!’, wäre das Gedenkjahr umsonst gewesen”, betonte Durnwalder. Vielmehr sei dank der Beschäftigung mit Geschichte und Zukunft in diesem Jahr viel auf den Weg gebracht worden.

Ziel des Gedenkjahrs sei es nicht gewesen, “Eintagsfliegen” zu produzieren, sondern nachhaltige Projekte auf den Weg zu bringen: “Das Gedenkjahr war wie eine Tankstelle, an der wir unsere geistige Maschine aufgetankt haben, um uns den Herausforderungen der Zukunft stellen zu können”, so das Fazit des Landeshauptmanns.

“Wir sind am Ende des Gedenkjahrs am Beginn einer neuen Ära der Zusammenarbeit angekommen”, ergänzte der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter. “Das gemeinsame Tirol, die Europaregion, ist voller Leben, das es jetzt weiter zu nutzen gilt.” Für ihn sei Andreas Hofer ein Held, weil er Werte wie Glaube, Heimat, Demut und Solidarität vermittelt habe, bekannte Platter.

Der österreichische Botschafter in Rom, Christian Berlakovits wies insbesondere auf die identitätsstiftende Bedeutung Andreas Hofers für ganz Tirol hin. Die Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino sei eine große Chance, die Vergangenheit zu überwinden und die Herausforderungen der Zukunft anzugehen, sagte Berlakovits.

Und hier ist der offizielle Videobericht zum Ereignis.

Weitere Meldungen und Kommentare zum Thema Südtirol:

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- Südtirols Alt-Landeshauptmann Silvius Magnago 96

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Samstag, 20. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Berlinale 2010: Gold an türkischen Film “Bal”, an Östlund, Schygulla und Kohlhaase

Der begehrte Goldene Bär
Bild: berlinale.de

kulturia.com präsentiert hier nicht nur Schlagzeilen zur Berlinale 2010, sondern wirklich alle vergebenen Preise, auch jene, die in der sonstigen Berichterstattung meist nicht vorkommen:

Die Schauspielerin Hanna Schygulla und Drehbuchautor und Regisseur Wolfgang Kohlhaase wurden anlässlich der ihnen gewidmeten Hommage auf den 60. Internationalen Filmfestspielen Berlin mit dem Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Eine Auswahl von je fünf Filmen aus ihren Oeuvres wurde im Rahmen der Hommage 2010 gezeigt. Regie-Altmeister Yoji Yamada, die Gründer des Forums Ulrich und Erika Gregor sowie die Gießerei Noack wurden mit der Berlinale Kamera geehrt.

Die türkische Produktion “Bal” (“Honig”) von Semih Kaplanoglu wurde bei der diesjährigen 60. Berlinale als bester Film mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

- Die weiteren Auszeichnungen im Bereich Preise Internationale Jury unter der Leitung von Festival-Chef Werner Herzog:

Silberner Bär – Großer Preis der Jury:

Eu cand vreau sa fluier, fluier (If I Want To Whistle, I Whistle) von Florin Serban

Silberner Bär – Beste Regie:

Roman Polanski für The Ghost Writer (The Ghost Writer)

Silberner Bär – Beste Darstellerin:

Shinobu Terajima in Caterpillar (Caterpillar) von Koji Wakamatsu

Silberner Bär – Bester Darsteller:

Grigori Dobrygin in Kak ya provel etim letom (How I Ended This Summer) von Alexei Popogrebsky

und ex aequo:

Sergei Puskepalis in Kak ya provel etim letom (How I Ended This Summer) von Alexei Popogrebsky

Silberner Bär – Herausragende Künstlerische Leistung in der Kategorie Kamera:

Pavel Kostomarov für die Kamera in Kak ya provel etim letom (How I Ended This Summer) von Alexei Popogrebsky

Silberner Bär – Bestes Drehbuch:

Wang Quan’an und Na Jin für Tuan Yuan (Apart Together) von Wang Quan’an

Alfred-Bauer-Preis: In Erinnerung an den Gründer des Festivals, für einen Spielfilm, der neue Perspektiven der Filmkunst eröffnet:

Eu cand vreau sa fluier, fluier (If I Want To Whistle, I Whistle) von Florin Serban

- Den Preis in der Kategorie für den Besten Erstlingsfilm erhielt Sebbe von Babak Najafi. Dieser, dotiert mit 50.000 Euro wird sektionsübergreifend an einen Debütfilm aus dem Wettbewerb, dem Panorama, dem Forum oder der Sektion Generation vergeben. Der Preis wird von der Gesellschaft zur Wahrnehmung von Film- und Fernsehrechten (GWFF) gestiftet.

Berlinale-Palast
Bild: berlinale.de

- Die Berlinale Shorts Preise (für Kurzfilme):

Der Goldene Bär geht an: Händelse Vid Bank von Ruben Östlund (Schweden)

Der Silberne Bär geht an: Hayerida von Shai Miedzinski (Israel)

Das Stipendium des DAAD Künstlerprogramms in Berlin geht an: Adrian Sitaru (Rumänien) für Colivia

Die Nominierung für den europäischen Kurzfilmpreis (EFA) geht an: Venus vs Me von Natalie Teirlinck (Belgien).
- Preise der Generation Kplus Kinderjury:
Gläserner Bär für den besten Film: Shui Yuet Sun Tau von Alex Law
Lobende Erwähnung: This Way of Life von Thomas Burstyn
Gläserner Bär für den besten Kurzfilm: Franswa Sharl von Hannah Hillard
Lobende Erwähnung: Indigo von Jack Price

- Preise der Generation 14plus Jugendjury:

Gläserner Bär für den Besten Film: Neukölln Unlimited von Agostino Imondi und Dietmar Ratsch
Lobende Erwähnung: Dooman River von Adam Elliot
Gläserner Bär für den Besten Kurzfilm: Az Bad Beporsid von Batin Ghobadi
Lobende Erwähnung: Ønskebørn von Birgitte Stærmose

- Generation Kplus Internationale Jury 2010 :

Großer Preis des Deutschen Kinderhilfswerks für den besten Spielfilm: Boy von Taika Waititi
Lobende Erwähnung: Yeo-haeng-ja von Ounie Lecomte
Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerks für den besten Kurzfilm: Apollo von Felix Gönnert
Lobende Erwähnung: The Six Dollar Fifty Man von Mark Albiston und Louis Sutherland
- Die Preise der Ökumenischen Jury gehen an:
Der Preis für einen Film aus dem Wettbewerb geht an Bal | Honey von Semih Kaplanoglu
Der Preis für einen Film aus dem Panorama geht an Kawasakiho ruze | Kawasaki’s Rose von Jan Hrebejk
Der Preis für einen Film aus dem Forum geht an Aisheen [Still Alive in Gaza] von Nicolas Wadimoff
- Die Preise des internationalen Verbands der Filmkritik:
Preis für einen Film aus dem Wettbewerb: En Familie | A Family Regie: Pernille Fischer Christensen
Preis für einen Film der Sektion Panorama: Parade Regie: Isao Yukisada
Preis für einen Film der Sektion Forum: El vuelco del cangrejo | Crab Trap Regie: Oscar Ruíz Navia

- Der Preis der Gilde deutscher Filmkunsttheater geht an Shahada von Burhan Qurbani

- Preise der C.I.C.A.E.: Kawasakiho ruze | Kawasaki’s Rose von Jan Hrebejk und Winter’s Bone von Debra Granik

“Label Europa Cinemas”: Die Fremde | When We Leave unter der Regie von Feo Aladag

- Teddy – schwul-lesbischer-transidentischer Filmpreis:
Bester Spielfilm: The Kids Are All Right von Lisa Cholodenko
Bester Dokumentarfilm: La bocca del lupo | The Mouth of the Wolf von Pietro Marcello
Bester Kurzfilm: The Feast Of Stephen von James Franco
Teddy Jury Award: Open von Jake Yuzna

Dialogue en perspective: Lebendkontrolle | Outside von Florian Schewe

- Caligari-Filmpreis: La bocca del lupo | The Mouth of the Wolf von Pietro Marcello

- NETPAC-Preis: Yi yè Tái bei | Au revoir Taipei von Arvin Chen

- Friedensfilmpreis: Son Of Babylon von Mohamed Al-Daradji

- Amnesty International Filmpreis: Son Of Babylon von Mohamed Al-Daradji und ex aequo Waste Land von Lucy Walker, João Jardim, Karen Harley

- Femina-Film-Preis: Reinhild Blaschke für das Szenenbild in Im Schatten (In the Shadows) von Thomas Arslan (Forum)

- Leser- und Publikumspreise:

Panorama Publikumspreis: Waste Land von Lucy Walker, João Jardim, Karen Harley

Leserpreis der “Berliner Morgenpost”: En ganske snill mann | A Somewhat Gentle Man von Hans Petter Moland

Der Leserpreis der “Siegessäule” ELSE: Postcard To Daddy von Michael Stock

Leserpreis des “Tagesspiegel”: Winter’s Bone von Debra Granik

- Preise des Berlinale Talent Campus:

Berlin Today Award für Jonah and the Vicarious Nature of Homesickness

Score Competition: Camilo Sanabria (Kolumbien)

Samstag, 20. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Berliner Philharmoniker musizieren für UNICEF: Internet-Live-Übertragung

Die Berliner Philharmoniker geben heute abend ein Benefiz-Konzert zugunsten der UNICEF-Nothilfe für Haiti. Die Veranstaltung ist seit Langem ausverkauft. Musikfreunde in der ganzen Welt können dennoch am Benefiz-Event für das Kinderhilfswerk der UNO unter der Leitung von Chefdirigent Sir Simon Rattle teilnehmen: Das Konzert aus in der Berliner Philharmonie wird ab 20.00 Uhr im Internet live in der Digital Concert Hall unter http://dch.berliner-philharmoniker.de übertragen.

Zum Abschluss seines Beethoven-Zyklus interpretiert das Orchester Beethovens viertes Klavierkonzert , “San Francisco Polyphony” von Ligeti sowie die zweite Symphonie von Sibelius. Solistin des Abends ist die japanische Star-Pianistin Mitsuko Uchida.

Ein Mitschnitt wird im Anschluss an die Live-Übertragung auch im Online-Video-Archiv abrufbar sein. Alle Erlöse des Live-Konzerts und der digitalen Übertragung (Online-Preis: 9,90 Euro) gehen an die UNICEF-Nothilfe in Haiti.

Die Berliner Philharmoniker sind internationaler UNICEF-Botschafter – als erste Institution in diesem Ehrenamt. “Insbesondere die Kinder brauchen jetzt unsere Hilfe, wenn sie eine bessere Zukunft haben sollen. Genießen Sie das Konzert und helfen Sie uns helfen”, sagte Simon Rattle.

Und hier können Sie in Musik von Beethoven, interpretiert von den Berliner Philharmonikern reinhören:

Und falls Sie weniger auf Klassik stehen: hier können Sie durch den Kauf völlig neuer Versionen von Popklassikern ebenfalls Haiti helfen:

Freitag, 19. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

“Reporter ohne Grenzen” gründet “Hilfe für Journalisten in Not”

ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard und die neue ROG-Referentin für Journalisten-Nothilfe Alexandra Tryjanowski
Foto: rog.de

Die deutsche Sektion von “Reporter ohne Grenzen (ROG)” hat ein neues Referat “Hilfe für Journalisten in Not” gegründet, um verfolgten Medienmitarbeitern systematisch und gezielt Unterstützung zu bieten. Damit reagiert die Organisation zur Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit auf die steigende Zahl von bedrohten oder geflüchteten Journalisten.

Diese Menschen sind weltweit auf Hilfe angewiesen, erklärte ROG-Generalsekretär Jean-François Julliard bei der Vorstellung des neuen Arbeitsbereichs bei einer Pressekonferenz am 19. Februar in Berlin. Juristische Hilfe bei Verfolgung, finanzielle Unterstützung und sichere Unterkunft in akuten Bedrohungssituationen sowie Hilfe auf der Flucht gehören zu den Schwerpunkten des neuen Arbeitsbereichs, für den die Juristin Alexandra Tryjanowski zuständig ist. “Journalisten, die wegen ihrer kritischen und mutigen Berichte unter Druck gesetzt werden, überfallen oder willkürlich mit Strafverfahren überzogen werden, sollen wissen, dass sie nicht allein sind. Doch das Signal geht nicht nur an die Betroffenen, sondern auch in Richtung derjenigen, die die Presse- und Meinungsfreiheit missachten”, kündigte Tryjanowski an.

Bei der Veranstaltung in den neuen Geschäftsräumen von Reporter ohne Grenzen in Berlin-Mitte wies Generalsekretär Julliard auch auf die weltweit hohe Flüchtlingszahl unter Medienschaffenden hin und übte scharfe Kritik an der Visa-Politik der EU für politische Flüchtlinge. “Viele Journalisten und Internetaktivisten riskieren ihr Leben bei illegalen Einreiseversuchen, weil es praktisch unmöglich ist, als Flüchtling ein Einreise-Visum für ein europäisches Land zu erhalten. Die EU-Staaten müssen sich ihrer Verantwortung stellen und verfolgten Medienmitarbeitern, Bloggern und Menschenrechtsaktivisten zügig und unbürokratisch helfen”, forderte der ROG-Generalsekretär. Nur so könnten diese Menschen ausreichenden Schutz finden.

Es sei zynisch, öffentlich Solidarität mit den Menschen im Iran zu demonstrieren, die für mehr Freiheit auf die Straße gehen oder über die Proteste dort berichten, und gleichzeitig die Menschen allein zu lassen, die ins Visier des iranischen Verfolgungsapparates geraten sind, weil sie unabhängige Informationen verbreitet haben.

Die EU-Visa-Praxis sehe vor, dass nur Menschen, die sich bereits auf europäischem Boden befinden, Asyl beantragen können. Die starke Sicherung der “Festung Europa” und das ungeschriebene Prinzip „kein Asyl aus dem Ausland“ lasse den Betroffenen nur die Wahl, in prekären Situationen in Nachbarländern auszuharren oder sich für den gefährlichen Weg einer illegalen Einreise nach Europa zu entscheiden.

Dass die Gewährung von Visa in akuten Notfällen unerlässlich und möglich ist, zeige sich in gerade in den aktuellen Iran-Fällen: „Frankreich hat in der Irankrise großzügig Notfall-Visa an geflohene Journalisten vergeben. Diesem Beispiel sind einige europäische Länder gefolgt – Deutschland war allerdings nicht darunter“, kritisierte Julliard. ROG habe die deutsche Regierung seit Ende Oktober in mehreren Notfällen um humanitäre Visa ersucht, in keinem davon sei bisher eine Entscheidung erfolgt.

Diese zweifelhafte Praxis zwinge viele Kollegen monate- oder jahrelang in unsicheren Nachbarstaaten ihrer Heimat wie dem Jemen, Sudan, Irak oder der Türkei auszuharren – häufig ohne Einkommen, immer noch im Visier ihrer früheren Verfolger und oft zudem schikaniert von lokalen Behörden des Aufenthaltsstaates. Die Unterstützung dieser Menschen etwa mit Unterkünften und medizinischer Hilfe ist nur ein Teil der langjährigen ROG-Nothilfe-Arbeit. Seit 2006 ist am Pariser Hauptsitz der Organisation eine gesonderte Informations- , Koordinations- und Anlaufstelle für Journalisten in Not eingerichtet worden.

Die Erweiterung dieses Arbeitsbereichs in Deutschland wurde mit Geldern aus dem “Roland Berger Preis für Menschenwürde” 2009 ermöglicht. ROG erhielt die Auszeichnung im vergangenen Jahr von der Roland Berger Stiftung für den weltweiten Einsatz für Pressefreiheit und den Schutz verfolgter Journalistinnen und Journalisten.

Reporter ohne Grenzen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Verletzungen der Pressefreiheit zu dokumentieren, besonders schwerwiegende Verstöße bekannt zu machen und in Not geratene Journalisten zu unterstützen”, sagte Roland Berger, Gründer und Vorsitzender des Kuratoriums der Roland Berger Stiftung. “Die Auszeichnung dieser internationalen Organisation mit dem ‚Roland Berger Preis für Menschenwürde’ soll uns alle ermutigen, das hohe Gut der Presse- und Meinungsfreiheit zu schützen und als aktive Bürger selbst zu gebrauchen.”

Die neue Referentin für Migrationsrecht, Flüchtlingsarbeit und Nothilfe, Alexandra Tryjanowski, kann in Ihrer Arbeit auf die von der deutschen ROG-Sektion seit deren Gründung im Jahr 1994 geleistete Hilfe für Medienmitarbeitende aufbauen. “Die Unterstützung in Notfällen wird auch in Berlin nicht mehr nur ad hoc erfolgen, sondern auf eine zunehmend professionelle und vernetzte Struktur zurückgreifen können. Damit wird sie schlagkräftiger, schneller und wirksamer”, kündigte Tryjanowski an, die bei der Hilfe vor Ort ansetzen möchte.

Freitag, 19. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Neue Zusammensetzung des ORF-Publikumsrates

Das Bundeskanzleramt hat heute gemäß ORF-Gesetz den Vorsitzenden des ORF Publikumsrates über die künftige Zusammensetzung des ORF-Publikumsrates informiert. Dem Vorsitzenden
der Publikumsrates, Georg Weißmann, obliegt die Einberufung der konstituierenden Sitzung des neuen ORF-Publikumsrates.

Gemäß § 28 Abs. 3, 4, 6, 10 und 11 des ORF-Gesetzes wird sich der zu konstituierende Publikumsrat des ORF wie folgt zusammensetzen:

Gemäß § 28 Abs. 3 Z 1 bis 6 des ORF-Gesetzes hat

1. die Wirtschaftskammer Österreich Rupert HABERSON
2. die Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs Karl GUSCHLBAUER
3. die Bundesarbeitskammer Hans PREINFALK
4. der Österreichische Gewerkschaftsbund Willi MERNYI
5. das Bundeskomitee der freien Berufe Georg WEISSMANN
6. die Römisch-katholische Kirche Franz KÜBERL
7. die Evangelische Kirche Roland SIEGRIST
8. das Dr. Karl Renner-Institut Ilse BRANDNER-RADINGER
9. die Politische Akademie Andreas KRATSCHMAR
10. das FPÖ-Bildungsinstitut Ulrike NITTMANN
11. die Grüne Bildungswerkstatt Eva BLIMLINGER
12. die Zukunftsakademie Österreichs Alexander SCHEER
13. die Akademie der Wissenschaften Herbert MATIS

zu Mitgliedern des Publikumsrates bestellt.

Sechs Mitglieder wurden gemäß § 28 Abs. 6 ORF-G mittels Wahl durch die Rundfunkteilnehmer ermittelt und vom Bundeskanzler gemäß § 28 Abs. 10 ORF-G bestellt:

Für den Bereich Bildung :
Eva SCHOLIK

Für den Bereich Jugend:
Kathrin ZETTEL

Für den Bereich Ältere Menschen:
Gerhard TÖTSCHINGER

Für den Bereich Eltern bzw. Familien:
Siegfried MERYN

Für den Bereich Sport:
Ivica VASTIC

Für den Bereich Konsumenten:
Bernadette TISCHLER

Gemäß § 28 Abs. 11 iVm Abs. 4 des ORF-Gesetzes hat der Bundeskanzler
für die jeweiligen Bereiche folgende Mitglieder bestellt:

Für den Bereich Bildung:
Peter VITOUCH

Für den Bereich Eltern bzw. Familien:
Gerald NETZL

Für den Bereich Jugend:
Jürgen MICHLMAYR

Für den Bereich Konsumenten:

Daniela ZIMMER

Für den Bereich Ältere Menschen:
Beppo MAUHART

Für den Bereich Sport:
Peter PACULT

Für den Bereich Hochschulen:
Beate WIMMER-PUCHINGER
Roman HUMMEL

Für den Bereich Kunst:
Anna MITGUTSCH
Josef KIRCHBERGER

Für den Bereich Schüler:
Iris SCHWARZENBACHER

Für den Bereich Behinderte Menschen:
Erich FENNINGER
Elisabeth PITTERMANN-HÖCKER

Für den Bereich Volksgruppen:
Karl HANZL

Für den Bereich Touristik:
Martina HASLINGER

Für den Bereich Kraftfahrer:
Lydia NINZ

Für den Bereich Umweltschutz:
Gerald PLATTNER

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Die 35 Mitglieder des ORF-Stiftungsrates (früher ORF-Kuratorium genannt), die das Leitungsorgan des ORF darstellen, sind übrigens:

# Gerhard Berti, Zentralbetriebsrat
# Barbara Blaha, Publikumsrat/Direktwahl
# Andreas Braun, Tirol
# Christian Domany, Bundesregierung
# Thomas Drozda, Bundesregierung
# Rudolf Ertl, Bundesregierung
# Heinz Fiedler, Zentralbetriebsrat
# Sieglinde Gahleitner, Bundesregierung
# Huberta Gheneff-Fürst, Bundesregierung über Vorschlag des BZÖ
# Harald Glatz, Bundesregierung
# Michael Götzhaber, Zentralbetriebsrat
# Stephanie Graf-Zitny, Publikumsrat/Direktwahl
# Alexander Hartig, Bundesregierung
# Margit Hauft, Oberösterreich
# Christiana Jankovics, Zentralbetriebsrat
# Alberich Klinger, Niederösterreich
# Peter Koren, Bundesregierung über Vorschlag der ÖVP
# Franz Krainer, Bundesregierung
# Karl Krammer, Bundesregierung über Vorschlag der SPÖ
# Franz Küberl, Publikumsrat/Kirchen u. Religionsgesellschaften
# Brigitte Kulovits-Rupp, Burgenland
# Monika Langthaler-Rosenberg, Bundesregierung über Vorschlag der Grünen
# Leopold März, Publikumsrat/Hochschulen
# Franz Medwenitsch, Publikumsrat/Kunst
# Siegfried Meryn, Publikumsrat/Direktwahl
# Edelbert Meusburger, Vorarlberg
# Gerhard Moser, Zentralbetriebsrat
# Werner Muhm, Bundesregierung über Vorschlag der SPÖ
# Klaus Pekarek, Kärnten
# Helga Rabl-Stadler, Bundesregierung
# Peter Radel, Bundesregierung
# Klaus Stadler, Wien
# Norbert Steger, Bundesregierung über Vorschlag der FPÖ
# Alois Sundl, Steiermark
# Wolfgang Wörter, Salzburg

Donnerstag, 18. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Merkel: Wir vertreten die Interessen des “Schatzes” Mensch

(Die Info zuerst, anschliessend mein Kommentar zum Thema in kursiv geschrieben)

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel
Foto: cdu.de

Da Deutschland nur über geringe Rohstoffvorkommen verfüge, sind alle Menschen “unser Schatz”. Dies betonte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer gestrigen Aschermittwochsrede und bezichtigte den Koalitionspartner FDP indirekt des Lobbyismus: “Wir sind die Partei, die Maß und Mitte hat. Wir interessieren uns nicht nur für Gruppen, sondern für alle”, unterstrich Merkel: “Das ist unser Credo, das hat die Soziale Marktwirtschaft stark gemacht”. Wie im normalen Leben gebe es auch in der Politik Unterschiede zwischen Menschen sowie zwischen kleinen Parteien und Volksparteien: “Wir wissen, dass das Geld erst verdient werden muss, damit man es hinterher den Schwachen geben kann… Soziale Marktwirtschaft bedeutet daher gleichermassen Stärkung der Leistungsträger und Solidarität mit den Schwachen”, erklärte die Kanzlerin.

Sozialer Aufstieg gelinge am ehesten über eine gute Bildung und Ausbildung, zeigte sich die CDU-Vorsitzende überzeugt. Deshalb werde die christlich-liberale Koalition 12 Milliarden Euro zusätzlich für Bildung ausgeben: Die Menschen brauchten zukunftsfähige Arbeitsplätze und keinen einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn.

Auch die Hinterziehung von Steuern mit Hilfe ausländischer Banken sei kein Kavaliersdelikt. Deutschland könne nur zusammenhalten, wenn jeder seinen Beitrag erbringe. Dessen ungeachtet seien Steuerzahler keine “Klientel”, denn sie finanzierten die Leistungen für die Schwächeren. Um die Facharbeiter, Meister, Ingenieure und Mittelständler zu motivieren, halte die christlich-liberale Koalition an der Einführung eines gerechteren und niedrigeren Steuersystems fest.

Merkel erinnerte daran, dass Deutschland als einziges Land mitten in der globalen Wirtschaftskrise eine Schuldenbremse im Grundgesetz verankert habe. Ab dem Jahr 2016 darf der Bund und ab 2020 dürfen die Länder nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen. Dies sei wichtig, damit die Jungen in einer alternden Gesellschaft überhaupt noch Gestaltungsspielräume hätten. In diesem Zusammenhang forderte die Bundeskanzlerin Griechenland zu einem nachhaltigen Konsolidierungskurs auf. So wie sich Deutschland um eine vernünftige Haushaltspolitik bemühe, werde das auch von Griechenland erwartet. Scharfe Kritik übte die Regierungschefin an den Banken, die beim Fälschen der griechischen Haushaltsstatistiken geholfen hatten. Und Kritik gab es auch an den den Grünen und der SPD, welche die Kanzlerin “ideenlose Leute” nannte.

Ein Industrieland wie Deutschland müsse zudem auch immer Energieland sein, sagte Merkel weiter. Die Energiepolitik dürfe weder Arbeitsplätze noch Wirtschaftlichkeit kosten. Deshalb könne derzeit weder auf die Kernenergie als Brückentechnologie noch auf moderne Kohlekraftwerke verzichtet werden.

Angela Merkel fasziniert mich: Sie ist wieder da und präsenter und selbstbewusster und provokanter denn je: Und das ist gut so: Sie spricht sich klar gegen Lobbyismus aus, empfindet sich als zuständig und verantwortlich für alle Menschen in Deutschland, für die Leistungsträger genauso wie für die Schwachen. Vor allem Letzteres ist sehr mutig. Es mehren sich ja nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland die Stimmen jener, die lautstark fordern, Sozialleistungen zu kürzen, wenn sie nicht gar zu streichen.

Budgetkonsolidierungen dürfen niemals zu Lasten jener umgesetzt werden, die sowieso Monat für Monat um das finanzielle Überleben kämpfen müssen. Die “Oberen 10000″ müssen endlich bereit sein, ihren Überfluss zu “teilen”. Merkel spricht sich ja auch schon seit Langem für Kürzungen und Einkommensbegrenzungen nach oben hin für Manager aus, was ich für ein Gebot der Stunde halte (siehe dazu meinen Kommentar vor Kurzem). “Solidarität mit den Schwachen” ist heute mehr denn je nötig. Und ich freue mich, diese wohltuenden Worte von Merkel, einem der bedeutendsten Politiker Europas zu hören.

Zukunftsfähige Arbeitsplätze, wie sie Merkel anstrebt, sind zu fördern. Aber genauso -und hier stehe ich im Widerspruch zur deutschen Kanzlerin- sind auch gesetzlich vorgeschriebene Mindestlöhne notwendig: Von ein bis zwei 300 Euro-Jobs kann kein Mensch auf Dauer leben. Da muss ein Umdenken beginnen: Dies gehört meines Erachtens jedenfalls zu einem nachhaltigen politischen Denken dazu.

Und wenn Merkel schon Ausbildung und Bildung als so massgeblich für einen sozialen Aufstieg sieht und dies auch befürwortet, dann muss sie auch in diesem Punkt umdenken: Nur jene studieren zu lassen und ihnen daher “Karriere” zu ermöglichen, die einen gewissen Notendurchschnitt überschreiten, ist weder sozial, noch gerecht: Es kann doch nicht sein, dass wer Arzt werden will, gezwungen ist, nach Österreich auszuwandern, um einen Studienplatz an der Medizin-Uni zu erhalten! Bildung muss in einem demokratischen mitteleuropäischen Land einfach allen -auch finanziell- ermöglicht werden, die eine solche wollen. Punkt.

Weitere Meldungen zum Thema:

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- Deutsche Regierung handelt mutig, wenn auch moralisch zweifelhaft

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- Die staalichen Grossverdiener und der gemeine Pöbel

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- Eine Million Österreicher leben an der Armutsgrenze

- Arbeitnehmer-Steuer runter, Reichensteuer rauf

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- 6 Prozent der Österreich sind arm

Donnerstag, 18. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Faymanns gestrige Sonntagsrede

SPÖ-Chef und Bundeskanzler Werner Faymann<BR> Foto: © SPÖ
SPÖ-Chef und Bundeskanzler Werner Faymann
Foto: © SPÖ

“Wir stimmen keinesfalls zu, dass generell jeder Asylwerber, der in unser Land kommt, eingesperrt wird, egal wer er ist und woher er kommt”. SPÖ-Chef Werner Faymann hat mit diesen Worten gestern damit den Plänen von Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) eine Absage erteilt.

Wenn man keine Asylanten mehr ins Land lässt, “egal wer er ist und woher er kommt”, weil man ja durch selbstorganisierte Volksbefragungen verhindern will, dass ein solches Erstaufnahmezentrum errichtet wird, erübrigt sich die Frage nach dem Danach: Da kann man jetzt wieder richtig “human” reden und die Caritas umlullen mit “sozialen” Sonntagsreden. Stimmts Herr Faymann?

Weitere Meldungen zu diesem Thema:

- Die stählerne Maria Theresia und die Genossen

- Populismus alla SPÖ

- “Österreich” hetzt gegen Flüchtlinge

Donnerstag, 18. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Karl Markovics sucht einen Wiener Jungen zwischen 16 und 19 Jahren

Karl Markovits
Foto: neunerhaus.at/ Armin Plankensteiner

Einladung zum Casting:
Für einen neuen Kinofilm von Karl Markovics wird der Hauptdarsteller gesucht. So schreibt die EPO Filmproduktion:

“Wenn Du ein “echt wienerischer” JUNGE und zwischen 16 – 19 Jahre alt bist und schon immer einmal die H a u p t r o l l e in einem österreichischen Kinofilm, unter der Regie von Karl Markovics, spielen wolltest, dann ist hier Deine Chance:
CASTING: Samstag, 20. Februar 2010 Zwischen 10.00 – 17.00 Uhr (DAUER ca. 10 min) im KONSERVATORIUM WIEN PRIVATUNIVERSITÄT Bräunerstrasse 5A -1010 Wien KEINE ANMELDUNG! KEINE VORBEREITUNG!”

Na dann: Viel Glück:-)

Mittwoch, 17. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Fastenzeit: Aktion Verzicht 2010: “Weniger ist mehr” – Einladung zur inneren Erneuerung


(Meine Gedanken zu diesem Thema finden Sie am Ende dieses Beitrags in kursiv geschrieben)

Brauchen wir, was wir haben? Haben wir, was wir brauchen?

Zum sechsten Mal findet heuer während der Fastenzeit von heute Aschermittwoch bis Karsamstag 03.04.10 die organisations- und länderübergreifende “Aktion Verzicht” in Südtirol und verschiedenen österreichischen Bundesländern (getragen u.a. von Familienverbänden, Caritas, Schulämter, Jugenddiensten) statt. Ziel ist die bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Gewohnheiten und Verhaltensmustern und der freiwillige Verzicht auf bestimmte “geliebte” Konsumgüter (z.B. Alkohol, Zigaretten, Süssigkeiten…). Sich von diesen eine Zeit lang zu distanzieren, verbessert das Gespür für sich selbst; die Sensibilität für die eigene Lebensweise steigt, schreiben die Initiatoren in ihrer Aussendung. Diese Selbstprüfung und Suche nach einem ausgeglichenen Maß wirft eine interessante Frage auf: Inwieweit ist es einem möglich, die eigenen Wünsche und Handlungen zu kontrollieren? Das Durchhaltevermögen wird auf die Probe gestellt.

Ergebnisse der modernen Gehirnforschung und Lernpsychologie belegen laut Aussendung der Initiatoren, dass durch den zeitweiligen Aufschub einer Belohnung die Fähigkeit zur Selbstregulierung trainiert wird. Die Fastenzeit bietet eine gute Gelegenheit dafür. All jene, die sich an der Aktion beteiligen, werden in ihrem Verzichtsversuch neben den Mitmachaktionen der Projektträger durch Aufkleber mit dem Motto der Aktion: „Weniger ist mehr“ unterstützt. Diese können – als sichtbares Bekenntnis zum Verzicht und als Erinnerung an den guten Vorsatz – auf persönlichen Verzichtsgegenständen platziert werden. In Südtirol gehört die „Aktion Verzicht“ übrigens zu den Begleitmaßnahmen der Kampagne “Alkoholprävention in Südtirol”. Und die “Aktion Verzicht” ist jetzt als “Event” auch auf facebook vertreten.

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Bischof Alois Schwarz
Foto: Diözese Gurk-Klagenfurt/ Neumüller

Die Fastenzeit lädt zur inneren Erneuerung und zur Unterstützung der Notleidenden ein, schreibt Diözesanbischof Alois Schwarz (Gurk-Klagenfurt) in der Einleitung zu seinem Fastenhirtenbrief 2010: “Dazu können das Lesen in der Heiligen Schrift, die Mitfeier der hl. Messe sowie die Feier des Bußsakramentes eine wertvolle Hilfe sein”, schreibt der Kärntner Bischof. Die Fastenzeit ermögliche “einen persönlichen Weg der Erneuerung”, so Bischof Schwarz, der dazu aufruft, “die einzelnen Fastensonntage wie geistliche Rastplätze auf dem Weg zur Auferstehung zu verstehen” und “mit dem Evangelium die persönliche Berufung zum Christ-Sein zu stärken”.

Bereits im Jänner dieses Jahres hielt Bischof Schwarz, der vor seiner Ernennung zum Kärntner Diözesanbischof gleichzeitig Pfarrer und Pastoralamtsleiter und anschliessend Weihbischof in der Erzdiözese Wien war, einen viel beachteteten Vortrag: Er appellierte dafür, Mut zum öffentlichen Bekenntnis des Glaubens aufzubringen. “Wir leben heute in einer Welt, in der die Menschen erfahren und sehen wollen, dass der Glaube Sinn macht und Sinn stiftet auf Zukunft hin”, sagte Schwarz bei einem Vortrag in der Kärntner Pfarre St. Leonhard im Lavanttal. Die Gottesbeziehung sei entscheidend für das Leben der Menschen, sagte der Gurker Bischof: “Wenn Gott uns abhanden kommt, verliert der Mensch die Kontrolle über sich selbst und unsere demokratische Gesellschaft wird hilflos”. Ein Abschied von Gott in der Gesellschaft führe zum Verlust der “Sprache der Hoffnung” und der “Sprache des Trostes”. Alle Christen seien dafür verantwortlich, “Gott in dieser Welt gegenwärtig zu halten”, appellierte Bischof Schwarz.
Der 32 Seiten umfassende Fastenhirtenbrief von Diözesanbischof Alois Schwarz ist in Broschürenform, der auch in slowenischer Fassung aufgelegt wird, ist kostenlos im Behelfsdienst der Diözese Gurk-Klagenfurt und in den Kärntner Pfarren erhältlich sowie hier kostenlos downloadbar.

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Das offizielle katholische Fastengebot schreibt übrigens ein striktes Fleischverbot am Aschermittwoch und an allen Freitagen der Fastenzeit vor.

Der Aschermittwoch und der Karfreitag gelten bei den Fastengeboten zusätzlich auch noch als sogenannte Abstinenztage, an denen nur eine einmalige Sättigung am Tag erlaubt ist.

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Wir dürsten manchmal in dieser Zeit des Überflusses nach mehr, nach etwas, das trotz allem Verfügbarem, vielleicht unsere tiefsten Sehnsüchte stillen könnte. Vielleicht ist weniger manchmal tatsächlich mehr, vielleicht wäre es sinnvoll, mal einfach “Neues” bzw. über die Jahre und Jahrzehnte Verlerntes wieder neu auszupobieren, um unseren inneren Hunger zu stillen. Vielleicht wirkt es ja tatsächlich.

Aber niemand “muss” ja fasten oder verzichten. Zwang ist immer verkehrt und führt teilweise zum genauen Gegenteil dessen, was man will. Besonders problematisch ist hier der innere Zwang, den man sich zuweilen auch selbst auferlegt und der einen erdrücken kann. Einmal pro Woche auf Fleischgenuss zu verzichten, schadet jeodch nicht.

Ich begrüsse daher auch solche Aktionen: Einladungen zu Verzicht und zu innerer Erneuerung sind unbedingt sinnvoll, zumal es ja unsere persönliche Freiheit ist, die es uns ermöglicht, Angebote anzunehmen oder abzulehnen.

Und ja: Man darf sich bewusst und freiwillig für Verzichten und Fasten entscheiden.

Mittwoch, 17. Februar 2010, von Elmar Leimgruber

Brit Awards 2010 für Lady Gaga, Robbie Williams, JLS, Kasabian, Dizzee Rascal, Jay-Z, Florence und Lilly Allen

Letzte Nacht wurden die Brit Awards, einer der wichtigsten Musikpreise neben dem Grammy in London vergeben.

Grösste Abräumerin des Abends war (nach bereits zwei Grammys letzthin) die US-Sängerin Lady Gaga: Sie erhielt gleich drei Awards: als beste internationale Künstlerin, für das beste Album („The Fame“) und als bester Newcomer des Jahres. Zwei Awards erhielten JLS: als bester britischer Newcomer und sie lieferten die beste Single (“Beat Again”). Beste britische Gruppe sind Kasabian.

Robbie Williams wurde, obwohl erst 36, für sein Lebenswerk ausgezeichnet, den Preis als bester britischer Sänger erhielt er allerdings nicht; der ging an Dizzee Rascal. Beste britische Solokünstlerin wurde Lilly Allen (24). Den Preis für das beste britische Album erhielt Florence & The Machine für „Lungs“. Bester internationaler Künstler wurde US-Rapper Jay-Z.

Oasis wurden für das beste britische Album der vergangenen 30 Jahre für “(What’s The Story) Morning Glory” und die Spice Girls für “Wannabe/Who Do You Think You Are” (1997) für beste britische Performance der vergangenen 30 Jahre mit einem Brit Award belohnt.

Alle vergebenen Preise in der Übersicht:

British Male Solo Artist
Dizzee Rascal

British Female Solo Artist
Lily Allen

British Breakthrough Act
(Winner chosen by Radio 1 listeners)
JLS

British Group
Kasabian

British Album
Florence & the Machine “Lungs” (Island/Universal Music)

British Single
(Winner selected by U.K. commercial radio listeners)
JLS “Beat Again” (Epic/Sony Music)

International Male Solo Artist
Jay-Z

International Female Solo Artist
Lady Gaga

International Breakthrough Act
(Winner chosen by MTV viewers)
Lady Gaga

International Album
Lady Gaga “The Fame” (Interscope/Universal Music)

BRITs Album of 30 Years
(Winner chosen by Radio 2 & 6 Music listeners)
Oasis “(What’s the Story) Morning Glory?” (Big Brother)

BRITS Performance of 30 Years
Spice Girls

Critics’ Choice
Ellie Goulding

Producer
Paul Epworth

Und das waren die Nominierten 2010 insgesamt:

  • British Female Solo Artist
    Bat for Lashes
    Florence & the Machine
    Leona Lewis
    Lily Allen
    Pixie Lott
  • British Male Solo Artist
    Calvin Harris
    Dizzee Rascal
    Mika
    Paolo Nutini
    Robbie Williams
  • British Breakthrough Act
    Florence & the Machine
    Friendly Fires
    JLS
    La Roux
    Pixie Lott
  • British Group
    Doves
    Friendly Fires
    JLS
    Kasabian
    Muse
  • Best British Album
    Dizzee Rascal – Tongue n’Cheek
    Florence & the Machine – Lungs
    Kasabian – West Ryder Pauper Lunatic Asylum
    Lily Allen – It’s Not Me, It’s You
    Paolo Nutini – Sunny Side Up
  • British Single
    Alesha Dixon – Breathe Slow
    Alexandra Burke Ft Flo Rida – Bad Boys

    Cheryl Cole – Fight For This Love

    Joe McElderry – The Climb
    JLS – Beat Again
    La Roux – In For The Kill
    Lily Allen – The Fear
    Pixie Lott – Mama Do
    Taio Cruz – Break Your Heart
    Tinchy Stryder Ft N-Dubz – Number 1
  • Critics’ Choice
    Ellie Goulding
    Delphic
    Marina and the Diamonds
  • BRITs Album of 30 Years
    Coldplay – A Rush of Blood to the Head
    Dido – No Angel
    Dire Straits – Brothers in Arms
    Duffy – Rockferry
    Keane – Hopes & Fears
    Oasis – (What’s the Story) Morning Glory?
    Phil Collins – No Jacket Required
    Sade – Diamond Life
    The Verve – Urban Hymns
    Travis – The Man Who
  • The BRITs Hits 30
    Bee Gees – Stayin’ Alive/How Deep is Your Love
    Bros. – I Owe you Nothing
    Coldplay – Clocks
    Eurythmics & Stevie Wonder – Angel
    Girls Aloud – The Promise
    Kanye West – Gold Digger
    Kylie Minogue – Can’t Get You Out of my Head
    Michael Jackson – Earth Song
    Paul McCartney – Live & Let Die
    Pet Shop Boys – Go West
    Robbie Williams & Tom Jones – The Full Monty Medley
    Scissor Sisters – Take Your Mama
    Spice Girls – Wannabe/Who Do You Think You Are
    Take That – Beatles Medley
    The Who – Who Are You
  • International Female Solo Artist
    Lady Gaga
    Ladyhawke
    Norah Jones
    Rihanna
    Shakira
  • International Male Solo Artist
    Bruce Springsteen
    Eminem
    Jay-Z
    Michael Buble
    Seasick Steve
  • International Album
    Animal Collective – Merriweather Post Pavilion
    Black Eyed Peas – The End
    Empire of the Sun – Walking on a Dream
    Jay-Z – The Blueprint 3
    Lady Gaga – The Fame
  • International Breakthrough Act
    Animal Collective
    Daniel Merriweather
    Empire of the Sun
    Lady Gaga
    Taylor Swift
  • Outstanding Contribution Award
    Robbie Williams